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(1)653 Die geographische Liste IIR 50

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(1)

653

Die geographische Liste IIR 50.

Von F. H. Welssbach.

Der Text IIR 50 ist meines Wissens nocb nicht im Zusammen¬

hang behandelt worden. Eine solche Bearbeitung scheint aber auch

jetzt noch wünschenswert und zeitgemäss zu sein. Die Ausgabe

im Londoner Inschriftenwerke enthält nicht nur eine Anzahl Ver¬

sehen, sondem ist auch unvollständig. Allerdings sind die meisten

Fehler schon längst verbessert, aber von den verschiedensten Ge¬

lehrten und an den verschiedensten Stellen. Wer bis jetzt den

Text studieren und benutzen wollte, war genötigt, das Material in

tagelanger Arbeit zusammenzutragen. Diese Mühe habe ich ihm

ein für allemal abgenommen. Hierzu kommt, dass der II R 50 ver¬

öffentlichte Text durch ein neuangefügtes Brachstück zum Teil er¬

gänzt werden kann. Zwar ist dieses Fragment bereits 1881 Frdr.

Delitzsch (Wo lag das Paradies? S. 104) bekannt gewesen, auch

von Meissner (s. Jensen in Keilinschr. Bibl. 3, 1, 134 Anm. 1)

kopiert, aber noch von niemandem veröffentlicht worden.

Zum Studium des in Rede stehenden Textes wurde ich durch

einige Städtenamen, die ich in den von mir kopierten Beschwörungs¬

tafeln des British Museum fand, veranlasst. Auf mein Ersuchen

gestattete mir Herr King in Abwesenheit Dr. Budges , die Tafel,

welche in der Kouyunjik-Galerie ausgestellt ist, einige Stunden im

Students' Room zu kollationieren. Leider war mir zu jener Zeit

weder Delitzschs Paradies, noch Brünnows Classified List zugäng¬

lich. Hätte ich diese beiden Bücher damals zu Rate ziehen können,

so würde ich selbstverständlich nicht ermangelt haben, einige wenige Stellen , wo ich anders las als die genannten Gelehrten , nochmals

ganz genau zu besichtigen. Für jetzt muss ich mich in diesen,

übrigens wenig zahlreichen Fällen dai-auf beschränken, die Unter¬

schiede unserer Lesungen festzustellen, ohne eine Entscheidung

treffen zu wollen Denn wenn ich mich auch bemüht habe, jede

Abweichung von dem Texte des Inschriftenwerkes sorg&ltigst zu

untersuchen, möchte ich doch nicht wagen, ohne nochmalige aus¬

drückliche Prüfung des Originals Männern entgegenzutreten , die

im Lesen von Thonurkunden eine ungleich grössere Übung haben

als ich selbst.

4 i

(2)

654 Weüsbach, Die geographische Liste IIR 50.

Ich hatte bereits den Entschluss gefasst, die Ergebnisse meiner

Kollation und meines Studiums des Textes zu veröffentlichen, als

ich auf Babylonian and Oriental Record Bd. 8 Nr. 9 S. 215 auf¬

merksam gemacht wurde. Ich ersah daraus, dass auch von anderer

Seite eine Bearbeitung des Textes für wünschenswert erachtet wird.

Die Thontafel K 2035 A + K 4337 enthält auf Vorder- und

Rückseite je 4 Spalten Schrift, deren jede wieder aus mindestens

38 Zeilen bestanden haben muss. Soviel Zeilen zählt diejenige

Kolumne, von der am meisten erhalten geblieben ist. Der obere

Teil des Obverses und der untere des Reverses sind verloren. Welchen ümfang die verlorenen Teile gehabt haben, ist nicht zu bestimmen.

Den Inhalt bildet eine Aufzählung geographiseher und kosmo-

graphischer Namen und Begriffe, und zwar in folgender Reihe:

1. Städte; 2. Gebirge; 3. Länder; 4. Flüsse imd Kanäle; 5. der

Himmel; 6. Stufentempel; 7. Stadtmauern.

Je 2 nebeneinanderstehende Kolumnen gehören zusammen. Die

linken (I, III, VI, VHI) entbalten meistens sumerische Namen,

bez. ideographische Schreibungen, die rechten (II, IV, V, VII) baby¬

lonische Namen, und zwar meist phonetisch geschrieben. Doch

finden sich auch hier Fälle ideographischer Schreibung, z. B. Kol. VII

ZZ. 14—23, oder gar Kol. IV Z. 17, wo der Verfasser das zu er¬

klärende Ideogramm rechts ohne jede Änderung wiederholt. Um¬

gekehrt stehen Kol. VIII ZZ. 25 u. ff., also links, auch babylonische

Namen, teilweise sogar phonetisch geschrieben. Ob sich in den

linken Kolumnen ausser diesen und den sumerischen Namen auch

noch solche in anderen Sprachen befinden, lässt sich nicht ent¬

scheiden. Kol. III Z. 13 enthält ein Wort, das vielleicht eine „gut¬

semitische" Etymologie hat, ohne dass es jedoch gerade babylonisch

sein müsste. Auch unter den nichtsemitischen Wörtern sind ver¬

mutlich solche, die nicht der sumerischen Sprache angehören.

Wenigstens enthält unter anderem Kol. VI ZZ. 18 u. ff. Sprachgut,

das nirgends in zusammenhängenden sumerischen Texten zur Ver¬

wendung gelangt. Entweder waren diese Wörter gar nicht sumerisch, oder sie verdanken ihre Existenz müssiger grammatischer Deduktion

— was schliesslich auf dasselbe hinauskommt.

Die Transskription ist so gewählt, dass man aus ihr sogleich

die Zeichen des Originals erkennen kann. Was links steht, ist ein

für allemal in Initialen wiedergegeben, mit Ausnahme der Glossen,

die die lautliche Aussprache der Ideogramme andeuten. Die üm-

schreibungen und Übersetzungen habe ich, wie sich das eigentlich

von selbst versteht, ich aber nochmals ausdrücklich hervorheben

will, nicht für den assyriologischen Fachmann beigefügt.

