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KirchentagsSonntag 13. Februar 2022 In deiner Hand ruht meine Zeit

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Academic year: 2022

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Kir chenta gs So nn ta g 1 3. F eb ru ar 2 02 2 In d ei n er H an d ru h t m ei n e Z ei t

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Inhaltsverzeichnis

Einführung 3

Psalmübertragungen 4

Kurzexegese zu Psalm 31 6

Gottesdienstablauf 10

Eröffnung und Anrufung 10

Verkündigung und Bekenntnis 15

Sendung und Segen 23

Ergänzende Bausteine für den Gottesdienst 24

Baustein – Abendmahl 24

Baustein – Salbung 26

Baustein – Feiern mit Kindern 28

Baustein – Andacht mit Jugendlichen 29

Baustein – Digitale Andacht auf Instagram 32

Baustein – Glaubensbekenntnis I 35

Baustein – Glaubensbekenntnis II 36

Kollektenempfehlung 37

Autor:innen 38

Impressum 38

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Einführung

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“

statt. Zehntausende kommen von überall her nach Franken. Über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg erleben sie Gemeinschaft, feiern Gottesdienste, lauschen Konzerten und nehmen an politischen Debatten teil. Der Kirchentag ist auch 2023 zivilgesellschaftliches Forum, das über eine kirchliche Veranstaltung weit hinausgeht. Mehr als 2.000 Einzelveranstaltungen widmen sich genauso der internationalen Politik wie dem Zusammenleben von Menschen in Familie und Gesellschaft. In Podien, Streitgesprächen, Vorträgen und Workshops gestalten prominente Referent:innen mit viel Publikumsbeteiligung die Themen des Kirchentages.

KirchentagsSonntag

Um Gemeinden auf den Kirchentag einzustimmen, gibt es seit 2007 diesen besonderen Sonntag, den

KirchentagsSonntag. Am Sonntag Septuagesimae begangen, soll er eine Station sein auf dem Weg zum Kirchentag, soll informieren, Lust machen auf die Bibeltexte und Themen, in die jeweilige Kirchentagsstadt einladen und die

Gemeinden mitnehmen auf diesem Weg.

Viele Christ:innen machen sich alle zwei Jahre auf zu den Evangelischen Kirchentagen, den Katholikentagen und schon dreimal zum Ökumenischen Kirchentag. Die Heimatgemeinden aber bleiben oft ganz unberührt von diesen Ereignissen und von dem Guten, das darin steckt. Das möchten wir gern ändern und mit diesem Materialheft eine Möglichkeit geben, den Kirchentag auch „zuhause“ in den Fokus zu rücken.

Das Materialheft

Im Zentrum des nächsten KirchentagsSonntags steht der Gottesdienst „In deiner Hand ruht meine Zeit“. Wir wünschen uns, dass viele Gemeinden diesen Gottesdienst am 13. Februar 2022 feiern, sich also in einer großen Gemeinschaft auf den Weg machen. Selbstverständlich kann dieser KirchentagsSonntag auch an einem anderen Sonntag gefeiert werden, wenn dies vor Ort besser in den Gottesdienstplan passt. Psalm 31, Grundlage für die Tagzeitengebete des Kirchentages, steht im Mittelpunkt dieses Gottesdienstentwurfes. Neben einer kurzen exegetischen Einführung in den Text von Psalm 31 bieten wir einen kompletten Gottesdienst an, der je nach ortsüblicher Liturgie auch angepasst werden kann. Zudem finden Sie verschiedene Liturgie-Bausteine im Materialheft, zum Beispiel auch einen Liturgiebaustein für eine Abendmahlsfeier oder digitale Andacht. Wir haben Lieder aus den letzten drei

Kirchentagsliederbüchern (freiTÖNE 2017; #lautstärke 2019; SichtWeisen 2021) angegeben. Wenn Sie Unterstützung bei der Suche nach diesen Liedern bzw. deren Noten benötigen, wenden Sie sich ggf. an pastorat@kirchentag.de.

Zusätzlich haben wir nach Möglichkeit auch eine Angabe zu einem Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch notiert.

In Gemeinden, in denen aus unterschiedlichen Gründen am KirchentagsSonntag kein Abendmahl gefeiert wird, kann alternativ eine Salbung (siehe S.24-28) stattfinden. Auch in ökumenisch gefeierten Gottesdiensten ist die Salbung ein Element, das geeignet ist, in besonderer Weise das Gemeinsame im Glauben über die Konfessionsgrenzen hinweg auszudrücken.

Wir möchten von Ihrem Gottesdienst zum KirchentagsSonntag erfahren und darüber informieren. Füllen Sie dafür bitte auf kirchentag.de/kirchentagssonntag2022 die Umfrage aus. Wir erfassen unter anderem die Anschrift Ihrer Kirche/Gemeinde und die Informationen zum Gottesdienst (die genaue Zeit, Liturg:in, Prediger:in, Musiker:in, etc.).

Wir hoffen, dass Sie mit Hilfe der Vorschläge einen schönen und lebendigen Gottesdienst feiern und wünschen Ihnen dafür Gottes Segen. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen aus Ihrer Gemeinde im Juni 2023 nach Nürnberg kommen und zusammen mit vielen anderen ein segensreiches Fest des Glaubens feiern.

Für den Redaktionskreis

Arnd Schomerus Philipp Sommerlath

Kirchentagspastor Landeskirchlicher Beauftragter der

Evang.-Luth. Kirche in Bayern

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Psalmübertragungen

Lutherbibel (2017) Einheitsübersetzung (2016) Bibel in gerechter Sprache

15Ich aber, Herr, hoffe auf dich und spreche:

Du bist mein Gott!

15Ich aber, HERR, ich habe dir vertraut,

ich habe gesagt: Mein Gott bist du.

15Ich aber, auf dich vertraue ich, Lebendige.

Ich spreche: Mein Gott bist du!

16Meine Zeit steht in deinen Händen.

Errette mich von der Hand meiner Feinde

und von denen, die mich verfolgen.

16In deiner Hand steht meine Zeit;

entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!

16In deiner Hand ruht meine Zeit.

Reiß mich aus der Hand derer, die mich befeinden und mich verfolgen.

17Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht; hilf mir durch deine Güte!

17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Huld!

17Lass dein Antlitz über mir leuchten –

ich gehöre zu dir. Rette mich durch deine Freundlichkeit.

18Herr, lass mich nicht zuschanden werden;

denn ich rufe dich an.

Die Frevler sollen zuschanden werden und verstummen im Totenreich.

18Lass mich nicht zuschanden werden, HERR, denn ich habe zu dir gerufen!

Zuschanden werden sollen die Frevler,

sie sollen verstummen in der Totenwelt.

18Lebendige, lass mich nicht zugrunde gehen! Ich rufe laut zu dir. Zugrunde gehen sollen die Ruchlosen.

Sie sollen im Totenreich verstummen.

19Verstummen sollen die Lügenmäuler, die da reden wider den Gerechten frech, stolz und höhnisch.

19Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen,

der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, / hochmütig und verächtlich.

19Schweigen sollen die Lügenlippen,

die über die Gerechten Unverschämtes in Stolz und Verachtung reden.

20Wie groß ist deine Güte, Herr, die du bewahrt hast denen, die dich fürchten, und erweisest vor den Menschen denen, die auf dich trauen!

20Wie groß ist deine Güte, die du bewahrt hast für alle, die dich fürchten;

du hast sie denen erwiesen, die sich vor den Menschen bei dir bergen.

20Wie groß ist deine Güte, die du denen aufbewahrt hast, die dich fürchten!

Du zeigst sie denen, die sich vor den Menschen in dir bergen.

21Du birgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Rotten der Leute,

du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.

21Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Verschwörungen der Leute.

In einer Hütte bewahrst du sie vor dem Gezänk der Zungen.

21Du verbirgst sie im Versteck deines Antlitzes vor den Intrigen der Menschen.

Du versteckst sie in der Hütte vor dem Streit der Zungen.

22Gelobt sei der Herr; denn er hat seine wunderbare Güte mir erwiesen in einer festen Stadt.

22Gepriesen sei der HERR, denn er hat seine Huld wunderbar an mir erwiesen / in einer befestigten Stadt.

22Gesegnet sei die Lebendige!

Wunderbar wurde mir die Freundlichkeit Gottes in bedrängter Stadt.

23Ich sprach wohl in meinem Zagen:

Ich bin von deinen Augen verstoßen.

Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.

23Ich aber sagte in meiner Angst:

Ich bin verstoßen aus deinen Augen.

Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe rief.

23Aber ich, ich dachte schon in meiner Bestürzung:

Abgeschnitten bin ich von der Gegenwart deiner Augen.

Doch du hörtest mein lautes Flehen, als ich zu dir schrie.

24Liebet den Herrn, alle seine Heiligen!

Die Gläubigen behütet der Herr und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt.

24Liebt den HERRN, all seine Frommen!

Seine Getreuen behütet der HERR, /

doch reichlich vergilt er dem, der hochmütig handelt.

