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Winterbericht des

s chnee und Lavvinen

Edg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch!Davos

in den S chvveizer /\I pen

Wetterablauf und

Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

VVinter 1 98 5/86

Spezielle Untersuchungen Nr. 50/1987

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Titelbild:

Blick vom Institut Richtung SW: Föhnsturm mit Schneeverfrachtung.

Von links nach rechts: Medergerflue, Tiejerflue, Lenzerhorn, Aroser Rothorn, Parpaner Rothornl

Foto: EISLF, E. Wengi

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u

Winterbericht des

ch nee u nd Lawinen

Eidg. Institutes für Schnee- undLawinenforschung

in den Schweizer Alpen

Weissfluhjoch/Davos

Direktion: C. Jaccard

t/J nter 1985/86

1936

EIJÄ

1986

Nr. 50/1987

(4)

1 n h a Itsve rze 1 c h n 1 s

Einleitung,vonC. Jaccard . 3 A. Wetter und Klima, von R. Meister und E. Beck

1. Witterungsablauf in der Schweiz. 5 II. Die einzelnen Witterungselemente auf

Weissfluhjoch . 1 1

B. Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von P. Föhn und E. Beck. 30

c.

Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von R. Meister, 5. Gliott und B. Heinzer

1. Das Beobachtungsnetz 46

II. Schneefälle und Schneedeckenverhältnisse . 48 III. Lawinenverhältnisse im schweizerischen

Alpengebiet 96

D. Durch Lawinen verursachte Unfälle und SchädenimGebiet der Schweizer Alpen,

von H.-J. Etter 1 1 1

ITabellen 113

II. Auswahl von Unfällen mit Menschen- und

Sachschäden 120

E. Lawinenunfälle ausserhalb der Schweizer Alpen,

vonS.Gliott 166

F. Besondere Beiträge

Internationales Symposium über Lawinen- bildung, -bewegung und -wirkungen, Davos 1986,

vonC.Jaccard 175

Schneeprofile im Wald,

vonH.lmbeck 177

Projekt Stillberg, Schnee und Lawinen auf der Versuchsfläche,

vonJ. Rychetnik 184

Lawinenniedergänge mit Todesopfern in der Schweiz,

vonR.Meister 195

Übrige Arbeiten des Eidg. Institutes

für Schnee- und Lawinenforschung . . . . 207

©Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weisstluhjoch1 Davos 1986

Alle Urheber- und Verlagsrechte vorbehalten. Ohne Einwilligung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung ist das Reprodu zieren durch Druck, Photokopie, Mikrofilm oder irgend ein anderes Verfahren auch auszugsweise untersagt.

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Einleitung

DerWinter 1985/86 war durch eine anfänglich auge meine Schneearmut gekennzeichnet, die von zwei Perioden mit grösseren Schneefäuuen gefougt war sowie durch eine überdurchschnittuiche Anzahu von 34 Lawi nenopfern, alue Skifahrer, Touristen und Bergsteiger.

Das Einschneien begann Ende Oktober auf dem Aupensüdhang sowie in Graubünden und Mitte Novem ber in den nörduichen Regionen. Abgesehen vom östui chen Aupenhauptkamm buieb aber die Schneedecke ziemuich bescheiden bis über die Jahreswende.

Ab 11.Januar erhieuten der Alpennordhang und Graubünden grosse intensive Schneefäuue, die nahezu eine Katastrophenuage brachten: dank der zeitweise hohen Temperatur konnte sich die während 6 Tagen abgelagerte 2 m Neuschneeschicht setzen, während die ersten Schneefallschichten bereits bis zum 3. Schneefalltag als kleine Lawinen abgeglitten waren.

Um den 1. Februar erhielten dann der Alpensüdhang und das Oberwallis in 4Tagen etwa 2 m Neuschnee mit grossen Schäden verursachenden Tallawinen im Tes sin, in den Tälern Südbündens und in den Vispertälern.

Nach einem kalten Februar war der März mit einer örtlichen Lawinengefahr infolge der eingeschneiten Oberflächenreifschichten des Frühwinters für Skifah rer eher ungünstig.

Im April traten am Alpensüdhang und im Oberwallis drei kritische Lawinensituationen mit grösseren Talla winen und Schäden auf, wobei die erheblichen Schneefälle von etwa 2 m Neuschnee, zusammen mit der relativ hohen Temperatur während 10 Tagen, zu katastrophalen Nassschneelawinen mit vielen Schä den führten. Im Tessin wurden übrigens hundertjährige Extremhöhen der Schneedecke gemeldet. In den nörd lichen Regionen dauerte die örtliche Gefahr für die Ski- touristen an, bis das Ausapern im Mai und Juni im Süden stark verzögert und im Norden etwa eine Woche früher als im Mittel dem Winter ein Ende setzte.

Mit 84 Lawinenbulletins ist die Zahl der herausgege benen Bulletins die grösste seit dem Winter 1945/46.

Der vorliegende Winterbericht ist der fünfzigste der Reihe, und er kündigt das entsprechende Jubiläum der Schnee- und Lawinenforschung auf Weissfluhjoch an.

Um diesen Anlass gebührend zu feiern, wurde beschlossen, in Davos einen internationalen, der Lawi nenbildung, -bewegung und -wirkungen gewidmeten Kongress zu organisieren, mit einem schweizerischen Patronatskomitee und einem internationalen wissen- schaftlichen Komitee. Dank der finanziellen Unterstüt zung des Eidg. Departements des Innern und zahlrei cher öffentlicher und privater Institutionen konnte der Anlass im September mit grossem Erfolg durchgeführt werden. Mehr als 150 Teilnehmer aus 12 Ländern haben sich in Davos getroffen, und 72 Arbeiten wurden in Plenar- oder Postersessionen vorgestellt. Die behan delten Themen werden als kurze Ubersicht im letzten Kapitel dieses Berichtes wiedergegeben. Der wissen- schaftliche Teil der Beiträge erscheint auf englisch und französisch als Sonderausgabe in der Reihe der «Inter national Association of Hydrological Sciences» (Publi kation Nr. 162). Die eher der Praxis gewidmeten Arbei ten auf deutsch und französisch werden in der Mittei lungsreihe des Instituts (Nr. 43) veröffentlicht, eben- falls die am 19. September 1986 gehaltenen Festan sprachen (Nr. 44).

Das hydrologische Jahr 1985/86, das mit mehreren Katastrophensituationen und der entsprechenden Belastung der Institutsbelegschaft begann, konnte also mit einem erfreulichen Anlass abschliessen, der einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft der Schnee- und Lawinenforschung auf dem Weissfluhjoch setzt.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Der Direktor:

c.

Jaccard

Weissfluhjoch, den 24. September 1987

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4

Topographische Situation des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch:

Versuchsfeld (VF):

Höhe 2540 m, Lage E 9° 48‘ 37“1 N 46° 49‘ 50“

Institutsgebäude, 1. Stock:

Höhe 2667 m, Lage E 9° 48‘ 27“1 N 46° 50‘ 2“

Institutsgebäude, Dach:

Höhe 2677 m, Lage E 9° 48‘ 27“1N 46° 50‘ 2“

Institutsgipfel:

Höhe 2693 m, Lage E 9° 48‘ 27“1N 46° 50‘ 4“

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A. Wetter und Klima

von E. Beck und R. Meister

1. Witterungsablauf in der Schweiz

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1985

Zusammenfassend kann der Oktober als warm, son nig und trocken charakterisiert werden.

Als vierter aufeinanderfolgender Monat waren im Oktober durchwegs Temperaturüberschüsse zu ver zeichnen. In den Berggebieten lagen die Temperaturen 3—4°C über dem Durchschnitt. In den tieferen Lagen waren die Uberschüsse etwas kleiner und regional ver schieden.

Die Trockenheit dauerte an. Verschiedene Stationen blieben seit Mitte September bis gegen Ende Oktober ohne messbaren Niederschlag. Weite Teile unseres Landes erreichten knapp 15% der Norm und verschie dene Gebiete blieben sogar unter 5%.

Zufolge des meist herrschenden Hochdruckeinflus ses erreichte die Besonnung in den Berggebieten den 1,5- bis 1,8fachen Wert der im Oktober zu erwartenden mittleren Sonnenstunden. Vereinzelt wurden auch etwas geringere Überschüsse notiert.

1. Das Hoch über Mitteleuropa entfernt sich nach Osten:

Nördlich der Alpen und in den Alpen teilweise sonnig, im Tes sin stark bewölkt. Im ganzen Land sehr warm.

2—4. Antizyklonale Südwestlage: Auf der Alpennordseite, in Graubünden und im Wallis vorwiegend sonnig. Im Tessin weiterhin starke Bewölkung aber niederschlagsfrei. Nullgrad grenze am 3. auf 3600 m ü.M. steigend.

