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Stolperwörter-Lesetest. Wilfried Metze. Handanweisung. Stolper wörter Lesetest

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Stolperwörter-Lesetest

Wilfried Metze

Handanweisung

Stolper wörter Lesetest

Version 2009

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Inhaltsverzeichnis

1 Kurzinformation über den Test 3

2 Begründung des Tests 4

3 Der Test erfasst Lesetempo, Genauigkeit und Verstehen 5 4 Die Durchführung des Stolperwörter-Lesetests 7

4.1 Testblätter 7

4.2 Testzeitraum 7

4.3 Vorbereitung 7

4.4 Durchführungsdauer 7

4.5 Anweisungen 8

5 Auswertung und Interpretation 10

5.1 Ermittlung des Rohwertes (Anzahl der richtigen Sätze) 10

5.2 Anzahl der richtigen Sätze pro Minute 11

5.3 Interpretation der Ergebnisse 11

6 Testkonstruktion 12

6.1 Objektivität 13

6.2 Reliabilität 13

6.3 Validität 13

7 Anhang 14

7.1 Prozentrangtabellen 1. Klasse 14

7.2 Prozentrangtabellen 2. Klasse 15

7.3 Prozentrangtabellen 3. Klasse 16

7.4 Prozentrangtabellen 4. Klasse 17

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1 Kurzinformation über den Test

l Die auf dem Markt befindlichen Lesetests sind entweder sehr teuer oder sie bringen einen hohen Zeitaufwand mit sich, weil sie als Einzeltests konzipiert sind.

Der vorliegende Test steht kostenfrei zur Verfügung. Im Gegenzug werden die Nutzer gebeten, die Testergebnisse, natürlich bei möglicher Anonymisierung der Kinder, dem Autor zur Verfügung zu stellen. Das Ziel ist es die Stichprobe sehr groß werden zu lassen, um somit eine breite Vergleichsbasis zu erhalten.

l Es handelt sich um einen Gruppentest. Einschließlich Einweisung dauert die

Durchführung je nach Klassenstufe 10 bis 15 Minuten. Auch die Auswertung erfordert nur einen geringen Zeitaufwand.

l Der Test ist geeignet für die Klassenstufen 1 bis 4, wobei der Einsatz in Klasse 1 erst am

Schuljahresende Sinn macht. Hans Brügelmann hat den Test zusätzlich mit Erwachsenen erprobt.

Es hat sich gezeigt, dass der Test auch dort noch gut differenziert. Allerdings liegen für diesen Bereich bis jetzt nur Studien mit sehr kleinen Stichproben vor.

l Die in Kapitel X dargestellten Vergleichstabellen mit Prozentrangplätzen beruhen auf einer angefallenen und nicht repräsentativen Stichprobe. LehrerInnnen, die den Test mit ihren Klassen durchgeführt haben, haben dem Testautor die Ergebnisse übermittelt. Mit wachsender Teilnehmerzahl wird sich die Stichprobe immer repräsentativer gestalten.

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2 Begründung des Tests

Im Zuge der Diskussion um Qualitätssicherung in der Schule haben v.a. standardisierte Tests an Bedeutung gewonnen. Es ist unstrittig, dass auch im Grundschulbereich das Einhalten von Mindeststandards zu gewährleisten ist. In der Lehrerschaft gibt es jedoch erhebliche

Vorbehalte gegen Maßnahmen externer Evaluierung. Man fürchtet u.a. kreativitätshemmende Kontrollen, ein das soziale Klima in den Kollegien gefährdendes Konkurrenzverhalten und eine Reduktion des Unterrichts auf messbare Lernbereiche.

Verschiedene Untersuchungen (Lehmann, Scholastik) verweisen jedoch auf erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen Klassen vergleichbarer Zusammensetzung. Da im Regelfall davon auszugehen ist, dass jede Lehrerin und jeder Lehrer glaubt, seine Klasse optimal zu fördern, ist es erforderlich, einen wenigstens groben Einordnungsrahmen zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe eine Objektivierung der Leistungsbeurteilung möglich wird.

Geschieht dies mit normierten Verfahren, entfallen die negativen Begleiterscheinungen externer Evaluierung. Jeder kann an Hand der Normtabellen für sich überprüfen, wo die eigene Klasse steht.

