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Kunstbibliotheken in Regionalverb ünden?

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Kunstbibliotheken in Regionalverbünden?

Für eine überzeugte Anhängerin eines besonders flexiblen Verbundes stellt sich diese Frage eigentlich nicht. Dennoch ist es fair, einzelne Aspekte zu hinter­

fragen.

Welche Gründe kann es geben, den Weg nicht über Verbünde zu gehen? Ist es die Befürchtung

- einer mangelnden technischen und organisatori­

schen Flexibilität des jeweiligen Verbundes - eines erwarteten Zwangs, Regeln für die Formal­

katalogisierung sehr eng - eben nach den RAK- WB - anwenden zu müssen

- eines erwarteten Zwangs, Sachkatalogisierung nicht nach den gewohnten Bedürfnissen betrei­

ben zu können

- desVerlusts einer gewissen Unabhängigkeit?

Technik und Organisation und die damit verbun­

dene Flexibilität der einzelnen Verbünde sind unter­

schiedlich und sollen hier nicht im einzelnen aufgeli­

stet werden.

Nach Meinung der Autorin sind bestehende Alter­

nativen, was die technische und organisatorische Fle­

xibilität angeht, nicht deutlich besser als die derzeit bestehenden Anwendungen von Verbundsoftware. Im Gegenteii setzen manche Softwarepakete für kleinere Anwendungen letztlich ein Know-how voraus, dessen Aufwand technisch und organisatorisch bezüglich Nutzen deutlich anzuzweifeln ist, unabhängig davon, ob eine oder mehrere Institutionen mit kleineren Softwarelösungen allein oder im Miniverbund arbei­

ten. Nicht zuletzt dürften Zukunftsperspektiven der Überführung in größere Systeme nicht ohne Schwie­

rigkeiten sein, ist die Unabhängigkeit nicht letztlich teuer erkauft?

Der Beweis ist im einzelnen nicht leicht anzutreten.

Es soll dagegen versucht werden, die positiven Aspekte einer Verbundlösung hervorzuheben, die nach Meinung der Autorin kurz- und langfristig die besseren Chancen haben:

Meine erste These ist:

Die gegenseitige Datennutzung schlägt fast alle Argu­

mente!

Die Leser mögen verzeihen, wenn ich den Südwest­

verbund hier als Bezugspunkt nehme: die beiden großen Sondersammelbibliotheken Dresden und Hei­

delberg, die kunsthistorischen Bibliotheken der Uni­

versitäten, die Landesbibliotheken, zahlreiche Kunstbi­

bliotheken des Landes und Kunstvereine katalogisie­

ren hier gemeinsam.

Das Potential ist enorm und wird zunehmen. Ich denke, daß die Nachnutzung von Daten im Schnitt für alle bei mindestens 50-60% liegt, im einzelnen sicher noch höher. Es wird erheblich zunehmen, wenn im Rahmen der technischen Möglichkeiten neuer Ver­

bundsoftware über Z39.50 Kataiogisate aus der ganzen Welt „übernommen" werden können - vor­

ausgesetzt, es finden entsprechende Änderungen der Regel- und Formalwelt statt.

Mit der Nutzung einher geht die Anbindung und Pflege der Normdateien, die die unterschiedlichsten Sucheinstiege abdecken.

Meine zweite These ist:

Regelanwendung ist flexibler als manche denken.

Was die Regelflexibilität angeht, ist die Regelausle­

gung sicher in allen Verbünden deutlich flexibler geworden. Nicht alle Regelanwender haben das Vor­

wort der RAK entdeckt, das Sondersammlungen Frei­

zügigkeiten erlaubt, die auch eingefordert werden sollten. Bei der Sachkatalogisierung sind m. E.die Mög­

lichkeiten ziemlich groß.

Die Regeln werden z.Zt. bezüglich Online-Verarbei­

tung und Internationalität deutlich hinterfragt. Die Regelmacher suchen die Kooperation mit den Kunst­

bibliotheken und haben sie dankenswerterweise auch gefunden.

Meine dritteThese ist:

Eine Einbindung in Verbundsysteme macht Schulung und andere Infrastruktur billiger und einfacher.