5—10. Indifferente Flachdrucklage: Am Nachmittag des 5.

und in der Nacht zum 6. mässige Niederschläge, hauptsäch ich im östlichen Mittelland, am Alpennordhang und teilweise auch in den Walliser Alpen. In der Ostschweiz vereinzelte Gewitter. Am 7. im ganzen Land wieder vorwiegend sonnig und überdurchschnittliche Temperaturen. Ein von West nach Ost ziehendes Niederschlagsgebiet verursacht auf der Alpennordseite am 8. starke Bewölkung und nur leichte Nie- derschläge, dies besonders am Alpennordhang. Vorüberge hend etwas kühler. Am 9. und 10. dann wieder ziemlich son fig und wärmer.

11—17. Ein ausgedehntes Hoch mit Kern über England erstreckt sich bis zu den Alpen: Am 11. und 12. ziemlich son nig und trocken. In den höheren Lagen kräftiger Temperatur- anstieg. Während der Nacht vom 12. auf den 13. im östlichen Voralpengebiet sowie im Rhätikon und Prättigau leichter Regen. Auch am 14. und 1 5. in der Nordostschweiz vereinzelt noch etwas Niederschlag. Am 16. und 17. im Mittelland Bil dung von Nebel oder Hochnebel welcher sich tagsüber gröss tenteils auflöst. Darüber und in den nebeifreien Gebieten son nig. Temperaturrückgang, vor allem im Mittelland.

18—19. Am Ostrand des flachen mitteleuropäischen Hochs zieht eine Störung von der Nordsee zum Balkan: Auf der Alpennordseite Bewölkungszunahme und stellenweise geringe Niederschläge, vor allem in den östlichen Voralpen und in Graubünden. Am 20. in der Westschweiz und in den Alpen meist wieder sonnig.

21—28. Mitteleuropa liegt im Bereich eines kräftigen Hochs mit Zentrum über Nordeuropa: In den Niederungen der Alpen- nordseite häufig Nebel oder Nochnebel, der sich tagsüber nur zum Teil auflöst. In den nebelfreien Gebieten vorwiegend son fig und trocken. In den Bergen mild. In den Niederungen eher kühl.

29—31. Indifferente Flachdrucklage: Zunahme der Bewöl kung auch in den Bergen. Am 29. anfänglich im Tessin, dann auch in Graubünden Niederschläge. Am 31. auf der Alpen- nordseite teilweise, im Südtessin vorwiegend sonnig. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November im Jura und angrenzenden Mittelland sowie in Graubünden Nieder- schläge. Im Mittelland markanter, im Tessin und im Wallis mässiger Anstieg der Temperatur auf überdurchschnittliche Werte.

November 1985

Nach der ersten Novemberdekade war der über län gere Zeit sehr milde Herbst zu Ende. Die Temperaturen blieben für den Rest des Monats meist unter dem Gefrierpunkt. Mittlere und höhere Lagen verzeichneten am Monatsende ein Wärmedefizit von 3—4°C; in den Niederungen betrug das Manko noch 1,5 bis 2°C.

Einzig im Engadin, in der Landschaft Davos sowie südlich des Monte Ceneri wurde die normale Anzahl Sonnenstunden erreicht. In den übrigen Gebieten war die Besonnung mehr oder weniger defizitär.

Verbunden mit den relativ tiefen Temperaturen führ- ten die seit mehreren Monaten erstmals wieder norma len oder sogar überdurchschnittlichen Niederschlags summen im Mittelland ab Mitte November zu einer geschlossenen Schneedecke, welche über längere Zeit erhalten blieb. In diesem Umfang kann diese Erschei nung für den Monat November als aussergewöhnlich bezeichnet werden.

1. Indifferente Flachdrucklage: In der ganzen Schweiz ver breitet Niederschläge. Am Abend in der Gegend von Locarno Gewitter. Temperaturen um die Norm.

2—4. Weiterhin flache Druckverteilung über Mitteleuropa:

Nachlassen der Niederschläge. Nördlich der Alpen nur zögernde, im Tessin rasche Bewölkungsabnahme. In der Nacht auf den 5. von Süden und Westen her einsetzende Nie- derschläge.

5—6. Ein Tiefdruckgebiet zieht von den Hebriden nach Süd- skandinavien: Im östlichen Alpengebiet unter Föhneinfluss vorerst noch sonnig. Im Jura, Mittelland und im Wallis ergie bige Niederschläge, die sich ostwärts ausweiten. Am späten Abend des 5. am westlichen Alpennordhang, im Jura und zentralen Mittelland zahlreiche, in den zentralen und östli chen Voralpen vereinzelte Gewitter. Stürmische Winde im ganzen Mittelland (75—100 km/h). Kräftiger Temperaturrück gang, besonders in den Bergen. Anschliessend im Tessin unter Nordföhneinfluss wieder ziemlich sonnig.

7. Ein Zwischenhoch erstreckt sich von Frankreich über die Alpen nach Osterreich: Im Jura, in der Nordwest- und Nord- schweiz ziemlich, in den übrigen Gebieten vorwiegend son nig.

8—10. Von Irland zieht eine sich vertiefende Zyklone nach Nordosten: Am 8. von Nordwesten her Niederschläge. In den östlichen Alpentälern Südföhn. Temperaturen auf der Alpen- nordseite 7—10°C über der Norm. Bern verzeichnet mit 20,8°C einen neuen November-Höchstwert. Nach dem Föhnzusammenbruch am 10. in allen Landesteilen Nieder- schläge.

11—14. Über dem Golf von Genua bildet sich ein Tief das ost- wärts zieht: Markanter Temperaturrückgang zuerst nördlich,

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dann auch südlich derAlpen. Am 12. Niederschläge: Anfäng lich in Graubünden und im Tessin, später auch in den meisten übrigen Gebieten des Landes. Auf der Alpennordseite Schneefall bis in die Niederungen. Am 14. im Wallis, im Tessin und in Graubünden wieder vorwiegend sonnig aber kalt.

15—18. Das Hoch mit Zentrum über Skandinavien erstreckt sich bis zu den Alpen: Uberden Niederungen verbreitet Hoch- nebel. Im Jura und in den Alpen vorwiegend sonnig aber ebenfalls kalt. Am 18. leichte Schneefälle, so auch im Tessin.

19—24. Ausgedehntes Tief über dem Mittelmeer: In Grau- bünden, im Wallis und im Tessin einige Aufhellungen, sonst meist stark bewölkt und gebietsweise mässiger Schneefall.

Nördlich der Alpen vereinzelt auch Nebelregen und Glatteis bildung. Kalt.

25—27. Hochdruckeinfluss: Alpen und Alpensüdseite son nig. Niederungen meist unter Hochnebel.

28—30. Über der Nordsee entsteht ein Tief, das über Däne- mark zur Ostsee wandert: Im Laufe des 28. aus Westen Nie- derschläge. Zuerst als Schnee, dann unter kräftiger Erwär mung bis auf 1000 m ü.M. in Regen übergehend. Im Tessin und in Graubünden grössere Aufhellungen. Temperaturen nördlich der Alpen und in den Alpen wieder über der Norm.

Dezember 1985

Dieser Monat war in den meisten Gebieten wieder sehr sonnig und mild. Zum Teil unter Föhneinfluss betrugen die Temperaturüberschüsse in mittleren und höheren Lagen 3—4°C oder etwas mehr. In den übrigen Gebieten lagen die positiven Abweichungen vom Mit- tel noch bei 1—2°C.

Infolge der geringen Zahl von Nebel- oder Hochne beltagen erreichte die Sonnenscheindauer in den Nie- derungen der Alpennordseite zum Teil aussergewöhnll che Werte. Für Zürich war es mit 89 Stunden der son nenreichste Dezember seit mehr als hundert Jahren.

Mit Ausnahme der Südschweiz wo die Besonnung etwas unter dem vieljährigen Durchschnitt lagwaren auch die übrigen Gebiete beträchtlich übernormal besonnt.

Der Grossteil der Alpen erhielt erheblich unterdurch schnittliche Niederschlagsmengen. Die meisten übri gen Gebiete waren nur leicht defizitär (30% unter der Norm) oder erreichten ungefähr normale Werte.

1. 5. Antizyklonale Westlage: Anfänglich in den Niederungen des zentralen und östlichen Mittellandes einige Nebelfelder, dann allgemein sonnig. Kräftiger Temperaturanstieg. Null- gradgrenze am 3. auf 3500 m ü.M. steigend. Am 4. gebiets- weise bewölkt, dann erneut sonnig und sehr mild. In den Alpentälern Südföhn. Südlich der Alpen ab 4. bedeckt und in der Nacht vom 5. auf den 6. leichte Niederschläge.

