burgischen Gesandten am Hofe Süleymäns, Albert de Wyss und Georg Hos- sutoti, die noch vor Ausrüstung des Feldzugs gegen Szigeth unter Hausarrest
gestellt wurden (1566). Bis Novemijer blieben beide unter Hausarrest, dann
wurde Hossutoti nach der Rückkunft des osmanischen Heeres nach Wien
geschickt, während de Wyss als Resident Maximilians II. in Istanbul blieb. Als
Grund für die Verhängung des Hausarrests wurde ihnen die Weigerung des
Kaisers, Szigeth und Gyula herauszugeben, genannt".
Die Erklärung Süleymäns an Ferdinand zum Status eines Gesandten legte
nicht nur die de facto Stellung eines Vertreters einer fremden Macht an der
Hohen Pforte fest, sondem hatte, da vom Sultan selbst gegeben, auch Ge¬
setzescharakter. Da bei unseren Betrachtungen der de facto Status der habsbur¬
gischen Gesandten an der Pforte im Mittelpunkt stand, wurde auf die Frage der
Vereinbarkeit der Interpretation des Gesandtenstatus durch Süleymän mit dem
SarTatsrecht nicht eingegangen, was die Notwendigkeit der Untersuchung auch
dieses Sachverhaltes aber nur unterstreichen soll.
In dem Artikel Imtiyäzät erwähnt der Autor, daß anfänglich ein in Istanbul residierender Botschafter in der Behandlung einem Konsul gleichgestellt war, und führt in diesem Zusammenhang aus, daß seine Person, seine Dienerschaft und seine Tiere „immune from interference at his residence, on the road, or at overnight halts" waren". Diese Feststellung Inalciks ist ebenfalls im Sinne un¬
serer Darlegungen einzuschränken.
KARL SÜSSHEIM, DIE MILITÄRISCHE POSTÜBER¬
WACHUNG UND DAS SCHICKSAL DER TÜRKEN IN
DEUTSCHLAND WÄHREND DES I. WELTKRIEGS
Von Jan Schmidt (Leiden)
In diesem kurzen Aufsatz möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf einen wohl
sehr sparsam dokumentierten Aspekt der Geschichte der deutsch-osmanischen
Beziehungen während des I. Welücriegs lenken, nämlich auf das Schicksal der
für kürzere oder längere Zeit in Deutschland verbleibenden Türken', das auf
13 Hammer, op. cit., p. 435 ff.
14 H. Inalcik in EP, Bd. III. p. 1180.
1 In keiner der Monographien, die ganz oder teilweise die Beziehungen zwischen Deutsch¬
land und dem osmanischen Reich zum gegenständ haben, wie z.B. J.L. Wallachs Anatomie einer Militärhilfe. Die preußisch-deutschen Militärmissionen in der Türkei 1835-1919 (Düsseldort 1976), wird dieses Thema zur Diskussion gestellt. Ich hatte keine Gelegenheit,
Die Postüberwachung und die Türken in Deutschland während des 1. Weltkrieges 235
unerwartete und unterhaltende Weise in dem Tagebuch des Orientalisten Karl
Süßheim und damit verbundenen Archivakten beleuchtet wird.
Ich kann hier nicht ausführlich auf die Person Karl Süßheims und sein
Tagebuch eingehen^; es sei doch so viel gesagt: Karl Süßheim, geboren 1878 in
Nürnberg von jüdischen Eltern, war 1911-1933 Privatdozent, später außer¬
ordentlicher Professor an die Universität München, wo er Geschichte der isla¬
mischen Völker und türkische, später auch arabische und persische Sprache und
Literatur lehrte. Nach einer vierzehntägigen Gefangenschaft im Konzen-
tradonslager Dachau, November 1938, und seiner erzwungenen Auswande¬
rung war er von 1941 bis zum seinen Tode 1947 Dozent der Turkologie an der
Universität Istanbul.
Von September 1914 bis zum Ende des 1. Weltkriegs diente er ehren-amtlich
der Postüberwachungsstelle am Hauptbahnhof in München - die Stelle war
direkt den Kommando des 1. bayerischen Armeekorps unterstellt - wo er
beauftragt war, die ,in der türkischen, arabischen und persischen Sprache zu
übersetzenden Postsendungen' zu bearbeiten'. Er wurde geschätzt als ,der
weitaus beste Übersetzer der türkischen Sprache in München"*, und galt des¬
wegen als ,unentbehrlich' fürdie Stelle, auch weil ,die der Übers.-stelle Mün¬
chen zugeteilten türkischen Briefe oft so zahlreich sind, daß ein Übersetzer (der
zweite was Süßheims Schüler, der polyglotte Kreisarchivassessor Dr. Ignaz
Hösl) dieselbe nicht bewältigen kann''. Süßheim, ein ,Garnisons-
verwendungsfähiger' Reservist des II. bayerischen Armeekorps, war - kein
geringer Vorteil - durch seine oft sehr intensive Beschäftigung mit den Post¬
sendungen imstande, den aktiven Felddienst zu umgehen.
