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Zusammenhalt in der Krise

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Academic year: 2022

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Jahreskonferenz

des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt

08. und 09. Juli 2021

Zusammenhalt

in der Krise

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des Vertrauens in zentrale politische Institutionen – das von den politischen Einstellungen der Betroffenen abhängt – oder ergibt sie sich aus Gefühlen der Verbundenheit auf lokaler oder regionaler Ebene, die weniger politisiert sind? Kehrt in der Krise die praktisch wirksame Idee einer nationalen „Schicksalsgemeinschaft“

zurück oder offenbaren sich hier die Muster neuartiger Solidaritätsbeziehungen, die nicht entlang staatlicher Grenzen verlaufen?

Mit Krisen gehen gesellschaftliche Konflikte und Ungleichheiten einher, und der Umgang mit ihnen zeigt an, wie die implizite gesellschaftliche Anerkennungsordnung gestaltet ist bzw. neu formiert wird. Welche Bereiche werden unter besonderen Schutz der Politik gestellt, und welche werden eher als entbehrlich betrachtet? Könnten und sollten Krisen nicht auch dazu genutzt werden, Ungleichheiten zu verringern, statt zu verfestigen? Welche historischen Beispiele gibt es für das Veränderungspotenzial von Krisen und welche Faktoren bestimmen darü- ber, ob Krisen die gesellschaftliche Polarisierung verstärken oder eine neue Quelle von Zusammenhalt bilden?

Die Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt widmet sich diesen Fragen unter dem ambivalenten Titel „Zusammenhalt in der Krise“. Das Programm umfasst neben insgesamt zwölf Panelveranstaltungen mit Beiträgen aus dem FGZ einen Abendvortrag von Leibniz Preisträger Steffen Mau und zwei Podiumsdiskussionen. Zu den Gästen des FGZ bei der Jahrestagung zählen u.a. Armin Nassehi, Jule Specht, Armin Schäfer, Anette Fasang, Julia Leininger, Laura-Kristine Krause, Kai Unzicker, Nicola Fuchs-Schündeln und Michael Zürn.

Die FGZ-Jahreskonferenz 2021 wird durch das Teilinstitut Frankfurt und die Frankfurter Geschäftsstelle des FGZ organisiert und in einem reinen Onlineformat stattfinden. Anmeldungen sind möglich unter:

veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de

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08. Juli 2021

13.00 - 13.45 Uhr

Begrüßung und Grußworte

Begrüßung durch Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt

Grußwort von Dr. Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

Grußwort von Dr. Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Begrüßung durch Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des FGZ

13:45 - 14:00 Uhr Kaffeepause

14:00 – 15:45 Uhr

Panel I | Demokratie in der Krise – Krise der Demokratie?

Krise als Normalzustand?

Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, FGZ-Berlin Krise und Partizipation

Prof. Dr. Priska Daphi, FGZ-Bielefeld

Zur Rolle von Krisen in der Demokratieentwicklung

Prof. Dr. Michael Zürn, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Moderation: Prof. Dr. Rainer Forst, Stellv. Sprecher FGZ-Frankfurt

15:45 – 16:15 Uhr Kaffeepause

16:15 – 18:00 Uhr

Panel II | Die Systemrelevanten und die Entbehrlichen:

Gesellschaftliche Prioritäten in der Krise

Kompensieren oder akkumulieren Haushalte ökonomische Risiken in der COVID-19 Pandemie?

Prof. Dr. Anette Fasang, Humboldt-Universität zu Berlin Kinder und Jugendliche in der Krise

Prof. Dr. Nicola Fuchs-Schündeln, Goethe-Universität Frankfurt

Krisen als Herausforderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Zwischen Ängsten, sozialer Distanz und (Gott)Vertrauen

Prof. Dr. Gert Pickel, FGZ-Leipzig

Moderation: Prof. Dr. Daniela Grunow, Stellv. Sprecherin FGZ-Frankfurt

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18:15 – 19:45 Uhr

Keynote | Neue Ungleichheiten, neue Spaltungslinien?