6—10. Indifferente Südlage: Im Jura und am westlichen Alpennordhang am 6. einige leichte Niederschläge. Übrige Gebiete meist stark bewölkt. Im Tessin vom 7. an, nördlich der Alpen ab 9. verbreitet und mässig starke Niederschläge. Am 10. von Westen her Bewölkungsauflockerung. Allmählicher Temperaturrückgang, dies vor allem in den Bergen.

11—16. Über den nördlichen Gebieten Mitteleuropas entsteht ein Hoch, dessen Zentrum nach Südwesten wandert: Uber dem Mittelland zeitweilig Bildung von Nebel oder Hochnebel, der sich tagsüber grösstenteils auflöst. In den höheren Lagen meist sehr sonnig. Vereinzelt noch ein paar leichte Schauer nördlich der Alpen. Nach einer merklichen Abkühlung in den Bergen wieder steigende Temperaturen.

17—20. Ein Hoch liegt über Frankreich und Spanien. Von der Ostsee zieht ein Tief nach Russland. Ein zweiter Tief- druckausläufer schwenkt vom Nordatlantik über Südskandi navien noch Osten: Am 17. im Tessin sowie teilweise auch im Nordosten des Landes starke Bewölkung. Am 18. abends zu-

erst nördlich der Alpen, dann auch in den Alpen mässige Nie- derschläge. Schneefallgrenze im Osten auf etwa 1000 m ü.M.

sinkend. In der Südschweiz leichter Nordföhn.

21—24. Eine ausgedehnte Hochdruckzone wandert von Frankreich über Südeuropa zum Balkan: Am 21. und 22. in allen Landesteilen sehr sonnig, dann im Jura, im westlichen Mittelland und im Wallis Bewölkungszunahme. Sehr mild in Berglagen. Am 24. in den Föhngebieten der Zentral- und Ost- schweiz ebenfalls markant überdurchschnittliche Temperatu ren. In der Nacht auf den 25. im Jura leichter Niederschlag.

25—31. Eine langgestreckte Tiefdruckrinne dehnt sich von der Ostsee über den Kanal zum Ostatlantik aus und schwenkt langsam nach Süden. Ein dazugehöriger Randwirbel zieht anschliessend von Spanien über Süddeutschland ostwärts:

Am 25. unter Föhneinfluss in den östlichen Voralpen und in Graubünden noch teilweise sonnig. In den übrigen Gebieten von Nordwesten her Niederschläge, die sich über die ganze Schweiz ausdehnen. Anschliessend wechselhaft mit zeitwei ligen Aufhellungen und weiteren Niederschlägen. Am 29.

kräftiger Temperaturrückgang. Am 30. und 31. gebietsweise Aufhellungen. Im Jura, im Mittelland und in den Alpen deut lich unternormale Temperaturen.

Januar 1986

Das wechselhafte Wetter, mit zum Teil stürmischen Westwindlagen, brachte mit dem ständigen Durch- gang neuer Störungen nebst vielen Niederschlagsta gen auch weit übernormale Niederschlagsmengen.

Waren es in den tieferen Lagen 150—200%, so ver zeichneten die Alpen bis zu 300%. Diese Nieder- schläge führten vor allem in den Berglagen zu einem massiven Schneezuwachs.

Nur im Südtessin, im zentralen und östlichen Mittel- land erreichte die Besonnung normale Werte. Die restli chen Gebiete waren mässig bis beträchtlich defizitär (Jura und Wallis).

Waren die Niederungen beidseits der Alpen 1—2°C zu warm, so wich dieser Uberschuss oberhalb 1500 m ü.M. einem Defizit, welches in den Hochalpen auf bis 3°C anstieg.

1. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa: Am Vormittag noch einige leichte Schneefälle in den Alpen, dann gebiets- weise ziemlich sonnig aber kalt.

2—7. Indifferente Südwestlage mit einzelnen Störungs durchgängen: Im ganzen Land wechselhaftes Wetter mit zeit- weise mässigen Niederschlägen. Häufig Schnee bis in die Niederungen, dazwischen aber auch sonnige Abschnitte. Im Mittelland vorübergehend etwas wärmer, in den Bergen wei terhin unternormale Temperaturen. Südlich der Alpen mit Ausnahme des 2. und 6. meist ziemlich sonnig. In der Nacht auf den 6. Schneefall bis in die Niederungen.

8.—1o. Ein Höhentrog England-Spanien schwenkt nordost- wärts: Nördlich der Alpen häufig Niederschläge, in den Niede rungen zuerst Schnee, später Regen. Allmählicher Tempera turanstieg auf der Alpennordseite. Im Tessin und in Graubün den am 10. relativ sonnig.

11—20. Zyklonale Westlage: Auf der Alpennordseite und in den Alpen meist bedeckt und bis zum 16. täglich Nieder- schläge. Oberhalb etwa 1000 m ü.M. ergiebige Schneefälle;

hauptsächlich im Jura und im östlichen Alpengebiet. Vom 13.

bis 15. stürmische Winde mit Böenspitzen im Mittelland von 80 bis 112 km/h. Davos erhält vom 11. bis 17. 170 cm, Mon tana 140 cm und der Jura 70 bis 80 cm Neuschnee. Am 17.

dann eine kurze Wetterberuhigung mit grösseren Auf hellun gen in der Süd- und Westschweiz. Ab 18. im Norden erneut unbeständig. Während der Nacht vom 19./20. verbreitet Gewitter und Sturmwinde (Zürich bis 127 km/h) verbunden mit einem kräftigen Temperaturrückgang. Im Tessin anfäng lich auch etwas Niederschlag, dann aber unter Einfluss von Nordföhn wieder sonnig.

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21. Ein Zwischenhoch erstreckt sich von Spanien über die Alpen zum Balkan: Im ganzen Land sonnig und trocken. Leicht übernormale Temperaturen in den Niederungen.

22—26. Ein ausgedehntes Tief zieht unter Verstärkung von Island über Südskandinavien nach Osten. Dahinter baut sich vom Azorenhoch ein Keil nach Norden auf und schwenkt ost- wärts: Von Westen her erneut Niederschläge. In den Niede rungen zuerst Regen, dann Schnee. In der Nacht auf den 24.

ein Kaltlufteinbruch mit Sturmwinden (Säntis und La Döle über 170 km/h, Zürich bis 131 kmfh). Vor allem am Alpen- nordhang Gewitter. Im Tessin am 23. und 24. etwas Nieder- schlag, dann wiederum sonnig.

27. Zwischenhoch: Ganze Schweiz sonnig und trocken aber relativ kalt.

28—31. Eine Tiefdruckrinne verlagert sich über Frankreich zum westlichen Mittelmeer: In der Nacht auf den 29. im Tes sin ergiebige Schneefälle, welche anschliessend auf das Wal lis und Oberengadin übergreifen. Vom 29. bis 31. fallen in Locarno 82 cm und in Lugano 65 cm Neuschnee. Nördlich der Alpen unter Föhneinfluss besonders in den östlichen Alpentä lern ziemlich sonnig und mild.

Februar 1986

Obwohl die West- und Südschweiz zeitweise von milden Luftmassen, welche von Frankreich ins Mittel- meer zogen, profitierten und das Wallis durch den Föhn eine merkliche Erwärmung erfuhr, lagen die Monats- mitteltemperaturen 2 bis 3°C unter der Norm. Die Nie- derungen der Nord- und Ostschweizfast ununterbro chen von kontinentaler Kaltluft beherrscht waren 5 bis 6°C zu kalt.

Normale Niederschlagsmengen fielen nur am Jura nordfuss und teilweise in der Westschweiz. Alle ande ren Regionen blieben teils mässig, teils erheblich zu trocken, wobei im Engadin, in Mittelbünden und dem Bündner Oberland nur gerade 20 bis 30% der Norm erreicht wurde.

Bedingt durch die häufigen Hochnebellagen wurden in den Niederungen grösstenteils weniger als die Hälfte der normalen Februar-Sonnenstunden registriert.

Deutlich über dem Durchschnitt lagen die Bergge biete.

1. Ein ausgedehntes Tief mit Kern über Korsika bedeckt ganz West- und Mitteleuropa: Im Genferseegebiet und in den Alpen einzelne Aufhellungen, sonstjedoch stark bewölkt und leichte bis mässige Niederschläge. Temperaturen etwa um die Norm.

2—6. Das kräftige Hoch über Nordwestrussland weitet sich westwärts aus: Gleichzeitig erstreckt sich ein Tief von Frank- reich zum Mittelmeer: In der Südschweiz noch einige Schnee- fälle. In den Alpen teilweise sonnig. Nördlich der Alpen über den Niederungen Hochnebel und einzelne leichte Schnee- fälle, besonders am 5. und 6.

7—10. Das Tief über dem Mittelmeer zieht ostwärts. Vom Hoch über dem Nordmeer weitet sich ein Keil nach Südwe sten aus: Nördlich der Alpen verbreitet Hochnebel und zeit- weise leichter Schneefall. Sehr kalt. Temperaturen im Mittel- land 10 bis 12°C, in den Bergen bis 15°C unter der Norm.

