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Klimaneutrales Fliegen

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Klimaneutrales Fliegen

November 2006 Abteilung Marketing Projekt: Klimaneutrales Fliegen Seite 1

Treibhausgase beeinflussen das Klima

Seit Beginn der Industrialisierung verstärkt die Menschheit den natürlichen Treibhauseffekt. Vor allem durch die Nutzung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas gelangen große Mengen zusätzliches Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre. Der Anteil von CO2 in der Erdatmosphäre ist seit dem Ende des 18. Jahrhundert von etwa 280 ppm (Teilchen pro Millionen) auf heute 378 ppm gestiegen. Dies ist ein Plus von 35 Prozent: So viel CO2 gab es in der Atmosphäre nicht in den letzten 420.000 Jahren! Mit der erhöhten atmosphärischen CO2-Konzentration steigt auch die globale Temperatur. Der Klimawandel hat bereits begonnen, denn im weltweiten Mittel waren die Jahre seit 1990 fast ausnahmslos die wärmsten seit Beginn der Temperaturmessungen 1861. Bis 2100 befürchten Wissenschaftler einen weiteren Temperaturanstieg um durchschnittlich 5,8 Grad Celsius. Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels, wie beispielsweise Meeresspiegelanstieg, Wasserknappheit und den Vormarsch von Tropenkrankheiten noch in akzeptablen Grenzen zu halten, muss der durchschnittliche globale Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Wert von 1840 begrenzt werden.

Für Deutschland würde dies eine Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase bis 2020 um 40%

gegenüber 1990 bedeuten. Dies ist durch einen ambitionierten Einsatz von erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz in allen Bereichen und den Verzicht des Neubaus klimaschädlicher Kohlekraftwerke machbar.

Kompensation von Flügen

Betrachtet man den klimawirksamen Effekt, beträgt der Anteil des internationalen Flugverkehrs rund neun Prozent. Das umweltschädliche Reisen mit dem Flugzeug ist jedoch aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken. Es besteht allerdings die Möglichkeit, sich dennoch klimabewusst zu verhalten und den CO2-Austoß von unverzichtbaren Flügen zu neutralisieren. Dieses Prinzip beruht darauf, die Menge an CO2, die durch die Flugreise in die Atmosphäre gelangt ist, an anderer Stelle zu vermeiden.

Klimaschutz vor Ort

Seit 2005 neutralisiert der WWF Deutschland alle Emissionen aus Flügen, die durch notwendige Dienstreisen der Mitarbeiter verursacht werden. Seit Anfang 2006 steht diese Möglichkeit auch unseren Förderern als Spendenoption über ein Internetportal zur Verfügung. Wir kompensieren den CO2-Austoß unserer Dienstflüge, in dem wir den Bau von kleinbäuerlichen Biogasanlagen in Nepal und China (ab 2007) unterstützen. Unsere Biogasprojekte leisten somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz: Durchschnittlich zwei bis drei Tonnen CO2-Emissionen können pro Biogasanlage jährlich vermieden werden, wenn statt Kerosin oder Holz Biogas zum Kochen und für die Beleuchtung verwendet wird. Denn das Faulgas aus der Gülle von Rindern und Schweinen lässt sich zum Kochen und zum Betreiben von Gaslampen nutzen.

Kohlenstoff, der im (Feuer)Holz in Zellulose und anderen organischen Kohlenstoffverbindungen gebunden vorliegt, gelangt somit durch Verbrennung nicht als Kohlendioxid in die Atmosphäre. Damit leisten wir ebenfalls einen direkten Beitrag zum Schutz der Wälder, dem Lebensraum vieler bedrohter Tierarten wie Panda, Tiger und Panzernashorn in unseren Projektregionen.

Die Biogasanlagen helfen desgleichen, die Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung zu verbessern, denn beim Kochen mit Biogas entsteht kein gesundheitsschädlicher Rauch und häufig werden erstmals Toilettenhäuschen gebaut und in die Biogasanlagen integriert.

Biogasanlage

Und so funktioniert eine Biogasanlage: Über ein Einfüllbecken und eine Rohrleitung gelangt die Gülle vermischt mit Wasser in einen unterirdischen Tank aus Beton. An diesen Tank kann auch die Toilette angeschlossen werden. So genannte anaerobe Bakterien zersetzen die Gülle zu einem wertvollen biologischen Dünger, der von vielen Haushalten zum Anbau von Gemüse verwendet wird. Im Gülletank entsteht unter Luftabschluss Methangas, das sich unter der gewölbten Decke des Tanks sammelt. Von dort kann das Gas über ein Ablassventil und Leitungen zur weiteren Nutzung, z.B. zur Kochstelle in der Küche, geleitet werden.

