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inen nach eigenen Angaben„in dieser Form im deutsch- sprachigen Raum einmaligen Stu - diengang“ stellte jetzt die Westfä - lische Wilhelms-Universität Müns- ter vor: Seit dem Wintersemester 2009/2010 bietet das Institut für Musikwissenschaft und Musikpäda- gogik in Kooperation gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Universität Münster den Studien- gang Klinische Musiktherapie an.
In der klinischen Musiktherapie sollen musikalische, psychothera-
STUDIENGANG KLINISCHE MUSIKTHERAPIE
Mit Musik kranken Menschen helfen
peutische und medizinische Ele- mente kombiniert werden.
Der Masterstudiengang Klini- sche Musiktherapie ist auf Vollzeit ausgelegt und erstreckt sich über zwei Jahre. Prof. Dr. phil. Rosema- rie Tüpker, Leiterin des Instituts für Musikwissenschaft und Musik- pädagogik, berichtet, dass ein mu- siktherapeutisches Praktikum und 20 Stunden Selbsterfahrung als Klient Voraussetzung für ein sol- ches Studium seien. Im Studium selbst können dann Kurse wie Anatomie, Physiologie, Psychiatrie, musiktherapeutische Grundlagen und Improvisation belegt werden.
Hinzu kommen weitere 80 Stunden Selbsterfahrung, die der Studieren- de absolvieren muss. Der Studien- gang sei sehr praxisnah organisiert, meint Tüpker.
Nach Abschluss des Studiums kann der Musiktherapeut in allen klinischen Bereichen arbeiten. Tüp- ker zufolge sei es jedoch nicht ein- Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer Beziehung zwischen Therapeut und Patient.
fach, für ausgebildete Therapeuten im Gesundheitswesen Fuß zu fas- sen. Prof. Dr. med. Jörg Ritter, Ver- treter der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, erklärt:
„Es gibt viel zu wenige Kliniken mit festen Musiktherapiestellen.“
Er selbst hält eine grundlegende medizinische Ausbildung neben der musiktherapeutischen für unver- zichtbar, besonders „um die Krank- heitsbilder der Patienten besser ver- stehen und therapieren zu können“.
Im Mittelpunkt der Musiktherapie an der Universität Münster stehe der Aufbau einer Beziehung zwi- schen Therapeut und Patient. Das Besondere an dem Münsteraner Modell seien dabei das auf Vollzeit ausgelegte Masterstudium und die Praxisnähe. „Nur so lernt man das gemeinsame Musizieren und Im- provisieren, das wichtig ist, um auf einer anderen als der sprachlichen Ebene seelische Konflikte zu lö- sen“, sagt Tüpker.
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Vanessa Heide Das Altentheaterensemble des Freien Werkstatttheaters
Köln führt seit Ende September 2012 das Theaterstück
„Vom Leben“ auf. 23 Schauspielerinnen und Schau- spieler im Alter von 64 bis 96 Jahren erzählen darin ihre persönlichen Lebensgeschichten. Diese reichen von Kindheits- und Jugenderinnerungen über Romanzen und Familienleben bis hin zur Kontinuität und den Um- brüchen im Erwachsenendasein sowie der Perspektive des gealterten Menschen.
Das Freie Werkstatttheater Köln war nach eigenen Angaben das erste Theater in Deutschland mit einem eigenen Altentheaterensemble. Alle Vorstellungen finden im FWT-Theaterhaus, Zugweg 10, 50677 Köln, statt.
Kartenbestellungen: kartenreservierung@fwt-koeln.de
oder Telefon 0221 237817. VH
ALTENTHEATERENSEMBLE
„Vom Leben“
Rosemarie Tüpker mit Studierenden in einem Kurs über Musikimprovisation
Foto: M. Keß Foto: FWT
K U L T U R T I P P S
[103] Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 29|
22. Juli 2013@
Informationen:www.uni-muenster.de/Musiktherapie/