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SWU Geschäftsbericht 2008

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3 Das war 2008

Effizienz in der Pflanzen- und Tierwelt – das ist das Bildthema dieses SWU-Geschäfts- berichts. Nicht zufällig: Das Jahr 2008 war geprägt von außergewöhnlich hohen Energiepreisen. Das stieß die Diskussion über die Energie-Effizienz mit aller Macht (wieder) an und gab Anlass für manche neuen gesetzlichen Vorschriften.

Die Natur macht es uns vor. Die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen zählt zu ihren Erfolgsprinzipien.

Ein einfaches Beispiel: Hummeln. Sie sind fliegende Klimaanlagen. Die Tiere halten mithilfe ihrer Flugmuskulatur ihre Nest- temperatur konstant bei 30 Grad Celsius.

Am Eingang eines Nestes findet man morgens häufig einen sogenannten Trom- peter. Dieser schlägt laut brummend seine Flügel ohne loszufliegen. Damit wird die nachts verbrauchte Luft gegen frische ausgetauscht. Oder Schwäne. Sie haben ein ausgeklügeltes Temperatursteuerungs- system. Im Winter wird das kalte Blut aus den Füßen, das in den Körper zurückfließt, vom warmen Blut, das aus dem Körper in die Füße fließt, vorgewärmt. So kommt es auch wieder warm im Körper an und es tritt praktisch kein Energieverlust auf.

Im Laufe der Erdgeschichte hat die Natur viele trickreiche Methoden „erfunden“.

Unser Fotograf hat den Vorbildern der Energie-Effizienz in Tier- und Pflanzenwelt nachgespürt. Kurze Bildtexte erläutern, was dabei auf den ersten Blick nicht unbe- dingt zu erkennen ist.

Effizienz: Die Natur steht Modell

(4)

4 Inhalt

Inhalt

SWU-Konzern im Überblick

6

Das war 2008

8

Stadtwerke gewinnen neuen Charme

Handel und Belieferung

14

Energiepreise in allen Marktsegmenten angepasst

Produktion

17

SWU setzt Erzeugungsstrategie konsequent fort

Netze

23

Strom – Erdgas – Trinkwasser – Telekommunikation

Dienstleistungen

30

Wärmedienstleistung: Schlüssel zur nachhaltigen Energieversorgung

Mobilität

35

Die „lange“ Linie 1 ist auf dem Gleis

Umwelt

40

Gelebter Leitgedanke, kein Modetrend

Unsere Mitarbeiter

42

Neubau eines zweiten Verwaltungsgebäudes:

Umplanung verzichtet auf den Hochhausturm

Beteiligungen

50

Jahresabschluss 2008

57

(5)

5 Netzgebiet

Ulm

Neu-Ulm

Mähringen Lehr

Jungingen

Blaustein

Grimmelfingen Ermingen

Eggingen Einsingen

Erbach

Wiblingen

Gögglingen

Donaustetten

Ludwigsfeld

Gerlenhofen Reutti

Holzschwang Finningen Offenhausen

Pfuhl Burlafingen

Steinheim Elchingen

Dellmensingen

Senden

Vöhringen Oberdischingen

Donaurieden

Ersingen Hüttis-

heim Staig

Illerkirch- berg

Illerrieden Schnürpf- lingen Söflingen

Beimerstetten Dornstadt

Hermaringen

Hermaringen

Netzgebiet der SWU Netze GmbH

Netzgebiet der SWU Netze GmbH

Strom Trinkwasser Erdgas

(6)

6 SWU-Konzern im Überblick

2008 2007

Handel und Belieferung Stromverkauf

SWU Energie und Energie Plus Mio. kWh 1.026 1.334

Erdgasverkauf Mio. kWh 2.017 1.945

Trinkwasserverkauf Mio. m³ 10,1 10,3

Produktion

Strom Mio. kWh 616,0 183,5

Fernwärme Mio. kWh 63,1 58,3

Trinkwasserförderung Mio. m³ 11,2 11,2

Netze Strom

Verteilung Mio. kWh 1.336 1.293

Leitungslänge km 2.589 2.550

Zähler 124.228 122.263

Hausanschlüsse 44.127 42.943

Erdgas

Verteilung Mio. kWh 1.949 1.966

Leitungslänge km 888 856

Zähler Anzahl 28.902 28.399

Hausanschlüsse Anzahl 21.876 21.077

Fernwärme

Verteilung Mio. kWh 53,2 48,7

Leitungslänge km 22,9 22,0

Zähler Anzahl 1.412 1.327

Trinkwasser

Verteilung Mio. m³ 12,1 12,1

Leitungslänge km 759 758

Zähler Anzahl 31.819 31.483

Hausanschlüsse Anzahl 30.837 30.738

SWU-Konzern im Überblick

(7)

7 SWU-Konzern im Überblick

2008 2007

Dienstleistungen Wärme-Dienstleistungen

Wärmeabgabe Mio. kWh 65,2 53,3

Anlagen Anzahl 223 193

Straßenbeleuchtung

Leuchtstellen Anzahl 28.906 29.921

Anschlusswert MW 3,0 3,1

Mobilität

Fahrgäste Mio. 30,7 30,2

Linien Anzahl 20 19

Linienlänge km 220,5 213,5

gefahrene Kilometer Tsd. 4.653 4.555

Straßenbahnen Anzahl 8 8

Omnibusse Anzahl 68 68

Industriegleis

Beförderte Waggons Anzahl 8.434 6.003

Gleislänge m 16.660 16.660

Mitarbeiter im Jahresschnitt

SWU Anzahl 151 142

SWU Energie Anzahl 444 458

Energie Plus bzw. SWU Vertrieb Anzahl 28 38

SWU Netze Anzahl 7 7

SWU TeleNet Anzahl 27 27

SWU Verkehr Anzahl 289 300

Schwaben Mobil Nahverkehr GmbH Anzahl 75 68

Aushilfskräfte Anzahl 42 34

Auszubildende Anzahl 41 45

Konzern 1.104 1.119

Bilanz

Bilanzsumme Mio. EUR 418 364

Anlagevermögen Mio. EUR 315 286

Umsatz Mio. EUR 381 369

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8 Das war 2008

2008 war ein gutes Jahr für die Stadtwer- ke. Genauer gesagt: für das Image der Stadtwerke. Galt der Versorger vor Ort lan- ge Zeit als „gestrig“, weil er – vor allem als Unternehmen in kommunalem Besitz – nicht recht hineinzupassen schien in die

„coolen“ Zeiten der Liberalisierung, so war 2008 erstmals ein gewisses Umdenken zu verspüren. „Es lebe das Stadtwerk!“ Unter dieser in ihrer entschieden positiven Diktion überraschenden Überschrift berichtete am 12. November 2008 die Süddeutsche Zei- tung über eine höchstrichterliche Entschei- dung. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte E.ON, der Nummer eins auf dem deutschen Energiemarkt, den Kauf der Stadtwerke Eschwege untersagt. „Dergleichen“, so schreibt die angesehene Münchener Tages- zeitung, „wäre vor zehn Jahren undenk- bar gewesen.“ Der Redakteur empfindet

das BGH-Urteil als „ein richtiges Signal“.

Warum? Die deutsche Energieversorgung, so heißt es weiter, spalte sich zunehmend in zwei Welten. Die großen Konzerne ver- legten sich darauf, Strom in Großkraftwer- ken zu erzeugen – und die Energie über eigene Vertriebsgesellschaften direkt an den Haushaltskunden zu verkaufen. Wozu also noch Stadtwerke? „Weil ihr Konzept besser ist als das der großen Konkurrenz“, antwortet der Autor.

Die Nähe zum Kunden, (w)örtlich genom- men, sei das Trumpf-Ass. Weil sich kleinere, dezentrale Kraftwerke effizienter betreiben ließen als große; und weil „die Deutschen zunehmend zu Energieproduzenten wer- den, etwa mit Hilfe von Sonnenenergie oder Mini-Heizkraftwerken im Keller“. Dies aber werde, so schließt der Redakteur, ein regionales Geschäft. Dafür spreche ein zweiter, nicht weniger bedeutsamer Fakt: Dezentrale Erzeugungsanlagen in Stadtwerke-Hand verschaffen Spielraum in der Strombeschaffung. „Der Strom aus den Konzern-Kraftwerken ist inzwischen zu teuer.“ Es geht um Unabhängigkeit. Diese hatten die Stadtwerke landauf, landab zu- nehmend eingebüßt. Als mächtiger Anteils- eigner an vielen Stadtwerken bestimmten die „Großen Vier“ zunehmend die Rich- tung und dominierten den Markt. Echter Wettbewerb sieht anders aus.

Das war 2008

Stadtwerke gewinnen neuen Charme

(9)

9 Das war 2008

Die im erwähnten Zeitungsartikel beschwo- rene Hoffnung erhält in Ulm/Neu-Ulm Nah- rung. 2008 war für die SWU das Jahr der Energie-Effizienz und der Nachhaltigkeit.

Forciert wurde die bereits 2004 einge- leitete Politik, die Erzeugungskapazitäten signifikant auszubauen. Im richtigen, die Ökologie mit der Ökonomie verbindenden Mix. Zwei Projekte stehen dafür ganz be- sonders. Zum einen das geplante Biomas- se-Heizkraftwerk in der bayerischen Nach- barstadt Senden. Das Projekt hat Anfang März 2009 die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erhalten.

Der Bescheid der Regierung von Schwaben ist nichts anderes als die Baugenehmigung.