Südlich des Alpenkammes bei Nordföhn vorwiegend sonnig mit geringem Temperaturanstieg.

11—13. Das Hochdruckgebiet mit Kern über Südskandinavien erstreckt sich über ganz West- und Südeuropa: Im zentralen und östlichen Mittelland anfänglich noch Hochnebel, dann im ganzen Land sehr sonnig. Spürbarer Temperaturanstieg.

14—16. Vom Ostatlantik zieht ein Tief zum Mittelmeer, wäh rend sich das skandinavische Hoch etwas nach Nordosten verlagert: Beidseits der Alpen Aufhellungen abwechselnd mit einigen leichten Schneefällen. Weitere leichte Erwärmung im ganzen Land.

17—19. Ein Höhentief zieht von der Biskaya ostwärts: Im äst-

lichen Alpenraum Südfähn. Von Nordwesten her mässiger Schneefall, welcher sich bis zu den Alpen ausweitet. Auch im Tessin etwas Schneefall; südlich des Ceneri in Regen überge hend.

20-22. Antizyklonale Flachdrucklage: In den Bergen zuneh mend sonnig und vorübergehend wärmer. Niederungen der Nordostschweiz von Hochnebel bedeckt und relativ kalt.

23—24. Vom ostatlantischen Tief zieht ein Teilwirbel über Frankreich ins Mittelmeer: In der Nacht auf den 23. von Westen her ergiebige Niederschläge. Im Westen vorüberge hend Regen bis etwa 1300m ü.M., im Osten und Norden Schnee (Niederungen 30 bis 35 cm Neuschnee). Kräftiger Temperaturrückgang in den Bergen.

25—28. Das Tief über dem Ostatlantik verlagert seinen Schwerpunkt nach Spanien. Von Island über Südskandina vien bis zum Balkan erstreckt sich gleichzeitig ein Hochdruck- band: In den Niederungen teilweise Hochnebel, sonst ziem lich sonnig. Besonders in der Nordschweiz noch einzelne lokale Schneefälle. Während der Nacht zum 28. nördlich der Alpen verbreitet Schneefall, dann erneut sonnig.

März 1986

Der erste Frühlingsmonat brachte grossen Teilen der Schweiz normale oder überdurchschnittliche Nieder- schlagsmengen. Deutlich zu trocken blieben nur das Tessin, Rheinbünden, die Bündner Seitentäler und das Engadin.

Obwohl die Temperaturen gegenüber dem kalten Vormonat kräftig angestiegen waren, zeigten die Monatsmittelwerte nur geringe Abweichungen von der Norm. Die Berglagen waren meist etwas zu warm und in der ersten Monatshälfte auch relativ mild; die Niede rungen gebietsweise geringfügig zu kalt.

In Graubünden, im Wallis sowie am westlichen Alpennordhang war die Besonnung normal bis leicht überdurchschnittlich. Die übrigen Gebiete erhielten zu wenig Sonne.

Ein ungewohntes Ereignis für die Niederungen der Nord- und Ostschweiz war die lange Dauer der Schnee- decke. Basel, Zürich und Schaffhausen notierten bis zum Ausapern Mitte Monat an mindestens 50 aufein anderfolgenden Tagen eine geschlossene Schnee- decke.

1—4. Ein komplexes Tief im Raum Spanien/Mittelmeer ent fernt sich südostwärts. Gleichzeitig erstreckt sich eine Hoch- druckbrücke von den Azoren nach Russland: Nördlich der Alpen am 2. und 4. grössere Aufhellungen, sonst stark bewölkt und einzelne Schneefälle. In der Südschweiz am 1.

etwas Schneefall, dann ziemlich sonnig. Im Mittelland deut lich unternormale Temperaturen, im Tessin leichter Tempera tu ra nstieg.

5—9. Ein Hähentrog schwenkt vom Ostatlantik gegen Mittel- europa: Am 5. ziemlich sonnig, besonders in der östlichen Landeshälfte. Vom 6. bis 8. häufig stark bewölkt und in ver schiedenen Gebieten etwas Niederschlag. Am 9. wieder zunehmend sonnig und im Tessin und in Graubünden noch etwas Niederschlag. In den Niederungen der Alpennordseite nach kurzer Erwärmung wiederum Temperaturrückgang.

10—13. Indifferente Flachdrucklage: Nördlich der Alpen, im Mittelland und amJuranordfuss Nebel oder Hochnebel, sonst vorwiegend sonnig. Im Tessin häufig Niederschläge, welche am 11. und 12. auch auf das Wallis und das Genferseegebiet übergreifen. In den Bergen normale bis leicht überdurch schnittliche Temperaturen.

14—18. Von einem kräftigen Hoch über Nordosteuropa erstreckt sich ein Keil bis zu den Alpen: Am 15. und 16. im Tes sin und im südlichen Teil Graubündens etwas Niederschlag, in allen anderen Landesteilen vorwiegend sonnig. In den Niede rungen der Alpennordseite häufig Morgennebel. Spürbare Erwärmung auch im Mittelland.

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19—21. Ein Tiefdruckausläufer mit zugehörigem Höhentrog überquert Mitteleuropa ostwärts: Stark bewölkt und Nieder- schlöge, dazwischen kurze sonnige Abschnitte. In den Niede rungen leichter, in den Bergen erheblicher Temperaturrück gang.

22. Vom Azorenhoch erstreckt sich eine Hochdruckbrücke über das nördliche Mitteleuropa nach Russland: Im Alpstein gebiet und in Mittelbünden noch leichter Schneefall, dann all- gemein sonnig. Am Abend von Westen her Bewölkungszu nahme.

23—24. Auf der Südflanke eines ausgedehnten Tiefs über dem Nordmeer zieht ein Randwirbel von Irland nach Osten:

Im ganzen Land verbreitete und teilweise ergiebige Nieder- schläge. Kräftiger Temperaturrückgang in der Nacht vom 24.

auf den 25. auf der Alpennordseite. Ferner zahlreiche Gewit ter und orkanartige Windböen (130 bis 1 50 km/h).

25—31. Zyklonale Westlage: Nördlich der Alpen Nieder- schläge abwechselnd mit sonnigen Abschnitten. Zeitweise stürmische Winde, besonders am 30. und 31. März. Ferner markante Temperaturschwankungen. Das Tessin bleibt vor- wiegend sonnig, ebenso ein Teil von Graubünden.

April 1986

Unter dem ständig wiederkehrenden Einfluss ausge dehnter Tiefdruckgebiete war der April nasskalt und so n n e n a rrn.

Die Defizite an Sonnenstunden waren beträchtlich und betrugen mancherorts mehr als 50%. Lediglich die Föhngebiete der Alpennordseite wiesen ein etwas geringeres Manko auf. Nebst anderen Orten war es jedoch für Basel, Bern und Zürich der sonnenärmste April dieses Jahrhunderts.

Durch den häufigen Luftmassenwechsel traten vor allem nördlich der Alpen erhebliche Temperatur- schwankungen auf. Der Temperatursturz auf den 13.

April mit Temperaturen im Mittelland von 5 bis 10°C unter dem Gefrierpunkt brachte nochmals hochwinter liche Verhältnisse.

Die Niederschläge summierten sich in der ganzen Schweiz zu weit überdurchschnittlichen Mengen. Tes sin, Oberwallis und Rheinwaldgebiet notierten 400 bis 500%. Die Monatswerte von Camedo und Mosogno mit 1239 mm resp. 1179 mm zählten zu den grössten bisher in der Schweiz bekannten Monatssummen. Sie entsprechen ungefähr dem mittleren Jahresnieder schlag für das Mittelland.

1.-2. Ein umfangreiches Tief über Südskandinavien entfernt sich ostwärts. Vom Ostatlantik dehnt sich ein schmales Hochdruckband bis Mitteleuropa aus. Vor der iberischen Halbinsel entsteht ein Tief: Wechselhaft, im Mittelland und am Alpennordhang zeitweise sonnig. In der Südschweiz und im Jura mässige Niederschläge. Temperatur steigend.

3—6. Das Tief über Westeuropa schwenkt ostwärts. Ein neues Tief zieht vom Ostatlantik über Spanien zum Mittel- meer: Verbunden mit einem deutlichen Temperaturrückgang auf der Alpennordseite am 3. und 4. verbreitet Niederschläge.

In derWestschweiz am 4., in der Ostschweiz am 6. einige Auf- heilungen. Südschweiz vom 3—6. Niederschläge.

7—9. Das Tief über Spanien weitet sich nach Frankreich aus und zieht anschliessend über Deutschlandnach Nordosten:

Südföhn in den Alpen. In den östlichen Landesteilen ziemlich sonnig und relativ warm. Am Abend des 9. und in der Nacht zum 10. verbreitet Niederschläge. In der Ostschweiz und am Alpennordhang Gewitter mit zum Teil sehr starken Regenfäl len (St. Gallen 61 mm, Wädenswil 52 mm, Zürich 49 mm).

