lich ist. Aus solchen enddiastolischen und endsystolischen Bildern kann dann die Ejektionsfraktion mit guter Korrelation zur angiographisch be- stimmten Ejektionsfraktion errech- net werden (7, 8). Regionale Verän- derungen der linksventrikulären sy- stolischen Wandstärkenzunahme können mit Hilfe multiphasischer Aufnahmen quantifiziert werden (siehe Abbildungen 3 und 4).
Neue Techniken
Mit Hilfe neuartiger Pulsse- quenzen (42, 43) ist es möglich, kernspintomographische Bilder des Herzens mit einer zeitlichen Auflö- sung bis zu 20 msec bei gleichzeitig erheblich verkürzter Meßzeit zu er- halten. Die Gesamtmeßzeit vom Diaphragma bis zur Bifurkation der Pulmonalarterie beträgt bei diesem Verfahren lediglich 15 bis 25 Minu- ten. Noch kürzere Meßzeiten er- scheinen in Zukunft möglich. Wer- den die so gewonnenen Bilder des Herzzyklus für jede der parallelen Schnittebenen hintereinander als Filmschleife dargestellt, erhält man einen guten visuellen Eindruck vom Kontraktionsverhalten des Herzens.
Im Gegensatz zum herkömm- lichen kernspintomographischen Spin-Echo-Verfahren stellt sich das normal bewegte intrakavitäre Blut bei der neuen Technik heller als das umgebende Myokard dar. Bei steno-
Abbildung 12: Koronale CINE-MRI-Aufnahme bei einer Patientin mit leichter Aorteninsuffi- zienz. Links: systolische Aufnahme; Blut hat bei dieser Technik höhere Signalintensität als Myokard. Ausgehend von der rechtskorona- ren Aortentasche findet sich eine Turbulenzzo- ne in der aszendieren- den Aorta (Pfeil), die durch verminderte Si- gnalintensität gekenn- zeichnet ist. Rechts:
diastolische Aufnahme;
zentral zwischen den geschlossenen Aorten- taschen erkennt man eine Zone niedriger Si- gnalintensität (Pfeil), die sich in den linken Ventrikel erstreckt und den turbulenten diasto- lischen Rückstrom von Blut darstellt
tischen oder insuffizienten Herz- klappen hingegen, wo ein Druck- gradient das Blut durch ein relativ enges Lumen bewegt, werden turbu- lente Strömungen erzeugt, die zur Phasenauslöschung der Spins und somit zu einem Signalverlust des Blutes führen (44). Abnormaler tur- bulenter Fluß durch krankhaft ver- änderte Klappen (Abbildung 12) kann somit, ähnlich wie beim echo- kardiographischen Farbdoppler- Verfahren, als Regionen veränder- ter Signalintensität des Blutes dia- gnostiziert werden (45).
Ein potentieller Vorteil der Kernspintomographie für die Quanti- fizierung kardialer Funktionspara- meter ist die dreidimensionale Erfas- sung der kardialen Anatomie. Dies ist insbesondere wichtig bei Patienten mit anormaler Ventrikelgeometrie und regionalen Funktionsstörungen, da die geometrischen Annahmen für die Volumenbestimmung aus mono- planen oder biplanen angiographi- schen oder echokardiographischen Abbildungen hier nur mit Einschrän- kungen zutreffend sind.
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, zu beziehen über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Dr. med. Udo Sechtem Medizinische Klinik III Universität zu Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9 5000 Köln 41
Verunreinigungen mit HIV
Köller et al. berichten im J.
Clin. Chem. Clin. Biochem. über Ergebnisse der Untersuchung von sekundären Standards und Kontroll- proben, die im klinisch-chemischen Laboratorium eingesetzt werden, auf Antikörper gegen HIV und auf virales Antigen. Dabei handelt es sich um Material der Firmen Ab- bott, American Monitor, Beckman Instr., Behringwerke, Bio Rad, Boehringer Mannheim, Du Pont, Helena Lab., Hoffmann-La Roche, Immuno, Merck und Merz + Dade.
Die Prüfung auf Antikörper gegen HIV erfolgte mit einem ELISA von Du Pont. Die hierbei positiven Pro- ben wurden anschließend mit dem Immunoblot-Verfahren von Du Pont analysiert. Zum Nachweis des HIV-Antigens diente der Enzym- Immunoassay von Abbott.
Antikörper gegen HIV waren mit dem ELISA in 16 (= 30 Prozent) von den 54 getesteten sekundären Standards beziehungsweise Kon- trollproben nachweisbar. Dieses Er- gebnis ließ sich bei 15 der 16 Seren mit Hilfe der Immunoblot-Technik bestätigen. Der Test auf virales An- tigen ergab in keiner der Proben ein positives Resultat. Da die untere Nachweisgrenze des verwendeten Verfahrens mit 10 14/1 HIV relativ hoch liegt, läßt sich nach Ansicht der Autoren eine Verunreinigung der Materialien mit HIV nicht ausschlie- ßen. hil
Köller, U., H. Rumpold, J. Schindler, Ch.
Schweiger, F. Gabl: Incidence of Anti HIV Antibodies and Viral Antigen in Standard and Control Sera. J. Clin. Chem.
Clin. Biochem. 25 (1987) 705-709 Institut für Klinische Chemie und Labora- toriumsdiagnostik der Universität Wien, Lazarettgasse 14, 1090 Wien, Österreich
Dt. Ärztebl. 85, Heft 18, 5. Mai 1988 (65) A-1283