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SO252 - RITTER ISLAND

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Abschlussbericht

SO252 - RITTER ISLAND

Tsunami potential of volcanic flank collapses

Förderkennzeichen:

03G0252A

Prof. Dr. Christian Berndt

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Gefördert vom

Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 03G0252A gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

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Abschlussbericht des Vorhabens 03G0252A „RITTER ISLAND“

Zuwendungsempfänger: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Wischhofstr. 1-3

24148 Kiel

Förderkennzeichen: 03G0252A

Projektleiter: Prof. Dr. Christian Berndt (GEOMAR)

Vorhabenbezeichnung: RITTER ISLAND: Tsunami potential of volcanic flank collapses

Laufzeit des Vorhabens: 01.10.2016 – 31.12.2018

Berichtszeitraum: 01.10.2016 – 31.12.2018

1. Kurze Darstellung des Vorhabens 1.1. Aufgabenstellung

im Rahmen des Forschungsprojektes „RITTER ISLAND - Tsunami potential of volcanic flank collapses“

wurde die 1888 durch einen Flankenkollaps zerstörte Vulkaninsel Ritter Island, welche sich in papua- neuguineischen Gewässern der Bismarck See befindet, untersucht. Die durchgeführten Experimente umfassten seismische (2D- und 3D-Seismik, Ozeanbodenseismometer (OBS)) und hydroakustische (Sedimentecholot und Fächerecholot) Messungen. Zusätzlich wurden mit Hilfe ferngesteuerter Systeme (Hybis, TV-Grab und OFOS) Videoaufnahmen und Sedimentproben vom Meeresboden genommen.

1.2. Voraussetzungen

Die Projektteilnehmer (Christian Berndt, Jens Karstens und Morelia Urlaub) haben bereits Erfahrung in der Untersuchung vulkanischer Hangrutschungen vor Montserrat gesammelt. Während einer vom Britischen NERC finanzierten Ausfahrt wurden 2D und 3D seismische Daten gesammelt, welche Grundlage der Integrated Ocean Discovery Program (IODP) Expedition 340 „Lesser Antilles Volcanism and Landslides“ waren. Das RITTER ISLAND Projekt wurde auf Basis der wenigen vorhandenen Daten des Arbeitsgebietes in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Eli Silver von der University of California in Santa Cruz (USA) und Dr. Simon Day vom University College London (Vereinigten Königreich), die an vorherigen Expeditionen ins Arbeitsgebiet in leitenden Positionen beteiligt waren, vorbereitet.

1.3. Planung und Ablauf

Der vorgelegte Zeitplan wurde eingehalten.

Die ersten 3 Monate des Projektes (Oktober 2016 - Dezember 2016) wurden für die Vorbereitung und Durchführung der FS SONNE Ausfahrt verwendet. In den folgenden 6 Monaten wurden erste Interpretationen angefertigt und der 3D-Seismikdatensatz prozessiert (Januar – Juni 2017). Die darauffolgenden 12 Monate beinhalteten die detaillierte Auswertung der 3D-Seismik Daten und die

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Durchführung erster Tsunamisimulationen (Juli 2017 – Juni 2018). Die Ergebnisse wurden im Rahmen internationaler Konferenzen vorgestellt und es wurden zwei Manuskripte (Karstens et al., in review und Watt et al., in review) verfasst (Juli 2018 – Dezember 2018).

1.4. Wissenschaftlicher und technischer Stand

Die Ablagerungen vulkanischer Hangrutschungen konnten weltweit am Meeresboden um Vulkaninseln nachgewiesen werden und zählen zu den größten bekannten Massenbewegungen auf der Erde (Moore et al., 1989). Vulkanische Hangrutschungen können verheerende Tsunamis auslösen, die Höhen von mehr als 100 m auf benachbarten Inseln erreichen können (McMurtry et al., 2004; Ramalho et al., 2015; Paris et al., 2017). Durch vulkanische Hangrutschungen ausgelöste Tsunamis sind für mehr als 15.000 Tote in den letzten 250 Jahren verantwortlich, wobei diejenigen Tsunamis, ausgelöst durch die Flankenkollapse des Oshima-Oshima (Japan) 1741, des Mt. Unzen (Japan) 1972 und von Ritter Island 1888 (Papua-Neuguinea) die meisten Opfer forderten (Day, 2015).

