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Archiv "Hans J. Sewering zum 70. Geburtstag" (29.01.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

PERSONALIA

Hans J. Sewering zum 70. Geburtstag

Hans Joachim Sewering, eine der markantesten Persönlichkeiten der ärztlichen Berufspolitik in den vier Nachkriegsjahrzehnten, wird am 30. Januar siebzig. Seine Lei- stungen für die Ärzteschaft und die Bevölkerung sind im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT an den ver- schiedensten Stationen seines Lebensweges gewürdigt worden;

meist standen dabei seine berufs- politischen Verdienste im Vorder- grund. Um so reizvoller erscheint es daher, zum 70. Geburtstag ein- mal die Verdienste Sewerings um die Medizin — um die medizini- sche Wissenschaft und ihre Über- tragung in die Praxis — herauszu- stellen, wie dies am 2. Dezember 1985 der Dekan der Fakultät für Medizin der Technischen Univer- sität München, Professor Dr. Hans Werner Pabst, in seiner Laudatio zur Verleihung des Grades eines Doktors ehrenhalber (Dr. med.

h. c.) an Prof. Dr. Sewering getan hat:

Sewering wurde im Jahre 1968 Honorarprofessor für Sozial- medizin und ärztliche Rechts- und Berufskunde an der Fakultät für Medizin der Technischen Univer- sität München, weil er dieses Ge- biet für die Fakultät originär ent- wickelt, einen Lehrauftrag für die- ses Gebiet übernommen und wis- senschaftliche Arbeiten hierzu nachgewiesen sowie initiiert hat.

Seither sind 17 Jahre vergangen.

Professor Sewering vollendet am 30. Januar 1986 das 70. Lebens- jahr. Er ist dann seit mehr als 30 Jahren Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, mehr als 13 Jahre Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und seit 14 Jahren Mit- glied des Bayerischen Senats.

Professor Sewering hat inzwi- schen über seine vielfältigen Ver- pflichtungen hinaus sein Spezial- gebiet Sozialmedizin und ärzt- liche Rechts- und Berufskunde folgenreich weiter bearbeitet."

Nicht nur im Rahmen der ärzt- lichen Körperschaften, auch in gemeinnützigen Vereinen und rechtsfähigen Stiftungen, unter anderen im Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, hat Sewering „große Vorhaben von allgemeiner und wissenschaft- licher Bedeutung in der Medizin"

in Gang gesetzt, ausgewertet, weiterentwickelt und zur Publika- tion gebracht. Nach Professor Pabst zählen dazu die von Profes- sor Sewering „gegründete Ar- beitsgemeinschaft zur Förderung der Krebserkennung und Krebs- bekämpfung in Bayern, die onko- logische Versorgung der Bevölke- rung, die Entwicklung einer quali-

fizierten onkologischen Nachsor- ge, der onkologische Nachsorge- kalender für verschiedene Tumor- formen, die Entwicklung einer epidemiologischen onkologi- schen Forschung in Bayern. Wei- terhin ist zu nennen das Ergebnis der von ihm inaugurierten großen Diabetesaktion in München 1967/68 mit den Nachfolgeunter- suchungen bis heute, ferner das Münchner Blutdruck-Programm, das weitergeführt wird und große Erfahrungen gebracht hat;

schließlich für den allgemeinen ärztlichen und Krankenhausbe- reich die richtungweisende Akti- vierung von Lehre und Fortbil- dung zu den Themen Vorbeugung und Wiederherstellung bei Herz- und Kreislauferkrankungen, Re- aktorunfall, Katastrophenmedizin, Notfallmedizin. Von epidemiologi- scher Bedeutung waren und sind die große bayerische Perinataler- hebung und die bayerische Neo-

natalerhebung, deren Folgerun- gen zu einer ganz deutlichen Ver- minderung der Sterblichkeit im perinatalen und neonatalen Be- reich geführt haben."

Mit der Verleihung des Dr. med.

h. c. an Professor Sewering wurde , seitens der Universität gewürdigt, daß er „außerordentliche und all- gemein anerkannte Leistungen in der Medizin erbracht" und daß sein Wirken „wesentliche Folge- rungen für die Wissenschaft und die allgemeine Medizin mit sich gebracht hat". Dies sei gerade zum 70. Geburtstag Sewerings herausgestellt, der ansonsten sich der Kollegenschaft und der Öf- fentlichkeit eher als berufsorien- tierter Politiker, als Mann harter Honorar- und Vertrags-Verhand- lungen („Bayern-Vertrag"), als Verfechter des Berufsrechts, als Experte der Weiterbildungsord- nung wie auch der ärztlichen Aus- und Fortbildung, eingeprägt hat.

Und besondere Betonung ver- dient in der Tat, „daß hier nicht ein Arzt im Bereich einer medizi- nischen universitären For- schungseinrichtung derartige, die Ärzteschaft und die Patienten- schaft betreffende Leistungen er- bracht hat, sondern ein in eigener Praxis niedergelassener interni- stischer Gebietsarzt".

Seit 1947 ist Sewering in Dachau niedergelassen, seit einigen Jah- ren in Gemeinschaftspraxis mit seinem Sohn. Seit 1949 wirkt er in der kassenärztlichen Selbstver- waltung, seit 1972 als Vorsitzen- der der KV Bayerns; seit 1955 ist er ununterbrochen Präsident der Bayerischen Landesärztekammer und Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer, deren Vize- präsident er von 1959 bis 1973 und deren Präsident er von 1973 bis 1978 war. Seit langem widmet sich Professor Sewering der Ärz- teschaft und dem Gesundheitswe- sen auch in den Gremien der Eu- ropäischen Gemeinschaft und im Weltärztebund, dessen Schatz- meister er ist.

Ad multos annos! DÄ Hans

Joachim Sewering Foto:

Bohnert- Neusch

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 5 vom 29. Januar 1986 (67) 269

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