Zur sozialen Strukturierung gesellschaftlicher Konflikte

Prof. Dr. Steffen Mau, Humboldt-Universität zu Berlin Moderation: Prof. Dr. Matthias Middell, Sprecher des FGZ

09. Juli 2021

09:00 – 10:30 Uhr

Parallele Sessions A1-A5

A1: Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Krise und Jugend: Aufwachsen in polarisierten Verhältnissen Populistische Kommunikationspraktiken von Jugendlichen auf Social Media

Prof. Dr. Sonja Gaguin / Dr. Johannes Gemkow (FGZ-Leipzig)

Zusammenhalt(skrisen) in der Adoleszenz. Theoretische und empirische Zugriffe auf ein Vergesellschaftungsproblem Baris Ertugrul (FGZ-Bielefeld)

Politische Bildungsperspektiven: Was können, wollen und dürfen Jugendliche im Kontext gesellschaftlichen Zusammenhalts?

Prof. Dr. Andreas Klee / Dr. Julia Grün-Neuhof (FGZ-Bremen) Chairs: Baris Ertugrul / Prof. Dr. Ullrich Bauer (FGZ-Bielefeld)

A2: Rechtspopulismus und Verschwörungsideologie in der Corona-Pandemie

Lokale politische Raumkultur als Risikofaktor? Die Wirkung sozialstruktureller und politischer Faktoren auf das Pandemiegeschehen in Deutschland

Christoph Richter (FGZ-Jena) / Maximilian Wächter (FGZ-Bielefeld) Verschwörungsmentalität, COVID-19 und Parteipräferenz

Prof. Dr. Oliver Decker (FGZ-Leipzig)

Ohne Abstand, ohne Maske: Die Anti-Corona-Protestbewegung und ihre Radikalisierung Melanie Herrmann (Amadeu Antonio Stiftung)

Chair: Dr. Axel Salheiser (FGZ-Jena)

A3: Milieuspezifische Krisenerfahrungen und Zusammenhaltspotenziale in Zeiten von COVID-19

‚…dieses Bewusstsein für das wirklich Wichtige im Leben‘. Mittelschichten-Lebensführung unter pandemiebedingten Irritationen

Angela Großkopf / Prof. Dr. Uwe Schimank (FGZ-Bremen)

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Zwischen Gestaltungsfreiheit und Anpassungsdruck: Strategien des Umgangs mit Corona in mittleren und prekären Lebenslagen

Dr. Andrea Hense / Ina Kaufhold (FGZ-Göttingen) / Dr. Miriam Schad (TU-Dortmund) Zusammenhaltswahrnehmungen in der Corona-Krise – milieuspezifische Perspektiven

Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg / Prof. Dr. Patrick Sachweh / Tim Schröder / Anne Speer (FGZ-Bremen) Rally Effect in the COVID-19 Pandemic? The Role of Affectedness, Fear, and Partisanship

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher / Melanie Dietz (Frankfurt) Chair: Prof. Dr. Patrick Sachweh (FGZ-Bremen)

A4: Öffentliche Kommunikation in der Krise - und Folgen für Zusammenhalt

„Zusammenhaltssensibler Journalismus“: Zur Erreichbarkeit, Abbildbarkeit und Dialogfähigkeit der Gesellschaft Verena Albert / Julius Reimer / Prof. Dr. Wiebke Loosen (FGZ-Hamburg)

Aufmerksamkeit entziehen und Reichweite begrenzen auf Twitter: Öffentlichkeitskonzeption zwischen Krisen- intervention und Affektkontrolle

Dr. Steffen Krämer (FGZ-Konstanz)

Zwischen Zusammenhalt und Fragmentierung: Individualisierte Muster der Mediennutzung und sozialräumliche Anbindung

