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der ethischen Literatur kaum Arbeiten zu finden sind, die

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ing 118. Jahrgang 1993 Nr. 1

64

Kramer, Rolf: Soziale Gerechtigkeit - Inhalt und Grenzen. Ber- lin: Duncker & Humblot 1992. 123 S. gr.80

=

Sozialwissen- schaftliche Schriften, 18. Kart. DM 86,-. ISBN 3-428-07343-6.

Kaum ein ethischer Begriff wird in aktuellen Auseinander- setzungen so häufig verwendet wie der Begriff der „sozialen Gerechtigkeit". Umso erstaunlicher ist die Tatsache, daß in der ethischen Literatur kaum Arbeiten zu finden sind, die zu einer Klärung dieses schillernden Begriffes verhelfen können. Allein schon aufgrund dieser Forschungslücke ist Rolf Kramers Ab- handlung zur sozialen Gerechtigkeit ein willkommener Beitrag zur ethischen Diskussion.

K. stellt jeweils auf etwa zehn Seiten zehn Konzepte vor, die zur inhaltlichen Füllung des Begriffs der Gerechtigkeit bzw.

so-zialen Gerechtigkeit von Relevanz sind (über die Kriterien zur Auswahl dieser zehn Konzepte wird nicht explizit

reflek~

tiert). Es handelt sich zunächst um fünf theologische oder in der The-ologie besonders rezipierte Positionen: den Gerechtig- keitsbegriff in der Bibel, bei Aristoteles, bei Thomas von Aqu- in, in der katholischen Soziallehre und in der Ökumene. Es fol- gen dann vier philosophische Positionen: Friedrich August von Hayek, John Rawls, Robert Nozick und James Buchanan, wobei die Aufnahme der Theorie von Hayeks schon zeigt, daß

65 Theologische Literaturzeitu

auch Positionen Berücksichtigung finden, die sich kritisch mit dem Begriff der sozialen Gerechtigkeit beschäftigen. Schließ- lich wird das ordnungspolitische Konzept der sozialen Markt- wirtschaft als Weg zu größtmöglicher Verwirklichung des Gedankens der sozialen Gerechtigkeit vorgestellt.

Der Vf. erläutert die Konzepte im wesentlichen unter Bezug- nahme auf die Quellen. Nur einige wenige Titel aus der Sekun- därliteratur werden jeweils mitberücksichtigt. So ist das Ziel der Abhandlung weniger eine kritische Analyse der vorgestellten Konzepte als eine möglichst geraffte Darstellung ihres Inhalts.

Diese Beschränkung ermöglicht die Begrenzung auf einen Um- fang von 123 Seiten - eine Tatsache, die eine breite Leserschaft zu einem Einblick in die z.T. sehr komplizierten Theorien er- mutigen dürfte.

Für die wissenschaftliche Diskussion würde man sich zuwei- len eine genauere Analyse der problematischen und deshalb besonders heftig diskutierten Aspekte der jeweiligen Konzepte wünschen. Allein die Auseinandersetzung zwischen Rawls und Nozick, die zu den spannendsten Diskussionen der neueren sozialphilosophischen Forschung gehört und in der Literatur mannigfachen Niederschlag gefunden hat, böte dafür eine Fülle von Ansatzpunkten. Kramers vergleichende Gegenüberstellung von Rawls' und Nozicks Schlüsselideen ist ein hilfreicher An- fang dazu. Angesichts der Tatsache, daß Kramer sich mit eige- nen Urteilen im Verlauf der Darstellung weitgehend zurückhält, überrascht allerdings seine Feststellung auf der letzten Seite, daß alle Versuche, die soziale Gerechtigkeit einzugrenzen oder inhaltlich zu füllen, scheiterten. Gerade im Hinblick auf Rawls' innerhalb kürzester Zeit zum Klassiker gewordene Gerechtig- keitstheorie müßte ein solches Urteil schon näher begründet werden.

Die Stärke der Abhandlung ist ihre enzyklopädisches Funkti- on. Die Anlage des Buches ermöglicht, sich schnell einen Überblick über markante Positionen in der Diskussion um die soziale Gerechtigkeit zu verschaffen. Insofern ist es ohne Zwei- fel ein wichtiges Hilfsmittel für die wissenschaftliche Arbeit an der Hochschule, aber auch eine gute Informationsquelle für die Arbeit in Schule und Gemeinde.

Heidelberg Heinrich Bedford-Strohm

https://doi.org/10.20378/irbo-52019

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