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WIE MAN EIN PRODUKT ANALYSIERT

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Academic year: 2022

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werkseiten.de

Bei der Suche nach dem passenden Schreibtischstuhl, dem passenden Sofa, einem Herd, dessen Schaltflächen über- sichtlich und verständlich sind, haben wir mit gestalteten Produkten zu tun. Beurtei- lungen folgen in der Regel und je nach Zweck den Prinzipien Preis-Leistungs-Ver- hältnis und optisches Erscheinungsbild. Im Internet finden wir Bewertungen zu Funk- tion, Reparaturanfälligkeit oder Wertig- keit der Materialien. All dies sind Aspekte, unter denen Produkte betrachtet wer- den sollen. Und es gibt noch eine Reihe anderer wichtiger Punkte. Sie machen insgesamt das Repertoire an Fakten aus, die zu einer Produktanalyse gehören und widerspiegeln, was Planer und Produzen- ten unter Produktgestaltung verstehen.

WIE MAN EIN

PRODUKT

ANALYSIERT

(2)

Der Begriff Design /Produktgestaltung/ Industrial Design meint die planvolle Gestaltung von Gebrauchsgegenständen. Vereinfacht wird dies oft ausgedrückt durch die Begriffe Funktion (das Erfüllen des Zwecks) und Form (das äußere Erscheinungsbild des Gegen- stands).

Design berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren. Ist das Produkt von praktischem Nutzen, ist es sicher im Gebrauch und ist klar ersicht- lich, wie es zu gebrauchen ist? Wie lange ist die Lebensdauer, ist es nachhaltig, reparierbar bzw. recycelbar? Ist es ergonomisch gestal- tet, sinnvoll und klar aufgebaut, wurden die Materialien angemes- sen eingesetzt? Vor allem gilt: „Gutes Design ist brauchbar“, denn wenn jemand ein Produkt kauft, dann will er es benutzen. Es soll funk- tionieren, und zwar so gut wie irgend möglich. Und „Gutes Design ist ästhetisch“, denn die Produkte, die wir häufig im Alltag benutzen, prägen das persönliche Umfeld. Wir wollen uns wohlfühlen mit den Dingen, die uns umgeben. Dies sind zwei der zehn Grundsätze, die Dieter Rams formulierte.

Die Analyse der technisch-praktischen Funktion umfasst neben der reinen zweckorientierten Handhabbarkeit und dem schlichten

„Funktionieren“ auch praktische Überlegungen zu Wirtschaftlichkeit und Ökologie. Welche Funktion hat der Gegenstand, und erfüllt er seinen Zweck? Wurde die Handhabung bei der Gestaltung berück- sichtigt (Ergonomie)? Ist der Kraftaufwand bei der Handhabung ge- rechtfertigt? Ist der Gebrauch sicher? Ist das Material angemessen gewählt, z. B. ist es ausreichend belastbar?

Die Analyse der Form fragt u. a. nach der sinnlichen Wahrnehmung des Objekts, z. B. über welche Sinne (Auge, Hand ...) das Produkt er- lebt wird. Welche räumliche Form wird verwendet und wie wird diese empfunden? Wie wirkt sich die Formgebung beim Gebrauch aus, z.

B. bei der Reinigung? Und ist die Funktion aus der Form erkennbar?

Auch formale Ordnungsprinzipien spielen eine Rolle: horizontal-ver- tikal/Symmetrie/Reihung oder Diagonale/Asymmetrie/Kontrastreich- tum) bzw. die Art der Formverknüpfung: additiv, integrativ = Einzel- elemente untergeordnet oder integral = Gesamtform dominiert, skulptural, naturhaft.