Hannah Immler / Dr. Sascha Hölig / Prof. Dr. Uwe Hasebrink (FGZ-Hamburg) Chair: Prof. Dr. Wiebke Loosen (FGZ-Hamburg)

A5: Sozialräumliche Verortung von Zusammenhalt: Nachbarschaften als alltäglicher Aushandlungsort von Krisen

Nachbarschaftlicher Zusammenhalt als Ressource in der Krise: Empirische Befunde zum Hilfeverhalten aus der Bielefelder „Corona-Panelstudie“

Dr. Jonas Rees (FGZ-Bielefeld)

Konflikt und Vorurteil im super-diversen Singapur Prof. Dr. Peter Dirksmeier (FGZ-Hannover)

Alltag als Krise?! Sozialraumforschung in urbanen Nachbarschaften Yann Rees (FGZ-Bielefeld) / Angelina Göb (FGZ-Hannover)

Chairs: Dr. Jonas Rees (FGZ-Bielefeld) / Angelina Göb (FGZ-Hannover)

10:30 – 10:45 Uhr Kaffeepause

10:45– 12:15 Uhr

Podiumsdiskussion I | Zusammenhaltsforschung in Deutschland:

Ansätze, Konzepte und Fragestellungen

Dr. Julia Leininger, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik Dr. Kai Unzicker, Bertelsmann Stiftung, Allianz für Zusammenhalt Laura-Kristine Krause, More in Common

Moderation: Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, Sprecher des FGZ

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12:15 – 13:00 Uhr Mittagspause

13:00 – 14:30 Uhr

Parallele Sessions B1-B5

B1: Krisen und Rechtspopulismus

Rechtspopulismus als Krise der Männlichkeit? Vergleichende Befunde für Westeuropa Dr. Jörg Hartmann (FGZ-Göttingen)

Immunisierende oder katalysierende Wirkung? Eine Binnendifferenzierung des Zusammenhangs zwischen christ- licher Religiosität und der Wahl rechtspopulistischer Parteien

Dr. Jan-Philip Steinmann (FGZ-Bremen)

Ursachen von Rechtspopulismus: Ergebnisse der Vorstudie des FGZ-Panels Prof. Dr. Holger Lengfeld / Clara Dilger (FGZ-Leipzig)

Machen neue Fraktionen das parlamentarische Geschehen konflikthafter? Zwischenfragen im Deutschen Bundestag, 1980–87 und 2013–19

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (FGZ-Frankfurt) / Anton Peez (HSFK Frankfurt) Chair: Dr. Jan-Philip Steinmann (FGZ-Bremen)

B2: Demokratie und Zusammenhalt in der Klimakrise Klimakrise: Frieden und Zwang

Dr. Stefan Kroll (FGZ-Frankfurt)

The Game of Energy Transition: A Game Theoretical Perspective on Public Consultation Procedures in Infrastruc- ture Planning

Prof. Dr. Eva Ruffing / Viktoria Brendler (FGZ-Hannover)

Institutionen, moralische Arbeitsteilung und der Vorwurf des Moralismus in der Klimakrise Dr. Cord Schmelzle (FGZ-Frankfurt)

Chairs: Dr. Stefan Kroll / Dr. Cord Schmelzle (FGZ-Frankfurt)

B3: Protest Politics: Sign of Crisis or Means of Representation?

Strukturelle Erklärungsfaktoren rechtspopulistischer Proteste

Dr. Sebastian Hellmeier (Universität Göteborg) / PD Dr. Johannes Vüllers (Universität Duisburg-Essen) Lokaler Protest zu Migration in deutschen Mittelstädten

Dr. Elias Steinhilper / Moritz Sommer (DeZim Berlin)

Die Determinanten von Populismus in Europäischen Demokratien Constantin Huber (FGZ-Bremen)

