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Wortlautdokument Donnerstag (Nachmittag), 24. Januar 2013

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Januarsession 2013 2012.0778 1

CONVERT_45fa45725ffa425c975991fae21b36cb 25.02.2013

Der Grosse Rat des Kantons Bern

Le Grand Conseil

du canton de Berne

Wortlautdokument

Donnerstag (Nachmittag), 24. Januar 2013 Polizei- und Militärdirektion

38 2012.0778 Motion 145-2012 Bernasconi (Malleray, SP) Heimatort soll auch nach Gemeindefusionen bestehen bleiben

Der Regierungsrat beantragt:

Ablehnung Fortsetzung

Christoph Ammann, Meiringen (SP). Wir haben zum Vorstoss Roberto Bernasconi vor dem Mittag viel Verständnis gehört. Die Schlussfolgerungen, welche die einzelnen Fraktionen gezogen haben, ob man sich der Regierung anschliesst oder jener des Motionärs: das Verständnis ist vorhanden.

Ich versuche Ihnen aufzuzeigen, warum aus Sicht der SP-JUSO-PSA-Fraktion der Vorstoss unterstützt werden sollte. Was will der Vorstoss bzw. was ist er, was ist er nicht? Es ist kein Folklore-Vorstoss mit einem Heimatgefühl als Ausgangspunkt, bei dem man keine Veränderung will.

Es ist auch kein Vorstoss, wie es nach der Darstellung der Regierung den Anschein erwecken könnte, der einen administrativen Leerlauf produziert. Der Vorstoss soll vielmehr dazu beitragen, dass sinnvolle Gemeindezusammenschlüsse nicht an Kleinigkeiten scheitern, an eigentlichen Bagatellen oder, wie es gesagt worden ist, am Bauchgefühl, an Emotionen. Erfahrungsgemäss, und das ist nicht nur im Jura so, sondern auch in anderen Ecken des Kantons Bern, beispielsweise im Berner Oberland, wird bei Gemeindefusionen gestützt auf Sachargumente entschieden. Das zeigen Beispiele aus der älteren Geschichte, Stichwort Interlaken Raum Bödeli oder aus der jüngeren Geschichte, Stichwort Fusion Innertkirchen-Gadmen; hier läuft zurzeit die Diskussion. Genau da setzt die Motion Bernasconi an. Sie will einen Beitrag dazu leisten, dass Gemeindezusammenschlüsse auch von solchen Bürgerinnen und Bürgern unterstützt werden, die nicht gern etwas aufgeben, das sie lieb bekommen haben, für die der Heimatort einen grossen Wert hat in der Familiengeschichte. Solche Bürgerinnen und Bürger gibt es, mehr als manche unter uns meinen.

Die Regierung begründet ihre Ablehnung vor allem mit dem Aufwand und den Schwierigkeiten im Vollzug der Motion. Die SP-JUSO-PSA-Fraktion will aber eine Umsetzung mit Augenmass – das ist ein Ausdruck, den der Polizeidirektor selber gerne braucht –, eine Umsetzung, die mit möglichst kleinem Aufwand verbunden ist. Das ist nach unserer Einschätzung durchaus möglich. Letztlich geht es dem Motionär, wie er mehrfach betonte, nicht darum, einen Papiertiger zu produzieren oder ein Wunschkonzert zu veranstalten. Es geht darum, in den Diskussionen um die Vor- und Nachteile von Gemeindezusammenschlüssen sagen zu können, dass der bisherige Heimatort beibehalten werden kann, wenn dies gewünscht wird. Die Umsetzung könnte beispielsweise so aussehen – dies an die Adresse der BDP, die dort Schwierigkeiten sieht –, dass Bürgerinnen und Bürger, die ihren Heimatort behalten wollen, dies innert einer bestimmten Frist beantragen müssen. Wer sich nicht meldet, dessen Heimatort wird automatisch überführt; wer die Frist verpasst, hat keine Rückkommensmöglichkeit mehr. Administrativ zu bewältigen wären bei einer solchen Umsetzung Einzelfälle, und damit wäre auch der Mehraufwand, wenn es ihn denn gibt, in Grenzen. Zu bewältigen ist auch, das zeigt das Beispiel des Kantons Neuenburg, die technische Herausforderung. Wir unterstützen den Vorstoss Roberto Bernasconi und bitten Sie, dies auch zu tun.

