Jahresthema 2021: Beiträge zum Jüdisch-Muslimischen Dialog
in Geschichte und Gegenwart
be g e g nun g
» Oft, wenn sich Verantwortliche der Religionen treffen, liegt ihr Fokus auf den Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten, als ob die Unterschiede zwischen den Glaubensweisen oberflächlich oder trivial wären. Aber in Krisenzeit hilft das nicht weiter. Wir brauchen nicht nur eine Theologie der Gemeinsamkeit – also über das, was alle Menschen verbindet –, sondern auch eine Theologie der Differenz.
Denn keine Kultur hat das Recht, sich selbst anderen aufzudrängen. Gott verlangt von uns Wertschätzung und Würde in Blick auf die, die nicht so sind wie wir. «
Rabbiner Jonathan Sachs
(2011): The Dignity of Difference. How to Avoid the Clash of Civilizations, London, S. 21.
1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland
ISSN 2513-1389
1 / 2 | 2021 1/ 2 | 2021
be g e g nun g
Z f Beg 1 / 2 | 202 1 g
Zf Beg
Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext
Zf Beg
Freiburger Rundbrief
Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung … | 17 00 Jahr e jüdisches L e ben in Deutschland
Jahresthema 2021: Beiträge zum Jüdisch-Muslimischen Dialog
in Geschichte und Gegenwart
Zf Beg
Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung
im Kontext
Folgezeitschrift des
»Freiburger Rundbriefs«
(Neue Folge)
1/2 | 2021
Jahresthema 2021: Beiträge zum Jüdisch-Muslimischen Dialog
in Geschichte und Gegenwart
4… Reinhard Kardinal Marx,
Erzbischof von München und Freising:
Grußwort
5… Stimmen zum Festjahr 6/7… Hinweise |Editorial
9 … Michael Blume |Barbara Stalter:
Filmprojekt »Jung und jüdisch in Baden-Württemberg«
10… Karl E. Grözinger:
Aschkenas – ein europäisch-jüdischer Kulturraum
22… Daniel Krochmalnik:
Die Frommen Deutschlands:
Aschkenasische Spiritualität 33… Jehoschua Ahrens:
Zum jüdisch-christlichen Dialog im deutschsprachigen Raum 39… Hans Hermann Henrix:
Von der Vergegnung zur Begegnung:
Christen und Juden in Deutschland 46… Wilhelm Schwendemann:
Auf dem Weg zu einer mit Israel und dem Judentum solidarischen evangelischen Kirche – Perspektiven auf Schwierigkeiten und Hindernisse 54… Klaus Müller:
Beziehungen wahr-nehmen.
Die Kampagne # beziehungsweise als Zeichen für ein christlich-jüdisches Miteinander … Eine Perspektive aus der Evangelischen Landeskirche in Baden 60… Sr. Raphaela Brüggenthies:
Auf gute Nachbarschaft – Pamie˛tasz?
Erkundungen zu einer transnationalen Spurensuche und Erinnerungskultur 66… Lukas Pallitsch:
Erzähler wider die Resignation: Joseph Roth, Stefan Zweig und Franz Werfel
Rubriken
Bildung|Anregungen für Schule Gemeinde|Erwachsenenbildung 74… Herbert Plotke: Kurz erklärt …
Fasten in der jüdischen Religion 76… Michael Blume |Florian Hellberg
Ulf Kerber: »Die Mächte dahinter«
Antisemitische Verschwörungsmythen im Social Web
84… Michael Schober:
Filmtipp: »Die Unsichtbaren.
Wir wollen leben«
86… Julia Münch-Wirtz:
Ein Pferd zu Chanukka. Bilderbücher als Orte religionssensiblen Lernens
Jüdisch-Christliche Bibellektüre 89… Daniel Krochmalnik |
Sr. Raphaela Brüggenthies:
Psalm 91: Von guten Mächten 95… Jens-Christian Maschmeier:
Exegese nach Auschwitz.