Der Flankenkollaps von Ritter Island im Jahre 1888 ist das größte Ereignis dieser Art in historischer Zeit (Day, 2015). Am frühen Morgen des 13. März rutschte ein großer Teil der Insel in die Bismarck See und löste einen Tsunami aus (Anonymous, 1888; Steinhäuser, 1892). Der Tsunami breitete sich in einem einzigen Wellenzug von Ritter Island aus, überschwemmte die benachbarten Inseln Sakar und Umboi mit über 20 m hohen Wellen und war noch mehr als 600 km entfernt zu spüren (Abbildung 1;

Ward & Day, 2003). Das Gebiet war 1888 Teil der deutschen Kolonie Kaiser Wilhelm-Land.

Augenzeugenberichte von Kolonisten aus mehreren Siedlungen entlang der Küste Neuguineas erlauben eine detaillierte Rekonstruktion der Tsunamiausbreitung.

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Abbildung 1: A) Tektonische Übersichtskarte des Arbeitsgebietes B) Karte des Arbeitsgebietes basierend auf bathymetrischen Daten von SO252. C) Karte des proximalen Rutschungsbereiches (Karstens et al., in review).

Ritter Island wurde seit dem späten 17. Jahrhundert von vielen Seefahrern als ein durch seine häufig auftretenden, strombolischen Ausbrüche auffälliger Orientierungspunkt innerhalb der Bismarck See erwähnt (Johnson, 2013). Ritter Island wurde dabei als ein steiler, ungefähr 800 m hoher Kegel beschrieben und aus den Jahren 1878 und 1887 gibt es unbestätigte Berichte über vulkanische Aktivität (Johnson, 2013). Vorherige Studien interpretierten, dass der Flankenkollaps von Ritter Island nicht durch eruptive Aktivität begleitet wurde. Jedoch berichten historische Augenzeugenberichte von einem schussartigen Knall ungefähr 40 Minuten vor dem Eintreffen der Tsunamiwelle im 350 km entfernten Hatzfeldhaven, von donnergleichen Geräuschen und Ascheregen im 100 km südlich gelegenen Finschhafen und von Asche- und Bimssteinablagerungen im vom Tsunami überfluteten Regenwald Neubritanniens (Anonymous, 1888; Steinhäuser, 1892). Diese Berichte sind Hinweise auf explosive, wahrscheinlich phreatische, Aktivität als Folge des Flankenkollapses.

Vorherige Untersuchungen des Flankenkollapses von Ritter Island im Jahre 1888 basierten auf Bathymetrie- bzw. Echolotdaten (Day et al., 2015). Diese interpretierten die Ablagerungen von Ritter Island analog zu den Schuttlawinenablagerungen des Flankenkollapses von Mount St. Helens im Jahre 1980 (Glicken, 1996). Demnach lässt sich die Rutschung in drei Abschnitte unterteilen: (i) der proximale Bereich der Rutschung wird durch Ketten von Vulkankegeln ungefähr 10 km westlich von Ritter Island abgegrenzt und ist durch blockige, Schuttlawinenablagerung geprägt; (ii) der mittlere Abschnitt schließt sich an und erstreckt sich mehr als 60 km weit in das Becken westlich der Insel Sakar und besteht aus feinkörnigen Schuttstrom- und Turbiditablagerungen (Day et al., 2015). Der kollabierte Vulkankegel von Ritter Island zeigt zwei tiefe Einschnitte, die durch ein intaktes Flankensegment (Toreva-Block) getrennt sind. Innerhalb der Rutschungsnarbe ist seit 1888 ein neuer Vulkankegel gewachsen, der sich ungefähr 200 m unter der Meeresoberfläche befindet (Abbildung 1C). Die Entstehung mehrerer kleinerer Vulkankegel westlich von Ritter Island wurde indirekt auf nach 1888 eingeschränkt (Day et al., 2015).

Im Einklang mit diesen Interpretationen wurden numerische Tsunamisimulationen durchgeführt, die die beiden wichtigsten Tsunamientstehungsparameter, die Rutschungsvolumen und Rutschungsgeschwindigkeit mit 4,6 km3 und 40 m/s annahmen, durchgeführt (Ward & Day, 2003).