Fasst der SWU-Aufsichtsrat wie vorgesehen im Juni den Baubeschluss, können die Ar- beiten noch 2009 starten. Angewandt wird das Verfahren der Holzverschwelung. Sen- den wird der erste Standort in Deutschland sein, an dem dieses Prinzip kommerziell genutzt wird. Die erzeugte Wärme wird das Wärmenetz speisen, das die SWU in der 21.000 Einwohner zählenden Stadt Schritt um Schritt aufbauen wird. Dank

Kraft-Wärme-Kopplung kann die Anlage auch den kompletten Strombedarf der Sen- dener Haushalte decken. Energie-Effizienz und Umweltverträglichkeit des verfolgten Konzepts sind vorbildlich. Gut 80 Prozent des eingesetzten Brennstoffs – ausschließ- lich unbehandeltes Restholz aus Wald und Landschaftspflege – werden in nutzbare Energie umgesetzt. Die Anlage emittiert pro Jahr rund 40.000 Tonnen weniger Koh- lendioxid als eine vergleichbare, mit Erdgas befeuerte Anlage. Das Konzept überzeugt:

Das Bundes-Landwirtschaftsministerium hat der SWU 6,6 Millionen Euro Zuschüsse zugesagt. Das deckt fast ein Viertel der auf über 28 Millionen Euro veranschlagten Baukosten.

Ein zweites SWU-Projekt: Im Dezember 2008 ist die Photovoltaik-Großanlage in Neu-Ulm ans Netz gegangen. Die 18.000 Quadratmeter Module, errichtet auf dem Dach der Omnibus-Fertigungshalle der Daimler-Tochter EvoBus, können mit der installierten Leistung von 2,3 Megawatt rund 650 Haushalte versorgen. Modell- Charakter darf das Projekt hinsichtlich der Vermarktung beanspruchen: Über eine Inhaberschuldverschreibung finanzieren SWU-Stromkunden die Anlage mit und par- tizipieren an deren Ertrag. Eine Zeichnung von beispielsweise 12.000 Euro bringt einem Kunden, der „SWU NaturStrom“ be- zieht, pro Jahr 720 Euro Zinsen ein. Diese sechsprozentige Verzinsung garantieren die Stadtwerke über die Gesamtlaufzeit von fast zehn Jahren. Der Zinsertrag in dem genannten Beispiel deckt die Jahres-Strom- rechnung über 3.000 Kilowattstunden ab.

Die für die Inhaberschuldverschreibung bereitgestellte Summe von fünf Millionen Euro (das ist gut die Hälfte der Gesamtin- vestition) war schon nach wenigen Tagen gezeichnet.

„Energiewende“ auch in Ulm – mit regionaler Ausstrahlung

(10)

10 Das war 2008

Das Beispiel illustriert den Stadtwerke- Slogan „Gemeinsam für eine bessere Um- welt“. Es ist die zentrale Aussage der im April 2008 lancierten Image-Kampagne.

Zusammen mit dem Schlüsselbild des

„Grünen Schuhs“ dokumentiert der Slogan die Kernbotschaft: den Anspruch der Stadt- werke Ulm/Neu-Ulm auf Nachhaltigkeit, re- gionale Identität und Service. Gerade weil Projekte wie die Holzverschwelungsanlage

„vor der Haustür“ realisiert werden, ver- mitteln sie besondere Glaubwürdigkeit.

Darin liegt die Stärke von Stadtwerken, und das macht die Kampagne bewusst. Beim Ausbau der regenerativen Erzeugungska- pazitäten kann sich die SWU aber nicht ausschließlich auf die Region verlassen.

Kraftwerksprojekte außerhalb Ulms wie der Bau des Main-Wasserkraftwerks an der Staustufe Mainz-Kostheim und die Beteili- gung am Nordsee-Windpark Borkum-West belegen, dass die SWU über die Stadtgren- zen hinaus blickt. Bis 2013 will die SWU

ihre rein regenerative Stromerzeugung um mehr als das Doppelte ausbauen, von heu- te rund 100 Millionen auf dann etwa 220 Millionen Kilowattstunden jährlich.

SWU baut ihre erneuerbaren Energiequellen massiv aus

(11)

11 Das war 2008

Nachhaltigkeit setzt vor allem beim Kunden selbst an. Gemeint ist der effiziente Um- gang mit Energie im Haus. Dazu braucht es professionelle Hilfe. Daher hat die SWU ihre bewährte Energieberatung erweitert und auf neue Beine gestellt. Architekten, Bau- ingenieure und Bauplaner bilden seit 2008 zusammen mit den SWU-Fachleuten ein re- gionales Beratungsnetzwerk. So lässt sich das immer breiter werdende Spektrum der Energiesparmaßnahmen besser abdecken.

Denn es genügt nicht mehr, beispielsweise die Glühlampen durch Energiesparleuchten zu ersetzen. Je besser die verschiedenen Sparmaßnahmen – zum Beispiel Dämmung und neue Heizung – aufeinander abgestimmt sind, desto nachhaltiger die Wirkung.

Nicht zufällig ist das Thema Energie-Effi- zienz 2008 noch stärker in den Blickpunkt gerückt. 2008 war ein Jahr der teuren Energie, mit besonderen Preisspitzen zur Jahresmitte. Ob an der Tankstelle, im Hei- zungskeller oder am Stromzähler: Jeder Bürger bekam es schmerzlich zu spüren.

Der Erzeugerpreisindex Strom kletterte von Juli 2007 bis Juni 2008 um 26 Pro- zent, für Erdgas erhöhte er sich um 29 Prozent. Diese Indizes zeigen an, wie stark sich der Energieeinkauf für weitervertei- lende Stadtwerke verteuert hat. Auch die SWU kam nicht umhin, ihre Kundenpreise den anschwellenden Beschaffungskosten in gerechtem Maß anzupassen. Für die SWU-Gaskunden bedeutete dies leider drei Preiserhöhungen im Januar, Juli und Okto- ber. Dann, Mitte August, eine unerwartete Wende. Während die globale Finanzkrise Banken und Anleger in Bedrängnis brachte, stoppte sie andererseits die überhitzte Spe- kulation an den Rohstoffbörsen. Der Preis für Rohöl, „Leitwährung“ schlechthin für Energie, verfiel in einem kaum für möglich gehaltenen Ausmaß. Der Gaspreis folgte nach unten, dem Mechanismus der Preis- bindung Heizöl – Gas gehorchend mit der üblichen Verzögerung von sechs Monaten.

Übrigens: In Großbritannien, wo es diese

Preiskopplung nicht gibt, war Energie im Jahresverlauf ebenfalls empfindlich teurer geworden: Gas kletterte auf der Insel um rund 50 und Strom um etwa 25 Prozent.

Zurück nach Deutschland: Im April 2009, nach zwei Preissenkungen, war die Jahres- gasrechnung eines Ulmer/Neu-Ulmer Haus- halts wieder auf den Stand von Anfang 2008 gefallen, vor Beginn der Preiswelle.

Doch die Erkenntnisse aus der Addition

„teure Energie plus Klimaverschlechte- rung“ blieben unumkehrbar. Der Gesetz- geber verschärfte die Anforderungen an die Energie-Effizienz der Gebäude weiter.

Jüngst einigte sich das Bundeskabinett auf die Reform der Energieeinsparverordnung.

Die Reform sieht vor, den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser weiter zu sen- ken, in Neubauten wie bei der Moderni- sierung von Altbauten. Der Gesetzgeber will die Förderung für energie-effizientes Bauen aufstocken. Und EU-weit sollen ab 2013 nur noch Energiesparlampen ver- kauft werden.

Kundenservice heißt Fachberatung.

Denn „Nachhaltigkeit“ beginnt zu Hause.

In den Wäldern der Tropen und Subtropen verhilft der natürliche Recyclingkreislauf zur effizienten Nutzung von Energie und Nährstoffen.

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12 Das war 2008

Der SWU-Bereich Netzbetrieb macht sich auf weitere Einbußen gefasst. Denn 2009 startet die sogenannte Anreizregulierung.

Grundgedanke dieses Verfahrens ist es, dass Netzbetreiber nur noch bestimmte Erlöse aus der Netznutzung erwirtschaf- ten dürfen. Es werden Erlös-Obergrenzen und Effizienz-Maßzahlen festgesetzt. Die Erlösgrenzen sinken in jährlichen Schrit- ten um einen bestimmten Prozentsatz, in Abhängigkeit von der Ausgangseffizienz.

Leider ist das Verfahren, nach dem die Ausgangseffizienz von Stadtwerken ermit- telt wird, völlig intransparent. Dafür gibt es noch einigen, wohl auch gerichtlichen Klärungsbedarf. Bleibt ein Unternehmen unter der vorgegebenen Erlösgrenze, zum Beispiel weil es durch Rationalisierungen sein Netz kostengünstiger betreiben konn- te, bleiben diese Einsparungen in seiner Kasse – das ist der Anreiz. Wer sein Netz am günstigsten betreibt, dessen Erlöse gel- ten als neue Richtschnur für die anderen Netzbetreiber. Diese Art von Regulierung bedeutet nichts anderes als eine Erlösspi- rale nach unten. Es wird sich erweisen, wie Versorger diese erzwungene Senkung ihrer Netzrentabilität verkraften werden, ohne dass dabei die Versorgungssicherheit auf der Strecke bleibt.

Nach anderthalb Jahren Bauzeit fand ein Groß-Projekt der innerstädtischen Mobili- tät seinen Abschluss: Am 21. März 2009 wurde die in den Stadtteil Böfingen ver- längerte Trasse der Straßenbahnlinie 1 eröffnet. Zum Frühlingsbeginn startete der Ulmer Nahverkehr in eine neue Ära.

Denn wenn die Zeichen nicht trügen, ist die Schienenverlängerung nur ein Anfang.