IIR 50 sind Obvers und Revers verwechselt, wie Delitzsch

(Assyrisches Wörterbuch S. 259) bereits angemerkt hat. Das neu¬

angefügte Fragment ergänzt die rechte obere und die rechte untere

Ecke der Ausgabe des Londoner Inschriftenwerkes. In Wirklich¬

keit müssten diese beiden Ecken in der Mitte zusammentreffen.

A i

(3)

Weissbach, Die geographische löste IIR 50. 655 Transskription.

ObTers.

Kol. I. Kol. n.

Am Anfang fehlen eine Anzahl Zeilen.

[ ] Erii) •

[dü]

[ ] Erfi) -

[dü]

[ ] Erii) -

d[ü]

[ K]I Erii) - dü

5 [ K]I Erii) . dü

[ ]KI Ü . ri

[ ]KI Ü . ri

[ ] KI Ü . ri

[ ] KI ü - ri

10 [ llEl^ ) KI La ar sa

[1§ - TE - AZAG - G]A8) KI La ar sa

[ ] KI Ü ru - uk

[ ] KI Ü ru - uk

[ ] KI ü ru uk

15 [TIL«) LA - AB KI ü ru uk

[AN - T]IR5) - AN - NA KI ü ra uk

[U]B«) vn KI ü ra uk

[D]A') vn KI ü ra uk

[MI]**) - TÄG - VII KI ü ra uk

20 [ -]NE - Rü KI ü ru uk

[ ]Süg9) KI

y ra uk

[ ] KI ü ra uk

[KUL'O) -] ÜNÜ KI Zir la ab

[I]L")_

- LA - AK? KI Zir la ab

25 [ ]" Iii SA - A - Tli'i) KI Dur - Ku'S) - ri - gal - zu

[ ]A?- NüN")-AN-A-RÜ-RÜ KI Dur - Sar - gi - na

1) IIR SU, bereits von Delitzsch Paradies 228 verbessert.

2) Wohl Rest eines grösseren Zeichens.

3) Ergänzt gemäss VR 41, 10g (Del. a. a. O. 223).

4) Vgl. VR41,15g (Del. a. a. O. 222).

5) II R a ; die 4 Paar senkrechten Keile des Zeichens tir sind noch er¬

kennbar; vgl. VR41,16h (Del.).

6) Vgl. VR 41, 17g (Del.).

7) Vgl. VR 17h (Del.).

8) Vgl. unsem Text Kol. VIII Z. 20 (Del.).

9) IIR bur-^ü, bereits von Brünnow (List of cuneiform Ideographs Nr. 14008) verbessert.

10) Vgl. Del. a. a. 0. 225 f.

11) Vgl. VU 41,14g (Del.) und die Anmerkungen S. 661.

12) Strassmaier (Alph. Verzeichnis Nr. 2281) ergänzt [BAD-KUR] und betrachtet e-sa-a als Glosse ; e ist auf jeden Fall zweifelhaft.

13) Fehlt IIR; Del. a. a. O. 207 ki; Strassm. a. a. O. ku; so las auch ich.

14) IIR kid; nun ist jedoch sicher, a wahrscheinlich; vgl. Brünnow, Kr. 14458.

(4)

666 Weissbaeh, Die geographische Liste IIR 50.

[D]A .

AD») - MüS KI Da tu _ na

[ ] - ZI - ib*) KI ¥u da . du

[R]A ÄK«) - NANA KI Ra - ak - na na

80 [?RA - A]K?*)-AN - ME - ME KI Ra - ki ma

[ ? R]A?5] KI Kar - ka ra

[ V) KI Kar - ka ra

[ ] KI Kar •- ka ra

[ ] KI Kar - ka ra

S6 [ ] KI Kar - ka ra

[ ]KI Kar - ka ra

[ KJI Dil - mu un

r K]I Dil - mu un

Kol. IIL Kol. IV.

Am Anfang fehlen 5 Zellen mehr als bei Kol. II.

] [ ]

[ ] [ ]

KI IN - Gl [ 1

KI - IN - Gl BUR + BUR KI mat?E[ME?8) - Kuir ]

5 SU - EDIN KI Su -

b[ar -

tum]

SU - GIR KI Su - bar -

t[um]

SA - GIR KI Su - bar _ tum

HU ■ BU - UR KI Su - bar . tum

GISGAL - MA - gis-gal AN - NA KI Gu - ti - um ki

10 KUR Sa - du . ü

„Berg, Gebirge'

PJR - SAG Sa - du - li

e Sa - du . ü

GA BI - RI Sa - du - ü

KUR MAR TU KI Sad A - mur . ri - e

15 KUR TI - ID - NÜ - UM KI Sad A - mur - ri - e

KUR GIR - GIR KI Sad A - mur . ri - e

1) IIR la; von dem 1. Zeichen ist im Original noch ein senkrechter Keil am Knde erbalten; Verbesserung und Ergänzung bereits bei Del. a. a. O. 231.

2) IIR y, dann ie-kur-ib als Olosse; Del. (a. a. 0. 206) und Strassm.

(Nr. 3396) lesen unter Vergleichung von IIR 48,20 c: ei (Strassm. mit ?) -Se-ib. Ich glaubte zu erkennen, wie oben steht.

3) IIR ]f -NE; vgl. Del. a. a. O. 231, Brünnow Nr. 9719 und die An¬

merkungen S. 661.

4) Vgl. Del. a. a. 0., Brünnow Nrr. 9655 und 9721 und die Anm. S. 661.

5) IIR si; im Original ungefähr jllff^^.

6) IIR nocb eine Spur; im Original ist nichts mehr zu sehen.

7) Wohl Rest eines grösseren Zeichens. Von der vorhergehenden Zeile bat IIR und das Original noch eine Spur am Anfang.

8) Die erhaltenen Reste passen zu dem Zeichen EME.

