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Gab es schon in der Antike kaum einen Griechen,

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Academic year: 2022

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ab es schon in der Antike kaum einen Griechen, der Olympia nicht kannte, so lässt die Faszination Olympia wohl auch heute noch keinen Menschen welt- weit kalt. Die Olympischen Spiele werden via diverser Medien in alle Herren Länder gebracht und mit ihnen der Mythos von Olympia: Der Sieg ist das Höchste, was ein Sportler erreichen kann und der damit verbun- dene immerwährende Ruhm erhebt den Athleten über seine Konkurrenten. Die Tiroler Olympiasieger wie beispielsweise Egon Zimmermann, Pepi Stiegler, Sig- rid Wolf, die Wahl-Tirolerin Kate Allen und nicht zu- letzt Stephan Eberharter sowie Benni Raich sind nicht nur in diesem Sinne den Sportinteressierten unserer Zeit bekannt und zugleich den Jugendlichen ein Vor- bild in ihrem sportlichen Streben. Schon allein aus die- sem Grund lässt der Längsschnitt „Die Olympischen Spiele“ nichts an Aktualität und Altersgerechtheit für die Lernenden nicht nur im Hauptschulalter zu wün- schen übrig. Zusätzlich kann der nachfolgende Längs-

schnitt einen Beitrag dazu leisten, den Sport als Bei- spiel für die ständige Veränderung, die uns die Ge- schichte und nicht minder das Fach Geschichte auf- zeigt, wahrzunehmen. Betrachten die Lernenden den historischen Werdegang der Spiele unter bestimmten Aspekten, so lernen sie, dass die Olympischen Spiele praktisch nie frei von politischem Einfluss waren: Trat dieser in der Antike unter anderem in Form von Lokal- patriotismus auf, so waren es in den Spielen der Neu- zeit einerseits friedliche politische Meinungskund- gebungen, andererseits aber auch Boykotte und terrori- stische Akte wie in München 1972. Die SchülerInnen erkennen, dass die Sportler schon immer bereit waren, dem großen Leistungsdruck mit unerlaubten Mitteln gerecht zu werden, dass mit der Globalisierung der Spiele sich zwangsläufig auch die Disziplinen änderten und erweitert wurden, dass die „Dabei sein ist alles“ - Idee letztendlich in der Realität nie gegriffen hat, son- dern eben nur eines zählte und zählt: der Sieg.

Die Olympischen Spiele

Franz Niedertscheider, Michael Senfter und Michael Bachlechner

1. Eye-catcher: „Olympische Spiele“

Olympische Spiele der Antike

Olympische Spiele vor dem 2. Weltkrieg

Olympische Spiele nach dem 2. Weltkrieg

Die Schnittstellen sind nach folgendem Muster struktu- riert:

1. Austragungsort der Olympischen Spiele 2. Sportarten und Disziplinen

3. Olympia und Politik 4. Die Athleten

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2. Methodisch-didaktische Überlegungen

2.1 Unterrichtsverlauf

In Form eines Brainstormings wird an der Tafel stich- wortartig festgehalten, was die SchülerInnen zum The- ma „Olympia – Olympische Spiele“ bereits wissen.

Dabei werden bereits bestimmt Punkte genannt, die zeigen, dass sich die Spiele im Laufe der Jahrhunderte verändert haben, wie beispielsweise Winter- und Sommerspiele, Kleidung, Austragungsort, Diszipli- nen, Preisgelder und vieles mehr. Anschließend wird der Fragebogen (siehe Anhang) ausgeteilt und von den SchülerInnen ausgefüllt. Hier geht es nicht darum, his- torisches Wissen abzurufen, sondern mit diesem Bo- gen soll die Motivation, das Interesse am Thema bei den Jugendlichen geweckt werden. Nach dem Bespre- chen folgen die Erklärungen zum weiteren Ablauf der Unterrichtseinheit „Längsschnitt Olympische Spiele“

und dabei wird wieder der Bezug zu den oben im Einstieg genannten Veränderungen hergestellt. Den Lernenden wird bewusst gemacht, dass die Olympi- schen Spiele von der Antike bis zur heutigen Zeit einer ständigen Veränderung ausgesetzt waren. Eben diese wesentlichen Veränderungen werden nun in Form einer schülerzentrierten Arbeitsphase, in der sich die SchülerInnen das notwendige Grundwissen für die im Anschluss stattfindende Reflexion bzw. den eigent- lichen Längsschnitt aneignen, verglichen (Einführung des Begriffs Leitfrage). Hierfür wird die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt, wobei nicht jede Gruppe alle drei Schnittstellen zu bearbeiten hat, da nach der Arbeits- phase wie erwähnt eine Zusammenschau, eine Refle- xion im Plenum stattfindet. Zirka zwei bis drei Stun- den werden die Kinder benötigen, um die Schnittstel- len „Die Olympischen Spiele der Antike“, „Die Olym- pischen Spiele vor dem 2. Weltkrieg“ und „Die Olympischen Spiele nach dem 2. Weltkrieg“ zu bear- beiten. Die Programmteile, welche die antiken Spiele und jene vor dem 2. Weltkrieg betreffen, werden in Form von Karteikarten bearbeitet. Jener Teil, der die Spiele nach dem 2. Weltkrieg betrifft, wird in Form einer Lernmappe den SchülerInnen zur Verfügung ge- stellt. Die beiden ersten Gruppen halten ihre Erkennt- nisse im so genannten „Olympischen Laufplan“ fest, die dritte Gruppe im Geschichteheft.

Für den Fall, dass eine Gruppe schneller fertig ist, wird eine Lerntheke zum Thema Olympia mit Bü- chern, Zeitschriften, Spielen, Internetrecherchen und Anschauungsmaterialien angeboten. Sind die Arbeiten in den Schnittstellen abgeschlossen, folgt die Zusam- menschau, die eigentliche Reflexion im Plenum. Auf

einer vorbereiteten Wand werden die einzelnen Ergeb- nisse von den Arbeitsgruppen präsentiert und festge- halten. Die einzelnen Leitfragen werden miteinander verglichen, die Veränderungen veranschaulicht und mögliche Ursachen für diese besprochen und reflek- tiert (siehe Punkt 6).

3. Vorstellung der einzelnen Schnittstellen in drei Abschnitten

3.1 1. Schnittstelle: Die Olympischen Spiele in der Antike

3.1.1 Orientierungswissen

Olympia liegt in der fruchtbaren Landschaft Elis fünf- zehn Kilometer vom Ionischen Meer entfernt und ist zum Inbegriff und eigentlichen Wahrzeichen griechi- scher Kultur geworden. Die Ursprünge der Olympi- schen Spiele liegen im Dunkeln, dürften aber ebenso wie ähnliche Ereignisse in anderen Gegenden, wie z.B. die Pythischen Spiele in Delphi, die Isthmischen bei Korinth und die Nemeischen bei Nemea auf kulti- sche und religiöse Ursachen zurückgehen. Die Sage berichtet uns, dass Herakles, nachdem er als eine der zwölf Arbeiten, die ihm König Eurystheus als Sühne für den Mord an seinen drei Kindern und seiner Frau Megara aufzutragen hatte, den Stall des Königs Augias säuberte, am Fuße des Kronos-Hügels von Olympia erstmals die Stätte für einen Wettkampf absteckte.

Oder weiters von Pelops, der, um die Tochter des Kö- nigs Oinomaos, Hippodameia, als Frau zu erhalten, diesen im Wagenrennen besiegen musste und dies mit einer Bestechung schaffte. Er bestach den königlichen Wagenlenker, der die eisernen Nägel der Wagenräder durch Wachsstifte ersetzte. Oinomaos verlor den Wett- streit, wurde zu Tode geschleift und Pelops feierte in Olmpia zu Ehren des Zeus ein Fest.

Obwohl dieser Ursprung in mythisches Dunkel ge- hüllt ist, mag es schon von den ersten belegten Olym- pischen Spielen in Olympia religiöse Feiern und sport- liche Wettkämpfe gegeben haben. Das Wissen um die Verbindung von Kult und Sport macht es wahrschein- lich, dass die ersten Spiele als Teil kultischer Handlun- gen stattfanden. Auch die ersten schriftlich dokumen- tierten Olympischen Spiele 776 v. Chr. beinhalteten Kultisches in Form von Opfern, Eiden und Ehrungen.

Für die Zeit der Spiele wurde der „Gottesfriede“, die Ekecheiria, verkündet. Dieser heilige Friede stellte die Teilnehmer und Gäste für die Dauer der Wettkämpfe unter den Schutz des Zeus, also ruhten alle militäri-

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schen Kampfhandlungen. Durch Festboten wurde je- der freie Grieche zu den Spielen eingeladen. Ausge- schlossen waren Unfreie, Barbaren und jene, auf de- nen ungesühnte Blutschuld lastete. Zwei Hellanodiken (Hellenische Richter), später zehn, überprüften, ob die gemeldeten Sportler auch teilnahmeberechtigt waren, legten die Reihenfolge der Wettbewerbe fest, über- wachten den Ablauf streng und erkoren die Sieger.

In der klassischen Zeit im 5. Jahrhundert v. Chr.

dehnten sich die Wettkämpfe über einen Zeitraum von fünf Tagen aus. Am ersten Tag folgten der Prozession das Zeusopfer und der Olympische Schwur der Ath- leten und Schiedsrichter. Daran anschließend fanden die Wettkämpfe der Knaben im Laufen, Ringen und Faustkampf statt. Am zweiten Tag begannen die „Hip- pischen Agonen“ (das Wettreiten und Wagenrennen im Hippodrom) und der Fünfkampf der Männer mit Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, danach Lauf und Ringkampf. Der folgende Tag war dem Langlauf, dem Stadionlauf und Doppellauf gewidmet, ehe am vierten Tag der Ringkampf, Faustkampf, das Pankration (All- kampf) und der Waffenlauf das sportliche olympische Programm abschlossen. Ein weiterer Tag diente zur Bewirtung der Gäste, zu kultischen Handlungen und natürlich zur Bekränzung der Sieger.

