Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Digitale Bibliothek des Sondersammelgebietes Vorderer Orient
Azerbaidschanischer Dialekt von Schahpur
Amirpur-Ahrandjani, Manutschehr 1971
urn:nbn:de:gbv:3:5-12172
erbaidschanischer Dialekt von Schahpur
Inaugural-Dissertation zur
Erlangung des Doktorgrades der
Philosophischen Fakultät der Universität
zu Köln
vorgelegt von
Manutschehr Amirpur -Ahrandjani aus Schahpur (Iran)
2012
Köln1971
Azerbaidschanischer Dialekt von Schahpur
Phonologie und Morphologie
Inaugural-Dissertation zur
Erlangung des Doktorgrades der
Philosophischen Fakultät der Universität
zu Köln
vorgelegt von
Manutschehr Amirpur -Ahrandjani aus Schahpur (Iran)
Köln 1971
Prof. Dr. Hansjakob Seiler Tag der mündlichen Prüfung : 28. 11. 1970 /
Diese Arbeit erscheint gleichzeitig als Nr. 11 der Reihe
ISLAM KUND LICHE UNTERSUCHUNGEN ,
im Klaus Schwarz Verlag , Freiburg .
ü
.
V Od 1tORTStrukturelle Untersuchungen der azerb . Mundart von Iran sind bis heute sehr vereinzelt durchgeführt worden . So besteht die Aufgabe der vorliegenden Ar¬
beit darin , auf diesem Gebiert einen linguistischen Beitrag zu leisten .
Für die Einführung in das Studium der Türksprachen danke ich Herrn Dr . Manfred Götz . Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof . Dr . Erwin Graf , der das Zu¬
standekommen dieser Arbeit ermöglichte und sie mit Hat und Tat unterstützte . Schließlich danke ich allen meinen Informanten , deren Namen ich am Schluß der Ar¬
beit erwähnt habe , für ihre Mitarbeit .
INHALT3VERZEICHNIS
0. VORWORT 2
1. EINLEITUNG 7
1 . 1. Fragestellung u. Untersuchungsmethode 7
1 . 2. Die Azerbaidschaner 8
1 . 3. Azerbaidsohanische Sprache 8
1 .31. Azerbaidsch . Mundarten 9
1 .32. Abgrenzung des Dialektes 1o
1 . 4. Forschungsstand 12
1 . 5. Probleme d. Beschreibung d. Azerbaidschanischen 17
1 .51. Superstrative Entwicklung 18
1 . 6. Das linguistische Corpus und die Informanten 19
1 . 7. Codierungsmethode 2o
2. PHOHOLOGIE 21
2 . 1. Vorbemerkung und terminologische Definitionen 21
2 . 2. Segmentale Phoneme 22
2 .21. Konsonanten 22
2 .211. Verschlußlaute 22
2 .212. Nasale 31
2 .213. Reibelaute 33
2 .214. Liquiden 39
2 .215. Affrikaten 4o
2 .216. / h/ und / y/ 42
2 .22. Vokale 43
2 .221. Hochzungenvokale 43
2 .222. Mittelzungenvokale 46
2 .223. Tiefzungenvokale 47
2 . 3. Suprasegmentale Phoneme 47
2 .31. Akzentphoneme 48
2 .32. Grenzphoneme 49
2 .33. Tonhöhenphoneme 51
i
3 . 1. Vorbemerkung 53
3 . 2. Distribution der segmentalen Phoneme 54
3 .21. Gemination 55
3 .22. Konsonantenliäufung 56
3 .23. Vokalhäufung 57
3 .24. Grenzsignale 58
3 .241. Phonomatische Grenzsignale 58
3 .2411 . Phonematische Gruppensig¬
nale 58
3 .242. Aphonematische Grenzsignale 59
3 .25. Silbe 61
3 .251. Silbentypen 62
4. MORPHO ( PHO )NOLOGIE 64
4 . 0. Terminologische Definitionen 64
4 . 1. Vorbemerkung 64
4 . 2. Assimilation 65
4 .21. Regressive Nahassimilation
(Stimmhaftigkeit ) 65
4 .22. Regressive Nahassimilation
(Artikulationsart ) 66
4 .23. Regressive Nahassimilation
(Artikulationsort ) 67
4 .24. Progressive Nahassimilation
(Artikulationsart ) 68
4 .25. Progressive Fernassimilation 69
4 .26. Regressive Nahassimilation ( d. Vokale ) 73
4 . 3. Vokalschwund 74
4 . 4. Konsonantenschwund 75
4 . 5. Lauteinschub 75
4 .51. Konsonanteneinschub 75
4 .52. Vokaleinschub 76
4 . 6. Akzentverschiebung 76
MORPHOLOGIE 78
5 . 1. Vorbemerkung 78
5 . 2. Wortklassen 78
5 .21. Verb 79
5 .22. Substantiv 79
5 .23. Pronomen 81
5 .24. Adjektiv 82
5 .25. Adverb 85
5 .26. Konjunktion 87
5 .27. Postposition 88
5 . 3. Derivation 89
5 .31. Vorbemerkung 89
5 .32. Substantivbildende Suffixe 9o
5 .33. Pronominabildende Suffixe 95
5 .34. Adjektivbildende Suffixe 95
5 .35. Adverbbildende Suffixe 98
5 .36. Verbbildende Suffixe 98
5 .37. Zusammengesetzte Wörter 1o3
5 .371. Zusammengesetzte Substantive 1°3
5 .372. Zusammengesetzte Adjektive 1o3
5 .373. Zusammengesetzte Adverbien 1°4
5 .374. Zusammengesetzte Verben 1o4
5 . 4. Flexion 1o5
5 .41. Nominalflexion 1°5
5 .411. Possessivsuffixe 1°5
5 .412. Beziehungssuffixe 1°7
5 .413. Paradigmata 111
5 .42. Prädikatsflexion 114
5 .421. Nichtverbale Aussage 1H
5 .4211 . Tempusmorpheme 114
5 .4212 . Personalendungen 115
5 .4213 . Vergangenheit 115
5 .4214 . Präsens 116
5 .4215 . Modusmorphem - ( y ) (i)mi¥ 117
5 .4221 . Vorbemerkung 118
5 .4222 . Tempora 120
5 .42221 . Präterital -
morphem 12o
5 .42222 , Formen u. Funktio¬
nen der Modus- und Aspektmorpheme 121
5 .422221 . Asp. -ar 121
5 .422222 . Asp . -ir 122
5 .422223 . " -mil 124
5 .422224 . Mod. -ajax 126
5 .422225 . " - sa 128
5 .422226 . " -i , -a 129
5 .422227 . " -mi¥ 13o
5 .422228 . Imperativ 132
5 .4223 . Kombinationsmöglichkeiten
der Konstituenten 133
6. SCHRIFT 135
6 . 1. Schriftarten 135
6 . 11 . Arabische Schrift 135
6 .12. Kyrillische Schrift 136
6 . 2. Vorschläge zur Schreibweise 137
6 .21. Phonetische Schrift 137
6 .22. Phonemische Schrift 138
6 .23. Morphophonemische Schrift 138
7. VERZEICHNIS DERABKÜRZUNGEN 141
8. VERZEICHNIS DES UNTERSUCHUNGSMATERIALS 142
9. NAMENSREGISTER DER INFORMANTEN 142
1o. LITERATURVERZEICHNIS u 3
149
Lebenslauf ^
1. EINLEITUNG
1 . 1. Fragestellung und Untersuchungsmethode
In folgender Untersuchung wird der Versuch gemacht , die
"Dhoneraatisch -morrheinatische Struktur der azerbaidsch ?ni -
( 1)
scnen Mundart von Schahpur zu beschreiben v . Die Unter¬
suchung bezieht sich auf einen synchronischen Zustand ^ ' der Mundart , für die keine schriftsprachlich fixierte Form mit geregelter Aussprache wie bei Hochsprachen exi¬
stiert . Sie basiert nicht auf Sprachgeschichte bzw . Sprachvergleichung , sondern auf konkretenf .ealisierungen der Rede (parole ) '' \ wovon die funktionellen Einheiten der Sprache (langue )^ ^ durch Aufstellung von Oppositi¬
onen ^ ^ innerhalb des Sorachsystems abstrahiert worden sind . Die Oppositionen sind aufgrund ihrer distinktiven
( S) '
Merkmale K 1 aufgestellt worden .