Derartige Tests geben darüber hinaus Informationen über die Leistungen des einzelnen Kindes. Krasse Ausfälle werden sichtbar und machen die Notwendigkeit genauerer Diagnose deutlich. Die Tests können andere Maßnahmen der Beobachtung von Lernentwicklung nicht ersetzen, wohl aber ergänzen und punktuell objektivieren. Diese kurze Beschreibung

deutet an, dass das Einsatzfeld derartiger Tests anders konzipiert ist als das der meisten traditionellen Verfahren. Diese sind in der Regel nicht als normale Instrumente zur Lernstandsbeschreibung vorgesehen, sondern werden entweder für wissenschaftliche

Vergleichsuntersuchungen oder zur Diagnose besonderer Lernschwierigkeiten herangezogen.

Andere Verfahren sind gezielt für den Unterrichtsalltag entwickelt worden, werden aber u.a.

nur deshalb begrenzt eingesetzt, weil sie als Einzeltest einen hohen zeitlichen und organisatorischen Aufwand erfordern. (Hamburger Leseprobe, Vorleseproben Biglmaier) Einige neuere Gruppenlesetests (Knuspel-Leseaufgaben, v.a. WLLP) entsprechen durchaus arbeitsökonomischen Gesichtspunkten, sind aber für den regelmäßigen Einsatz zu teuer. Der vorliegende Lesetest unterscheidet sich von den anderen Verfahren also zunächst durch seine Ökonomie, die sich in niedrigen Kosten, rascher Testdurchführung im Gruppenverfahren und einfacher Auswertung darstellt.

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3 Der Test erfasst Lesetempo, Genauigkeit und Verstehen

Lesen ist ein äußerst komplexer Vorgang, dessen Teilleistungen entweder aufeinander aufbauen oder voneinander abhängen. Die von der Mehrheit der Kinder erreichten

Lesefähigkeiten am Ende ihrer Grundschulzeit unterscheiden sich nicht wesentlich von denen durchschnittlicher erwachsener Leser. Allenfalls das semantische Lexikon erweitert sich und damit verknüpft verbessern sich die Lesegeschwindigkeit und das Verständnis bei

schwierigeren Texten.

Jeder Leseprozess beinhaltet im Grunde die gleichen Abläufe. Der Leser nimmt eine Folge von Buchstaben optisch wahr und koppelt daran eine Lautfolge, der dann unmittelbar ein Sinn zugeordnet wird. Schnelligkeit und Sicherheit der lautlichen Umsetzung beim Erlesen von Wörtern hängen von verschiedenen Faktoren ab: der Sicherheit in den Graphem-Phonem- Korrespondenzen (Rekodierung) auch unter Berücksichtigung der Stellungs-, Gleit- und Übergangslaute, der Optimierung eines Lexikons möglicher Lautfolgen und deren Kopplung an Buchstabenfolgen und der Optimierung der Vergleichsprozesse zwischen möglichen Lautfolgen und Einträgen im semantischen Lexikon

.

Auf der Textebene kommen dazu das Zwischenlagern der erlesenen Wörter im

Kurzzeitgedächtnis, der Abgleich der Wortfolgen mit dem grammatischen, dem syntaktischen und dem semantischen Lexikon sowie die Rekonstruktion größerer Sinneinheiten und

Lagerung derselben im Kurzzeitspeicher.

Lesetests können nun verschiedene Anteile dieser Prozesse zu erfassen versuchen, wobei Messkriterien jeweils die Richtigkeit und das Tempo sein können. Je nach Messgegenstand können diese Größen noch ergänzt werden um Ausmaß der Sinnerfassung und beim Vorlesen die Leseflüssigkeit und inhaltsgerechte Betonung.