24Liebt die Lebendige alle, die ihr in Gott lebt! Die Lebendige beschützt alle Zuverlässigen und vergilt übermäßig denen, die hochmütig handeln.

25Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des Herrn harret!

25Euer Herz sei stark und unverzagt, ihr alle, die ihr den HERRN erwartet.

25Seid stark und euer Herz sei mutig –

alle, die ihr euch auf die Lebendige verlasst.

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Quellen:

Lutherbibel revidiert 2017, ©2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart Einheitsübersetzung, 2016, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart

Bibel in gerechter Sprache, 1991, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh Zürcher Bibel, 2007, Verlag der Züricher Bibel, Zürich

BasisBibel, ©2021, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zürcher Bibel (2007) BasisBibel

15Ich aber vertraue auf dich, HERR, ich spreche:

Du bist mein Gott.

15Ich aber vertraute auf dich, Herr. Ich bekannte:

Du bist mein Gott!

16In deiner Hand steht mein Geschick, rette mich aus der Hand meiner Feinde und vor meinen Verfolgern.

16Meine Zukunft liegt in deiner Hand. Rette mich aus der Gewalt meiner Feinde und lass mich meinen Verfolgern entkommen!

17Lass leuchten dein Angesicht über deinem Diener, hilf mir in deiner Gnade.

17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht. Hilf mir und lass mich so deine Güte erfahren!

18HERR, ich will nicht zuschanden werden, denn ich rufe zu dir. Zuschanden werden sollen die Frevler, heulend ins Totenreich fahren.

18Herr, lass mich nicht scheitern, denn ich habe zu dir um Hilfe gerufen. Aber die Frevler sollen scheitern, zum Schweigen verurteilt im Totenreich.

19Verstummen sollen die Lügenlippen, die frech reden gegen den Gerechten, mit Hochmut und Spott.

19Verstummen sollen die Lügen auf ihren Lippen und ihr freches Gerede gegen den Gerechten, das voller Hochmut und Verachtung ist.

20Wie groß ist deine Güte, die du denen bereithältst, die dich fürchten, die du vor den Menschen denen erweist, die Zuflucht suchen bei dir.

20Wie unerschöpflich ist deine Güte! Du hältst sie bereit für die, die dir folgen. Aus deinem Vorrat an Güte können alle leben, die bei dir Zuflucht suchen vor den Menschen.

21Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts vor dem Toben der Menschen, du birgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen.

21Wenn sie im Tempel vor dein Angesicht treten, sind sie sicher vor dem Toben der Leute.

Wenn sie in deiner Hütte sind, bewahrst du sie vor allen Anfeindungen.

22Gepriesen sei der HERR, denn wunderbar hat er mir seine Gnade erwiesen in einer festen Stadt.

22Gepriesen sei der Herr! Wie wunderbar ist seine Güte, die ich erfahren habe in der befestigten Stadt.

23Ich aber sprach, da ich weglief vor Angst: Ich bin verstoßen aus deinen Augen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir schrie.

23Ich aber dachte in meiner Angst: Ich bin verloren, verstoßen aus deinen Augen!

Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe schrie.

24Liebt den HERRN, all seine Getreuen. Die Getreuen behütet der HERR, doch über die Massen vergilt er dem, der Hochmut übt.

24Liebt den Herrn, ihr Frommen! Der Herr schützt alle, die zu ihm halten. Aber wer sich überheblich verhält, den zieht er gründlich zur Rechenschaft.

25Seid stark, euer Herz sei unverzagt, ihr alle, die ihr harrt auf den HERRN.

25Seid stark und fasst neuen Mut, alle, die ihr auf den Herrn hofft!

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Kurzexegese zu Psalm 31

CHRISTL M. MAIER

In deiner Hand ruht meine Zeit

Dieser Mottovers (V. 16) aus dem Kirchentagspsalm für den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg ist ein Spitzensatz biblischer Gebetssprache, mit der sich Menschen seit alters her ihrer Beziehung zu Gott versichern. Ein Satz, der Gott viel zutraut, denn die Beterin oder der Beter begibt sich in Gottes Hand, liefert sich Gott aus. Er erwartet dort Schutz und Geborgenheit, weiß aber zugleich, dass Gottes Hand auch göttliche Handlungsfähigkeit und Macht symbolisiert. Die eigene Zeit, die Lebensspanne eines Menschen, ist begrenzt, aber sie ist zugleich eingebettet in die Unendlichkeit Gottes, der die Zeit überhaupt erst in Gang gesetzt hat, als er das Licht schuf und die Abfolge von Licht und Dunkel als Tag und Nacht bestimmte (1 Mose 1,3-5).

Derselbe Psalmvers war, in einer vom hebräischen Text etwas abweichenden Übersetzung, bereits die Losung des 23. DEKT 1989 in Berlin: „Unsere Zeit in Gottes Händen“ (Ps 31,16). Diese Übersetzung löst wohl bei den meisten Betenden die Assoziation segnender oder haltender Hände aus. Im

hebräischen Text von Ps 31,16 aber ist nur von einer Hand Gottes die Rede und in der parallelen Zeile von der Hand der Feinde: „In deiner Hand (ruht) meine Zeit. Errette mich aus der Hand meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen.“ Die Person, die hier Gott anruft, fühlt sich im Moment des Sprechens also keineswegs geborgen, sondern ist im Gegenteil der Gewalt anderer Menschen ausgesetzt. In der Situation der Verfolgung, in der Gefahr, ihr Leben zu verlieren, erinnert sie sich an die starke und schützende Hand Gottes und bittet Gott, sie zu retten, herauszureißen aus der bedrohlichen Situation. Und sie erinnert sich an den priesterlichen Segen, mit dem bis heute die Menschen am Ende des Gottesdienstes in ihren Alltag entlassen werden. Ja, sie fordert diesen Segen geradezu ein: „Lass dein Angesicht leuchten über mir … hilf mir durch deine Güte!“ (Ps 31,17). Der Beter bezeichnet sich hier als „Sklave“, „Knecht“ oder „Diener“ Gottes (hebräisch ‘eved); das ist gegen den Wortlaut ein Ehrentitel für Menschen, die von Gott beauftragt oder Gott besonders zugetan sind.

Zu diesem „Servicepersonal“ Gottes gehören Menschen wie Mose (Jos 1,1), David (2 Sam 7,8), Prophetinnen und Propheten (Jer 7,25), Maria (Lk 1,48), Paulus (Röm 1,1) und der namenlose

Gottesknecht im Jesajabuch (Jes 42,1; 53,11), aber auch die Beterinnen und Beter der Psalmen, die sich zu Gott bekennen und ihn preisen (Ps 19,12.14; 119,17; vgl. Jes 65,13–15). Weil David als begnadeter Musiker und Sänger gilt (vgl. 1 Sam 16,23), wurden ihm viele Psalmen zugeeignet, in denen eine einzelne Stimme zu Wort kommt, darunter auch Psalm 31.

Der ganze Psalm – eine Komposition

In Psalm 31 sind verschiedene Gebetssituationen miteinander verknüpft. In seinem Zentrum steht die Klage einer Person, die ihre Krankheit und Schwäche als Anlass für die Anfeindung durch

Mitmenschen versteht und Gott um Hilfe anfleht (V. 10–19). Diese Klage wird gerahmt durch Verse des Dankes an Gott (V. 6–9 und V. 20–23), die auf eine bereits erfolgte Rettung zurückblicken. Den äußeren Rahmen bilden ein einleitendes Bittgebet (V. 2–5) und abschließende Aufforderungen an einen Kreis von Zuhörenden (V. 24–25).

Der Psalm verknüpft jedoch nicht nur verschiedene Gattungen, sondern greift auch Stichworte und Wendungen aus anderen Gebeten und Schriften der Hebräischen Bibel auf: So fühlt sich die Beterin von Ps 31 von Feinden umringt, die sie mit einem Netz fangen wollen (V. 5). Wie der Beter von Ps 71,1-3 imaginiert sie Gott als Zufluchtsstätte und feste Burg, zu der sie fliehen kann, um der Verfolgung zu entkommen (V. 1). Auch mit Jonas Gebet im Bauch des Wals hat Psalm 31 zwei Stichworte gemein: Ähnlich der Klage in Jona 2,9 halten sich die Gegner des Beters an „leere Nichtigkeiten“ (Ps 31,7). Dieser nur an diesen beiden Stellen verwendete Ausdruck bezieht sich auf Bilder anderer Gottheiten, die als wirkungslos charakterisiert werden. Auch Jona versteht seine Bindung an Gott im Gegensatz zur einer solchen Verehrung von „Götzenbildern“. Die Wendung „ich bin abgeschnitten von deinen Augen“ (Ps 31,23) findet sich ähnlich in Jona 2,5 und ist auch dort mit dem Dank an Gott verbunden, dass er die Stimme des Beters gehört und ihn gerettet hat (Jona 2,3).

Damit spielt Ps 31 an die Situation des Jona an, der auf wundersame Weise vor dem Ertrinken gerettet wird und Gott für seine Rettung in letzter Minute dankt.