Die Annahme eines synchronischen Zustandes ist rein metbo diso 11. Sie betrifft die Art der Untersuchung und stellt die Historizität und Kreativität der Sprache nicht in Frage .
Obwohl die formalen Gegebenheiten der Sprache besonders die Distributionsverhältnisse mit Vorrang behandelt wor¬
den sind (vgl . Phonotaktiv u. Morohophonologie ), ist die Untersuchungsmethode nicht im Bloomfield 1sehen ' ' Sinne rein formal .
(. 1) Vgl . H . A. Gleason "An Introduction to Descrintivo
Linguisxics " 1965 , S. III
( 2) Vgl . Ferdinand De Saussure "Grundfragen der Allgemei¬
nen Sprachwissenschaft " 1967 , S. 12o
( 3) De Saussure a . a . O., S. 11
( 4) Vgl . N . 3. Trubetzkoy "Grundzü^e der Phonologie "
1962, S. 59
( 5) N. S. Trubetzkoy a . a . O., S. 81
( 6) Leonhard Bloomfield "Language " 1933 , S. 167
1 . 2. Die Azerbaidschaner
Die azerbaidschanische Sprache , die von ihren Sprechern Azerbaidschani oder Azeri genannt wird , wird von ca. 7
Mill .* "" Menschen in dem sowjetischen und persischen
Azerbaidschan (der Provinz Atropatene des klassischen Altertums ) und in anderen Gebieten gesprochen . Das sowje¬
tische Gebiet (AzerbajdXanskaja SSR, auch Nordazerbaid - schan genannt ) umfaßt eine Fläche von 86.000 qkm mit rd .
3 ,2 Mill . (1939 ) Einwohnern , von denen 2 ,3 Mill . azer - baidschanisch sprechen . Das Südazerbaidschan besteht aus 2 persischen Provinzen mit einer Gesamtfläche von 104.000 qkm. Die Bevölkerungszahl der Ostprovinz mit der Hauptstadt Täbriz beträgt 2 .6o-4 .593 und die der Westpro¬
vinz mit der Hauptstadt Rezayyeh 1 .080.659 Einwohner . Jede iranische Großstadt hat mindestens eine azerbaid - schanische Gemeinde . Die 400 .000 Seelen zählenden noma¬
dischen Stämme von Qalqayi und Äynällu , die in Südper¬
sien zwischen Isfahan und Siraz , sowie in Hamadan leben , sprechen ebenfalls azerbaidschanisch . Sieht man von be¬
langlosen örtlichen Besonderheiten ab, so kann man wohl
( 8)
auch einige ostanatolische Mundarten v ' und die türki -
( 9)
sehen Dialekte von Nordirak v ' als azerbaidschanisch be¬
zeichnen .
1 . 3. Die azerbaidschanische Sprache
Das Azerbaidschanische stellt eine der quantitativ stärk -
( 7) Vgl . H. Menges "The Turkic Languages and People " 1968 ,
S. 13 und "Iran Almanach " 1969
( 8) Vgl . Caferoglu "Die anatolischen und rumelischen Dia¬
lekte " in Philologiae Turcicae Fundamenta , 1959, S. 239
( 9) K . H. Menges a . a . O. S. 239
9
sten Turksprachen dar und gehört zur Südwestgruppe die¬
ser Sprachen ^ 1o ^. Das Neuosmanische und das Turkmeni¬
sche gehören ebenfalls zur Südwestgruppe der neuen Türk¬
sprachen , die durch geografische Machbarschaft und mor - phophonematische Ähnlichkeit gekennzeichnet sind . Seit dem 2. Jahrhundert beginnt in der Landschaft Azer - baidschan eine Türkisierung der dortigen Albanier ^ ^ ^. Die literarische Tradition des türkischen Azeri soll mit dem 13. Jahrhundert beginnen . Die Schriftsprache des Azerbaidschanischen ist weitgehend vom Osmanischen
(12)
beeinflußt ^ ' und weist mehr Ähnlichkeit mit dieser Sprache auf , als das in der gesprochenen Sprache der Fall ist .
I .31. Nach dem heutigen Stand der Untersuchungen ^ ' lassen sich die azerbaidschanischen Mundarten in groben Zügen folgendermaßen klassifizieren :
I« Ostgruppe : Derbent , Kuba, Semaxa , Baku , Saljany , lenkaran .
II . Westgruppe : Kazax , Dialekt des Stammes Ayrim , Dialekt an der Borcala .
III . Kordgruppe : Zakatly , Nuxa , Kutka^en .
IV. Südgruppe : Ereven , Näxic"evan , Ordubad .
V. Zentralgruppe : Kirovabad (= GändXä). SuXa.
VI . Ostanatolische Dialekte (i-rzurum ) (14)
(lo ; K . H. Menges und Johannes Benzig "Classification of
the Turkic Languages " in Philologiae Turoicae Fundamenta , 1959 , S. 2 und 6
(11) Annemarie von Gabain "Die Südwest-Dialekte des Türki¬
schen " in Handbuch der Orientalistik , Abt. Türkologie ,
S. 174
(12) Außer der Gemeinsamkeit der lexikalischen Einheiten sind die morphophonematischen Strukturregeln der azer¬
baidschanischen Schriftsprache denen des Osmanischen ange - lichen , z . B. im Falle der sog . "Vokalharmonie ".
13) Siräliev "Izucenie dialektov azerbajdz 'anskogo ", S .431
(14) Caferog~lu a . a . O. S. 239
\
VII . Dialekte der Qasaayi und Aynallu
" (15) Dialekte von IJordirak ^
(15) VIII .
IX.
X.
Dialekte von Täbriz
Dialekte um den Rezaiyyehsee
Die beiden letztgenannten Dialektgruppen gehören zu den azerbaidschanischen Dialekten von Iran . Die offizielle Schriftsprache der Azerbaidschanischen SSR ist azerbaid - schanisch . Hier bedient man sich seit 194o einer leicht angepassten Form der russischen Schrift . Eine offizielle Schriftsprache des Heuazerbaidschanischen von Iran exi¬
stiert nicht j ;ur j_m Dialekt von Täbriz erscheinen einzelne Gedichte , Märchen und Folklore in arabischer Schrift . Die Formen der Schrift und der Sprache sind nicht auf eine einheitliche Horm fixiert und sind je nach Bildungsstand und Geschmack des Autors individuell verschieden .