Der schwierige und langwierige Weg aus einer antijudaistischen Rezeption neutestamentlicher Texte
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2 Inhaltsverzeichnis
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Rezensionen Bücherschau
138… Wengst, Klaus (2016): Mirjams Sohn – Gottes Gesalbter (W. Schwendemann) 141… Nesfield, Victoria; Smith, Philip (2019):
The Struggle for Understanding. Elie Wiesels Literary Work (Valesca Baert-Knoll) 143… Martin Buber Werkausgabe, Bd. 4
(2019): Schriften über das dialogische Prinzip (Wilhelm Schwendemann) 146… Ufferfilge, Levi Israel (2021): Nicht
ohne meine Kippa! (Vanesa Gasparevic) 148… Gertz, Jan Christian (2018):
Das erste Buch Mose (Genesis) (Wilhelm Schwendemann)
149… Bernstein, Julia (2020): Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befunde – Analysen – Handlungsoptionen (Wilhelm Schwendemann)
152… Martin Buber Werkausgabe, Bd. 13.1/
13.2 (2019): Schriften zur biblischen Religion (Wilhelm Schwendemann) 155… CD »Schpilt a Frejlachs« |Naschuwa
(Frank-Matthias Hofmann)
155… Hinweis: »Beflügelt – Virtuelles Konzert auf dem Benary-Flügel« (Heike Jansen) Impressum
157… Herausgeber |Ziele |Schriftleitung 158… Ehrenmitglied
Unterstützende Institutionen | Spender GeschäftsstelleZfBeg
Herstellung |Bildnachweis 159… Heftbezug |Abonnement 160… ZfBeg-Bestellformular
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lit
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Stuttgarter Lehrhaus
Stiftung für interreligiösen Dialog 102… Aufgaben, Ziele und Angebote
der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus für interreligiösen Dialog
103… Karl-Hermann Blickle:
Jüdische, christliche und muslimische Glaubenswelten im Trialog |
Editorial zum Jahresthema 2021 105… Hasan Dadelen:
Israel-Reisen der Stiftung Stuttgarter Lehrhausim jüdisch-muslimischen Dialog mit jungen Muslimen aus Deutschland
107… Bericht über die erste Israel-Reise November 2019
116… Jakob Eisler: Bericht über die zweite Israel-Reise|Februar 2020
118… Karl-Hermann Blickle|Hasan Dadelen:
Eröffnung des Ohr Torah Stone’s Blickle Institute for Interfaith Dialogue 26. Oktober 2020 in Efrat/Israel 120… Presseartikel in der JERUSALEM POST 122… Rezension|Strenger, Gabriel (2021):
Spiritualität in der jüdisch-muslimischen Begegnung (Jehoschua Ahrens)
Persönlichkeiten
in Judentum und Christentum 124… Bernd Feininger:
Hebräischer Humanismus und die Technokratie virtueller Welten.
Ein Beitrag zur Aktualität Martin Bubers 127… Wilhelm Schwendemann:
Friedrich-Wilhelm Marquardt:
Evangelische Theologie nach Auschwitz Aktuell
134… Aktuelle Notizen
1 www.stuttgarter-lehrhaus.de ZfBeg1/2|2021
6 Hinweise
Hinweise
• Bereits in unserer letzten Ausgabe wurde die Rubrik »Stuttgarter Lehrhaus« eingeführt, in welcher über die Aktivitäten der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus1berichtet wird und Vorträge bzw. Beiträge aus den Veranstaltun- gen wiedergegeben werden.
Die Stiftung Stuttgarter Lehrhaus für inter- religiösen Dialogstellt einen engen Koope- rationspartner und Förderer der ZfBegdar.
Mit dieser Kooperation findet eines der Ziele dieser Zeitschrift seine institutionelle Veran- kerung, nämlich »das Verständnis zwischen Christen und Juden zu fördern« und gleich- zeitig »den Dialog zu öffnen für andere Reli- gionen und Gruppen, insbesondere mit Muslimen«. Nicht nur aus aktuellen gesell- schaftlichen und politischen, sondern auch aus theologischen Gründen scheint uns die verständigungsbereite Hinwendung auch zum Islam eine zentrale Aufgabe: Gesell- schaft, Kirchen und Theologien öffnen sich für den interreligiösen und interkulturellen Dialog auf allen Ebenen.
Seite 102
• Die ZfBegist ab sofort auch digitalabrufbar.
Die einzelnen Hefte stehen dort mit einer moving wall von einem Jahr nach Veröffent- lichung der Printausgabe open accesszu Verfügung. Wir freuen uns sehr, diesen wich- tigen Schritt in Richtung Digitalisierung zu gehen und so den christlich-jüdischen Dia- log durch den vereinfachten, kostenfreien Zugang zu unseren Beiträgen zu fördern.
zfbeg.org
• Wir bieten Verlagen, Institutionen und Gruppen, die den christlich-jüdischen Dialog fördern, die Möglichkeit, durch Anzeigenin unserer Zeitschrift auf ihr Anliegen aufmerkam zu machen.