Während eines großen Teils seines Lebens führte Karl Süßheim ein Tage¬
buch, merkwürdigerweise in türkischer und später, in den dreißiger Jahren, auch
in arabischer Sprache. Zwölf Hefte dieses Tagebuchs wurden nach seinem
für diesen Aufsatz anderen Quellen nachzuforschen als denjenigen, die mit Karl Süßheim und der Münchener Postüberwachung zu tun haben. Eine Erforschung der Biographien und Werke von Literatoren und Journalisten, die sich während dieser Periode in Deutschland aufgehalten haben, wiez.B. Mehmed Äkif (Ersoy) VerfasserderßeWi/i hatiralari, wird mehr interessantes Material erbringen, außer demjenigen, das sich zersUeut in deutschen Archi¬
ven befmden mag.
2 Für seine Biographie siehe: B. Flemming, ,Karl Süßheim 1878-1947', in: Der Islam, 56 (1979), 1-8. Professor Flemming und ich bereiten eine Studie vor, die das Tagebuch Süßheims zum Gegenstand hat. Teile des Kapitels über den I. Weltkrieg werden hier be¬
nutzt.
3 So im: ,Verzeichnis der bei der Militärischen Überwachungs-Stelle I. A.K. verwendeten freiwilligen ehrenamtlichen Mitarbeiter usw'., d.d. 5.4.1916, A, Bayerisches Hauptstaats¬
archiv (BHSA), Bestand Stellvertretendes Generalkommando (S.G.) I. A.K. 1621.
4 In einem Brief des Vorstands Schneider an das S.G., d.d. 23.11.1915, BHSA, S.G. I. A.K.
5352.
5 Im oben genannten .Verzeichnis', ibidem.
Tode, zusammen mit seiner ausgedehnten orientalischen Sammlung, von seiner Witwe an die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin verkauft, wo sie jetzt noch aufbewahrt werden*. In den Teilen, die die Periode des I. Welt¬
kriegs umfassen (das 5., 6., 8. und 9. Heft), beschreibt er ausführlich seine
Aktivitäten für die Postüberwachung, nennt oder zitiert 130 Briefe und
Postkarten, die seine Aufmerksamkeit erregten. Er schreibt auch über 20
Rapporte, die dem Vorstand der Stelle, ab August 1915 Major Ivo Schneider, vorgelegt wurden. Sie behandelten meist Einzelfälle, z.B. ,deutschfeinliche' Mitteilungen m Briefen, Spionagefälle oder militärisch interessante Berichte,
denen er durch seine Arbeit auf die Spur gekommen war. Major Schneider
seinerseits leitete diese Rapporte weiter an das Stellvertretende General¬
kommando des Armeekorps, oder an die Abwehr, d.h. den ,Nachrichten-
offizier des Generalstabs des Feldheeres' in Berlin, welche beide Instanzen zu entscheiden hatten, was weiter geschehen sollte, jedenfalls da, wo Eingreifen geboten schien - einige Beispiele kommen noch an die Reihe. Einige Rapporte
und einschlägige Korrespondenz oder Teile davon, habe ich im Kriegsarchiv in
München wiedergefunden.
Das größte Teil der Poststücke, die Süßheim sah, soweit sie in seinem Ta¬
gebuch vermerkt sind, wurden geschrieben von, meist osmanischen, Türken,
die oft direkt wegen des Krieges und des deutsch-osmanischen Waffenbünd¬
nisses, Deutschland besuchten oder kürzer oder länger in dem Lande verblie¬
ben. Unter ihnen waren Schüler, Studenten, Geschäftsreisende, Diplomaten, Politiker, Kurpatienten, Journalisten, Offiziere, Kadetten, Kriegsverletzte, Kriegsgefangene, und, last but not least, Deserteure und Spione. Aus ihren Brie¬
fen, insoweit sie uns indirekt vorliegen, bekommen wir einen zwar fragmen¬
tarischen, aber doch sehr lebendigen Einblick in ihr oft vom Krieg erschüttertes Dasein. Ich möchte dies mit einigen Beispielen illustrieren.
So erfahren wir aus einer Notiz Schneiders an das Stellvertretende Kom¬
mando', daß in der ,wirtschaftlichen Schule' in Triesdorf (Mittelfranken) tür¬
kische Schüler untergebracht waren. Süßheim hatte ihm, Schneider, am 5.
November 1917, die Meldung vorgelegt, daß ,es aus durchlaufenden Korres¬
pondenzen ersichtiich [sei], daß bei [diesen Schülem] Unzufridenheiten (sie)
mit der Behandlung vorhanden [seien] '. Die deutsche Nahmngsversorgung war
in eine schwierige Lage geraten. Sechs Tage später aber war ,auf Gmnd [einer]
an die [Schule] ergangenen höheren Weisung (...), die Stimmung der
betreffenden jungen Türken vollständig umgeschlagen und [äußerten] diesel¬
ben sich jetzt durchaus zufrieden'. Schneider bat ,um Rückgabe der anlie¬
genden Briefe, um sie baldigst [wieder] in Auslauf setzen zu können'.