Die Simulationen konnten die historischen Tsunamibeobachtungen hinreichend gut wiedergeben, wobei zu betonen ist, dass dies durch Anpassen des Rutschungsvolumens und der Rutschungsgeschwindigkeit immer möglich ist. Die im Rahmen des Projektes durchgeführten geophysikalischen Messungen, insbesondere das 3D seismische Experiment, zielten darauf ab, die dynamischen Prozesse während des Kollapses der Südwestflanke von Ritter Island im Jahre 1888 zu rekonstruieren. Die Kombination von detaillierten Tsunamibeobachtungen und der Rekonstruktion des Flankenkollapses ergeben die Möglichkeit, die Tsunamientstehung durch vulkanische Hangrutschungen im Detail zu verstehen und numerische Tsunamisimulationen auf ihre Validität zu prüfen.

1.5. Zusammenarbeit mit anderen Stellen

Die Expedition und Auswertung der Daten wurde in enger Zusammenarbeit mit Dr. Sebastian Watt von der Universität Birmingham (Vereinigten Königreich) und Dr. Aaron Micallef von Universität Malta durchgeführt. Zusätzlich fand für die Durchführung numerischer Simulationen zur Hangstabilität und Tsunamigenese Kooperationen mit Dr. Sascha Brune vom GFZ – Potsdam, Prof Dr.

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Karim Kelfoun von der Universität Clermont-Ferrand (Frankreich) und Prof Dr. Julia Morgan von der Rice Universität in Houston (USA) statt.

2.1.Eingehende Darstellung der erzielten Ergebnisse

2.1.1. 3D seismische Rekonstruktion des Flankenkollapses von Ritter Island im Jahre 1888

Die 3D-seismischen Untersuchungen der Überreste des Vulkankegels von Ritter Island und der daran anschließenden Meeresbodensedimente im Westen zeigen, dass sich der Kollaps von Ritter Island in zwei Phasen zugetragen hat (Abbildungen 2 und 3). Die erste Phase war durch eine langanhaltende, langsame Bewegung entlang einer sich tief im Vulkankörper befindenden Scherzone gekennzeichnet und wurde möglicherweise durch Extension innerhalb des Vulkankörpers und/oder die episodische Intrusion von Magma kontrolliert. Diese langanhaltende Instabilität entwickelte sich über eine lange Phase des Wachstums des Vulkankegels und führte zur Verformung durch Kompression innerhalb ebendieses. Ein bereits vorhandener Vulkankegel westlich von Ritter Island stütze das mittlere Segment der von Deformation betroffenen Westflanke von Ritter Island, induzierte eine Scherung innerhalb der mobilen Vulkanflanke und führte zur Entstehung des Toreva-Blocks. Die Meeresbodensedimente westlich an der Basis von Ritter Island sind ihrerseits von Kompression betroffen, die sich entweder simultan zur langanhaltenden Deformation des Vulkankegels oder am Anfang des katastrophalen Kollapses im Jahre 1888 entwickelt hat. Die zweite Phase des Kollapses wies eine hohe Dynamik auf und führte zur vollständigen Desintegration des ~2,4 km³ großen Vulkankegels während der Ereignisse des 13. März 1888. Die resultierende, höchst-mobile und energetische Rutschungsmasse erodierte tief in die zuvor deformierten Meeresbodensedimente und entstehenden Erosionskanäle formten die hügelige Meeresbodentopografie, die zuvor als Schuttlawinenblöcke interpretiert wurden.

Die historischen Augenzeugenberichte und eine Kraterstruktur innerhalb des Vulkanes werden von uns als Hinweise auf eine explosive Eruption gedeutet, die von der Rutschung ausgelöst wurde (Abbildung 3). Der Kollaps wurde wahrscheinlich durch ein schwaches lokales Erdbeben oder durch Intrusion von Magma ausgelöst, was allerdings spekulativ bleibt.

Abbildung 2: 3D seismische Daten von SO252 (Karstens et al., in review).

Der Flankenkollaps von Ritter Island hat insgesamt 11 km3 an Material im proximalen Bereich der Rutschung beeinflusst, während der Beitrag zur Entstehung des Tsunamis auf die 2,4 km³ des gerutschten Vulkankegels reduziert werden kann. Demnach waren lediglich 15% der Gesamtrutschmasse für die Tsunamientstehung verantwortlich. Dies zeigt, wie wichtig

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hochauflösende, geophysikalische Daten zur Rekonstruktion der Ablagerungsdynamik submariner Hangrutschungen und darauf aufbauende Gefahrenabschätzungen sind. Ohne diese Daten könnte das tsunamigene Rutschungsvolumen systematisch überschätzt werden. Auch zeigen diese Ergebnisse, dass vulkanische Eruptionen die Dynamik vulkanischer Rutschungen stark beeinflussen können und dieser Zusammenhang in zukünftigen Tsunamisimulationen beachtet werden sollte.