1 .32. Die Abgrenzung des Dialektes
Der Dialekt von Schahpur gehört zum Sprachraum um den Rezaiyyehsee . Als Grundlage für die Abgrenzung dieser Gruppe von der Täbrizer Dialektgruppe dienen hauptsäch¬
lich die morphophonematischen Unterschiede der beiden Gruppen . Die für die Türksprachen charakteristische Vo¬
kalharmonie (vgl . Vokalharmonie § 4 .25 .) ist im Täbrizer Sprachraum weitgehend gestört . Diese Entwicklung können wir hier nicht eingehend untersuchen . Es sollen jedoch einige an zahlreichen Informanten beobachtete und durch Befragung ermittelte Beispiele gegeben werden .
(15) K . H. Menge's "The Turkic Languages and People " 1968,
S. 13
(16) Die offizielle Schriftsprache ist persisch .
11
1 .321. Morphophonematische Unterschiede
I. Vokalharmonie gestört Täbrizer Sprachraum
/atusuz / , Sie werfen ,
/verirux / , wir geben ,
/gälisüz / , Sie kommen,
/gedirux /, wir gehen ,
/atuz /, Ihr Pferd ,
/itüz /, Ihr Hund,
/dayun/, dein Onkel ,
/evün / , dein Haus,
Sprachraum um den Rezaiyyehsee
/atisiz /
/veririx /
/gälisiz /
/gedirix /
/atiz /
/itiz /
/dayin /
/evin / II . Assimilation (vgl . § 4 . 2.)
progressiv ( T . -Gruppe ) ^ regressiv ( R . -Gruppe )
/hazir -lan -/ fertig werden
/qiz , j-lan -/ gebraten werden
/kor-la-/ verderben
T .Gruppe
/hazirran -/
/qizarran -/
/korra -/
R .Gruppe
/hazillan -/
/qizallan -/
/kolla -/
III . Im Täbrlzer Ra .um wird der Vokal vor / y/ des Suffix¬
morphems durchgehend zu / */ und / i/.
T . -Gruppe R . -Gruppe
/oxu -( y ) um/ /oxiyim / /oxuyum/
ich soll lesen
/yolla -( y ) um/ /yolliyim / /oylluyum / ich soll schicken
/qähvä-( y ) ä/ /qähviyä / /qäväyä / dem Teehaus
/dävä- ( y ) ä/ /däviyä / /däväyä /
dem Kamel
/hara -( y ) a/ /har*ya/ /haraya /
wohin
i
1 .522. Lexikalische Unterschiede Bio lexikalischen Unterschiede si : teilung nicht maßgebend . Sie sind bezeichnend für die Sprachgebiete morphonhonematisehen Unterschiede lektgrunnen voneinander abge^rens
■jenden "eben viir einige Beispiele
'i' . -Gruppe
/ana /, Kutter
/dadao / , älterer Bruder
/aba.j */, ältere Schwester
/yoYurt /, loghurt
/ab duY/ , 3utterrai1ch
/girdUkan / , tfasolnuC
/banador /, 'i'omatc
/pirüskün / , Schuhanzieher
id für die Dialektein - aber wort^eografisch , die schon wegen der
der betreffenden Dia-
; worden sind . Im fol - der Wnrtunterschiede .
R . -Gruppe
/nünä
/
/böyük qardas "/
/böyük baj */
/natix /
/äyran /
/jäviz /
/qiraisibadimjan /
/dabancäkän /
1 . 4. Porsehungsstand
Die aserbaidschanische Schriftspräche ist von sowjeti¬
scher Seite rocht gut erforscht worden (vgl . Literatur¬
verzeichnis ). Die Arbeiten von Siraliev über die sowjetisch -aserbaidschanischen iiundarten leiten eine neue Richtung in der aserbaidschanischen Dialektologie ein . über die Schriftsprache des Aserbaidschanischen von Iran sind folgende Untersuchungen in •oersischor Sprache er¬
schienen :
Salämalläh , Savid ^ : :odaiause zabäno az « rbäigäni va färsi "
Teheran , 1343
l'arsanch , M. "nabäniye dasturc zabäne äsarbäigan (asvat va kaloinät ) ", Väbris , 1544
(M) äiralicv "Isuconic dlaloktov rsserbajdsahakogo jas.- k -."
in isvcstija Akadomii Hauk 6, 1047, 3. 431 - 43? und
"7ot»ro3j ob iauconii 1 klassifikc -.oli asorba .jdsanskieh ciale
in isvootija aaorbajdzanskogo filiala Akademii Haute SS3H4,
13
Karang , Abdolali "dasture zabär.e konuniye azarbaiAaan ", Tabriz , 134o .
Da weder die Schriftooraohe noch die Dialekte von IJord- aserbaidschan Gegenstand dieecr Untersuchung sind , kön¬
nen die genannten Arbeiten hier nicht besprochen v/erden . Charakteristisch für die in persischer Sprache erschie¬
nenen Grammatiken über die Schriftsprache int , daß in keiner von ihnen versucht wird , das Azerba.iüschanischc ;
2.1g ein System eigener Art zu erfassen , sondern es so darzustellen , daß es in das Schema der traditionoll persisch - arabischen Grn .nLma.tik hineinlaßt C181. Die r >ho- nematisehen und morehoner.iatiochen (»egebenheiten der Sprache sind nicht beschrieben worden . Bio genannten Mängel betreffen weniger die Arbeit von Farzäneh , als die der beiden anderen . Die Arbeit von Parzäneh ist die einzige kohärente Untersuchung der Phonetik und der Morphologie der aserbaidschanischen Schriftsprache von Iran .
Uber die Dialekte im Sorachraum von Säbria sind , folgen¬
de Arbeiten zu nennen :
Fov, K. "Aserbajpanische Studien mit einer Charakte¬
ristik des Südtürkischen ", Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen , Berlin , 19o3, S> 326 - 19? und 7, 19oA , 3. 197 - 265.
Ritter , H. "Aserbaidschanische Texte zur nordaersisohen Volks.ki.inde ", Der Islam 11, 1921, S. 181 - 21? und. 25, 1939 , S. 234 - 268.
Cafero ^lu , A. und Doerfer , G. "Das Aserbaidschanische ", Philologiae Suroicae Fundamenta , 195q, S. ? «« - " r' 7.
(.18]TT?äräng "spricht in Anlehnung , an die persische und arabische Grammatik von (Präposition ) und von (arabische Asnektkategorie für unvollende¬
te Handlung ) für Präsens und. Futur .
Gavid spricht von *P«CMi>\ (Genitivus enexegoticur )
ii *iUol (vgl . 'rfright "A Grammas of thr Arabic Language ", 1 ?64, S. 198.
Householder jr ., Pred und Lotfi , Mansour , "Basic Course in Azerbaijani ", The Hague , 1965.
Die Arbeit von Poy ist m . W. die erste Untersuchung über das Südazerbaidschanische in deutscher Sprache . Sie kann man wohl eher ala Materialien zur Beschreibung der Gram¬
matik dieses Dialektes bezeichnen , als die Grammatik selbst .
Ebenso wertvoll als Materialien für die Beschreibung der Täbrizer Mundart sind die "Azerbaidschani3chen Texte zur nordpersischen Volkskunde " von Ritter , die in phoneti¬
scher Schrift aufgenommen und ins Deutsche übersetzt wer¬
den nind . Die Texte von 1921 v/eisen starke Beeinflussung durch die neuosmanische Schriftsprache auf und sind mit Vorsicht zu gebrauchen . Die 18 Jahre später als Fortset -
tine
zung erschienenen Texte sind dagegen Korrekte phonetische Wiedergabe der Mundart und gelten heute noch als beste schriftliche (phonetische ) Quelle des Täbrizer Dialektes . Ritter schreibt eine neun Seiten umfassende Vorbemerkung über die Lautveränderungen und das Konjugationsschema der Mundart zum Verständnis der Texte .