Zwei Jahre früher, am 13. November 1915, war Süßheim gerührt von einem
Brief, geschrieben von Osman ipek9i, einem türkischen Studenten an der
6 Unter der Signatur Hs. or. 1968,1135.
7 BHSA, S.G. I. A.K. 1523/8349, d.d. 16.11.1917.
Die Postüberwachung und die Türken in Deutschland während des 1. Weltkrieges 237
Teclinischen Hochschule in Mittweida - er war auch Korrespondent für die
osmanische Zeitung Tasvir-i eßcär-an seinen Bruder Bedi in Istanbul. Süßheim
übemahm den Brief zur Gänze in sein Tagebuch*. Osman riet seinem Bmder,
möglichst bald nach Deutschland zu kommen wegen der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten, dort Geld zu verdienen. Er schrieb:
,Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber am letzten Tag vor meiner Abfahrt aus Berlin kamen sie zu mir [und sagten mir, daß] sie begonnen hatten, Abendstunden Türkisch in Leipzig zu geben. Dreihundert Personen wünschten Türksich zu lernen. Jeder von ihnen wird 1 Mark pro Stunde bezahlen. Denk' mal nach, Bedi, du wirst 150 Personen jede Woche dreimal Unterricht geben, und noch mal 150 Personen an den übrigen Tagen der Woche. Stell' dir vor, wieviel Geld du machen wirst! Ich kann es natürlich nicht machen, weil ich in Mittweida in die Schule gehen muß (...)'
Darauf erläuterte er, daß sehr viele deutsche Fabrikanten und Firmen nun Türken brauchten, was er im Büro der Deutschen Colonial Gesellschaft gehört hatte. Besser wäre es, nicht nur in Berlin zu bleiben, denn es gab schon viele Türken dort. Weiter riet er ihm, sich möglichst wichtig zu machen,
,weil sie (die Deutschen) einen großen Namen oder eine Persönlichkeit sehr anerkennen (...) Als ich sagte, daß ich Reserveoffizier der Schwarzmeerflotte in Istanbul war, gewann ich manche Freunde unter den Offizieren hier (...) Obgleich wir Offizieren nicht viel Bedeutung beimessen, wurde ich, wenn ich ihnen erzählte, daß ich ein Reserveoffizier war, behandelt, also ob ich der wichtigste Mann in der Türkei wäre'.
Natürlich müßte er auch fleißig sein, aber mit Respekt und fleißiger Abeit würde er sicher viel Geld verdienen. Und dann gab es auch noch die Mädchen:
er selbst habe schon manche amourösen Erobemngen gemacht!
Nicht weit von Berlin lag das Kriegsgefangenenlager Zossen, wo viele
Muslime gesammelt waren. Süßheim las einige Briefe von Osmanen, die im
Oktober-November 1915 das Lager besucht hatten. Auf Einladung der deut¬
schen Behörden stattete eine Gmppe von türkischen Studenten in Gesellschaft
des osmanischen Botschafters Ibrahim Hakki Pasa anläßlich des Bayrams ei¬
nen Besuch ab. Nachdem die 12.000 Gefangene und ihre Gästen die Gebete
verrichtet hatten, wurden, so beschrieb es Süleyman §ükri,
.drei Ochsen und vierzehn Schafe, geschenkt von der deutschen Regierung und ausgeschmückt mit roten und weißen Bändern. (...) geopfert zur Erbauung der Anwesenden. Danach gingen der deutsche Kommandant. Seine Exzellenz der Botschafter Pascha, und wir hinter ihnen, an den Gefangenen, den türkischen, arabischen, indischen, kurz gesagt, allen unseren muslimischen Brüdem endang (...) Sie standen in Reih und Glied und riefen: ..Es lebe unserer Padischah!"
Etwas weiter standen die mssischen Gefangenen, die hinter einem Zaun aus Eisendraht zu uns herüberschauten'.
8 Tagebuch, Heft 6, fol. 9a- 10b.
Der Musikstuden Ali schrieb, daß er sich mit einigen Besuchern unter die Gefangenen mischte.
,Ich began das bischen Tatarisch zu sprechen, das ich kannte. Ich fragte, was sie aßen, wie oft sie sich wuschen, ob sie arbeiteten (...) wie sie von den Deutschen behandelt wurden. Alle zeigten sich sehr zufrieden (...) Ein älterer [Gefangener] kam auf micht zu - ich war der jüngste unter ihnen - und streichelte meinen Rücken. Was sollte ich ihm sagen? „Gott erbarme sich deiner", sagte er, und mit Tränen in den Augen trat er zurück (...)''.