Lernstandserhebungen im Verlauf des Leselernprozesses der ersten Phase müssen sich

erheblich von denen höherer Stufen unterscheiden. Das Tempo des Vorlesens von Wortlisten kann kein Kriterium in einer Phase sein, in der die Kinder die Zusammenhänge zwischen Schrift und Sprache erst mühsam entschlüsseln müssen. Tests wie Biglmaiers Vorleseproben für das 1. Schuljahr können nur erfolgreich bestanden werden, wenn ein Training von

Lernwörtern stattgefunden hat. Eine derartig verfrühte Automatisierung von Leseabläufen birgt die große Gefahr des Aufbaus einer falschen Lesekonzeption, was zu erheblichen Lernhemmnissen führen kann. Die Kinder können den Eindruck gewinnen, Lesen bestehe im Auswendiglernen von Wörtern. Mit dieser Strategie landen sie in einer Sackgasse.

Lesetests für die erste Phase müssen zu entschlüsseln versuchen, inwieweit die Kinder die Einsicht in den Sprache-Schrift-Zusammenhang verstanden haben. Informelle Verfahren dazu hat der Autor im Rahmen seiner Leselelehrgänge entwickelt.

Der hier vorliegende Test setzt also den Abschluss des Leselehrgangs voraus, kann demnach sinnvoll frühestens am Ende des ersten Schuljahrs eingesetzt werden.

Der Stolperwörtertest umfasst einen größeren Bereich von Leseprozessen.

Es werden jeweils Sätze vorgegeben, in die ein Wort eingebaut wurde, das nicht dorthin gehört und das als nicht zugehörend identifiziert werden muss.

Beispiel:Meine Mutter trinkt gern schwach Kaffee.

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Um die Aufgabe lösen zu können, muss zumindest ein großer Teil der Wörter richtig erlesen werden. Darüber hinaus wird das Abrufen der erlesenen Einzelwörter aus dem

Kurzzeitspeicher und die vergleichende Verarbeitung durch Aktivierung der grammatischen, syntaktischen und semantischen Lexika benötigt.

Der mögliche Einwand, dass damit unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen, z.B. bei Kindern deutscher Muttersprache gegenüber Immigrantenkindern, stillschweigend als Teil der Lesefähigkeit gedeutet würden, ist berechtigt und dennoch verfehlt. Jeder Leseprozess, der über das bloße Rekodieren und in eingeschränktem Maße noch das Dekodieren hinausgeht, benötigt Kenntnisse der zu lesenden Sprache im Wortschatz, in der Grammatik und im Satzbau. Tests, die diese sprachlichen Anteile herauszulösen versuchten, würden wesentliche Bestandteile außer acht lassen. Derartige Tests könnten zum Beispiel das Vorlesen

lateinischer Texte von Grundschulkindern abfordern. Sprachfähigkeit und -fertigkeit sind integraler und unabdingbarer Bestandteil des sinnerfassenden Lesens und müssen insofern mit überprüft werden.

Wie bei anderen Tests auch ist eine sachfremde Lösungsmethode nach dem puren Zufallsprinzip denkbar. Bei mindestens 5 Wörtern pro Satz am Testbeginn und einem Durchschnitt von 7 Wörtern ergäbe sich jedoch eine äußerst geringe

Trefferwahrscheinlichkeit, die deutlich niedriger liegt als zum Beispiel in der WLLP mit dort 25 %.

Erfolg verspricht nur eine der Alltagssituation des stillen Lesens verwandte Strategie. Die erlesenen Einzelwörter werden in Verarbeitungsprozessen im Rückgriff auf die

angesprochenen internen Lexika miteinander in Beziehung gebracht und auf Stimmigkeit überprüft. Beim Alltagslesen werden identische Abläufe verwendet, wenn es zu Verlesungen kommt oder wenn schwierige oder unbekannte Wörter auftauchen. Auch da wird in

Abgleichprozessen nach Stimmigkeit geforscht. Ohne diese Klippen finden beim

sinnerfassenden Lesen trotzdem solche Vergleiche statt, nur laufen sie ungleich schneller ab.

Stärker als beim leisen Lesen altersgemäßer Texte wird bei den Stolperwörter-Sätzen der Abgleich mit grammatischen und syntaktischen Strukturen gefordert.

Die Berücksichtigung der verschiedenen internen Lexika kann unterschiedlich gewichtet sein.

Manchmal wird vorrangig auf die Wortbedeutung zurückgegriffen werden müssen.

Der Stolperwörtertest erfasst also in hohem Maße wirklichkeitsnah umfassende Leseprozesse.