10—12. Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich von Polen bis zu den Alpen. Uber dem Golf von Genua bildet sich ein Tief: Am 10. im Tessin einige Aufhellungen, sonst im ganzen Land meist stark bewölkt und in verschiedenen Regionen ergiebige

Niederschläge. Kräftiger Temperaturrückgang mit Schneefall bis in die Niederungen.

13—16. Indifferente Südwestlage: Nach einer sehr kalten Nacht (12/13.) bis zum 14. sonnig, besonders im Wallis, in Graubünden und im Tessin. Temperaturanstieg. In den Alpen- tälern Südföhn. Am 15. zuerst in der Südschweiz, dann auch im Jura leichte Niederschläge, die am 16. auf weitere Gebiete übergreifen. Im Napfgebiet und im Appenzellerland einzelne G ewitter.

17—20. Ein Tief zieht von England über Dänemark zum Bal kan: Nördlich der Alpen häufig Niederschläge mit einzelnen Gewittern. In der Südschweiz am 17. und 18. ebenfalls Nie- derschläge mit zahlreichen Gewittern; anschliessend ziem lich sonnig, jedoch kühl.

21—25. Ein neues Tief vom Nordatlantik erreicht England. Es weitet sich bis Spanien aus. Uber Mitteleuropa entsteht eine flache Druckverteilung. In der Höhe herrscht eine kräftige Südwestströmung: Wechselhaft und häufig Niederschläge.

Im Tessin fallen nacheinander grosse Tagesmengen. Nördlich der Alpen bringt der Südföhn vor allem in Graubünden einige Aufhellungen.

26—30. Über Spanien entwickelt sich ein Tiefdruckgebiet, welches über Südfrankreich zum Balkan wandert: Am 26. auf der Alpennordseite zuerst sonnig, dann rasche Bewölkungs zunahme von Westen her und anschliessend verbreitet Nie- derschläge mit Gewittern. Im östlichen Alpengebiet Süd- föhn. Vom 27. bis 30. weitere Niederschläge. In der Süd- schweiz am 29. und 30. sonnig.

Mai 1986

Obwohl eine für den Mai ungewohnt lange Wärme- periode kurz vor Monatsende durch einen kräftigen Kälteeinbruch mit Schnee bis auf 1000 m ü.M. abrupt beendet wurde, resultierten schlussendlich doch Wär- meüberschüsse von 2 bis 2,5°C.

Leicht überdurchschnittlich besonnt waren die Vor- alpen der Zentral- und Ostschweiz sowie Mittelbün den, Engadin und Teile des Wallis. Alle übrigen Gebiete mussten sich grösstenteils mit einem mässigen Ausfall an Sonnenstunden abfinden.

Überdurchschnittlich viele Niederschlagstage, zum Teil auch starke Gewitterregen liessen in weiten Lan- desteilen die Niederschlagssummen auf das Andert halb- bis Zweifache der Norm ansteigen. Mässig bis merklich zu trocken blieben lediglich Teile von Genf und der Waadt, Südtessin und Unterengadin sowie das Goms und die Vispertäler.

1—3. Das Hoch über der Biskaya dehnt sich zur Nordsee aus.

Es zieht als abgeschlossene Zelle nach Finnland. Ein Tief zieht anschliessend von Island nach Irland: Nördlich der Alpen zuerst gebietsweise bewölkt, dann zunehmend sonnig. Im Jura und am Juranordfuss am Abend des 2. verbreitet Gewit ter. Am 3. Südföhn in den östlichen Landesteilen. Auf der Alpensüdseite am 2. mässige, am 3. dann ergiebige Nieder- schläge.

4—7. Ein stationäres Tief über Irland beeinflusst das Wetter in weiten Teilen Mitteleuropas: In der Südschweiz weitere, zum Teil ergiebige Niederschläge mit einzelnen Gewittern. Alpen- nordseite vorwiegend stark bewölkt. Im Jura sowie im westli chen und zentralen Mittelland am 5. noch einzelne, am 6. und 7. dann verbreitet Gewitter mit Hagel.

8—13. Indifferente Flachdrucklage: Am 8. in den östlichen Landesteilen noch etwas Niederschlag mit einzelnen Gewit tern; anschliessend zunehmend sonnig und warm. Am 11. im Jura, im Mittelland und imWallisGewitterund Niederschläge, dazwischen wieder sonnige Abschnitte. Auch am 12. und 13.

gebietsweise Niederschläge, besonders im Tessin.

14—16. Eine Tiefdruckrinne durchquert Mitteleuropa: Vorwie gend starke Bewölkung und häufig Regen. Vorübergehend mässiger Temperaturrückgang, besonders in der Süd- 8

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schw&z. In der Nacht vom 13/14. im Alpsteingebiet, in Grau- bünden und im Tessin Gewitter, ebenso in der darauffolgen den Nacht vom 14/15. Mai.

17—21. Indifferente Flachdrucklage: Übergang zu sonnigem Wetter mit steigenden Temperaturen. Am 18. in der Nord- und Ostschweiz verbreitet Schauer, im Jura auch Gewitter. Am Nachmittag und Abend des 19. am Alpennordhang und im Jura erneut zahlreiche Gewitter. Am 20. wieder sonnig und warm, dann rasche Bewölkungszunahme und im ganzen Lrid Niederhläge mit einzelnen Gewittern.

22—26. Flache Hochdrucklage; Durchgang einer Gewitter- störung: Am 22. und 23. sehr sonnig. Am Nachmittag und besonders am Abend des 23. zahlreiche Gewitter in fast allen Gebieten des Landes. In der Region Bern und im Kanton Fri bourg verursachen einzelne heftige Gewitterregen beträchtli che Schäden. Am 24. nördlich der Alpen noch einige Regen- fälle, dann wieder sonnig aber nicht niederschlagsfrei.

27—31. Zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und einem Tief über Skandinavien fliesst feuchte Polarluft vom Nordatlantik nach Mitteleuropa. Die in der Folge über Oberita lien entstandene Leezyklone zieht unter Aufteilung nach Ungarn: Am 27. zuerst sonnig, dann von Nordwesten her Gewitter mit ergiebigen Niederschlägen (z.B. Unterkulm 83 mm, Seengen 76 mm, Herisau 73 mm in 24 Std.). Kräfti ger Temperaturrückgang. Am 28., 29. und 30. weitere Nie- derschläge beiderseits der Alpen. Am 31. im Süden und im Westen teilweise sonnig.

Juni 1986

War die erste Monatshälfte durch wiederholte Zufuhr kalter Polarluft vorwiegend sonnenarm und nasskalt, so erreichten die Temperaturen nach einer durchgreifenden Umwandlung der Grosswetterlage hochsommerliche Werte. Dadurch entstand im Monatsmittel noch ein kleiner Uberschuss von 0,5 bis 1°C.

. Auch an Sonnenstunden konnte im ganzen Land ein Uberschuss notiert werden.

Die vielfach nur lokalen Gewitterregen führten zu erheblichen Unterschieden bei den Niederschlagsmen gen, wobei im besten Fall normale Monatssummen erreicht wurden; so im Luzerner- und Aargauer Mittelland und im östlichen Teil des Juras. Die Süd- schweiz, das Engadin, Teile des Wallis und des westli chen Mittellandes kamen auf etwa 50% der Norm.

1—3. Über dem Atlantik liegt ein kräftiges Hoch. An dessen Ostflanke herrscht über Mitteleuropa eine lebhafte nordwest- liche Höhenströmung: Anfänglich sonnig, dann von Westen her Niederschläge, die sich über das ganze Land ausbreiten.

Am Abend des 2. in der Nordwestschweiz und im Napfgebiet Gewitter. Am 3. grössere Aufhellungen, vor allem in der Süd- schweiz. Im ganzen Land leicht unternormale Temperaturen.

4—7. Über Dänemark liegt ein stationäres und ausgedehntes Tief: Verbreitet und zum Teil ergiebige Niederschläge mit ein- zelnen Gewittern. Am 4. starke bis stürmische Winde aus West bis Südwest (Neuchätel 88 km/h, Basel 90 km/h, Schwyz 94 km/h). Am 5. Schnee bis 1200m ü.M.; dann wechselhaftes Wetter mit abnehmender Schauertätigkeit.

Stark unternormale Temperaturen.

8—10. Vom mitteleuropäischen Keil des Azorenhochs spaltet sich ein abgeschlossenes Hochdruckgebiet ab und zieht zur Nordsee: Rascher Ubergang zu trockenem und vorwiegend sonnigem Wetter. Temperaturanstieg, besonders nördlich der Alpen. Am Abend des 10. im östlichen Alpenraum einzelne Gewitter und Regenschauer. Nachts von Westen her einset zender Regen.