In diesen Jahren wurde Deutschland, und oft auch die Hauptstadt Bayerns,
regelmäßig besucht von osmanischen Delegationen von Politikern und Jour¬
nalisten, welche die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden
Großmächten stärken sollten. Karl Süßheim wurde meistens gebeten, als Dol¬
metscher aufzutreten. So begleitete er, zum Beispiel, eine Grupe von sieben
Abgeordneten auf einem Ausflug nach Schloß Herrenchiemsee am 29. Mai
1916'°. Ein Jahr später, am 30. April 1917, besuchte Großwesier Tal'at Pasa, den Süßheim in Istanbul kennengelernt hatte und mit dem er korrespondierte,
München, und Süßheim war unter den Würdenn-ägem, alle in Uniform oder
Frack und Zylinder, die ihn am Bahnhof empfingen. Als der Zug eintraf und der
Groß-wezier und sein Gefolge ausgestiegen waren, drängte General von
Lossow, der deutsche Mihtärattache in Istanbul, sie zum Empfangszimmer des
Bahnhofs, wo der König sie erwartete, und dekorierte. Gerührt notierte Sü߬
heim, der mitgegangen war, daß darauf der Pascha sich von der hohen Gesell¬
schaft löste, auf ihn zukam, und lächelnd seinen Namen nannte. Viel Gelegen¬
heit, ihn zu sprechen, hatte er jedoch nicht; der preußische Botschafter Von Treutier ließ ihn aus dem Speisesaal des Hotel Regina Palast entfemen, wo die
hohen Gäste das Mittagessen einnahmen, weil er nicht eingeladen worden war.
Nachmittags, beim Abschied am Bahnhof, liemerkte er, daß die Türken in einem
Bummelzug ,wie Verhaftete' nach Wien abgeführt und sogar ausgelacht wur¬
den. Seufzend stellte er fest, daß dieses Benehmen sich leider nur zu oft bei Deutschen gegenülaer Türken zeige".
Im Januar 1918 besuchte die osmanische Hofkapelle (die Saray-i hümaym
müzikasi), geleitet vom Dirigenten Zeki Bey, Deutschland zu einer fünfwö¬
chigen Gastreise. Am 13. Januar wohnte Süßheim ihrem Konzert im Odeonsaal
bei. Er notierte, daß die anwesenden Türken sehr begeistert waren, aber
Süßheim memte, daß die abendländischen Stücke ohne wirkliches Verständnis
9 Ibidem, fol 5a-b. Der osmanische Literator Mehmed Äkif besuchte 1914-1915, als Re- presentant der türkischen muslimischen Schriftsteller, die deutschen Gefangenenlager, die speziell für die als Mitkämpfer englischer Kolonialtruppen gemachten muslimischen Gefangenen eingerichtet worden war, siehe D. Horani-Kirchberg, Der türläsche Dichter Mehmed Äkif (Ersoy) (1873-1936) Üben unä Werk. Ein Versuch (Hamburg 1977), 66.
10 Tagebuch, Heft 6, fol. 91a-96b.
11 Tagebuch, Heft 8, fol. 37a^0b.
Die Postüberwachung und die Türken in Deutschland während des 1. Welücrieges 239
gespielt wurden'^. Riza Hüsni, .Mitarbeiter und Leiter' der Zigarettenfabrik
Grathwohl in München (eine Zweiguntemehmung der Tabakfinna Hasan
Äkifzade in Saloniki, welche Zigaretten an die deutschen Truppen lieferte"
sandte am 19. Januar einen ,falschen und entstellten Zeitungsartikel' aus den
Münchener Neuesten Nachrichten über das Auftreten der Kapelle an ein Mit¬
glied des Orchesters. Süßheim sah den Brief und den Artikel und schlug in ei¬
nem seiner Rapporte an Schneider vor, ,den Ausschnitt (...) enthaltend den
Artikel „Sympaüiien und Ungeschicklichkeiten" (...) [der] die Art der Auf¬
nahme der türkischen Hofkapelle als mehr oder minder verfehlt beschreibt (...)
aus Riza Hüsnis Briefen herauszunehmen und von der Beförderung
auszuschließen''". Der Bericht wurde am 25. Januar 1918 weitergeleitet an das Kommando". Ob dieser Vorschlag angenommen wurde, ist mir nicht bekannt und wird auch nicht im Tagebuch vermerkt.