Darüber hinaus erinnert der Psalm an den um seiner Botschaft willen verfolgten Propheten Jeremia, unverkennbar mit der Wendung „Grauen ringsum“ (V. 14), die im Jeremiabuch die Situation der

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Kriegsgefahr auf den Punkt bringt (Jer 6,25; 46,5). Mit „Grauen ringsum“ bezeichnet Jeremia auch seine eigene Situation im fünften Klagegebet (Jer 20,7–13). Wie die Beterin von Ps 31 klagt Jeremia, er werde sogar von ihm nahestehenden Menschen verfolgt, verhöhnt und verspottet (Ps 31,12.14; Jer 20,7–8). Wie sie setzt er aber dennoch sein Vertrauen auf Gott (Ps 31,15; Jer 20,11) und überlässt es Gott, die feindlichen Angriffe zu ahnden (Ps 31,18; Jer 20,11–12), also diesen Konflikt als gerechter Richter zu lösen. Beide rufen am Ende andere Menschen dazu auf, sich an Gott zu halten und Gottes helfendes Eingreifen zu rühmen (Ps 31,24–25; Jer 20,13). Diese literarischen Bezüge zu anderen, berühmteren Betenden zeigen, dass der Psalm in seiner jetzigen Form aus nachexilischer Zeit stammt, einer Zeit, in der sich Israel nach der Zerstörung Jerusalems und des Verlustes der Eigenstaatlichkeit neu finden und den Wiederaufbau von Tempel und Stadt stemmen musste. Es ist möglich, dass der Text ältere Stücke integriert hat. Jedenfalls ist deutlich, dass er wie ein Gebetsformular auf

verschiedene Situationen anspielt. Dadurch gewinnt er eine zeitlose Kraft, die Menschen ermutigt, den Psalm bis heute zu beten und auf ihre eigene Not und ihren Dank an Gott zu beziehen.

Die Versauswahl für den Kirchentag

Überwiegt im Blick auf den Gesamtpsalm die Klage über die seelische und körperliche Not des Beters oder der Beterin, so haben wir für den Kirchentag den zweiten Teil des Psalms bewusst gewählt, weil er das Vertrauen auf Gott betont und im Rückblick auf die Rettung eine Situation beschreibt, die sich auch in unseren Alltag einschleicht und nicht mehr nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch gesellschaftlicher Perspektive zunehmend zum Problem wird. Es ist die Situation der Verleumdung und des Spinnens von Intrigen, wie die Verse 19 und 21 zeigen:

19Schweigen sollen die Lügenlippen,

die über die Gerechten Unverschämtes in Stolz und Verachtung reden.

21 Du verbirgst sie (d.h. die Menschen, die bei dir Zuflucht suchen) im Versteck deines Antlitzes vor den Intrigen der Menschen.

Du versteckst sie in der Hütte vor dem Streit der Zungen. (BigS)

Wie sehr Worte verletzen können, ist uns allen bewusst. Sie können eine Person in den Augen der Anderen unmöglich machen, ihre Karriere beenden, ihr Selbstvertrauen unterminieren, ja sie in den Selbstmord treiben oder andere anstacheln, diese Person zu töten – und das unabhängig davon, ob solche Worte zutreffen oder frei erfunden sind. Verleumderische Rede schadet immer, in tatsächlichen Begegnungen und virtuell in sozialen Netzwerken. Lange bevor Begriffe wie „hate speech“ und „fake news“ in aller Munde waren, beschreiben die biblischen Verse, wie Worte Zwietracht säen und eine Gemeinschaft zerstören können.

In Ps 31,19 tritt die verleumderische Rede als „Lippen der Lüge“ oder „Rede des Trugs“ personifiziert auf. Auch die Beter im alten Israel wussten, dass sich solche Worte leicht verselbständigen, durch Weitersagen von denen ablösen, die sie ursprünglich aussprechen, und sich auftürmen zu Lügengebäuden bis hin zur Verschwörung. So beschreibt Ps 55,22 diejenigen, die verleumderisch reden, folgendermaßen: „Glatter als Butter schmeichelt ihr Mund, aber handfester Streit liegt ihnen am Herzen. Weicher als Öl fließen ihre Worte, aber sie sind offene Messer“ (BigS). Und Spr 18,6-8 stellt fest: „Die Lippen des Toren bringen Zank, und sein Mund ruft nach Schlägen. Der Mund des Toren bringt ihn ins Verderben, und seine Lippen bringen ihn zu Fall. Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem glatt ein“ (Luther 2017).

Diejenigen, die so reden, werden in den Psalmen und den Weisheitssprüchen rescha‘im (Singular rascha‘) genannt; meistens wird das hebräische Wort im Deutschen mit „Frevler“ übersetzt, aber das bringt nicht zum Ausdruck, dass sie gegenüber ihren Mitmenschen gewalttätig und zerstörerisch handeln, ihre Macht missbrauchen und zu ihrem eigenen Vorteil andere Menschen schädigen und unterdrücken. „Frevel“ meint biblisch ein Vergehen gegen Gott und qualifiziert solches Tun als Übertretung der Tora, der guten Weisung Gottes, die auf ein gelingendes Leben und Zusammenleben zielt. Der Gegenbegriff dazu ist zadiq „gerecht“, d.h. im Recht, unschuldig, aber nicht: sündlos. So besingt Psalm 1 einen Menschen als Gerechten, der sich von Machtgierigen und Gewissenlosen fernhält, aber Lust hat an der Weisung Gottes und über der Tora murmelt Tag und Nacht. Als Gerechte können diejenigen gelten, die Gott fürchten und Zuflucht suchen (Ps 31,20).

Zwischen Not und Rettung

Der Beter oder die Beterin von Psalm 31 ist also ins Gerede gekommen, wird verleumdet und bittet

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verstummen und sterben sollen (V. 18–19). Ein solcher Rachewunsch ist trotz seiner Anstößigkeit psychologisch verständlich; er hat jedoch in Klagepsalmen die Funktion, die Vergeltung Gott anheim zu stellen. Der Psalmbeter sieht damit gerade davon ab, sich selbst zu rächen, sondern bittet Gott darum, den Zusammenhang von der Tat und ihren Folgen wieder in Kraft zu setzen. Dieser Tun- Ergehen-Zusammenhang beruht auf der Vorstellung, dass Gott die Welt als gute Ordnung geschaffen hat und die gute Tat Gutes bewirkt, der Fluch der bösen Tat aber auf den Täter oder die Täterin zurückfällt.

Ob dieser Wunsch sich erfüllt, bleibt in Psalm 31 offen. Aber die Lösung des Konflikts von

Verleumdung und übler Nachrede ist beschrieben: Der Beter blickt in Vers 22 auf Gottes Hilfe zurück und preist seine Rettung durch Gottes chesed – auch das ist ein theologisch aufgeladener Begriff, der die Bedeutungen „Güte, Treue, Freundlichkeit, Gnade“ umfasst. Wie schon in V. 3–4 greift die Beterin dabei auf Zufluchtsorte zurück – auf Hütte und Stadt. Die Hütte (hebräisch sukkah) steht in V. 21 parallel zum „Schutz deines Angesichts“ und meint wahrscheinlich den Tempel auf dem Zionsberg, in dem Gott thront (vgl. Jes 6) und der als herausragender Zufluchtsort gepriesen wird (Ps 48,3–4). Auch die „feste Stadt“ (V. 22) klingt an die in den Zionsliedern gepriesene Gottesstadt Jerusalem an, die ein von Gott beschützter Raum ist (Ps 46,5; 48,2; 87,3).

Im Rückgriff auf die religiöse Tradition, mit bekannten Worten der Zuversicht und des Vertrauens, kann die Beterin sich freuen, dass Gott ihre Füße auf weiten Raum gestellt hat (V. 9). Sie hat ihre Angst, von Gottes Augen und Gegenwart abgeschnitten zu sein (V. 23) überwunden. Mit den Füßen weit ausschreitend, den Blick auf die Hilfe Gottes gerichtet entkommt sie der Enge der Not, dem Netz der Intrigen und wendet sich an all diejenigen, die ihr Danklied hören. Sie ist nicht mehr einsam und allein, sondern in der Gemeinschaft derer, die treu zu Gott halten (V. 24), das sind hebräisch die chasidim, also die, die Gottes chesed erwidern, was der übliche deutsche Begriff „Fromme“ nicht mehr konnotiert. Ihren Glaubensgeschwistern ruft sie zu: „Seid stark und euer Herz sei mutig“ (V. 25).

Ps 31,15–25 als Tagzeitengebet für den Kirchentag

Obwohl der zweite Teil des Psalms den Dank an Gott für die Rettung aus der Not, die Zuversicht der betenden Person und ihr Gotteslob betont, bleibt die Not nicht ausgeblendet. Sie ist noch gegenwärtig in der Vertrauensaussage, dass Gott Verleumdung und Lüge entgegentreten werde und diejenigen beschützt, die verleumdet werden.