Lediglich das Abspeichern des erfassten Inhalts und das Schlussfolgern aus dem Gelesenen wird durch das verwendete Verfahren nicht überprüft. Die extrem günstige Ökonomie des Einsatzes dürfte jedoch diesen Nachteil mehr als wettmachen.

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4 Die Durchführung des Stolperwörter-Lesetests

4.1. Testblätter

Nur um Erstklässler mit der Fülle der Sätze nicht unter Druck zu setzen, wird für diese Klasse ein stark verkürztes Aufgabenblatt angeboten. Für die Klassen 2 bis 4 wird ein identisches Blatt verwendet. Den Kindern wird lediglich unterschiedlich viel Zeit gegeben: 2. Klasse 6 Minuten, 3. Klasse 5 Minuten, 4. Klasse 4 Minuten.

Der Test steht in Pseudo-Parallelformen zur Verfügung, die die gleichen Aufgaben enthalten, nur in unterschiedlicher Reihenfolge. Dadurch wird ein das Ergebnis verfälschendes

Abgucken beim Nachbarn erschwert.

Seit 2008 werden zwei weitere Pseudo-Parallelformen angeboten, für allerdings die bisherigen Vergleichswerte nicht gelten. Sie sind für die Klassen gedacht, die den Test in mehreren Schuljahren nacheinander durchführen. Bei immer den selben Aufgaben stellen sich Übungseffekte ein. Die neuen Testformen C und D dienen mangels Prozentrangtabellen lediglich dem klasseninternen Vergleich.

Die Testblätter sind nicht Bestandteil dieser Handreichung. Sie können kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden.

4.2. Testzeitraum

Zum Zweck des klasseninternen Leistungsvergleichs oder des Aufdeckens deutlicher

Leistungsrückstände kann der Test jederzeit ab Ende der 1. Klasse eingesetzt werden. Um die Vergleichstabellen einsetzen zu können, muss aber ein einheitlicher Zeitraum eingehalten werden. In Frage kommen hierfür die letzten vier Wochen eines Schuljahrs. Eine allzu häufige Durchführung des gleichen Tests ist wegen des Übungseffekts wenig sinnvoll.

4.3. Vorbereitung

Die Testblätter in den Formen A und B sind in der erforderlichen Anzahl beidseitig zu kopieren. Kinder, die nebeneinander sitzen, sollen nicht die gleiche Form erhalten. Wurden die Personendaten vom Testleiter bereits eingetragen, entfällt der entsprechende Abschnitt der Anweisungen.

Die Kinder erhalten die Blätter gefaltet, mit der Titelseite oben. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Seite erst dann umgedreht wird, wenn die Lehrerin die Anweisung dazu erteilt.

Jeder Schüler benötigt neben den Testblättern zwei Stifte. Radiergummis sollen nicht verwendet werden. Der Testleiter hat eine Stoppuhr.

4.4. Durchführungsdauer

Die Einführungs- und Übungsphase dauert ca. 5 bis 8 Minuten. Die Testzeiten selbst unterscheiden sich je nach Klassenstufe.

Die reinen Testzeiten sollen genau eingehalten werden.

Die Testzeit beträgt:

Ende der 1. Klasse 10 Minuten Ende der 2. Klasse 6 Minuten Ende der 3. Klasse 5 Minuten Ende der 4. Klasse 4 Minuten

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4.5. Anweisungen

Damit der Test vergleichbare Ergebnisse liefern kann, müssen Durchführung und Auswertung unter gleichen Bedingungen stattfinden. Der Testleiter sollte sich deshalb an den Wortlaut der Anweisungen halten.

Wir wollen zusammen ein Lesespiel machen. Damit ich sehen kann, wie gut jeder von euch lesen kann, hat euer Nachbar andere Aufgaben als ihr. Zunächst sollt ihr euren Namen, eure Klasse und das heutige Datum(Tafelanschrift)eintragen. Außerdem sollt ihr ankreuzen, ob ihr ein Junge oder ein Mädchen seid. Sonst schreibt ihr bitte nichts.

Der Testleiter achtet darauf, dass nicht umgeblättert wird.