Ein bedeutender Teil der Briefe, die Süßheim beschrieb oder zitierte,
stammte von Angehörigen der ausgedehnten ägyptisch-osmanischen khedivi-
schen Dynastie. Viele Prinzessinen, osmanische Paschas oder ägyptische Sul¬
tane besuchten Deutschland und auch die Schweiz oder lebten dort bzw.
verbrachten dort ihr Exil. Die meisten dieser Briefe enthielten nicht viel mehr
als üble Nachreden oder Familienangelegenheiten wie Abrechnungen ihrer
enormen ägyptischen Baumwollplantagen. So tadelte Prinzessin Emine, Toch¬
ter des ehemahgen Khediven Ismail Pasa, am 16. Dezember 1915 aus Territet
(Vaud) in einem Brief an ihre Nichte Behiye Hamm in München das skandalöse
Benehmen des verbannten Khediven (Abbas Hilmi 11 (den Süßheim selbst
später im August 1918 in senem Hotel in Garmisch aufsuchte '*) im Grand Hotel, wo er offen eine Affäre hatte mit einer französischen Dame, von zweifelhaftem
Ruf. Prinzessin Kadriye, Tochter des Khediven Husayn, schilderte in einem
Brief aus München an ihre Tante Emine - dieselbe die schon erwähnt wurde -
die Qualen ihres Vaters, der sich, kurz vor seinem Tod, ,fortwährend von Ver¬
schwörungen englischer, wie von ägyptisch-nationaler Seite bedroht glaubte'.
Süßheim zitierte aus diesem Brief in einem Rapport des 4. Mai 1917 an
Schneider'*:
.Tante, ohne dir die Zeit zu lassen zu fragen, will ich Dir unseren Zustand in 2 Worten schildern:
Gott möge uns vor noch schhmmerem (sie) bewahren. Die letzten 6 Monate haben die früheren 12 Tagebuch, Heft 9. fol. 21b-22a.
13 Siehe das Tagebuch d.d. 15.11.1915 (Heft 6. fol. IIb) und d.d. 17.12.1915 (Ibidem, fol.
19a-b).
14 Handgeschriebener Rapport Süßheims an Schneider, ohne Datum. BHSA, S.G. I. A.K.
1528/889.
15 Schneider an das 5.G.. selber Bestand.
16 Siehe das Tagebuch. Heft 9. fol. 77b-79a. dd. 21.8.1918.
17 Im Tagebuch. Heft 6, fol. 18a-19a.
18 BHSA, S.G. I. A.K. 1509/339.
Tage ganz in Vergessenheit gebracht (...) Früher phantastisch, ist mein seelischer Zustand ein ganz anderer geworden. Ich fühle, dass meine Seele verwelkt ist. Ich bin ganz und gar um den Verstand gekommen. Ich kann nicht mehr mir selbst leben, ohne Unterlass muss man sich Gewalt antun, und das richtet Menschen zugrunde'.
Interessanter für Süßheim jedoch war das Tun und Treiben Mahmud Muh-
tar Pa§as, Sohn des bekannteren Gazi Ahmed Muhtar Pa§as und verheiratet mit
Prinzessin Ni'met, der Schwester der Emine Ismail. Seit der Endassung ihres
Mannes, der in Berlin osmanischer Botschafter war, lebte sie ab Juli 1915 in
München. Wegen seiner neutralisdschen Haltung war Mahmud Muhtar Pa§a in
Konflikt geraten, mit dem in Istanbul regierenden Komitee für Einheit und
Fortschritt. Daß von deutscher Seite ein gewisser Argwohn ihm gegenüber
berechdgt war, zeigte sich am Ende des Krieges, im Januar 1918, als er, übri¬
gens umsonst, beim britischen Botschafter in Bem vorfühlte ob ein separater
Friedensvertrag zwischen England und dem Osmanischen Reich möglich sei
(Sir Horace Rumbold hielt ihn für einen first class liar'y^. Ihm widmete
Süßheim einige Rapporte. So berichtete er Schneider am 4. Mai 1917, daß der
Pascha im April 1917 von Berlin nach Istanbul gereist war, wo man ihm vor¬
schlug das Oberkommando des wesüich vom oberen Euphrat operierenden
linken Flügels der Kaukasusfiront zu übemehmen von Vehib Pasa^" ,der vor
einigen Wochen erkrankt nach Konstanrinopel zurückgekommen ist und zur
Erholung in ein europäisches Bad reisen sollte', alDcr ,Machmud Muchtar Pa¬
scha weigerte sich mit Händen und Füssen gegen Uebemahme eines Komman¬
dos und wollte am 2. Mai 1917 von K. nach Deutschland zurückreisen'^'.
Nachdem das deutsch-osmanische Waffenbündnis am 3. August 1914
Wirklichkeit geworden war, reiste nicht nur eine immer höhere Zahl von deut¬
schen Offizieren ins Osmanische Reich, sondem kamen auch osmanische Offi¬
ziere nach Deutschland. So wurde General Zeki Pa^a Verbindungsoffizier,
vielleicht auch Adjudant des Kaisers, beim Großen Generalstab in Berlin. Am
4. Febmar las Süßheim einen Brief von ihm an den Generalissimus Enver Pasa,
in dem er ihn, u.ä., bat, frühere für die Regiemng gemachte Auslagen
zurückzubezahlen und ihm klar machte, daß er eine Befördemng wünschte^.
