• Keine Ergebnisse gefunden

IOW-Pressemitteilung vom 4. November 2015 Das Ausnahmejahr 2014 im Rückblick: Ostsee-Zustandsbericht jetzt erstmals in Englisch verfügbar

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "IOW-Pressemitteilung vom 4. November 2015 Das Ausnahmejahr 2014 im Rückblick: Ostsee-Zustandsbericht jetzt erstmals in Englisch verfügbar"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

IOW-Pressemitteilung vom 4. November 2015

Das Ausnahmejahr 2014 im Rückblick: Ostsee-Zustandsbericht jetzt erstmals in Englisch verfügbar

Der jährliche Bericht des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) zum hydrographisch-hydrochemischen Zustand der deutschen Ostsee ist wichtiger Bestandteil des Überwachungsprogramms der Kommission zum Schutz der Ostsee HELCOM. Mit der in diesem Jahr erstmals erschienen englischen Hauptfassung möchte das IOW gezielt internationales Fachpublikum in den Anrainerstaaten erreichen, das auf die umfangreiche Analyse wichtiger Basisdaten aus dem Ostseeraum angewiesen ist. Insbesondere die Dokumentation der außergewöhnlichen Salzwassereinbrüche im Jahr 2014 ist hier von Interesse. Eine deutsche Version des Berichtes ist als Service weiterhin verfügbar.

Der jetzt zweisprachig verfügbare Ostsee-Zustandsbericht 2014 bietet einen Rückblick auf ein eindrucksvolles Ausnahmejahr mit den höchsten Oberflächenwassertempera- turen seit 25 Jahren und vor allem mehreren ausgeprägten Einstromereignissen von salz- und sauerstoffreichem Nordseewasser nach einer über ein Jahrzehnt währenden Stagnationsphase. Diese Einströme sind von herausragender Bedeutung für die Ost- seeökologie, da nur sie zu einer Belüftung der tiefen Becken der zentralen Ostsee füh- ren. Bemerkenswert waren dabei vor allem zwei Phänomene: Zum einen konnte erst- mals nachgewiesen werden, dass sich kleinere Einströme unter bestimmten Bedingungen so aufaddieren, dass sie alle untermeerischen Hindernisse überwinden und so die tiefen Zentralbecken der Ostsee erreichen können, obwohl ihre Einzelvo- lumina hierfür zu klein sind. Zum anderen ist der große Jahrhundert- Salzwassereinbruch vom Dezember 2014 ausführlich dokumentiert, der sich als der drittgrößte je beobachtete Einstrom seit über 130 Jahren erwiesen und das hydrogra- phisch-hydrochemische Klima in den tiefen Becken der Ostsee spürbar verbessert hat.

Die hydrographisch-hydrochemische Zustandseinschätzung basiert auf Untersuchun- gen, die das IOW jedes Jahr im Auftrag des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hyd- rographie erstellt, sowie auf Langzeitmessungen, die das IOW im Rahmen seines For- schungsprogrammes durchführt. Sie bietet Fachleuten umfangreiche Analysen zu Wasseraustauschprozessen zwischen Nord- und Ostsee, zu den meteorologischen Bedingungen als wesentlichem Einflussfaktor auf das Ökosystem Ostsee sowie zu physikalischen und chemischen Kernparametern wie Wassertemperatur, Salzgehalt, Sauerstoffgehalt und anorganische Nährstoffe. Das Untersuchungsgebiet umfasst dabei nicht nur die deutschen Küstengewässer und die Ausschließliche Wirtschafts- zone Deutschlands (AWZ), sondern auch Bereiche der zentralen Ostsee, da grade hier die Bedingungen ausschlaggebend für die Gesamtsituation des Binnenmeeres sein können. Die Datenbasis, auf die sich die IOW-Experten bei der Auswertungen stützen können, ist ausgesprochen umfangreich: Sie umfasst Beobachtungen aus fünf regulä- ren Monitoring-Ausfahrten des Instituts, die alle vier Jahreszeiten abdecken, Ergebnis- sen anderer IOW-Forschungsarbeiten sowie ausgewählte Daten weiterer Forschungs-

(2)

einrichtungen in den Ostseeanrainerstaaten. Ergänzt werden die schiffsgebundenen Untersuchungen außerdem durch kontinuierliche Messungen an drei autonomen Sta- tionen des deutschen Umweltüberwachungs-Messnetzes MARNET an der Darsser Schwelle, im Arkona-Becken, und in der Oder-Bucht.

Die englische Hauptfassung „Hydrographic-hydrochemical assessment of the Baltic Sea 2014“ (DOI: 10.12754/msr-2015-0096) des Ostsee-Zustandsberichts 2014 steht als kostenloser Online-Download zur Verfügung unter:

www.io-warnemuende.de/state-of-the-baltic-sea-2014.html

(Deutsche Version: www.io-warnemuende.de/zustand-der-ostsee-2014.html).

Fragen zur hydrographischen-hydrochemischen Ostsee-Zustandseinschätzung 2014 beantwortet:

Dr. Günther Nausch | Leiter der IOW-Arbeitsgruppe Allgemeine Meereschemie Tel.: 0381 5197 332 | guenther.nausch@io-warnemuende.de

Kontakt IOW-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Dr. Kristin Beck | Tel.: 0381 – 5197 135 | kristin.beck@io-warnemuende.de

Dr. Barbara Hentzsch | Tel.: 0381 – 5197 102 | barbara.hentzsch@io-warnemuende.de Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 89 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 18.100 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 9.200 WissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,64 Mrd. Euro. (www.leibniz-gemeinschaft.de)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sauerstoffreiches Bodenwasser erreicht die zentrale Ostsee Warnemünder Ozeanographen messen zweieinhalb Monate nach dem “Jahrhundert-Einstrom” von Sauerstoffreichem Nordseewasser

Obwohl sich alle Anrainerstaaten bereits vor über 10 Jahren im Rahmen des Ostsee- Aktionsplanes (BSAP, kurz für „Baltic Sea Action Plan“) auf klar definierte

„Als Grundvoraussetzung, um das Gefahrenpotenzial einer Substanz für ein Ökosystem beurteilen zu können, muss man zu allererst herauszufinden, ob und in welchen

Michael Naumann, Sektion Physikalische Ozeanographie, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Tel.: 0381 5197

Wir wollen sehen, ob der Umweltstress die Zusammensetzung der Mikro- bengemeinschaften beeinflusst und eventuell sogar zu genetischen Anpassungen oder

Für die Versorgung der tiefen Becken der zentralen Ostsee mit Sauerstoff sind sie unerlässlich.. Ihr

Großer Fortschritt für das pH-Monitoring in der Ostsee: Um mögliche Versauerungstrends besser beobachten zu können, entwickelte Jens Müller, Meereschemiker

Bernd Schneider und Jens Müller vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) sind die Autoren eines kürzlich erschienenen englischen Fachbuches zur Biogeochemie