(5)

WeiMbach, Die geographische Liste IIR 50. 657 KÜE

KÜE KÜE so KÜR KÜE KUE KUE KUE 85 KUE KUE KÜE KUE KÜR 80 KUE KUR

KUE KUE

SU NIM

EDIN MA

KI KI

GU - TI - UM KI

ZAG GU - TI - UM KI

kl GI§

MAE

§IE

E -

p: -

Lü -

Ü -

MIN TIG TIG NU

K[I«)

EÜM EEIN»)

KI KI

- gA - §1 KI

- RUM KI

AN-NA KI

A-NA KI

LU - BI K[I

SAL - LA»)

- NId«) - A

- NE«) - Eü

- KAK«) - A

§Eß) - GA

0] BAL

Berem.

Kol. VI.

KÜE KI - [ ')BA]L

KUE §1 [ «) ] NIM

KUR äl PIG

KÜE - KÜE

ID

sad Su - bar - ti

KÜE NIM - MA KI

(= Sad Elamti)

Sad Gu - ti - i»)

Sad pa - at Gu - t[i - i]

.Grenzgebirge v. Gutium i]*)

ni

- i

lal lal e«) - e

ri

Sad äi - r[i

sad e - ri -

.Cedemgebirge'

Sad Pa - ra - Si

Sad Bi (? KaS) - ta

sad Bi (? KaS) - ta

Sad 5* - ni

Sad] Lul - lu - bi

mat a - bur

.sicheres Land*

mat do. rab - su

.sicheres, ruhiges Land'

mat aja - bi

.Peindesland'

mat za - ' - i - ri

.Land des Widersachers"

mat la ma - gi-ri

.unbotmässiges Land'

mat na - bal - kut - ti

.aufrührerisches Land'

Kol. V.

matu nu - kur - tum

.gegnerisches Land"

matu e-li - tnm

.Hochland"

matu Sap - li - tum

.Tiefland"

ma -ta-a - tum

.Länder"

na - a - iTi

.Fluss"

1) So IIR, in Übereinstimmung mit den Spuren des Originals.

2) Vgl. BrUnnow Nr. 9289 und Z. 24.

3) IIB ist dns Zeichen in 2 Teile zerlegt.

4) Vgl. Del. a. a. 0. 104; Jensen-Meissner in Keilinschr. Bibl. III 1, 134 Anm. 1.

ö) Nicbt ganz sicher; Tgl. jedocb Brünnow Nr. 6086.

6) Im Original verletzt, aber noch za erkennen.

7) Unsicher, ob nocb etwas fehlt; Tgl. Brünnow Mr. 270 und 872.

8) Dgl., vgl. BrOnnow Nr. 987S nnd 9377.

4 6*

(6)

658 Weissbach, Die geographische Liste IIR 50.

ID MA5 si ir tum

ID

„hehrer (Pluss)"

PAR - TIG - GAR I - di - it: . lat

ID ÜD - KIB - NUN - KI Pu rat tum

ID KA - HA - AN - DE A

ra - ^ . tum

10 ID LA5 - GA I - tu - ru - un -

gal

ID a - la - ad AN - ALAD nar an II) Sum

ID Jü - ba'^ ZA - SU5 nar a° Dumu zi

iD EDIN - NUN - KI nar Su - SU - ka

ID 5U§ - A naru iz - zi - tum

„gewaltiger Pluss»

15 ID A - MI - GAL - GAL - LA^) nar Ir - ni - na

ID UD - UD naru el-li . tü

„klarer Pluss"

AN Sa mn li

„Himmel"

NA Sa mu d

ME Sa mu li

20 MU Sa mu u

e - nu EN Sa mu d

Ki - el GI§ Sa mu d

IM Sa mu u

4) si - KIL SAR Sa mn d

25 SI Sa mu d

u") - di - es - SU A§ Sa mn d

zi - ku - um KIL 4- IJAL S[a] mu u

zi - ka - ra IM + IM [Sa] mu u

e - nim NIM S[a mu] d

30 e») - gim«) BE s[a mu] d

5AR RAO - ħ S[a mu u]

du 8) p S[a mu d]

?")[ ] UR S[a mu d]

Es fehlen eine Anzahl Zeilen, und zwar 4 mehr als bei Kol. VII u. VIII.

1) IIR tur, verbessert von Del. a. a. O. 189.

2) HR la, verbessert von Del. a. a. O.

3) IIR verbessert a. a. O.

4) Das 1. Zeichen der Glosse ist IIR schraffiert, aber so gut wie sicher;

das 2. Zeichen ist selbst polyphon; vgl. Brünnow Nr. 4335.

5) u schien mir sicher; vgl. aber Brünnow Nr. 6753.

6) IIR ////| << TT' verbessert von Jensen-Pinches inZeitschr. f. Assyr. 1,59.

7) ffAR-RA IIR klein wie Glosse geschrieben; richtig Jensen a. a. O.

8) IIR id; richtig Brünnow Nr. 8233.

9) Das Original weist noch den (IIR fehlenden) Rest eines Zeichens wie BH oder ähnlich auf; vgl. Brünnow Nr. 14441.

4 6*

(7)

Weissbach, Die geographische Liste IIR 50. 659

Kol. vm. Kol. VII.

[äl -

E - ] NIR zik - kur - ra - tnm

„Stufentempel'

[E TE - AN - ] KI do. äü - an - na KI

ÜR

,do. von äuanna'

[E -] VIII) ANI) KI do.

Bar - sip KI

„do. von Barsip'

E«) [ ] KIL + BE do. EN - LIL - KI

„do. von Nippur'

5 E IM - §ÜR - SAG do. EN - LIL - KI

E SAG - DIL do. EN - LIL - KI

E Gl - KIL do. SAT - TI - KI

„do. von Dur-Kurigalzu"

E I - DIB -AN») - AZAG«) - GA do. ÜD - KIB - NÜN KI

„do. von Sippar'

E AN - DA - DI - A do. A - ga - de KI

„do. von Agade'

10 E Sü - GAL do. an Dumu - zi do.

, do. des Tammuz in

- äl - E - DI

Agade '

E BARA do. a" Dumu - zi do.