Die Arbeit von Caferoglu und Doerfer ist ein kurzer Uber¬
blick über "Das Aserbaidschanische " im Rahmen der Bei¬
träge , die in "Philologiae Turcicae Pundamenta " über die Türksprachen erschienen i sind . Die Grammatiken , wie ines
"General Observation ", S. XIX, heißt , sollen "des¬
kriptiv " sein . Dieser Zielsetzung wird die Arbeit in kei¬
ner Weise gerecht . Unter deskriptiver Grammatik versteht
man , um mit Mario Pei zu reden "The Description of the strueture of a language at a speeifice point of time with the exclusion of historical and comparative con-
sidration . " ^19^
(19) Mario Pei "Glossary of Linguistic Terminology " vgl . auch B. Bloch und G .I. Trager "Outline of Linguistic Analysis ", Baltimore , 1942 , S. 55 und C . P. Hockett "A System of Descriptive Phonology ": Language 18, S. 4 und
H . A. Gleason "An Introduction to Descriptive Linguistics ",
1965 , S. III
15
In dieser Arbeit werden aber die unterschiedlichen For¬
men von mindestens zehn Dialektgruppen ^°zwei Schrift¬
sprachen , d . h. der azerbaidschanischen Schriftsprache von ASSR und der neuosmanisehen Schriftsprache und stel¬
lenweise auch dem Alttürkischen , von zahlreichen Arbei¬
ten und Materialien entnommen und aufgezählt . Die Auto¬
ren lassen uneinheitliche Materialien als Aserbaidscha¬
nisch oder Gemeinazerbaidschanisch gelten , ohne daß die Unterschiede gemacht werden , die zwischen verschiedenen Systemen des Azerbaidschanischen bestehen . Das hat zur Folge , daß die distinktiven Merkmale der Sprache über¬
haupt nicht beschrieben wurden . Es ist also kein Zufall , daß die Arbeit die phonematisch -morphophonematisehen Be¬
gebenheiten der Sprache nicht behandelt , denn dies wür¬
de ein einheitliches System der zu behandelnden Sprache voraussetzen .
Als letztes ist das hervorragende Lehrbuch des amerika¬
nischen Linguisten Householder jr . zu nennen . Dieses Lehrbuch lehnt sich in Anlage und Methode an die be¬
kannten Sprachlehrbücher der amerikanischen Streikräf - te an, die seit 1942 erscheinen . Die linguistische Grund¬
lage des Buches ist eine kontrastive Analyse des Azer¬
baidschanischen als Zielsprache im Vergleich zum Engli¬
schen als Muttersprache , ohne Rücksicht auf die typolo - gischen und genetischen Unterschiede . Die Untersuchung stellt durch systematischen Vergleich von zwei Sprachen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Sprachen auf allen Sprachebenen fest und versucht , adäquates Lehr¬
material für den azerbaidschanischen Sprachunterricht für Englisch -Sprechende zu schaffen . Dieser Versuch scheitert zum Teil -trotz der .soliden linguistischen Grundlage und der methodologischen Exaktheit - daran , daß uneinheitliches Sprachmaterial als demselben Corpus zugehörig behandelt wird . Der Dialekt , der hier als Ziel -
spräche gelehrt wird , soll nach den Worten des Verfassers Täbrizer Dialekt sein : "The dialect presented in this book is as closely Tabrizi as possible considering the fact that it is supposed to be at least intelligible in all parts of Persian Azerbaijan . " ^2o^ Dies trifft aber nicht zu . Die Sprache v/eist stellenweise eine starke Beeinflussung durch die nordazerbaidschanische Schrift¬
sprache auf . Zahlreiche Formen sind entweder von der Schriftsprache übernommen oder unter ihrem Einfluß ide¬
alisiert worden . Sie kommen weder im Täbrizer Dialekt vor , noch -sofern durch Befragung festgestellt werden konnte - in anderen azerbaidschanischen Dialekten Irans . Im folgenden geben wir einige Beispiele dieser Art mit ihren in Täbrizer Mundart üblichen Formen , die Wir zu¬
fällig aufgegriffen haben .
(21) Householder jr .v '
/öyran-/ , lernen ,
/beylä / , so,
/nädir / , was ist es,
/yaxsi / , gut ,
/varni*/ , gibt es,
/taniyirsanmi / , keimst du,
/xahiX ed.-/ , bitten ,
/obirisi /, der andere ,
/sev-/ , lieben ,
/hank*/ , welche ,
/cylä -/, tun ,
Täbrizer Dialekt
/örgän-/
/belä /
/nämänädi /
/yaxci /
/var /
/tanisan /
/xahiX elä -/
/obiri /
/söv-/
/hans*/
/elä-/
Das lexikalische Bild ist ebenso uneinheitlich wie das morphematische . Wörter mit gleicher Bedeutung von Kord- und Südazerbaidschan werden ohne Angabe ihres Geltungs -
(20) s. Introduction
(21) vgl . S. 1 , 6 , 7 ,55,56,82,83
17 bereiches nebeneinander gebraucht .
Nordazerb .(22) Südazerb .
/itman/, Sport ,
/äsgär / , Soldat ,
/yolda ?/ , Genosse , Herr ,
/ba¥ga/, außer ,
/vajzal / , Station , Bahnhof ,
/aslansiyä / , Station ,
/pivä ~ biyär /, Bier ,
/Hartof / , Kartoffel ,
/marq.i/, Briefmarke ,
/värzis "/
/särbaz /
Ma /
/sora /
/istgah /
/istgah /
/abijov /
/yeralma /
/tamr /
Das mag zum Teil daran liegen , daß in diesem Buch den amerikanischen Soldaten eine gemeinazerbaidschanische Umgangssprache in idealisierter Form vermittelt werden soll , die überall verstanden wird . Da aber seit sehr vielen Jahren kein Kulturaustausch zwischen beiden Tei¬
len Aserbaidschans stattfindet , sind die Schrift - bzw . Umgangssprachen von ASSR(erstere besonders ) im Iran nicht leicht verständlich . Über die Dialektgruppe um den Rezaiyyehsee gibt es meines Wissens noch keine Un¬
tersuchung . Der Dialekt von Schahpur soll als Repräsen¬
tant dieses Sprachraumes untersucht werden .
1 . 5. Probleme der Beschreibung des Aserbaidschanischen
Die Beschreibung des Azerb . mit linguistischen Prinzi¬
pien stößt zunächst auf Schwierigkeiten , die sich aus dem Problem der Festlegung einer offenkundigen diachro¬
nisch -super s -tfätiven Entwicklung auf einen synchronischen Zustand ergeben . Bei der Anv/endung einer synchronischen
(22) vgl . S. 2, 3 und Glossary
Betrachtungsweise vor allem auf die Mundarten dieser Sprache , für die keine schriftsprachlich fixierte For¬
men mit geregelter Aussprache existieren , muß mit Va¬
riationen phonemischer , morphemischer und lexikalischer Gegebenheiten gerechnet v/erden . Diese Variationen las¬
sen sich auf den Einfluß der persischen Sprache , gene¬
rationsbedingte und soziale Faktoren zurückführen .