Bekommt die Linie 1, die als einzige von ehemals vier Tramlinien die autofixierten Jahrzehnte überlebt hat, Verstärkung durch den Neubau weiterer Schienenstrecken?

Die Verlängerung nach Böfingen hat eine positive Stimmung erzeugt, in der Bürger- schaft wie in der Stadtpolitik.

Fakt ist: Die SWU Verkehr lässt im Auftrag der Städte zwei neue Tram-Trassen unter- suchen. Die eine soll die weiter aufstre- bende Ulmer Wissenschaftsstadt mit dem Hauptbahnhof und dem Stadtteil Kuhberg verbinden. Eine zweite Voruntersuchung prüft den Brückenschlag über die Donau hinweg nach Neu-Ulm: Vom Ulmer Haupt- bahnhof aus soll eine Straßenbahn zum Bahnhof Neu-Ulm führen und von dort aus die bevölkerungsreiche Neu-Ulmer Südstadt mit dem Endpunkt Ludwigsfeld erschließen. Bis 2011 soll Klarheit darüber herrschen, ob die beiden neuen Strecken technisch machbar und volkswirtschaftlich sinnvoll sind.

Anreize für eine sinnvolle Regulierung?

Ulm gewinnt an Stadtqualität – dank der „neuen“ Straßenbahn

Die Vorboten des Frühlings sind mit ihren speziellen Speicherorganen in der Lage, über den Winter Energie zu sammeln. Diese Energie nutzen die Pflanzen im Frühjahr, um sich zu öffnen und zu blühen.

(13)

13 Das war 2008

(14)

14 Handel und Belieferung

Handel und Belieferung

Bis zur Jahresmitte setzte sich der schon länger anhaltende weltweite Trend zu stei- genden Energiepreisen fort. Die Preiskurve im Großhandel verlief immer steiler und endete in einem Rekordhoch der Rohöl- preise. In dieser Situation konnte die SWU es nicht vermeiden, ihre Energiepreise in allen Marktsegmenten anzupassen. Zwi- schen Januar und Oktober mussten SWU- Gaskunden drei Preiserhöhungen hinneh- men. Im August setzte völlig unerwartet ein drastischer Rückgang der Handelspreise ein, der bis zum Jahresende anhielt. Spe- kulative Einflüsse und die aufkommende Finanz- und Wirtschaftskrise spielten bei diesem Preisverfall die Hauptrolle. Auf die SWU-Energiepreise wirkte sich das ab dem Jahreswechsel 2008/2009 aus. Nach zwei Preis senkungen zum Januar und April 2009 war die Gasrechnung eines Haushalts wieder auf das Niveau von Anfang 2008 gefallen.

Die Gesetzgebung zur Förderung der rege- nerativen Energieerzeugung stellte für den SWU-Stromvertrieb auch 2008 einen erheb- lichen wirtschaftlichen Risikofaktor dar. Der Wälzungsmechanismus basiert auf der nach- träglichen Bilanzierung. Das erschwert die Weitergabe der zusätzlichen Kosten an die Endkunden. Für das Jahr 2010 freilich plant der Gesetzgeber die Einführung einer ergeb- nisneutralen Wälzung der Belastungen.

Der nach wie vor intensive Preiswettbe- werb im Energievertrieb, verbunden mit der an Kostendeckung orientierten Preis- politik und der strategischen Neuaus- richtung der SWU-Unternehmensgruppe, blieb nicht ohne Wirkung. 2008 verkaufte die SWU 23,1 Prozent weniger Strom an Endkunden. Die Gesamt-Verkaufsmenge erreichte 1.026 Millionen Kilowattstunden (kWh) und teilte sich wie folgt auf: Das Ge- schäftsfeld Strom-Belieferung der SWU Energie GmbH lieferte 300 Millionen kWh Strom an Kunden im Netz der SWU Netze GmbH; das Geschäftsfeld Energie- und Dienstleistungsvertrieb der SWU Ver- trieb GmbH verkaufte 217 Millionen kWh im Netz der SWU Netze GmbH und 509 Millionen kWh in anderen Netzen.

Im Tarif „Grundversorgung“ erhöhte sich ab Januar 2008 die Rechnung für einen typischen Haushalt um 6,7 Prozent. Die Preisanpassung verband die SWU mit einem neuen Qualitätsmerkmal: Die Kun- den konnten ihren Vertrag auf „Öko“ um- stellen lassen. Der zeitgleich eingeführte

„SWU NaturStrom“ bietet eine Beliefe- rung, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt – und das zum exakt selben Preis wie im Vertrag „Grund- versorgung“. Den Ökostrom gewinnt die SWU größtenteils aus ihrem Donau-Was- serkraftwerk Böfinger Halde. Bis zum Jah- resende 2008 waren rund 9.000 Kunden aus der „Grundversorgung“ in den „SWU NaturStrom“ gewechselt. Die Erzeugungs-

kapazitäten für weitere Kunden sind da:

Das Donau-Wasserkraftwerk liefert pro Jahr gut 45 Millionen Kilowattstunden Strom.

Mittelfristig plant die SWU, den Verbrauch aller ihrer Privatkunden mit erneuerbaren Energien decken zu können.

Im Geschäftsfeld Erdgas-Belieferung der SWU Energie GmbH war 2008 ein ste- tiger Anstieg der Wettbewerberaktivitäten in allen Marktsegmenten zu beobachten.

Kundenverluste in überschaubarem Aus- maß wurden durch den zum Jahresende hin kühlen Witterungsverlauf mehr als aus- geglichen. Der Absatz überstieg mit 2.017 Millionen kWh den Vorjahreswert um 3,7 Prozent. Die SWU Energie GmbH lieferte Erdgas ausschließlich im Netz der SWU Netze GmbH. Mit gutem Erfolg gelang es, im Strom- wie im Erdgasmarkt Kunden durch neue Produkte und Tarife länger- fristig zu binden.

Im Geschäftsfeld Trinkwasser-Beliefe- rung der SWU Energie GmbH blieb der Absatz mit rund 10,1 Millionen Kubikme- tern leicht hinter dem Vorjahr zurück. Der langfristige Trend zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser setzte sich fort.

Im Geschäftsfeld Fernwärme-Beliefe- rung der SWU Energie GmbH steigerten der kühle Witterungsverlauf zum Jahres- ende sowie Mengeneffekte aus Neuan- schlüssen die Absatzmengen um 9,3 Pro- zent auf 53 Millionen kWh.

(15)

15 Handel und Belieferung

Die SWU rechnet allerdings damit, dass die Absatzentwicklung mittel- und lang- fristig abflacht. Anlass dazu gibt der zu be- obachtende Wandel im Kundenverhalten.

Wärmedämmung und die Nutzung regene- rativer Wärmequellen zeigen immer mehr Wirkung.

Mitte 2008 firmierte die Energie Plus Handels- und Vertriebs-GmbH zur SWU Vertrieb GmbH um. Ihre Aufgaben sind weit gespannt. Die Gesellschaft kümmert sich um den Stromvertrieb und erbringt Vertriebs dienstleistungen für andere SWU- Gesellschaften in den Bereichen Strom, Erd-

gas, Trinkwasser, Fernwärme, Telekommu- nikation und technische Dienstleistungen.

SWU Vertrieb ist zudem für den Einkauf von Strom und Erdgas, für das Netznut- zungsmanagement Strom in externen Net- zen und zusätzlich für die Vermarktung der Stromproduktion der SWU Energie GmbH zuständig. Aus der Vermarktung der Strom- Produktion der SWU Energie konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Das Volu- men belief sich auf rund 300 Millionen Ki- lowattstunden. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um den SWU-Anteil an der Produktion des neuen Gas- und Dampftur- binenkraftwerks in Hamm-Uentrop.

Erdgas im Tank

Unter dem Eindruck des anhaltend hohen Benzinpreis-Niveaus gewinnt der Erdgas- antrieb weiter Anhänger. Die SWU betreibt eine Zapfsäule in der Esso-Tankstelle im Ulmer Stadtgebiet an der Bundesstraße 10.

Der Absatz ist im Jahr 2008 abermals ge- stiegen, um über 13 Prozent. Im Monats- schnitt tankten die Kunden rund 23.000 Kilogramm. Da die Nachfrage ungebrochen ist, wird die SWU 2009 eine zweite Zapf- säule einrichten.

Handel und Belieferung 2008 2007

Stromverkauf

SWU Energie im Netz der SWU Netze GmbH Mio. kWh 300 297

SWU Vertrieb GmbH in mehreren Netzen Mio. kWh 726 1.037

Gesamt Mio. kWh 1.026 1.334

Erdgasverkauf

an Haushaltskunden Mio. kWh 802 768

an Sondervertragskunden Mio. kWh 804 804

an Weiterverteiler-Kunden Mio. kWh 165 156

Eigenbedarf Mio. kWh 246 217

Gesamt Mio. kWh 2.017 1.945

Trinkwasserverkauf

Haushaltskunden Mio. m³ 8,8 9,0

Gewerbekunden Mio. m³ 1,3 1,3

Gesamt Mio. m³ 10,1 10,3

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16 Produktion

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17 Produktion

Forciert hat die SWU im Berichtsjahr ihre 2004 eingeleitete Politik, die Erzeugungs- kapazitäten in großem Umfang auszu- bauen und damit an der gesamten Wert- schöpfungskette teilzuhaben. Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im westfälischen Hamm ging im Januar 2008 in den Regel- betrieb. Über ihre 9,4-prozentige Beteili- gung erzeugte die SWU Energie im ersten vollen Betriebsjahr 431 Millionen Kilo- wattstunden (kWh) Strom. Das entspricht über 40 Prozent der 2008 an SWU-Kunden verkauften Strommenge. Die Beteiligung an dem hocheffizienten Kraftwerk hat wesentlich zum Jahresergebnis der SWU Energie beigetragen. Eine weitere Säule der Erzeugungsstrategie ist das Kohlekraft- werk Lünen, ebenfalls im Westfälischen bei Dortmund gelegen. Diese Anlage, gleich- falls ein Trianel-Projekt, ist seit August 2008 im Bau. Die SWU Energie hat sich 39,4 Megawatt Leistung gesichert, das sind 5,25 Prozent der installierten Gesamt- leistung. Der Regelbetrieb soll im Herbst 2012 starten. Dadurch werden jährlich noch einmal rund 260 Millionen kWh auf das SWU-Erzeugungskonto fließen. Im Krefelder Chemiepark Bayer Uerdingen plant die Trianel Kohlekraftwerk Krefeld Projektge- sellschaft (TKK) ein weiteres Kohlekraft- werk; als KWK-Anlage soll es hocheffizient Strom und Wärme erzeugen. Im Dezember 2008 hat die SWU Energie ihren Beitritt in die Projektierungsgesellschaft beschlossen

und bis zu 50 Megawatt Leistung reserviert.