In der Zeit einer Pandemie, die die Gesundheit aller und das Leben vieler Menschen bedroht, wird der Streit der Meinungen für manche zur Quelle von Angst und Bedrängnis. Wem soll ich Glauben schenken und vertrauen? Wer sagt, was richtig ist? In einer Zeit, in der der dramatische Klimawandel im allgemeinen Bewusstsein angekommen ist, wird der Streit über geeignete Gegenmaßnahmen immer heftiger. Wie schnell müssen wir handeln? Wessen Position setzt sich durch? Was befördert, was behindert das Umdenken?

Christinnen und Christen haben verschiedene Meinungen und können diese zum Ausdruck bringen – ja, eine offene Diskussion im streitbaren Austausch von Argumenten ist sinnvoll und notwendig.

Denn es ist wichtig zu erkennen, was jetzt „an der Zeit“ ist, was „die Stunde geschlagen“ hat. Wo die abweichende Meinung aber diffamiert wird, wo Menschen für eine bestimmte Meinung angefeindet werden, wo Demonstrationen zum Aufbegehren des Volkes gegen „die da oben“ hochstilisiert werden, wo Fackelzüge vor Politikerwohnungen die dunkle Vergangenheit Deutschlands beschwören, da ist Einhalt zu gebieten. Da müssen „hate speech“ und „fake news“ als das benannt werden, was sie sind:

gemeinschaftszerstörende Taten um des Rechthabens willen, keine alternative Wahrheit, sondern bewusste Desinformation, die nur einer kleinen Gruppe nützt, andere persönlich gefährdet und auch das Gemeinwohl missachtet. In solchen Zeiten ist die Unterscheidung der Geister notwendig. Jetzt ist die Zeit, auf Wirkungen von Worten und Taten zu schauen, selbst wenn nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist, wer „Gerechter“, wer „Frevler“ ist – damit nicht nur die, die am lautesten schreien, gehört werden.

In die Schilderung der Not des Einzelnen in Psalm 31 können wir in der Vorbereitung auf den Kirchentag unsere Not einflechten, unsere Bedrängnis vor Gott aussprechen: „In deiner Hand ruht meine Zeit, ruht mein Leben.“ In die dieser Einsicht innewohnenden Zuversicht der Beterin oder des Beters können wir einstimmen als Menschen guten Willens, die zwar durchaus gerecht und untadelig sein wollen, die aber im Scheitern an diesem Anspruch als Glaubende um Gottes Güte und Treue wissen. Als diejenigen, die am Ende des Psalms aufgefordert werden, mutig und stark zu sein, können wir uns trauen, gegen Lügen und Verleumdung vorzugehen und uns so zu verhalten, dass wir der Gemeinschaft fördern und ihr nicht schaden. Jetzt ist die Zeit, anderen die Freiheit der eigenen Meinung zuzugestehen, aber auch die Zeit, die Folgen unseres Handelns zu überdenken. Es ist Zeit,

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mutig zu sein und dafür Sorge zu tragen, was der Gemeinschaft nützt und deren Spaltung in

„Gerechte“ und „Frevler“ verhindert.

Literatur

Frank-Lothar Hossfeld, Psalm 31. Bitte, Klage und Dank eines Geretteten, in: ders. / Erich Zenger, Psalm 1–50 (Neue Echter Bibel 29), Würzburg 1993, S. 191–199.

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Gottesdienstablauf

Eröffnung und Anrufung

Glockengeläut Musik zum Eingang

Votum und Gruß

(Liturg:in kommt nach vorne, Maske in Reichweite)

In die Kirche kommen. Ruhe finden. Das ist heute dran. Darum sind wir hier.

Ruhe vom Alltag. Ruhe von dem, was gerade ist. Von allem sonst.

Beinahe so, wie wenn man sich mittendrin im Trubel die Ohren zuhält.

(Liturg:in bedeckt mit den Händen beide Ohren)

Und plötzlich ist kaum noch zu hören, was sonst meine Ohren durchdringt und in meinen Gedanken kreist.

(Liturg:in nimmt die Hände von den Ohren)

Kennen Sie diese Sehnsucht nach Stille? Haben Sie Lust auf Ruhe?

(Liturg:in bedeckt mit den Händen beide Ohren)

Wenn ich meine Hände auf die Ohren lege, hört sich alles ganz anders an.

Ein leichtes Rauschen umgibt mich.

Und wenn ich fester die Hände auf die Ohrmuscheln presse und stillhalte, dann ist alles neben mir nicht mehr da.

Dann beginne ich anderes zu hören:

ein lautes Rauschen, wie aus einem weiten Raum.

Etwas pulsiert, regelmäßig, in meinem eignen Rhythmus.

Ich höre in diesem rauschenden Raum in mir meinen Herzschlag.

Mein Rhythmus.

Vom ersten Atemzug bis zum letzten.

Ganz Mein und ganz ein Geschenk von Gott.

(Liturg:in nimmt die Hände von den Ohren) Machen Sie gerne mit, wenn Sie möchten.

(Hier etwas Zeit lassen, damit die Gottesdienstbesucher:innen das ausprobieren können)

(Liturg:in bedeckt mit den Händen beide Ohren)

Ist das nicht toll – so in Ruhe dem geschenkten Rhythmus in mir zu lauschen?

Mein Atem wird ruhiger, ich werde still.

(Liturg:in nimmt die Hände von den Ohren)

Lassen Sie uns noch einen Schritt weiter gehen.

Masken sind ja gerade überall präsent, nicht nur die FFP2-Variante, sondern im Karneval auch das ein oder andere skurrile Exemplar. Neben dem vielen Lästigen hat die Maske einen neuen Vorteil:

Ich entscheide, wer mein Gesicht sieht/ was von meinem Gesicht zu sehen ist. Was ich von mir zeige und wem ich mich öffne.

Lassen Sie uns noch einmal in die Ruhehaltung gehen und dabei nun auch den Mund öffnen, ganz weit, gestreckt. Vielleicht müssen Sie dann sogar gähnen, das ist okay.

Gähnen ist ein Reflex. Wenn zu wenig Sauerstoff im Blut ist und wir müde werden, öffnet sich unser Mund ganz weit, um möglichst viel Sauerstoff aufzunehmen.

Wenn ich gähne, ist mein Mund auf Empfang. Wenn ich mich öffne, habe ich Raum.

Denn jetzt ist Zeit dafür,

Zeit, um in Ruhe in sich hineinzuhorchen.

Und vor sich hin zu gähnen.

(Liturg:in setzt Maske auf, bedeckt mit den Händen beide Ohren, öffnet dann selbst den Mund) (Hier etwas Zeit lassen, damit die Gottesdienstbesucher:innen das ausprobieren können)

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(Liturg:in nimmt die Hände von den Ohren und nimmt Maske ab) Zu Beginn des Gottesdienstes ganz still werden

(diesen Vorgang des Stillwerdens mit den Händen an den Ohren noch einmal andeuten) und auf „Empfangen“ schalten (noch einmal kurz ein Gähnen andeuten),

um für Gottes Wirken offen zu sein. Darum geht es.

Und so feiern wir diesen Gottesdienst

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Herzlich willkommen zum Kirchentagssonntag.

Heute ist einiges besonders hier … (hier ist Raum für Erklärungen und Ansagen, die notwendig sind)

Eingangslied

Dich rühmt der Morgen (SichtWeisen 13; #lautstärke 9; freiTÖNE 8; Kommt, atmet auf 0165) Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz (SichtWeisen 128; #lautstärke 115; freiTÖNE 180) Stimme, die Stein zerbricht (SichtWeisen 35; freiTÖNE 45)

Meine Zeit steht in deinen Händen (SichtWeisen 33; Kommt, atmet auf 023)

Der Mensch vor Gott

Wir sind hier in dieser Kirche.

Singen, beten, etwas von Gott hören und gestärkt zurückgehen in unseren Alltag, dazu sind wir im Gottesdienst beisammen.

Wir sind gekommen mit allem, was uns beschäftigt und ausmacht.

An unseren Händen sind noch Spuren der Woche.

Wir erinnern uns:

Wie wir uns die Hand gegeben haben,

wie wir über den Bildschirm unseres Smartphones gewischt haben.

Mal haben wir den Kopf in den Handflächen geborgen.

Mal mussten wir etwas durchstreichen.

Wir erinnern uns:

Wie wir zärtlich gestreichelt haben

oder wie wir etwas durchstreichen mussten.

Vielleicht ist uns etwas aus den Fingern geglitten.

Vielleicht haben wir etwas wieder aufgehoben.

Wir erinnern uns:

Wie wir fröhlich gewunken oder müde abgewunken haben.

Wie wir mit der Faust auf den Tisch schlagen wollten und doch vielleicht nur die Hände in den Schoß gelegt haben.

Wir haben gegeben und genommen.

Wir haben festgehalten oder mussten loslassen.

Wir waren mit uns selbst beschäftigt und haben doch auch andere im Blick gehabt.

Und jetzt sind wir hier, in Gottes Haus.

Jetzt ist Zeit.

Wir werden still, um mehr zu sehen und zu hören als sonst.

Wir strecken die Hände aus zu Gott und beten:

Gott, von dir heißt es:

Deine Hand hat uns geformt im Mutterleib.

Deine Hände halten mich fest, wo immer ich bin.

Du behütest mich an Leib und Seele.