Alle vier „heiligen Spiele“ boten Kränze als Preise, die Nemeen aus wildem Sellerie (Eppich), die Pythien einen aus Lorbeer, die Isthmischen einen aus Pinien- zweigen und die Olympischen einen aus Zweigen des heiligen Ölbaums, den Herakles gepflanzt haben soll.

Überhaupt zählte nur der Sieg, es gab keinen ehren- haften zweiten oder dritten Platz, deshalb beteten die Athleten – nach Pindar – um „den Kranz oder den Tod“. Kehrten die Sportler als Sieger in ihre Heimat- stadt zurück, wurde ihnen große Ehre zuteil: Feste wurden gefeiert, Dichter machten den Ruhm der Sie- ger durch Gesänge unsterblich, im Theater war ihnen ein ständiger Platz reserviert, sie wurden von Steuern befreit und erhielten kostenlose Verpflegung auf Lebenszeit zugesprochen. Eine zweifelhafte Ehre war es, in Kriegszeiten neben dem Heerführer in erster Schlachtreihe zu kämpfen. Zudem war es ihnen ge- stattet im Heiligen Hain von Olympia eine Bildsäule aufzustellen. Dagegen kehrten die Verlierer kleinmü- tig in ihre Heimat zurück. Sie brachten Schande über die Stadt und mussten damit rechnen beschimpft oder sogar verbannt zu werden.

In der Spätphase der Spiele fand das Profitdenken Eingang: Berufsathleten zogen von Ort zu Ort, um bei den verschiedenen Spielen abzukassieren, nur noch reiche Menschen konnten an den Wagenrennen teil- nehmen. Kriege, vor allem der Peloponnesische (431–

404 v. Chr.), die Eroberung Griechenlands durch die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. und die damit ver- bundene Verlegung der Spiele nach Rom führten zum Ende des „griechischen Patriotismus“ und des panhel- lenischen Charakters. Die Geschichte der Olympi- schen Spiele der Antike endet im Jahre 393. Mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion verbot Kaiser Theodosius weitere Spiele.

3.1.2 Lernziele Die Schüler sollen

l wissen, dass Olympia jahrhundertelang als Austra- gungsort der Spiele in der Antike diente

l mit Hilfe von Bildquellen die einzelnen Diszipli- nen der antiken Olympischen Spiele beschreiben können

l anhand schriftlicher Quellen beschreiben können, welche Preise bzw. Ehrungen den siegreichen Ath- leten zuteil wurden

l erkennen, dass bereits in der Antike auf unter- schiedlichste Art und Weise versucht wurde, mit unlauteren Mitteln siegreich zu sein

l die Olympischen Spiele der Antike als geistiges Band, welches die Städte Griechenlands mit ihren in den Kolonien gegründeten Städten verband, ver- stehen

3.1.3 Diskussion der Materialien

M1 Filmausschnitt von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2004 in Athen

Dieser Ausschnitt zeigt den Einmarsch der Nationen (Österreich) und das spektakuläre Entfachen des Olympischen Feuers. Die Sequenz vermittelt in beein- druckender Art und Weise die Faszination Olympia und deutlich ist zu sehen, dass sich alles um das Feuer formiert, das Feuer im Zentrum steht. Dass die letzten Olympischen Spiele gerade in Athen stattfanden, soll- te Anlass genug sein, um gemeinsam mit den Schü- lerInnen den Vergleich der antiken mit den heutigen Spielen anzustellen. Anstelle des Films kann auch ein Bild oder einer Bilderserie eingesetzt werden.

M2 Zeitungsbericht „Jubel um ein Feuer“

Der Bericht beschreibt den Weg des Olympischen Feu- ers durch einige Staaten und Städte der Erde nach Athen. Den SchülerInnen soll dabei die die Völker und Menschen verbindende Idee der Olympischen Spiele in Erinnerung gerufen werden.

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M3 Olympischer Friede

Dieser Quellentext von Isokrates enthält wesentliche Elemente der Olympischen Idee in der Antike und zeigt die verbindende Wirkung der Spiele für die Grie- chen im gesamten Mittelmeerraum:

l die Griechen bleiben neben Sprache und Religion durch die Olympischen Spiele miteinander verbun- den

l aus Ehrfurcht vor den Göttern wird eine Zeit ohne Auseinandersetzungen militärischer Art ausgeru- fen

M4 Informationstext

Mit Hilfe dieses Informationstextes soll es den Schü- lerInnen erleichtert werden, die Fragen zum Quellen- text von Isokrates zu beantworten. Da der Längsschnitt erst im Laufe der 4. Klasse Hauptschule durchgeführt wird, ist anzunehmen, dass viele SchülerInnen eine Wissensauffrischung die antiken Spiele betreffend not- wendig haben. Zudem muss beachtet werden, dass sich die Kinder ihr Wissen selbständig aneignen sollen und deshalb auf verschiedene Hilfestellungen, wie eben kurze Informationstexte, angewiesen sind.

M 5, M 6, M 7, M 8

Da M7 wahrscheinlich für SchülerInnen im Pflicht- schulalter schwer zu lesen und zu verstehen ist, wird die Lehrperson Hilfe leisten müssen. Die Quellentexte sollen den SchülerInnen veranschaulichen, welche Preise die Athleten der antiken Spiele erhielten. Durch das Eintragen ihrer Vermutungen in den olympischen Laufplan sehen sie deutlich den Unterschied zu den heutigen Olympischen Spielen. Kämpften die Sportler

in der Antike vornehmlich um Ruhm und Ehre, so kri- stallisiert sich heute die Belohnung durch Geld (Preisgeld, Werbeverträge, …) heraus.

M 9 und M10

Durch den Vergleich der beiden Sportler sollen die Schüler sehen, dass es in der Antike durchaus üblich war, nackt zu einem sportlichen Wettbewerb anzutre- ten (in den gymnischen Sportarten, gymnos bedeutet nackt). Die SchülerInnen sehen aber auch, dass man zu anderen Wettkämpfen bekleidet antrat. Die Gründe dafür werden in einer anschließenden Zusammenfas- sung gemeinsam mit den Kindern erläutert.

M11

In einer für SchülerInnen leicht verständlichen Spra- che wird in diesem Artikel beschrieben, wie in der An- tike versucht wurde mit unlauteren Mitteln Siege zu erringen.

M12 – M17

Die Darstellungen zeigen einige Disziplinen der Olym- pischen Spiele der Antike. Durch genaues Beschreiben und Beobachten sollten die SchülerInnen leicht erken- nen, um welche Sportarten es sich handelt.

M18 Die Disziplinen der antiken Olympischen Spiele

Mit Hilfe dieses Informationstextes erfahren die Schü- lerInnen über die Erweiterung des olympischen Pro- gramms die Sportarten betreffend. Der Text dient auch als Grundlage, um den abschließenden Arbeitsauftrag richtig ausführen zu können.

Materialien:

M 9 M 10

(www.wissen.swr.de) (www.zdf.de)

(5)

M 12

(www.wissen.swr.de)

(www.be.schule.de)

M 13

(www.swalin.de)

M 14

(6)

M 17

(www.people.freenet.de)

M 16

(www.sikyon.com)

(7)

Arbeitsauftrag 1:

Nimm dir die CD (M1) und schau dir am Klassencomputer den Ausschnitt von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2004 in Athen an!

Arbeitsauftrag 2:

Beschreibe kurz in Stichworten auf deinem olympischen Laufplan deine Eindrücke, was du gesehen hast, welche Wirkung diese Bilder auf dich haben! Was steht im Zentrum des gesehenen Ausschnitts?

Arbeitsauftrag 3:

Lies dir den Zeitungsbericht der Salzburger Nachrichten vom 7. Juni 2004 (M2) über das Olympische Feu- er durch! Woher kommt das Olympische Feuer? Trage die Antwort entsprechend in deinem Laufplan ein!

Arbeitsauftrag 4:

Nimm deinen Atlas zur Hand und stelle fest, wo Olympia liegt! Beschreibe die Lage dieser antiken Stadt genau auf deinem Laufplan!

Jubel um ein Feuer 07.06.2004

Olympische Flamme ist auf dem Weg nach Athen

TOKIO (SN). Das Olympische Feuer hat die ersten drei Stationen seiner Welt- reise hinter sich und ist in Sydney, Melbourne und Tokio begeistert empfangen worden. In Australien hat der Staffellauf dabei vor allem unter den grie-chisch- stämmigen Einwohnern große Euphorie ausgelöst. Durch Tokio, wo das Feuer am Sonntagmorgen eintraf, wurde das Feuer von rund 140 Prominenten aus Sport und Gesellschaft über 53 Kilometer quer durch die Stadt getragen.

Japans Hauptstadt war 1964 Olympia-Gastgeber.

Die Flamme hatte am Freitag aus Athen kommend Sydney als erste Station der Reise durch 27 Länder erreicht. Vor dem Opernhaus wurde sie von Cathy Freeman in Empfang genommen. Die 400-m-Olympiasiegerin war bei den Olympischen Spielen 2000 Schlussläuferin des Fackellaufes und hatte im Olympiastadion das Feuer entzündet. Am Samstag trug Betty Cuthbert die Flamme in das Cricketstadion von Melbourne. Die an den Rollstuhl gefesselte Australierin hatte vor 48 Jahren olympisches Gold über 100 und 200 Meter sowie mit der Sprintstaffel gewonnen.

Das Feuer ist an Bord eines Jumbos, der in den olympischen Farben lackiert ist und den Namen “Zeus” trägt, unterwegs. Vor der Entzündung am 13. August in Athen wird die Flamme 78.000 Kilometer zurückgelegt und in 33 Städten, darunter allen Gastgebern von Sommerspielen, einen Stopp eingelegt haben. In München, wo 1972 Spiele stattfanden, legt das Feuer am 29. Juni eine Pause ein.

Sport 3.1.4 Arbeitsplan

3.1.4.1 Leitfrage: Der Austragungsort

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Arbeitsauftrag 1: Olympischer Friede (M 3) Lies dir den folgenden Quellentext durch!

