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Archiv "Arzneimitteltests: Doppelmoral" (11.10.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 41

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11. Oktober 2013 A 1915

Das Leser-Forum

GE SUNDHEIT SWES EN

Für ein friedliches Miteinander der Ge- nerationen müssen unter anderem die Lasten in den Sozi- alversicherungssys- temen fair verteilt sein (DÄ 33–34/2013: „Finanzierung des Gesundheitswesens: Ein Mittelweg für Reformer“ von Sabine Rieser).

G SU

F M n u L a t sein (DÄ 33–34/2013

Schindluder treibt. Die eigene Ge- sundheit steht aber, wie wir inzwi- schen sicher wissen, in einem Zu- sammenhang mit dem Gebrauch bestimmter, die Gesundheit gefähr- dender Produkte.

Deshalb halte ich es für an der Zeit, ein gänzlich neues, zusätzliches System für die Finanzierung unse- res Gesundheitswesens einzufüh- ren:

Bereits beim Verkauf gesundheits- gefährdender Produkte ließen sich die Folgekosten als Krankheitkos- ten-Abgabe (keine Steuer!) erhe- ben, die dem Preis aufgeschlagen werden und die allein dem Gesund- heitswesen (GKV, PKV und Berufs- genossenschaften) zufließen. Die Höhe einer solchen Abgabe wäre bei jedem einzelnen Produkt nach seinem Preis, dem Gefährdungspo- tenzial und nach den Folgekosten zu kalkulieren. Einzelheiten zu dem System und zu den Produkten

können nachgelesen werden:

http://www.dr-guenterberg.de/con tent/publikationen/2008/01_der-ro te-punkt.pdf

Weil diese Abgabe sich allein am Konsum bemisst, berücksichtigt das System die finanzielle Leis- tungsfähigkeit, ist daher sozial und gerecht. Es könnte – unabhängig von sonstigen Reformen – unser Gesundheitswesen langfristig stabi- lisieren. Was der „Grüne Punkt“ für die Umwelt ist, wäre der „Rote Punkt“ für die Gesundheit.

Niemand zahlt gern mehr, auch nicht für seine Gesundheit. Weil aber ein solches System Einfluss auf das Risiko- und Gesundheits- verhalten der Menschen hat, weil es auch dazu dient, die allgemeine Gesundheit der Bürger zu verbes- sern, wird es auf allgemeines Ver- ständnis stoßen, wäre damit auch politisch durchzusetzen.

Dr. med. Klaus Günterberg, 12623 Berlin

Der „Rote Punkt“

. . . Bei der Einführung der gesetzli- chen Krankenversicherung galten Krankheiten als Schicksal, dem man nicht ausweichen konnte, de- ren Folgen man aber gemeinsam schultern wollte. Inzwischen ken- nen wir aber die Ursache vieler Krankheiten und können ihnen mit Hygiene, Impfungen, Vorsicht und Verzicht begegnen. Heute gilt nicht mehr jede Krankheit als unaus- weichliches Schicksal. Wir wissen inzwischen: Das eigene Verhalten hat Einfluss auf die Gesundheit, weshalb alle Versicherungsträger inzwischen für ein gesundheitsbe- wusstes Verhalten verschiedene fi- nanzielle Anreize setzen . . . Und immer entsteht, wenn der Bür- ger seine Krankenversicherungs- beiträge entrichten soll, auch ein Gerechtigkeitsproblem. Deshalb sollte man auch immer wieder neue Wege für die Finanzierung des Ge- sundheitswesens suchen. Deshalb sind die Analysen und Vorschläge von Dr. Drabinski auch so wert- voll. Ich danke Ihnen, dass sie sie abgedruckt haben.

Die Beiträge von Bürgern und Ar- beitgebern orientieren sich bisher vor allem am Einkommen bezie- hungsweise (bei der PKV) am Krankheitsrisiko des Alters. Ein Problem aber ist allen Systemen immanent: Wer mit seiner Gesund- heit sorgfältig umgeht, zahlt für den, der seiner Gesundheit Gefah- ren aussetzt beziehungsweise der mit seiner Gesundheit sogar

A RZNEIMITTELTES T S

In den 1980er Jahren wurden mehr als 230 Pharmatests für Westfirmen durchgeführt (DÄ 27–28/2013:

„Arzneimitteltests in der DDR: Testen für den Westen“ von Rainer Erices).

A RZNEIMITT

I w 2 f d (

„ inder DDR: Testen fü

Doppelmoral

Es ist richtig, dass man zwar ver- spätet, aber zu Recht eine Aufklä- rung der Tests in den 1980er Jahren in der DDR fordert. Mir ist aber diese Doppelmoral zuwider! Es laufen seit Jahrzehnten tausende Tests in anderen Ländern außerhalb Europas, die alles andere als men- schenwürdig und ethisch sind.

Kaum jemand nimmt Notiz davon.

Es stört niemanden . . .

Ich vermisse in diesem Beitrag den Artikel eins des Grund - gesetzes:

Die Würde des Menschen ist un- antastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und un- veräußerlichen Menschenrech- ten als Grundlage jeder menschli- chen Gemeinschaft, des Frie- dens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Der Autor erwähnt nicht einmal am Rande, dass ein Mensch in der

„Dritten Welt“, der aus finanziellen Gründen sich für solche Tests zur Verfügung stellt, den Menschen in der selbst ernannten „Zweiten und Ersten Welt“ dient! Diese Doppel- moral führt zur weiteren Spaltung der Welt! Vorsicht.

Dr. med. Mohammad Rezai, 59174 Kamen

B R I E F E

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