Ihr müsst nun sehr genau auf das hören, was ich sage, weil ich jede Anweisung nur einmal vorlesen werde. In Satz A habe ich euch vorgemacht, um was es bei den Aufgaben geht.

Wer liest einmal den ganzen Satz mit dem durchgestrichenen Wort vor?

Der Testleiter wiederholt: Ich kann gut Name lesen.

Dieser Satz ergibt keinen richtigen Sinn, weil ein Wort zuviel enthalten ist.

Ein Wort passt nicht in den Satz. Welches Wort ist das?

Bei richtiger Lösung: richtig. Das Wort Name ist falsch. Deshalb habe ich es auch durchgestrichen. Ohne das Wort Name lautet der Satz „Ich kann gut lesen“.

Das ist ein sinnvoller Satz.

Nennt das aufgerufene Kind ein anderes Wort, sagt der Testleiter den Satz ohne das genannte Wort.

Du siehst, das gibt auch keinen Sinn. Das Wort Name ist falsch. Deshalb habe ich es auch durchgestrichen. Ohne das Wort Name lautet der Satz „Ich kann gut lesen“.

Das ist ein sinnvoller Satz.

Auch im Satz B ist ein Wort zuviel. Ihr sollt es durchstreichen.

Um das falsche Wort zu finden, müsst ihr den Satz gründlich und genau lesen.

Tut dies bitte jetzt und streicht das falsche Wort durch.

Nicht mehr als 20 Sekunden Zeit geben.

Welches ist das falsche Wort in Satz B ?

Bei falscher Antwort: Nein, das stimmt leider nicht. Der richtige Satz lautet: „Mein Freund ist acht Jahre alt.“ Das Wort „jung“ ist also zuviel.

Das Wort „jung“ musste durchgestrichen werden.

Bei richtiger Antwort: Ja, das stimmt. Der richtige Satz lautet: „Mein Freund ist acht Jahre alt.“ Das Wort „jung“ ist also zuviel. Das Wort „jung“ musste durchgestrichen werden.

In allen Sätzen dieses Tests ist immer ein Wort falsch. Ihr sollt immer das falsche Wort herausfinden und durchstreichen. Es ist immer genau ein Wort falsch.

Streicht nun bitte in den Sätzen C , D und E jeweils das falsche Wort durch.

Blättert bitte noch nicht um.

Für alle drei Sätze nicht mehr als eine halbe Minute Zeit geben. (1. Klasse länger Zeit geben) Anschließend die Lösungen von den Kindern nennen lassen und durch Wiederholen

korrigieren oder bestätigen:

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C Nein, das ist leider nicht richtig. / Ja, das stimmt.

Das Wort „Haus“ ist falsch. Der richtige Satz lautet: „In unserer Schule sind viele Kinder.“ Das Wort „Haus“ muss durchgestrichen sein.

D Nein, das ist leider nicht richtig. / Ja, das stimmt.

Das Wort „schmeckt“ ist falsch. Der richtige Satz lautet: „Möchtest du ein Glas Milch trinken?“ Das Wort „schmeckt“ muss durchgestrichen sein.

E Nein, das ist leider nicht richtig. / Ja, das stimmt.

Das Wort „schöne“ ist falsch. Der richtige Satz lautet: “Meine Hose ist neu.”

Das Wort „schöne“ muss durchgestrichen sein.

Auf den nächsten drei Seiten findet ihr sehr viele solcher Sätze.

In jedem Satz ist genau ein Wort zuviel. Dieses falsche Wort sollt ihr jeweils durchstreichen.

Lest euch die Sätze gründlich und genau, aber auch möglichst rasch durch.

Wenn ihr nicht gleich auf das falsche Wort kommt, lasst den Satz aus und macht mit dem nächsten weiter. Ihr sollt versuchen, möglichst viele Sätze zu schaffen.

Wenn ihr mit einer Seite fertig seid, macht sofort auf der nächsten Seite weiter.

Wenn ihr aus Versehen ein anderes Wort durchgestrichen habt, dann radiert bitte nicht, sondern kreist dieses Wort ein - an der Tafel vormachen - und streicht das Wort durch, das tatsächlich falsch ist.

Wenn ich sage, dass die Zeit um ist, dann legt ihr bitte alle den Stift sofort aus der Hand.