Mit Recht werden unsere Vorfahren gelobt, weil sie unsere Festversammlungen stifteten und uns da- durch eine Sitte überlieferten, die uns so viel Gutes bringt. Seither kommen wir zu den verschiedenen Spielen zusammen, sobald der Gottesfriede verkündet ist und alle Feindschaften begraben sind. Wir bringen hier gemeinschaftlich unsere Opfer dar, verrichten gemeinsam Gebete, werden uns unserer Verwandtschaft bewusst, erneuern Gastfreundschaften und schließen für die Zukunft neue Freund- schaften.

Isokrates, 380 v. Chr., nach Drees, Olympia, Stuttgart 1967, S. 68

Arbeitsauftrag 2:

Arbeite auf deinem olympischen Laufplan!

a) Versuche die Grundaussage dieses Quellentextes in einem Satz zusammenzufassen!

b) „… und alle Feindschaften begraben sind.“ Um welche Feindschaften kann es sich dabei gehandelt haben?

c) „Wir bringen hier gemeinschaftlich unsere Opfer dar, verrichten gemeinsam Gebete …“ Wem wurden die Opfer dargebracht?

d) „… werden uns unserer Verwandtschaft bewusst …“ Welche Verwandtschaft könnte damit gemeint sein?

Arbeitsauftrag 3:

Lies dir den kurzen Informationstext (M4) durch!

Einige Gottheiten der Griechen wurden besonders verehrt. Ihnen zu Ehren wurden Tempel, die von Pilgern des ganzen Landes besucht wurden, errichtet. In der Stadt Olympia war ein Heiligtum des höch- sten Gottes Zeus. Die Olympischen Spiele fanden ihm zu Ehren statt. Alle Athleten, die an den Spielen teilnahmen, mussten griechischer Abstammung und freie Menschen sein, das heißt, Sklaven konnten an den Wettkämpfen nicht teilnehmen. Zudem musste der Teilnehmer frei von jeder Blutschuld sein, heute würde man sagen, ein makelloses Leumundzeugnis vorlegen. Während der Spiele, die von Juli bis spä- testens Anfang September stattfanden, wurde der drei Monate anhaltende Gottesfriede ausgerufen, der alle Besucher und Athleten unter den Schutz des Zeus stellte. Alle militärischen Auseinandersetzungen wurden während dieser Zeit ausnahmslos ausgesetzt. Zwischen den einzelnen griechischen Stadtstaaten fanden oft jahrelange Kämpfe statt, somit war jene Zeit des Gottesfriedens die einzige Unterbrechung der Kampfhandlungen. Da die Sportler sehr häufig von politischen Vertretern ihrer Stadt oder Landes begleitet wurden, mag so manche Zwistigkeit dort auch auf diplomatischen Weg be- seitigt worden sein. Auch Athleten aus den Mutter- und Enkelstädten, die in der Zeit der griechischen Kolonisation gegründet worden waren, nahmen an den Wettkämpfen teil.

Arbeitsauftrag 4:

Überarbeite, wenn nötig, nochmals deine Antworten den Quellentext betreffend!

3.1.4.2 Leitfrage: Olympia und Politik

(9)

Arbeitsauftrag 1:

Bestimmt kannst du einige Olympiasieger beim Namen nennen. Schreib auf deinem olympischen Laufplan einige auf und füge hinzu, in welcher Disziplin sie gewonnen haben!

Arbeitsauftrag 2:

Wenn heute ein Sportler bei den Olympischen Spielen gewinnt, welche Preise gewinnt er? Trage deine Antworten oder auch Vermutungen im Laufplan ein!

Arbeitsauftrag 3:

Was glaubst du, erhielten die Sportler der antiken Spiele? Trage deine Vermutung in den Laufplan ein!

Arbeitsauftrag 4:

Lies dir die folgenden Quellentexte durch! Welche Preise erhielten die Sportler? Trage sie in den Plan ein!

Preise (M 5)

Zu Olympia ist es ein Kranz vom wilden Ölbaum, bei den Isthmischen Spielen (in Korinth) einer von der Fichte, in Nemea einer aus Eppich, in Pytho sind es von den dem Gott heiligen Äpfeln, bei den Panathenäen (in Athen) das Öl der heiligen Olive … Der (mit dem Sieg) verbundene Ruhm aber ist es, der für den Sieg allen Wert hat.

Lukian, nach Drees, Olympia, S.38 f.

Standbilder (M 6)

Bei den heiligen Spielen, vor allem in Olympia, war es Brauch, den Siegern eine Bildsäule aufzustellen.

Jenen aber, die dreimal gesiegt, wurden lebensgroße Standbilder angefertigt, mit ihren Gesichtszügen.

Plinius, nach Drees, Olympia, S. 122

Ein Siegeslied – Pindars 11. Olympische Ode, 476 v. Chr. (M 7)

„Für Hagesidamos … aus Lokroi (Lokroi am Berge Zephyrion;

Kolonie der Lokrer, Unteritalien), den Sieger im Faustkampf der Knaben … Neidlos ist dieses Lob den Olympia-Siegern

Geweiht. Dem will unsere Zunge Hirte sein. Doch es blüht von Gott her

Ein Mann durch kluge Gedanken gleichermaßen.

Wisse jetzt, Sohn des Archestratos, um deines, Hagesidamos! Faustkampfs willen werde ich Einen süßtönenden Schmuck zu dem Kranz Des goldenen Ölbaums erklingen lassen, Der Zephyrischen Lokrer Stamm bedenkend.

Dort schwärmt im Festzug mit! Ich bürge euch, ihr Musen:

Zu keinem gastscheuen Volke noch Einem im Schönen unerfahrenen, Nein, einem hochweisen und

Der Lanze kundigen werdet ihr gelangen!“ ...

Pindar, Siegeslieder; Nachdichtung von W. Schadewald. Tübingen 1962, S. 38 3.1.4.3 Leitfrage: Die Athleten

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Festzug und Festmahl (M 8)

Im Festzuge ging es zuerst zum großen Hauptplatz der Stadt, von da in den Tempel des die Stadt schüt- zenden Gottes. Hier brachte der Sieger ein Opfer dar und weihte seinen Kranz dem Schutzgotte. Daran schloss sich ein großes Festmahl, an dem jung und alt der Stadt teilnahm, ein Sängerchor pries den Sieger mit einem eigens zu diesem Zwecke verfassten Siegeslied. Auch Ständchen brachte man ihm zu Ehren vor seiner Wohnung.

Drees, Olympia, S. 124

Arbeitsauftrag 5:

Betrachte die beiden Darstellungen der Sportler (M 9, M 10)! Welche Unterschiede fallen dir auf? Welche Unterschiede die Kleidung betreffend fallen dir im Vergleich zu den heutigen Sportlern ein? Trage diese in deinen Laufplan ein!

Arbeitsauftrag 6:

Viele Athleten der heutigen Zeit versuchen durch gezieltes Doping, also durch die Einnahme leistungsför- dernder Substanzen, sich einen Vorteil zu verschaffen. Mit unlauteren Mitteln wollen sie ihr gestecktes sport- liches Ziel erreichen. Aber wie versuchten die Wettkämpfer der Antike unlauter zu Ruhm und Ehre zu gelan- gen? Lies dazu den folgenden Artikel (M 11)!

„Dabeisein ist alles“ lautet eine olympisches Motto der Neuzeit. In der Antike ist es unbekannt. Schon der Name „Athlet“ deutet darauf hin, dass nicht die Teilnahme am Wettkampf zählt, sondern allein der Sieg:

athlos heißt „Belohnung“ oder „Preis für den Kampf“. Zweite und dritte Plätze sind bei Olympia unbe- kannt. Wer nicht gewinnt, gilt als Versager. Kleinmütig kehren die Verlierer nach Hause zurück. In der Öf- fentlichkeit lassen sich erst einmal so wenig wie möglich blicken. Sie haben Schande über ihre Heimat ge- bracht und müssen damit rechnen, beschimpft zu werden. „Kamen zur Mutter sie, hat kein liebliches Lachen ringsum sie erfreut“, schreibt der Dichter Pindar (ca. 520 – 490 v. Chr.).“ „Die Gassen entlang, Feinde meidend, ducken sie scheu sich, von des Unglücks Biss verwundet. Leistungsdruck und das Verlangen nach Geld lassen manchen Sportler zu unsauberen Methoden greifen. Der erste überlieferte Sündenfall findet im Jahr 338 v. Chr. statt. Der Faustkämpfer Euporlos aus Thessalien besticht mit hohen Geldsummen drei seiner Gegner, darunter den amtierenden Olympiasieger Phormion aus Halikarnassos.

Andere Sportler versuchten sich jünger zu machen als sie sind. Zum Beispiel Ringkämpfer, die sich besse- re Chancen ausrechnen, wenn sie bei den Knaben mitkämpfen dürfen, obwohl sie dafür zu alt sind ... Wen man bei Betrug oder Schummeleien erwischt, der wird an Ort und Stelle ausgepeitscht. Außerdem hat er eine saftige Geldstrafe an die Wettkampfleitung zu zahlen. Diese finanziert damit die Errichtung von Zeus- Statuen ... Verboten ist auch die Abwerbung von erfolgreichen Athleten. Trotzdem kommt es vor, dass ein Stadtstaat versucht, sich einen Star zu kaufen, damit dieser für ihn an den Start geht. So gelingt es 488 v. Chr.

dem Herrscher von Syrakus, einen zweifachen Olympiasieger abzuwerben. Als in einem anderen Fall Kreta seinen Langläufer Sotades an das reiche Ephesos verliert, muß der untreue Sportler zur Strafe in die Verbannung.

P. Woeckel in: P.M. Perspektive, Das antike Griechenland, S. 37

Arbeitsauftrag 7:

Trage mit Schlagworten in deinen olympischen Laufplan ein, wie versucht wurde, mit unlauteren Mitteln Siege einzufahren!