Abbildung 3: Rekonstruktion des Flankenkollapses von Ritter Island (Karstens et al., in review).

2.1.2. Sedimentologische Rekonstruktion der Transport- und Ablagerungsdynamik der 1888er Rutschung

Die petrologischen und sedimentologischen Untersuchungen von Sedimentproben, die Interpretation der seismischen und hydroakustischen Daten und die direkten Videobeobachtungen des Meeresbodens entlang des gesamten Pfades der 1888er Hangrutschung ermöglichen eine genaue Rekonstruktion der sedimentologischen Prozesse während der Ablagerung Rutschungsmasse (Abbildungen 4 und 5). Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die primäre Rutschungsmasse schnell desintegriert hat und innerhalb des proximalen Bereichs der Rutschung als auch im distalen Bereich verteilt wurde. Die Region, die sich den deformierten Sedimenten im proximalen Bereich anschließt, beinhaltet Schuttstromablagerungen, welche sich hauptsächlich aus Meeresbodensedimenten zusammensetzen und durch die primäre vulkanische Rutschungsmasse mobilisiert wurden. Die sedimentologischen Untersuchungen weisen, genau wie die Augenzeugenberichte und die seismische Beobachtung eines Kraters, auf eine magmatische Eruption kurz nach dem Kollaps hin.

Diese produzierte sowohl eine basaltische als auch eine weitere differenzierte

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Bimssteinkomponente, was auf ein komplexes magmatisches System unterhalb von Ritter Island hindeutet.

Abbildung 4: 2D seismische Profile entlang des Ablagerungspfades der 1888er Rutschung (Watt et al., in review).

Die lateralen und stratigrafischen Variationen innerhalb der 1888er Ritter Island Rutschungsblagerungen weisen auf ein komplexes Zusammenspiel von Erosion, Ablagerung und sekundärer Mobiliserung hin, welche nur durch die Kombination geophysikalischer Methoden und direkter Beprobung rekonstruiert werden konnte (Abbildung 5). Genau wie 3D seismischen Untersuchungen beweisen die sedimentologischen Analysen, dass eine Rekonstruktion des tsunamigenen Volumens einer Rutschung nicht allein auf Basis von Oberflächendaten abgeleitet werden kann. Unsere Resultate zeigen, dass katastrophale Kollapsereignisse wie das von Ritter Island in Jahre 1888 zu äußerst komplexen Tubiditstratigrafien führen können.

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Abbildung 5: Schematische Darstellung der sedimentologischen Prozesse innerhalb der verschiedenen Bereiche der Rutschung (Watt et al., in review).

2.1.3. Numerische Tsunamisimulationen

Unsere Untersuchungen weisen darauf hin, dass lediglich die 2,4 km3 des kollabierten Vulkankegels zur Tsunamigenese beigetragen haben. Eine potentielle explosive Eruption könnte einen sekundären Einfluss, vor allem durch die Desintegration und Beschleunigung der Rutschungsmasse, auf die Tsunamientstehung gehabt haben. Mit Hilfe des numerischen Rutschungs-Tsunami-Simulationscodes Volcflow haben wir die Tsunamientstehung durch die finale Phase des Kollapses simuliert (Abbildung 6). Diese Simulation können die historischen Tsunamibeobachtungen gut rekonstruieren, aber zurzeit die komplexen Abläufe während des Transports und er Ablagerung der Rutschung nicht nachvollziehen.

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Abbildung 6: Ergebnisse erster numerischer Tsunamisimulationen mit Volcflow

2.2. Der wichtigsten Positionen des zahlenmäßigen Nachweises

Die Hauptausgaben des Projektes umfassten den Transport von Materialcontainern und die Flüge nach Yokohama (Japan) und von Noumea (Neukaledonien), sowie Verbrauchsmittel zur Durchführung der Experimente. Ein weiterer Hauptkostenpunkt waren die Personalkosten für die PostDoc Stelle von Dr. Jens Karstens.