11—12. Eine Tiefdruckrinne durchquert die Schweiz: Im gan zen Land Niederschläge, im Tessin am Abend des 11. auch Gewitter. Schneefallgrenze unter 1500 m ü.M. sinkend. Am 12. Nachlassen der Niederschläge und grössere Aufhellun

gen im Wallis und Genferseegebiet. Nördlich der Alpen und in den Alpen kräftiger Temperaturrückgang.

13—16. Erneuter Vorstoss des Azorenhochs zur Nordsee, wo sich ein abgeschlossenes Hoch aufbaut: In den nördlichen und östlichen Landesteilen am 13. und 14. Hochnebel mit ein- zelnen leichten Niederschlägen. Im westlichen Mittelland und imJura kräftige Bise (Raum Nyon bis 82 km/h, Le Brassus bis 108 km/h). Am 15. nach Auflösen der Hochnebelfelder sonnig und warm. Am 16. zahlreiche heftige Gewitter, spe ziell im Raum Bern-Solothurn.

17—22. Indifferente Flachdrucklage: Meist sehr sonnig. Im Norden und in den Alpen vom 17. bis 20. nachmittags und abends weitere, teilweise heftige Gewitter mit Hagel. Im Tes sin am 17. und 20. ebenfalls Gewitter. Ganze Schweiz sehr warm.

23—24. Von Westen her Durchgang einer Gewitterstörung:

Am Abend des 23. und in der Nacht zum 24. zahlreiche Gewitter mit Hagelschlag in den Voralpen, den Alpen und im Jura. Leichter Temperaturrückgang aber immer noch über- durchschnittliche Werte.

25—31. Die Schweiz liegt am Südrand eines umfangreichen Hochs mit Kern über der Nordsee: Ganze Schweiz sehr son nig, warm und trocken. Im Mittelland am 29. und 30. mässig starke Bise. Im Südtessin zeitweise starker Dunst.

Juli 1986

Trotz recht spürbaren Schwankungen der Tempera turen lagen die Mittelwerte mit 0,5 bis 1 °C geringfügig über der Norm.

Die wohl nicht sehr häufigen, aber meist von Gewit tern begleiteten Niederschläge führten wiederum zu erheblichen, lokalen Unterschieden bei den Regen- mengen. Mehrheitlich lagen die Monatssummen jedoch unter dem langjährigen Durchschnitt. Nur die Nordostschweiz, das Churer- und St. Galler-Rheintal sowie das Unterwallis erhielten kleine Uberschüsse.

Die rege Gewittertätigkeit war oft mit Hagelschlag ver bunden, was besonders in der letzten Monatsdekade in den westlichen Landesteilen zu Schäden führte.

Die Besonnung lag durchwegs über der Norm, erreichte aber nur in einigen wenigen Gebieten 110 bis 120%.

1—2. Das nordeuropäische Hoch wird abgebaut: In der gan zen Schweiz sonnig und sehr warm. Am Alpenkamm etwas stärker bewölkt. Nullgradgrenze auf 4000 m ü.M. steigend.

3—5. Indifferente Flachdrucklage: Am 3. meist starke Bewöl kung. Vormittags in der Westschweiz, nachmittags und abends entlang den Voralpen, in Graubünden und in der Nord- ostschweiz Gewitter, anschliessend wieder sonnig. Am 5. im Tessin bedeckt und nördlich des Ceneri etwas Niederschlag.

Weiterhin sehr warm.

6—7. Durchgang einer Tiefdruckrinne: Frühmorgens von Westen her Niederschläge und zahlreiche Gewitter. Im Mittel- land starkeWindböen (75 bis 95 km/h). Am 7. im Tessin unter Nordföhneinfluss rascher, im Mittelland nur zögernder Uber gang zu sonnigem Wetter. Nördlich der Alpen kräftiger, im Tessin nur mässiger Temperaturrückgang.

8—13. Zwischen dem Azorenhoch im Südwesten und einem komplexen Tief überSkandinavien fliesst kühle und zeitweise feuchte Meeresluft gegen die Alpen: Auf der Alpennordseite wechselhaft und zeitweise Regen, besonders vom 8. bis 11.

Juli. In derSüdschweizvorwiegend sonnig aber mit einzelnen Schauern und Gewittern. Vor allem nördlich der Alpen und in den Alpen kühl.

14—17. Vom Azorenhoch erstreckt sich ein kräftiger Ausläu fer über Mitteleuropa bis nach Russland: Ganze Schweiz meist sonnig und trocken. Temperaturanstieg, besonders auf der Alpennordseite. Am 17. einzelne Gewitter am Juranord fuss und am Alpennordhang.

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18—19. Eine Gewitterstörung überquert die Schweiz: Am frü hen Vormittag verbreitet Gewitter und zum Teil ergiebige Regenschauer, hauptsächlich im Mittelland. Am 19. im Gen- ferseegebiet, im Wallis und im Tessin wieder sonnig. Im östli chen Alpenraum noch Regen.

20—22. Vom Ostatlantik erstreckt sich ein Hochdruckkeil bis nach Mitteleuropa: In der Westschweiz anfänglich noch bewölkt, dann wie in den übrigen Gebieten vorwiegend son nig und wärmer. Am 22. im Tessin vereinzelte Schauer.

23—24. Eine weitere kräftige Gewitterstörung überquert die Schweiz: In der ganzen Schweiz zahlreiche Gewitter, vieler- orts mit Hagel. In Gewitternähe zum Teil auch starke Wind- böen. Am 24. in der Ostschweiz noch mässige Niederschläge und spürbare Abkühlung. In der Westschweiz und im Wallis grössere Aufhellungen.

25—31. Ein flaches Hochdruckband erstreckt sich vom Atlan tik bis nach Polen: Meist sonnig und sehr warm. In der Nacht vom 25/26. leichter Regen in der Nordschweiz. In der Nacht vom 28./29. und am 29. in den Alpen Gewitter. Am 31. vor- mittags im Tessin und in Graubünden, nachmittags und abends in den Alpen sowie im Mittelland Gewitter und Regen- schauer (z.T. auch mit Hagel).

August 1986

Ein unter dem Einfluss kalter Polarluft kühles letztes Monatsdrittel liess den Wärmeüberschuss der ersten zwei hochsommerlich warmen Dekaden auf 0,5 bis

1°C zusammensinken.

Die in kurzen, gleichmässigen Abständen über den ganzen Monat verteilten Niederschläge ergaben in den meisten Landesteilen Regenmengen von 120 bis 150% der Norm. Der westliche Jura, die Zentral- schweiz, das Saastal und das Simplongebiet registrier ten ein geringes Manko. Die zahlreichen Gewitter, oft von Hagelschlag begleitet, verursachten vor allem kurz nach Monatsmitte im Kanton Genf, im St. Galler Rheintal, am Vierwaldstättersee und im Entlebuch bedeutende Schäden.

Die Sonnenscheindauer erreichte in vielen Gebieten normale bis leicht überdurchschnittliche Werte. Im Jura, am Jurasüdfuss sowie in der Westschweiz musste ein geringes Defizit in Kauf genommen werden.

An 20 bis 30% übernormalen Sonnenstunden durften sich hingegen grosse Teile Graubündens erfreuen.

t—3. Ein flaches Hoch verlagert seinen Schwerpunkt von Westfrankreich nach Polen: Am 1. noch einzelne Regen- schauer, dann allgemein sonnig und kräftiger Temperaturan stieg.

4. 10. Indifferente Flachdrucklage mit Durchgang von zwei Gewitterstörungen: Mehrheitlich sonnig und warm aber mit zahlreichen Gewittern, so besonders am 4. nördlich der Alpen, am 5. in derWestschweiz, am 7. in Graubünden, am 8.

im östlichen Teil des Juras, in den Alpen und im Tessin, am 9.

auf der ganzen Alpennordseite sowie am 10. im Jura und gan zen Alpenraum.

11—12. Ein Tief zieht vom Kanal über Deutschland nach Polen:

Am 11. vormittags im Norden und Osten des Landes ziemlich sonnig,nachmittags und nachts dann verbreitet Gewitter mit Hagel beiderseits der Alpen. Im Tessin kommt es zu wolken- bruchartigen Regenfällen (z.B. Lugano 28 mm in zehn Minu ten). Vorübergehend etwas kühler.

13—17. Indifferente Flachdrucklage: Zuerst sonnig mit nur vereinzelten Wärmegewittern in Graubünden. Am Nachmit tag und Abend des 1 5. zieht eine sehr aktive Gewitterstörung aus Westen über das Land hinweg. Mancherorts werden die zahlreichen Gewitter von Hagel und heftigen Windböen begleitet (Nyon 95 km/h, Rapperswil 95 km/h, Rheinfelden 114km/h, Appenzell 90 km/h). Eine weitere Gewitterstörung streift am 17. die meisten Gebiete der Alpennordseite und bringt mancherorts Hagel.