Der Erzeugungsmix muss stimmen und soll Ökonomie und Ökologie in einem vernünf- tigen Maß verbinden. Die Stadtwerke en- gagieren sich daher in drei Kraftwerkspro- jekten, die sich auf erneuerbare Energien stützen. Beteiligt ist die SWU an der Trianel Power Windpark Borkum GmbH & Co. KG (TPWB). Die Gesellschaft plant einen Off- Shore-Windpark vor der Nordseeinsel Bor- kum. 80 Windräder sollen eine Gesamtleis- tung von 400 Megawatt (MW) erbringen.

Die SWU hat sich 10 MW gesichert, das entspricht 2,5 Prozent Gesellschafteran- teilen. Das Projekt ist 2008 weit voran- gekommen. Der Bau ist genehmigt, fast alle Verträge sind abgeschlossen. Bei den Verhandlungen um die Finanzierung sind im Sommer unvermutet Schwierigkeiten aufgetreten, als Folge der Bankenkrise. Das Projekt verzögert sich deshalb. Gleichwohl:

Die SWU bleibt als Partner an Bord. Mit einem Baubeschluss für den ersten, 40 An- lagen umfassenden Abschnitt ist im Herbst 2009 zu rechnen.

Große Fortschritte gemacht hat der Ende 2007 begonnene Bau des Main-Wasser- kraftwerks im hessischen Kostheim, einem Stadtteil Wiesbadens. Zur Stromgewin- nung wird die seit den 1930-er Jahren be- stehende Staustufe an der Schleuse Kost- heim genutzt. Das bis in eine Tiefe von 16

Meter gründende Kraftwerkshaus konnte zur Hälfte fertiggestellt werden. Im Januar 2009 begann die Montage der beiden Pit-Rohrturbinen. Schwere Turbinenteile wie die Pfeilerwand und der Leitapparat wurden eingebaut. Voraussichtlich im Juli 2009 wird der Probebetrieb beginnen.

Das Wasserkraftwerk wird bei 5 Mega- watt Leis tung pro Jahr rund 18,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Er wird ins Netz der Stadtwerke Mainz eingespeist und nach dem Erneuerbare-Energien-Ge- setz vergütet. Die SWU Energie und ihr Partner Halblechkraftwerke Einsiedler GmbH & Co. KG (Egelsee bei Memmingen) investieren 19,5 Millionen Euro.

Die SWU Energie ist mit einem Leistungs- anteil von 0,9 Megawatt an der Biomasse Kraftwerk GmbH Malsch (BMK) beteiligt.

Die Anlage konnte 2008 nicht wie vorge- sehen in Betrieb gehen. Mängel in der Aus- führung einzelner Gewerke führten dazu, dass Nachbesserungen in Auftrag gegeben werden mussten und zeitliche Verzöge- rungen auftraten. Hinzu kamen massive Lieferverzögerungen bestimmter Schlüssel- elemente. Die Nachbesserungen sollten im Laufe des Jahres 2009 abgeschlossen wer- den. Inzwischen hat die Geschäftsführung der BMK Insolvenz angemeldet. Ein Insol- venzverwalter wurde bestellt. Er beabsich- tigt, das Kraftwerk fertigzustellen.

Produktion

SWU setzt Erzeugungsstrategie konsequent fort

Ameisen können ein Vielfaches ihres Körpergewichtes tragen. 10 Millimeter große Winzlinge schleppen das Dreißig- bis Fünfzigfache ihres Eigengewichtes. Nur der Rhinozeroskäfer ist noch stärker. Er trägt das 850- Fache seines Körpergewichtes.

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18 Produktion

Von herausragender Bedeutung für die regionale Energiepolitik ist die geplante Holzvergasungsanlage im bayerischen Senden, etwa 15 Kilometer südlich Ulms gelegen. Die Anlage soll die Energie für das neu zu bauende Sendener Fernwärme- netz liefern und zudem pro Jahr rund 33 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz einspeisen. Installiert werden sollen 5 MW elektrischer und 6,4 MW thermischer Leis- tung. Die Anlage verwertet ausschließlich unbehandeltes Restholz aus den Wäldern und der Garten- und Landschaftspflege.

Das belastet die Atmosphäre nicht mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Denn Holz gibt bei der Verbrennung nur so viel CO2 ab, wie es zuvor beim Wachstum aufgenommen hat. „Verbrennung“ ist im Übrigen auch gar nicht der richtige Begriff:

Das künftige Kraftwerk verschwelt die Biomasse unter hohen Temperaturen. Die Verschwelung setzt Gase frei und gewinnt so den eigentlichen Brennstoff für die bei- den vorgesehenen Motoren. Senden wird der erste Standort in Deutschland sein, an dem das Prinzip der Holzverschwelung kommerziell genutzt wird. Vorbild ist eine Anlage im österreichischen Güssing. Das künftige Heizkraftwerk Senden hinterlässt pro Jahr rund 40.000 Tonnen weniger Koh- lendioxid als eine vergleichbare, mit Erdgas befeuerte Anlage. Zu verdanken ist dies auch dem hohen Gesamt-Wirkungsgrad.

Bis zu 80 Prozent des eingesetzten Brenn- stoffs werden in nutzbare Energie – Strom und Wärme – umgesetzt. Das besonders energie-effiziente und technisch innova- tive Konzept findet Beachtung. Im Septem- ber 2008 erhielt die SWU Energie einen Förderbescheid über 6,6 Millionen Euro.

Der Zuschuss stammt aus dem Fördertopf

„Nachwachsende Rohstoffe“, der über den Bundeshaushalt finanziert wird.

Träger des Fördertopfes und Entscheider über die Mittelvergabe ist das Bundesmi- nisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beziehungsweise die Fachagentur Nachwachsende Roh- stoffe e. V. mit Sitz in Gülzow bei Berlin.

28,5 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in Senden investieren. Der Realisierung ist der Weg geebnet. Im März 2009 erteilte die Regierung von Schwaben (Augsburg) dem Projekt die Baufreigabe nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz. Die Aus- schreibung der Bauleistungen läuft. Wenn der SWU-Aufsichtsrat im Juni wie vorgese- hen den Bau definitiv beschließt, könnten die Arbeiten im Herbst 2009 beginnen. Die Bauzeit beträgt etwa 18 Monate.

Deutschland-Premiere für die Holzvergasung:

Der Weg ist geebnet

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19 Produktion

In Zusammenarbeit mit dem Omnibus- Hersteller EvoBus hat die SWU Energie im Dezember 2008 in Neu-Ulm eine Photovol- taik-Großanlage in Betrieb genommen. Die rund 14.000 Module leisten 2,3 Megawatt und sind auf dem Dach einer Omnibus- Fertigungshalle installiert. Pro Jahr wer- den rund zwei Millionen Kilowattstunden Strom, ausreichend für 650 Haushalte mittlerer Größe, emissionsfrei erzeugt. Eine Besonderheit ist das Vermarktungsmodell.

Die SWU lässt nämlich ihre Stromkunden an der Anlage partizipieren. In Form ei- ner Inhaberschuldverschreibung konnten Stromkunden Anteile von bis zu 20.000 Euro zeichnen. Die Zeichner erhalten da- für jährlich bis zu sechs Prozent Zinsen gutgeschrieben. Die SWU garantiert den Zinssatz über die gesamte, fast zehnjährige Vertragslaufzeit (bis 31. Dezember 2018).

Das Modell „SWU Umweltpartner“ erwies sich als überaus erfolgreich: Schon zwei Wochen nach Beginn der Zeichnungsfrist waren die fünf Millionen Euro gezeichnet, die für die Inhaberschuldverschreibung zur Verfügung standen. Über die Hälfte der 9,5 Millionen Euro Gesamtinvestition finanzie- ren also SWU-Stromkunden. „Zusammen für eine bessere Umwelt“: die SWU lässt ihrem Unternehmensslogan Taten folgen.

Für das geplante Pumpspeicherwerk im Blautal westlich Ulms ging 2008 das Raumordnungsverfahren weiter. Die SWU ergänzte, wie von der Gemeinde Blau- stein verlangt, die Genehmigungsunter- lagen. Einbezogen in das Verfahren ist nun ein zweiter, aus wirtschaftlicher Sicht allerdings ungünstigerer Standort für das Oberbecken auf dem Gebiet der Nach- barstadt Blaubeuren. Den Beschluss zur Raumordnung erwartet die SWU im Laufe dieses Jahres.