2.3.Der Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit

Wie erwartet, hat das Projekt einen großen Beitrag zu einem besseren Verständnis der geologischen Prozesse, die die Entstehung und Dynamik vulkanischer Flankenkollapse kontrollieren, beigetragen.

Viele Prozesse, die bisher lediglich auf Basis feldgeologischer Untersuchungen hergeleitet wurden, konnten mit Hilfe des 3D Seismik-Datensatzes nun erstmalig nachgewiesen werden. Alle geplanten Arbeiten konnten durchgeführt werden; es kam zu keinem Geräteausfall und das Vorhaben konnte vollumfänglich durchgeführt und abgeschlossen werden.

2.4.Voraussichtliche Verwertung

Die Ergebnisse des Projektes wurden auf wissenschaftlichen Tagungen vorgestellt (Micallef et al., 2017; Karstens et al., 2017; 2018, Watt et al., 2018) und wurden zur Begutachtung in wissenschaftlichen Zeitschiften eingereicht (Karstens et al., in review; Watt et al., in review). Es befinden sich zwei weitere Manuskripte in der Vorbereitung (Glöckner et al., in Vorbereitung; Kühn et al., in Vorbereitung). Aufbauend auf diesem Projekt wird zurzeit ein Antrag für eine Nachwuchsgruppe im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der DFG von Dr. Jens Karstens

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vorbereitet. Dieses wird sich mit der Parametrisierung der Entstehung vulkanischer Tsunamis befassen. Die Ergebnisse des Ritter Island Projektes sind die Basis für weitere numerische Simulationen bezüglich der Hangstabilität von Vulkaninseln (in Zusammenarbeit Prof. Dr. Julia Morgan (Rice University) und Dr. Ana Costa (Universität Mainz)) und der Entstehung von Tsunamis (in Zusammenarbeit mit Dr. Karim Kelfoun (Universität Clermont-Ferrand) und Dr. Finn Løvholt (NGI, Oslo)), die auch über die Dauer des Projektes hinweg fortgeführt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse erlauben eine verbesserte Risikoabschätzung für von Hangrutschungen ausgelöste Tsunamis an Vulkaninseln, aber auch an Kontinentalhängen.

2.5. Fortschritts auf dem Gebiet des Vorhabens bei anderen Stellen

Während der Durchführung des Projektes wurden bei anderen Stellen keine wesentlichen Fortschritte auf dem Gebiet des Vorhabens gemacht.

2.6. Erfolgte oder geplante Veröffentlichungen Begutachtete Veröffentlichungen:

• Karstens, J., Berndt, C., Urlaub, M., Watt, S. F. L., Micallef, A., Ray, M., Klaucke, I., Muff, S., Klaeschen, D., Kühn, M., Roth, T., Böttner, C., Schramm, B., Elger, J., Brune, S. (in review).

From gradual spreading to catastrophic collapse - Reconstruction of the 1888 Ritter Island volcanic sector collapse from high-resolution 3D seismic data. Earth and Planetary Science Letters

• Watt, S. F. L., Karstens, J., Micallef, A., Berndt, C., Urlaub, M., Desai, A., Klaucke, I., Böttner, C., Day, S., Downes, H., Kühn, M., Elger, J. (in review). From catastrophic collapse to multi- phase deposition: flow transformation, seafloor interaction and triggered eruption following a volcanic-island landslide. Earth and Planetary Science Letters

• van Haren, H., Berndt, C., & Klaucke, I. (2017). Ocean mixing in deep-sea trenches: New insights from the Challenger Deep, Mariana Trench. Deep Sea Research Part I: Oceanographic Research Papers, 129, 1-9.

• Micallef, A., Watt, S., Berndt, C., Urlaub, M., Brune, S., Klaucke, I., Böttner, C., Karstens, J. and Elger, J. (2017). An 1888 Volcanic Collapse becomes a Benchmark for Tsunami Models. Open Access Eos: Earth & Space Science News, 48. DOI 10.1029/2017EO083743.

Konferenzbeiträge:

• Watt, S. F. L., Berndt, C., Karstens, J., Urlaub, M. and Krastel, S. (2018). Hazard implications of large-scale edifice collapses: insights into complex landslide processes, tsunami hazards and modified eruptive behavior following the Ritter Island 1888 collapse. [Talk] In: Cities on Volcanoes 10, 02.-07.09.2018, Napoli, Italy.