E ÖI - E - NIR - KI-KÜ - MAIJ do. KiS KI

„do. von KiS'

E KUR MAg do. E - ljur - sag - kalam ma

„do. von E.'

E ME - NE - MAg do. AN -f EN - LIL - KI

„do. von Nippur'

15 E AN - SIS - KI do. TIG - GAB - A - KI

„do. von Kuta"

E Dü - BA-AN - KI do. Dil - bat KI

„do. von Dilbat"

E GAN - MAL - ÜL - UL do. ZUR - DA - KI

äü -

„do. von Marad"

E GAN*) - UL - ÜL do. SIS - ÜNU - KI

„do. von ür"

E DUR AN KI do. ÜD - ÜNU - KI

TÄG - VII

„do. von Larsa"

20 E MI do. ÜNÜ - KI

äl

„do. von Uruk'

E - E - NUN») do. NÜN - KI

„do. von Eridu' 1) Diese Zeichen scheinen auf dem Original noch durch; IIR IV—II.

2) Fehlt IIR, ist aber auf dem Original noch sichtbar; vgl. hierzu sowie zu den übrigen Spuren der Zeile Brünnow Nr. 14397.

3) IIR TI-A St. AN - AZAG, vgl. Latrille in Zeitschr. f. Ass. 1,26.

4) IIB mal; richtig scbon Brünnow Nr. 7138.

5) Fehlt IIB; sehr zweifelhaft; vielleicht NlRl

(8)

660 Weissbach, Die geographische löste IIR 50.

E äl - E - DI - GAL - ANI) . NA»)

E LAM + KUR2)-RU-KI-KI-gi-RA BiD

25 [BÄ]D IM - GUR - AN + EN - LIL

,Imgur - Bei"

[BÄD] NI - MIT - AN + EN - LIL

,Nimit - Bei"

[BÄ]D gi - AB - SU - BUR - äÜ

„fSib - supurSü"

[BÄ]D IM - GUR - AN - ZUR - UD

,Imgur - Marduk"

[BÄD] NI - MIT - AN - ZUR - UD

, Nimit - Marduk'

30 [ ] AN - ?KUR - MU - ?DIN - DI»)

[ ] SU? - MU - LUD«)

[ ] lä? - ME? - AN^) - KI

[BAD ] UD - UL - KAK - A

[ ]ärO-NE-KUR-KUR-RA-KI-KU

35 [ ]LUGAL-KA+ZAB')-KAK

]ff AN + EN ■ LIL

]r|4«)

do. IM - KI

,do. von Bit-Karkara»

do. IM - KI

du - ü - ru

„Stadtmauer'

do. äü - an-na KI

,do. von Suanna"

Sal - ^u - ü - Sü

.seine Aussenmauer'

dur Bar - sip . KI

.Stadtmauer von Barsip"

dur EN-LIL - KI

.Stadtmauer vonNippur"

Sal - feu - ü

.Aussenmauer»

Sal - ^u - ü

Sal - l}u - ü

dur SAT - TI - KI

.Stadtmauer von Dur-

Kurigalzu»

dur UD - KIB - NUN - KI

.Stadtmauer von Sippar»

dur KiS KI

.Stadtmauer von KiS"

dur TIG - GAB - A - KI

.Stadtmauer von Kuta"

BU - BE [ ]

[ ] ZUR'')B[ ]

Der Schluss fehlt.

1) IIR ///////////-Ti di« Spuren des Originals weisen auf AN-NA hin;

so auch BrUnnow Nr. 9361.

2) Unsicher; IIR NIMIE; vgl. Brünnow Nr. 9055.

3) Sehr zweifelhaft; IIR hat SE st. £UR, ZUR st. DIN; Brünnow

Nr. 10002 liest eS st. KUR.

4) IIB liest die Zeile ZU-DIL - SE- GA, Brünnow Nr. 2820 ergänzt

[BAD - AN + EN] -ZU-Mü - LUD; die letzten beiden Zeichen dürften

also sicher sein.

5) IIR /S/Iff - NA - KI; vgl. jedoch schon Brünnow Nr. 5109.

6) Oder FI, MEl

7) IIR KA -|- SE; richtig schon Brünnow Nr. 14061.

8) IIR gi

9) ZÜR ziemlich gewiss. Die Spuren dieses und des folgenden Zeichens fehlen IIR.

(9)

Weiashach, Die geographische Litte HR 60. 661

Anmerkungen.

Zu den Städtenamen in Kol. I nnd II vgl. Delitzsch a. a. 0.

S. 206 flF.

Z. 23. UNU ist ungewöhnlich geschriehen, vom mit 2 statt

3 wagerechten, hinten mit 1 statt 2 senkrechten Keilen.

Z. 24. VR14,14g ist als Ideogramm von Zirlab gegeben

IL - LA - AB. IL ist zwar schraffiert , aber wohl richtig und

danach auch hier herzustellen. Das 3. Zeichen ist hier sehr ver-

stünunelt; doch weisen die Spuren eher auf AK als auf AB hin.

IL-LA-AK erscheint nun VR 41, 15g als Ideogramm von Uruk.

Sollte es daneben auch als Ideogramm von Zirlab gedient haben?

Vgl. NUN-KI — Eridu und Babylon, sowie die Anmerkungen

zu Kol. in/IV ZZ. 6 u. 7 und Kol. VII Z. 12. Oder ist in unserem

Texte doch vielleicht besser IL-LA-AB herzusteUen? Zir-la-ba,

Var. Zir-la-bi wird auch in den Fragmenten K 3622 und K 4871

erwähnt und zwar zwischen Ur, Nippur, Eridu einerseits und KiS,

LagaS andererseits. Von dem Ideogr. hat nur K 3622 etwas er¬

halten, nämlich - UNU in regelmässiger Schreibung.