Um die Kapazitäten des Donau-Wasser- kraftwerks Böfinger Halde besser auszu- schöpfen, plant die SWU den Wasserspie- gel im Stauraum um bis zu 50 Zentimeter anzuheben. Damit ließe sich die Jahres- erzeugung um 4,4 Mio. kWh oder rund zehn Prozent erhöhen. Die Unterlagen zur Planfeststellung wurden beim Landratsamt Neu-Ulm eingereicht. Die SWU erwartet den Beschluss bis Mitte 2009. Im Vorgriff hat die SWU 2008 das Drainage-System auf der Neu-Ulmer Uferseite fertigge- stellt. Dieses Entwässerungssystem mit drei Brunnen hält den Grundwasserspiegel trotz Stauerhöhung stabil. Stellenweise wird der Grundwasserpegel sogar um bis zu zwanzig Zentimeter zurückgehen.

Sonne vom Dach – mit Kunden als Umweltpartner

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20 Produktion

Strom-Produktion erreichte das Vorjahresniveau

Die Stromerzeugung in den sieben Was- serkraftwerken ging etwas zurück und erreichte 91 Millionen kWh. Dies ließ sich kompensieren durch eine Produkti- onssteigerung in den Heizkraftwerken. So überstieg die gesamte Stromproduktion mit 151 Millionen kWh den Vorjahresstand leicht und erfüllte den Planwert. Im Was- serkraftwerk Öpfingen wurde 2008 die Komplettrevision der Turbinen und Genera- toren abgeschlossen.

Wärme

Durch Nachverdichtungen konnte die SWU Energie im Berichtsjahr die Zahl der mit Fernwärme versorgten Wohnungen in Neu- Ulm leicht auf 3.650 steigern. Verteilt wird die Wärme über ein 24 Kilometer langes Netz. Daran angeschlossen sind die Stadt- teile Vorfeld, Wiley und Ludwigsfeld. Die Energie liefern das Heizkraftwerk Bradley- straße und das Heizwerk Ludwigsfeld, die zusammen 48 Megawatt Wärmeleistung erbringen. 2008 speisten diese Anlagen rund 57 Millionen kWh Wärme ins Netz ein, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Trinkwasser

Die Brunnen in den beiden Fördergebieten

„Rote Wand“ und „Illeraue“ lieferten mit 11,2 Millionen Kubikmetern (m³) dieselbe Menge wie im Vorjahr. Von anderen Was- serlieferanten, darunter der Landeswasser- versorgung Langenau, bezog die SWU Energie 870.000 m³ (Vorjahr: 920.000 m³).

Über den Wasserverbund erhielt das Neu- Ulmer Netz circa 357.000 m³ Trinkwasser aus Ulmer Brunnen (2007: 292.000 m³).

In der Neu-Ulmer Wassergewinnung „Iller- aue“ testeten die Mitarbeiter erfolgreich ein chlorfreies Desinfektionsverfahren. Die Untersuchungen wurden vom Technologie- zentrum Wasser der Uni Karlsruhe wissen- schaftlich begleitet.

Für die Beteiligungsgesellschaft Technische Werke Blaubeuren GmbH (TWB) rüsteten SWU-Techniker die Behälteranlagen mit zusätzlichen Pumpwerken aus. Das erhöht die Versorgungssicherheit. Überwacht wer- den die Pumpen durch die zentrale Netz- leitstelle der SWU in Ulm.

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21 Produktion

Produktion 2008 2007

Strom

Wasserkraftwerke Mio. kWh 91,4 96

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Mio. kWh 58,5 52

Sonstige Kraftwerke Mio. kWh 1,4 1

Beteiligungen

GuD-Kraftwerk Hamm Mio. kWh 431,5

FUG-Heizkraftwerk Mio. kWh 33,2 34,5

Gesamt 616,0 183,5

Fernwärme

Heiz(kraft)werke Bradleystraße und Ludwigsfeld, Neu-Ulm Mio. kWh 56,8 52,2

Schwabenstraße, Neu-Ulm Mio. kWh 5,1 4,8

Ochsensteige, Ulm Mio. kWh 1,2 1,3

Gesamt Mio. kWh 63,1 58,3

Trinkwasser Förderung

Ulm Mio. m³ 7,7 7,6

Neu-Ulm Mio. m³ 3,5 3,6

Gesamt Mio. m³ 11,2 11,2

Gewinnungsanlagen

Brunnen Anzahl 14 14

Brunnen-Förderleistung Liter/sek. 1.117 1.117

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22 Netze

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23 Netze

Der Pinguin ist ein Vorbild an Energieeffizienz. Der Warmblütler kann seine Körperwärme selbst regulieren und auch unter extremsten Bedingungen eine konstante Körpertemperatur halten. Sein Körperfett verhindert, dass zu viel Körperwärme abfließt.

Strom

2008 verlegten die Bautrupps rund 30 Kilometer neue Stromleitungen. In den Erschließungsgebieten erhielten 473 neue Gebäude einen Stromanschluss. Um die gewohnte Versorgungssicherheit zu halten, wurden im bestehenden Netz 22 Kilometer Hauptleitungen und 2,6 Kilometer Hausan- schluss-Leitungen erneuert. In diesem Pen- sum enthalten waren Umstellungen von Freileitung auf Kabel. 54 Hausanschlüsse wurden auf Kabel umgebaut und dabei auch die Freileitungen gegen Kabel ausge- tauscht. Die Freileitungsbautrupps haben drei Kilometer Freileitungsnetze und Haus- anschlüsse erneuert und verstärkt.

Trinkwasser

Zur Versorgung neuer Wohngebiete in den Städten Ulm und Neu-Ulm verlegten die Trupps rund drei Kilometer neue Haupt- und Hausanschluss-Leitungen und schlos- sen 140 Gebäude ans Netz an. Im Rahmen der kontinuierlichen Netzpflege wurden im gesamten Netz rund 10 Kilometer Lei- tungen und 371 Hausanschlüsse erneuert.

Annähernd die Hälfte der erneuerten Haus- anschlüsse, nämlich 165, betraf das Neu- Ulmer Netz.

Modernisiert und verstärkt wurde die Hoch- behälteranlage am Ulmer Michelsberg. Da- für sorgt vor allem ein neues Pumpwerk.

Dank einer neuen, rund drei Kilometer langen Verbindungsleitung zum Einspei- sepunkt beim Hochbehälter Buchbrunnen verbesserte sich für rund 800 Haushalte der Wasserdruck. Unter dieser Vorausset- zung konnten der Hochbehälter Wilhelms- burg und die dazugehörigen, über hundert Jahre alten Graugussleitungen stillgelegt werden.

Erdgas

Das Erdgasnetz vergrößerte sich 2008 um über 42 Kilometer Zubringer- und Verteiler- leitungen. Hinzu kamen 17 Kilometer neue Leitungen für die 1.034 Hausanschlüs- se. Dieser im Vergleich zu den Vorjahren überproportionale Zuwachs erklärt sich ganz wesentlich durch die Übernahme des Gasnetzes in der Ulmer Nachbargemeinde Dornstadt zum 1. Oktober 2007. Die Ge- meinde hatte Ende 2008 einen Bestand von 693 Hausanschlüssen. In der Aktion

„neu gegen alt“ tauschten die Bautrupps 13 Kilometer alte Erdgasleitungen und 65 Hausanschlüsse aus. Diese Maßnahmen zur Erhaltung der Netzqualität lagen auf dem Vorjahresniveau. Die größte Einzel- Baumaßnahme war die Verlegung der drei Kilometer langen Hochdruckleitung von Beimerstetten nach Bernstadt. Diese Trasse verlängert die 2007 fertiggestellte Haupt- leitung von Ulm nach Beimerstetten. Da- durch schließt sich ein Leitungsring, denn Bernstadt war bisher schon in das Netz der Gasversorgung Langenau GmbH (GVL) eingebunden. Die SWU Energie ist zu 50 Prozent an der GVL beteiligt.

Netze

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24 Netze

Seit 1. Januar 2008 betreibt die SWU Netze GmbH das Strom- und Gasnetz der Gemein- de Hermaringen im Landkreis Heidenheim.

Die SWU Netze ist Pächterin, da die Netze im Gemeindeeigentum sind und bleiben sollen. Der Pächterwechsel war im Septem- ber 2007 vom Hermaringer Gemeinderat beschlossen worden. Ergänzend verein- barten Gemeinde und SWU, beim Energie- einkauf und Vertrieb zusammenzuarbeiten.

Die Gemeindewerke Hermaringen betreuen rund 1.100 Strom- und 450 Gaskunden.

Zur Weiterentwicklung des Betriebs ist geplant, eine „Strom-Mannschaft“ aufzu- bauen. Diese soll von einer Außenstelle aus den Betrieb im Unteren Brenztal führen, nämlich in Hermaringen, Niederstotzingen und Herbrechtingen.

In den beiden zuletzt genannten Kommu- nen wurden 2008 die Vorbereitungen ge- troffen, damit die SWU Netze auch dort den Netzbetrieb übernehmen kann. In Nie- derstotzingen erwirbt die SWU das Strom- und Gasnetz von der EnBW-Tochtergesell- schaft ODR, in Herbrechtingen wird das Stromnetz mittels Pachtvertrag im Auftrag der Technischen Werke Herbrechtingen GmbH betrieben. Alle Vorbereitungen wa- ren Ende 2008 abgeschlossen – dennoch musste der Termin für die Betriebsübernah- men, vorgesehen für den 1. Januar 2009, kurzfristig verschoben werden. Der Grund:

Netzeigentümer und -betreiber hatten sich unvermutet mit der „Mehrerlösabschöp- fung“ auseinanderzusetzen. Dieser Be- griff, ins Spiel gebracht von der Bundes- netzagentur (BNA), versetzte Käufer und Verkäufer von Netzen im November 2008 in eine neue Lage. Es geht um Erlöse, die ein Netzbetreiber während des Zeitraums erzielt hat, in dem die Nutzungsentgelte behördlicherseits berechnet wurden. Kam dann, nach langen Monaten, der Bescheid über die genehmigten – und rückwirkend

geltenden – Entgelte, hieß es: Mehrerlöse, also die Differenz zwischen den genehmig- ten und den während der Genehmigungs- phase tatsächlich praktizierten (das heißt:

zumeist höheren) Nutzungsentgelten müs- se bei den Unternehmen in irgendeiner Form abgeschöpft werden. Gegen diese Auffassung klagten die Netzbetreiber. Ver- geblich. Im August 2008 sprach der Bun- desgerichtshof das Urteil in letzter Instanz und gab der BNA recht. Die Urteilsbegrün- dung wurde im November nachgeliefert.