Dave von Kaenel, Villeret (FDP). Tout d’abord, je viens m’exprimer ici en tant que représentant du groupe, je tiens à le préciser. Au premier abord, cette motion a suscité de la sympathie au sein d’une partie du groupe radical, notamment à la lecture de la réponse, réponse reflétant plutôt l’avis de l’administration se réfugiant, comme à l’accoutumée, derrière un cadre juridique et non vraiment la réponse du gouvernement. Mais au vu du faible nombre de fusions de communes dans le canton

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Geschäfts-Nr.: 2012.0778 Seite 2/3

de Berne, la majorité du groupe radical doute que le fait de pouvoir laisser son ancienne origine sur ses papiers officiels ou documents d’identité soit d’une grande utilité pour encourager les fusions de communes. Certes, le motionnaire a parlé de l’exemple du canton de Neuchâtel. Mais là, les conditions sont différentes, car avec les fusions des communes du Val-de-Travers et du Val-de- Ruz, on peut dire que, in fine, la moitié des communes du canton ont fusionné. Dans le cadre de cette discussion, on pourrait aussi se poser la question de l’utilité de mentionner le lieu d’origine sur les documents d’identité. Pour ceux qui voyagent régulièrement hors d’Europe et sont contraints de remplir les nombreux formulaires d’immigration, je suis sûr que comme moi, ils sont toujours à la recherche de la case «lieu d’origine». Sous sa forme actuelle, la majorité du groupe radical ne va pas soutenir cette proposition sous forme de motion.

Hans Rösti, Kandersteg (SVP). Die SVP war immer für freiwillige Gemeindefusionen und ist es auch heute noch. Hingegen war die SVP immer gegen Zwangsfusionen. Die Haltung der SP war etwas anders; sie war auch Befürworterin von Zwangsfusionen. Deshalb versteht die SVP nicht, dass diese Motion von dieser Seite kommt. Ich habe den Eindruck, die SP hat gemerkt, dass sie Ihre Wähler etwas verärgert hat, und nun versucht sie, das wieder gut zu machen. Die SVP versteht, dass Einzelpersonen an ihrem Heimatort hängen. Das hat mit Folklore nichts zu tun, sondern liegt in der Natur des Menschen. Auch ich würde meinen Heimatort gerne behalten, wenn unsere Gemeinden fusioniert würden. Aber was ist, wenn wir fusionieren? Das Volk hat die Fusion in diesem Fall in einer Abstimmung beschlossen. Es gibt neue Gemeinden; die alten Gemeinden gibt es in Gottes Namen nicht mehr als Gemeinde. Sie bilden höchstens noch einen Weiler in der neuen Gemeinde. Denken Sie an unsere Grosskinder. Was sagen sie in zwanzig, dreissig Jahren zu einem Weiler in ihrer Gemeinde als Heimatort? Sie würden das nicht mehr verstehen. Nicht zu reden vom administrativen Aufwand, den das Ganze verursachen würde. Wir würden es ja noch begreifen, aber in ein paar Jahren begreift es niemand mehr, wenn wir Heimatorte von Gemeinden haben, die es nicht mehr gibt. Aus diesen Gründen lehnt die SVP die Motion klar ab.

Peter Bonsack, Kallnach (EDU). Die EDU lehnt die Motion ab. Warum? Wir wollen nicht noch mehr unnötige Bürokratie. Es würde alles stark verkomplizieren, und letztlich bringt es nichts zu sagen, ich bin Bürger von dort und dort, wenn es das Dorf gar nicht mehr auf der Karte gibt.