Variation in Political Attitudes among Participants in different Types of Protests Dr. Jan Matti Dollbaum (FGZ-Bremen) / Dr. Larissa Meier (FGZ-Bielefeld) Chairs: Dr. Jan Matti Dollbaum (FGZ-Bremen) / Dr. Larissa Meier (FGZ-Bielefeld)

B4: Corona as a magnifying glass – On the relationship of social diversity, cohesion, and inequality Social cohesion and diversity in German newspaper articles

Amani Ashour (FGZ-Jena)

Corona and Prejudice: a three-wave panel study with survey experiments on general prejudices and anti-Asian racism

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Dr. Susanne Veit (DeZim Berlin)

Discrimination of marginalised groups through health systems Dr. Yudit Namer (FGZ-Bielefeld)

Chair: Dr. Janine Dieckmann (FGZ-Jena)

B5: Die pandemische Krise als Digitalisierungsbeschleuniger. Konsequenzen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Arbeit: Digitale Disruption? Wie die Pandemie den Zusammenhalt in der Arbeitswelt auf die Probe stellt Dr. Stefan Rüb / PD Dr. Harald Wolf (FGZ-Göttingen)

Medien: Digitale Öffentlichkeit. Die Transformation öffentlicher Kommunikation in der Krise Prof. Dr. Uwe Hasebrink / Prof. Dr. Wiebke Loosen (FGZ-Hamburg)

Ländlicher Raum: Den digitalen Wandel im ländlichen Raum gemeinsam gestalten Prof. Dr. Everhard Holtmann (FGZ-Halle) / Susanne Winge (ZSH-Halle)

Chair: Prof. Dr. Berthold Vogel (FGZ-Göttingen)

14:30 – 14:45 Uhr Kaffeepause

14:45 – 16:15 Uhr

Podiumsdiskussion II | Was nun? Gesellschaftlicher Zusammenhalt nach Corona

Prof. Dr. Armin Nassehi, Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Jule Specht, Humboldt-Universität zu Berlin

Prof. Dr. Wiebke Loosen, FGZ-Hamburg

Prof. Dr. Armin Schäfer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster Moderation: Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des FGZ

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Bild: Privat

Bild: Jens Gyarmaty

Bild: WZB/David Ausserhofer

Bild: Frank Röth

Panel I: Demokratie in der Krise – Krise der Demokratie?

Priska Daphi ist Professorin für Konfliktsoziologie an der Universi- tät Bielefeld und Mitbegründerin sowie stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Zuvor hat sie die Nachwuchsgruppe Konflikt und soziale Bewegungen am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung geleitet. Ihre Forschung konzentriert sich auf Konflikte im Kontext von Globalisierung und Migration sowie den Wandel politischer Partizipation, insbesondere von zivilgesellschaftlichen Akteuren und sozialen Bewegungen. Sie ist Mitherausgeberin der Fachzeitschrift Social Movement Studies.

Michael Zürn ist Direktor der Abteilung Global Governance am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Er war Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Berlin Graduate School for Transnational Studies sowie Gründungsrektor der Hertie School of Governance. Seine Forschung umfasst normative und politische Spannungsmomente, welche die Entstehung und Funktionsweise in- ter- und supranationaler Institutionen beeinflussen, sowie die Theorie Globalen Regierens. Seit 2019 ist er Sprecher des Exzellenzclusters SCIPTS – Contestations of the Liberal Script.

Die Historikerin Professorin Stefanie Schüler-Springorum ist seit 2011 Direktorin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin und seit 2012 Direktoriumsmitglied des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.

Sie ist zudem Vize-Vorsitzende des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Alfred Landecker Stiftung für eine demokratische und diskrimi- nierungsfreie Gesellschaft. Ihre Forschung befasst sich vor allem mit der deutsch-jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, dem Nationalsozialismus und dem Holocaust, Gendergeschichte sowie der spanischen Geschichte.