18—19. Ein Tiefdruckgebiet zieht von der Biskaya ostwärts über Mitteleuropa hinweg: Nach teilweise sonnigem Wetter am Nachmittag und Abend des 18. verbreitet Gewitter mit Hagel. Am 19. in der Nord- und Westschweiz sowie im Jura bedeckt und zeitweise Regen. Im Tessin und in Graubünden grössere Aufhellungen.

20—22. Ein flaches Hoch verlagert sich von Frankreich über Nordeuropa nach Osten: Zuerst nur teilweise, am 21. und 22.

dann vorwiegend sonnig und warm.

23—24. Ein komplexer Tiefdrucktrog schwenkt von Irland über Nordeuropa ostwärts: In den frühen Morgenstunden des 23. verbreitet Gewitter und örtlich ergiebige Regenfälle. Am 24. stark bewölkt und weitere Niederschläge. Kräftiger Tem peraturrückgang.

25. Über West- und Mitteleuropa liegt ein Zwischenhoch:

Sonnig und trocken.

26—29. Ein Sturmtief zieht von Südengland nach Dänemark:

Am 26. bei leichtem Südföhn in den östlich gelegenen Lan- desteilen ziemlich sonnig. Im Westen einige Gewitter und Regen, welcher sich rasch auch auf die übrigen Gebiete aus- breitet. Im Mittelland örtlich starke Windböen (z.B. Basel 79 km/h). An den folgenden Tagen wechselhaft und gebiets- weise weitere Niederschläge, teilweise auch mit Gewittern.

Ausgesprochen kühl.

30—31.Ein flacher Hochdruckkeil erstreckt sich vom Azoren- hoch bis zu den Alpen: Rasches Nachlassen der Nieder- schläge und Übergang zu sonnigem Wetter in der ganzen Schweiz. Trotz Erwärmung noch deutlich unternormale Tem peraturen.

September 1986

Obwohl die Witterung in diesem Monat allmählich herbstliche Züge annahm, wobei auch ein markanter Kälteeinbruch dazu gehörte, kann von einem sonnigen, trockenen und oft auch milden September gesprochen werden.

Die Temperaturen lagen 1 bis 2°C über der Norm; die Niederschläge erreichten kaum irgendwo die 50%- Grenze und die Sonnenscheindauer stieg trotz den schon häufigen Boden- und Hochnebellagen auf den 1,3 bis 1,4fachen Normalwert an. Nur im Mittel- und Südtessin war die Besonnung leicht defizitär.

1—3. Der von den Azoren nach Mitteleuropa reichende Hoch- druckkeil baut sich ab. Ein Tief zieht vom Nordatlantik über England ostwärts: Anfänglich ziemlich sonnig, ausgenom men am Alpennordhang und in Graubünden. Am 3. leichter Regen, im Mittelland auch starke, böige Winde (75 bis 90 km/h). Spürbarer Temperaturanstieg.

4—8. Vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer herrscht eine fla che Hochdrucklage: Rasche Bewölkungsabnahme und Uber gang zu sehr sonnigem Wetter. Am 8. im Tessin und teilweise auch in Graubünden etwas Regen sowie einzelne Gewitter.

9—11. Ein zum Tief über Skandinavien gehörender Trog schwenkt über Mitteleuropa ostwärts. Anschliessend erneut Hochdruckeinfluss: Am 8. auch nördlich der Alpen starke Bewölkung, dann im Mittelland Ubergang zu Bise mit Bildung von Hochnebel. In der Nacht zum 10. im Tessin und einigen Gebieten der Alpen leichter Regen, dann jedoch wieder Bewölkungsabnahme und am 11. sonnig.

12—16. Ein vor der westeuropäischen Küste angelangtes Tief weitet sich nach Nordosten aus. Von Spanien bis nach Skan dinavien bildet sich eine kräftige Tiefdruckrinne: Wechselhaf tes Wetter mit einzelnen Regenfällen, teilweise auch Gewit tern. Am 15. und 16. nördlich der Alpen und in den Alpentä lern unter Südföhneinfluss sonnig und sehr warm. Südlich des Alpenkammes vorwiegend starke Bewölkung und nörd lich des Ceneri am 15. und 16. etwas Regen.

17—20. Die Tiefdruckrinne schwenkt unter Auffüllung ost- wärts. Ein Hoch über England weitet sich nach Süden aus:

10

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Am 17. im ganzen Land zum teil ergiebige Niederschläge. Ver breitet Gewitter, besonders am Alpennordhang, im Jura und im zentralen Mittelland. Markanter Temperaturrückgang, vor allem nördlich der Alpen. Am 18. nur noch mässige Regen- fälle, hauptsächlich im Alpengebiet. Am 19. und 20. Bewöl kungsauflockerung aber nicht niederschlagsfrei.

21—23. Ein Hoch erstreckt sich vom Ostatlantik bis zu den Alpen: Über den Niederungen gebietsweise Hochnebel, wel cher sich tagsüber auflöst. In den nebelfreien Gebieten sehr sonnig und mild. Nullgradgrenze am 23. bis auf 3900 m ü.M.

steigend.

24—26.Ein flaches Tief zieht von Südfrankreich nach Italien:

Zuerstinder West- und Südschweiz, dann auch in Graubün den leichter Regen. Temperaturrückgang, speziell in den Ber gen. Uber den nordöstlich gelegenen Landesteilen Hochne bei.

27—30. Ein kräftiges Hochdruckband erstreckt sich vom Ostatlantik über das nördliche Mitteleuropa bis nach Russ land: Ganze Schweiz sonnig und sehr mild. In den Niederun gen Nebel- oder Hochnebelfelder, die sich tagsüber auflösen.

In den tieferen Lagen mässiger, in den Bergen kräftiger Tem peraturanstieg.

II. Die einzelnen Witterungselemente auf Weissfluhjoch

Auf der Station Weissfluhjoch werden die Witte- rungselemente seit 1936 erhoben. Die Tabelle 20 gibt einen Überblick über Beobachtungsort und Beobach tungslücken während der nunmehr fünfzigjährigen Messperiode. Es fallen die vielen Standortwechsel, vor allem während der ersten 15 Jahre auf. Die für einzelne Witterungselemente doch recht grossen Beobach tungslücken sind der Grund dafür, weshalb im vorlie genden Jubiläums-Winterbericht keine umfassenden Mittel- und Extremwertstatistiken publiziert werden können. Interpolationen über grössere Perioden oder sogar über ein ganzes Beobachtungsjahr sind nicht möglich. Man muss sich mit Teilauszählungen und Beschränkungen begnügen. Für die Durchführung von klimatologischen Arbeiten mit den Beobachtungsrei hen der doch einmaligen Gebirgsstation Weissfluhjoch kann Tabelle 20 eine nützliche Hilfe darstellen.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die Ter minbeobachtungen nicht immer zur selben Zeit erfolg- ten. Vor allem die Abendbeobachtungen wurden sehr unterschiedlich, früher um 21.30 Uhr, gegenwärtig um 19.30 Uhr, durchgeführt. Zudem änderten im Laufe der Jahre die Beobachtungsinstrumente. So verwendete man bis 1960 für die Windmessung ein Schalenkreuz anemometer, Modell ffFuess», nachher benützte man einen SIAP-Gebirgswindmesser mit Flügelrad. In allen Winterberichten sind offensichtliche Messfehler korn- giert worden und die publizierten Interpolationen dür fen bedenkenlos übernommen werden.

Ab 1942 sind alle Messdaten auf den jeweils offiziel len Monatsformulanen der Schweizerischen Meteoro logischen Anstalt eingetragen. Die Oniginalformulare sind im Institut archiviert. Die wichtigsten Witterungs daten der Station Weissfluhjoch findet man ab Januar 1959 in den von der SMA betreuten Klima-Datenbank am Rechenzentrum der ETH Zürich unter NOS/VE gespeichert. Sie stehen dort dem Interessenten zur Verfügung. Seit 1982 enthält diese Klima-Datenbank der SMA aber die Werte der automatischen Messwert- geben des ANETZ (Automatisches Gesamtschweizeni sches Messnetz), während in unseren Winterbenichten weiterhin die mit den konventionellen Instrumenten ermittelten Daten zu finden sind. Soweit möglich wird in folgendem auf gesicherte Abweichungen der zwei Messverfahren hingewiesen.

1. Sonnenscheindauer

Im hydrologischen Jahr 1985/86 schien die Sonne an 2075,1 Stunden. Das sind rund 6 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt, der sich hier auf die Peni ode 1947/48 bis 1979/80 bezieht.