Ein Kilogramm Rindergülle kann 40 Liter Biogas erzeugen. Mit einer Tagesproduktion an Biogas kann

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WWF-Projekt CO

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Kompensation

November 2006 Abteilung Marketing Projekt: Klimaneutrales Fliegen Seite 2

fünf bis sechs Stunden gekocht oder zehn bis dreizehn Stunden lang eine Lampe betrieben werden. Die Biogasanlagen werden von geprüften Handwerksbetrieben aufgebaut und haben somit ein hohes Maß an Sicherheit und Qualität.

Beispiel: Biogas in Nepal

Seit vielen Jahren arbeitet der WWF im Tiefland des Teraibogens in Nepal. In diesem Gebiet mit einer Fläche von fast 50.000 Quadratkilometern kommen über 450 Panzernashörner, 350 Königstiger und 120 Asiatische Elefanten vor. Gemeinsam mit anderen Partnern kümmert sich der WWF um den Erhalt dieses Lebensraumes.

Vermischen von Rinderdung und Wasser in einer Biogasanlage in Nepal. Quelle: WWF-Nepal

Etwa 70 Prozent der 6,7 Millionen Menschen, die im Teraibogen leben, sammeln in den Wäldern Holz, um damit zu kochen. In manchen Jahren wurde doppelt soviel Holz verfeuert, wie nachwachsen konnte. Die Folgen: Entwaldung, Erosion und immer weitere Wege für Frauen und Kinder, um Feuerholz zu sammeln.

Im WWF-Projektgebiet werden künftig 7.500 Familien auf rund 3.700 Kilogramm Feuerholz pro Jahr und Haushalt verzichten können und stattdessen mit naturverträglichem Biogas aus Rinderdung kochen. Das Biogas-Programm in Nepal ist das erste WWF-Projekt weltweit, dessen Emissionsreduktionen nach den strengen Kriterien des Gold Standard zertifiziert werden.

Dieses Qualitätssiegel achtet darauf, dass sowohl die Einsparung der CO2 – Emissionen sorgsam geprüft wird als auch ökologische und soziale Aspekte bei der Projektdurchführung beachtet werden. Gold Standard

Emissionszertifikate sind daher ein Garant für Klimaschutz und lokale nachhaltige Entwicklung.

Ihr privater Klimaschutz

1) Ermitteln Sie die Entfernung der Flugreise: Gezählt wird nur der einfache Weg zwischen Ihrem Abflugort und dem Zielflughafen. Die Entfernung erfahren Sie im Reisebüro, auf Ihrem Flugschein oder anhand dieses englischen Entfernungsmessers im Internet:

http://www.webflyer.com/travel/milemarker/

2a) Rechnen Sie bei Flügen über Tausend Kilometer einfache Flugdistanz pro 1.000 geflogenen Kilometern mit einem Kompensationsbetrag von 9 Euro.

oder

2b) Rechnen Sie bei Flügen unter Tausend Kilometer einfache Flugdistanz pro 1.000 Kilometer mit einem Kompensationsbetrag von 14 Euro. Der höhere Betrag ergibt sich durch den prozentual höheren Anteil der stark kerosinverbrauchenden Steigflugphase an der Gesamtflugzeit.

3) Nachdem Sie den Betrag ermittelt haben, spenden Sie für eines unserer WWF-Kompensationsprojekte (Nepal oder China) mit dem Stichwort: „Klimaneutrales Fliegen“

Informationen zum klimaneutralen Fliegen

http://www.wwf.de/interaktiv/besser- reisen/klimaneutral-fliegen/

WWF Deutschland Tel. 0 69/7 91 44-1 42

Info-Service Fax: 0 69/61 72 21

Rebstöcker Straße 55 E-Mail: info@wwf.de 60326 Frankfurt am Main www.wwf.de Über eine Spende würden wir uns freuen!

Bank für Sozialwirtschaft Konto: 2000

BLZ: 550 205 00

Stichwort: Klimaneutrales Fliegen

Referenzen

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