Deine Hand segnet und gibt uns das tägliche Brot.

Gott, wir bitten dich:

Gib, was wir uns selbst nicht geben können.

(12)

Gib uns Ruhe bei dir.

Richte uns auf.

Wehre den bösen Gedanken, Worten und Taten.

Streiche uns die Sorgenfalten aus der Stirn.

Zeige uns neue Wege und geh‘ mit uns mit.

Der Du unsere Zeit, unser Geschick und alles in deinen Händen hältst.

Amen.

Lied

Wir strecken uns nach dir (EG 642)

Aber du weißt den Weg für mich (SichtWeisen 28) Hilf mir zu glauben (SichtWeisen 30)

Kyrie

Der Kyrie-Teil des Gottesdienstes kann durch aktuelle Klagen erweitert werden. Ziel ist, dass die Klage im Gottesdienst deutlich Raum hat.

Die Gemeinde kann sich aus den hier vorgeschlagenen Klagen, die herausnehmen, die für sie geeignet scheinen und lässt diese von unterschiedlichen Gemeindemitgliedern, die im Vorfeld gefragt werden, laut klagen.

Vortragende können während der Klagen an ihren Plätzen bleiben. Zum Sprechen/Rufen in Richtung Altarbereich wird empfohlen aufzustehen.

Gerne dürfen auch eigene Klagen formuliert und mit eingebracht werden.

Auf jede Klage folgt der Kyrie-Ruf zwei Mal, zuerst von der Sprecher:in und dann durch die Gemeinde.

Die Phase der Klage kann durch folgende Sätze liturgisch eingeleitet werden:

Gott, da ist vieles nicht gut.

Wir haben Sorgen im Blick auf die Welt.

Dir bringen wir sie.

Dir klagen wir unsere Not.

Hör uns an!

Variante 1

Persönliche Klagemodule in Ich/Wir-Form

Variante 2 Liturgische Klagemodule Thema: Kinder und Jugendliche

Gott, diese Welt fühlt sich an wie ein Scherbenhaufen. Es heißt, uns gehört die Zukunft, aber wir sehen für diese Zukunft schwarz. Klimakrise, Menschenrechte – alles wird mit Füßen getreten. Der Wunsch nach einem bequemen Leben wiegt stärker als die Sehnsucht nach wirklicher Veränderung. Und auch Corona macht uns jungen Menschen zu schaffen. Aber das scheint mal wieder kaum jemand zu sehen.

Siehst du uns, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Kinder und Jugendliche

Den Kindern gehört die Zukunft. So hieß es früher einmal. Aber es fühlt sich anders an.

Uns Kindern, uns, der Jugend, gehört nur noch der Rest. Der Rest, der übrig sein wird, bis wir selber etwas mitentscheiden können.

Gott wir klagen dir unsere Sorgen: Unser Lebensraum Erde ist dem Untergang geweiht.

Die Klimaziele nimmt niemand wirklich ernst.

Jedenfalls nicht ernster als den Wunsch nach einem bequemen Leben. Gott wir klagen, was Menschen anderen Menschen antun. Wir klagen alle Orte, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden (evtl. Beispiele nennen). Wir klagen, wie unfair es ist:

grenzenloser Luxus hier und für die Armen nicht einmal das Nötigste. Gott, wir klagen dir, wie anders unser Leben geworden ist seit Corona. So viel Isolation. So viele Sorgen. So schwierige Bedingungen fürs Lernen. So wenig unbeschwerte Begegnungen.

Herr, erbarme dich!

(13)

Thema: Psychische Auswirkungen

Gott, diese scheiß Isolation, die Angst vor dem Virus und dem Anstecken, das Zurückziehen, die vielen Einschränkungen und

Unsicherheiten, all das macht einige von uns krank. Sie sind in der Einsamkeit gefangen und leiden psychisch, an Geist und Seele. Es tut so weh, zu wissen, dass viele dabei nicht gesehen werden. Es macht wütend, dass man auf eine Therapie viel zu lange warten muss. Wie viele Tränen bleiben ungesehen?

Fühlst du das, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Gewalt, auch im Haus

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. Aber wie schnell passiert es: Der Tonfall wird genervt, die Stimme lauter als nötig. Unter Kolleg:innen, an der Kasse im Supermarkt, in den eigenen vier Wänden. Anstelle freundlich entspannter Gesichter, plötzlich leere Blicke oder

gerunzelte Stirnen. Bei so vielen liegen einfach die Nerven blank. Aus der Nachbarwohnung Wortwechsel, Türenknallen, Geschrei voller Wut und Schmerz. Und dann Stille.

Gott, wir klagen dir ein Klima von Gewalt. Wir klagen abwertende Worte, übergriffiges Verhalten und stille Tränen hinter scheinbar intakten Fassaden. Wir klagen die Not, die im Verborgenen bleibt, wenn das zu Hause kein sicherer Ort ist.

Herr, erbarme dich!

Thema: Kunst und Kultur

Gott, ohne uns wird’s still. Das haben wir immer und immer wieder betont. Und trotzdem sind wir die ersten, die gehen müssen, und die letzten, die wieder starten dürfen. Dabei hängen unsere Existenzen daran. Wir haben nichts außer der Kunst, die wir betreiben, die wir leben. Immer mal wieder durften wir kurz starten, ohne zu wissen, wie lang es diesmal geht. Und immer wieder die bittere Enttäuschung.

Wo bist du, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Medizinisches/pflegerisches Fachpersonal

Wer in der Pflege arbeitet, ist ganz nah dran an den Menschen. Hört Seufzer, Flüche und stumme Schreie. Sieht Sorgenfalten und manchmal Freudentränen. Hat in der Nase, was anderen schwerfällt. Wenn die Kraft nachlässt, wenn die Diagnose anders ausfällt als erhofft – Pflegkräfte und medizinisches Personal bleiben dabei. Gott, wir klagen dir:

Dauernd fehlt Zeit. Zeit, um die Geschichte fertig zu hören. Zeit, um die Patientinnen und Patienten angemessen zu aktivieren. Zeit, um geduldig sein zu können. Wir klagen die Überlastung im Gesundheitssystem, nicht erst seit der Corona-Pandemie. Wir klagen das Schicksal jeder einzelnen Pflegekraft, die sagt:

Ich kann nicht mehr.

Herr, erbarme dich!

Thema: Studierende

Gott, seit vier Semestern ist der Unialltag kaum noch normal, statt im Hörsaal zu sitzen oder auf WG-Partys zu gehen, blicken wir die meiste Zeit in kleine Kacheln auf unseren Bildschirmen und versuchen, über die Distanz zu leben und zu lernen. Das macht einsam, das zieht runter, es isoliert und es nervt. Wir sind so gefrustet, dass wir Studierende in dieser Krise immer wieder untergegangen sind, unsere Stimmen nicht gehört wurden.

Hörst du uns, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Krankheit, Alter, Tod

Menschen wären gern dauerhaft stark, eigenständig und belastbar. Aber altern, krank werden, sterben gehören zum Leben dazu.

Einschränkungen haben, der Hilfe bedürfen, auf Heilung warten müssen, ist nicht einfach.

Gott, wir klagen dir die Erschütterung, wenn mit einer schlimmen Diagnose Schmerzen, Angst und Hilflosigkeit ins Leben einbrechen.

Wir beklagen die Überlastung in den Familien, wenn jemand pflegebedürftig wird. Wir klagen, wie allein sich Menschen fühlen an der Grenze des Lebens. Wir beklagen Tauer und Schmerz, die Menschen nicht mehr loslassen.

Herr, erbarme dich!

(14)

Thema: Wirtschaftliche Lage/Selbstständige Gott, da ist diese quälende Unsicherheit.

Aufträge bleiben aus, Läden geschlossen oder stark reglementiert, Handlungsspielräume klein und die finanziellen Einbußen groß. Wie sollen wir für morgen sorgen, wenn es heute schon schwierig ist? Wer zahlt unsere Rechnungen, wenn wir es nicht können?

Unser Leben ist bestimmt von Ungewissheit und Sorge.

Verstehst du uns, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Lüge, Hetze, Spaltung

Frei die Meinung sagen dürfen ist wichtig und faire Diskussionen bringen weiter. Was, aber wenn der Tonfall beständig schärfer wird?

Was, aber wenn Hetze und Verleumdungen laut werden? Wenn Algorithmen auswählen, was immer nur meine eigene Meinung bestätigt? Und irgendwann erscheint jeder mit einer anderen Meinung als Lügner:in? Gott, wir klagen dir den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Wir klagen dir, dass schlimme Meinungsverschiedenheiten Familien und Freundeskreise belasten. Wir klagen, dass viele Menschen sich isoliert fühlen. Wir klagen, wenn in der Gesellschaft die

Bereitschaft abnimmt, andere genauso wichtig zu nehmen wie sich selbst.

Herr, erbarme dich!