1 .51. Superstrative Entwicklung
Die azerbaidschanischen Mundarten sind durch das Port¬
schreiten der Schulerziehung der Bevölkerung in persi¬
scher Sprache und der Erweiterung der Kommunikations¬
mittel dem wachsenden externen Einfluß der persischen Sprache ausgesetzt . Der Einfluß der persischen Sprache hat neben einer stetigen Veränderung der azerbaidscha¬
nischen Mundarten selbst die Ausbildung einer Gebilde - tensprache zur Folge . Diese Sprache ist mit persischen Wörtern durchsetzt und weist einige lautliche Merkmale auf , die dem Azerb . fremd sind . Der Einfluß des Persi¬
schen wird zunächst in sozial und kulturell höherste¬
henden Kreisen v/irksam . Darüberhinaus ist der Gebrauch alternativer V/ortformen generationsabhängig und lokal bedingt . Folgende Beispiele zeigen einige dieser alter¬
nativen Formen . Die Formen der zweiten Reihe sind die freien Variationen , die von den Gebildeten gebraucht
v/erden .
/bäfat / , Tod, Ableben ,
/behäya /, unverschämt ,
/farsja /, Persisch ,
/bäfa /, Treue , /väfa /
/väfat /
/bihäya /
/farsi /
/ingilisjä / , Englisch ,
/fikir /, Gedanke ,
/ingilisi /
/fikr /
19
/filim /, Film , /film /
/qeyrät /, Ehrgeiz , /jTeyrät /
r >
j -nanj , und ,
M
/- / -
o/
/alatirik / , Elektrizität , /bärq /
/otur /, Auto , /masin /
/xiyavan /, Straße , /xiyaban /
/qapici / , Türhüter , /därban /
/bezak /, Make up, /tuvalet /
/maval / , Toilette , / müstärah /
/betärbiyä /, unerzogen , /bitärbiyät /
/däli /, verrückt , /divanä /
/marisxana /, Krankenhaus , /bimarestan /
/dämiryoli /, Eisenbahn , /raah ahän /
/yatax /, Bett , /räxtxab /
1 . 6. Bas linguistische Corpus und die Informanten
Das linguistische Corpus wurde aus den Materialien ge¬
wonnen , die in Form von Liedern , Märchen und Geschich¬
ten in arabischer Schrift erschienen sind (vgl . Ver¬
zeichnis des Untersuchungsmaterials )„ Die Texte wurden von dem Untersuchenden (selbst ein "native Speaker ") in phonetischer Schrift aufgezeichnet und anderen In¬
formanten aus Schahpur vorgetragen . Sie wurden gebeten , die Texte zu wiederholen , wobei ihre Äußerungen notiert wurden .
Es wurde versucht , das Corpus mundartlich uniform , struk¬
turell mannigfaltig undsfiatürlich ^ 2^ wie möglich zu ge¬
stalten . Zur Feststellung der alternativen Formen mußten Informanten unterschiedlichen Alters , Geschlechtes und sozialen Standes interviewt v/erden (vgl . Namensregister der Informanten ).
(23) Zu diesem Terminus vgl . Samarin , William J. "Field Linguistics ", 1967 , S. 56
1 . 7. Codierungsmethode
Die Transformation oder Codierung der Äußerung wurde nach dem physiologischen Aspekt vorgenommen . Als Co¬
dierungsmethode der artikulatorischen Merkmale sprach¬
licher Äußerung kommt das Transkriptionsverfahren in Frage . Im Gebrauch der phonetischen Transkriptions - syrnbole schließe ich mich Householder jr . an, mit Ausnahme von / ^ /, wofür ich aus schreibtechnischen Gründen / ä/ gebraucht habe .
21
2. PHONOLOGIL'
2 . 1. Vorbemerkung und terminologische .Definitionen
Die neue Sprachwissenschaft fordert , daß die Kegeln der ünalyse ausdrücklich formuliert werden . ^ Deshalb wol¬
len wir einige grundsätzliche Voraussetzungen für die Aufstellung eines Phonemsysteias formulieren , ohne dabei jedoch auf die zahlreichen besonderen Probleme und Ein - zelheiten einzugehen .
I . rtir halten es für unerläßlich , eine phonologische Ana¬
lyse , soweit es möglich ist , auf eine distributionell - oppositive Grundlage zu stellen , gleichgültig , welche Prinzipien man anwendet .
II . wir fassen alle Laute (Phone), die die gleichen distinktiven Eigenschaften haben , als Realisierungen eine « abstrakten , im Kode der Sprache angelegten üusters auf . Dieses abstrakte Lauster , das den realisierten Lauten zugrunde liegt , nennen wir Phonem . Das Phonem ist also die Klasse aller Lc.ute , uie die gleiche distinktive Punk¬
tion haben . Die einzelnen Elemente dieser Klasse , d . h. die Laute , die ein bestimmtes Phonem realisieren , bezeichnen wir als ^llophone dieses Phonems .
III . Die verhältnismäßig grosse Zahl von Lauten und Laut¬
klassen einer Sprache läßt sich auf Grund unserer uefini - tion und durch folgende riegeln in Phoneme gruppieren .
a) vienn zwei Laute derselben Sprache genau in derselben lautlichen Umgebung vorkommen und miteinander vertauscht werden dürfen , ohne dabei einen Unterschied in der ideueu -
U ) Hammerstrom , "Linguistische Einheiten im tüdimen der modernen Sprachwissenschaft ", S. 24
tung hervorzurufen , so sind diese zwei Laute nur freie Varianten (Allophone )^ und gehören demselben Phonem an.
b) Unterschiedliche Laute , die in komplementärer Distri¬
bution ( d . h. die sich in den Wörtern so verteilen , daß , wo einer vorkommt , kommt der andere nicht vor ) stehen und die von den Sprechern als zusammengehörig empfunden werden , gehören demselben Phonem an. Man nennt sie kom¬
binatorische Varianten (Allophone ) desselben Phonems .
c) Umdas Phonem zu bezeichnen , verwenden wir in Schräg¬
striche gesetzt , das seine Hauptvariante bezeichnende phonetische Zeichen , z . B. / a/. Laute werden dagegen durch in eckige Klammern gesetzte phonetische Zeichen bezeich¬
net , z . B. ta ]. Der Laut , der die Hauptvariante konstru¬
iert , ist der in der Rede am häufigsten vorkommende Laut .
2 . 2. Segmentale Phoneme
Das segmentale Phoneminventar des Aserbaidschanischen kann mit zwei Klassen von Phonemen beschrieben werden : Konsonantenphoneme und Vokalphoneme .
2 .21. Konsonantenphoneme
2 .211. Verschlußlaute
/ p/ Bilabialer Fortis -Verschlußlaut , der zwei stellungsbedingte Allophone aufweist , die komplementär verteilt sind .
( 2) Die Prager Schule bezeichnet die frei wechselnden Varianten als fakultative Varianten ; Irubetzkoy ,
"Grundzüge der Phonologie ".
23
Dieser Laut ist aspiriert und erscheint nur im Silbenanlaut .
[ p näri ] , Eigenname , [ p hüstä ] , Pista¬
zien , [ p hicax ] , Messer . Erscheint in anderen Positionen .
[apar ] , nimm mit , [ top] , Ball , [tapir ] , er findet .
Bilabialer Lenis -Verschlußlaut , der zwei stellungsbedingte und ein freiesAllophon aufweist .
Stimmloser Lenis -Verschlußlaut , der im Sil¬
benauslaut realisiert wird .
[qab] , Behälter , [dib ] , Tiefe .