• Karstens, J., Urlaub, M., Berndt, C., Watt, S. F. L., Micallef, A., Kelfoun, K., Klaucke, I., Ray, M., Brune, S., Muff, S. and Klaeschen, D. (2018). From slow spreading to catastrophic collapse: 3D seismic reconstruction of the 1888 Ritter Island sector collapse. [Poster] In: Cities on Volcanoes 10. , 02.-07.09.2018, Napoli, Italy.

• Karstens, J., Urlaub, M., Berndt, C., Watt, S. F. L., Micaleff, A., Klaucke, I., Klaeschen, D., Brune, S. and Kühn, M. (2017). The complex emplacement dynamics and tsunami genesis of

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the 1888 Ritter Island sector collapse from 3D seismic data. [Poster] In: AGU Fall Meeting 2017, 11.12 - 15.12.2017, New Orleans, USA.

Theses:

• Kubova, V. (in Vorbereitung). Sediment transport processes in the southern Bismarck Sea.

Bachelor thesis, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel,

• Kühn, M. (2017). Mass transport deposits and backarc tectonics in the Bismarck Sea.

Bachelor thesis, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, 38 pp.

• Roth, T. (2018). Lithological constraints from p-wave velocity modelling of OBS data in the northeast of Ritter Island (Bismarck Sea). Master thesis, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, 84 pp.

Literaturangaben

Anonymous, 1888. Die Fluthwelle vom 13. Maerz 1888. Nachrichten über Kaiser Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel, 4(3),147-149.

Day, S. J., Da Silva, S. H., Fonseca, J. F. B. D., 1999. A past giant lateral collapse and present-day flank instability of Fogo, Cape Verde Islands. Journal of Volcanology and Geothermal Research, 94(1-4), 191-218.

Day, S. J., Ward, S., 2003. Ward, S. N., & Day, S. (2003). Ritter Island volcano—lateral collapse and the tsunami of 1888. Geophysical Journal International, 154(3), 891-902.

Day, S. J., 2015. Chapter 58 - Volcanic Tsunamis, In The Encyclopedia of Volcanoes (Second Edition), edited by Haraldur Sigurdsson, Academic Press, Amsterdam, 2015, Pages 993-1009, ISBN 9780123859389.

Glicken, H., 1996. Rockslide-debris avalanche of May 18, 1980, Mount St. Helens Volcano, Washington (No. 96-677). US Geological Survey

Johnson, R.W., 2013. Fire Mountains of the Island: a history of volcanic eruptions and disaster management in Papua New Guinea and the Solomon Islands. Australian National University Press, 416 pp.

McMurtry, G. M., Watts, P., Fryer, G. J., Smith, J. R., Imamura, F., 2004. Giant landslides, mega- tsunamis, and paleo-sea level in the Hawaiian Islands. Marine Geology, 203(3), 219-233.

Moore, J. G., Clague, D. A., Holcomb, R. T., Lipman, P. W., Normark, W. R., Torresan, M. E.

1989. Prodigious submarine landslides on the Hawaiian Ridge. Journal of Geophysical Research:

Solid Earth, 94(B12), 17465-17484.Morgan et al, 2003

Ramalho, R. S., Winckler, G., Madeira, J., Helffrich, G. R., Hipólito, A., Quartau, R., Adena, K., Schaefer, J. M., 2015. Hazard potential of volcanic flank collapses raised by new megatsunami evidence. Science advances, 1(9), e1500456.

Steinhäuser, R., 1892. Die Flutwelle und die Hilfsexpedition voll Finschhafen nach der Südwestküste von Neu-Pommern. Westermanns Illustrierte deutsche Monatshefte, 71, pp. 265–75.

Abbildung

Abbildung 2: 3D seismische Daten von SO252 (Karstens et al., in review).
Abbildung 3: Rekonstruktion des Flankenkollapses von Ritter Island (Karstens et al., in review)
Abbildung 4: 2D seismische Profile entlang des Ablagerungspfades der 1888er Rutschung (Watt et al.,  in review)
Abbildung 5: Schematische Darstellung der sedimentologischen Prozesse innerhalb der verschiedenen  Bereiche der Rutschung (Watt et al., in review)
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