Alle Verbünde haben Beispieisammlungen, Schu­

lungsunterlagen u.v.m. Die Erstellung von entspre­

chenden Papieren für den täglichen Gebrauch ist auf­

wendig, genauso sind es Schulungen. Diese im Rahmen eines Verbundes oder im Rahmen von universitären Bibliothekssystemen o.a. in Anspruch zu nehmen, dürfte einen deutlichen Rationalisierungsgewinn brin­

gen. Verbünde haben auch Katalog-Arbeitsgemein­

schaften, die sich der Probleme annehmen und gemeinsame Lösungen finden.

Meine vierte These ist

Eine Einbindung von Auskunft und Fernleihe ist durch Ver­

bundsysteme leichter zu organisieren.

Sind die Bestände von Kunstbibliotheken in Verbün­

den nachgewiesen, ist die Online-Recherche deutlich einfacher, insbesondere, wenn diese gleich über meh­

rere Verbünde geht. Dies bedeutet eine wesentliche Verbesserung für den Kunden vor Ort.

Monika Münnich (Universitätsbibliothek Heidelberg)

A K M B - n e w s 3 (1997) 2 9

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Einen in diesem Zusammenhang entstandenen Nebeneffekt schätzt z.B. der Heidelberger Kunstver- ein. Seit der Verzeichnung im Südwestverbund ist der Bekanntheitsgrad und die damit großzügig verbun- dene Aus- und ggf. Fernleihe enorm angestiegen und hat damit einen positiven Einfluß auf den Nutzen die- ser Institution.

Meine fünfte These ist:

Kooperation ist leichter zu erzielen über Verbundsysteme.

In Zeiten knapper werdender Mittel ist die Frage der regionalen und überregionalen Kooperation immer höher einzuschätzen. Durch regionalen und damit technisch auch überregionalen Nachweis ist diese übergreifende Kooperation zum ersten Mal wirklich zu erreichen. Die bisherigen Neuerwerbungs- listen werden immer häufiger als W W W - O P A C s geführt (als Verbundderivat!). Die Vernetzung dieser Spezial-OPACs würde nicht nur für die Kooperation einen deutlichen Gewinn bringen.

Meine sechste These ist

Die Einbindung in den Fortschritt von Technologie wird in Zukunft deutlich zunehmen und dürfte in vollem Umfang nur über Verbundsysteme erreichbar sein.

Die Einbindung in das Internet, das Bereitstellen von Web-OPACs und alle Möglichkeiten der Bereitstel- lung von digitalen Publikationen sind zwar durchaus lokal denkbar - universitär mit dem Know-how von Rechenzentren durchaus wünschenswert - , werden aber für einzelne Bibliotheken eher im Rahmen von Verbundsystemen machbar sein.

Meine siebte These ist:

Die Einbindung in internationale Entwicklungen ist eben- falls einzeln nicht machbar.

Ich möchte dies mit einigen Schlagwörtern verdeut- lichen:

- Einbindung in internationale Normdateien;

- Bereitstellung von „Metadaten" (im Sinne von Dublin Core etc.). Die sinnvolle Einbindung setzt in der Regel ein Know-how voraus, das nur in Gemeinschaft zu erbringen ist.

- Das gleiche gilt für die Bereitstellung von elek- tronischen Dokumenten.

Meine achte These ist:

Die Teilnahme an zukünftigen Konsortien ist vermutlich nur über Verbundsysteme zu erreichen.

In den USA werden zunehmend regionale Verbund- systeme - teilweise auch staatsübergreifend - als sog.

Konsortien betrieben. Hier steht nicht mehr die gegenseitige Katalogisierungs- und Fernleihnutzung im Vordergrund, sondern die Nutzung von elektroni- schen Ressourcen jeglicher Art, insbesondere der Gewinn, Lizenzen für einen größeren Kundenkreis preisgünstiger zu erwerben.

DieTeilnahme an Verbünden zahlt sich bereits im jet- zigen - fast konventionellen - Bereich aus; in Zukunft sind Einzelunternehmen nicht mehr bezahlbar.

Monika Münnich

(Universitätsbibliothek Heidelberg)

C^

eit 125 Jahren einer der renommiertesten Bibliothekslieferanten weltweit:

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