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Migränepatienten mit Aura — erhöhtes Schlaganfallrisiko

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Academic year: 2022

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Migränepatienten, bei denen den Kopf- schmerzen eine Aura vorangeht, haben ein erhöhtes Risiko, einen ischämischen Schlag- anfall zu erleiden. Diese Erkenntnis ist jetzt in einer Metaanalyse bestätigt worden. Wie die jüngst im «British Medical Journal»

(BMJ 2009; 339: b3914) publizierten Er - gebnisse einer Arbeitsgruppe um Markus Schürks vom Brigham and Women’s Hos- pital in Boston zeigen, erhöht sich das rela- tive Schlaganfallrisiko bei diesem Patien- tenkreis um das 2,16-Fache. Ein potenziell deutlich höheres Risiko berechneten die Autoren für Migränepatientinnen unter 45 Jahre, die rauchen und orale Kontrazep- tiva einnehmen. Auffallend war hier jedoch ein sehr breites 95-Prozent-Konfidenzinter- vall von 1,4 bis 74. Die wichtige Frage nach dem absoluten Schlaganfallrisiko wird in der Studie nicht beantwortet. Die Autoren empfehlen Migränepatientinnen mit Aura jedenfalls, das Rauchen aufzugeben und möglichst auf die «Pille» zu verzichten. Bei Migränepatienten ohne Aura scheint hinge-

gen kein erhöhtes Schlaganfallrisiko zu bestehen. Das relative Risiko betrug 1,23 und verfehlte damit das Signifikanzniveau.

Eine frühere BMJ-Studie (BMJ 2005; doi:

10.1136/bmj.38302.504063.8F) war noch von einer Gefährdung auch bei Migräne ohne Aura ausgegangen. Diese Annahme konnte aber in anderen Studien seither nicht bestätigt werden.

Unklar ist nach der neuen Metaanalyse geblieben, ob es einen Zusammenhang zwischen Migräne und kardiovaskulären Krankheiten gibt. Zu dieser Fragestellung gibt es nach Angaben der Autoren noch zu wenige Studien. Mehrere Kohortenstudien legen die Vermutung nahe, dass das abso- lute kardiovaskuläre Risiko bei Migräne - patienten gering ist. Für die Zukunft for- dern die Autoren hochwertigere Studien, in denen auch die Schwere der Migräne, also die Häufigkeit von Anfällen und das Auf- treten einer Aura, berücksichtigt werden

sollte. ■

U.B.

Migränepatienten mit Aura — erhöhtes Schlaganfallrisiko

M E D I E N

M O D E N

M E D I Z I N

In zwei offenen randomisierten Studien (während Erst- und Boosterimpfungen) an 10 pädiatrischen Zentren in Tschechien ist untersucht worden, ob die prophylaktische Gabe von Paracetamol zur Beeinflussung unerwünschter Impfreaktionen bei Säug- lingen einen Einfluss auf die Antikörperbil- dung hat. Das Resultat lässt aufhorchen, da sich tatsächlich durch die antipyretische Prophylaxe eine Verminderung der Anti- körperspiegel gegen eine ganze Reihe von Impfantigenen nachwiesen liess. Die Säug- linge erhielten einen 10-valenten Pneumo- kokkenimpstopff, eine hexavalente Vak- zine gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis und H. influenzae (Infanrix® hexa) sowie orale Rotavirus- impfstoffe. Nach computergestützter Ran- domisierung wurden 226 Impflingen nach

jeder vorgesehenen Vakzination 3 Dosen Paracetamol innert der ersten 24 Stunden verschrieben, 233 erhielten Plazebo. Fieber über 39,5°C war in beiden Gruppen selten:

Nach der Erstimpfung erkrankte 1 von 226 (<1%) Säuglingen in der Paracetamol- und 3 von 233 (1%) in der Plazebogruppe.

Auch nach der Boosterimpfung trat selten Fieber auf (3/178 [2%] bzw. 1/172 [1%]).

Die Paracetamolprophylaxe senkte auch den Anteil der Säuglinge mit geringerem Fieber (>38°C) deutlich. In der Gruppe mit dem Antipyretikum waren jedoch die mitt- leren Antikörperkonzentrationen gegen alle 10 Pneumokokkenantigene, Protein D, An- tipolyribosyl-Phosphat sowie Antidiphthe- rie, Antitetanus, und Antipertactin signifi- kant tiefer. Auch nach Boosterung blieben in dieser Gruppe die Antikörper gegen Te-

tanus, Protein D und alle Penumokokken- serotypen tiefer. Ein begleitender Kommen- tar beurteilt die Methodik der Studie als zuverlässig, muss aber offen lassen, was die Resultate für die Praxis bedeuten. Im individuellen Fall dürfte die Minderung der Antikörperbildung nicht so sehr ins Gewicht fallen, da auch in dieser Studie ein sehr hoher Prozentsatz protektive Spiegel erreichte. Ein Einfluss auf die tatsächliche Häufigkeit von Impfversagern sollte aber noch besser untersucht werden, dies ins - besondere mit Blick auf die volksgesund- heitlichen Nutzen der Immunisierung im

Kindesalter. ■

H.B.

Prymula R. et al., Lancet 2009; 374: 1339—350.

Chen R.T. et al. (Comment), Lancet 2009; 374: 1305—1306.

Impfungen bei Säuglingen:

Beeinträchtigt Paracetamol die Antikörperbildung?

900

ARS MEDICI 22 2009

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