Die Frage nach dem Material rückt neben der optischen und hapti- schen Eigenart des Werkstoffs weitere Aspekte in den Blick, z. B. die Auswirkung des verwendeten Materials auf Herstellungsweise, Be- bzw. Abnutzung und Entsorgung. Damit sind auch die ökonomischen und ökologischen Folgen der Materialwahl angesprochen. Die Fra- ge nach dem farbigen Erscheinungsbild ist wichtig, da Farbe immer sofort ins Auge springt. Welche Farbigkeit wurde eingesetzt? Welche Wirkung entsteht durch die Farbe?

Von großer Bedeutung ist die Analyse der symbolischen Funktion.

Sie befasst sich mit Kriterien, die über das reine Funktionieren hin- ausgehen. Kein Ding ist nur das, was es als Sache darstellt. Welches Image hat der Gegenstand (z. B. im Blick auf Material, Verarbeitung, Herstellung), welches Image will der Käufer und Benutzer? Welche Assoziationen verbinden Käufer bzw. Benutzer mit diesem Gegen- stand?

PRODUKTGESTALTUNG

WAS IST DESIGN?

WIE KANN DESIGN SACHLICH ANALYSIERT WERDEN?

(3)

Produktdesign, auch Industriedesign (engl. Industrial Design) ge- nannt, befasst sich mit dem Entwurf serieller und/oder industrieller Produkte, v. a. von Konsumgütern.

Der Designer entwirft im Gegensatz zum Handwerker keine Unika- te, sondern Produkte, die in einer seriellen (Massen)-Produktion her- gestellt werden sollen. Er arbeitet in der Regel in einem Team mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Seine Aufgabe betrifft vor allem die Formfindung, dabei muss er auch die Fertigungsbedingun- gen oder die Bedürfnisse einer Zielgruppe beachten, nicht zuletzt die Wünsche der Auftraggeber im Blick auf die Marktlage und das Produktspektrum des Unternehmens.

Die erste Idee für ein neues Produkt oder die Umgestaltung eines bestehenden führt zu einer umfassenden Recherche rund um Be- darf, Funktion und Gestaltung, Herstellung und Vermarktung. Dann werden u. a. auch erste Kostenpläne erstellt. Mit Hilfe von Kreati- vitätstechniken (z. B. Brainstorming, Moodboard, Collage) werden Ideen zu Papier gebracht. Am Ende werden Skizzen und Entwürfe sowie Vormodelle präsentiert. Dann folgen technische Zeichnungen um maßhaltige Modelle zu erstellen. Diese werden getestet und Her- stellungsverfahren geklärt. Die Herstellung wird vorbereitet, ein Pro- totyp steht am Ende dieser Phase. Dieser wird wiederholt getestet und umgearbeitet, bis er den Anforderungen gerecht wird. Parallel stehen Absprachen mit Marketing und Vertrieb. Die Bedingungen für eine Serienfertigung und die dazu erforderlichen Arbeitsabläufe werden geklärt und Konstruktionszeichnungen bzw. Vorlagen für die industrielle Umsetzung angefertigt, u. a. Gussformen und maschinel- le Fertigungsteile. Am Ende sollen qualitativ und vom Aussehen her identische Produkte die Fertigung verlassen. In Zusammenarbeit der Entwickler und Praktiker läuft die Produktion an, wobei in der Regel noch verbessert und verändert werden kann und muss. Eine Reihe von Präsentationen begleitet den gesamten Prozess. Das Feedback und neue Erkenntnisse können den Prozess in jedem Moment stop- pen oder entscheidend beeinflussen.

AUFGABE DES PRODUKT- BZW. INDUSTRIEDESIGN

DER DESIGN-PROZESS

(4)

ÜBERLEGUNGEN

Wir greifen nach einem Gegenstand, nehmen ihn in die Hand, fühlen ihn, spüren Kanten, Rundungen, eine gewölbte Seite, eine spitze Stelle, erfassen mit der Hand die Gestalt, die Form. Wir nehmen wahr und urteilen: angenehm oder störend, angemessen oder unpassend. Mitunter können wir tastend in Erfahrung bringen,ob es sich bei dem, was wir anfassen, um den Griff des Regenschirms, das Lenkrad im Auto oder das Brotmesser handelt. Das geschieht in kürzester Zeit und in

der Regel ohne diese Empfindungen exakt in Worte zu fassen.