Stimmhafter Lenis -Verschlußlaut , der in an¬
deren Positionen realisiert wird .
[qabi ] , den Behälter , [dibi ] , die Tiefe
(Akk .), [bala ], klein , Kind , [bal ], Kopf. Bei schnellem Sprechtempo wird der inter - vokalische Verschlußlaut von manchen Spre¬
chern als Reibelaut realisiert .
Fortis -Verschlußlaut , der drei Allophone aufweist .
Apikodentale Variante , die in der Umgebung der vorderen Vokale realisiert wird ,
[üti ] , Bügeleisen , [t hir ] , Pfeil ,
[ t höhvä ] , Geschenk , [t hüssi ] , Rauch ,
[ t häzä] , neu ,[ät] , Fleisch , [itj , Hund.
Alveokoronale Variante , die in der Umge¬
bung der hinteren Vokale realisiert wird ,
[utan ] , sich schämen , [toxmax ] , Klop¬
fer , [tava ] , Bratpfanne , [at ] , Pferd ,
[qit - ] , kneifen .
Aspirierte Variante , die im Silbenanlaut vorkommt .
[ t hor ] , Hetz , [ t har ] , Musikinstrument ,
[t hüssi | , Rauch , / t/ ist in anderen Positionen nicht aspiriert .
Lenis -Verschlußlaut , der drei stellungsbe¬
dingte Allophone aufweist ,
Apikodentale Variante , die in der Umgebung der vorderen Laute realisiert wird ,
[ödiir-], töten , [dUsmanl , Feind , [diz^, Knie .
Alveokoronale Variante , die in der Umgebung der hinteren Laute vorkommt ,
jjioifmax-^ Kinder gebären , [duz }, SaLz, [dirnax ] , Fingernagel , [da^ , Berg , Stimmlose Variante , die im Silben -Auslaut realisiert wird ,
[bud] , Bein , [düd'J, vier , [qu(r)d~j , Wolf , yad , Gedächtnis , aber in anderen Posi¬
tionen wird der Laut wieder stimmhaft ,
(budij , das Bein (Akk, ), fdördümji ], vierte , £qurda ] , dem Wolf , [yadinT], mein Gedächtnis .
Weist vier stellungsbedingte Allophone auf .
25
Palatal -dorsaler , affrikatisierter Fortis - Verschlußlaut , der im Silbenanlaut reali¬
siert wird .
[kal ] , unreif , [kül ] , Asche , [kor ] , blind , [kömür] , Kohle , [kef], das Be¬
finden ,fbälkä ) , vielleicht , [säkärj , Zucker , [bekar ], arbeitslos .
Palalal -dorsaler Reibelaut , der im Silben¬
auslaut nach / i/ realisiert wird .
[dälic ] , Loch , [Xäric ] , Partner , [äric } , Aprikose , jtäpic ] , Tritt , [gädi {:J , Eng¬
paß .
Velarer Reibelaut , der nach den übrigen vorderen Vokalen realisiert wird .
[töh - ] , (ver )schiitten , [täh ] , allein , ftühj , Haar , aber in anderen Positionen wiederfkj . [tökur ] , er (ver )schüttet ,
täkinä , allein (Adv . ), [tüküna ] , seinem Haar ,
Postdorsaler Reibelaut , der nach / i/ und vor dem Vokal , also /i .. . V ./ realisiert wird .
[däliyä ] ., demLoch , [läriyä ], dem Part¬
ner., [täpiyi ] , den Tritt .
Dieser Laut weist vier stellungsbedingte Varianten auf .
Palatal -dorsaler affrikatisierter Verschlu߬
laut , der im Silbenanlaut vor vorderen Vo¬
kalen realisiert wird .
[gädic ] , Engpaß , [girdä ] , rund , [ göl], See , [gäl -J, kommen, [ged-] , gehen , [güij , Blume .
Velarer Reibelaut , der im Silbenauslaut nach / ä/ realisiert wird .
[räh ] , Farbe , [äh] , Kinn , aber im Sil¬
benanlaut wieder rängi , die Farbe
(Akk.), [ängä ] , dem Kinn .
Diese Realisation ist nur nach / n/ mög¬
lich , sonst kommt intervokalisch [ y] vor . Postpalataliter Reibelaut , der zwischen den Vokalen realisiert wird .
[pedärsägj persisch : Hundesohn , aber
[pedärsäyä ] , fä^är ] , persisch : wenn, azerb .: [äyäf ] , /bu + gün /, dieser Tag = heute , wird zu Ibüyünj .
Velar -postdorsaler Fortis -Verschlußlaut , der nur in Lehnwörtern vorkommt und in der Sprache der jüngeren Generation , die in der Schule und durch Kommunikationsmittel dem ständigen Einfluß der persischen Spra¬
che ausgesetzt ist , existiert .
[t}argär ] , Arbeiter , [fhihnävärd ] , Berg¬
steiger , [ijatjov], Kakao ,^ ot ], Jacke . Die ältere Generation und die Analphdbeten haben entweder diesen Wortschatz überhaupt nicht , oder sie brauchen statt / qV> / k/ oder / q/ oder eines der betreffenden Allophone .
[kargärj statt [qargär ] , [qot ] 3tatt
[qot ]
.
Velar -postdorsaler laut , der drei kombi¬
natorische Allophone aufv/eist .
Velar -postdorsaler Denis -Verschlußlaut , der im Silbenanlaut realisiert wird .
27
fqärä ] , schwarz , [qarl , Schnee , fqusj , Vogel , fqol ] , Arm, [ q * z] , Mädchen . [x] Velar -postdorsaler Fortis -Reibelaut , der
im Silbenauslaut vorkommt .
[us"ax 'J, Kind , [qasix ] , Löffel , [toyuxj , Huhn, ryox"|, nein , larixj , mager . Velar -postdorsaler Lenis -Verschlußlaut . Dieses Allophon ist eine Variante von [ x] und wird realisiert , wenn in mehrsilbigen Wörtern [ x] ein Vokal folgt .
[usaJT - a "!, dem Kind , [ qn ^ iiC - i ] , den Löffel , [toyuy-a] , dem Huhn, aber in einsilbigen Wörtern : [cox -a] ,fyox-il , |"qax- a|.
2 .2111 . Opposition der Verschlußlaute
Dur:h die Aufstellung von Minimaloppositionen (die Oppo¬
sitionsmethode Trubetzlcoy ' s^ ) oder minimaler Paare können wir unter Berücksichtigung folgender Regeln die Verschlußlaute etablieren :
Die Opposition zwischen Allophonen ist per definitionein ausgeschlossen . Als Tenne von Opposition treten nur Pho¬
neme auf . Weiter müssen Phoneme , die eine Opposition nachweisen sollen , in gleicher Umgebung stehen (die ideale Form ist , wenn eine Umgebung sich nur durch ein Element von der anderen unterscheidet : minimale Paare ). Komple¬
tt ) Trubetzkoy spricht in diesem Fall von einer phonolo - gischen Opposition zwischen kleinstmöglichen phonologi - schen Einheiten , "Grundzüge ", S. 59
mentäre Verteilung zwischen ihnen ist also ausgeschlos¬
sen . Schließlich müssen in Opposition stehende Äußerun¬
gen etwas Verschiedens bedeuten . Sie dürfen also mitein¬
ander nicht frei wechseln .