Dreht jetzt bitte um und beginnt bei Satz 1 . Fangt jetzt an.

Nach dem Ende der Testzeit sagt der Testleiter:

Die Zeit ist um. Legt jetzt bitte den Stift aus der Hand. Ihr braucht nicht enttäuscht sein, dass ihr nicht alles geschafft habt. Dieser Test ist auch für höhere Klassen gedacht.

Der Testleiter sammelt die Blätter ein.

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5 Auswertung und Interpretation

5.1 Ermittlung des Rohwerts (Anzahl der richtigen Sätze)

Bitte zählen Sie zunächst die Anzahl der bearbeiteten Sätze aus und tragen diese Ziffer vorne auf dem Testblatt ein. Nach der Auswertung, die Sie sich mit Hilfe von Schablonen 6

erleichtern können, ziehen Sie von der ersten Zahl die Anzahl der Fehler ab und notieren auf dem Testblatt die Differenz, also die Anzahl der als richtig erkannten

Stolperwörter. Als Fehler zählen Sätze mit einem anderen durchgestrichenen Wort als dem Lösungswort und auch Sätze mit mehreren durchgestrichenen Wörtern. Eingekreiste Wörter gelten als nicht durchgestrichen.

Hier die richtigen Lösungen, falls Sie ohne Schablonen auswerten möchten:

Form A:

1: ist 2: Geschichten 3: kalt 4: Lieb 5: Wut 6: schön 7: süß 8: Tafel 9: Küche 10: eisig 11: summt 12: Buch 13: Schokolade 14: laut 15: schreiben 16: Gruselig 17: anspitzen 18: nass 19: gestern 20: liest 21: rechnen 22: das 23: Tiere 24: Angst 25: durstig 26: die 27: jung 28: Garten 29: Uniform 30: eilig 31: spiele 32: Bald 33: aber 34: nach 35: Besen 36: Himmel 37: der 38: Korb 39: klein 40: Zettel 41: lustig 42: sauber 43: neben 44: frisst 45: backen 46: schmiert 47: Geisterstunde 48: morgen 49: blasen 50: schnell 51: Glas 52: Grunzen 53: Zirkus 54: mit 55: klettert 56: schwimmen 57: Vorstellung 58: Sommer 59: hin 60: vergessen

Form B:

1: schön 2: eisig 3: schreiben 4: gestern 5: Wut 6: ist 7: Gruselig 8: Lieb 9: nass

10: Geschichten 11: liest 12: Buch 13: süß 14: anspitzen 15: kalt 16: Schokolade 17: laut 18: Küche 19: Tafel 20: summt 21: aber 22: Himmel 23: Korb 24: klein 25: durstig 26: Zettel 27: Uniform 28: Bald 29: jung 30: der 31: spiele 32: Garten 33: rechnen 34: nach 35: Besen 36: das 37: eilig 38: Tiere 39: Angst 40: die 41: schmiert 42: Zirkus 43: blasen 44: morgen 45: backen 46: lustig 47: schnell 48: Glas 49: neben

50: Geisterstunde 51: frisst 52: Grunzen 53: sauber 54: Vorstellung 55: klettert 56: hin 57: mit 58: vergessen 59: schwimmen 60: Sommer

Form C:

1: Hitze 2: Tee: 3: bellt 4: Teuer 5 sind 6: hübsch 7: sauer 8: Essen 9: Lied 10: nass 11: sticht 12: Buch 13: Pizza 14: schnell 15: trinken 16: Giftig 17: abgebrochen 18: nass 19: gestern 20: lesen 21: Lärm 22: der 23: Wald 24: süß 25: trocken 26: die 27: jung 28: Film 29: brennt 30: Rechnen 31: spiele 32: Bald 33: gern 34: warten 35: Körbe 36: bald 37: der 38: leise 39: bunt 40: Torte 41: lustig 42: wühlen 43: holt 44: größer

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Form D:

1: Buch 2: nass 3: trinken 4: hübsch 4: Hitze 6: Pizza 7: Tee 8: nass 9: Teuer 10: Essen 11: lesen 12: gestern 13 sauer 14: abgebrochen 15: bellt 16: sind 17: schnell 18: Lied 19: Giftig 20: sticht 21: gern 22: Lärm 23: Körbe 24: bunt 25: trocken 26: der 27: brennt 28: Bald 29: jung 30: Torte 31: spiele 32: Film 33: Rechnen 34: süß 35: die 36: der 37: warten 38: Wald 39: bald 40: leise 41: schmiert 42: Bedienung 43: Schmutz 44: noch 45: kochen 46: lustig 47: fast 48: wühlen 49: holt 50: früh 51: größer 52: Bohren

53: Glas 54: Weihnachten 55: vergessen 56: stolpert 57: mit 58: klettert 59: schwimmen 60: Aufführung

5.2 Anzahl der richtigen Sätze pro Minute.

Wenn Sie den Test einsetzen wollen, um den Lernfortschritt der einzelnen Kinder im Laufe der Grundschulzeit zu ermitteln, dann müssen die Rohwerte in Minutenleistungen

umgewandelt werden, da ja für die einzelnen Schuljahre unterschiedliche Bearbeitungszeiten zur Verfügung stehen. Diese Minutenleistungen sind ebenfalls in den Vergleichstabellen der Prozentrangplätze vermerkt.

Sie teilen dazu bitte einfach den Rohwert (Anzahl der richtigen Sätze) durch die Testdauer.

Also:

1.Klasse: Anzahl der richtigen Lösungen : 10 = Minutenleistung 2.Klasse: Anzahl der richtigen Lösungen : 6 = Minutenleistung 3.Klasse: Anzahl der richtigen Lösungen : 5 = Minutenleistung 4.Klasse: Anzahl der richtigen Lösungen : 4 = Minutenleistung Runden Sie die Werte bitte auf eine Stelle nach dem Komma.

5.3 Interpretation der Ergebnisse

5.3.1 Vergleich mit der getesteten Stichprobe

Hierfür stehen die Vergleichstabellen mit den Prozentrangplätzen (Anhang) zur Verfügung.

Für jeden Rohwert (Anzahl der richtigen Sätze) wird ein Prozentrangplatz angegeben. Dieser sagt aus, wie viel Prozent der getesteten Kinder der Stichprobe gleich gut oder schlechter

abgeschnitten haben. Je größer als die Zahl der Prozentrangplatzes, umso besser ist die Leistung.

Ein Beispiel: Prozentrangplatz 85 = 85% der Stichprobenkinder haben gleich gute oder schlechterere Leistungen erbracht.

Prozentrangplatz 15 = 15% der Stichprobenkinder haben gleich gute oder schlechterere Leistungen erbracht.

(12)

Man kann von folgender ungefährer Leistungseinschätzung ausgehen:

Prozentrang entspricht

90 bis 100 sehr gute Leistung

75 bis 89 überdurchschnittliche Leistung 25 bis 74 durchschnittliche Leistung 11 bis 24 unterdurchschnittliche Leistung 6 bis 10 schwache Leistung

1 bis 5 sehr schwache Leistung

5.3.2 Vergleich der Minutenleistungen

Wenn Sie den Test jeweils am Ende des Schuljahrs durchführen, können Sie die

Lernfortschritte der einzelnen Kinder ermitteln. Die Prozentrangplätze helfen Ihnen dabei nur bedingt, geben sie doch nur den Vergleich mit den anderen Kindern der gleichen Klassenstufe wieder. Den individuellen Leistungszuwachs drücken auch die Rohwerte nicht aus, da ja in jedem Schuljahr unterschiedlich viel Bearbeitungszeit zur Verfügung steht.

Haben Sie indes die Leistungen pro Minute errechnet, können Sie den Zuwachs direkt ablesen. Sie können die individuellen Zuwächse mit denen der Teststichprobe (Anhang) vergleichen.

6 Testkonstruktion

Die Eichung des Tests erfolgte auf der Basis einer freiwilligen Durchführung des Tests und der Übermittlung der Ergebnisse an den Autor. Diese zufällig angefallene Stichprobe kann nicht das Kriterium der Repräsentativität erfüllen, dürfte aber durch die Streuung der

Teilnehmergruppe und durch die Größe der Stichprobe verlässliche Annäherungswerte liefern.