Sowohl Tabelle 1 als auch Figur 1 geben einen Ein- blick in die monatlichen Zwischensummen der Son nenscheindauer. Sehr sonnenreich war es im Oktober und hier vor allem in der letzten Monatsdekade. Der Oktober erweist sich auf dem Weissfluhjoch schon an und für sich als der sonnenreichste Monat. Im Oktober

Tabelle 1: Dekaden und Monatswerte der Sonnenscheindauer für Weissfluhjoch; Monatswerte Davos Dorf Instrumente: Weissfluhjoch: Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes; Davos Dorf: Haenni, Solar 111 B

1985/86 Sonnenscheindauer IDachaufbau Institut Weissfluhjoch) Sonnenscheindauer Observatorium Davos Dorf

in Stunden in % der möglichen Dauer in Stunden in ¾ der mögl. Dauer

1.—1o. 11—20. 21—30. 21—31. Total 1—10. 11—20. 2t—30. 21—31. Total Mittel 1985/86 1985/86

(21—28.) l2t—28.) 1951—80

Oktober 72.3 70.9 89.1 89.6 232.8 66.8 68.6 89.7 82.2 72.6 56.8 204.5 75.4

November 35.8 44.4 50.1 130.3 37.7 48.5 57.5 47.6 47.6 109.9 52.1

Dezember 39.8 46.5 43.4 49.3 135.6 47.2 56.2 52.7 54.4 52.6 47.9 127.9 66.1

Januar 32.6 2.1 32.6 32.6 67.3 38.9 2.4 35.9 32.6 24.9 44.9 75.9 36.9

Februar 51.6 62.1 (50.81 164.5 54.4 62.9 62.3 59.8 47.3 146.5 65.8

März 38.1 75.1 51.3 59.8 173.0 36.0 68.2 44.6 47.2 50.5 47.5 156.4 51.7

April 51.3 37.7 36.1 125.1 43.3 30.7 28.5 34.0 44.2 108.4 34.4

Mai 55.4 78.9 53.1 54.1 188.4 42.5 58.5 37.8 35.0 44.9 44.4 156.9 45.4

Juni 51.8 46.9 123.3 222.0 36.2 32.8 86.2 51.7 41.4 183.1 50.4

Juli 54.4 58.9 94.5 97.2 210.5 38.2 42.2 69.3 64.8 48.7 46.3 182.1 50.4

August 87.2 67.8 56.6 62.7 217.7 66.0 52.8 45.5 45.9 54.8 48.3 197.9 60.1

September 70.1 61.1 76.7 207.9 58.2 52.1 68.4 59.4 54.0 197.1 64.7

Summe 2075.1 1846.6

Mittel 50.17 47.57 53.89

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1985 schien die Sonne aber mit 73 Prozent des von der Beschattung her effektiv vorgegebenen theoretisch möglichen Wertes ausserordentlich viel. 33 Sonnen- scheinstunden, oder nochmals 10 Prozent mehr waren es im Oktober 1966, dem bis anhin sonnenreichsten Monat. Wie schon vor 2 Jahren wies der Januar ein Manko an Sonne auf; es resultiert lediglich eine Summe von 67,3 Sonnenscheinstunden, was ein absolutes Minimum für diesen Monat seit 1947 bedeu tet. Vor allem vom 11. bis 20. und nochmals vom 22. bis 26. Januar liess sich die Sonne über dem Weissfluh joch kaum blicken.

Der Vergleich der konventionell erfassten Werte (mit einem Sonnenschreiber nach Campbell-Stokes) mit den Messwerten des ANETZ-Gebers, der am Meteo Masten auf dem lnstitutsgipfel montiert ist, beleuchtet erneut die abweichende Ansprechgeschwindigkeit des automatischen Gebers in den Frühlings- und Som mermonaten, also bei rasch wechselnder Konvektions bewölkung.

2. Strahlung

In graphischer Form sind die Monatssummen der kurzwelligen Globaistrahlung in Figur 2 dargestellt. Es fallen die negativen Abweichungen vom langjährigen

Mittelwert in den Monaten April, Mai und Juli auf. Im Mai dürfte sich wohl das rasche teilweise Ausapern des Gipfelhanges, der bei Schneebedeckung einen nicht unwesentlichen Teil diffuser Reflexstrahlung auf das Messinstrument auf dem lnstitutsdach wirft, bemerkbar gemacht haben. Die Messungen der Zir kumgiobaistrahlung mit dem «Bellani»-Instrument sind kurzfristig tagesweise wieder aufgenommen wor den, um die Strahlungsverhältnisse während den auf der naheliegenden Gleitbahn durchgeführten Lawinen- simulationsversuchen besser zu dokumentieren. Wir verzichten hier auf die Veröffentlichung dieser Mess werte.

Die Differenzen zwischen dem ANETZ-Pyranometer (Modell Kipp und Zonen) und dem konventionellen Instrument (Modell PDJ-QK) liegen zwischen minus 5 Prozent (in den Monaten Oktober, Dezember und Februar) und minus 12 Prozent (im Januar, mit extrem wenig Sonne). Es ist zu vermuten, dass das alte Instru ment viel empfindlicher auf die diffuse Himmeistrah lung reagiert.

Strahlungstage ereigneten sich am 21. Oktober, 26.

November, 11. Dezember, 12. und 26. Februar. Norma lerweise sind es etwa 15—20 solcher Strahlungstage, die im Jahr erreicht werden. Es fällt auf, dass im schö nen Oktober vielfach eine Restbewölkung die direkte Sonneneinstrahlung etwas verminderte.

Tabelle 2: Monatsmitteltemperaturen und Extremwerte 1°C) von Weissfluhjoch lnstitutsgipfel (2693 m) und Davos Observatorium 11590 ml Instrumente: Weissfluhjoch: Schleuderpsychrometer bzw. Extremthermometer (Dachaufbau Institut)

Davos Observatorium: Temperaturfühler nach Spezifikation ANETZ

1985/86 Weissfluhjoch Davos Observatorium

1985/86 Mittel Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations- 1985/86 Abweichung Abs. Max. Abs. Min. Variations 1951—80 vom Mittel 1985/86 1985/86 breite vom Mittel 1985/86 1985/86 breite

Oktober + 2.1 0.1 + 2.2 +139 6.5 20.4 + 55 + 17 +20.2 37 23.9

November 7.8 5.2 2.6 + 5.2 17.O 22.2 4.7 3.2 +14.6 15.6 30.2

Dezember 4.6 7.7 + 3. 1 + 9.4 1 5.9 25.3 1 .6 + 2.8 +1 1 .9 1 3.3 25.2

Januar 11.5 9.3 2.2 + 0.2 20.8 21.0 6.2 0.4 + 3.5 20.J 23.6

Februar —13.1 9.6 3.5 5.2 30.4 25.2 9.2 3.6 + 2.7 24.5 27.2

März 7.3 7.7 + 0.4 + 3.3 15.2 18.5 0.8 + 1.2 +12.1 9.8 21.9

April 6.2 5.5 0.7 + 1.2 —19.7 20.9 + 1.0 0.4 +11.3 —12.7 24.0

Mai + 1.4 1.1 + 2.5 +11.2 8.2 19.4 + 8.7 + 2.4 +21.3 1.7 23.0

Juni + 3.0 + 2.5 + 0.5 +14.0 9.8 23.8 + 9.5 + 0.4 +23.8 2.7 26.5

Juli + 4.6 + 4.8 0.2 +14.4 4.7 19.1 +11.1 + 0.2 +22.8 + 0.2 22.6

August + 5.3 + 4.9 + 0.4 +16.8 6.2 23.0 +11.4 + 0.9 +25.5 + 0.1 25.4

September + 4.5 + 3.2 + 1.3 +14.4 3.6 18.0 + 9.2 + 1.2 +20.9 0.4 21.3

Summe —29.6 -30.8 + 1.2 +33.9 + 3.2

Mittel 2.39 2.52 + 0.13 + 2.91

Extremwerte +16.8 —30.4 47.2 +25.5 —24.5 50.0

HØØ

<H>

200

100

MONPTL1HE SDNNNCCHEINDRUER IN STUNOEN

NEISSFLUHJOCH tNST1TUTDACH SLF

THEOR. MDEBLICH

MITTEL U0ZflEHLUNG :

33 ]RHRE < I9H7/HB—7/aø>

____

MESONERTE 1 9B/B6

.

:

MONATLICHE GLOORLSTRAHLUNO iN KJ/CM2

NE)CSFLUHJOCH INSTITUTCDACH OLE

100 MITTEL RUOZREHLUNB

33 JAHRE < 9H7/H9—70t80>

MESONERTE 1

OKT NOV OEZ JAN FEB MRE APR MAI JUN JUL Rufs SEP

Fig. 1 Monatliche Sonnenscheindauer 1985/86 im Vergleich mit den langjährigen Mittelwerten auf Weissfluhjoch

Fig. 2 Monatliche Globalstrahlungssummen 1985/86 im Vergleich mit den langjährigen Mittelwerten auf Weissfluhjoch

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