Die meisten Offiziersbriefe, die Süßheim zu prüfen hatte, wurden jedoch
geschrieben von Verwundeten. So bekam er am 4. Oktober 1915 ein großes
Bündel Poststücke von einer Gmppe Offiziere, die in der Schlacht um Gallipoli
19 Siehe:M.Gil\xn,SirHoraceRumbold.PoriaiiofaDiplomat 1869-1941 (London 1973), 169-170. Für die Biographie des Paschas und der khedivischen Familie, siehe E. Foat Tugay, Three Centuries. Family Chronicles of Turkey and Egypt (London 1963), passim.
20 Vehib Pasa (Ka^i) (1877-1940) war während des Krieges Kommandant der2. Armee an der Kaukasusfront, siehe Türk Ansiklopedisi (TA), XXI (1974) 86-87.
21 BHSA, S.G. I. A.K. 1509/399.
22 Tagebuch, Heft 5, fol. 61a-62a.
Die Postüberwachung und die Türken in Deutschland während des 1. Weltkrieges 241
mitgekämpft hatten, und die, nach offizielem Empfang in Wien und Berlin, zur
weiteren Erholung in Hotels in Wiesbaden untergebracht worden waren.
Süßheim schrieb in sein Tagebuch, daß die Pforte versprochen hatte, alle ihren Unkosten zu bezahlen,
.trotzdem wurde ihnen nach Ankunft in Deutschland nicht einmal ihr normaler Sold aus¬
bezahlt. Alle standen in kürzester Zeit mit leeren Taschen da. Sie beklagten sich sehr, auch weil für jeden Dienst 30 Pf. Trinkgeld bezahlt werden mußte (...) Viele erinnerten sich voll Sehnsucht an Istanbul und wollten so bald wie möglich heimkehren'".
Später im Krieg, im Februar und April 1918, schrieb Süßheim einige Rap¬
porte betreffs Beschwerden eines osmanischen Hauptmanns Osman Cevdet,
der wegen Lungenkrankheit im Sanatorium .Wehrawald' in Todtmoos (Ba¬
den) verweilte, und der unter anderen an seine Frau und das Generalinspektorat des Militärsanitätswesens des Kriegsministeriums in Istanbul Briefe richtete, in
denen er, wie Süßheim im Februar meldete, klagte ,über das Sanatorium' und
üi?er die ,Frage der Lebensmittel- und Warenknappheit in Deutschland' schrieb.
.Daher', schloß er, ,dürften die Briefe des Herm Hauptmanns (...) sich (...) nicht zur Befördemng eignen'. In Briefen, versandt im April 1918, äußerte der Hauptmann, der übrigens ,von Natur sehr reizbar, aber ein ehrenwerter, präch¬
tiger Charakter' sei, sein Verlangen, nach einem ungarischen oder schwei¬
zerischen Sanatorium, vorzugsweise nach Davos oder Arosa, verlegt zu wer¬
den,
,obwohl er an der Verpflegung in Wehrawald nichts zu tadeln findet. Er erwähnt lediglig zuweilen, daß er sich Butter und Eier dann und wann für teueres Geld in der Umgebung kaufe (...) Ein Anuag zur Übersiedlung von W. nach der Schweiz schließt nicht begründete Kritik an einen der besten deutschen Sanatorien in sich und setzt damit in den Augen des Gene¬
ralinspektors des türkischen Militärsanitätswesens den Wert der deutschen Santorien in wohl ungebührlicher Weise herab'".
Osmanische Offiziere kamen nicht nur zur Genesung und Erholung nach
Deutschland, sondem auch zu Ausbildung und Training. Auch hier gab es vie¬
le Gelegenheiten für Ungeschicklichkeiten und Beschwerden. So beklagte sich
ein gewisser ihsan Bey, warscheinlich Kadett der Marinefliegerschule auf
Nordemey, in einem Brief an den Stab der Fliegerausbildungsschule (Bahriye tayyareci mektebi) in Aya Stefano (jetzt Yejilköy) über die schroffe Behand¬
lung von selten des Generalinspekteurs der Wilhelmshavener Bucht (16. Mai
1916)". Süßheim meldete die Sache an Schneider.
Schließlich gab es Fälle von Desertion und (möglicher) Spionage. Beson¬
ders am Ende des Krieges, als Süßheims Ruf bei den Militärbehörden gefestigt 23 Ibidem, 138a-b.
24 BHSA, S.G. I. A.K. 1523/1783.
25 Tagebuch, Heft 6, fol. 78b.
war, wurde er zuweilen direkt von der Polizei gebeten als Übersetzer oder Dolmetscher aufzutreten. So identifizierte er, am 8. März 1918, zwei musli¬
mische Deserteure, die in Bayern verhaftet worden waren. Süßheim stellte fest, daß die beiden Männer Albaner waren, und daß einer fließend türkisch sprach.
Sie waren von der galizischen Front geflohen, weil sie schon sehr lange nichts von ihren Familien gehört hatten^*.