Zu diesem Zeitpunkt hatten SWU und TWH beziehungsweise SWU und EnBW/ODR schon Einigkeit erzielt – und unversehens ein neues Problem auf dem Tisch: Wie be- einflusst die von der BNA eingeforderte Mehrerlösabschöpfung den bereits aus- gehandelten Kaufpreis für die Netze? Die Unternehmen brauchten noch etwas Zeit, um den neuen rechtlichen Hintergrund im Kaufvertrag abzubilden. Die Betriebsüber- nahmen in Herbrechtingen und Nieder- stotzingen konnten dann am 1. April 2009 über die Bühne gehen.

Netzkonzessionen:

„Mehrerlösabschöpfung“ störte den Zeitplan bei Übernahmen

Schmetterlingsflügel stehen Modell für Solarzellen.

Vorbild der von Forschern aus China und Japan entwickelten Solarzellen sind die Schuppen von Schmetterlingsflügeln, die wie winzige Solarkollektoren funktionieren.

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25 Netze

Zum Jahresschluss ging 2008 die bisherige Praxis der Netznutzungsentgelt-Geneh- migungen zu Ende. Ab 2009 wendet die Bundesnetzagentur ein anderes Verfahren an, um die Entgelte zu kürzen: die soge- nannte Anreizregulierung. Wie funktioniert sie? Punkt eins: Erlöse aus der Netznut- zung dürfen ab 2009 bestimmte, genau definierte Obergrenzen nicht überschrei- ten. Das mathematische Verfahren, nach dem diese Grenzen berechnet werden, und die ergänzenden Modalitäten wurden 2008 verabschiedet. Punkt zwei: Die Erlös- grenzen sinken um einen bestimmten Pro- zentsatz, der sich an der Ausgangseffizienz des Netzbetriebs orientiert. Die Absenkung vollzieht sich in jährlichen Schritten bis zum

Ende der ersten Regulierungsperiode. Diese dauert fünf Jahre für die Stromnetze (2009 bis 2013) und vier Jahre für die Gasnetze (bis 2012). Es ist ein genau bestimmter Erlöspfad vorgegeben. Allerdings ist völlig intransparent, wie die Regulierungsbehör- de zur Feststellung der Ausgangseffizienz kommt. Deshalb wird es wohl noch ge- richtliche Auseinandersetzungen darüber geben. Punkt drei: Gelingt es nun einem Netzbetreiber, seine Betriebskosten unter- halb der zugestandenen Erlöse zu halten, zum Beispiel durch Rationalisierungen, ver- schlankte Arbeitsabläufe und dergleichen, bleibt dieser Effizienzgewinn in der Kasse und verbessert das Unternehmensergebnis.

Das ist der Anreiz, der dieser Form der Re- gulierung den Namen gibt. Die Geschich- te dieses Systems ist damit nicht zu Ende

erzählt. Denn, nächster Akt, es kommen die Jahre 2012 beziehungsweise 2013. Die zum jeweiligen Jahresende erreichten Erlös- grenzen gelten als Ausgangswert für die dann beginnende zweite Regulierungsperi- ode. Und wieder wird es heißen: Jedes Jahr müssen die Erlöse ein Stückchen geringer ausfallen. Es entsteht eine Spirale nach un- ten. Es wird sich erweisen, wie Versorger diese Zwangssenkung ihrer Netzrentabili- tät verkraften werden und wie das Verfah- ren die Versorgungssicherheit beeinflussen wird. Damit die sinkende Rentabilität nicht völlig zum Investitionsverzicht führt, greift ab 2010 eine Qualitätskomponente in der Anreizregulierung.

Die Anreizregulierung startet.

Auf dem „Erlöspfad“ in Spiralen nach unten

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26 Netze

Zusammen mit zwei Partnern aus Regens- burg und Rosenheim gründete die SWU TeleNet 2007 die Gesellschaft für inno- vative Telekommunikationsdienste, kurz G-FIT. Die Gesellschafter haben wie ge- plant einen Softswitch, die Telefonvermitt- lungseinrichtung der neuesten Generation, in Betrieb genommen. Auf den Softswitch sind mittlerweile alle Privatkunden der SWU TeleNet GmbH sowie die Stadt Ulm und die Gesellschaften der SWU-Unterneh- mensgruppe mit ihren Telefonanschlüssen umgeschaltet. Im Geschäftsjahr 2009 wer- den Centrex-Dienste auf dem Softswitch bereitgestellt. Die Centrex-Plattform er- setzt beim Kunden Telefonanlagen mit bis zu 50 Teilnehmern.

Die Tochtergesellschaft SWU TeleNet ver- marktet die Telekommunikationsnetze der SWU Energie. Für den Anschluss neuer Kunden verlegten die Trupps 2008 rund 19 Kilometer Glasfaserkabel. Das von der SWU TeleNet genutzte Glasfasernetz ist damit auf 233 Kilometer angewachsen.

Der Ausbau wurde im Wesentlichen veran- lasst durch die Aktivitäten im Breitbandka- belnetz und durch Aufträge von Carriern und gewerblichen Kunden.

Unter dem Titel „New Generation Net- work“ (NGN) strukturiert SWU TeleNet seit 2008 das Glasfasernetz neu. Damit einher geht die Optimierung und Modernisierung des vorhandenen Netzes. Die ersten Kno- ten gingen 2008 in Betrieb und es wur- den die ersten Kunden auf das neue Netz umgeschaltet. Ab 2009 erschließt SWU TeleNet Straßenverteiler der Telekom mit Glasfasern dort, wo der Konkurrent kein DSL oder VDSL anbietet. Glasfasern er-

möglichen Bandbreiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Erstmals wird SWU TeleNet 2009 ein Neubaugebiet ausschließlich mit Glasfaser erschließen. Es werden keine Koaxialkabel für das Kabelfernsehen und keine Kupferdoppeladern mehr verlegt. Die Technologie sichert den Bandbreitenbedarf für die Zukunft ohne weitere Maßnahmen.

Im Berichtsjahr wurden weitere 1.000 Wohnungen an das Breitbandkabelnetz angeschlossen. Damit können rund 16.000 Haushalte in Ulm und Neu-Ulm den moder- nen Zugang zu Fernsehen, Radio und In- ternet „im Paket“ nutzen. Rund 450 dieser Anschlüsse sind für den Internet-Empfang eingerichtet. Außerhalb der Stadt nutzen derzeit 240 Kunden das funkgestützte DSL-Netz der SWU TeleNet für den Inter- netzugang. Diese Technik bietet das Toch- terunternehmen mittlerweile in acht Orten rund um Ulm an. Weitere Ortschaften sol- len 2009 angeschlossen werden, die Nach- frage ist groß. Zur Übertragung der Funk- signale nutzt die SWU TeleNet den Siloturm der Ulmer Schapfenmühle. Die Antenne ist in 125 Metern Höhe installiert.

Telekommunikation: schnelles Internet kommt (auch) per Funk

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27 Netze

Netze 2008 2007

Strom

Verteilte Menge Mio. kWh 1.336 1.293

Verteilnetz

Netzlänge insgesamt km 2.589 2.550

davon

110 kV km 22 22

10 kV km 1.088 1.084

1 kV km 1.479 1.444

Schaltschränke Anzahl 2.430 2.401

Hausanschlüsse Anzahl 44.127 42.943

Zähler Anzahl 124.228 122.263

Umspannung

Umspannwerke Anzahl 7 7

Trafostationen Anzahl 861 853

Kundeneigene Trafostationen Anzahl 450 473

Transformatoren Anzahl 945 939

Kundeneigene Transformatoren Anzahl 840 706

Leistung der SWU-Trafos MVA 505 509

Leistung der kundeneigenen Trafos MVA 596 511

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28 Netze

Das gelblich-weiße Fell des Eisbären ist ein Muster- beispiel für die Wärmeisolierung. Die Haare sind von einer öligen, wasserabweisenden Schutzschicht überzogen. Dadurch können die Eisbären sämtliches Wasser abschütteln, bevor es auf dem Fell gefriert.

Vor allem aber hilft das Fell den Tieren dabei, sich warm zu halten: Die zwischen den Haaren eingeschlossene Luft wirkt als Isolierschicht.