Thema: Ungerechtigkeit

Gott, diese Welt war schon immer ungerecht, weil wir Menschen ungerecht leben. Und so ist es auch jetzt. Wir schaffen es nicht, Impfstoffe weltweit gerecht zu verteilen. Hilfe wird in Aussicht gestellt für Menschen in Not. Aber dann kommt das Geld nicht an. Auch bei uns wird nicht alles getan, um die Welt, das Klima und damit die vielen Lebewesen darauf zu retten. Wir verkacken, Gott, immer und immer wieder. Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich ohnmächtig, mich macht es fassungslos und wütend. Und ich habe die Schnauze voll!

Verstehst du das, Gott? (Rufend/laut klagend)

Thema: Lautstärke, Hektik und Überforderung im Alltag

Immer ein Grund aufs Handy zu sehen, immer so viele Aufgaben und Anforderungen, immer neue Kommentare der anderen, immer sich auseinandersetzen mit dem, was richtig, angesagt und cool ist, immer sich selbst verbessern oder sich zumindest vorteilhaft darstellen. Immer das Gefühl im Herzen: Es reicht nie!

Gott, wir klagen dir unsere Not im

Durcheinander unseres Alltags. Wir klagen gnadenlos volle Terminkalender. Wir klagen unsere ständige Angst, nicht gut genug zu sein. Wir klagen unsere Erschöpfung, die so viele schon vor Beginn der neuen Woche wieder spüren. Wir klagen den Frust nach 2 Jahren Pandemie.

Herr, erbarme dich!

Alternative Variante zur aktiven Beteiligung der Gemeinde

Alternativ kann in einem Gottesdienst mit Familien bzw. mit Kindern und Jugendlichen eine kleine Klagemauer mit Steinen im Altarraum aufgebaut werden. Alle werden gebeten, Klagen auf einen Zettel zu schreiben und zwischen den Steinen der Klagemauer abzulegen.

Danach wird ein Kyrie gesungen.

Hinführung zum Gloria

Das Schwere und Schreckliche, das wir vor Gott gebracht haben, das, was uns niederdrückt,

was macht, dass wir uns klein fühlen, ohnmächtig und atemlos, all das ist nicht, was unser Leben ausmacht.

Unser Leben kommt von Gott.

Dass unser Mund atmet, kommt nicht von uns selbst.

Dem ersten Menschen hat die Kraft Gottes den Lebensodem gegeben.

Auch unser Atem fließt durch das Ewige und der Klang der Schöpfung gibt unserem Herzen den Rhythmus vor.

Jeden Tag, jede Sekunde ist uns das Leben geschenkt.

(15)

Gott erhält uns lebenslang.

Wer die Hände auf die Ohren legt, kann es hören.

(Liturg:in kann hier wieder an die Geste des Anfangs mit den Händen auf den Ohren erinnern.

Kurze Pause halten!)

Da ist ein pulsierender, lebendiger Rhythmus in mir.

Der Rhythmus meines Lebens – kommt von dir, Gott!

Beständig, geborgen,

begnadet mit Lebendigkeit.

Das Lebendige erhält uns lebenslang.

Und voller Freude und Staunen sei unser Lobgesang!

Glorialied

Lobe den Herrn, meine Seele (SichtWeisen 77; #lautstärke 80; freiTÖNE 80; Kommt, atmet auf 010) Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (SichtWeisen 71; #lautstärke 78; freiTÖNE 82; Kommt, atmet auf 02)

Tagesgebet

Variante 1 Variante 2

Barmherziger Gott, du hörst unsere Klagen.

Wir bitten dich: Greife ein und erbarme dich.

Wende dich unseren Nöten zu.

Hilf uns, Ruhe zu finden bei dir und durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

Barmherziger, ewiger, liebevoller Gott!

Lebendig,

näher als wir es ahnen.

Wende dich uns neu zu.

Rühre uns an und

hilf uns darauf zu vertrauen, dass wir immer in deiner Hand sind.

Dass wir geborgen sind, heute, morgen und in Ewigkeit.

Amen.

Verkündigung und Bekenntnis

Psalm 31,15-25 – mit Zwischenrufen

Psalmist:in Zwischenrufe

(können entweder von einer Person oder auch von mehreren gelesen werden. Wenn nur eine Person die Zwischenrufe liest, empfiehlt sich ein Positionswechsel.

Wenn zwei oder mehrere Personen die Zwischenrufe lesen, sollten diese an unterschiedlichen Positionen stehen.)

15Ich aber

Ich aber vertraute auf dich, Gott.

Ich bekannte: Du bist mein Gott!

16Meine Zukunft liegt in deiner Hand.

Rette mich aus der Gewalt meiner Feinde

und lass mich meinen Verfolgern entkommen!

17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht.

(… kommt vom Eingang der Kirche – im Gehen) Ich aber, ich aber …

Was ist denn das Besondere an Dir?

Was machst du denn anders als wir?

(Kommt nach vorn)

Na, das klingt ja super … Welche sollen denn das sein?

Na, mir fallen da auf jeden Fall welche ein … Ihnen doch bestimmt auch, oder? (Pause) Was siehst du MICH so an?

(16)

18Gott, lass mich nicht scheitern, denn ich habe zu dir um Hilfe gerufen.

Aber die Frevler sollen scheitern, zum Schweigen verurteilt im Totenreich.

19Verstummen sollen die Lügen auf ihren Lippen

und ihr freches Gerede gegen den Gerechten, das voller Hochmut und Verachtung ist.

20Wie unerschöpflich ist deine Güte!

Du hältst sie bereit für die, die dir folgen.

Aus deinem Vorrat an Güte können alle leben, die bei dir Zuflucht suchen vor den Menschen.

21Wenn sie im Tempel

vor dein Angesicht treten,

sind sie sicher vor dem Toben der Leute.

Wenn sie in deiner Hütte sind,

bewahrst du sie vor allen Anfeindungen.

22Gepriesen sei Gott!

Wie wunderbar ist seine Güte,

die ich erfahren habe in der befestigten Stadt.

23Ich aber dachte in meiner Angst:

Ich bin verloren,

verstoßen aus deinen Augen!

Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe schrie.

24Liebt euern Gott, ihr Frommen!

Denn Gott schützt alle, die zu ihm halten.

Aber wer sich überheblich verhält, den zieht er gründlich zur Rechenschaft.

25Seid stark und fasst neuen Mut, alle, die ihr auf Gott hofft!

Jaja – der/die Heilige

… mit ‘nem ordentlichen Heiligenschein …

… Hauptsache, DIR geht es gut …

Ja: Du bist toll – und die Anderen sind die Bösen.

Fass Dir doch mal an die eigene Nase!

… damit ihr nichts abbekommt von irgendwelchen „bösen“ Einflüssen.

Na klar – Und wir …

… kriegen wieder nichts ab.

Das sind wohl die, die die Wahrheit gepachtet haben …

… so ein exklusiver Verein,

da kriegen mich keine 10 Pferde rein.

Ja: Verkriecht Euch nur …

… das ist der richtige Ausdruck!

Da sind die ja unter sich …

(schon abgewendet)

Die wollen mit den Menschen draußen nichts zu tun haben.

Ach, hör doch auf …

(geht weg – mit entsprechenden Gesten)

(17)

Übertragung ins Heute

An dieser Stelle kann eine Kurzpredigt eingefügt werden. Die Empfehlung ist, dafür eine Dauer von 4 Minuten nicht zu überschreiten.

Seid stark und fasst neuen Mut, alle, die ihr auf Gott hofft …

Alle, die ihr auf Gott hofft:

Oft sind wir schwach, den richtigen Weg zu gehen oder auf ihm zu bleiben.

Aber es lohnt sich – so sagt es der Psalm.

Und wir dürfen mit allem, was uns bewegt und belastet, zu Gott kommen.

Wie gut,

dass unsere Zukunft, aber auch unsere Gegenwart in Gottes Hand liegen, dass wir das Leuchten des Gottesgesichts über uns immer wieder erfahren – und dann wird es warm und hell in uns.

Das ist etwas Wunderbares!

Allein sind wir vielleicht schwach, schaffen es oft nicht, auf Gottes Spuren zu gehen.

Aber gemeinsam ist es leichter.

So sprechen wir gemeinsam das Glaubensbekenntnis:

Apostolisches Glaubensbekenntnis1 Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Lied

Such, wer da will, ein ander Ziel (EG 346)

Wohl denen, die da wandeln (SichtWeisen 80; #lautstärke 90; freiTÖNE 96; EG 295; alternativer Text aus

„Lieder zwischen Himmel und Erde“ 94)

Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz (SichtWeisen 128; #lautstärke 115; freiTÖNE 180)

1 Alternativen zum Apostolischen Glaubensbekenntnis finden Sie auf S. 35-36

(18)

Hinführung Handmeditation

In den Worten, die wir sprechen, erzählen wir von Gott.

In der Luft, die wir atmen.

In unseren Händen, die halten.

Im Raum, den wir (selbst) eröffnen/zulassen.

(Liturg:in kann hier wieder an die Geste des Anfangs mit den Händen auf den Ohren erinnern.

Kurze Pause halten!)

Da ist Gott. 

Wenn du magst, lass uns Gott zu fassen kriegen.

Mach deinen Rücken gerade, richte dich auf.