Süßheim analysierte auch einige Male die Papiere, die die Polizei bei mög¬
lichen Spionen gefunden hatte. Ein gewisser Bekir Sidki Yolda? z.B., geboren 1897, der Sohn eines Steuerbeamten der Provinz Izmir, studierte auf Kosten des osmanischen Abgeordneten Ubeydullah Efendi " in der Schweiz. ,In Juiü 1917', schrieb Süßheim,
Jcam, während er im Ccrfe de la Paix (in Zürich) war, eine Person namens Matthews, angeblich britischer Konsul in Basel, auf ihn zu, setzte sich neben ihn und sagte ihm, daß Tal'at und Enver Pa§a, die das Osmanische Reich in die Krieg geführt hatten, eliminiert werden sollten'.
Am 25. November war er mit 1700 Mark und einem Schwefelschreiber,
offensichüich mit Spionageabsichten, nach München gekommen. Er wurde
verhaftet, als er beschäftigt war, Berichte in Geheimschrift aufzustellen^.
Als letzten Fall will ich hier den eines angeblichen osmanischen Oberleut¬
nants der 8. Division erwähnen. Ahmed Ihsan Bey, geboren am 4. September
1890 in Istanbul als Sohn des ,Oberinspektorseheleute' Abdullah Aga Bey und
,Sali Hanoum', wurde am 5. September 1917 in Ingolstadt verhaftet, weil ,sein
Vernehmen nicht einwandfrei erschien' und unter dem Verdacht der Spionage
in die Zentralpohzeistelle München gebracht. In Ingolstadt hatte er ,fast
ausschliesslich in Offizierskreisen [verkehrt]', und hatte außerdem 200 Mark
aus der ,Kasseverwaltung' der Kommandantur gehehen. Er behauptete zwar
nach Deutschland gekommen zu sein, um seinen Typhus, zugezogen an der
Kaukasusfront auszukurieren, und besaß einen Ausweis der deutschen
Militärmission in Istanbul sowie einige militärische Medaillen, aber nach eini¬
gem Drängen stellte sich schon bald heraus, daß er niemals in der osmanischen
Armee gedient hatte. Schließlich stimmte er der folgenden Erklärung zu:
,Ich besuchte in Konstantinopel das Gymnasium und die Technische Hochschule. Nach Beendigung meiner Studien war ich bei der Regierungsgesellschaft, die in Konstantinof)el das elektrische Strassenlicht einrichtet, als Techniker angestellt. Gewohnt habe ich stets bei meiner Mutter Jokusch Teschme Nr. 8. Während der Kriegszeit war ich beschäftigungslos zu Hause.
Bei der letzten Musterung wurde ich im Juli 1917 in Konstanünopel als gamisons- diensttauglich befunden. Meiner Militärpflicht habe ich mich durch die Flucht entzogen. Ich
26 Tagebuch, Heft 9, fol. 31b-32a.
27 Er lebte 1857-1937 und war Abgeordneter für Aydm, siehe: ,Ubeydullah Efendi', in: TA, XXXll (1983), 473.
28 Tagebuch, Heft 9, fol. 29b-34a, d.d. 6., 12. und 18.3.1918.
Die Postüberwachung und die Türken in Deutschland während des 1. Weltkrieges 243
hätte in der ersten Tagen des Monats August zur 6. Armee in Rumänien einrücken sollen (...) Anfang August habe ich mir in Konstantinopel eine Offiziersuniform gekauft und mir den anliegenden Ausweis verschafft (für 4 Pfund) (...) von einem gewissen Nury, der Militär¬
schreiber in Konstantinopel ist und mitdem ich ab und zu in Cafe Walde zusammengekommen bin (...) Mit diesem gefälschten Militärschein bin ich am 6. August 1917 von Konst. fort. Bis an die bulgarische Grenze bestritt ich die Reisekosten aus meiner eigenen Tasche. Von da ab fuhr ich mit Militärfahrscheinen, die mir jeweils gegeben wurden. Ich reiste über Sofia, Budapest, Oderberg, Breslau, Frankfurt a.O., Berlin, Nürnberg nach Ingolstadt. Seit 3 Wochen hielt ich mich am letztgenannten Orte auf und verkehrte dort hauptsächlich in Offizierskreisen.
Ab und zu machte ich Abstecher (...) Ich beabsichtigte, bis zum Friedensschluss in Deutschland zu bleiben. Die Offiziersuniform trug ich deshalb, weil ich damit rechnete, dass ich mich unbeanstandet in Deutschland aufhalten könne'.
Er erklärte weiter, daß er 500 Mark aus Istanbul mitgenommen batte, aber daß seine Mutter ihm kein Geld mehr nachgesandt hatte. Der Protokollführer fügte zu:
,Gegen Ihsan Bey sind auch noch Verfahren wegen Diebstahls und Betrugs anhängig. Er ist überführt, Ende August in einem hiesigen Juwelierladen einen auf 260 M gewerteten Diamantring entwendet zu haben, ausserdem hat er eine hiesige Kleiderfuroa um etwa 360 M geprellt'.