Netze 2008 2007

Erdgas

Verteilte Menge Mio. kWh 1.949 1.966

Netz

Leitungslänge km 888 856

Hausanschlüsse Anzahl 21.876 21.077

Zähler Anzahl 28.902 28.399

Druckregelung

Übernahmestationen Anzahl 6 4

Reglerstationen Anzahl 58 58

Kundeneigene Reglerstationen Anzahl 48 47

Fernwärme

verteilte Menge Mio. kWh 53,2 48,7

Verteilnetz km 22,9 22,0

Hausanschlüsse Anzahl 703 686

Zähler Anzahl 1.412 1.327

Trinkwasser Verteilte Menge

Ulm Mio. m³ 8,2 8,2

Neu-Ulm Mio. m³ 3,9 3,9

Gesamt Mio. m³ 12,1 12,1

Netzlänge km 759 758

Hausanschlüsse Anzahl 30.837 30.738

Zähler Anzahl 31.819 31.483

Speicheranlagen

Behälter Anzahl 10 12

Speicherraum m3 40.752 44.544

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29 Netze

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30 Dienstleistungen

Diverse Szenarien zur Entwicklung der Energieversorgung in Deutschland deuten darauf hin, dass die jüngsten Gesetzesini- tiativen im Rahmen des Integrierten Ener- gie- und Klimaprogramms (IEKP) erst der Beginn einer strukturellen Veränderung insbesondere der Wärmeversorgung in Deutschland sind. Dabei wird die Kraft- Wärme-Kopplung eine zentrale Rolle ein- nehmen, insbesondere in Verbindung mit erneuerbaren Energien. Die Kraft-Wärme- Kopplung spielt diese Rolle auch deshalb, weil sie sich in dezentralen Einzelanlagen ebenso anwenden lässt wie in Nah- und Fernwärmesystemen. Dies zeigt: Die Ener- gie wirtschaft ist eine Schlüsselindustrie, wenn es darum geht, im Rahmen einer nachhaltigen Energieerzeugung die CO2- Emissionen deutlich zu mindern.

Im Geschäftsfeld Wärmedienstleistungen (WDL) bietet die SWU seit Jahren dieje- nigen Leistungen und Kompetenzen, die mehr denn je gefordert werden. So hat die Nachfrage nach Heizanlagen, die Wärme

„aus einer Hand“ nach dem Modell des Contractings anbieten, abermals zugenom- men. Ende 2008 betreute das Geschäftsfeld WDL 223 Anlagen, das waren 30 mehr als im Jahr davor. Die Wärmeabgabe stieg um rund zwölf Millionen Kilowattstunden oder 22 Prozent. Die WDL-Anlagen verteilen sich auf Standorte in der ganzen Region.

Kunden sind Industrie- und Gewerbe- betriebe, die Immobilienwirtschaft und kom- munale Einrichtungen. Die SWU-Fachleute bieten kompetente Unterstützung, vom ers- ten Entwurf über die Ausführungsplanung bis hin zum Bau und Betrieb. Konzeptionell sticht die vielfältige Kombination der Tech- niken hervor, zum Beispiel die Integration von Solarkollektoren oder der Einsatz von Holzpellets als Brennstoff. WDL-Kunden schätzen den 24-Stunden-Überwachungs- service, sichergestellt durch die zentrale Netzleitstelle der SWU. Zum Service gehört auch der Bereitschaftsdienst, der sogar mobile Heizzentralen bereithält, sollte eine Störung einmal nicht sofort behoben wer- den können.

In den Ulmer Nahwärmegebieten Jungin- gen („Im Hart“), Lehle, Einsingen, Linden- höhe und Donaustetten wurden weitere 20 Häuser angeschlossen. Im Wohngebiet Lindenhöhe wurden im Zuge des zwei- ten Bauabschnitts die Hauptleitungen für das Nahwärmenetz verlegt. Die Hausan- schlüsse folgen sukzessive mit der Fertig- stellung der Häuser. Die Versorgung von Wohngebieten durch eine Heizzentrale mit Kraft-Wärme-Kopplung verbindet Öko- logie, Wirtschaftlichkeit und Service. Der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst beweist es:

Nähe zum Bürger ist für Stadtwerke sprich- wörtlich.

Dienstleistungen

Wärmedienstleistung:

Schlüssel zur nachhaltigen Energieversorgung

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31 Dienstleistungen

Vorfahrt für Energie-Effizienz: Dieser Para- digmenwechsel gilt erst recht für die pri- vaten Häuslebauer. Dafür sorgt schon der Gesetzgeber, auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene. Die Anforderungen verschärfen sich auf breiter Front. Dafür stehen die novellierte Energieeinsparver- ordnung und das Energieeffizienzgesetz (beides für 2009 vorgesehen) sowie die europäische Energiedienstleistungsricht- linie 2006/32/EG. Zusätzlich legen Städte und Gemeinden eigene Standards fest, das zeigt etwa der „Ulmer Energiestandard“.

Welcher Haus- oder Wohnungsbesitzer be- hält da den Überblick und bräuchte nicht, mehr als je zuvor, professionelle Hilfe?

Daher hat die SWU das bewährte Energie- beratungsangebot erweitert. Architekten, Bauingenieure und Bauplaner bilden seit 2008 zusammen mit den SWU-Fachleuten ein regionales Beratungsnetzwerk. Es zählt derzeit dreizehn Mitglieder und firmiert un- ter dem (neuen) Namen „Die Energiebera- ter“. Das Netzwerk zeigt seine Stärke da, wo Energiesparmaßnahmen unterschied- licher Art ineinander greifen müssen, um das Einsparpotenzial tatsächlich auszu- schöpfen. Damit müssen auch Beratung und Planung übergreifend sein. Das zeigt sich beispielsweise bei der Haussanierung.

Hat die Aufnahme mit der Wärmebildka- mera ans Licht gebracht, dass vor allem die Außenwände und das Dach besser ge- dämmt werden müssen, kann ein Bautech-

niker wertvolle Dienste bei der Wahl des richtigen Dämmmaterials leisten. Will der Beratungssuchende zusätzlich ausloten, ob er bei der Erneuerung seiner Heizungsanla- ge eventuell die moderne Brennstoffzellen- Technologie nutzen kann, braucht er wie- der einen Spezialisten. Über das Netzwerk

„Die Energieberater“ lassen sich Fachleute verschiedenster Disziplinen schnell finden und unkompliziert vermitteln. Die Partner im Netzwerk verpflichten sich auf ein Qua- litätssiegel. Und sie arbeiten auf eigene Rechnung. Der Kunde schätzt diese Unab- hängigkeit. Die SWU beabsichtigt, die Stel- le eines „Koordinators für Energiedienst- leistungen“ einzurichten. Damit wird die Kundenorientierung weiter optimiert.

Kompetenzen bündeln. Diesen Weg ver- folgte die SWU 2008 auch dadurch, dass sie die Zusammenarbeit mit den Innungen des Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik- Handwerks verstärkte. In der Erneuerung alter Heizungsanlagen steckt ein hohes Energieeinsparpotenzial. Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden verlangt die Inspektion von Heizungsan- lagen, deren Wärmeerzeuger älter als 15 Jahre ist. Ziel ist es, das Einsparpotenzial zu ermitteln und dem Kunden aufzuzei- gen, wo er bei der Heizungserneuerung am sinnvollsten ansetzt.

In Sachen Energie rundum beraten werden;

den Energieausweis beantragen; oder eine Monatskarte für Bus und Straßenbahn kau- fen. Aber auch: die neue Adresse eintragen lassen im Einwohnermelderegister; den Personalausweis verlängern lassen; sein Auto zulassen. Kurzum: Dienstleistungen

„Rund um die Lebenslage Umzug“, ge- bündelt in einer Anlaufstelle. Dieses Kon- zept verfolgt das Service-Center im Herzen Ulms, dessen Bau 2009 begonnen hat. An prominenter Adresse, in Ulms „Neuer Mit- te“, werden rund ein Dutzend SWU-Mitar- beiter, darunter die Energieberater und die Verkehrskollegen des „SWU traffiti“ sowie einige Kollegen der städtischen Abteilung Bürgerdienste ihren Arbeitsplatz haben und für die Kunden da sein. Auch sams- tags – Kundenorientierung verpflichtet!

Spartenübergreifende Dienstleistungen der kurzen Wege: Mit dieser, auch baulich kon- sequent umgesetzten Ausrichtung ist Ulm bundesweit ein Vorreiter. Die Eröffnung des Service-Centers ist im Frühjahr 2010 vorgesehen.

Energieberatung auf breitere Grundlage gestellt:

Das Netzwerk

Neues Service-Center

ist im Bau

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32 Dienstleistungen

Der Bordcomputer zeigt es an: Momentan verbraucht das Auto 12,7 Liter Sprit auf hundert Kilometer. Nimmt der Fahrer jetzt den Bleifuß weg, um den hohen Spritver- brauch dauerhaft zu drosseln? Übertragen auf den Haushalt: Wäre eine solche, regel- mäßig aktualisierte und bequem abzuru- fende Information nicht auch sinnvoll, um den Strom- und Gasverbrauch zu kontrol- lieren? Und gäbe das dem Energiesparen einen (kräftigen) Schub? Darüber will die SWU in einem Feldversuch Aufschluss gewinnen. Zusammen mit acht anderen Stadtwerken beteiligt sich das Unterneh- men seit Sommer 2008 an dem Forschungs- projekt „Intelliekon“. Das Kunstwort steht für „Nachhaltigen Energiekonsum von Tarifkunden durch intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsysteme“. In- itiiert vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (Freiburg) und unterstützt vom Bundes-Forschungsministerium sam- melt das Kooperationsprojekt auch in Ulm Daten. Jüngst wurden 150 Haushalte im SWU-Netzgebiet versuchsweise mit einem elektronischen Stromzähler ausgestattet.

Der Testzähler zeichnet den Verbrauchs- lastgang im Haushalt des Kunden auf. Der Kunde ruft seine Verbrauchswerte über ein spezielles Internet-Portal ab oder erhält die Daten regelmäßig schriftlich. Im April 2010 soll die Frage, wie die Energiedaten am bes- ten visualisiert werden, beantwortet sein.