Beispiele für Oppositionen
hl M N
/ d//put / /bur -/ /tut / /dur -/
3 Kilo drehen Maulbeere stehen
>p3z/ /boz/ /toz /
Wichtigtuerei grau Staub
/picax / /bicax /
Messer laßt uns
schneiden
/palan / /talan / /dalan /
Packsattel Raub Hausflur
/ p/ /
w
/böl-/ verteilen
/picax / Messer
/pir /
in /pirolasan / lang lebest
du!
/
basV
Kopf
/bicax / laßt uns schneiden
M
Aäl /
Ochse
/kas"/ wenn doch
/ g/
/göl / See
/gäl -/ kommen
/gir -/ eintreten
29
/ p
/ M
l \l Iii
/bas7 /qas"/
Kopf Augenbraue
/pul / /qul /
Geld Sklave
/bax-/ /qax/ /qax/
zuschauen Schloß getrocknete
Aprikose
/parti / / !}arti /
Partie seine Karte
/ (Jat / /qat /
Karte Etage , Schicht
/ t/ / d/ / k/ / g/
/tar / /dar / /kar /
laute Galgen taub
/döz-/ /göz/
ertragen Auge
/käl / /gäl -/
Ochse kommen
/kor / /gor /
blind Grab
hl Hl
l \l Iii
/tax -/ / *}ax/ /qax/
stecken Schloß getrock . Apri¬
kose
/dola / / (Jola / /qola /
voll werden Cola dem Arm
(Opt.)
/kola / / !}ola / /qola /
dem Stamm Cola dem Arm
/galabas / /Qalbas / nimm und schie - Wurst be hinein
Die Opposition zwischen l \l und den übrigen Verschlußlau¬
ten ist äußerst selten . Dieser Sachverhalt kann daraus erklärt werden , daß /q7, wie schon erwähnt , nur in Lehn¬
wörtern vorkommt und in der Sprache der Gebildeten der jüngeren Generation existiert , so daß die Oppositionen
/q7 vs . /pbtdkgq / nur dort zu finden sind .
2 .2112 . Das Teilinventar I
Das erste Teilinventar der azerbaidschanischen Phoneme für Verschlußlaute kann in folgendem Korrelationsbündel dargestellt werden .
/ p/ W / k/ Teilinventar I
M
/ d/ Iii
/ q/
Die Phoneme , die in waagerechten Reihen (= Serien ) dieses Korrelationsbündel "integriert sind , unterschei¬
den sich von den Phonemen der anderen Reihe jeweils durch die Merkmale stark (Fortis ) / schwach (Denis ).
Di^Merkmale stimmlos 4 stimmhaft sind phonematisch irrelevant . Die jeweils waagerecht nebeneinander er¬
scheinenden Phoneme unterscheiden sich in gleicher An¬
ordnung durch die Merkmale labial ^ dental / palatal 4 velar .
( A) Martinet , "Grundzüge der allgemeinen Sprachwissen¬
schaft ", S. 64-
51
2 .212. Hasale
/ n/ Stimmhafter Nasal , der eine freie und vier kombinatorische Allophone aufweist .
r >
[Q j Palatal -prädorsaler , stimmhafter Nasal , der vor / k/ und / g/ realisiert wird .
[räQginä ] , seiner Farbe , [tüfä5 gl!, sein Gewehr (Akk .) fiQkar ] , Verneinung ,
[ä5gäl ] , Schmarotzer , [ba5ka ] , Faß. [Oj Velar -postdorsaler , stimmhafter Nasal , der
vor / q/ und /qV realisiert wird .
[ta[) (j] , Panzerwagen , [ajjfjara ] , Ankara ,
[ do [}quz] , Schwein , [a^qir - ] , iahen .
[nj Apikodentaler , stimmhafter Nasal , der in an-r deren Positionen realisiert wird .
[nar ] , Granatapfel , [nävar ] , was gibt es,
[jan ] , Seele , [nisan ] , Zeichen , [nänä ] , Mutter .
i
[nj Eine Nullvariante , die im freien Wechsel mit [ n] zwischen Vokalen folgendermaßen realisiert wird : [n] fällt aus , und der vorausgegangene Vokal wird nasalisiert .
Tmän-i] = [ mä - i] , mich fsän -ä] = [sä-äj , dir , [genä]= [geaj , wieder .
[ m] Bilabialer , stimmhafter Basal , der vor den bilabialen Lauten realisiert wird ,
fqämbärj , Eigenname , für /qänbär /
[ämbär] , Eigenname , für /änbär /
[jambaz ] , Seiltänzer , für /janbaz /
[dammax ], abstreiten , für /danmax /
[qammali ] , verständlich , für /qanmaü /
[tämpärvär ] , faul , für /tänpärvär / /m/ Bilabialer Nasal , der zwei kombinatorische
Allophone aufweist .
[ m] Stimmloser , bilabialer Nasal , der im Aus¬
laut des Wortes realisiert wird .
[dam] , Dach ,' [qum] , Sand , [qäm] , Sorge .
[ m] Stimmhafter , bilabialer Nasal , der in an¬
deren Positionen realisiert wird . [man] , ich , [qumar] , Glücksspiel ,
[tamah ] , Habgier , [dämir ] , Eisen .
2 .2121 . Opposition der Nasale
hl
/m//nal / , Hufeisen ,
/jan /, Seele ,
/dämnä-/ , ziehen lassen
(Tee),
/damir / , es tropft ,
/mal /, Vermögen ,
/ jam/ , Glas ,
/dännä-/ , aufpicken ,
/danir / , er streitet ab .
2 .2122 . Das Teilinventar II
Ein weiteres Korrelationsbündel bilden im Azerb . die Verschlüsse und Nasale . Sie bilden eine Korrelation mit vier Ordnungen .
hl hl hl
i \i
hl hl hl hi
hl hl hl
l5i hl
hl hl m
( 5) Teilinventar II33
Die dritte Serie ist hier nasal im Gegensatz zu den bei¬
den ersten oralen Serien . Die Phoneme der nasalen Serie werden an derselben Stelle artikuliert wie die jeweils der gleichen Ordnung zugewiesenen oralen Einheiten . Die¬
se Korrelationsbündel lassen sich als Verbindung zweier Korrelationen deuten . Gegeben ist zuerst eine Korrela¬
tion cral ^ nasal , deren erstes orales Glied sich seiner¬
seits in eine weitere Korrelation stark / schwach unter¬
teilt .
2 .213. Reibelaute
/ f/ Stimmloser , labiodentaler Fortis -Reibelaut , der keine Allophone aufweist .
[faydä ] , Profit , [däfä ] , Mal, [s"ärifj , edel , [häfdäj , Woche, [tüfäh ] , Gewehr . hl Labiodentaler Reibelaut , der drei Allopho¬
ne aufweist , die frei miteinander wechseln .
[ w] Bilabialer Halbvokal , der nach gerundetem Hinterzugen -Vokal realisiert wird .
Tdowrä) , Umgebung , [qpwun] , Zuckermelo¬
ne , flow- ] , verjagen , [towla -3 , betrü¬
gen , im freien Wechsel mit [qavin ] ,
[qav-], [tavla -] .
[ßj Bilabialer Reibelaut , der im freien Wechsel zu [v] steht und zwischen den übrigen hin¬
teren Vokalen realisiert wird .
[haßaj , Luft , Wetter , [dußaf ] , Wand . Diese Realisationen existieren im freien
( 5) Die beiden Allophone von / n/ sind nur zur Veranschau¬
lichung des Lautsystems in eckigen Klammern hinzugefügt .
Wechsel neben [nava ] und [duvar ]. Stimmhafter , labiodentaler Lenis -Reibe - laut , der in anderen Positionen realisiert wird .
