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Pressemitteilung Nr. 69 30. November 2015

PRESSEMITTEILUNG

Herausgeber: Institut der deutschen Wirtschaft Köln / Postfach 10 19 42 / 50459 Köln / Konrad-Adenauer-Ufer 21 / 50668 Köln Verantwortlich für den Inhalt: Jork Herrmann / Telefon 0221 4981-527 / herrmann@iwkoeln.de / www.iwkoeln.de

pressemitteilung@iwkoeln.de iwkoeln.de

Wohnen im Alter

Balkon statt Aufzug

Die Alterung der Gesellschaft wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus: Der Wunsch nach Wohneigentum steigt, wie eine Umfrage des Instituts der deut- schen Wirtschaft (IW) unter zukünftigen Rentnern zeigt. Technische Hilfsmittel wie Aufzüge bewerten sie hingegen als weniger wichtig – noch.

Die meisten Großstädter haben sich noch nicht überlegt, wie sie im Alter wohnen wol- len, ergibt eine Umfrage unter 50- bis 65-Jährigen. Die zukünftige Rentnergeneration hat dennoch konkrete Wünsche: Eigentümer können sich praktisch gar nicht vorstel- len, zur Miete zu wohnen, und auch Menschen, die derzeit zur Miete wohnen, wün- schen sich im Alter mehrheitlich Wohneigentum. Mehr als ein Fünftel der Befragten will – unabhängig von der Realisierbarkeit – umziehen; zwei Drittel von ihnen innerhalb der nächsten 5 Jahre. Der Großteil, fast 80 Prozent, will weiterhin in einer Großstadt wohnen. „Aus der Umfrage lässt sich der Wunsch der künftigen Rentner ableiten, dass diejenigen, die gegenwärtig in einer Großstadt leben, dort auch alt werden möchten“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Schier.

Besonders wichtig finden fast 41 Prozent der Befragten, dass ihr Alterswohnsitz einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten hat. Technische Hilfen im Haus, wie einen Aufzug, halten hingegen nur 29 Prozent für sehr wichtig. „Diese Hilfsmittel werden erst in höherem Alter bedeutsam“, erklärt IW-Forscher Philipp Deschermeier. Der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen wird dennoch deutlich steigen. Neben Neubauten müssen dafür auch mehr Bestandswohnungen umgebaut werden. Schließlich zeigen die Berechnungen des IW Köln, dass die Generation der über 65-Jährigen im Jahr 2030 rund 3 Millionen Wohnungen mehr bewohnt als die heute über 65-Jährigen. In 71 von 402 Kreisen in Deutschland entfallen im Jahr 2030 jeweils mehr als 40 Prozent der Wohnungsnachfrage auf die Generation 65+.

Für das Gutachten wurden u.a. 305 Menschen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren te- lefonisch interviewt, die in einer Großstadt mit mindestens 100.000 Einwohnern leben.

Die Studie wurde in Kooperation mit der BPD Immobilienentwicklung erstellt.

Philipp Deschermeier / Susanna Kochskämper / Michael Schier / Michael Voigtländer:

Der Wohnungsmarkt 2030 – Wie und wo die Generation 65+ leben wird, Gutachten Ansprechpartner im IW: Dr. Philipp Deschermeier, 0221 4981-889; Michael Schier, 0221 4981-796; Prof. Dr. Michael Voigtländer, 0221 4981-741

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Ausgabe 49 3. 12. 2015 41. Jahrgang

iw-dienst Informationen aus dem

Institut der deutschen Wirtschaft Köln

www.iwkoeln.de

ISSN 0344-919X G 4120

Generation 50plus. Schon in wenigen Jahren gehen die ersten Vertreter der

geburtenstarken Jahrgänge in Rente – das sorgt für tiefgreifende Veränderungen in Deutschland, auch auf dem Immobilienmarkt. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat analysiert, wie der Wohnungsmarkt im Jahr 2030 aussehen wird, und die künftigen Rentner gefragt, wie und wo sie leben möchten.

fast 1,4 Millionen ihren Höhepunkt.

Aus den sogenannten Babyboomern werden aber schon sehr bald Seni- oren – nämlich ab dem Jahr 2020,

wenn die ersten von ihnen das ge- setzliche Rentenalter erreichen.

In den darauffolgenden zehn Jah- ren wird sich die Bevölkerungsstruk- tur dann drastisch verschieben – der Anteil der mindestens 65-Jährigen an der Bevölkerung steigt von knapp 21 Prozent im Jahr 2013 auf nahezu 28 Prozent 2030. Zu diesem Zeit- punkt werden in der Bundesrepublik fast 22 Millionen Rentnerinnen und Rentner leben – heute sind es knapp 17 Millionen.

Die Veränderungen der Alters- struktur werden sich in allen mög- lichen Bereichen bemerkbar ma- chen, zum Beispiel im Einzelhandel, auf dem Arbeitsmarkt, in den So- zialversicherungen – und auch auf dem Immobilienmarkt. Um den künftigen Bedarf – zum Beispiel an altersgerechtem Wohnraum – ab- schätzen zu können, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Kooperation mit der Immobilien- entwicklungsgesellschaft Bouw- fonds Property Development (BPD) die Generation der heute 50- bis 65-Jährigen im Sommer 2015

Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx

Zwischen 1955 und 1969 lag die Zahl der Neugeborenen in West- deutschland stets über 1,1 Millionen und sie erreichte im Jahr 1964 mit

Präsident:

Arndt Günter Kirchhoff Direktor:

Professor Dr. Michael Hüther Mitglieder:

Verbände und Unternehmen in Deutschland

Inhalt

© 2015 IW Medien · iwd 49

Befragung von 305 Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren in Großstädten ab 100.000 Einwohnern im Sommer 2015; Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Die Wohnvorstellungen der Generation 50plus

So viel Prozent der 50- bis 65-Jährigen mit folgenden Nettomonatseinkommen ...