Z. 26. Zu der Gottheit Amru vgl. zuletzt M. Jastrow, The

Religion of Babylonia 448 f, 473 f. (Boston 1898) und Meissner

& Rost (Beitr. z. Ass. 3, 283), die unsere Stelle [UD-Kl^B-NUN (il) A-ru-ru Qd) zu lesen vorschlagen.

Z. 28. Bag-da-du möchte ich doch nicht eher lesen, als bis

eine Variante Ba-ag-da-du gefunden wird.

Z. 29. Ein Beispiel von Rebusschrift, wenn die Ergänzung

des 1. Zeichens richtig ist. Von diesem glaubte ich nämlich auf

dem Original als Rest 2 nebeneinanderstehende senkrechte Keile zu

erkennen, was die Ergänzung von Kl (Del. und Brünnow nach

IIR 48,16c) ausschliessen würde. Überhaupt ist diese Stelle nicht

ohne weiteres zur Ergänzrmg der unsrigen zu verwenden,^ da das

IIR 50 am Schluss stehende KI IIR 48 fehlt, bez. vor AK steht

oder durch das vorausgehende aiu ersetzt ist.

Z. 30. Dasselbe gilt von Delitzschs und Brünnows Ergänzung

dieser Zeile nach IIR 48,17c. Vielleicht haben wir hier noch ein

eklatanteres Beispiel von Rebusschrift : Ra-dk-mu = Ra-kt-ma oder

(wie HR 48 steht:) Ra-ki-mu. Wie ich dazu komme, AN-ME-ME

als mu zu lesen? Durch folgende Gleichungen: ME-ME — ariQu-la

(Br. 10449); gu-la = rabü (Br. 11143); rabü = MU (Br. 1230)

— q. e. d.

Z. 31—36. Eine Stadt Bit-Kar-ka-ra erscheint auf den ein¬

ander z. T. ergänzenden Fragmenten K 9906 und K 3611, die von

Städten und darin stehenden Tempeln handeln, und zwar in der

Reihenfolge Sip-par, (A- OA-DE-Kl =) Äk-ka-dt, Bit-Karkara,

Di-ri, Di-ni-ik-ti, Ku-te-e{?), Me-Tur-na-ad, U-ru-uk-ki. Das

Ideogramm von Bit-Karkara ist IM-KI, wozu vielleicht noch die

nächsten 3 Zeichen EN-QI-GI gehören; vgl. IIR 52 Nr. 2 Z. 73

(10)

662 Weissbach, Die geographische Liste IIR 50.

IM-EN-NI-GI-KI = äü ; Brünnow (Nr. 8484) betrachtet

hier EN-NI-OI, wohl mit Recht, als Glosse. Das M ist

wohl nicht Anfang eines Eigennamens, sondem Pronomen „dasselbe";

die Zeilen 69—75 würden dann Schreibungen eines und desselben

Namens sein. IM-[KI] findet sich in der bekannten altbabyloniscben

geographischen Liste IV R« 36 Nr. 1 Kol. II ZZ. 3—5; es folgt

dann Dur-ilu [Ä7], wie oben Dij%, mit dem es identisch ist ; vgl.

Literar. Centralblatt 1899 Sp. 1162, vorher schon Meissner & Rost (Beitr. z. Ass. 3, 282), eine Stelle, die dort von mir hätte citiert

werden müssen. Dinikti, das in K 9906 und K 3611 auf Bit-

Karkara und Diri folgt, steht IIR 60 Z. 23 unmittelbar hinter

IM-KI. Die Gleichsetzung von Bä-Karkara und IM-KI ist also

zweifellos. Bit-Karkara wieder mit Karkara zu identificieren,

liegt zwar nahe genug (vgl. Abdadani IR 35 Nr. 1 Z. 8 mit Bit-

Abdadani bei Tigl. III. u. a.); doch wird es besser sein, hierfür

weitere Bestätigungen abzuwarten. Das „Gefilde von Kar-kar"

wird erwähnt in der von Thureau-Dangin herausgegebenen und

übersetzten Inschrift Entena's (Rev. d'assyr. 4, 48 Kol. IV Z. 22),

IM-KI selbst in unserem Texte Kol. VII ZZ. 22 u. 28. EndUch

möchte ich nicht verfehlen, auf die Ähnlichkeit der Namen IM-KI

und IM-GI hinzuweisen, wozu man Winckler, Untersuchungen zurj

altoriental. Gesch. S. 50, Hommel in den Proceedings ofthe Society)

of BibUcal Archaeol. 16, 209 f. (1893/4) und wieder Winckler, Alt¬

orient. Forschungen I. Reihe 262 u. 372 vergleiche. Wenn zwischen

den beiden Namen mehr als eine blosse äusserliehe Ähnlichkeit be¬

steht, so könnte dieser Umstand einst zur Ermittelung der ursprüng¬

lichen Lage des Landes Sumer von Bedeutung werden.

ZZ. 37 und 38. Über die Bestimmung der Insel Dilmun als

Bahrein im Persischen Meerbusen vgl. Durand und H. C. Rawlinson

im Joumal of the R. Asiatic Society, New Series 12, 189 ff. 1880.

Kol. III und IV.

Z. 4; Vgl. zuletzt Weissbach, Die sumerische Frage S. 18.

Z. 5. Vgl. Del., Par. 234 flF., Assyr. Handwörterbuch S. 489 b;

Strassmaier in Ztschr. f. Keilschr. 1, 71; Winckler, Altorient. Forsch.

L Reihe 153 flF., IL Reihe 47 f. SU-EDIN las Delitzsch früher

Su-maS und demgemäss den Namen in Kol. IV Su-maS-tum. Winckler

liest SU-EDIN nach Strassmaiers Vorgang 8u-ri, den 2. Namen

Su-maä-tum. Möglich ist an sich auch die Lesung Su-bar-tum,

die Delitzsch jetzt angenommen hat. Zwingende Gründe sind meines

Wissens für keine der beiden Lesungen gel tend gemacht worden.