Wahrnehmen und spontanes Beurteilen eines räumlichen Gebildes als angenehm, brauchbar oder stö- rend geschehen bei der Benutzung meist undifferenziert und es wird im Alltag erst dann bewusst formuliert, wenn wir das Brotmesser kaufen wollen, den Regenschirm … oder das Auto. Wir sehen und fühlen, wir ken- nen die passenden Wörter. Wir nehmen immer schon wahr – und doch ist

es erforderlich, eine präzise, differenzierte Wahrnehmung zu erlernen. Diese braucht klare Begriffe und ex- akte Formulierungen zu den optisch wie haptisch erlebten Gestalteigenschaften: eben, gerundet, geriffelt, geglättet, geschwungen, gewölbt, abgekantet, gefast …

Unterscheidende Begriffe, die Form und Gestalt bezeichnen, müssen gezielt eingeübt und angewandt werden. Erst mit Hilfe dieser Begriffe und durch die konkrete Auseinandersetzung bildet sich ein klares Vor- stellungsbild. Was wir als „räumliche Vorstellung“ bezeichnen, wird durch die praktische Arbeit mit echten Erfahrungen verbunden. Auf dieser Basis entwickelt sich Vorstellungsvermögen, werden Bilder möglich in Assoziation zu Begrifflichkeiten. Diese Auseinandersetzung zu ermöglichen, etwas begreifbar zu machen und in der Folge aus dem Begreifen Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln – damit lässt sich das Anliegen eines guten Werkunterrichts umschreiben.

(vg. Renate Stieber, Kreise ziehen, Eine Funktion sucht eine Form, in Prof. Dr. Huberts Sowa, Bildung der Imagination, Band 4)

die richtigen Worte finden ...

Auch Schmuckstücke sind Gebrauchsobjekte. Dieser - aus Kupferblech geformte und mit einer kleinen Figur versehene Anhänger - ist noch nicht fertig, es fehlt die Aufhängung - das wesentliche funktionale Element, das in seiner Gestal- tung zu der unkonventionellen und verspielten Form passen muss.

(5)

SCHLÜSSELFRAGEN Produktgestaltung

Das Thema Produktgestaltung/Design spielt eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit der gestal- teten Welt. Werkzeuge und Geräte, Fahrzeuge, Spielgeräte, Möbel oder Schmuck - alle Produkte haben einen Planungs-, Gestaltungs- und Herstellungsprozess durchlaufen.

Im Werkunterricht werden mit Hilfe von Schlüsselfragen Form und Funktion untersucht, um mit Hilfe dieser Erkenntnisse die Produkte des Alltags besser zu verstehen. Im Nachvollziehen der Planungsschritte bzw.

Überlegungen der Lehrkraft werden Regeln für die eigene Arbeit abgeleitet.

Fragen zur technisch- praktischen Funktion

Fragen zur symbolischen Funktion

Fragen zur formal- ästhetischen Funktion

Welche Funktion hat der Gegenstand?

Erfüllt der Gegenstand seinen Zweck?

Wie ist die ergonomische Handhabung berücksichtigt?

Ist der Kraftaufwand bei der Handhabung gerechtfertigt?

Ist der Gegenstand sicher zu nutzen?

Genügt er den Anforderungen in Hinblick auf die Stabilität?

Entspricht die Materialqualität den Anforderungen (Haltbarkeit, Belastbarkeit, Lebensdauer)?

Gibt es in angemessener Art Reparaturmöglichkeiten?

Lässt sich der Gegenstand angemessen pflegen?

Welches Image hat der Gegenstand?

Welche Beziehung gibt es zum Benutzer?

Ist es ein Statusprodukt?

Erhöht es als selbstgefertigtes Produkt das Ansehen?

Welche Wirkung hat das Material?