(11)

Arbeitsauftrag 1:

Nimm dein Wörterbuch zur Hand und kläre den Begriff Disziplin! Schreib die richtige Erklärung auf deinen olympischen Laufplan!

Arbeitsauftrag 2:

Bestimmt hast du die letzten Olympischen Spiele verfolgt oder von diesen einiges mitbekommen. Notiere auf deinem Laufplan alle Disziplinen (sowohl Winter- als auch Sommerspiele), die dir einfallen! Besprich dich mit deinen Partnern!

Arbeitsauftrag 3:

Nimm die Bilder und lege sie der Nummerierung nach auf (M 12 – M 17)! Nun betrachte diese genau und schreibe stichwortartig auf deinem olympischen Laufplan deine Beschreibung der einzelnen Bilder nieder.

Arbeitsauftrag 4:

Welche Disziplin ist deiner Meinung nach auf dem Bild dargestellt? Schreibe deine Vermutung auf dem Laufplan nieder!

Arbeitsauftrag 5:

Nimm nun die Streifen mit den Disziplinen zur Hand und ordne sie den entsprechenden Bildern zu! Hol dei- nen Lehrer, der dein Ergebnis kontrolliert und trage es anschließend in deinen Laufplan ein!

Arbeitsauftrag 6:

Lies dir den Informationstext durch!

M18 Die Disziplinen der antiken Olympischen Spiele

Die ersten Spiele, bei denen es eine Siegerliste gab, fanden im Jahre 776 v. Chr. statt. Sie dauerten nur einen Tag.

Ausgetragen wurde lediglich ein Wettlauf über eine Stadionlänge, das waren zirka 192 Meter. Der erste Sieger hieß Koroibos, seine Heimat war Elis. Nachdem der Doppellauf (entspricht ungefähr unserem heute bekannten 400-Meter- Lauf) hinzukam, entschloss man sich 724 v. Chr. einen Langstreckenlauf von drei bis vier Kilometern ins Programm aufzunehmen. Zu den drei vorhandenen Disziplinen kommt im Jahr 708 v. Chr. der Fünfkampf hinzu, der sich aus Stadionlauf, Weitsprung, Diskuswurf, Speerwurf sowie Ringkampf zusammensetzte. Unter Weitsprung verstand man damals einen Sprung aus dem Stand, bei dem der Athlet Sprunggewichte in den Händen hielt. Flötenmusik sollte ihn dabei anspornen. Neu im Programm der 23. Olympischen Spiele 688 v. Chr. ist der Faustkampf. Acht Jahre später wird das Wagenrennen zum ersten Mal veranstaltet, dieses entwickelte sich zu einem Höhepunkt der Spiele. Die Rennen fanden in einem besonders dafür gebauten Hippodrom statt. Vier Pferde zogen einen zweirädrigen Karren und mus- sten dabei eine Strecke von zwölf Runden zurücklegen. Im Jahr 648 v. Chr. werden die Spiele unter anderem durch den Allkampf, das so genannte Pankration ergänzt. Bei dieser Form von brutalem Wrestling war fast jedes Mittel er- laubt: Ziel ist es, den Gegner kampfunfähig zu machen, sei es durch das Hauen, Würgen und Umklammern des Widersachers oder durch Tiefschläge und Brechen der Finger oder Zehen. Zum letzten Mal erweitert wurde das Programm der antiken Spiele für die 37. Olympiade 632 v. Chr. Neu war der Waffenlauf. Der Sportler lief 400 Meter in voller Rüstung mit Helm, Beinschienen, Speer und Schild. Neben den Sportlern traten auch Dichter, Philosophen und Rhetoren auf. Am Ende des 4. Jh. v. Chr. ging der kultische Charakter der Spiele verloren und aus Amateur- sportlern wurden mehr und mehr Profis. Unter Kaiser Nero, der selbst als Sportler und Künstler auftrat, erfuhren die Spiele wieder einen gewissen Aufschwung, aber der Verfall war nicht mehr aufzuhalten. 393 n. Chr. schaffte Kaiser Theodosius, der das Christentum zur Staatsreligion erhob, die Olympischen Spiele ob ihres heidnischen Charakters ab.

Arbeitsauftrag 7:

Drehe den Informationstext um und stelle fest, ob die Aussagen auf deinem olympischen Laufplan zum Informationstext richtig oder falsch sind! Stelle die falschen Aussagen richtig!

3.1.4.4 Leitfrage: Sportarten und Disziplinen

(12)

Olympischer Laufplan für

_____________________________________________________________

1. Der Austragungsort

Arbeitsauftrag (AA) 2 Meine Eindrücke:

. . . . . . Was steht im Zentrum des Ausschnittes?

. . . AA 3

Woher kommt das Olympische Feuer?

. . . AA 4

Beschreibung der Lage von Olympia:

. . . . . .

2. Die Spiele und die Politik

AA 2

a) . . . b) . . . c) . . . d) . . .

3. Der Athlet

AA 1 Mir bekannte Olympiasieger:

3.1.5 Laufplan

Olympiasieger Disziplin

(13)

AA 2 – 4

AA 5

Unterschied in den Darstellungen:

. . . Unterschied zu Sportlern heute:

. . . AA 6

Wie wurde versucht, mit unlauteren Mitteln Siege einzufahren?

. . .

4. Die Disziplinen

AA 1

Disziplin bedeutet . . . . AA 2

Mir bekannte Disziplinen bei Sommer- und Winterspielen:

. . . . . . . . . AA 3 –5

Beschreibung

AA 7

A) Die ersten Olympischen Spiele mit Siegerlisten fanden 780 v. Chr. statt.

B) Der Allkampf war eine besonders brutale Form des Boxens.

C) Ursprünglich gab es nur eine einzige Disziplin, nämlich den Stadionlauf.

D) Die Pferderennen fanden im Stadion statt.

E) Der Fünfkampf vereinigte die Disziplinen Stadionlauf, Diskus- und Speerwurf, Waffenlauf und Weit- sprung in sich.

F) Die Spiele der Antike wurden 393 n. Chr. verboten.

Olympiasieger heute – Preise

Olympiasieger Antike – Preise – Vermutung

Olympiasieger Antike – Preise

Bild Beschreibung Disziplin – Vermutung Disziplin

(14)

3.2 2. Schnittstelle:Die Olympischen Spiele der Neuzeit bis zum 2. Welt- krieg

3.2.1 Orientierungswissen

Die Wiedergeburt der Olympischen Spiele ist eng mit dem Namen Pierre de Fredy, Baron de Coubertin ver- bunden. Der Pädagoge und Historiker machte Studien- reisen nach Kanada, in die USA und nach England. Er war der Überzeugung, dass die Erziehung der Jugend- lichen neue Wege gehen müsse und dass sportliche Ausbildung zur Formung des Menschen im körper- lichen, geistigen und seelischen Bereich dienen müsse.

Er war der Meinung, dass sich die Jugend der Welt in den Sportkampfarenen und nicht auf den Schlacht- feldern der Welt treffen sollte.

Die deutschen Ausgrabungen bei Olympia bewo- gen ihn, aktiv zu werden und für eine Wiederbelebung des olympischen Gedankens einzutreten. Seit der Re- naissance gab es eine Reihe von Bestrebungen, die Olympische Idee wieder zu neuem Leben zu erwecken, doch beschränkten sich diese nur auf nationale Ver- anstaltungen. Coubertin erkannte, dass nur eine In- ternationalisierung dieser Bewerbe den Durchbruch schaffen konnte. Nach dem Motto „altius, fortius, ci- tius“ (höher, stärker, schneller) sollten neue sportliche Höchstleistungen aufgestellt werden. Nach seinen Vor- stellungen sollten allerdings nur männliche Einzel- kämpfer diesem Ideal dienen.

Er gründete 1894 das „Internationale Olympische Komitee“, dem er selbst als Generalsekretär vorstand.

Um internationale Teilnahmen zu erlangen, war ihm klar, dass er neben typischen englischen Sportarten auch solche der anderen Nationen berücksichtigen musste, wie zum Beispiel das Turnen der Deutschen oder das Segeln der Franzosen.

Der Beginn der Olympischen Spiele fiel in das Zeit- alter des Imperialismus. Die Staaten Europas waren dabei, sich die Welt, besonders Afrika und Asien, unter- einander aufzuteilen. Die Ideen Coubertins in Bezug auf internationale Erziehungsmethoden und Friedens- bildung widersprachen klar dem allgegenwärtigen Nationalismus. Coubertin wollte mit den Spielen ein Gegengewicht schaffen und zum friedlichen Miteinan- der der Völker aufrufen.

Die ersten Spiele fanden 1896 in Athen statt und waren sofort ein großer Erfolg. Ein großes Problem zur die- ser Zeit war jedoch noch die Erreichbarkeit der Aus- tragungsorte. So verwundert es nicht, dass von den 295 Teilnehmern 230 Griechen waren. Besonders die

Spiele 1904 in St. Louis waren eigentlich eine ameri- kanische Veranstaltung mit ausländischer Beteiligung.

Als Fehler erwies sich auch die Koppelung der Spiele mit Weltausstellungen, wie 1900 in Paris. Das Interesse der Zuschauer für die sportlichen Leistungen war beschränkt, zumal die Spiele schlecht organisiert waren und parallele Sportveranstaltungen für Verwir- rung sorgten. Viele Teilnehmer wussten nicht, dass sie an Olympischen Spielen teilnahmen. Trotzdem wurde der gleiche Fehler 1904 in St. Louis und auch 1908 in London wiederholt. Die Spiele in St. Louis erstreckten sich auch über 4 Monate(!), wodurch natürlich das In- teresse der Zuschauer nicht erhalten blieb.

Bei den Spielen 1912 in Stockholm, am Vorabend des ersten Weltkriegs, setzen sich militärische Sport- arten durch. 18 Wettbewerbe im Schießen, der moder- ne Fünfkampf mit Reiten, Schießen, Fechten, Gelän- delauf und Schwimmen verdeutlichen die kriegerische Bereitschaft der Nationen. Der Wunsch Coubertins nach einem „Burgfrieden“ während der Olympischen Spiele blieb Illusion. Die Spiele unterbrechen nicht die Kriege, sondern umgekehrt. Nach dem Krieg fanden die Olympischen Spiele 1920 in Antwerpen statt, ein Zeichen gegen Deutschland und Österreich, die von den Spielen ausgeschlossen waren.