Lesen wir Su-bar tum, so erinnert der Name Su-ba-ri R&mmm-

Nirari Obv. 5 u. 33, Tiglatp. I. Kol. II 89, ASumas. III 120, Syn¬

chron. Gesch. I 21. el-Amarna 101 Rev. 7 ist der Name Su-ba ri

geschrieben und hat den Zusatz i-na lu-ki, mit dem 83, 17 das

Land Su-ri erscheint. Tigl. I. Kol. IH 1 und 3 nennt ein Land

(11)

Weiashach, Die geographische Liste IIR 50. 663

ä-d-bar-te, bei dem man wieder im Zweifel sein kann, ob nicht

Sü-mas-te zu lesen sei. Der Unterschied in der Schreibung des

Anlautes würde kaum als Hindernis gelten können, die Namen

Subari und Suian' einerseits, Subartum und Subarte andererseits

mit einander zu identificieren. Pindet sich ja ein solcher Wechsel

von s und s bekanntlich auch innerhalb des Assyrischen selbst

(Del, Ass. Gr. § 46 S. 107 f.). Auch gegen die Gleichsetzung aller

4 Namen Suhari, Subari, Subartum, Subarte würde sich vom rein

grammatischen Standpunkt aus nichts einwenden lassen. Subari

(bez. ä.) könnte ursprünglich Name des Stammes, Subartum (bez.

S.) ursprünglich Name des von ihm bewohnten Gebietes sein, also

ein ähnliches Verhältnis wie zwischen Elamü und Elamtum be

stehen. Dagegen muss man Winckler (a. a. 0. 154 Anm. 5) zu¬

geben, dass Tiglatpileser anscheinend einen Unterschied macht zwischen

den Subari Kol. II 89 und den Svharte, bez. SumaSte Kol. HI 1

und 3. Die ersteren werden ja als unbotmässig, die letzteren als

gehorsame Unterthanen Asurs bezeichnet. Sollte der Umschwung

ein so völliger gewesen sein? Man würde an der letzteren Stelle

eher einen Ausdruck erwarten, wie ,die ich unterworfen hatte".

Der Unterschied in der Endung, der bei den kurz aufeinander

folgenden Namen immerhin auffällig ist, erklärt sich vielleicht ganz

einfach dadurch, dass das erste Mal, trotz des Determinativs matu,

vom Volke die Rede ist, wie die Appositionen äipsuti la magiri

beweisen; an der 2. Stelle heisst es aber: „die Städte des Landes welche auf das Antlitz ASurs schauten" i).

Wie steht es nun mit der Identifikation von Subari u. s. w.

mit Suri? Sie gründet sich, soviel ich sehe, auf zweierlei. Erstens

darauf, dass das Zeichen EDIN vielleicht einen Lautwert ri gehabt

hat, sodass SU-EDIN einfach Suri gelesen werden könnte.

Strassmaier verglich IIR 29, 43 A-Rl = mar-ti e-me mit

"V R 42, 54 A-EDIN = mar , das er mar[-ti e-me] oder

marl-tum] zu ergänzen vorschlug, und schloss hieraus, dass A-RI

— A-EDIN sei und weiter, dass EülN einen Silben wert ri ge¬

habt habe. Der 1. Schluss ist nur dann richtig, wenn wirklich

mar[ti eme] zu ergänzen ist. Der 2. Schluss ist aber überhaupt

nicht zwingend. RI hat auch den Silbenwert tal, dal. Die wirk¬

liche Aussprache des Zeichens in der obigen Gruppe kennen wir

nicht. Wir wissen also nicht, ob ARI: ari, adal oder atal aus¬

zusprechen sei. Nehmen wir aber auch an, dass A-RI = A-EDIN

1) Der Deutlichkeit halber setze ich die beiden in Betracbt kommenden Stellen aus der Prisma-Inschrift Tiglatpilesers I. her: Kol. II 89 f. „Die mäch¬

tigen, unbotmässigen Subari unterwarf ich." Kol. II 100 — Kol. III 3: „4000 Kaskaja, Urumaja, Hatti-Krieger, Unbotmässige, welche die Städte des Landes Subarte, die auf das Antlitz Asurs schauten , mit Gewalt weggenommen hatten, hörten von meinem Zug nach Subarte."

Bd. LIII. 4*

(12)

664 Weissbach, Die geographische Liste IIR 50.

ist, so wäre sogar die Folgerung moglich, dass RI den lautlichen

Wert edin gehabt hätte.

Einen 2. Grund für die Identifikation von Subari und Suri

könnte man aus den el-Amama-Briefen herleiten, wo beide Namen

je einmal in Verbindung . mit dem noch dunkelen i-na lu-ki er¬

geheinen. Dies ist gewiss ein seltsames ZusammentreflFen, zumal

da der Zusatz sonst nirgends weiter vorkommt. Aber einen ge¬

nügenden Grand für die Gleichsetzung der beiden Namen sehe ich

nicht darin. Wäre ich nicht überzeugt, dass Winckler die el-Amar- na-Texte äusserst sorgföltig kollationiert hat, bevor er an ihre Über¬

setzung ging, so würde ich für eine der beiden Stellen die Mög¬

lichkeit eines Lesefehlers in Betracht ziehen.

Es wird uns nichts weiter übrig bleiben, als die Entscheidung der Frage zu vertagen, bis neue Funde uns die Möglichkeit eröflFnen,

weiter vorzudringen. Der Vollständigkeit halber sei hier noch er¬

wähnt, dass Winckler die Vermutung wagt, dass der Name Su-

maStu in Samosata erhalten sein könne.

ZZ. 6 und 7: SU-GIR und SA-G1R werden VR 16 ZZ. 14

und 15 durch Elamtum erklärt. Die Identität von Elam und

Subartu folgt indess hieraus noch keineswegs. Vgl. das oben zn

Kol. I Z. 24 angeführte Beispiel JSI UM-KI — Babel einerseits und

— Eridu andererseits.

Z. 8. ffU-BU-UR-KI könnte, rein lautlich betrach¬

tet, mit dem häufig genannten ffubuSki identisch sein ; vgl. Uraätu

= Urartu.

