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Streamingdienste und Umbrüche in der Musikindustrie Seminar Gesellschaftliche Strukturen im digitalen Wandel Von Raphael Luz Y Graf 12.11.2020

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Streamingdienste und Umbrüche in der

Musikindustrie

Seminar Gesellschaftliche Strukturen im digitalen Wandel Von Raphael Luz Y Graf

12.11.2020

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Napster

• Im Sommer 1999 gegründeter Filesharing-Dienst mit bis zu 20 Millionen Nutzerinnen

• Kostenfreier „Peer-2-Peer“-Austausch von Musik

• Kopierschutzklagen u.a. von RIAA, Metallica und Dr. DRE

Quelle: https://www.kerrang.com/features/metallica-vs-napster-the-lawsuit-that-redefined-how-we-listen-to-music/abgerufen am 12.11.20 14:26

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Napster vs. Metallica

• „It is […] sickening to know that our art is being traded like a commodity rather than the art that it is. The trading of such

information [...] is trafficking in stolen goods“ (Lars Ulrich, 2000)

• 2001: Einstellung von Napster per Gerichtsurteil

• Nachfolgedienste wie z.B. „Limewire“ und „The Pirate Bay“ sorgten für massive Umsatzeinbrüche in der Musikindustrie

• Trendumkehr erst vor einigen Jahren

Quelle: https://www.kerrang.com/features/metallica-vs-napster-the-lawsuit-that-redefined-how-we-listen-to-music/abgerufen am 12.11.20 14:26

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Digitalisierung in der Musikindustrie

• Musikindustrie vor der Digitalisierung: Künstlerinnen, Labels, Publikum

• Digitale Musikformate (CD, MP3) und verbreitete Internetanschlüsse ermöglichten Dienste wie Napster

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Disruptive Technologien

• „Radical Innovation“: Neuartige Innovationen für Branche, welche kostspielige Anpassungsprozesse erfordert

• „Disruptive Technologies“: Neuartiges Nutzenversprechen

Quelle: „Associations for Disruptiveness – The Pirate Bay vs. Spotify“, Wikhamn, Knights, 2016

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Akteur-Netzwerk-Analyse:

The Pirate Bay (TPB)

• TPB stellt einen Index von kostenlosen „Torrents“ zur Verfügung

• Beliebige Inhalte können hochgeladen werden

• Antagonistisches Auftreten gegenüber Labels

• Starke Orientierung an Nutzerinnen

Quelle: „Associations for Disruptiveness – The Pirate Bay vs. Spotify“, Wikhamn, Knights, 2016

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Akteur-Netzwerk-Analyse: Spotify

• Streamen von lizensierter Musik durch proprietäres Programm

• „Freemium“-Model: kostenlose Variante mit Werbung und Aboversion

• Darstellung als Lösung für Probleme durch Piraterie

• Balancierung von Interessen von Nutzerinnen, Labels und Künstlerinnen

Quelle: „Associations for Disruptiveness – The Pirate Bay vs. Spotify“, Wikhamn, Knights, 2016

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Datenanalyse bei Spotify

• Generierung eines Geschmacksprofils durch Analyse der gehörten Musik und der Reaktion

• Empfehlung von potentiell passender Musik („Wer A hört, hört auch B“) und unbekannter Musik in gleichen Playlists

• Vermehrt Fokus auf kontextbasierte Vorschläge d.h. Launen und Alltagssituationen

• „All listening time is data-generating time“

Quelle: „Knowing Me, Knowing You: Datafication on Music Streaming Platforms“, Prey, 2018

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Spotify und der Werbemarkt

• Werbevariante ist wichtig zur Gewinnung neuer Nutzer

• Native Ads durch „Sponsored Playlists“ und „Branded Moments“

(Microtargeting)

• Labels erhalten geringere Gebühr für Wiedergaben von kostenlosen Nutzerinnen

Quelle: „Locating Power in Platformization: Music Streaming Playlists and Curatorial Power“, Prey, 2020

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Spotify und die Labels

• Spotify erwirtschaftet 27% der Umsätze in der Musikindustrie

• Von Spotify generierte Playlists werden am meisten gehört und sind am lukrativsten

• Mechanismus zum Platzieren auf solchen Playlists unklar

• Wechselseitige Abhängigkeit von Spotify und den Major Labels

Quelle: „Locating Power in Platformization: Music Streaming Playlists and Curatorial Power“, Prey, 2020

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Spotify und der Finanzmarkt

• Spotify verfolgt das „Get big fast“-Modell

• Investitionen erforderlich, um Dienst zu erhalten

• Profitabilität durch steigende Werbe- bzw. Aboeinnahmen oder

„Disintermediation“ d.h. Unabhängigkeit von Labels

Quelle: „Locating Power in Platformization: Music Streaming Playlists and Curatorial Power“, Prey, 2020

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Auswirkungen von Musik als Ware

• Im Vergleich zum digitalen Vertrieb (z.B. via iTunes) ist bei Streaming nicht offensichtlich, was die Ware ist

• Streaming kann als neue Form von Musik als Ware verstanden

1. Partitur

2. Live-Auftritt 3. Tonaufnahme

4. „Branded Experience“

Quelle: „If the Song has No Price, is it Sitll a Commodity? Rethinking the Commodification of Digital Music“, Fleischer, 2017

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Auswirkungen auf Musik als Kunst

• Veröffentlichung neuer Musik nach „Wasserfall-Strategie“

• Kürzere Lieder mit „explosiverem Intro“

• Nachbearbeiten von bereits veröffentlichtem Material

• Künstlerinnen mit kleiner Reichweite verdienen an Streaming nur wenig

Quellen: https://www.theverge.com/2019/9/20/20836846/charli-xcx-new-album-streaming-spotify-dani-deahl-future-of-music abgerufen am 12.11.20 14:36,

https://www.nytimes.com/2016/02/21/arts/music/kanye-west-life-of-pablo-tlop.html, abgerufen am 12.11.20 14:37

„A Case Study on Spotify: Exploring Perception of the Music Streaming Service“, Swanson, 2013

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„Plattformisierung“ bei Streaming

• Mehrseitige anstelle von zweiseitigen Märkten

• Welche Inhalte gesehen werden, bestimmen Algorithmen

• Anreiz zur iterativen, datengetriebenen Produktion von Musik

Quelle: „The platformization of cultural production: Theorizing the contingent cultural commodity“, Poell, Nieborg, 2018

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Bandcamp

• 2008 gegründeter, produzentenorientierter Dienst

• Gegenentwurf zur „Plattformisierung“: Redaktionelle Empfehlungen, keine Werbung, keine Features aus sozialen Netzwerken

• Künstlerinnen haben eigene Seiten:

Verkauf von Alben nach „pay what you want“

Verkauf von Merchandise

• Bandcamp erhält einen Anteil der Umsätze

Quelle: „Soundcloud and Bandcamp as Alternative Music Platforms“, Hesmondhalgh, Jones, Rauh, 2019

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Zusammenfassung

• Neuartige Verteilung von Musik durch disruptive/radikale Technologien

• Wie sind Streamingdienste in der Musikindustrie positioniert

• Auswirkungen von Streaming auf Musik als Ware und Kunstform

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Q&A

Referenzen

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