Welche Form/Formen werden verwendet?

Wie wurden Einzelformen zusammengefügt?

Wie wurden Übergänge gestaltet?

Wie wirkt sich die Form auf die Brauchbarkeit aus?

Verdeutlicht die Form die Benutzbarkeit?

Wie wirkt sich das Material auf die Brauchbarkeit aus?

Der direkte Vergleich funktional gleicher Objekte erleichtert die Betrachtung von Materialien und Formge- bung, die Beurteilung der Brauchbarkeit und Handlichkeit.

(6)

3 FORM .... SACHLICHE ANALYSE

O organisch/natürlich O geometrisch O eckig, kantig O weich, gerundet

O fest O verformbar

O glatt O rau

4 FORM .... WIRKUNG

O Wirkt die Form angenehm, passend zum Objekt?

5 MATERIAL .... SACHLICHE BESCHREIBUNG

O Material ... O Farbton:

O Material ... O Farbton:

O Material ... O Farbton:

O Materialkombination, trennbar O Materialkombination, untrennbar O Gebrauchsspuren sichtbar O kaum Gebrauchsspuren

O Reinigungsaufwand gering O Reinigungsaufwand hoch bzw. schwer zu reinigen 6 MATERIAL .... WIRKUNG

O Passen die gewählten Materialien zusammen?

O Wirken die Materialien hochwertig und angemessen?

7 FUNKTIONALITÄT

O präzise Funktion (z. B. Schließen/Öffnen) - hier : ...

O erfüllt seinen Zweck: ...

8 HANDHABUNG/ERGONOMIE

O liegt gut in der Hand O leicht zu bewegen

O leicht zu greifen O leicht zu bedienen (funktionsabhängig) 9 HALTBARKEIT

O Ist er stabil und hält eine längere Nutzung aus?

O Was kann kaputt gehen und wäre das zu reparieren?

O Welche Herstellungs- und Folgekosten sind zu bedenken?

10 BEDEUTUNG .... bezogen auf die ZIELGRUPPE O Wem gehört es bzw. zu wem passt es?

O Welche Bedeutung, welcher Wert wird ihm zugemessen?

O Welches Image vermittelt das Produkt?

CHECKLISTE Produktgestaltung

Alle Produkte werden grundsätzlich bestimmten Bereichen zugeordnet, die wichtigsten sind Möbel, Fahr- zeuge, Geräte und Werkzeuge, Gefäße und Spielzeug.

In der Checkliste sind grundlegende Aspekte angesprochen, die ausgewählt werden oder für die eine kurze Antwort möglich ist. Die List ist abhängig vom Produkt erweiterbar bzw. reduzierbar. Die Reihenfolge enthält keine Wertung und kann der persönlichen Fragestellung angepasst werden.

1 ZUORDNUNG des Objekts zu einem Produktbereich: ...

2 SACHLICHE BESCHREIBUNG des Gegenstands mit eigenen Worten O Was ist es?

...

O Wozu dient es?

...

(7)

KRUG-TASSE-BECHER Produktgestaltung

Trinkgefäße gibt es für jeden Zweck und in allen Formen und aus vielerlei Materialien. Selbst innerhalb der keramischen Werkstoffe kann weiter differenziert werden in feines, dünnwandiges Porzellan, Irdenware aus dem Kunsthandwerk oder der industriellen Fertigung und dickwandig, widerstandsfähiges Steinzeug.

Größe, Proportionen, Wandstärke, funktionale (z. B. Henkel) und dekorative Ausgestaltung (wie Farbglasur oder Bemalung) bieten sich an zur genauen Beschreibung.

Solche Objekte sind sehr gut geeignet, eigene Erfahrungen einzubeziehen. So können grundlegende As- pekte des Form-Funktions-Zusammenhangs fundiert bewertet werden.

(8)

Die nebenstehenden Adjektive können genutzt werden, um Ob- jekte zu beschreiben. Manche beziehen sich auf die Form, andere auf Material, Farbe oder Wirkung.