Trotzdem setzte sich nach dem Krieg die Idee der Olympischen Spiele durch, und „Gegenolympiaden“, wie die „Frauenolympiaden“, die „ Arbeiterolympia- den“ oder die kommunistischen „Spartakiaden“ konn- ten sich nicht behaupten.

Die Mächtigen der Welt erkannten bald die sich bietende Gelegenheit, sich bei den Spielen zu präsen- tieren. Gerade die Nazis bereiten der Welt 1936 ein Ereignis von noch nie da gewesener Größe, das die Welt in Staunen versetzte und gleichzeitig die fried- lichen Absichten des Regimes darstellen sollte. Auf amerikanischer Seite gab es hitzige Diskussionen, ob man die Spiele in Berlin wegen des Antisemitismus boykottieren sollte.

Doch auch in Amerika hatten Schwarze unter dem Rassismus zu leiden. George C. Poage war der erste Schwarze, der an Olympischen Spielen 1904 teilneh- men durfte. Jesse Owens, der spätere mehrfache Gold- medaillengewinner, hatte große Schwierigkeiten, in das Team der Amerikaner aufgenommen zu werden, wegen seiner Hautfarbe. Er beklagte sich später auch, dass seine Leistungen in seiner Heimat nicht entspre- chend gewürdigt wurden.

(15)

3.2.2 Lernziele Die Schüler sollen

l Gründe nennen können, die Coubertin bewogen hatten, sich für das Wiederentstehen der antiken Olympischen Spiele einzusetzen.

l die Ideen Coubertins als Gegengewicht zur natio- nalen Grundhaltung der Staaten Europas erkennen.

l die Auswahl der Austragungsorte in Zusammen- hang mit den Zielen des Imperialismus bringen.

l Beispiele nennen können, wie die Mächtigen der Welt die Olympischen Spiele als Podium zur Prä- sentation ihrer eigenen Interessen benützten.

l Beispiele nennen können, wie Antisemitismus und Rassismus im Gegensatz zu den olympischen Grundgedanken stehen.

l erkennen, dass Frauen Widerstände überwinden mussten, um an den Olympischen Spielen teilneh- men zu dürfen.

l erfahren, dass Kriege den Rhythmus der Olympi- schen Spiele unterbrochen haben.

l über die Entwicklung der Preise bei den Spielen Bescheid wissen.

l erste Dopingversuche nennen können.

l die bekanntesten Sportler dieser Zeit nennen kön- nen.

3.2.3 Diskussion der Materialien

Materialien dieser Einheit sind 14 Karten mit der fol- genden Unterteilung:

M1: Einführung M2:Veranstaltungsorte M3:Disziplinen, Sportarten

M4:Politische Zwecke, Nationalismus, Propaganda

M5:Athleten, Doping, Skandale, Preise

Dieser Kartenteil, an dem die Schülergruppe (4– 6 Per- sonen) arbeitet, wird begleitet von einem Arbeitsblatt, das die Schüler als Grundlage für die Diskussion mit den Teilnehmern der anderen Gruppen verwenden.

Die Literaturnachweise und Bildnachweise sind ab- sichtlich direkt an den Quellen angehängt, wodurch die Schüler ermuntert werden sollen, selbst tätig zu werden. Bei größeren Klassen empfiehlt es sich, die Gruppe noch einmal zu teilen und doppelt zu kopieren.

M6:Memoryspiel

E-Karten: beziehen sich auf den Einführungsteil V-Karten: beziehen sich auf Veranstaltungsorte

D-Karten beziehen sich auf Disziplinen P-Karten beziehen sich auf Politische Zwecke

und Propaganda

A-Karten beziehen sich auf Athleten M1

Die beiden Zitate sollen den Schülern die Grund- gedanken Coubertins zur Wiederbelebung des olympi- schen Gedankens näher bringen. Die Begriffe Natio- nalismus und Imperialismus sollten vor der Arbeit mit diesem Material bereits den Schülern bekannt sein.

M 2

Die Schüler tragen auf der Karte im beiliegenden Ar- beitsblatt die Veranstaltungsorte der Olympischen Spiele ein. Warum diese Orte alle in Europa und in Nordamerika liegen, sollte in der anschließenden Dis- kussion ein Thema sein.

M 3

Die Disziplinen der ersten Spiele lassen den Gedanken Coubertins erkennen, dass nur das Einbinden typischer Sportarten der einzelnen europäischen Länder zu ei- nem dauerhaften Erfolg der Olympischen Spiele füh- ren kann. Über die Teilnehmerzahl der Spiele in Athen gibt es unterschiedliche Angaben, es sollen 245 oder 262 oder 295 Teilnehmer am Start gewesen sein. An- hand der Zahlen bis 1936 können die Schüler den Er- folg der olympischen Idee erfahren.

M 4

Die Olympischen Spiele sollten gänzlich unpolitisch sein, doch waren sie es nie. Die Schüler erfahren in diesem Teil, dass sowohl Könighäuser als auch Dikta- toren die Aufmerksamkeit der Welt während der Spie- le auf sich lenken konnten und sie für ihre Zwecke aus- zunützen verstand. Rassismus und Antisemitismus wirkten natürlich auch in die Olympischen Spiele ein.

M 5

Die bekanntesten Sportler aus dieser Zeit haben einige Skurrilitäten zu bieten, die die Schüler von heutigen

„perfekten“ Athleten wahrscheinlich nicht gewohnt sind. Auch die Dopingversuche und das Verbot, wäh- rend der Wettkämpfe Wasser zu trinken, setzen die Schüler in Erstaunen.

M 6 Memoryspiel

Erfahrungsgemäß spielen auch die Schüler der 4. Klas- se gerne Memory. Das Spiel dient dazu, das Gelernte zu wiederholen und zu ergänzen. Natürlich können auch zusätzliche Kärtchen hergestellt werden.

(16)

3.2.4 Materialien 1

Einleitung

1. Olympische Spiele der Neuzeit in Athen 1896 Begründer der Idee: Baron Pierre de Coubertin

Angefacht durch die Ausgrabungen der Kampfstätten bei Olympia (1875) durch deut- sche Archäologen begann die olympische Idee nach mehreren gescheiterten Versuchen wieder aufzulodern. Die Olympischen Spiele konnten jetzt nicht nur durch schriftliche Quellen erforscht werden, sondern waren nun Realität.

Der Initiator der modernen Olympischen Spiele war der Franzose Baron Pierre de Cou- bertin mit seinem zentralen Motiv „mit den Spielen einen Beitrag zur Verständigung der Völker und dem Frieden in der Welt zu leisten.“(http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/

bg0070/os00a.htm)

Mit dieser Idee stand er eigentlich im Widerspruch zur Grundhaltung der Staaten Euro- pas, die den Wert der eigenen Nation über den der anderen stellten (Nationalismus) und gleichzeitig versuchten, große Teile der Welt für eigene wirtschaftliche Interessen auszu- beuten (Imperialismus).

„… Deutschland hat das ausgegraben, was von dem alten Olympia noch vorhanden war. Warum sollte Frankreich nicht die alte Herrlichkeit wiederherstellen? (…) Wir werden, auf der Grundlage, die den Erfordernissen des modernen Lebens entspricht,

die großartigen, phantastischen Olympischen Spiele wieder einführen.“ (Baron Pierre de Coubertin)

(http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0070/os00a.htm)

2 Versanstal-

tungsorte

Trag auf der Weltkarte die Austragungsorte der Spiele vor dem 2. Weltkrieg ein!

1896 Athen (images-eu.amazon.com/ images/P/389784060X.03.M...)

1900 Paris (www.de.wikipedia.org/wiki/Bild:1900summerolympicsposter..jpg)

1904 St. Louis (www.agon-sportverlag.de)

(www.wissen.swr.de), Rechte SWR

(17)

3

1908 London (www.karllennartz.de/.../ a_616_OS_1908_London.jpg)

1912 Stockholm (www.sportstamps.org)

Berlin (www.spiritv.de/.../ vor90jahren_6.jpg)

„Die Spiele von 1916 werden nicht stattfinden. Die Jugend 1916 der Welt trifft sich in den Schützengräben.“

1920 Antwerpen (www.sport.nl)

4

Paris(www.olympic-museum.de)

Chamonix (www.luise-berlin.de/

1924 sport/Bilder/Wsp_1924.jpg)

Amsterdam (www.olympic-museum.de)

St. Moritz

1928 (www.skate.jeroenheijmans.com)

1932 Los Angeles (members.tripod.com)

(18)

5

Lake Placid (www.olympia-statistik.de)

1936 Berlin (www.olympia-statistik.de)

Garmisch Partenkirchen (www.olympia-statistik.de)

6 Sportarten,

Disziplinen

„Lassen Sie uns Ruderer, Läufer, Fechter ins Ausland schicken, das ist das Freihandels- system der Zukunft! Und an dem Tag, an dem es in die Sitten des alten Europa einge- drungen sein wird, wird der Sache des Friedens eine neue und mächtige Stütze erwach- sen sein!“(Baron Pierre de Coubertin) (http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0070/os02e. htm)

a) Pierre de Coubertin hatte auf mehreren Reisen durch England die Erziehung in den Internaten kennen gelernt und hatte gesehen, wie begeistert dort Sportarten wie Rug- by, Leichtathletik oder Rudern betrieben wurde. Ihm war klar, dass gemeinsam Spiele natürlich auch Sportarten aus anderen Ländern enthalten mussten. So wurde das deutsche Turnen und traditionelle französische Sportarten wie Fechten, Tennis und Reiten ins Programm aufgenommen.

b) Die ersten Olympischen Spiele hatten 9 Disziplinen, nämlich Schwimmen, Leicht- athletik, Fechten, Gewichtheben, Radfahren, Ringen, Schießen, Tennis, Turnen.