... wohnen derzeit

zur Miete ... möchten auch künftig

zur Miete wohnen

unter 1.000 Euro 93

1.000 bis unter 1.500 Euro 1.500 bis unter 2.000 Euro 2.000 bis unter 2.500 Euro 2.500 bis unter 3.000 Euro 3.000 bis unter 4.000 Euro 4.000 Euro und mehr

82 66 61 50 48 31

69 73 58 58 33 31 17

Rentner in der Großstadt

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iw-dienst | Nr. 49 | 3. Dezember 2015 | Seite 2

je älter die Menschen, desto größer sind in aller Regel ihre Wohnungen.

Kommt dann noch – wie in vielen Teilen Ostdeutschlands – eine mas- sive Abwanderung der Jungen hinzu, hat das für den regionalen Woh- nungsmarkt einschneidende Folgen:

In Thüringen, Mecklenburg-Vor- pommern und Brandenburg wächst der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung bis 2030 mit 10 bis 11 Prozentpunkten am stärks- ten – in Hamburg und Berlin sind es nur 2 bis 3 Prozentpunkte.

Insgesamt werden in Deutschland im Jahr 2030 zusätzlich rund drei Millionen Wohnungen und Häuser von der Generation 65plus bewohnt.

Der damit einhergehende größere Bedarf an altersgerechten Woh- nungen wird sich aber nicht nur über den Neubau realisieren lassen, son- dern muss auch durch den Umbau bestehender Wohnungen gedeckt werden. Dies ist neben der notwen- digen energetischen Verbesserung die zweite große Herausforderung für den Wohnungsbestand.

Rund 80 Prozent der heute 50- bis 65-Jährigen, die mit dem Gedanken an einen Umzug spielen, möchten im Alter in einer Großstadt leben – am liebsten „in ruhiger Lage und nah an der Innenstadt“.

Auch bei der Wohnform sind sich die meisten einig. Wer bereits heute ein Eigenheim oder eine Eigentums- wohnung besitzt, kann sich prak- tisch gar nicht vorstellen, künftig zur Miete zu wohnen. Umgekehrt wün- schen sich von den derzeitigen Mie- tern die meisten, im Alter etwas Ei- genes zu haben. Dieser Wunsch ist zwar in allen Einkommensgruppen stark ausgeprägt, realistischerweise können sich aber die unteren Ein- kommensgruppen noch am ehesten damit abfinden, auch im Alter ihr Zuhause zu mieten (Grafik Seite 1).

Die Wohnflächennachfrage 2030.

Aufgrund verschiedener Effekte (vgl.

iwd 36/2015) kommt das Prognose- modell des IW Köln zu dem Ergeb- nis, dass der gesamtdeutsche Wohn- flächenkonsum bis zum Jahr 2030 von 46 auf 52 Quadratmeter pro Kopf steigen wird.

Dieses Nachfrageplus von nahezu 12 Prozent ist vor allem auf die wachsende Altersgruppe der über 65-Jährigen zurückzuführen – denn nach ihren Wünschen gefragt

und zudem eine Prognose der Woh- nungsnachfrage dieser Generation für alle 402 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland erstellt.

Die aktuelle Situation der Genera- tion 50plus – befragt wurden für die Studie 50- bis 65-Jährige in Groß- städten mit mindestens 100.000 Ein- wohnern – ist schnell beschrieben:

Die meisten von ihnen leben entwe- der allein (45 Prozent) oder als Paar ohne Kinder (40 Prozent), wobei

„ohne Kinder“ auch heißen kann, dass diese bereits aus dem Haus sind.

Gut die Hälfte dieser Haushalte wohnt in den eigenen vier Wänden, der Rest zur Miete.

Fragt man diese Menschen, wie sie sich das Wohnen im Alter vor- stellen, fällt auf, dass sich mehr als zwei Drittel von ihnen entweder noch gar nicht oder nur wenig mit dieser Materie beschäftigt haben.

Dennoch äußert gut ein Viertel der Befragten den Wunsch, umzuziehen.

Von den Umzugswilligen wiede- rum wohnen derzeit 84 Prozent zur Miete, die anderen leben im Eigen- heim. Bei der Frage, wo sie im Alter am liebsten wohnen möchten, fällt das Votum der künftigen Rentner recht eindeutig aus (Grafik):

© 2015 IW Medien · iwd 49 Foto: gargantiopa - Fotolia.com Befragung von 305 Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren in Großstädten ab 100.000 Einwohnern im Sommer 2015

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Generation 50plus: Am liebsten in Großstädten

Antworten der 50- bis 65-Jährigen, die umziehen wollen, in Prozent

Wie ist Ihre aktuelle Wohnform?

Welchen Wohnort bevorzugen Sie für Ihr Alter?

Wohne

zur Miete

84

12

16 44

Wohne im Eigenheim

Großstadt – Innenstadt-

bereich Großstadt –

Randlage oderVorort

Auf dem Land in einem Dorf Klein- stadt Großstadt –

in ruhiger Lage innen- stadtnah

24

15 6

Philipp Deschermeier, Susanna Kochskämper, Michael Schier, Michael Voigtländer:

Der Wohnungsmarkt 2030 – Wie und wo die Generation 65+ leben wird iwkoeln.de/wohnen-im-alter

Referenzen

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