E D U A R D H A R T M A N N
A N H O C H W . HERRN PROFESSOR MSGR. DR. EDUARD HARTM ANN F U L D A , DOMDECHANEISTRASSE 11
Hochverehrter H err Professor und M on signore!
M it der Em eritierung von Ih rem Lehram t haben S ie auch d ie H eraus
gabe des „Philosophischen Jahrbuches“ niedergelegt. ln unerm üdlicher T reue haben Sie fa s t zw ei Jahrzehnte hindurch das Jahrbuch selb st re
digiert, nachdem Sie bereits Jahre vorher an ihm m itgearbeitet hatten.
Allgem ein bekannt und anerkannt ist, daß Sie m it g roßer Um sicht das Organ a u f der wissenschaftlichen H öh e hielten, die ihm seit den Tagen ihrer Gründer G u tberiet und Pohle eigen war, un d daß Sie durch Ih re w ertvollen Beiträge und treffenden K ritiken, besonders zu r N aturphilo
sophie, d er Zeitschrift eine Richtung gegeben un d ihr eigenes Gesicht geprägt haben.
D iese A rb eit fü h rten Sie trotz Ih rer Kränklichkeit neben Ihrem akademischen L eh rberu f aus, in den Sie sich m it Ih ren gediegenen U nter
suchungen über „Pierre d ’A illys L ehre von d er sinnlichen Erkenntnis“
eingeführt hatten, und in dem S ie seit 1903 als L ehrer d er Philosophie an unserer Fuldaer Hochschule wirkten.
Eine ansehnliche Z ahl frü h erer Schüler dankt Ihn en von H erzen fü r Ihren Unterricht un d W irksamkeit. Vor zw ei Jahren feierten Sie Ihren 70. Geburtstag. D am als konnte Ihnen ein öffentlicher Glückwunsch nicht ausgesprochen w erden, da das Jahrbuch ein O p fer des K rieges gew orden
war. So wünschen w ir je t z t noch eine reiche E rn te des A lters.
H eu er sin d es 20 Jahre h er, daß ich persönlich nach Ablegung des Rigorosum s m it Ihn en in Verbindung trat, und S ie in großzügiger Weise einen Teildruck m einer philosophischen D issertation in Ih r Jahrbuch übernahm en. Seitdem habe ich regelm äßig m itarbeiten dürfen und Ih re Aufgeschlossenheit wie Ih re irenische A r t, die verschiedenen P roblem e zu untersuchen un d die einzelnen Fragen zu behandeln, schätzen gelern tm
D eshalb erlaube ich m ir im N am en Ih rer Freunde und Schüler und auch als Ih r N achfolger a u f den^Lehrstuhl und in d er H erausgabe des
„ Philosophischen Jahrbuches11, Ihnen das erste H e ft des neu erscheinenden Jahrbuches dankbar und verehrungsvoll zu widm en.
G e o r g S i e g m u n d
B e r n h a r d s b ei Fulda, im Septem ber 1946