13 Nationen nahmen teil, insgesamt 245 Sportler, davon 230 Griechen, alle männ- lich.

c) Absolut neu war der Marathonlauf, den zur Begeisterung seiner Landsleute der Grie- che Spyridon Louis gewann. Auch die Pätze 2 und 3 gingen an die Griechen, wobei aber der dritte disqualifiziert wurde, weil er ein Stück auf einem Pferdefuhrwerk zu- rückgelegt hatte.

www.thefirstmarathononchinasgreatwall.com

d) 1936 in Berlin, den letzten Sommerspielen vor dem Krieg, nahmen 3961 Männer und Frauen teil, aus 49 Nationen. Es wurden in 19 Sportarten Medaillen vergeben.

(19)

7 e) Die ersten Olympischen Winterspiele fanden 1924 in Chamonix statt. Diese Spiele wurden jedoch nicht als Olympische Spiele veranstaltet, sondern als „internatio- nale Wintersportwoche“. Erst nachträglich wurde sie zur 1. Winterolympiade erklärt, und die Medaillen wurden den Gewinnern zugesandt.

(home.online.no/~jdigrane/ amd/nwstamps/henie_.jpg)

Die Sensation bei diesen Spielen war die erst elfjährige Norwegerin Sonia Henie, die den achten Platz im Eiskunstlauf belegte und in den folgenden Olympischen Spielen Goldmedaillen gewann. Sie wurde später ein gefeierter Filmstar.

f) Die Teilnehmer an den Spielen mussten Amateure sein. Die Amateurregel war eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Amateure waren, die „nicht durch ihrer Hände Ar- beit“ Geld verdienen mussten. Natürlich waren das nur wenige Begüterte, die auch streng darauf achteten, sich von der Arbeiterklasse zu distanzieren. In den Vereinen des „Gentlemen Sports“ wollte man unter sich sein. Diese Regel bewirkte eine Aus- grenzung der einfachen Menschen. Die Schweden waren die ersten, die Sportler im Militärdienst verpflichteten und ihnen so optimale Trainingsbedingungen boten.

8 politische

Zwecke, Nationalismus,

Propaganda

Die Olympischen Spiele sollten absolut unpolitisch sein, doch waren sie es nie. Mit der Losung „all sports, all nations“ („alle Sportarten, alle Nationen“) forderte Coubertin die Offenheit der Spiele, die der Annäherung und dem gegenseitigen

Verständnis dienen sollten. Allerdings sah die Realität oft anders aus.

1. Kriege wurden nicht durch die Olympischen Spiele unterbro- chen, sondern es war genau umgekehrt. 1916 gab es keine Spiele wegen des ersten Weltkriegs, 1940 und 1944 wegen des zweiten. www.spiritv.de/.../ vor90jahren_6.jpg)

9 (www.wissen.swr.de, Rechte Chronos)

2. Besonders die Königshäuser Europas nützen die Spiele zur Selbstdarstellung und zur Präsentation des eigenen Landes. Nicht der geehrte Athlet steht auf dem Podest, son- dern der Monarch.

3. Bei den Olympischen Spielen von 1920 in Antwerpen dürfen die Verlierer des Krieges, Deutschland, Österreich und die Verbündeten nicht teilnehmen. 1924 wird nur Deutschland von den Spielen ausgeschlossen.

4. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin werden von den Nazis dazu genützt, Deutsch- land in einem möglichst guten Licht darzustellen. Der Reichspropagandaminister Goebbels gibt die Parole aus „Olympia, eine nationale Aufgabe“.

Es sind die ersten Sportveranstaltungen, wo Fernsehkameras die Ereignisse in zentrale Fernsehstuben übertragen, wobei die riesi- gen Kameras auf viele Menschen wie Kanonen wirken.

(www.tvhistory.tv/1936_Berlin_Olympics_TV_Camera.JPG)

(20)

10 4. a) Die Nürnberger Rassegesetze waren seit 1935 in Kraft.

Natürlich betrafen sie auch die Olympischen Spiele, jü- dische Athleten waren von der Teilnahme ausgeschlos- sen, auch die so genannten „Halbjuden“. Im Bild Gretel Bergmann,die bis 14 Tage vor den Spielen im Glauben gelassen wurde, sie wäre für das Leichtathletikteam no-

miniert. Sie durfte nicht teilnahmen. (www.wissen.swr.de, Rechte Ulstein)

Helene Meyerwar 1928 für Deutschland Olympiasiegerin ge- worden. Sie wurde aus dem Fechtverband ausgeschlossen und ging nach Amerika. 1936 nahm sie als Deutsche an den Spie- len teil und gewann Silber in der Mannschaft.

(www.wissen.swr.de, Rechte Ulstein)

11 4. b) Der Star der Spiele 1936 war Jesse Owens aus den USA. Er gewann 4 Goldme- daillen in der Leichtathletik. Hitler weigerte sich, dem Schwarzen die Hand zu geben. Er sagte: „Die Amerikaner sollen sich schämen, dass sie sich ihre Me- daillen von Negern gewinnen lassen. Ich werde diesem Neger nicht die Hand schütteln. (…) Glauben Sie, dass ich mich photographieren lasse, wie ich einem Neger die Hand schüttle?“(http://science.orf.at/science/filzmaier/120237)

Doch hatte Owens nicht nur in Deutschland gegen den Rassismus zu kämpfen, auch in seinem eigenen Land, den USA, gab es eine deutlich Trennung zwischen den Schwarzen und den Weißen.

Präsident Roosevelt weigerte sich, Owens im Weißen Haus zu emp- fangen, denn er befand sich gerade im Wahlkampf und er wollte nicht die Stimmen der weißen Südstaatler verlieren.

(www.princeton.edu/.../ Jesse%20Owens.jpg)

12 Athleten,

Doping, Skandale,

Preise

1. Bei den ersten Olympischen Spielen waren Frauen nicht zugelassen. Coubertin war von Anfang an gegen die Teilnahme von Frauen bei den Spielen. Bereits bei den zweiten Olympischen Spiele in Paris 1900 treten 17 Frauen zu Wettkämpfen in den Oberschichtsportarten Golf und Tennis an, freilich „ohne offizielle Zustimmung von Seiten des IOC“. Außerdem konnten Frauen an einigen der so genannten gemischten Wettkämpfe teilnehmen. Die erste Olympiasiegerin war Helen de Pourtalès, die im Mai 1900 gemeinsam mit drei Männern in einem der elf Segelwettbewerbe siegte.

2. DIE MEDAILLEN DER SOMMERSPIELE

Am Anfang sehen die olympischen Medaillen von einer Olympiade zur nächsten an- ders aus. An den ersten Spielen der Neuzeit 1896 in Athen wird der Sieger mit Ölzwei- gen bekränzt und erhält eine Silbermedaille, während der Zweite eine Bronzemedaille und einen Lorbeerkranz erhält Gold, Silber und Bronze gibt es für die Sieger erst ab 1904.

3. a) Schon vor den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland waren Menschen ande- rer Hautfarbe und Religion (als der christlichen) nicht erwünscht. 1904 in St.

Louis nahm ein Afroamerikaner, George C. Poage, an den Spielen teil. Parallel zu den Spielen wurde aber die Weltausstellung abgehalten, wo es so genannte „an- thropologische Tage“gab zur „ Prüfung der alarmierenden Gerüchte über Schnelligkeit, Ausdauer und Kraft der wilden Stämme“. Gemeint waren neben den Schwarzen auch Indianer und Filipinos.

(21)

13 3. b) Stars der ersten Olympischen Spiele:

Der Finne Pavo Nurmi gewann 1920–1928 insgesamt 6 Einzel- goldmedaillen und 3 Mannschaftsmedaillen.

www.paavonurmensaatio.fi/ paavo.jpg

www.sulinet.hu/ ikep/2003/06/Ewry.jpg

Ray C. Ewry,genannt der „Gummimensch“, gewann insgesamt 10 Goldmedaillen im Hochsprung, Weitsprung und Dreisprung, je- weils aus dem Stand, Disziplinen , die es heute nicht mehr gibt. Er ist damit, was die Anzahl der gewonnenen Goldmedaillen betrifft, der erfolgreichste Sportler aller Zeiten. Ewry litt als Kind an Kin- derlähmung und konnte erst mit zwanzig richtig gehen.

14 (Was ist Was, Band 93 Olympia, Seite 19, Ullstein Bilderdienst Berlin)

Wat Tho Huck,ein Indianer, der sich Jim Thorpe nannte, gewann 1912 mit großem Vorsprung den Zehnkampf und den Fünfkampf. Ein Jahr später wurden ihm die Goldmedaillen wieder aberkannt, angeblich weil er für ein Baseballspiel bezahlt worden war und dafür 60 Dollar kassiert hatte. Bei den Olympischen Spielen waren Profis nicht erlaubt, er wurde ein Opfer der Amateurregel. Man wollte offensichtlich keinen Indianer in den Siegerlisten haben.

Erst nach seinem Tod wurden ihm die Medaillen wieder zuerkannt.

4. Doping war bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit noch kein so bedeuten- des Thema wie heute, denn die Medizin war einfach noch nicht so weit. Verbreitet waren aber Versuche, Leitungssteigerung durch den Konsum von Kokain zu errei- chen. Thomas Hicks, der Gewinner des Marathonlaufs 1904, erhielt von seinem Trai- ner Brandy, der mit Strychnin, einem gefährlichen Gift, versetzt war.

(22)

3.2.5 Laufplan

Einleitung l Versuche, den Grundgedanken Coubertins, die Olympischen Spiele neu zu grün- den, in deinen eigenen Worten wieder zu geben.

. . . . . . Austragungsorte l Zeichne auf der Weltkarte die Austragungsorte der Olympischen Spiele von

1896 –1936 ein (Sommerspiele rot, Winterspiele blau)

l Auf welchen Kontinenten gab es in dieser Zeit Olympische Spiele?

