• Keine Ergebnisse gefunden

Projektarbeit in und mit

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Projektarbeit in und mit"

Copied!
30
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Projektarbeit in und mit Gedenkstätten

"Bunt statt braun" Erinnern-Entdecken-Lernen in und mit Gedenkstätten (Herz-Jesu-Kloster, Neustadt/Weinstr., 5./6. September 2016)

Dr. Markus Sasse

Dr. Markus Sasse, Fachberater Ev. Religion an Gymnasien, IGS, Freie Waldorfschulen und Kollegs (Bezirk Pfalz), 2016.

http://rfb.bildung-rp.de/evangelische-religion.html / mail an markus.sasse@beratung.bildung-rp.de

(2)

Gedenkarbeit und Theologie

Fachwissenschaftliche Zugänge

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(3)

(1) Religiöse Relevanz der Erinnerung

Religionen sind in unterschiedlicher Weise Erinnerungsinitiativen bzw. sie betreiben Erinnerungsinszenierungen.

Dies geschieht durch formative und normative Rückbindungen an geschichtliche oder urgeschichtliche Ereignisse.

Beispiele: Tora, Evangelien, Heiligenverehrung, Biographie Mohammeds,

Papsttum, Reliquien, Reformation, Aufklärung, Nationalismus, Säkularisierung.

Gottesdienst, öffentliche Inszenierung, Heilige Schriften, Ämter

Offizielle Religion und persönliche Religiosität

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(4)

(2) Klärung der Begriffe

Gedächtnis

Individueller Speicher

Kollektives u. konnektives Gedächtnis

Formativ (Identität)

Gedenken

Wertentscheidung

Emotionaler Aspekt

Normativ (Pädagogik / Ethik)

Erinnerung

Natürlicher Vorgang / Kulturtechnik

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(5)

(3) Das wissenschaftliche Paradigma

Aby Warburg (1866-1929) Vergangenheit

Gegenwart

Kunstgeschichte

Maurice Halbwachs (1877-1945) Vergangenheit

Gegenwart Soziologie

Jan Assmann

Kollektives Gedächtnis

Kulturwissenschaft / cultural turn

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(6)

Gedenkarbeit und Schule

Beobachtungen und Probleme

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(7)

(1) Gedenkformen

Jahrgangsgebundene Besuche von Gedenkstätten

Projektgebundene Besuche von Gedenkstätten

Fächerbindung oder fachübergreifendes Allgemeinwissen

Problem: Unterscheidung von Gedenkstätte und Informationszentrum

Hoher Bildungsaufwand; Relevanz ist erst herzustellen.

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(8)

(2) Gedenkformen

Gedenktage

Gedenkfeiern

Selbstgestaltetes Gedenken

Gedenken als Inszenieren der eigenen Identität

Denkmäler vor Ort

Geringerer Bildungsaufwand; hohe Relevanz

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(9)

(3) Gedenkformen (Projekte)

Virtuelle Erinnerungslandschaften mit exemplarischen Exkursionen

Aufarbeitungsprojekte mit Gedenkveranstaltungen

Ausstellungen während einer Veranstaltungsreihe

Hohe Relevanz für die Projektteilnehmer, hoher Aufwand an Öffentlichkeitsarbeit, Multiplikation

(10)

(4) Gedenkorte

Gedenken an einem historischen Ort („Was ist hier geschehen?“;

Hier stand früher…“)

Gedenken an einem Ort mit historischen Hinterlassenschaften („Ist das noch original“)

Gedenken an einem künstlerisch gestalteten Mahnmal mit Informationszentrum

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(11)

KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen, Außenbereich http://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/home.html

Gedenken an einem historischen Ort Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(12)

KZ-Gedenkstätte Neuengamme http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/

Gedenken an einem Ort mit historischen Hinterlassenschaften Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(13)

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen http://www.stiftung-hsh.de Gedenken an einem Ort mit historischen Hinterlassenschaften

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(14)

Gedenken an einem künstlerisch gestalteten Mahnmal mit Informationszentrum am historischen Ort

Gedenkstätte Berliner Mauer http://www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/ Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(15)

http://www.armenian-genocide.org/Memorial.96/current_category.67/memorials_detail.html

Gedenken an einem künstlerisch gestalteten Mahnmal mit Informationszentrum (ohne historischem Ort)

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(16)

(5) Der Teil und das Ganze

Wie relevant ist das Exemplarische?

Das Exemplarische hat nur eine Relevanz, wenn der Bezug zum Ganzen deutlich wird.

Es ist die Aufgabe des Unterricht den Rahmen so zu gestalten, dass er den Blick in die gewünschte Richtung lenkt.

KZ-Gedenkstätten Osthofen und Neustadt/Weinstr.

http://www.gedenkstaette-osthofen-rlp.de/

http://www.gedenkstaette-neustadt.de/

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(17)

(6) Relevanz

• Relevanz für die Fächer

• Relevanz für die Schule (Profil)

• Relevanz für die Schülerinnen und Schüler

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(18)

Gedenkdidaktik in der Schule

Denkanstöße für eine schulische Gedenkarbeit

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(19)

(1) Die unterrichtliche Reflexion

Das Ziel ist die Nachhaltigkeit der schulischen Arbeit mit Gedenkinitiativen.

