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Interleukin unter falschem Verdacht

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Academic year: 2022

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Interleukin-17 spielt als Botenstoff bei Mul- tipler Sklerose (MS) offenbar keine Rolle.

Das haben Forscher der ETH Zürich und des Universitätsklinikums Mainz nachwei- sen können. Die Ergebnisse widerlegen bis- herige Vorstellungen über die Pathogenese der MS.

Bislang glaubte man, dass eine bestimmte Klasse von T-Helferzellen, die den Boten- stoff Interleukin-17 produzieren, kurz TH17-Zellen genannt, wesentlich an der Entstehung der Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. Pharma- und Biotechunter- nehmen haben weltweit ihre therapeuti- schen Strategien zur Bekämpfung von MS und anderen Autoimmunerkrankungen wesentlich auf die TH17-Zellen fokussiert.

Bei der Behandlung der Psoriasis konnten bereits erste therapeutische Erfolge beim Menschen gezeigt werden.

Der Forschergruppe um den Zürcher Im- munologen Professor Burkhard Becher ist es nun mit Wissenschaftlern aus Genf, Mainz und Berlin gelungen, die spezifische Funktion des Botenstoffes Interleukin-17 zu entschlüsseln. Als die Mainzer und Zür- cher Gruppen ihre bisherigen Forschungs- ergebnisse verglichen, wurde ihnen klar, dass die allgemeine Annahme, Interleu -

kin-17 ermögliche den Immunangriff gegen das Gehirn, nicht richtig sein kann. «Wir waren vollkommen erstaunt, als wir be- merkten, dass Interleukin-17 im Gehirn überhaupt keine Rolle zu spielen scheint», sagt Burkhard Becher in einer Pressemitei- lung der Universität Zürich. Hingegen konnten die Zürcher und Mainzer Arbeits- gruppen bestätigen, dass der Botenstoff eine wichtige Rolle bei entzündlichen Vor- gängen etwa in der Haut, in den Gelenken oder der Lunge spielt.

Becher erwartet, dass die Forschungsergeb- nisse einen grossen Einfluss auf zukünftige therapeutische Strategien haben werden.

Klar ist nun, dass sich die grundlegenden Mechanismen bei den meisten Auto - immunerkrankungen ähneln, aber eben nicht unbedingt gleich sind. «Das Hirn ist halt anders als die Haut oder die Lunge», sagt Becher. «Nun müssen wir herausfin- den, welche Eigenschaften Immunzellen haben, die das Gehirn angreifen.» ■ U.B.

Quelle: Stefan Haak, Andrew Croxford, Katharina Kreymborg, Frank Heppner, Sandrine Pouly, Burkhard Becher and Ari Waisman: IL-17A and IL-17F do not contribute vitally to autoimmune neuro-inflam- mation in mice. In: Journal of Clinical Investigation. Doi:

10.1172/jci35997

Zürcher Forscher mit neuen Erkenntnissen zur Multiplen Sklerose

Interleukin unter falschem Verdacht

M E D I E N

M O D E N

M E D I Z I N

Bei jedem zweiten Patienten mit chroni- scher Herzinsuffizienz ist die linksventri- kuläre Auswurffraktion nicht vermindert.

Für sie gibt es weiterhin keine gute medi- kamentöse Therapie. Ein Versuch, die Pro - gnose durch den Angiotensin-II-Blocker Irbesartan zu verbessern, ist gescheitert.

Die im «New England Journal of Medicine»

(NEJM 2008; doi 10.1056/NEJMoa0805450) publizierte I-PRESERVE-Studie konnte kei- nen Effekt nachweisen. Es handelt sich um die grösste je mit einem Sartan durch-

geführte Untersuchung. Die Teilnehmer(in- nen) wiesen moderate bis schwere Sym - ptome einer Herzinsuffizienz (Stadium NYHA II–IV) auf, ohne dass ein Abfall der linksventrikulären Auswurffraktion vor- handen war. Bei diesen Patienten ist die Pumpleistung erhalten, allerdings ist ihre Sterblichkeit erhöht. 4128 Patienten im Durchschnittsalter von 72 Jahren erhielten entweder 300 mg Irbesartan pro Tag oder Plazebo. Der primäre Endpunkt lautete:

Tod oder Hospitalisierung wegen kardio-

vaskulärer Komplikationen (Herzversagen, Herzinfarkt, instabile Angina, Arrhythmie oder Schlaganfall). Nach einer Beobach- tungszeit von 4,5 Jahren war der Endpunkt nur geringfügig seltener aufgetreten als unter Plazebo, das Signifikanzniveau wurde nicht erreicht. Auch auf das kardio- vaskuläre Sterberisiko und die Zahl der Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz hatte Irbesartan keinen nennenswerten

Einfluss. ■

U.B.

Irbesartan hilft nicht bei diastolischer Herzinsuffizienz

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ARS MEDICI 1 2009

Seit längerem gibt es Hinweise darauf, dass unter der Behandlung mit den lang wirksamen Beta - agonisten Salmeterol und Formoterol bei Asthma bronchiale die Hopitalisierungsrate erhöht ist und es gehäuft zu lebensbedrohlichen Exazerba- tionen kommt. Jetzt hat eine Expertenkommis- sion der FDA empfohlen, den Gebrauch der Sub- stanzen als Monotherapie zu verbieten. Grund- lage ihrer Empfehlung ist eine neue Metaanalyse der FDA, die 110 Studien mit insgesamt mehr als 60 000 Patienten einschliesst. Demnach führt die Anwendung lang wirksamer Betaagonisten zu einem signifikanten Anstieg des kombinierten Endpunktes asthmabedingte Todesfälle, Beat- mungspflichtigkeit oder Krankenhausaufnahme wegen Asthma bronchiale. Vor allem steigt die Zahl der Hospitalisierungen, aber auch asthma- bedingte Todesfälle treten etwas häufiger auf.

Allerdings ist das Ergebnis nur für Salmeterol sta- tistisch signifikant. Auf diesem Betaagonisten basieren zwei Drittel der Daten.

Wahrscheinlich liefert die gleichzeitige Anwen- dung inhalativer Kortikosteroide einen wirksa- men Schutz. Wie die Analyse zeigt, ist in Studien, in denen Steroide planmässig eingesetzt wurden, kein erhöhtes Risiko nachweisbar. Von der Forde- rung der Expertenkommission nach einem Anwendungsverbot, das für die FDA letztlich nicht bindend ist, sind Fixkombinationen mit in- halativen Kortikosteroiden ausdrücklich nicht

betroffen. U.B.

Asthma: keine lang

wirk samen Betaagonisten

als Mono therapie

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