Stimmloser , dentalvelar -prädorsaler Fortis - Reibelaut , der keine Allophone aufweist ,
[sabah ] , Morgen , lotobosj , Autobus , [tärsä ] , schief , [istikan ], Glas ,
|qäsd |, Absicht .
Dentalalveolar -prädorsaler Lenis -Reibelaut , der zwei positioneile Allophone aufweist . Stimmloser , dentalalveolar -prädorsaler Le¬
nis -Reibelaut , der im Anlaut der einsilbi¬
gen Wörter im freien Wechsel und im Auslaut der mehrsilbigen Wörter als kombinatorische Variante von [ z] realisiert wird .
[qaz] , Gans , neben [qaz ] , aber [dormuz] , Bremse , Tsärbaz ] , Soldat .
Stimmhafter , dentalalveolar -prädorsaler Lenis -Reibelaut , der in anderen Positionen realisiert wird .
[zor ] , Kraft , [qazan ] , großer Kochtopf ,
[täräzi ] , Waage.
Velar -postdorsaler , stimmloser Reibelaut , der keine Allophone aufweist .
[xirda ], klein , [xäbär ] , Nachricht , [xos"], angenehm , [ täxtal , Holz , [toxta -^1, genesen .
Dieses Phonem darf nicht mit dem x , dem Allophon von / q/ verwechselt werden , / x/ ist
ein selbständiges Phonem und steht in Oppo¬
sition zu / q/ : /xan /, Khan, vs . /qan /, Blut . Dies ist per definitionem unter / q/ und [ x] ausgeschlossen , [torpaxj = /torpaq /.
Dieser Reihelaut hat zwei kombinatorische Allophone .
Velar -postdorsaler , stimmhafter Verschlu߬
laut , der im Wortanlaut realisiert wird ,
[qäräz ] , Absicht , [qul ], Sklave ,
[qäribä ] , Fremde , [qämqussä ] , Sorge , [qaz] , Gans .
Velar -postdorsaler , stimmhafter Reibelaut , der in anderen Positionen realisiert wird ,
[aüfir ] , schwer , [daj], Berg , [atfri ], Schmerz , [säjfir ] , minderjährig , [ätfil ) , Verstand .
Präpalataler -dorsaler , stimmhafter Reibe¬
laut , der keine Allophone aufweist .
Llor ] , salzig , [Sir], Löwe , [il ], Arbeit ,
[ als] , Suppe , [qaS] , Augenbraue , [dilj ,
Zahn , [iStahaJ , Appetit , [as^ix], Knöchel .
Präpalatal -dorsaler , stimmhafter Reibelaut , der keine Allophone aufweist .
[Xalä ] , Eigenname , [äXdärJ , Eigenname ,
[ä?däha ] , Drache , [müz'dä] , frohe Botschaft .
2 .2131 . Opposition der Reibelaute
/ f/
hl hl hl
/fikr / Gedanke
/fer / Kräuselung
/fätfir
/
harmlos
/ver / gebe
/vay /
oh!
/vel / müßig
/zlkr / Erwähnung
/zay/ nutzlos
/ sä )fir
/
minderjährig
/as -/ /az -/
hängen sich verlaufen
/sei /
Überschwemmung
/ f/
hl Hl IV
Im /
Elefant
/fer / Kräuselung
/qif / Trichter
heil gebe
/var / Vermögen
/vila / Villa
/Sil / gelähmt
/Sar / Feuerball
/sapon / dein Hut
/Sapon / Japan
/Xila / Eigenname llil /
Lautnachahmung für neue Schuhe
37
Itl
M Ixl m
/ q *f / Trichter
/fer / Kräuselung
/fal / Omen
/tava / Pfanne
/ver / gebe
/dava / Streit
/axir / Ende
/atfir
/
schwer
/ q **/ Mist
/taxa / er soll hineinstecken
/xal / Muttermal
/daifa/ dem Berg
/ s/ / z/
Hl Hl
/ SLB- /
hängen
/as-/ hängen
/az -/ sich verlau¬
fen
/qaz/ Gans
/qis -/ /qiz / sich bücken Mädchen
/qal / Augenbraue
/ a?
-/
übersteigen
/lapon / dein Hut
/zapon / Japan
/qiz /
Lautnachahmung für neue Schuhe
\
hl hl hl Hl
hol / links
/äsil / echt ha -/ wehen
/az/ wenig
/saz / Musikinstru¬
ment
/äz-/ zerkleinern
/ « /
oh!
/xol / einfältig
/axir / Ende
/say / rechts
/
afil /
Verstand
/atfir / schwer
/
V /
I/
/ x/ /*//sapon / dem Hut
/aisar / er überwin¬
det
/
dai/
Stein
/Xapon/ Japan
/äSdär / Eigenname
/ q*I
/
Lautnach - ahmung für neue Schuhe
/äxdär / Eigenname
/axar / fließend
/axir / Ende
/q±tf
/
Mist
/daJT/ Berg Atfir / schwer
39
2 .2132. Das Teilinventar III
Die Korrelationsbündel des oben skizzierten azerbaid - sohanischen Konsonantismus lassen sich nach der gleichen Methode in die vier Korrelationen stark 4 schwach , oral 4 nasal , stimmhaft 4 stimmlos , Verschlußlaut 4 Reibelaut auflösen .
stark
hl M M IUI
schwach
M hl ' hl hl
sth .
M hl Iii
/ x/stl .
M hl Hl
/ /nasal
M
/ n/Zu diesem Teilsystem ist zu bemerken , daß die Merkmale sth . 4 stl . für die Phoneme / s/ und / z/ phonematisch irrevelant sind , weil / z/ auch ein stimmloses Allophon aufweist . Als distinktive Merkmale für / z/ und / s/ müssen hier stark 4 schwach eingesetzt werden .
2 .214. Die Liquiden
/ l/ Lateralenglaut , der zwei kombinatorische Allophone aufweist .
[l ] Alveolar -koronaler , stimmhafter Läteral - englaut , der im Anlaut und nach vorderen Vokalen realisiert wird .
fil ], Jahr , [öl-] , sterben , bülbül , Hachtigall , [göl ] , See , [lazim ] , nö¬
tig , [livan ] , Glas , [lalä ] , Tulpe ,
[loti ] , Gauner , [iltifat ] , Aufmerk¬
samkeit .
Velarisierter , alveolar -koronaler , stimm¬
hafter Lateralenglaut , der nach hinteren
Vokalen vorkommt .
[q .o %], arm, [duZ], Witwe , [o %- ], wer¬
den , [aat-j , fallenlassen , [pu?Q , Geld ,
[qujQ , Sklave .
/ r/ Schwinglaut , der zwei kombinatorische Allopho - ne aufweist .
j^r ] Alveolar -koronaler , stimmhafter Schwinglaut , der im Silbenanlaut realisiert wird ,
[riza ] , Eigenname , [rezinj , Gummi , [raz4], zufrieden , [rülvä ] , Bestechungs¬
geld , [qirax ] , abseits .
[r ] Eine frikative Variante , die im Auslaut realisiert wird .
[qaR] , Schnee , [biR ], eins , [ duR - J , stehen , [s£RR] , Geheimnis , [toR] , Netz .
2 .2141 . Opposition der Liquiden
/ !/ / r/
/dal /, Rücken /dar/, eng
/äl / , Hand /är /, Ehemann
/däli / , verrückt /däri / , Haut
2 .215. Die Affrikaten