Z. 9. Vgl. Del., Par. 233 f., Winckler, Altorient. Forsch. I. Reihe

SS. 142, 308, 462; II. Reihe S. 253. Nach nnserer Stelle dürfte

wohl auch HR 48,14 c zu verbessern sein.

Z. 13. Ist ga-bi-ri vielleicht ein semitisches Wort (ias .gross^

hoch sein")?

ZZ. 14—16. Die Lesung A-mur-ri ist durch die el-Amama-

Texte (s. Winckler in Keilinschr. Bibl. Bd. 5, Eigennamenverzeich¬

nis) gesichert. Vgl. auch Delitzsch, Par. 271 flF., Delattre in Pro¬

ceedings of the Society ofBibl. Arch. 13, 233 f. (1890/1), Winckler^

Altorient. Forsch. I. Reihe öfters.

Z. 15. Vgl. HR 48, 12c; Gudea B VI 13 (Ti-da-num).

Z. 22. Vgl. Gudea B V 28 Am-a-num ffUR SAG-ERIN

,der Amanus, das Cedemgebirge".

Z. 23. MAR-ffA-SI KI findet sich auch IVR 2 36 Nr. 1

Obv. I 17; Hüprecht Nr. 125 Obv. 14; IIR 6, 16 ab: \_UR

MJR-ff]A-äl — do. (seil, ka-lab) pa-ra-äi-i ,ParaSi-Hund"

(Del., Ass. Handw. 546 b). Sollte der Name dieses Tieres auch in

dem Ideogramm TAG KA MAR-ffA-SI (VR 33 Kol. II 36)

enthalten sein? Zu dem Stein ParaSi-Mund würde der bekannte

Stein Gazellen-Mund eine passende Parallele bieten.

Z. 27. Vgl. zuletzt Billerbeck, Das Sandschak Suleimania S. 6 flF..

(13)

Weissbach, Die geographische Löste IIR 50, 665

Kol. V und VI.

Z^ zz. 7—15 vgl. Del., Par. 189, zu Z. 9 im besonderen

daselbst 75 f., zu Z. 15 a«Ir-m'-na auch Strong (Hebraica 8, 118),

Meissner & Rost (Beitr. z. Ass. 3, 361) und King, Babyl. Magic

and Sorcery S. 25 (Nr. 4 Z. 11).

Z. 24. Der Assyrer erklärt das Zeichen durch eine Glosse,

deren zweite Hälfte selbst polyphon ist — ein Seitenstück zu

Kol. ni/IV Z. 18, wo rechts und links genau dieselbe Zeichen¬

gruppe steht.

Kol. vn und vm.

Zu ZZ. 1—23 im allgemeinen vgl. Jastrow a. a. 0. 615 ff.,

638 ff. Seine Bemerkimg S. 643: „To enumerate all the temples

of Babylonia and Assyria would be both an impossible and a useless

task* möchte ich nicht unterschreiben. Ich halte im Gegenteil das

Fehlen einer vollständigen Liste aller überlieferten Tempel- (und,

wie ich gleich hinzufügen möchte: Götter-) Namen für einen em¬

pfindlichen Mangel seines sonst recht brauchbaren Werkes.

ZZ. 2 nnd 3 ergänzt nach Nebukadn. (Proc. of the Soc. of

bibl. arcb. 11, 159 ff.) Kol. I 38 f. und anderen Stellen; vgl. anch unten zu ZZ. 2 5 f.

Z. 8 vgl. Nabuna'id Cyl.-Inschrift m 4.

Z. 12 vgl. Jensen in Keilinschr. Bibl. 3, 1 S. 129 Anm. ♦<>.

— Über die Stadt Ktä vgl. insbesondere Heuzey in Rev. d'ass.

3, 110; Thureau-Dangin daselbst 4, 38 flF. ; Hilprecht in Transactions ofthe American Philosophical Society New Ser. 18, 263 flf. ; Winckler,

Altorientalische Forschungen I. Reihe 272 £F.

In den ältesten Inschriften wird die Städt KiS einige Male in

engem Zusammenhang genannt mit einer anderen: Üff-KI, vgl.

Hüprecht Nr. 102: lugal üff-KI-KÄ KID lugal KIS-KI KID,

hiernach wohl auch Nr. 93 am Schluss zu ergänzen; Inschrift des

Helmes Eannadu's A (Rev. d'ass. 4, PI. I Kol. VI Fächer 9 u. 10

und Fach 21). Beide Städte kommen ferner vor in der Nabuna'id-

Cyrus-Chronik Kol. III 9 u. 10 (die Gottheiten von Marad, KiS und

IJursagkalama wurden nach, Babel gebracht) und Z. 12 flf. (im TiSri^),

als Cyrus in Üff-KI am Flusse Zalzallat eine Schlacht gegen die

Truppen von Akkad lieferte etc.). Bekanntlich hat 0. E. Hagen

(Beitr. z. Ass. 2, 243) auf Grund einer von Pinches entdeckten An¬

gabe eines Omentäfelchens die Stadt Üff-KI mit Ü-pi-e = Opis

identificiert, was in den Rahmen des Berichtes sehr gut hineinpassen

vrärde. Der von Pinches und Hagen benutzte Text 79—7—8, 94

bietet mehrere Zeilen nach folgendem Schema:

n ( ) KI DU etc.

1) So nach der meiner Überzeugung nach richtigen Konjektur Ed. Meyer's Ztschr. f. alttest. Wiss. 18, 339 ff.

44*

(14)

666 Weissbach, Die geographische Liste IIR 50.

d. L doch wohl: «Wenn einer nach (Ortsname) geht, so erfolgt

das und das". Von Ortsnamen werden genannt: Mtl {lS)-la-an,

Ka-la-ti, Pa-ar-sa, La-ba-an, Üff d-pi-e, La-ba-an , Lu-ku-da.

