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Witterung und Klima

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Academic year: 2022

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17 Inge Dammann und Olaf Schwerdtfeger

Der Witterungsverlauf für Sachsen-Anhalt wird anhand von Daten des Deut- schen Wetterdienstes (DWD) beschrieben. Die Höhe der Niederschläge und ihre Verteilung über das Jahr sowie die Temperaturdynamik sind wichtige Einfl ussgrößen auf die Vitalitätsentwicklung der Waldbäume. Dabei spielen sowohl der langjährige Witterungsverlauf als auch die Werte des vergange- nen Jahres eine Rolle. Dargestellt sind jeweils die Abweichungen vom Mittel der Jahre 1961-1990 für ausgewählte Klimastationen des Deutschen Wetter- dienstes.

Temperatur und Niederschlag im langjährigen Verlauf

Die Messdaten für den Zeitraum von 1984 bis 2013 zeigen seit 1988 eine ge- genüber der Referenzperiode (1961-1990) erhöhte Temperatur. In der Vegeta- tionszeit (Mai bis September) wurde seit 1988 in 24 von 26 Jahren der Durch- schnittswert überschritten. In der Nichtvegetationszeit (Oktober bis April) war dies in 20 von 26 Jahren der Fall. Mit Abweichungen vom langjährigen Mittel zwischen +2,0 °C und +2.5 °C waren die Vegetationsperioden 1992, 2003 und 2006 und mit +4,0 °C die Nichtvegetationszeit 2006/2007 die wärmsten.

Bei den im Zeitraum 1984 bis 2013 gemessenen Niederschlägen bestehen zwischen den einzelnen Jahren zum Teil starke Schwankungen. Besonders niederschlagsreich war die Vegetationsperiode 2007, in der die gemessenen Niederschlagswerte doppelt so hoch lagen wie die Referenzwerte.

Insgesamt halten sich in den 30 Beobachtungsjahren die Jahre mit über- durchschnittlichen Niederschlägen und die Jahre mit unterdurchschnittli- chen Niederschlägen die Waage.

Langjährige Klimawerte (1984 - 2013)

Vegetationsperiode Mai bis September, Sachsen-Anhalt

Langjährige Klimawerte (1984 - 2013)

Nichtvegetationsperiode Oktober bis April, Sachsen-Anhalt

Daten des Deutschen Wetterdienstes, Off enbach Foto: T. Ullrich

Witterung und Klima

600 500 400 300 200 mm

84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 18

17 16 15 14

°C

Langjähriges Mittel 1961-1990 = 258 mm

Langjähriges Mittel 1961-1990 = 15,4 °C

Temperatur

Niederschlag

500 400 300 200 100 mm

8 6 4 2 0

°C

Langjähriges Mittel 1961-1990 = 268 mm

Langjähriges Mittel 1961-1990 = 3,6 °C

Temperatur

Niederschlag

84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13

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18

Witterungsverlauf von Oktober 2012 bis September 2013

In der Nichtvegetationszeit 2012/2013 entsprach die durch- schnittliche Temperatur etwa dem langjährigen Mittel, wobei von November bis Januar die Temperaturen überdurchschnitt- lich waren, im Februar und März war es dann zu kalt. Besonders kalt war es im März mit -4,6 °C unter dem langjährigen Mittel.

Die Niederschlagsmengen von Oktober bis April erreichten ins- gesamt Durchschnittswerte.

In der Vegetationszeit war es um +1,0 °C wärmer als im Durch- schnitt der Referenzperiode. Besonders warm war es im Juli mit +2,8 °C über dem langjährigen Mittelwert und im August (+1,7 °C).

Die Niederschläge in der Vegetationszeit (Mai bis September) überschritten insgesamt mit 117 % die langjährigen Mittelwer- te. Der Mai war sehr nass (234 %), es folgten 3 Monate mit unter- durchschnittlichen Niederschlägen, der September war wieder niederschlagsreich (131 %). Allerdings waren die Niederschläge

in den Regionen nicht gleichmäßig verteilt, z. B. wurde im Juni an der Station Gardelegen 25 % des Referenzwertes gemessen, an der Station Gera-Leumnitz dagegen 162 %.

Einige Besonderheiten im Witterungsgeschehen der letzten 12 Monate:

Die Monate Januar und Februar 2013 waren deutschlandweit die sonnenscheinärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Im März herrschte winterliche Witterung (der viertkälteste März seit 1901).

Der Mai war extrem nass, sehr sonnenscheinarm (Platz 4 un- ter den Maimonaten seit 1951) und etwas kühler als im Mittel der Referenzperiode (1961-1990). Vom Deutschen Wetter- dienst wird dieser Mai deutschlandweit als der zweitnasseste seit 1881 eingeordnet, noch nasser war nur der Mai 2007.

Obwohl die Mittelwerte für Temperatur und Niederschlag im Juni rechnerisch durchschnittlich ausfi elen, war der Wit- terungsverlauf sehr wechselhaft mit Hitzeperioden, großen Unterschieden beim Niederschlag sowie regionalen Überfl u- tungen.

Der Juli war sehr warm (seit 1901 waren nur sechs Juli wär- mer), trocken (Rang acht seit 1901) und sonnenscheinreich (nur der Juli 2006 war sonnenscheinreicher).

Es folgte ein zu warmer, zu trockener und sonnenscheinrei- cher August 2013.

In Sachsen-Anhalt wechselten in der Nichtvegetationszeit 2012/2013 kalte und milde Phasen, der Winter hielt mit Frösten und Schnee im März lange an. Blüte und Austrieb der Pfl anzen erfolgten 2013 mit Verzögerung. Durch den extrem nassen Mai konnten sich die Bodenwasservorräte auff üllen und die Wald- bestände waren auch im warmen, trockenen und sonnen- scheinreichen Sommer überwiegend ausreichend mit Wasser versorgt bis im September wieder überdurchschnittlicher Nie- derschlag fi el.

Niederschlagsentwicklung im Winter (Nichtvegetationszeit NVZ) und im Sommer (Vegetationszeit VZ)

Witterung und Klima

Gera-Leumnitz Artern

Wittenberg Magdeburg

Gardelegen

NVZ

mittlerer Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel langjähriges Niederschlagsmittel (1961-1990)

0 250 mm 500

1984 1994 2004 2013

0 250 mm 500

1984 1994 2004 2013

0 250 mm 500

1984 1994 2004 2013

0 250 mm 500

1984 1994 2004 2013

0 250 mm 500

1984 1994 2004 2013

Gera-Leumnitz Artern

Wittenberg Magdeburg

Gardelegen

VZ

mittlerer Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel langjähriges Niederschlagsmittel (1961-1990) 0

300 mm 600

1984 1994 2004 2013

0 300 mm 600

1984 1994 2004 2013

0 300 mm 600

1984 1994 2004 2013

0 300 mm 600

1984 1994 2004 2013

0 300 mm 600

1984 1994 2004 2013

Foto: J. Evers

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