. . .

l Auf welchen nicht? . . . .

l Bei den ersten Spielen der Neuzeit kam es oft vor, dass die meisten Teilnehmer aus dem Land des Veranstalters bzw. der Nachbarländer kamen. Warum, glaubst du war das am Beginn des 20. Jahrhunderts noch so?

. . . . . . Sportarten,

Disziplinen

l Warum versuchte Coubertin, typische Sportarten vieler Länder in das Programm der Olympischen Spiele aufzunehmen?

. . . . . .

l Wo und wann fanden die ersten Winterspiele statt?

. . . politischer Zweck,

Nationalismus

l Durch welche Ereignisse wurde die Reihenfolge der Olympischen Spiele un- terbrochen?

. . .

l Welche Bestimmungen treffen die Verlierer des ersten Weltkriegs in den Jah- ren 1920 und1924?Was möchten die Nazis mit ihren Spielen 1936 in Berlin erreichen? . . .

. . . . . .

(23)

l Was möchten die Nazis mit ihren Spielen 1936 in Berlin erreichen?

. . . . . . . . .

l Welche Bevölkerungsgruppe wird in Deutschland von den Spielen (fast) zur Gänze ausgeschlossen?

. . .

l Wie verhält sich Nazideutschland nicht weißen Teilnehmern gegenüber?

. . . . . . . . . Athleten, Doping,

Skandale, Preise

l Ab wann durften Frauen an den Olympischen Spielen teilnehmen?

. . .

l Wer war die erste Olympische Siegerin der Neuzeit, und in welcher Disziplin gewann sie?

. . . . . .

l Ab wann gibt es die Medaillen in Gold, Silber und Bronze?

. . .

l Welche Menschen waren bei den ersten Spielen der Neuzeit eigentlich uner- wünscht?

. . . . . .

l Nenne einige Stars der frühen Olympischen Spiele und die Disziplinen, in de- nen sie erfolgreich waren.

. . . . . . . . . . . .

l Wie wurde versucht, die Leistungen der Athleten durch Doping zu maximie- ren?

. . . . . . . . .

(24)

3.2.6 Memoryspiel

E1 E1

Dieses Symbol wurde von Pierre de Coubertin 1913 entwickelt. Die Far- ben stellen 5 Kontinente dar, die Hintergrundfarbe Weiß vereinigt die Far- ben.

E2

E2

Pierre de Coubertinwar der Begründer der olympi- schen Spiele der Neuzeit.

E3 E3

Durch die deutschen Aus- grabungen bei Olympia in Griechenland bekam die olympische Idee neue Be- achtung.

V1

1896

V1

Die ersten olympischen Spiele der Neuzeit fanden in Athenstatt. Es nahmen 245 Athleten aus 15 Na- tionen teil.

V2

1900

V2

An den olympischen Spielen von Parisdurften erstmal Frauen teilneh- men. Erste Olympiasiege- rin der Geschichte wurde Helen de Pourtalesim Se- geln.

V3

1904

V3

Wegen der weiten Anrei- se nahmen fast nur Ame- rikaner teil. Die Spiele dauerten 4 Monate lang, viele Athleten wussten nicht einmal, dass sie an olympischen Spielen teil- nehmen.

(25)

V4

1916

V4

Die Spiele sollten in Berlin stattfinden, sie fielen allerdings wegen des ers- ten Weltkriegs aus.

V6

1924

V6

Die ersten olympischen Winterspiele fanden in Chamonixstatt, allerdings wurden die „internationa- le Woche des Sports“ erst nachträglich zu den er- sten olympischen Winter- spielen erklärt.

V7

1936

V7

Die Spiele von Berlin wa- ren ein riesiges Propagan- daereignis,mit dem sich der Nazistaat internatio- nal ins beste Licht stellen wollte.

V5

1920

V5

Die olympische Flagge wird eingeführt, der Olym- pische Eiderstmalig ge- sprochen. Deutschland und Österreichdürfen als Kriegsschuldigenicht teil- nehmen.

D1 D1

Zum ersten Mal fand ein Marathonlauf statt, den der Grieche Spyridon Louiszur Freude seiner Landsleute gewann.

D2

D2

Eine Disziplin der Leicht- athletik war auch das Seilklettern, wobei immer 5 Sportler gegeneinander antreten mussten.

D3 D3

Bei den ersten olympi- schen Winterspielen 1924 in Chamonix war die erst elfjährige Sonia Heniedie Sensation.

(26)

A1 A1

George C. Poagewar der erste schwarze Athlet, der 1904 an den olympi- schen Spielen teilnehmen durfte.

A2

A2

Helen de Pourtales war die erste Olympiasiegerin der Geschichte. Sie ge- wann einen Mannschafts- wettbewerb im Segeln.

A3 A3

1896 erhält der Sieger eine Silbermedaille und einen Ölzweig. Ab 1904 gibt es Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.

A4 A4

Ray C. Ewry ist der er- folgreichste Goldmedail- lensammler aller Zeiten, mit 10 Goldmedaillen im Hoch- und Weitsprung aus dem Stand.

A5

A5

Der Finne Paavo Nurmi war ein großer Star in den olympischen Spielen vor dem 2. Weltkrieg.

P1 P1

1936 präsentierte sich Nazideutschland mit einem riesigen Propagan- daaufwand der Welt bei den olympischen Spielen.

A6 A6

Die Medizin ist noch nicht so entwickelt wie heute, doch wird ver- sucht, mit Kokain, Alko- hol und Strychnin die Leistung zu steigern.

Wasser ist verboten!

(27)

Bildnachweis Memoryspiel

P2 P2

Während der Spiele 1936 in Berlin dürfen die aus- ländischen Journalisten Bilder wie diese nicht se- hen. Den Juden wird die Teilnahme an den Spielen weitgehend verweigert.

P3

P3

Bei den Spielen 1936 werden erstmals Fern- sehkameras eingesetzt.

Viele Zuseher glauben, die riesigen Kameras wären Kanonen.

P4 P4

Hitler weigert sich, Jesse Owens die Hand zu ge- ben. Doch auch in Ameri- ka muss der Schwarze Owens gegen den Rassis- mus ankämpfen.

P5 P5

Wat Tho Huck war einer der besten Zehnkämpfer aller Zeiten, doch als In- dianer musste er erleben, dass man ihm die Gold- medaillen aberkannte, weil er für Geld Baseball spielte.

E1 olympische Ringe www.fpoe-salzburg.or.at/ images/fotos/Olympisc E2 Pierre de Coubertin www.mlahanas.de/Greeks/ Olympia/Coubertin.jpg

E3 Olympia www.culture.gr/2/21/ 211/21107a/00/lk07a022.jpg

V1 Athen 1896 (images-eu.amazon.com/ images/P/389784060X.03.M...) V2 Paris 1900 www.de.wikipedia.org/wiki/Bild:1900summerolympicsposter..jpg

V3 St. Louis 1904 www.agon-sportverlag.de

V4 Berlin 1916 www.spiritv.de/.../ vor90jahren_6.jpg

V5 Antwerpen 1920 www.sport.nl

V5 Chamonix 1924 www.luise-berlin.de/ sport/Bilder/Wsp_1924.jpg

V6 Berlin 1936 www.olympia-statistik.de

D1 Marathon sunsite.tus.ac.jp/olympics/ images/revival/17.gif D2 Seilklettern www.retrolympics.de/ images/seilklettern_athen.jpg D3 Sonia Henie home.online.no/~jdigrane/ amd/nwstamps/henie_.jpg

A1 George C. Pourtales http://www.uwbadgers.com/history/cel_bhist/bio_poage_george.aspx

A2 Segelboot www.alte-donau.at

A3 Medaille 1896 www.jadusport.de/.../ medaillen/1896m.jpg

(28)

3.3 3. Schnittstelle:Die Olympischen Spiele nach dem 2. Weltkrieg 3.3.1 Orientierungswissen

Im auslaufenden 20. Jahrhundert haben sich die Olym- pischen Spiele zum größten Sportereignis der Gegen- wart entwickelt. Sportler aus beinahe allen Ländern der Welt nehmen an den Spielen teil und mehr als eine Milliarde Zuseher verfolgen die Ereignisse vor Ort oder in den Medien.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Spiele 1948 mit den XIV. Olympischen Sommerspielen in London wieder aufgenommen. Die Teilnahme zahlreicher neu- er Nationen aus Asien und Lateinamerika ist ein erster Hinweis auf die künftige Entwicklung – den rasanten Anstieg der teilnehmenden Nationen und Sportler. Der Ausschluss der Kriegsverlierer Deutschland und Japan zeigt aber auch, dass politische Ereignisse weiterhin großen Einfluss auf das olympische Geschehen haben.

Trotzdem waren diese Spiele wichtig für die Konti- nuität der olympischen Bewegung und die Norma- lisierung des internationalen Sportverkehrs.

1952 in Helsinki beteiligte sich erstmals die UdSSR, die damit auf ihre eigenständigen Arbeiterolympiaden und Spartakiaden verzichtete. Dank der Bemühungen Finnlands gelang es den Sinn der Olympischen Spiele – die Einheit der Welt zu demonstrieren – glaubhaft darzustellen.

Mit Melbourne 1956 fanden erstmals Olympische Spiele auf der Südhalbkugel statt.

In den 60er Jahren wurden politische Spannungen ein Bestandteil der Spiele. Besonders die Ostblock- staaten erreichten durch gezielte staatliche Förderung große sportliche Erfolge und der Medaillenspiegel wurde zum Beweis für die Überlegenheit des jeweili- gen politischen Systems im Kampf Sozialismus gegen Kapitalismus.

Die Studentenunruhen von 1968 hatten ihre Aus- wirkungen auch auf das Austragungsland Mexiko. Vor

den Spielen eröffneten mexikanische Regierungstrup- pen das Feuer auf ca. 10 000 friedliche Demonstranten.

Bis heute wurde nicht geklärt wie viele tausend Men- schen dabei ums Leben kamen. Auch während der Spiele gingen die politischen Diskussionen weiter – die amerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos demonstrierten bei der Siegerehrung für den 200-m-Lauf medienwirksam mit dem Black-Power- Zeichen gegen die Rassendiskriminierung in den USA.