Moderation

Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Forschungsprofessor für Politische Theorie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozial- forschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Theorie, praktische Philosophie und Kritische Theorie. Seit 2007 ist er Co-Spre- cher des Forschungsverbunds Normative Ordnungen, seit 2009 der DFG-Kollegforschergruppe Justitia Amplificata sowie seit 2012 Direk- tor der DFG-Forschungsgruppe Transnationale Gerechtigkeit. Im Jahr 2012 wurde ihm der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen.

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Bild: Privat Bild: Universität Leipzig

Bild: dpa Picture-Alliance Bild: Martin Funck

Panel II: Die Systemrelevanten und die Entbehrlichen:

Gesellschaftliche Prioritäten in der Krise

Moderation

Daniela Grunow ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Quantitative Analysen gesellschaftlichen Wandels an der Goethe-Uni- versität Frankfurt am Main, wo sie ebenfalls Co-Direktorin des InFER – Institute for Empirical-Analytical Research ist. Sie forscht und lehrt zu Wechselwirkungen von Arbeitsmarkt, Hausarbeit und Geschlech- terbeziehungen in verschiedenen Wohlfahrtsstaaten aus der Perspek- tive des Lebensverlaufs. Von 2017 bis 2019 analysierte sie zusammen mit dem Forschungsdatenzentrum des IAB in Nürnberg betriebliche familienfreundliche Maßnahmen und deren Einfluss auf Karrierever- läufe von Arbeitnehmer:innen.

Anette Eva Fasang ist Professorin für Mikrosoziologie an der Hum- boldt-Universität zu Berlin. Seit 2011 leitete sie die Projektgruppe De- mographie und Ungleichheit am Wissenschaftszentrum Berlin für So- zialforschung. Ihre Arbeit konzentriert sich auf soziale Ungleichheit, Lebensverlaufs- und Familienforschung sowie quantitative Methoden der Sozialforschung. Für den 2017 erschienenen Artikel ‘The interplay of work and family trajectories over the life course: Germany and the United States in comparison’ erhielt sie zusammen mit Silke Aisen- brey den Kanter Award 2018. Sie ist wissenschaftliches Mitglied des Kuratoriums am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Nicola Fuchs-Schündeln ist Professorin für Makroökonomie und En- twicklung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort forscht und lehrt sie zur Analyse des Spar-, Konsum- und Arbeitsmarktverh- altens von Haushalten sowie zum Einfluss politischer und wirtschaft- licher Systeme auf die Präferenzen von Menschen. Sie wies nach, dass die Befürwortung für eine Staatsform steigt, je länger die Menschen in dieser leben. 2015/2016 war sie Gastprofessorin an der Stanford University. 2020 wurde sie als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie berufen.

Gert Pickel ist Professor für Religions- und Kirchensoziologie am In- stitut für Praktische Theologie der Universität Leipzig. Seine Schwer- punkte liegen im Bereich der Religionssoziologie, der Demokratie-, der Jugend- und der politischen Kulturforschung. Derzeit forscht er zu religiösen kollektiven Identitäten und deren Bezügen zu politischen Identitäten sowie zu Rechtspopulismus und Islamfeindlichkeit. Er ist Sprecher des Forschungsbereichs Populismus und Globalisierungskri- tik des Leipzig Research Centre Global Dynamics und stellvertretend- er Sprecher des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig.

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Bild: Matthias Heye/Humboldt-Universität zu Berlin

Bild: Swen Reichhold

Keynote: Neue Ungleichheiten, neue Spaltungslinien?

Zur sozialen Strukturierung gesellschaftlicher Konflikte

Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor war er Professor für politische Soziologie an der Universität Bre- men. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Prozessen der Transnationalis- ierung, sozialer Ungleichheit, politischer Soziologie, Digitalisierung und der Eu- ropäisierung sozialer Lebenswelten. Für seine Forschung wurde ihm in diesem Jahr den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen. Er ist zudem Co-Sprecher des Forschungsbereichs „Borders“ am Ex- zellenzcluster SCIPTS – Contestations of the Liberal Script und Stellvertretender Direktor der Berlin Graduate School of Social Sciences.