Der kritisch-konstruktive Umgang mit Erinnerungsstrategien ist Ausweis einer funktionierenden offenen Gesellschaft.

Kompetenzorientierte Arbeit mit Gedenkstätten macht das Gedenken zum Gegenstand des Unterrichts.

Schülerinnen und Schüler sind Subjekte des Unterrichts.

Gefördert wird damit die Dialogfähigkeit als Pluralitätskompetenz.

Eigene Vorschläge zum Gedenken sind kompetenzorientierte Anforderungssituationen.

Die Reflexion der Gedenkarbeit ermöglicht auch distanzierten Schülerinnen und Schülern in den Gedenkprozess einzusteigen.

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(20)

m

Mauerrest der ehemaligen Jugendvollzugsanstalt Vierlande http://neuengamme-ausstellungen.info/media/ngmedia/browse/3/19

Umgang mit Gedenkorten Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(21)

ehemaliges Kloster Breitenau / Guxhagen http://www.gedenkstaette-breitenau.de/

Umgang mit Gedenkorten Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(22)

(2) Was ist Erinnerung?

Erinnerung und Vergessen bzw. Verdrängen (Traditionsbegriff)

Kann man aus der Geschichte lernen?

Über Gedenken und Erinnerung sollte man nicht erst etwas im Kontext der NS-Zeit lernen.

Wann endet Erinnerung? Darf man vergessen?

Erinnerung ist immer Selektion (politische Macht).

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(23)

Baustelle Berliner Schloss mit dem ehemaligen Staatsratsgebäude im Hintergrund

Erinnern und Vergessen Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(24)

(3) Was ist Geschichte?

Geschichte und Vergangenheit

Kritisches Geschichtsbewusstsein und Geschichte als Konstruktion

Die historische Forschung muss in allen Bereichen unabhängig von den Gedenkabsichten sein. Das gilt auch für die didaktische

Umsetzung (Bsp. 20.Juli)

Problem: wissenschaftspositivistischer Geschichtsbegriff

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(25)

(4) Wozu braucht man Gedenkstätten?

Sie dienen der mündigen Bewusstseinsbildung.

Sie verfestigen ethische Haltungen und fördern deren Reflexion.

Sie veranschaulichen Undenkbares (künstlerisch und/oder rekonstruierend).

Sie weisen zurück in die eigene Lebenswelt.

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(26)

(5) Wie geschieht Gedenken?

Gedenken als erzieherischer Aspekt der Erinnerung

Ineinander von erzieherischen und inhaltlichen Aspekten.

Was wird beabsichtigt und welche Zielgruppe hat man im Blick?

Wie werden Erinnerung und kollektives Gedächtnis inszeniert?

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(27)

(6) Gedenken und Integration?

Reflexion des Gedenkens als wichtige integrative Maßnahme.

Gemeinsames Scheitern an der

unmöglichen Abstraktion des Grauens.

Offenlegen der ethisch-moralischen

Absichten in der kompetenzorientierten Gedenkarbeit

http://www.holocaust-mahnmal.de/startseite.html Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(28)

(7) Wie verhält man sich angemessen?

Die Gedenkstätte als sakraler Ort.

Unsicherheit im Umgang mit sakralen Orten.

Sicherheit im Verhalten fördert den Kompetenzerwerb.

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(29)

Gedenkstätte Deutscher Widerstand http://www.gdw-berlin.de/home/

Sakraler Ort?

http://www.holocaust-mahnmal.de/startseite.html Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

(30)

(8) Schule und Gedenkstätte

• Der Unterricht gestaltet einen angemessenen inhaltlichen und theoretischen Rahmen (historisch und politisch).

• Die Gedenkstätte entwirft ein detailliertes exemplarisches Szenario und ermöglicht die Weiterarbeit im schulischen Rahmen.

Dr. Markus Sasse (RFB), 2016

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Und Baldszus, der mit seinen Bildern auf Ausstellungen in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich und Italien immer wieder vertreten ist und den die A R D mit

Von Seiten der Landesarchäologie ist daran gedacht, dieses historische Mauerfragment zu erhalten und in die Neuplanung dieser Grünfläche – es handelt sich um eine Abterrassierung

Von Seiten der Landesarchäologie ist daran gedacht, dieses historische Mauerfragment zu erhalten und in die Neuplanung dieser Grünfläche – es handelt sich um eine Abterrassierung

09.11.1989 21:20 Uhr Erste DDR-Bürger passieren den Grenzübergang Bornholmer Straße. November 1989 Nur

Zur Vorentlastung des Videos können Sie die Teilnehmer/Teilnehmerinnen (TN) zunächst über Berlin sprechen lassen, um herauszufinden, welche Kenntnisse über die Stadt bereits

Leo Schmidt Inhaber des Lehrstuhls für Denkmalpflege, BTU Cottbus Wolfgang Kil. Architekturkritiker und Publizist, Berlin 19.30