Sie wurden vom IOC und der amerikanischen Mann- schaft von den Spielen ausgeschlossen.

Die Spiele von München 1972 stehen für das blu- tigste Kapitel in der Geschichte der Olympischen Spie- le. Palästinensische Terroristen drangen in das Olym- pische Dorf ein und nahmen einen Teil der israelischen Mannschaft als Geisel. Damit wollten sie weltweit auf das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten aufmerksam machen. Beim missglückten Befreiungsversuch starben alle israelischen Geiseln und – bis auf drei – alle Geiselnehmer. Trotzdem wur- den die Spiele nach einer 24stündigen Unterbrechung fortgesetzt. IOC-Präsident Brundage hatte entschie- den: „The games must go on!“

Montreal 1976 ging durch den Boykott der afrika- nischen Staaten in die Geschichte ein. Die Staaten Schwarzafrikas verlangten die Isolierung des Apart- heidstaates Südafrika. Um dies zu erreichen, sollten auch alle Länder von Olympia ausgeschlossen werden, die Sportkontakte zu Südafrika unterhielten. Dies traf auf Neuseeland zu, dessen Rugbynationalmannschaft weiterhin Spiele gegen Südafrika bestritt. Da das IOC Neuseeland nicht ausschloss, reisten die schwarzafri- kanischen Athleten wieder nach Hause.

Olympia-Boykott als politische Waffe wurde auch bei den folgenden Spielen eingesetzt. 1980 in Moskau rie- fen die USA wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan zum Boykott der Spiele auf. Die BRD (Westdeutschland) erklärte sich mit den Amerikanern solidarisch und verzichtete auf eine Teilnahme, wäh- rend die französische und die englische Mannschaft an

A4 Ray. C Ewry www.sulinet.hu/ ikep/2003/06/Ewry.jpg

A5 Paavo Nurmi www.paavonurmensaatio.fi/ paavo.jpg

A6 Doping www.finswimmer.com/ immagini/doping/doping2.jpg

P1 Nazi olympics www.jrsbooks.com/shop/ files/thumbs/t_7080.jpg P2 Judenverfolgung www.martinaberg.com/ bilder/juden.jpg

P3 Fernsehkamera www.tvhistory.tv/1936_Berlin_Olympics_TV_Camera.JPG

P4 Jesse Owens www.lector.net/ jul2000/owens1.jpg

P5 Jim Thorpe www.au.af.mil/.../centersite/ graphics/thorpe.jpg

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den Spielen teilnahmen. Insgesamt nahmen 63 Staaten an den Spielen nicht teil.

1984 in Los Angeles gab es die Retourkutsche. Der gesamte Ostblock nahm nicht teil – die offizielle Be- gründung: fehlende Sicherheitsgarantien für die Sport- ler der UdSSR.

Mit Barcelona 1992 begann die Kommerzialisie- rung der Olympischen Spiele. Ausgelöst durch die Reformbestrebungen im ehemaligen Ostblock gab es einen neuen Rekord an teilnehmenden Nationen und Sportlern. Das Prinzip „Schneller – Höher – Weiter“

wurde zum Prinzip des modernen Sports und damit auch der Olympischen Spiele. Sie wurden zum Gegen- stand wirtschaftlichen, technischen und medialen Wachstums.

Die Spiele von Atlanta 1996 wurden bereits im Vorfeld zu den „Coca-Cola-Spielen“. Sie wurden als das „größte Sportereignis der Geschichte“ beworben und die Spiele in Sydney 2000 gaben sich einen Super- lativ mit „the best games ever“!

Großen Anteil an der Kommerzialisierung hat das Fernsehen. Seit den 60er Jahren müssen die Fernseh- anstalten Übertragungsrechte bezahlen. Da sie Inter- esse an überschaubaren und planbaren Wettkämpfen haben, wurden in vielen Sportarten neue Regeln ein- geführt (Tiebreak im Tennis, Auszeiten im Basketball,

…) bzw. der Terminplan nach den Wünschen der ame- rikanischen Fernsehanstalten (die die höchsten Beiträ- ge bezahlen) gestaltet.

Athen 2004 war der vorläufige Höhepunkt unter dem Motto „Größer – Teurer – Spektakulärer“. Auf je- den der 10.500 Sportler kamen in Athen zwei Journa- listen, fünf Sicherheitskräfte und sechs freiwillige Hel- fer.

nach: http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0070/os00.htm

3.3.2 Lernziele Die SchülerInnen sollen

l aus Datenbanken die benötigten Informationen ent- nehmen können

l ausgewählte Daten grafisch darstellen können

l ausgewählte Daten kommentieren und bewerten können

l mit Hilfe von Bildquellen beschreiben können, wie sich eine Sportart im Laufe des 20. Jahrhunderts verändert hat

l anhand ausgewählter Beispiele erkennen, dass die Olympischen Spiele als Bühne für politische An- liegen benutzt wurden bzw. werden

l aufzählen können, welche Arten des politischen Pro- tests bei Olympischen Spielen eingesetzt wurden

l anhand schriftlicher Quellen beurteilen, warum Olympiasiege in verschiedenen Ländern unter- schiedlich viel wert sind

l beurteilen, welche Vorteile die Verwendung von Dopingmitteln für einen Sportler haben kann

l erkennen, wie schwierig der Nachweis von Do- pingmitteln ist

3.3.3 Diskussion der Materialien M1 Hürdenlauf

Mit Hilfe der beiden Fotos sollen die SchülerInnen die Unterschiede herausarbeiten können. Der Arbeitsauf- trag enthält Impulsfragen, die sie auf die Veränderun- gen aufmerksam machen.

M2 Olympia-Prämien

Der Zeitungsartikel und die Übersichtstabelle sollen den SchülerInnen bewusst machen, dass die Bedeu- tung olympischer Medaillen nicht in jedem Land gleich eingeschätzt wird. Sie sollten herausarbeiten, welche Rolle olympische Siege für das Gastgeberland spielen, dass Sportlereinkommen nicht nur vom Ge- winn einer olympischen Medaille abhängen und soll- ten versuchen die Meinung des norwegischen Olympi- schen Komitees zu bewerten.

M3 P. M. Magazin, 9/1981

Das Interview mit Uwe Beyer Informiert die Schü- lerInnen über mögliche Gründe für die Verwendung von Dopingmitteln.

M4 Doping

Der Zeitungsartikel über den Tod von Florence Grif- fith Joyner zeigt den SchülerInnen

a) die Problematik des Dopings für die SportlerInnen auf,

b) auf welche Schwierigkeiten der Nachweis der Ver- wendung von Dopingmitteln stößt,

c) dass Mediziner unterschiedliche Meinungen zur Verwendung von Dopingmitteln haben.

M5 Wie viel bezahlten die Fernsehstationen für die Übertragungsrechte von Olympia?

Die Tabelle soll die zunehmende Kommerzialisierung der olympischen Idee veranschaulichen. Mit Hilfe der bezahlten Summen bzw. der Hintergrundinformatio- nen im Zusatztext sollten die SchülerInnen die Rolle der Fernsehanstalten bei Olympischen Spielen ein- schätzen können.

(30)

3.3.4 Arbeitsplan

3.3.4.1 Leitfrage: Austragungsorte

Arbeitsauftrag:

Verwende die Internetseite www.olympiastatistik.de oder das Olympia-Buch und trage in die untenstehende Weltkarte alle Austragungsorte von Olympischen Spielen seit 1948 ein. Markiere Winter- und Sommerspiele unterschiedlich.

Anschließend versuchst du eine Interpretation des so entstandenen Kartenbildes. Beschreibe, was dir hin- sichtlich der Verteilung der Austragungsorte über die einzelnen Kontinente auffällt, ob du Unterschiede zwi- schen den Austragungsorten der Winter- und Sommerspiele findest und versuche dafür Gründe zu finden.

Fallen dir noch andere Dinge auf?

www.olympiastatistik.de

Hrsg. SWR Media GmbH und Delius, Klasing & Co. KG: Das Olympia-Buch, Bielefeld 2004

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3.3.4.2 Leitfrage: Sportarten und Disziplinen Arbeitsauftrag 1:

a) Nimm das Olympia-Buch oder gehe auf die unten angeführte Internetseite und versuche den Unterschied zwischen den Begriffen Sportart und Disziplin herauszufinden!

b) Verwende die Internetseite www.olympiastatistik.de oder das Olympia-Buch und erstelle Stabdiagramme für die Zahl der Sportarten und die Zahl der Disziplinen in den Jahren 1948 bis 2006 (getrennt für Winter- und Sommerspiele). Verwende ein A3-Zeichenblatt und überlege, welche Einheiten du für die Diagramm- achsen verwendest.

Versuche die Schaubilder zu kommentieren. Was fällt auf? Welche Veränderungen lassen sich erkennen?

Was hältst du für besonders bemerkenswert?

Anmerkung: Natürlich kannst du die Diagramme auch mit Hilfe von Excel erstellen und ausdrucken!

Arbeitsauftrag 2:

Hürdenlauf:

Du sollst für eine Sportillustrierte einen Artikel über die Geschichte des Hürdenlaufs schreiben. Versuche mit Hilfe der beiden Bilder (M 1) einen möglichst interessanten Bericht über diesen Sport zu verfassen (Sportgeräte, Laufbahn, Athleten, Kleidung, Werbung, …)

M1 Hürdenlauf

Olympia 1908 – London: Der Amerikaner Forrest Smithson gewinnt das 100-m-Hürdenfinale. Zur Demonstration seiner Überlegenheit läuft er beim Training mit der Bibel in der Hand.

Bildservice von L’Equipe (1908)

in: Hrsg. SWR Media GmbH und Delius, Klasing & Co. KG:

Das Olympia-Buch, Bielefeld 2004

World Championships: Edmonton, Alberta, August 3-12, 2001

http://www.mensracing.com/photos/

worlds01/index10.html

Photos by Alison Wade/www.nyrrc.org

Referenzen

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