Fordern Sie das aktuelle ZfBeg-Mediablatt mit allen relevanten Informationen (Anzeigenformate/-preise/-termine) per Mail an: info@zfbeg.de
• Die ZfBegbenötigt dringend Spendenund weitere Abonnent_innen. Wenn Sie Einzel- personen, Institutionen oder Firmen kennen, die den Gedanken des christlich-jüdischen und interreligiösen Dialogs fördern wollen, empfehlen Sie uns bitte weiter.
• Die nächsteZfBeg-Ausgabe, die im
Winter 2021 erscheint, wird der jüdischen Publizistin und politischen Theoretikerin Hannah Arendt gewidmet sein.
Editorial
Im Jahr 2021 leben seit 1700 Jahren nachweis- lich Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heu- tigen Deutschlands. Ein Dekret Kaiser Konstan- tins vom 11. Dezember 321 gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens nördlich der Alpen und ist Zeug- nis der mehr als 1700 Jahre alten jüdischen Ge- schichte in Europa und Deutschland. Das Dekret regelte, dass Juden städtische Ämter in der Kurie, der Stadtverwaltung Kölns übernehmen durften.
Eine frühmittelalterliche Handschrift dieses Do- kuments ist heute im Vatikan archiviert.
Das Dekret und weitere 57 Objekte werden in Wort und Bild auf der Homepage desShared History Projectsvorgestellt. Sie sind eingebunden in eine umfassende Chronologie jüdischen Le- bens im deutschsprachigen Raum. Initiiert wurde die Webseite und die virtuelle Ausstellung vom Leo Baeck Institute(New York/Berlin).
https://sharedhistoryproject.org
Bundesweit werden zu diesem Festjahr rund tausend Veranstaltungen ausgerichtet. Dazu gehö- ren Konzerte und Musik, Ausstellungen, zahlrei- che digitale Projekte wie Podcasts und Video-Pro- jekte sowie Theaterstücke und vieles mehr.
Informationen zu den verschiedenen Veranstal- tungen finden Sie auf der Webseite zum Festjahr:
https://2021jlid.de.
So sollen möglichst viele Menschen erreicht werden, um ihnen einen Einblick in die deutsch- jüdische Geschichte und vor allem auch in den Alltag jüdischer Menschen in Deutschland zu geben. Ziel des Festjahres ist, viele Facetten gegen-
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7 Editorial
* Das Tübinger Team wird von den studentischen Mitarbeiterin- nen Vanesa Gasparevicund Chiara Fröhlichunterstützt.
In Freiburg kommen Heikeund Wilma Jansenin der Geschäfts- stelle der Zeitschrift hinzu. Wir danken Brigitte Ruofffür die Gestaltung und Herstellungsorganisation der ZfBeg herzlich, ebenso Heike Jansenfür die Gesamtkorrektur dieser Ausgabe.
wärtigen jüdischen Lebens und Glaubens sicht- und erlebbar zu machen, indem Begegnungsräu- me eröffnet und Gespräche initiiert werden – und somit ein Zeichen der Gemeinschaft und Verbun- denheit gegen den wieder erstarkenden Antise- mitismus in Deutschland zu setzen.
Auch wir möchten mit der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontexteinen Beitrag zu diesem besonderen Festjahr leisten und widmen sie dem Thema
»1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.
Die Hauptbeiträge dieser Ausgabe spiegeln die Vielfalt des jüdischen Glaubens, des Lebens und der Kultur in Deutschland wider. So werden zum Beispiel Schlaglichter auf aschkenasische Spiritua- lität in den Beiträgen von Karl E. Grözinger und Daniel Krochmalnik, die Ver- und Begegnungsge- schichte zwischen Christen und Juden in Deutsch- land im Beitrag von Hans Hermann Henrix, ge- genwärtiges jüdisches Leben in Deutschland im Beitrag von Rabbiner Jehoschua Ahrens und auf Formen transnationaler Erinnerungskulturen im Beitrag von Sr. Raphaela Brüggenthies gelegt.
Valesca Baert-Knoll Reinhold Boschki Julia Münch-Wirtz Wilhelm Schwendemann Verantwortliche Schriftleitung* Ulrich Ruh
Redaktion
in Kooperation mit Daniel Krochmalnik