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290 t Vinylchlorid aus, welche während des Unfalls unkontrolliert freigesetzt wurden

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Academic year: 2022

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Am 1. Juni 1996 um 17:30 Uhr entgleiste innerhalb des Stadtgebietes Schönebeck (Sachsen-Anhalt) ein Güterzug mit 18 Kesselwagen, welche mit jeweils 58 t Vinylchlorid beladen waren. Der Zug kam aus Belgien und war auf dem Weg zur PVC-Fabrik in der Buna GmbH Schkopau. Infolge der Entgleisung des Gefahrgutzuges kam es zur Explosion eines der Kesselwagen und einem dadurch verursachten mehrtägigen Brand von fünf weiteren Kesselwagen.

Aufgrund der Hitzeentwicklung durch Brand und Explosionen war die Bildung verschiedener, toxikologisch brisanter Produkte durch exotherme Reaktionen des Vinylchlorides zu erwarten. An erster Stelle sind hier Substanzen wie Dioxin, Phosgen und HCl zu nennen. Die größte Gefährdung ging jedoch vom Vinylchlorid aus. Man geht von insgesamt ca. 290 t Vinylchlorid aus, welche während des Unfalls unkontrolliert freigesetzt wurden. Dies geschah durch den direkten Eintrag in Erdreich und Grundwasser, durch Verteilung über das Löschwasser oder, gefördert durch Explosionen und die Hitzeentwicklung, über die Luft.

Vinylchlorid wird als Stoff mit hohem toxikologischem Potential eingestuft. Neben akuten Effekten ist Vinylchlorid besonders durch seine längerfristigen Auswirkungen auffällig. Vinylchlorid wirkt mutagen und teratogen. Seine karzinogene Wirkung ist neben deutlichen Indizien für verschiedene Gewebearten, für die menschliche Leber gesichert.

Ein vergleichbarer Gefahrstoffunfall mit Vinylchlorid unter direkter Gefährdung der ansässigen Bevölkerung ist bisher weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene bekannt. Dieser einmalige verlaufene Unfall mit einer toxisch hoch brisanten Substanz verpflichtet den Toxikologen sowohl zu einer sorgfältigen Untersuchung der akuten Auswirkungen auf exponierte Personen und ihre Umwelt, als auch zur sorgfältigen Beobachtung eventueller Spätfolgen.

Weitere Unfälle oder Expositionen gegenüber erhöhten Konzentrationen:

- 10. März 1980, Zugentgleisung in Kanada, größere Mengen an Vinylchlorid traten aus. Proben aus schneebedecktem Boden in Tiefen von 1 und 2 Metern ergaben Konzentrationen von 500 ppm an Vinylchlorid.

- Analysen von Abwasserschlämmen 50 öffentlicher Kläranlagen in den Vereinigten Staaten ergaben Konzentrationen, welche bei 35,4 ppm lagen.

In der vorliegenden Arbeit soll mittels sorgfältiger Sammlung und Prüfung der bisherigen Untersuchungen und Erkenntnisse über Vinylchlorid zur toxikologischen Aufarbeitung des Vinylchloridunfalls von Schönebeck beigetragen werden. Dabei sollen bereits bekannte Daten mit den im Anschluss des Unfalls gewonnenen Messergebnissen verglichen und auf ihre Tragfähigkeit untersucht werden.

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