Ein sicheres Verfahren ist die maschinelle Plasmagewinnung im neu eröffneten Plasmapheresezentrum der Pharmafirma Immuno
in München Foto: Immun GmbH
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Für Kombinationstherapie der Hypertonie
Gegen Monosubstanzen in hoher Dosis
Einen erhöhten Blutdruck mit der geringsten Menge an Medikamenten und mög- lichst ohne subjektive oder objektive Nebenwirkungen zu normalisieren, das be- zeichnete Prof. Hans R.
Brunner, Lausanne, als Ziel jeder antihypertensiven The- rapie. In der Hochdruckbe- handlung scheint die Ära der stufenweisen Therapie all- mählich ihrem Ende entge- genzugehen. Das neue The- rapie-Konzept sucht vielmehr individuell zu ergründen, auf welches Medikament ein Hy- pertoniker am besten reagiert und setzt frühzeitig Medika- mentenkombinationen ein.
Wie Brunner auf einem von Merck, Sharp und Dohme gesponserten Satellitensym- posium im Rahmen des 3.
Jahrestreffens der American Society of Hypertension kürzlich in New York aus- führte, überwiegen die Vor- teile einer fixen Medikamen- tenkombination gegenüber den Nachteilen: Additive und synergistische Effekte lassen sich ausnützen, die Patien- ten-Compliance ist besser, da weniger Tabletten eingenom- men werden müssen, die ein- zelnen Komponenten lassen sich in ihrer Dosis reduzieren und nicht zuletzt sticht die Kostenersparnis häufig als Argument.
Multiple Genese — multiple Therapie
Für Stevo Julius, Ann Ar- bor/USA, ist es sehr unwahr- scheinlich, daß jemals ein.
einziges Medikament existie- ren wird, welches den Blut- druck bei allen Hypertoni- kern zu normalisieren ver- mag. Hochdruckpatienten unterscheiden sich voneinan- der, jede Hypertonie hat ei- nen anderen Entstehungsme- chanismus und mehrere Me- chanismen sind an der Hoch- druck-Genese der essentiel- len Hypertonie verschieden
stark beteiligt. Daher ist es wünschenswert, auch antihy- pertensive Medikamente mit unterschiedlichen Wirkme- chanismen zur Verfügung zu haben. Streng genommen, so Julius, existiert eine Mono- therapie für die Hypertonie gar nicht: Alle wirksamen und gebräuchlichen Antihy- pertensiva greifen nämlich an verschiedenen Punkten der Blutdruckregulierung an und besitzen eine multiple blut- drucksenkende Wirkung.
Die Dosis-Wirkungskur- ven für Responder und Non- Responder klaffen für Anti- hypertensiva weit auseinan- der. Nach Prof. Brunners Meinung sollten blutdruck- senkende Medikamente als Monotherapie nur in mittel- hoher Dosierung verschrie- ben werden. Auf diese Weise können Nebenwirkungen weitgehend vermieden wer- den. „Monotherapie", so Brunner, „bedeutet keines- wegs hohe Dosierung. Es ist geradezu falsch, eine Mono- therapie mit hohen Dosen durchzuführen."
Nach seiner Meinung ist der erste und wichtigste Kombinationspartner immer noch ein Diuretikum. Die Kombination ACE-Hemmer plus Thiazid ist ein gutes Bei- spiel dafür, daß eine Medika- mentenkombination additiv bzw. synergistisch wirksam ist und außerdem die Neben- wirkungsrate deutlich senkt.
Während der Spiegel des Se- rum-Kaliums etwa unter ei- ner Monotherapie mit HCTZ deutlich absinkt, bleiben die Kaliumwerte auch unter ei- ner mehrwöchigen Therapie mit der Kombination Ena- lapril plus HCTZ nahezu un- verändert.
Dr. Robert J. Tempel, Food and Drug Administra- tion (FDA), USA, deutete eine klare Öffnung zugunsten von Fixkombinationen an, sofern eine niedrig dosierte Kombinationstherapie diesel- be blutdrucksenkende Wirk-
samkeit erreichen kann wie eine höher dosierte Mono- therapie. Dr. Tempel beton- te, daß die einzelnen Kompo- nenten einer Kombinations- therapie individuell titriert werden müßten. Die FDA habe keineswegs Vorurteile gegen Medikamentenkombi- nationen, die Strategie der FDA sei es jedoch darauf zu achten, daß jede Komponen-
Der Spender erhält seine Erys wieder
In dem kürzlich von der Immuno GmbH, Heidelberg, in München eröffneten Plas- mapheresezentrum laufen Spenden und Verarbeiten des gewonnenen Blutes maschi- nell ab. Das dem Spender ab- genommene Blut wird durch Zentrifugieren in Blutkörper-
Dias für Vorträge über Hochdruck
Insgesamt zehn Mappen mit jeweils 40 Diapositiven bilden den „Slide Atlas of Hypertension", den Frosst Pharma,. München, interes- sierten Arzten zur Verfügung stellt, die Bildmaterial für Vorträge benötigen. Jede Mappe behandelt einen an- deren Aspekt, enthält einen ausführlichen Kommentar (in
te einen eigenen Beitrag zur Blutdrucksenkung beitrüge.
Um das Nebenwirkungsprofil zu reduzieren, liege es durch- aus im Interesse des Patien- ten, die Dosis jedes verwen- deten Medikamentes zu mini- mieren, und hier biete eine niedrig dosierte Medikamen- tenkombination sicher einen sinnvollen Ansatz.
Dr. med. W. Meschede
chen und Plasma getrennt.
Die Blutkörperchen erhält der Spender zurück, das Plas- ma wird zur Weiterverarbei- tung eingefroren. Plasmaphe- reseautomaten übernehmen die Plasmaseparation. Für den Spender bedeutet dies:
weniger Zeitaufwand und zu- sätzliche Sicherheit. Ver- wechslungen sind bei der Rückführung der Erythrozy- ten ausgeschlossen. pe
englischer Sprache) und die erläuternden Legenden zu den vierzig Dias. Der gesam- te „Slide Atlas of Hyperten- sion" oder einzelne Folgen können im Rahmen des Mo- duretik®-Hypertonie-Servi- ce-Programms bei Frosst Pharma, Charles-de-Gaulle- Straße 4, 8000 München, ent- liehen werden. Zur Vorabin- formation kann auch eine in- formative Übersichtsbro- schüre bei Frosst Pharma an- gefordert werden. K+ K A-2456 (76) Dt. Ärztebl. 85, Heft 36, 8. September 1988