ü-pi-e dürfte in der That Glosse sein und die ganze Zeile lauten:

,Wenn einer nach üpe geht, wird sein Hof zerstört werden {tarbas-

su BIR = isaapafiy. Alle 3 Orte, sowohl Ki§ als auch tff-KI

und Üpia finden sich auch in den Kontrakten (vgl. Strassmaier,

Bahyl. Texte H. 5 u. 6 S. 18 f., H. 8 u. 9 S. 16) und noch ander¬

wärts. Nach den oben angeführten Stellen aus den ältesten In¬

schriften hat es den Anschein, als ob Kü und Üff-KI näher zu¬

sammengehörten. Der König von Üff-KI und von KiS ist ver¬

mutlich eine nnd dieselbe Person. Entscheidend sind die schon

erwähnten beiden Texte K 4871 und sein Duplikat K 3622, wo es

heisst [ TJD-IDÜ A Üff-KI KID, ass. il-mu Sa pa^i

ba-nvru tar-hil Ki-e-Si (Var. Ki-is-sa) ,der Umu mit hellem Ant¬

litz, der Spross von {Üff-KI =) KiS". Vgl. hierzu auch Brünnow

Nrr. 8122 und 8131, wo tjff durch kuSü, bez. kuSl erklärt wird;

Delitzsch, Ass. Lesestücke 4. Aufl. S. 28 Nr. 225. üff-KI, oder

sagen vrir besser, ein Üff-KI muss also in unmittelbarer Nähe

von KiS gelegen haben, sodass es später nur als Vorstadt betrachtet,

bez. ihm gleichgesetzt wurde. Ein anderes Üff-KI war Opis; von

ihm ist, vrie schon gesagt, in der Nabuna'id Cyrus-Chronik die Eede.

— Das Zeichen Üff ähnelt in seiner ältesten Form ausserordent¬

lich einem anderen Zeichen, das man gewöhnlich OIS-BAN liest,

und das ebenfalls das Ideogramm des Namens einer uralten Stadt

darsteUt. Die Ähnlichkeit der beiden Zeichen ist so gross, dass

Hüprecht sie noch in seiner Umschreibung des Textes Nr. 102

(a. a. 0. S. 264 Anm. 2) mit einander verwechselt hat. Heuzey

(Eev. d'ass. 3, 110) unterschied beide Namen als Is-ban-(ki) und

Oud-ban-Qd). Winckler (Altor. Forsch. I. Eeihe 373 Anm. 3) hat,

nnter Hinweis auf IVE^ 36 Nr. 1 Kol. I ZZ. 11 und 12, wo beide

Namen hintereinander vorkommen, gezeigt, dass das als BAN ge¬

lesene Element gar nicht BAN ist, sondem das, was vom Zeichen

tJff übrig bleibt, wenn UD davon genommen wird.

Olä-BAN würde also neuassyrisch so zu schreiben sein:

J^y^Jv*!; t^T Nebenform von KIL + BE; vgL

Sa Kol. n Z. 2, wo der assyrische Grammatiker das Zeichen EL

in S/und KIL, d. i. zunächst zerlegt, und vor allem S» Z. 4,.

wo für TJff geradezu UD-KIL + BE steht. Können vrir auch

das Zeichen KIL -\- BE noch nicht richtig aussprechen, so wissen

wir doch jetzt die Bedeutung des bisher Oiä- BAN gelesenen^

(15)

Weiashach, Die geographische Liste IIR 50. 667

Namens. Es ist keine „Bogenstadt", also auch nicht das halbmond¬

förmige garran, sondern die „Wagenstadt'.

Z. 19. Vgl. E. J. Harper in Beitr. z. Ass. 2, 412; falsch

Jastrow a. a. 0. 539 Anm. 2.

Z. 27. Phonetisch geschrieben z. B. Neb. Steinpl. VI 57 Ta-

a-bi-su-pu-ilr-äü; vgl. Del., Ass. Handwörterbuch 509 b.

ZZ. 30 und 31. Es ist zweifelhaft, ob hier Ideogramme für

„Aussenmauer" im allgemeinen, oder, wie Z. 29, für diejenige von Nippur im besonderen vorliegen.

Z. 33 vgl. Latrille, Ztschr. f. Ass. 1, 26; Lehmann, SamaS-

Sumukin [II] S. 53; Jensen in Keilinschr. Bibl. 3, 1, 201 Anm. ff.

Der Name an unserer Stelle ist kürzer als ÖamaSS. Bil. 23, aber

nichtsdestoweniger vollständig.

(16)

668

Über die mit „Erde" mid „tragend" zusammengesetzten

Wörter für „Berg" im Sanskrit.

Von 0. Böhtlingrk.

Gemeint sind in alphabetischer Ordnmig: '«qT*)<;, ^i^f^,

WTVfK, wr^, »ftwi:, yäRTjfhiT, VTTaf^, >^TT^,

?tM^, ?r^,

und Eine mythische Vorstellung, dass ein Berg

oder Berge die Erde trügen, finden wir nirgends erwähnt. Es muss

demnach für die Bezeiclmung eines Berges eine andere Erklärung

gesucht werden, und die liegt so nahe, dass sie vielleicht nur daher

bis jetzt nicht erkannt oder ausgesprochen wurde, weil man über

das gangbare und durchsichtige Wort nicht weiter nachdachte.

Ein Berg heisst Erdenträger, weil er als Träger des ihn über¬

deckenden Erdreichs erscheint; ein kahler Felsen wäre ursprünglich

wohl nicht so henannt worden. Ein Seitenstück zu 'aqT*(^ u. s. w.

hildet ^T^^sTT „Wasserträger" mit seinen Synonymen als Bezeich¬

nung einor Wolke.

Wenn dieselben Komposita einen Fürsten oder König be¬

zeichnen, dann ist unter u. s. w. die ganze Erde (in hyper¬

bolischer Auffassung) oder das Land gemeint, die der Fürst als

Beherrscher derselben aufrecht erhält (VTTT^rfH), innehat oder

besitzt {f^^ff^).

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