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Baby allein zuhaus

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132 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2014 | www.pta-aktuell.de

E

igentlich könnte ja alles so schön sein:

Die frischgebackene Mutter hat erst kürz- lich ihr gesundes Kind zur Welt gebracht, doch anstatt sich zu freuen, beherrschen Traurig- keit, ein Gefühl innerer Leere, Desinteresse, Antriebslosigkeit oder gar eine verkapselte Ag- gression gegenüber dem Kind und dem Vater die Stimmung.

Die Frauen wissen oft gar nicht, wie ihnen geschieht, denn in ihrer Vorstellung sollten sie einfach nur glücklich sein.

Stattdessen fürchten sie sich vor dem alltäglichen Umgang mit

dem Neugeborenen, erwarten schwerwiegende Fehler sowie nicht kontrollierbare Gefahren und haben Angst, keine liebe- volle Mutter zu werden. Liegen diese Symptome vor, könnte es sich um eine postpartale Stö- rung handeln. Das Fatale: Ärzte und Hebammen sind auf das seelische Tief meist nicht vor- bereitet und erkennen nicht einmal die Anzeichen. Hinzu kommt, dass viele Patientin- nen Scham und Schuldgefühle empfinden und daher nicht gerne über die aktuelle Situa- tion sprechen. Dabei ist eine schnelle Unterstützung von

außen für die Mutter und für die Entwicklung des Kindes äu- ßerst bedeutsam.

Verschiedene Stufen Je nach Schweregrad unterscheidet man drei Arten: das postpartale Stimmungstief, auch Heultage oder Babyblues genannt, ist eine leichte Form und verschwindet spontan nach einigen Tagen.

Schwerwiegender sind die post- partale Depression (PPD) sowie die postpartale Psychose (PPP).

Die PPD entwickelt sich in der Regel schleichend und kommt bei Müttern und Vätern vor.

Charakteristisch sind Gereizt-

heit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Ängste, Panikattacken und ambivalente Gefühle gegenüber dem Kind.

Gefährlich ist das Stimmungs- tief, weil bei Betroffenen mit- unter sogar Tötungsgedanken (auf die eigene Person und auf das Kind bezogen) auf- kommen. Hingegen beginnt die PPP abrupt und geht mit einer paranoid-halluzinatori- schen Symptomatik einher. Im Gegensatz zum postpartalen Blues besteht bei der PPD und der PPP stets Therapiebedarf.

Bei schweren postpartalen De- pressionen sowie bei der PPP ist ein stationärer Aufenthalt

aufgrund der Suizidgefahr oft unumgänglich, sodass Betrof- fene schnellstmöglich in eine Klinik eingewiesen werden sollten. Hierbei ist empfehlens- wert, Mutter und Kind nicht zu trennen.

Mögliche Ursachen Die Aus- löser für die Entstehung einer postpartalen Depression sind vielfältig. Hierzu gehören:

, psychische Faktoren (Veränderungen des eigenen Lebens, traumati- sche Erlebnisse bei der Ge- burt, persönliche

Einschränkungen, eigenes

PRAXIS POSTPARTALE DEPRESSION

Baby allein zuhaus

Das eigene Kind nicht lieben? Für Betroffene mit Wochenbett- depression kann dieses Gefühl jedoch

Realität werden, denn sie spüren keine

Emotionen für ihr Baby.

© Aaron Amat / 123rf.com

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Idealbild der Mutterrolle, Stress und Konflikte, mangelnde Unterstützung durch den Partner) , physische Faktoren

(körperliche Verände- rungen, körperliche Anstrengung während der Geburt)

, Schwankungen im Hormonhaushalt, denn die in der Schwangerschaft stark erhöhten Estrogen- und Progesteronspiegel fallen nach der Entbindung rapide ab. Hingegen steigt die Konzentration des Prolaktins, welches für die Aktivierung der Milch- produktion zuständig ist, stark an.

, Postpartum-Thyreoiditis, die zu einer Schilddrüsen- unterfunktion führt

, Vulnerabilität durch eine Depression oder andere psychische Erkrankungen.

Noch immer ein Tabuthema Den jungen Müttern würde es bereits helfen, wenn ihnen be- wusst wäre, dass sie unter einer Krankheit leiden, denn viele sehen ihre Problematik als per- sönliche Schwäche an. Zunächst ist daher unbedingt eine Auf- klärung über die Erkrankung und die damit einhergehende Entlastung von Schuldgefühlen nötig. Um die Wochenbettde- pression zu behandeln, werden häufig Verfahren wie Verhal- tenstherapien oder tiefenpsy- chologische Psychotherapien eingesetzt. Diese können so- wohl im Einzelgespräch als auch im Gruppensetting statt- finden. Neben der Beschäf-

tigung mit der postpartalen Depression steht dabei auch die Mutter-Kind-Beziehung im Vordergrund. Unterstützung durch den Partner, die Familie und Freunde sowie Hilfe bei der Hausarbeit und Babybe- treuung wirken sich positiv auf den Verlauf aus. In schweren Fällen werden Betroffenen Me- dikamente verordnet. Bei der Einnahme der Antidepressiva ist unbedingt zu beachten, ob sie in die Muttermilch übertre- ten, denn in diesem Fall sollte rechtzeitig abgestillt werden.

Insgesamt haben Wochenbett- depressionen eine gute Prog- nose, da die Beschwerden nach einer gewissen Zeit in der Regel verschwinden. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS) BABY DA,

FREUDE WEG

Auch im ICD-10, dem Inter- nationalen Klassifikations- system der Krankheiten, ist die Erkrankung unter psychischen oder Verhaltensstörungen im Wochenbett (F 53) auf- geführt. Voraussetzung für die Diagnose ist, dass die Problematik innerhalb eines Sechs-Wochen-Zeit- raumes nach der Ent- bindung beginnt. Wenn die Beschwerden noch zwölf Wochen nach der Geburt bestehen, sollte das Stimmungstief spätes- tens therapiert werden.

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