Durch die Gegenüberstellung der Begriffspaare ist die Festlegung auf einen Begriff manchmal leichter, es gibt aber nicht immer einen exakt passenden gegenteiligen Begriff.

Die Liste der Adjektive kann erwei- tert werden.

RAU GLATT

MATT GLÄNZEND

ROH BEARBEITET

EBEN GERIFFELT

GESCHLIFFEN SPIEGELND

TRANSPARENT UNDURCHSICHTIG METALLISCH STUMPF

FARBIG MONOCHROM

SCHWER LEICHT RUTSCHIG BREMSEND

FEST NACHGIEBIG

KALT WARM

WÄRMELEITEND ISOLIEREND

STARR BIEGSAM

MASKULIN FEMININ

HARMONISCH SPANNUNGSREICH BERUHIGEND AUFREGEND

RUHIG UNRUHIG

ANGENEHM UNANGENEHM

KLAR VERWIRREND

STARR DYNAMISCH

WOHLTUEND VERLETZEND

SANFT AGGRESSIV

STRENG VERSPIELT ELEGANT SCHLICHT RUHEND AUFRAGEND SACHLICH VERTRÄUMT

GRELL ZURÜCKHALTEND

KONTRASTREICH HARMONISCH STECHEND SANFT

KNALLIG DEZENT

LANGWEILIG INTERESSANT KITSCHIG STRENG GEMÜTLICH KÜHL (UN)KONVENTIONELL MODERN VERRÜCKT GEORDNET GERUNDET KANTIG

BEMALT/DEKORIERT NATURFARBEN STANDFEST LABIL

BEGRIFFE ZUR BESCHREIBUNG VON OBJEKTEN

(9)

Form meint die Gestalt eines Objekts.

Die Begriffe treffen für Lebewesen (Mensch, Tier, Pflanze) ebenso zu wie für Dinge, also Produkte aller Art ob Kleidungsstück oder Gebäude oder Fahrzeuge oder jeden anderen Gebrauchsgegenstand.

Diese Begriffe als Beschreibungsmöglichkeiten der Form beziehen sich ebenso auf zwei- (Flächen) wie auf dreidimensionale Elemente (Körper).

Formen nehmen wir mit dem Auge wahr.

Viele Objekte bestehen aus Teilformen bzw. aus mehreren Formen, die für sich genommen evtl. un- terschiedlich beurteilt werden. Die Art des Zusammenbaus oder der Zusammenfügung von mehreren Formen zu einem Objekt bezeichnet man auch als Struktur.

Was sehe ich, ohne das Objekt zu berühren?

Aus welcher Grundform besteht es?

Ist es eine geometrische Grundform oder eine natürliche Form?

Gibt es weitere Formen, die angefügt oder verbunden sind?

Gibt es - mehr oder weniger deutlich - Formkontraste?

LANGGESTRECKT GEDRUNGEN GEOMETRISCH ORGANISCH REGELMÄSSIG UNREGELMÄSSIG

MASSIG SCHLANK

SYMMETRISCH UNSYMMETRISCH

GEORDNET UNGEORDNET

GERUNDET KANTIG

FLACH PLASTISCH

SPITZ STUMPF

MASKULIN FEMININ

HARMONISCH SPANNUNGSREICH BERUHIGEND AUFREGEND

RUHIG UNRUHIG

ANGENEHM UNANGENEHM

KLAR VERWIRREND

STARR DYNAMISCH

WOHLTUEND VERLETZEND

SANFT AGGRESSIV

STRENG VERSPIELT

ELEGANT SCHLICHT

RUHEND AUFRAGEND

SACHLICH VERTRÄUMT

BEGRIFFE ZUM ASPEKT FORM

Leitfragen zum Aspekt FORM

Sachliche Beschreibung zum Beispiel ....

Wertende Begriffe zur Form zum Beispiel ....