Moderation

Matthias Middell ist Professor für Kulturgeschichte an der Universi- tät Leipzig. Er ist Direktor des Global and European Studies Institute und des Research Centre Global Dynamics der Universität Leipzig sowie Sprecher der Graduate School Global and Area Studies. Zudem ist er Sprecher des SFB 1199 Verräumlichungsprozesse unter Globalis- ierungsbedingungen und Co-Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCam- pus „Eastern Europe – Global Area“. Er untersucht Veränderungen der Weltordnung seit dem 18. Jahrhundert und deren Reflexion in der Weltgeschichtsschreibung seit der Aufklärung.

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Bild: Lukas Klose Bild: More in Common

Bild: Privat Bild: Privat

Podiumsdiskussion I: Zusammenhaltsforschung in Deutschland: Ansätze, Konzepte und Fragestellungen

Der Sozialforscher Kai Unzicker ist Senior Project Manager des Pro- gramms „Lebendige Werte“ bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und Co-Sprecher der Allianz für Zusammenhalt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich vor allem mit der Entwicklung gesellschaftlichen Zusammenhalts, wozu er das Messinstrument „Radar gesellschaft- licher Zusammenhalt“ mitentwickelt hat. Er erforscht die Aus- wirkungen der Globalisierung, Digitalisierung, des demographischen Wandels und der COVID-19-Pandemie auf die Gesellschaft sowie die Bedingungen, unter denen der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Zivilgesellschaft gestärkt werden können.

Die Politikwissenschaftlerin Laura-Kristine Krause ist die Gründ- ungsgeschäftsführerin von More in Common, eine internationale Initiative zur Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements und Vernetzung gemeinnütziger Organisationen. Die Wissenschaftlerin, Autorin und Rednerin widmet sich dem gesellschaftlichen Zusam- menhalt, demokratischen Innovationen, Frauen in der Politik und digitaler Demokratie. Im vergangenen Jahr hat sie als Co-Autorin eine Studie zu Vertrauen, Demokratie und Zusammenhalt in Deutsch- land während der Corona-Pandemie veröffentlicht. Sie Mitglied des rheinland-pfälzischen Landesrats für digitale Entwicklung und Kultur sowie des Kuratoriums bei Experiment e.V.

Moderation

Olaf Groh-Samberg ist Professor für Soziologie am Forschungszen- trum Socium – Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bre- men. Seit 2015 ist er Mitglied des Konzils der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie seit 2020 Mitglied im DFG-Fachkollegium So- zialwissenschaften. In seiner Arbeit erforscht er die Bedingungen, Strukturen und Dynamiken sozialer Ungleichheit und Mobilität in Wohlfahrtsgesellschaften und welche Auswirkungen diese auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt innerhalb und zwischen sozialen Milieus haben.

Die Politikwissenschaftlerin Julia Leininger leitet das Forschungspro- gramm „Transformationen Politischer (Un-)Ordnung: Institutionen, Werte und Frieden“ und koordiniert die Afrika-Forschung am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn. Sie lehrt zudem an der Universität Duisburg-Essen. Ihre vergleichende Forschung konzentriert sich auf die Wirksamkeit der Förderung von Frieden, Demokratie, Staatsbildung und nachhaltiger Entwicklung in von Konf- likt betroffenen Ländern sowie die Rolle von gesellschaftlichen Werto- rientierungen und religiösen Akteuren bei Transformationsprozessen.

Ihre akademische Forschung überträgt sie in Politikberatung.

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Bild: Armin Schäfer Bild: Hans-Bredow-Institut Bild: Jens Gyarmaty

Bild: Hans-Günther Kaufmann

Podiumsdiskussion II: Was nun? Gesellschaftlicher Zusammenhalt nach Corona

Armin Nassehi ist Professor für Allgemeine Soziologie und Ge- sellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Er lehrt und forscht dort zu Fragen der Kultursoziologie, Politischen Soziologie, Religionssoziologie, Wissens- und Wissenschaftssoziologie.