Es Stellte sich heraus, daß ihsan Bey schon vorher, 1916, als die allgemeine
Wehrpflicht im Osmanischen Reich eingeführt zu werden drohte, drei Wochen
in Franfurt am Main als Fliegeroberleutnant verweilt hatte: , Auf einen weiteren Vorhalt gab er zu, diejenige Person zu sein, die in November 1916 in Frankfurt
a.M. festgenommen und nach der Türkei verschubt (sie) wurde', schrieb der
Protokollführer und schloß:
.Über den angeblichen Ihsan Bey habe ich eingehende Erhebungen eingeleitet, und zwar vorzugsweise unter dem Gesichtspunkt des SpionageverdachLs. Nebenher werden auch die Erhebungen wegen der Eigentumsvergehen gepflogen. Eine Anfrage in der Türkei ist vorerst von hier aus noch nicht erfolgt (...)'*
Nicht lange nachher wußte ihsan Bey sich jedoch seiner Verhaftung zu ent¬
ziehen: am 13. November 1917 wurde die Postüberwachungsstelle am Haupt¬
bahnhof von der Polizei, bzw. dem Stellvertretenden Generalstab der Armee,
Abteilung Illb Abwehr ,ersucht alle etwa von und an ihn sowie an seine Mutter (...) gerichteten Postsendungen anzuhalten und anher vorzulegen"". Ein Son¬
derblatt des Bayerischen Polizeiblattes was angeheftet; darin stand, daß der ,Hochstapler ihsan Bey am 30. Oktober 1917 (...) aus Polizeihaft entwichen war, und daß
29 Noüz der Zentralpolizeistelle Bayern an das Bayerische Staatsministerium des Inneren, d.d.
14.9.1917, fi//5/l, M. Inn. 66279/13614 und 13601.
30 Das Blau hat die Nummer 132.
,der Flüchtling (...) 1,73 m groß und glatt rasiert [war], schwarze Haare, große braune Augen, etwas wulsüge Lippen und gelblich gebräuntes Gesicht [hatte] (...) Bei der Flucht trug er roten Fez, schwarzen abgerundeten Jackettanzug, dunkelgesu-eifte Hose und schwarze Lackschuhe mit gelbem Einsatz (...) Kurz nach seiner Flucht gelang es ihm sich Barmittel zu verschaffen.
Es ist damit zu rechnen, daß er auch weiterhin strafbare Handlungen verübt (...) Eingehendste Fahndung und Festnahme dringend erboten'.
Die Arciiive und Süßheims Tagebuch schweigen darüber, ob er wirklich
gesucht und festgenommen worden ist. Wie die meisten seiner hier erwähnten
Landgenossen ist er bald wieder in die Anonymität der Geschichte zurück¬
getreten.
TÜRKISCHE ÜBERSETZUNGEN ZWEIER EUROPÄISCHER
GESCHICHTSWERKE AUS MUHAMMAD ^ALI'S
ÄGYPTEN: BOTTA'S „STORIA D'ITALIA" UND
CASTERA'S„HISTOIRE DE CATHERINE"
Von Johann S&auss, München
Die Übersetzungstädgkeit in Ägypten unter der Herrschaft Muhammad
"All's hat bisher vor allem im Hinblick auf die Übertragungen ins Arabische in
der wissenschaftlichen Forschung Beachtung gefunden, was angesichts der
zentralen Bedeutung dieser Übersetzungen für die arabische Renaissance (nah-
da) zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht verwundem darf. In weitaus gerin¬
gerem Maße gilt dies für die Übersetzungen ins Türkische, die in diesem Zeit¬
raum in den Dmckereien von Bulaq und Alexandria erschienen sind.
Die frühen türkischen Dmeke aus Ägypten sind bisher zwar schon mehr¬
fach repertorisiert worden, allerdings in nicht befriedigender Weise, insbeson¬
dere, was Autorschaft, Entstehungszeitpunkt und Vorlage der Übersetzungen betrifft^.
1 Grundlegend: öamäl ad-DIn a5-Sayyäl: Ta'rif at-targama wa 1-haraka al-laqäfiyya ft Mijr Muhammad 'Ali, Kairo 1951. Enthält arab.-frz. Übersetzungsproben sowie eine Liste der edierten Werke. Nicht zuverlässig sind jedoch die meist von Perron, bzw. Heyworth-Dunne übernommenen Angaben zu den türkischen Übersetzungen.
2 A. Perron: Lettre ä M. Mohl sur les 6coles et rimprimerie du Facha d'Egypte, in: Joumal Asiaüque, 1Ve serie, 2 (1843), S. 5-23. Die S . 31-61 abgedmckte Liste stammt jedoch nicht von Perron, sondem von T.X. Bianchi, dereine von Dantan, dem ersten Dragomann des frz.
Generalkonsulats angefertigte Liste ergänzte (op. cit. S. 22, Anm. 1). 'AH Efendi Hilmi ad- Dägistänl: Al-kutub at-turkiyya al-mahfüza bil-kutubt)äna al-^idrwiyya al-mijriyya, Kairo