O O

O

O O

(10)

Materialien kann man auf unterschiedliche Arten wahrnehmen: sehen, fühlen, sogar hören, riechen oder schmecken.

Materialien zeichnen sich durch die Art der Oberfläche aus, die natürlich oder durch Werkverfahren bearbeitet sein kann, sowie durch die Eigenfarbe oder nachträgliche Farbgebung.

Jedes Objekt gewinnt seine Eigenart auch durch die Wahl und ggf. die Kombination von Materialien.

Je nach Objekt und Ziel der Analyse wählt man die geeignete Art der Material-Betrachtung: sachlich oder wertend.

Leitfragen zum Aspekt Material

Sachliche Begriffe zum Material, die sich auf visuell Wahrnehmbares beziehen, sollen auch allein durch das Betrachten - evtl. auch in Abbildungen - erfassbar sein.

Sachliche Begriffe zum Ma- terial, die mit den Händen spürbar wahrzunehmen sind beziehen sich auf die Berüh- rung der Oberfläche und auf das Gewicht.

Wertende Begriffe

beziehen sich auf die Wir- kung. Diese ist immer auch subjektiv.

Welches Material wurde gewählt?

Ist es eine Materialkombination?

Ist das Material naturbelassen oder wurde es ganz oder teilweise bearbeitet?

Spielt das Material eine Rolle bei der Funktionstauglichkeit?

Wirkt sich das Material auf die optische Wirkung und auf die Sym- bolik aus (Wertsteigerung, Image)?

Wurden bestimmten Bereichen/Funktionen bestimmte Materialien zugeordnet?

RAU GLATT

MATT GLÄNZEND

ROH BEARBEITET

EBEN GERIFFELT … GEWELLT

GESCHLIFFEN SPIEGELND

TRANSPARENT UNDURCHSICHTIG

GLÄNZEND STUMPF

(MEHR)FARBIG MONOCHROM … NATURFARBE

SCHWER LEICHT

RUTSCHIG BREMSEND, HAFTEND, TROCKEN

FEST NACHGIEBIG

KALT WARM

WÄRMELEITEND ISOLIEREND STARR BIEGSAM

MASKULIN FEMININ

HARMONISCH SPANNUNGSREICH BERUHIGEND AUFREGEND

RUHIG UNRUHIG

ANGENEHM UNANGENEHM

KLAR VERWIRREND

STARR DYNAMISCH

WOHLTUEND VERLETZEND

SANFT AGGRESSIV

STRENG VERSPIELT

ELEGANT SCHLICHT

RUHEND AUFRAGEND

SACHLICH VERTRÄUMT

BEGRIFFE ZUM ASPEKT MATERIAL

O

O

O O

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DIDAKTISCH-METHODISCHE ÜBERLEGUNGEN

Sobald ein konkreter, den Jugendlichen bekannter und vertrauter Gegenstand in den Mittelpunkt ge- stellt wird, gewinnen die einzelnen Aspekte eines Ma- terialbereichs, einer Herstellungstechnik oder einer Funktion an Anschaulichkeit - und dies ist in diesem schwierigen Bereich besonders wichtig.

Aus welchem Material ist etwas gemacht? Welche Eigenschaften dieses Materials sind dabei von Vor- teil? Welcher Herstellungsprozess wurde gewählt und warum? Welche Technologie wurde in Zusammen- hang mit diesem Fertigungsprozess entwickelt (z. B.

Hilfsmittel, Werkzeuge, Verfahren, Produktionswege)?

Welche Alternativen, welche besonderen Probleme gibt es und wie wird der Gegenstand evt. weiterent- wickelt? Es gibt unzählige reizvolle, spannende und sinnvolle Fragestellungen.