2020 ist er in den „Expertenrat Corona“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung berufen worden. In seinem kürzlich erschienenen Buch „Das große Nein. Eigendynamik und Tragik des gesellschaft- lichen Protests“ untersucht er die Funktion und Bedingungen von Protesten in der modernen Gesellschaft. Unabhängig vom Inhalt verschiedener Protestbewegungen interessiert er sich dafür, welche Wirkungsmacht und Konsequenzen diese bergen.

Wiebke Loosen ist Senior Researcher für Journalismusforschung am Leibniz-Institut für Medienforschung – Hans-Bredow-Institut und Professorin an der Universität Hamburg. Zurzeit forscht sie zum Zustand der sich wandelnden Journalismus/Publikum-Beziehung sowie zur Transformation des Journalismus in einer sich wandelnden Medienumgebung. Dabei betrachtet sie auch den Beitrag von Algorith- men und anderen Formen der automatisierten Aussagenentstehung auf zur Konstruktion von Öffentlichkeit. Von 2017 bis 2021 war die Co-Leiterin des Projekts „Tinder die Stadt“ im Forschungsverbund

„Kommunikative Figurationen.

Armin Schäfer ist Professor für vergleichende Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er zur Respon- sivität des Deutschen Bundestags sowie zum Zusammenhang von sozialer und politischer Ungleichheit und den Ursachen der Nicht- wahl forscht und lehrt. Seit 2018 ist er Vorsitzender der Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft. Dieses Jahr ist das zusammen mit Michael Zürn verfasste Buch „Die demokratische Regression. Die politischen Ursachen des autoritären Populismus“ bei Suhrkamp erschienen.

Die Psychologin Jule Specht ist Professorin für Persönlichkeitspsy- chologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie zu den Schwerpunkten Persönlichkeitsentwicklung, Wohlbefinden, soziale Beziehungen und politische Psychologie forscht und lehrt. Ihre Forschung veröffentlicht sie nicht nur in Fachpublikationen, sondern präsentiert sie auch gezielt einer breiteren Öffentlichkeit durch zahlreiche Gastbeiträge, Podcasts, ihren Blog und zwei populäre Sachbücher. Sie ist Mitglied der „Jungen Akademie“, Research Fellow am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sowie Gründungsmit- glied des Netzwerks für Wissenschaftspolitik in der SPD.

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Bild: Uwe Dettmar Bild: Uwe Dettmar Moderation

Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Sie forscht und lehrt zu internationaler politischer Theorie, globalem Regieren und Konflikten um Institutionen und Normen sowie zu sozialen Bewegun- gen und der Zukunft der Demokratie. 2017 wurde ihre Arbeit mit dem Schader-Preis prämiert und 2018 erhielt sie den Heinz Maier-Leib- nitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie ist Geschäfts- führende Sprecherin des FGZ, Sprecherin des Leibniz-Forschungsver- bunds „Krisen einer globalisierten Welt“ und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“.

Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Institut, das in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt ist und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Zusammen werden die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Heraus- forderungen der Gegenwart zu begegnen. Die Forscher*innen decken Aspekte wie Identitäten und regionale Erfah- rungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität ab und erforschen diese im europäischen Vergleich und darüber hinaus.

Zum FGZ gehören die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wit- tenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Die Geschäftsstelle des Instituts ist an den drei koordinierenden Standorten Bremen, Frankfurt und Leipzig angesiedelt.

Auf unserer Website www.fgz-risc.de finden Sie Informationen zu allen Forschungsprojekten und Wissenschaftler:innen des FGZ sowie zu aktuellen Veranstaltungen und Publikationen.

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Bildnachweis: Titel von Jeremy Bishop/Unsplash FGZ-RISC. CC BY-NC-ND 4.0

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