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Nachruf für Prof. Dr. med. habil. Klaus Ludwig

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Nachruf für

Prof. Dr. med. habil.

Klaus Ludwig

Am 30. Dezember 2009 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Herr Prof. Dr. med. habil. Klaus Ludwig, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie des Städtischen Krankenhauses Dres- den-Friedrichstadt.

Erst am 31. August 2006 verabschie- deten wir Herrn Prof. Dr. Ludwig mit einem wissenschaftlichen Kolloqui- um zum Thema Pankreas- und Leberchirurgie in den Ruhestand.

Unvergessen bleibt der sehr herzliche Abschiedsabend in der Sächsischen Landesärztekammer.

Geboren am 9. August 1941 in Dres- den studierte er nach dem Abitur von 1961 bis 1967 an der Medizini- schen Fakultät der Palacký-Universi- tät zu Olomouc/CSSR. Er absolvierte seine Facharztausbildung an der Chi- rurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden bis 1972, gefolgt von seiner Promotion 1973 und Habilitation 1983.

Seit 1979 bekleidete er das Amt des Leitenden Oberarztes der Chirurgi- schen Klinik der Medizinischen Aka- demie Dresden, seit 1993 der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchir- urgie des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ der Technischen Uni- versität Dresden, wobei er bis zur Übernahme der Klinik durch Prof. Dr.

med. habil. Hans-Detlev Saeger im Oktober 1993 diese ein Jahr kom- missarisch leitete.

1985 wurde er zum Hochschuldozen- ten für Chirurgie berufen. 1997 er - hielt er eine außerordentliche Profes- sur an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

In der Funktion eines Hochschulleh- rers wirkte er von Februar bis August 1986 am Gondar College of Medical Sciences in Äthiopien.

In der schwierigen Zeit der Umstruk- turierung der Chirurgischen Klinik übernahm Herr Prof. Dr. Ludwig nach einer 15-monatigen „cheflosen“

Zeit am 15. Februar 1995 die Leitung der neuen Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie. Mit Erfahrung, ruhiger Hand und beeindruckendem Sachverstand entwickelte er in weni- gen Jahren die Abteilung zu einer leistungsfähigen und modernen Kli- nik.

Maßgeblich hat sich Herr Prof. Dr.

Ludwig der Chirurgie des Pankreas, des Magens, des Oesophagus und der Behandlung chronisch-entzünd- licher Darmkrankheiten gewidmet, ohne die anderen Gebiete zu ver- nachlässigen. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Klinik zum koloproktologischen Zentrum der Region.

Es ist dem Wirken von Herrn Prof. Dr.

Ludwig zu verdanken, dass der Name unserer Klinik im gesamten sächsi- schen Raum und über die Landes- grenzen hinaus bekannt ist. Mit sei- nem einfühlsamen Wesen und seiner warmherzigen Natur begleitete er erfolgreich seine zahlreichen Patien- ten durch den manchmal schwieri- gen Weg der chirurgischen Behand- lung.

Von 1996 bis 2001 wirkte er im Vor- stand der Sächsischen Chirurgenver- einigung mit, deren Präsident er im Jahre 2000 wurde.

Als Hochschullehrer lag ihm eine fun- dierte Ausbildung von Studenten und jungen Ärzten besonders am Herzen. So konnten in den elf Jahren seiner Tätigkeit insgesamt 27 Kolle- gen erfolgreich ihre Facharztprüfung für Chirurgie oder Viszeralchirurgie ablegen. Viele Kollegen konnten mit seiner Hilfe erfolgreich promovieren.

Drei seiner 1. Oberärzte sind zu sei- ner Zeit Chefärzte in Dresden gewor- den.

Von 1991 bis 1994 war Herr Prof. Dr.

Ludwig Mitglied des Ausschusses

„Ärztliche Ausbildung“, von 1995 arbeitete er in der Facharztprüfungs- kommission für Chirurgie und Visze- ralchirurgie der Sächsischen Landes- ärztekammer und von 1997 bis 2007 war er Mitglied der Sächsischen Aka- demie für ärztliche Fort- und Weiter- bildung. Seine Erfahrung und sein fundiertes Wissen brachte er auch in die Arbeit des Sachverständigenrates der Gutachterstelle der Sächsischen Landesärztekammer ein, deren Mit- glied er von 1997 an war.

Zu seiner wissenschaftlichen Tätig- keit gehört eine Vielzahl von Veröf- fentlichungen und Vorträgen. 1980 erhielt er den „Maxim-Zetkin-Preis“

der Gesellschaft für Klinische Medi- zin der DDR.

Wir erinnern uns gern an seinen Rea- litätssinn, seine Bodenständigkeit, Offenheit und Kompromisslosigkeit.

Er war ein erstklassiger Operateur, ein hervorragender Chef und Hoch- schullehrer, der uns jahrelang wohl- wollend begleitete und mit uns gemeinsam Entscheidungen traf.

Herr Prof. Dr. Ludwig hat den Beruf des Chirurgen immer als einen Besonderen angesehen. Er verstand die Ausübung seines Berufes nie als Dienstleistung, sondern als Dienst am Menschen. Eine große Anzahl von ihm gut ausgebildeter Chirurgen sind dankbar, dass er ihnen neben solider fachlicher Qualifikation auch menschliche Werte vermittelt und täglich vorgelebt hat.

Seine Mitarbeiter erinnern sich gern und mit Respekt an die gemeinsame Zeit mit ihm, einem überaus belieb- ten und geachteten Chef.

Er verstarb mit der Gewissheit, alles was er erreichen wollte, erreicht zu haben. Die Zeit war zu kurz, man- ches davon zu genießen.

Wir werden Herrn Prof. Dr. Klaus Ludwig stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Dr. med. Mirko Lippmann, Dresden Dr. med. Gabriele Henke, Dresden

Personalia

78 Ärzteblatt Sachsen 2 / 2010

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