Leg deine Hände hin. Auf deine Oberschenkel, auf die Bank neben dir,

die Handflächen nach oben.

Richte deinen Blick auf deine Hände.

Schau auf deine Finger.

Den Raum zwischen ihnen.

Atme ein.

Atme aus.

Kurzer Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

Handmeditation

Psalmist:in Sprecher:in 2

16Gott, meine Zeit steht in Deinen Händen.

17Lass Dein Angesicht leuchten.

Lass mich dich erfahren.

20Du hältst so vieles bereit für die, die Dir folgen.

So vieles, ich kann es mir kaum vorstellen.

Spüre die Luft in deiner Handinnenfläche, zwischen deinen Fingern,

an deinen Fingerspitzen.

Spüre die Fülle, Stärke und das Alter deiner Hände.

Hebe langsam deine rechte Hand und lege sie sanft auf dein Herz.

Drücke sie stärker auf und spüre deinen Herzschlag.

Menschlicher Ton, der eigene Herzschlag, ein Rhythmus, erlernt vor allen Zeiten.

Kurzer Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

Denk an Hände, die du kennst.

An unvergessene Hände, die in deiner lagen.

Die du festgehalten hast.

Deine Hände sind nicht nur für dich da.

Wie oft hast du sie gereicht, hast du geholfen.

Warst Du der:diejenige, die festgehalten und geborgen hat?

Deine Hände wischen Tränen fort. Streicheln über den Kopf. Kühlen die Stirn.

Welche Hände haben ihren Abdruck bei Dir hinterlassen?

Die Hand hat ihre eigene Erinnerung.

Kurzer Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

(19)

23Manchmal falle ich. Es ist dunkel.

Mein Schreien verhallt ohne Echo.

16Da, wo ich jetzt bin, ist es nicht gut für mich.

Meine Zukunft liegt in deiner Hand.

20Ich suche bei Dir Zuflucht.

21Du bewahrst mich vor dem, was mich verfolgt, und beschützt mich vor denen, die mich nicht lassen.

22Ich danke Dir und rufe Deinen Namen, weil Du mein Gott bist.

Sieh auf deine offenen Hände.

So viel, was deine Hand seitdem getan hat.

So viel, was erst nicht geklappt hat.

Deine Finger wollten nicht so wie du.

Aber dann: So viel, was du durch deine Hände gelernt hast.

Du hältst und greifst.

Du stützt dich auf, stehst auf.

Du balancierst, die Hände sind dein.

Du drückst, du schiebst, du tippst.

Du bindest Schnürsenkel, du isst, du wäschst.

Hände, die heilen. Künstlerinnen, die Neues schaffen.

Du lässt los.

Erinnere dich an den Tag, als du zum ersten Mal deinen Namen schreiben konntest.

Kurzer Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

Beuge den Mittelfinger, den Zeigefinger, den Daumen,

dann den Ringfinger und den kleinen Finger.

Jetzt machst du eine Faust.

Wenn du das nächste Mal wütend bist, spüre genau, wie stark du bist.

Wenn du das nächste Mal wütend bist, erinnere dich, was in deine Hand gelegt ist, was darinnen ist.

Kurzer Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

Lege nun deine Hände auf deinen Bauch.

Die Mitte des Lebens. Dort, wo Leben entsteht.

Fühle die Kraft dort.

Erinnere dich, was deine Hände geleistet haben.

Die Müdigkeit, die Schmerzen.

Die Kälte und Hitze, die sie gespürt haben.

Die Verletzungen, die du ertragen hast.

Wunden, die geheilt sind. Narben, die bleiben.

Wie oft haben deine Hände Deinen Kopf getragen, wenn die Gedanken zu schwer wurden? Wie oft deine Augen geschützt, wenn alles Gesehene unerträglich und grell wird?

Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

(20)

21Du schließt Deine Hoffnung um mich.

Du birgst mich im Schutz Deines Angesichts.

24Doch an Dir halte ich mich fest.

Du ergreifst mich mit Deiner starken Hand.

15Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

Schau dir deine Hand genauer an.

Zarte Linien, Rillen, kleine und kräftigere Falten durchziehen deine Hand und deine Finger – kreuz und quer, wie kleine Wege.

Erinnere dich an die älteste Hand, die du je in deiner Hand gespürt hast.

Denk an die Hand eines Neugeborenen, weich und verletzlich.

Vor langer Zeit war deine Hand wie sie.

Folge den Linien und spüre das, was einschneidend und erhaben ist.

Gott webt mit deinen Händen in die Zeiten hinein.

Deine Hand ist einmalig und unverwechselbar.

Sie ist je und je Teil von Dir, Du Ebenbild Gottes.

Klang, musikalischer Einwurf oder Stille

Finde deine andere Hand. Spüre die Wärme zwischen ihnen. Spüre die Verbindung. Erkunde ihr Geheimnis.

Lege deine Hände wie im Gebet aneinander.

Falte deine Finger und schmiege, was von selbst zueinander findet.

Wenn wir uns die Hände reichen, hältst du dich selbst in deiner Hand.

Mit einem Händedruck, einer Umarmung sind es nicht einfach nur Haut und Knochen – nein, du teilst dein Herz.

Fürbittengebet

Wenn wir beten, dann ist das ein Rufen nach Gott.

Wenn wir beten, dann sind wir vor Gott mit Körper und Geist, gerade jetzt.

Dann ist das ein Suchen mit unseren Augen.

Ein Tasten mit unseren Händen. Ein Sehnen mit unseren Herzen.

Wir beten von der Hoffnung und dem Vertrauen, dass uns etwas begleitet und führt.

In der Luft, die wir atmen, in unseren Händen, die halten, da ist Gott.

So beten wir

:

Gott, Fülle und Urgrund der Liebe,

deine Herzlichkeit ist größer als wir fassen können.

Dein Entgegenkommen reicht weiter als wir tragen können.

Hab Dank, dass Du zusammenfügst, was zerrissen ist.

Dass Du rein wäscht, was von sich aus trübe bleibt.

Dass Du frei gibst, was allein nicht loslassen kann.

Halte uns verbunden, wenn wir zu Dir beten.

(21)

Variante 1 Variante 2

(Diese Form der Fürbitten ermöglicht es, im Sprachgebrauch des gesamten Gottesdienstes eigene Anliegen zu formulieren oder einen thematischen Rückbezug zu dem hier vorgeschlagenen Kyrie herzustellen (siehe S. 12-14).

L: Gott, nimm in deine Obhut alle, die Dir vertrauen, sich nach dir ausrichten – und alle, die Schwierigkeiten haben zu sagen:

„Du bist mein Gott!“ Begleite uns und alle mit Deinem leuchtenden Angesicht.

G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, In Deine Hände befehle ich mich und alle, die ich lieb habe, die mir nahe stehen.

Sei dabei, wenn uns Dinge gelingen.

Trage mit, was uns belastet.

Lass uns wieder neuen Mut fassen, wenn er verloren geht.

G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, zieh zu Dir diejenigen, die in Not sind, die auf der Flucht sind, für die der Krieg alltäglich ist. Höre ihr Flehen, wenn sie um Hilfe rufen - und zeige ihnen Perspektiven zum Weiterleben.

G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, Du trägst uns durch die Zeiten.

Sei Du mit allen, die den Kirchentag in Nürnberg vorbereiten, die sich auf ihn freuen, die etwas von ihm erwarten.

Segne Du alle Vorbereitungen.

G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, nimm mich in Deine Obhut, … G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, In Deine Hände befehle ich … G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, zieh zu Dir diejenigen, die … G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

L: Gott, Du trägst …

G: Ich aber hoffe auf Dich und spreche:

Du bist mein Gott!

Bergender Gott,

Dir legen wir alle Dinge und Menschen vor, die jetzt von Bedeutung sind.

In der Stille nimmst Du Dir die Zeit und ihrer an.

Stille

(an dieser Stelle kann ggf. das Abendmahl oder eine Salbung gefeiert werden, die passenden Bausteine finden Sie auf S. 24-28)

In der Hoffnung, dass wir erfahren, was wir glauben, beten wir gemeinsam das Gebet Jesu.

Mit denen, die mitbeten möchten.

Für die, die es heute nicht können.

(22)

Vaterunser

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Lied

Gott gab uns Atem (SichtWeisen 124; #lautstärke 111; freiTÖNE 178; EG 432)

Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (SichtWeisen 71; #lautstärke 78; freiTÖNE 82; EG 272, Kommt atmet auf 02)

Du bist da (SichtWeisen 82; #lautstärke 84; freiTÖNE 91)

Ich singe dir mit Herz und Mund (SichtWeisen 103; #lautstärke 93; freiTÖNE 117 EG 324) Suchst Du Halt bei mir (Projekt Monatslied der Nordkirche Februar 2022:

https://www.monatslied.de/de/Lieder.php?L=2863)

(an dieser Stelle empfehlen sich Abkündigung und Kollektenempfehlung siehe S. 37)

(23)

Sendung und Segen

Sendung

Wir gehen in unser Leben hinaus in dem Vertrauen, dass Gott in seiner grenzenlosen Güte unsere Ängste und unsere Widersprüche kennt und uns dabei hilft, sie zu tragen und manchmal zu überwinden.