Der direkte Blick auf das bekannte Objekt erleich- tert die Darlegungen und Begründungen. Vor- und Nachteile sollen dabei grundsätzlich kriteriengeleitet untersucht werden. Diese Kriterien werden im Blick auf die genannten Hintergründe - z. B. kultureller und historischer Kontext, Material- und Verfahrens- kunde, Ökologie - entwickelt und spielen in Theorie und Praxis des Unterrichts immer eine Rolle. Sie sind durch den praktischen Unterricht mit eigener Erfah- rung verknüpft. Eine an klaren Kriterien ausgerichtete Diskussion ist wichtig und hilfreich in der sachlichen Auseinandersetzung.

Aspekte der Produktgestaltung (Design) können auf der Basis eigener Erfahrung sinnvoll erweitert werden, so z. B. Fragen zur Nachhaltigkeit: Warum stellt das ge- wählte Material eine brauchbare, sinnvolle und evtl.

unabdingbare Werkstoffentscheidung dar? Oder gibt es gute Gründe, andere Werkstoffe zu bevorzu- gen - vielleicht auch traditionelle Materialien oder Fertigungsweisen? Welche Alternativen gibt es? So kann z. B. zum Stichwort Kunststoff der besondere Kri- tikpunkt der Wegwerfmentalität bei der Analyse der Alltagsgegenstände angemessen diskutiert werden.

Im Blick auf das eigene Verhalten - das Abwägen von Image und Nutzbarkeit, Haltbarkeit, Alterungsprozes- se, Recyclingfähigkeit bzw. die Massenproduktion u.

a. m. - wird die Urteilsfähigkeit geschärft.

Eine Produktanalyse soll übersichtlich in Form von Checklisten, vergleichenden Tabellen oder Übersich- ten vorgenommen werden. so kann sie exemplarisch wirken für verantwortlichen Umgang mit Werkstoffen bzw. den aus ihnen hergestellten Produkten.

Praktische Fertigkeiten werden beimHerstellungspro- zess eines Werkstücks erworben und können darüber hinaus sinnvoll eingesetzt werden. Dies gilt z. B. bei der Reinigung, bei Reparaturen oder ggf. Ersetzen beschädigter Teile u. a. m.

PRODUKTANALYSE IM UNTERRICHT

Ein Tesa-Abroller aus dem Kaufhaus - die gleiche Funk- tion kann ein im Unterricht hergestelltes Werkstück erfüllen, sich aber in Material, Oberflächeneigenart, Gewicht und Formgebung wesentlich unterscheiden.

Solche Gebrauchsgegenstände eignen sich für die Produktanalyse im Unterricht. Andere Beispiele sind Haarbürste, Kinderspielzeug u. v. m.

(12)

PRODUKT

Aus welchem Kunststoff ist das Produkt hergestellt?

Mit welchem Verfahren wurde das Produkt herge-

stellt bzw. der Kunststoff verarbeitet?

Zu welcher Gruppe gehört dieser Kunststoff?

Welche Gründe sprechen für die Verwendung eines-

Kunststoffs bzw. dieses speziellen Kunststoffs bei

diesem Produkt?

Welche Gründe sprechen gegen die Verwendung dieses Kunststoffs bei diesem

Produkt?

Gibt es sinnvolle Alternativen?

Kann das Produkt ebenso gut aus einem anderen Werkstoff

hergestellt werden?

PRODUKTANALYSE

FAHRRADHELM ... GARTENSTUHL ... TRINKFLASCHE ... RUCKSACK ... SCHUL- TASCHE ... GEHÄUSE Z. B. HANDY, FERNBEDIENUNG ... SONNENBRILLE ...

GUMMIHANDSCHUHE ... BENZINKANISTER ... KÜHLBOX ... ZELTPLANE ...

u. v. m.

Ein konkreter Gebrauchsgegenstand wird in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Die an ihn gerich- teten Fragen richten sich im folgenden Beispiel auf ein Kunststoffprodukt. Ebenso könnte man einen Ge- genstand in den Fokus rücken, den jeder gerade mit sich führt - und sei es ein Kleidungsstück oder die im Moment getragenen Schuhe. Die Fragen können modifiziert werden und eröffnen ein weites Feld.

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