Manfred Bühler, Cortébert (SVP), président de la Députation. Le motionnaire l’a déjà précisé en début de débat, la Députation soutient unanimement cette proposition. Pour quelles raisons? Nous nous sommes essentiellement basés sur l’expérience qui est faite dans le Jura bernois au sujet des fusions de communes. Il a été dit dans le débat que de nombreux projets sont en cours ou ont été en cours dans le Jura bernois pour fusionner des communes. C’est effectivement le cas. Il a aussi été dit que beaucoup avaient été refusés. En fait, il aurait été juste de dire qu’aucun n’avait été accepté. Evidemment, toutes ces fusions n’ont pas été rejetées uniquement à cause de la question des lieux d’origine, mais cela a été un facteur parfois dans certains projets, pour des bourgeoisies par exemple, de refuser ces fusions. Partant de ce constat, la Députation est d’avis qu’il vaut la peine de soutenir cette motion, pour évacuer au moins un des nombreux obstacles qu’il peut y avoir lors d’une fusion de communes. Vous savez qu’il y a des obstacles financiers, il y a des obstacles administratifs, il y a des obstacles en termes de gestion du personnel, de site de l’administration.

Toutes ces questions évidemment posent des problèmes dans les fusions, mais parfois, le petit côté émotionnel à la fin, pour quelqu’un qui est originaire d’une des communes concernées par la fusion, peut encore donner finalement la petite décision finale pour rejeter un tel texte. En adoptant la motion, on permettrait d’évacuer au moins un de ces obstacles et de favoriser les fusions de communes, qui, je crois, sont quand même voulues par une immense majorité d’entre nous, même si certains sont d’avis qu’il ne faut pas obliger les fusions, la votation est passée, le peuple a tranché mais qu’il faut les favoriser sur une base volontaire. De ce point de vue-là, la Députation soutiendra unanimement cette motion, et évidemment, comme l’a dit le député Bernasconi, nous ne demandons pas le vote séparé, puisqu’il n’y a pas là une question spécifique au Jura bernois qui se pose.

Christian Hadorn, Ochlenberg (SVP). Ich begreife nicht ganz, weshalb man da jetzt ein Büro auftut. Bei mir war es so: Ich war bis vor zwei Jahren Bürger von Forst bei Amsoldingen. Forst fusionierte mit Längenbühl, somit bin ich jetzt Bürger von Forst-Längenbühl. Ich verliere also meinen Heimatort nicht, er heisst einfach nicht mehr Forst-Amsoldingen, sondern Forst-Längenbühl.

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Geschäfts-Nr.: 2012.0778 Seite 3/3

Weil es bei mir gut funktioniert hat, unterstütze ich den Vorstoss nicht.

Hans-Jürg Käser, Polizei- und Militärdirektor. When president Kennedy was in Berlin he said: «Ick bin ein Berliner.» Nachdem meine Heimatgemeinde Leimiswil im Oberaargau fusioniert ist, könnte ich jetzt sagen: «Ick bin ein Madiswiler.» Es hat sehr viel mit Herz, mit Emotionen und etwa in 50 Jahren auch mit Nostalgie zu tun, was wir jetzt diskutieren. Ich weiss, wovon ich rede. In der Stadt Langenthal gibt es ein Quartier mit Namen Schoren, das 1893 mit Langenthal fusionierte, weil die Langenthaler damals die elektrische Strassenbeleuchtung einführte und die Leute in Schoren im Dunkeln gesessen hätten. Das gab den Ausschlag. Noch heute gibt es deshalb den Heimatort Schoren. In Schoren ist die Kunsteisbahn, wo ab und zu der Hockey-Schlittschuhclub Langenthal spielt. Das hat mit Emotionen, mit Herz, mit Gefühl zu tun.