Smart Meters:

Feldversuch mit 150 Testkunden läuft

Hintergrund des Feldversuchs: 2008 hat der Gesetzgeber der vollständigen Liberalisie- rung des Zähler- und Messwesens definitiv den Weg geebnet. Konkret bedeutet das:

Haushalte dürfen von ihrem EVU verlan- gen, dass ihr Energieverbrauch in deutlich kürzeren Abständen als bisher abgelesen und abgerechnet wird, zum Beispiel mo- natlich. Kunden können außerdem zeitab- hängige Tarife verlangen, zum Beispiel, um die Waschmaschine ausschließlich nachts, dafür aber mit vergünstigtem Strom laufen zu lassen. Und es entsteht, neben der Energielieferung, ein weiterer Wettbe- werbssektor: Der Kunde kann sich künftig auch aussuchen, welches Unternehmen seinen Verbrauch misst, bei Strom wie bei Gas. Wesentliche technische Grundlage dieser Liberalisierung sind „intelligente“

Zähler. Diese messen den Verbrauch elek- tronisch, heißen deshalb auch „Smart Meters“. Erst die elektronische Erfassung macht es möglich, Verbrauchsdaten schnell zu kommunizieren und damit dem Verbrau- cher ein möglichst aktuelles Bild zu liefern – eben wie der Bordcomputer im Auto.

Daher werden ab 2010 nur noch „intel- ligente“ Zähler in Gebäuden zugelassen sein, die neu ans Energienetz angeschlos- sen oder einer umfassenden Renovierung unterzogen werden.

Diese neue Stufe der Liberalisierung er- öffnet der Kundenpflege und dem Service neue Chancen. Mithilfe der Smart-Meter- Daten lässt sich die Energieberatung feinjustieren. Energiefresser – veraltete Haushaltsgeräte oder falscher Umgang mit Energie – werden schneller entlarvt und können eventuell sogar genau zugeordnet werden. Läuft zum Beispiel die Fußboden- heizung im Bad rund um die Uhr, bislang unbemerkt? Welches Verbrauchsprofil hat ein Haushalt? In welchen Tagesabschnit- ten ist der Verbrauch am höchsten? Art und Menge der mittels des elektronischen Zählers gewonnenen Daten heben die Ener- gieanalyse auf eine neue Qualitätsstufe.

Gewinner sind die Kunden ebenso wie Stadtwerke. Diese könnten im Kundenser- vice vor Ort weiter punkten, das heißt: ihre traditionelle Stärke ausbauen. Smart Mete- ring wird zu einer neuen Chance, Kunden langfristig zu binden. Etwa, indem Kunden Tarife angeboten werden, die zum indivi- duellen Verbrauchsprofil passen. Und es lassen sich neuartige Kombiprodukte er- sinnen, etwa nach diesem Motto: „Energie liefern, Energie messen, Verbrauch opti- mieren – alles aus einer Hand“.

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33 Dienstleistungen

Die SWU-Energieberater sind gefragte Wissensvermittler. Die Zahlen aus dem Jahr 2008 unterstreichen das. Die Einzel- gespräche mit energiesparbewussten Bür- gerinnen und Bürgern summierten sich auf rund 3.200. Noch einmal rund 2.200 Be- sucher nahmen an den 63 Fach-Vorträgen teil. Das Ferienprogramm für Kinder zum Thema „Basteln mit Energie“ war ausge- bucht. Dass die Öffentlichkeit gerne hinter die Kulissen blickt, zeigten die rund 500 Interessierten, die 2008 an den Führungen im Ulmer Wasserschutzgebiet teilnahmen.

Ähnlich beliebt waren die Rundgänge durch die Wasserkraftwerke.

Groß war 2008 wiederum der Beratungs- bedarf in Sachen Energieausweis. Die SWU-Energieberater erstellten den Ausweis für 250 Kunden in den beiden Varianten

„verbrauchsorientiert“ und „bedarfsorien- tiert“. Blickfang auf dem Ausweis ist eine Farbskala. Sie zeigt auf einen Blick, wie viel Energie ein Haus oder eine Wohnung durch- schnittlich verbraucht. Dadurch lässt sich

das bewertete Gebäude schnell mit ande- ren Gebäuden im Bestand vergleichen. Der Energieausweis ist seit Juli 2008 Pflicht für Wohngebäude, die vor 1965 gebaut worden sind. Ein Käufer oder Mieter kann ihn vor Vertragsabschluss verlangen. 2009 wird der Ausweis auf Nicht-Wohngebäude ausgedehnt. Vom 1. Juli an muss der Ener- gieausweis auch vorgelegt werden, wenn ein gewerblich genutztes Gebäude ver- kauft oder vermietet werden soll.

Die Dienstleistung, das Haus mit einer Wär- mebild-Kamera durchzuchecken, fand auch 2008 rege Nachfrage. Die beiden speziell für das thermografische Verfahren zertifi- zierten Fachberater nahmen 120 Häuser mit der Wärmebild-Kamera unter die Lupe.

Anhand der Fotos lässt sich genau bestim- men, an welchen Stellen ein Haus Wärme verliert. Kunden erhalten eine detaillierte Auswertung, ergänzt durch konkrete Vor- schläge für Sanierungsmaßnahmen. Der Hausbesitzer weiß also ganz genau, wo er bei der Wärmedämmung ansetzen muss

und kann sicher sein, dass seine Investition den größtmöglichen Effekt erzielt. Apropos Investitionen: Die SWU-Energieberater klä- ren auch darüber auf, mit welchen Förder- programmen Bund, Land und Kommunen energetische Maßnahmen im und am Haus unterstützen und was zu tun ist, um ent- sprechende Mittel abzurufen.

Was haben eine Luftpumpe und eine Wär- mepumpe gemeinsam? Inwiefern ist das weiße Fell des Eisbären Vorbild für die Wärmedämmung im Haus? Mit diesen und ähnlichen Beispielen führte die Ausstellung

„Energie at home“ Besuchern vor Augen, warum Energie-Effizienz so wichtig ist.

Praktische Tipps zur Umsetzung im Haus- halt inklusive. In den beiden Ausstellungs- monaten fanden rund 1.100 Besucher den Weg ins SWU-Foyer. Gut die Hälfte der Be- sucher stellten die Ulmer und Neu-Ulmer Schulen. Praktische Physik außerhalb des Klassenraums, diese Chance nahmen ins- gesamt 25 Klassen mit zusammen 500 Schülern wahr.

Ein Kundenservice der praktischen Art:

Vorträge, Werksführungen, Ausstellungen

Dienstleistungen 2008 2007

Wärme-Dienstleistungen (WDL)

Anlagen Anzahl 223 193

Anschlussleistung MW 47 43

Wärmeabgabe Mio. kWh 65,2 53,3

Straßenbeleuchtung

Leuchtstellen Anzahl 28.906 29.921

Anschlusswert MW 3,0 3,1

(34)

34 Dienstleistungen

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35 Mobilität

Im März 2009 gab die Technische Auf- sichtsbehörde Straßenbahn grünes Licht für den Fahrgastbetrieb. Am 21. März feierten die Ulmer den Start des Linien- betriebs nach Böfingen mit einem großen Fest. Sieben neue Haltestellen erschließen auf der Ausbaustrecke einen Stadtteil mit 11.000 Bewohnern. Zwanzig Minuten nur dauert die jetzt umsteigefreie Fahrt von der neuen Endhaltestelle Ostpreußenweg zum Hauptbahnhof. 20,5 Millionen Euro kostet der Ausbau, rund 13 Millionen Euro davon trägt das Land Baden-Württemberg.

Die Linie 1 gilt als das Rückgrat des Ulmer Nahverkehrs. Im Anschluss an die Linie 1 lassen sich alle übrigen Ulmer Stadtteile per Bus erreichen, wie übrigens auch die Neu-Ulmer Innenstadt. Die Tram bewältigt gut ein Viertel des jährlichen Fahrgastauf- kommens der SWU-Linien von über 30 Millionen Kunden und ist damit die meist- frequentierte Linie.

Die Bauarbeiten zur Verlängerung der Ul- mer Straßenbahnlinie kamen 2008 zügig voran. Bis Oktober waren die Gleise auf den kompletten 4,7 Kilometern der Aus- baustrecke verlegt, von der Donauhalle bis zum Stadtteil Böfingen. Am 15. Dezember konnte, nach der Freigabe des 600 Meter langen Teilabschnitts beim Messegelände, die Straßenbahn den Fahrgastbetrieb bis zur neu gestalteten Haltestelle Donauhal- le aufnehmen. Die Testfahrten auf dem neuen Gleis nach Böfingen standen unter einem besonderen Zeichen. Denn nach dem Messegelände geht die Tram auf eine 1,7 Kilometer lange Bergfahrt. Der steilste Abschnitt erreicht eine Steigung von 7,7 Prozent.

Doch weniger das Bergauf beschäftigte die Techniker, sondern eher die Frage: Wie kommt der Combino, der voll besetzt über fünfzig Tonnen schwer ist, bergab in jeder denkbaren Situation schnell und sicher zum Halten? Der Hersteller Siemens hatte das Bremssystem so erweitert, dass die Hy- draulik auch bei einem kompletten Strom- ausfall die Bremsen zuverlässig aktiviert.

Außerdem wurden die zehn Straßenbahn- wagen – zwei davon waren im Dezember 2008 aufgrund der Zusatzbestellung für die längere Strecke geliefert worden – mit einem elektronischen Zugsicherungssystem ausgerüstet. Es greift ein, wenn der Fah- rer auf der Gefällstrecke die zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschreitet.

Mobilität

Die „lange“ Linie 1 ist auf dem Gleis

Der Pelikan macht es vor: Um Energie zu sparen, fliegt er nur wenige Zentimeter über dem Meer. Dabei bildet sich ein Luftpolster, das sich mit ihm fortbewegt. Die Wissenschaft spricht auch vom Bodeneffekt.

Referenzen

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