Wir haben in uns hineingehört.

(Liturg:in bedeckt mit den Händen beide Ohren)

Wir haben von Gottes unerschöpflicher Güte gehört.

(Liturg:in deutet mit den Händen das Zuhören an) So tragen wir Gottes Güte in unseren Alltag hinein.

Wir können stark sein und neuen Mut fassen.

Schöpft mit Euren Händen gemeinsam mit mir aus Gottes Güte:

Segen

Variante 1 mit Gesten

Variante 2 ohne Gesten

Variante 3 Aaronitischer Segen Gottes Güte ist mehr, als wir es

sind. Wir schöpfen aus ihr.

(schöpfende Geste mit beiden Händen von unten)

Wir halten sie uns und den anderen hin, damit wir sie schmecken und sehen.

(Hände leicht nach vorne gestreckt)

Gottes Güte liegt auf unserem Leben, umfängt uns, ohne jemals leer zu werden.

(Hände in klassischer Segenshaltung)

Gott segne dich heute und an allen Tagen deines Lebens.

Amen.

(Kreuzzeichen)

Gottes Güte ist mehr, als wir es sind.

Wir schöpfen aus ihr.

Wir halten sie uns und den anderen hin, damit wir sie schmecken und sehen.

Gottes Güte liegt auf unserem Leben, umfängt uns, ohne jemals leer zu werden.

Gott segne dich heute und an allen Tagen deines Lebens.

Amen.

Gott segne dich und behüte dich;

Gott lasse das Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

Gott erhebe das Angesicht auf dich

und gebe dir Frieden.

Amen.

Musik zum Ausgang

(24)

Ergänzende Bausteine für den Gottesdienst

Baustein – Abendmahl

Hinsichtlich der Austeilung des Abendmahls unter pandemischen Bedingungen, kann sich der Deutsche

Evangelische Kirchentag nur an allgemeine Empfehlungen orientieren. Die Lage in den Gemeinden ist verschieden und die Vorgaben können sich in naher Zukunft immer wieder ändern.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern empfiehlt beispielsweise die Austeilung als Wandelkommunion mit einem Mindestabstand von 1,5m. In Gemeinden, wo die Räumlichkeiten oder andere Gegebenheiten es nicht zu lassen, ist auch die Austeilung in „gut organisierten Halbkreisen denkbar.“ Für die konkrete Handreichung finden Sie hier weitere Informationen:

https://corona.bayern-evangelisch.de/downloads/Anlage%202d%20neu%20Feier%20des%20Abendmahls.pdf (Stand Dezember 2021)

Hinführung/Betrachtung

Jesus von Nazareth saß zu Tisch mit Armen und Reichen, mit Erfolgreichen und Gescheiterten,

mit Verachteten und Angesehenen.

Er war auch bei denen zu Gast,

die ihm mit Misstrauen und Feindschaft begegneten.

So zeigte er ihnen und uns,

dass alle Menschen zu jeder Zeit von Gott angenommen sind.

Jesus Christus lädt zum Abendmahl ein.

Gott schenkt uns Gnade und Freiheit, wenn wir das Wort der Verheißung hören und Brot und Kelch empfangen.

Lobgebet

Gott des Lebens, wir danken dir.

Als die Zeit erfüllt war,

tratest Du unter uns in Jesus Christus.

Als die Zeit erfüllt war, tratest Du ein in unser Leben.

Du hast deine Geschichte mit unserer verwoben.

Zu allen Zeiten und an jedem Ort preisen wir dich mit allen Lebendigen, im Himmel und auf der Erde.

Wir wissen, unsere Zeit steht in deinen Händen und singen dir zur Ehre:

Lied/Sanctus

Du bist heilig (SichtWeisen 120; #lautstärke 101; freiTÖNE 153; Kommt, atmet auf 0102) Heilig, heilig, heilig (Le lo le lo lay lo) (#lautstärke 104; freiTÖNE 157)

Heilig, heilig, heilig (EG 185.1)

Einsetzungsworte

Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot,

dankte und brach’s

und gab’s den Seinen und sprach:

Nehmet hin und esset.

Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.

Solches tut zu meinem Gedächtnis.

(25)

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl,

dankte und gab ihnen den und sprach:

Nehmet hin und trinket alle daraus,

dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird

zur Vergebung der Sünden.

Solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis.

Gebet

Gott, Du stärkst uns. Stärkst uns durch Deine Gaben.

Wir danken Dir für Deine wunderbare Güte.

Jetzt wollen wir essen vom Brot des Lebens.

Jetzt wollen wir trinken vom Kelch des Heils.

Mit dem Vertrauen auf Dich gehen wir voran, schauen getrost in die Zukunft

und beten gemeinsam mit Jesu Worten:

Vaterunser

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Lied/Agnus Dei

Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2; Alternativer Text: Christus, Antlitz Gottes) Christus, Antlitz Gottes (freiTÖNE 151)

Friedensgruß

Gott schenkt uns Mut und spendet uns Trost.

Öffnet eure Hände und empfangt seine Gnade.

Erhebt eure Hände und gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Gemeinschaft.

Sprecht einander zu: „Friede sei mit dir.”

Einladung

Iss nur! Trink nur! - spricht Gott.

Kommt, es ist alles bereit. Jetzt ist die Zeit!

Schmecket und sehet, wie freundlich Gott ist.

Austeilung

Das Brot des Lebens: für Dich.

Der Kelch des Heils: für Dich.

Dankgebet Dank sei dir, Gott!

Du hast uns das Geschenk des Lebens gemacht.

(26)

Mit deiner Stärkung wollen wir stark machen, was schwach ist.

Mit deinem Schutz wollen wir schützen, was du geschaffen hast.

Dir sei Ehre in Ewigkeit.

Amen.

Lied

Meine Zeit steht in deinen Händen (SichtWeisen 33; Kommt, atmet auf 023)

Wo Menschen sich vergessen (SichtWeisen 134; #lautstärke 113; freiTÖNE 172; Kommt, atmet auf 075) Nun lasst uns Gott dem Herren (EG 320)

oder ein Segenslied

Lass uns Deine Nähe spür’n (#lautstärke 124; freiTÖNE 193) Geh unter der Gnade (SichtWeisen 141; Kommt, atmet auf 0116)

Baustein – Salbung

Für die Herstellung eines wohlriechenden Öls benötigt man: 80% Basisöl (Sonnenblumenöl), 10% Emulgator (Mulsifan o.ä. – im Fachgeschäft oder Bio-Laden), 10% Duftöl (ätherische Öle). Zutaten zusammenschütten und kräftig schütteln! ODER: Man nimmt Olivenöl oder Jojobaöl und vermischt es mit Duftessenzen.

Bei einer Salbung kommt es üblicherweise zum Hautkontakt. Hinsichtlich der pandemischen Einschränkungen, beabsichtigt der hier gemachte Vorschlag die berührende Wirkung einer Salbung dennoch erfahrbar zu machen:

Liturg:innen verwenden Einmalhandschuhe und Wattestäbchen, die in das Salböl getaucht und an die zu Salbenden übergeben werden. Der Einbezug der zu Salbenden in die Handlung der Salbung (s.u.) kann zudem die Erinnerung an Berührungen auffrischen und so zusätzlich stärkend wirken.

Hinführung/Betrachtung

Früher wurden nur ganz besondere Menschen wie Propheten, Königinnen und Kaiser mit kostbarem Öl gesalbt. Jesus ist der Christus, der Gesalbte. Als Christ:innen gehören wir zu ihm. Die Salbung erinnert uns daran, dass auch unser Leben in den Augen Gottes unendlich kostbar und einmalig ist.

Mit der Salbung empfangen wir die Güte Gottes. Sie stärkt unsere Hände und unsere Herzen. Sie stärkt unsere Gemeinschaft als Christ:innen. Die Psalmist:innen erinnert uns daran, wenn sie betet:

„Seid stark und euer Herz sei mutig – alle, die ihr euch auf die Lebendige verlasst.“

Gebet

Gott, durch Deine Hände fließt unsere Zeit.

In der Taufe hast Du uns eine einmalige Würde geschenkt.

Du hast uns beim Namen gerufen und uns dadurch Deine Freundschaft zugesagt.

Gott, in Deiner Hand ruht unsere Zeit.

Mögen wir in der Salbung Deine heilende Zuwendung erfahren und in der Gemeinschaft der Christ:innen das Leben feiern.

Amen.

Lobpreis

Öl reinigt und heilt, schützt und bewahrt.

Wie das Öl durch die Haut unserer Hände dringt, möge die Heilige Geistkraft uns erfüllen.

Liedruf

Atme in uns, Heiliger Geist (SichtWeisen 5; #lautstärke 4; freiTÖNE 7; nur Refrain) O Heil’ger Geist, kehr bei uns ein (EG 130, 1. Teil der 1. Strophe, bis Herzenssonne)

Sei gepriesen, Gott, Heilige Geistkraft, du erfüllst alle mit Leben.

Wie das Öl den Körper nährt,

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