Die Prozentranglisten der Gesamtstichprobe haben sich in den letzten ein, zwei Jahren kaum geändert, so dass hier von einer verlässlichen Vergleichsstichprobe ausgegangen werden kann.

Eine plausible Annahme ist, dass eine Beteiligung an einem solchen Erhebungsverfahren ein überdurchschnittliches Engagement seitens der Lehrkräfte voraussetzt und somit auch zu erwarten ist, dass die Stichprobenergebnisse etwas über dem tatsächlichen

Durchschnittsniveau liegen dürften.

Erstaunlicherweise weisen die Resultate einer breit angelegten Untersuchung von Hans Brügelmann (LUST) in drei ländlich-kleinstädtischen Schulamtsbezirken 5 in eine andere Richtung. Brügelmann hat den Test in den zweiten bis vierten Klassen jeweils zum Schulhalbjahr durchführen lassen. Die Ergebnisse dieser Stichprobe lagen teilweise über denen der Interneterhebung, obwohl letztere am Jahresende durchgeführt wurde.

Solange keine repräsentative Messung vorliegt, kann über die Ursachen nur spekuliert werden. Es scheint so, dass die Internet-Stichprobe umfassender einen bundesweiten Durchschnitt wiedergibt als die auf eine räumlich-soziokulturell begrenzte Auswahl

(13)

Mittelwerte der Jahrgänge 1 bis 4 im Vergleich

6.1. Objektivität

Der Stolperwörter-Lesetest ist sowohl aufgrund seiner standardisierten Instruktion und Durchführungsanleitung – also hinsichtlich der Durchführung – als auch aufgrund der einheitlichen Auswertung als objektiv zu bezeichnen.

Abweichungen von der Instruktion oder den zeitlichen Vorgaben führen zur Aufgabe der direkten Vergleichbarkeit.

6.2. Reliabilität

Wie oben aufgeführt gibt es zwei Paralleltestformen (Form A und Form B), die sich lediglich durch eine unterschiedliche Satzreihenfolge unterscheiden.

Brügelmann hat zur Reliabilitätskontrolle in seiner LUST-Untersuchung 4 die Bearbeitung der einzelnen Sätze innerhalb der Formen miteinander korreliert. Die Werte liegen für zweite und vierte Klassen und für die beiden Teilformen A und B durchgängig über .88** (N=243). Dies ist ein sehr befriedigender Wert für die Verlässlichkeit des Tests.

In der LUST-Untersuchung wurde zusätzlich die Reliabilität durch Retestkontrollen in zwei Formen durchgeführt.

a) Wiederholung der Testung nach einem halben Jahr;

b) Wiederholung der Testung nach einer Woche (N=162).

Die Stabilität der Testwerte wird durch die gute Vorhersage der Rangfolge in der Leseleistung eine Woche (r = .90**) und ein halbes Jahr später bestätigt (r = .81**)

6.3. Validität

l In der LUST-Erhebung wurde die Gültigkeit des Tests durch Vergleiche mit anderen Lesetestverfahren überprüft. Es ergaben sich Korrelationen mit einem Worterkennungstest (IEA-040-Worttest) von 0.41** bzw. 0.76** und mit einem Test zum Textverständnis (HAMLET) von 0.61**, 0.86** bzw. 0.87**.

Da die Stichprobengröße sehr klein war, bedarf es hier weiterer Analysen. Alle Anwender des Stolperwörtertests, die gleichzeitig noch andere standardisierte Lesetests in ihrer Klasse durchgeführt haben, werden geben, diese dem Testautor zur Verfügung zu stellen.

l Der Vergleich mit den Lesenoten in der Interneterhebung zeigte im Durchschnitt nur mittlere Korrelationen . Die Analyse der einzelnen Klassen verdeutlicht, dass die Werte teilweise erheblich höher sind.

Internet richtige Sätze pro Minute LUST richtige Sätze pro Minute

Ende 1.Klasse 1,8 1.Klasse --

Ende 2.Klasse 4,4 Mitte 2.Klasse 4,1

Ende 3.Klasse 6,4 Mitte 3.Klasse 6,1

Ende 4.Klasse 8,2 Mitte 4.Klasse 8,1

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