Das Hauptargument im Vorstoss ist, es fördere die Bereitschaft, einer Gemeindefusion zuzustimmen. Dieses Argument stimmt dann, wenn Gemeinden, die fusionieren sollten, zu grossen Teilen aus Burgern bestehen. Das mag im Jura bernois so sein. Vielleicht gibt es in Malleray und in Bevilard sehr viele Einwohner, die gleichzeitig Burger sind. In diesem Fall hat das Argument etwas für sich. Aber die weitaus meisten Leute, die im Zuge der Mobilität irgendwohin gezügelt sind, merken gar nicht, dass ihr Heimatort geändert hat – bis zu dem Zeitpunkt, da sie einen Pass oder eine ID beantragen. Das ist die Realität.

Will man das Argument gewichten, das Bürgerrecht sei ein Hindernis bei Gemeindefusionen, wie der Motionär sagt, kann man die Änderung natürlich vornehmen. Wird dem Vorstoss zugestimmt, braucht es eine Änderung des kantonalen Bürgerrechtsgesetzes; es wird eine Kommission gebildet und die Gesetzesänderung schliesslich dem Grossen Rat vorgelegt. Der Zeithorizont ist, von jetzt ab gerechnet, etwa 2015. Rückwirkend könnte man die Änderung nicht in Kraft setzen. Ich kann mit einer Änderung leben, wie Ihr alle auch, und sie ist technisch machbar, nur wird es zu Kosten führen. Der Rat ist sich ja gewohnt abzuschätzen, wo Kosten noch tragbar sind und wo nicht. Im Namen der Regierung beantrage ich Ihnen Ablehnung der Motion, habe aber Verständnis, wenn Sie es anders sehen. Die Konsequenzen habe ich Ihnen aufgezeigt.

Roberto Bernasconi, Malleray (SP). Vous l’avez entendu, les arguments qui sont contre cette motion sont surtout des arguments financiers, mais on a vu que c’est possible de le faire, ce sont donc des arguments émotionnels. C’est pour cette raison aussi que je demande que ce ne soit que les personnes qui le demandent qui peuvent obtenir ce changement. Ce changement n’est pas un nouveau lieu d’origine, le lieu d’origine dans la loi ce sera le lieu d’origine de la commune qui a fusionné. Il est simplement possible de mettre entre parenthèses, in Klammern, le nom de l’ancienne commune à côté, ce ne sera donc pas le nom d’origine mais il figurera sur les documents, et cela, je pense que c’est un motif qui est valable. Au niveau du parti politique, cela vient de la gauche, mais vous avez vu qu’au niveau de la Députation tous les partis sont d’accord parce que c’est un problème de fusions de communes et ce n’est pas un problème de politique partisane. Et cela même si c’est pour les futurs projets de fusions – on sait que le canton de Berne a beaucoup de communes et même si on doit changer cette loi. Comme cela a été mentionné, cela a été fait dans le canton de Neuchâtel à l’unanimité. C’est donc le Grand Conseil à l’unanimité qui a accepté cela et on donne un temps de deux ans, par exemple, aux communes qui le désirent, aux personnes qui le désirent, pour faire figurer leur ancien nom d’origine sur les documents. Je vous prie d’accepter cette motion.

Abstimmung

Der Grosse Rat beschliesst:

Ablehnung

Ja 55

Nein 68

Enthalten 5

Präsidentin. Der Rat lehnt die Motion mit 68 gegen 55 Stimmen bei 5 Enthaltungen ab. Auf der Tribüne begrüsse ich die BDP-Sektion Fraubrunnen und Grauholz. Ich heisse die Mitglieder herzlich willkommen hier im Rathaus und wünsche ihnen einen interessanten und anregenden Nachmittag.

Ich bin nicht sicher, ob sie wegen der Debatte gekommen sind oder um zu kontrollieren, ob ich meine Arbeit gut mache. Wir werden nachher noch miteinander «prichte» können. (Applaus)

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