• Keine Ergebnisse gefunden

Information über die eigene Branche und

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Information über die eigene Branche und"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Top-Thema

-_"'---_>_

C7"3!

t

C7"3! .--.. ..

i ....--. .ce:- ...

Geb. 1967 in Gräfelfing bei München, Studium der BWL in Würzburg, Deutschland; Master of Business Administration, Albany, USA; Doktorat im Bereich Marketing, Universität Graz; Assistentin am Institut für Marketing, Universität Graz; Berufserfahrung in

Marktforschung, Einkauf und Projektentwicklung; Dr. Eva Röß Marketing-Service -

Marketingberatung;

Marktforschungsberatung;

Universitätslektorin, Lektorin an der FHMarketing

Information über die eigene Branche und

deren

in ihr existenten Mitbe-

werber.

"Wenn du den Feind kennst und dich selbst,

musst du auch hundert Schlachten nicht fürchten.

Wenn du dich selbst kennst, aber den Feind nicht,

wirst du für jeden Sieg auch eine Niederlage einstecken.

Wenn du weder den Feind kennst noch dich selbst, wirst du in jeder Schlacht un- terliegen.

«

(SUN TZU, Die Kunst des Krieges;

China, 500 v. Chr.)

W)WING-business 32 (1000) l

M

arktforschung ist ein Instrument, das nicht nur von Großunterneh- menge~innbringendeingesetzt werden kann. Gerade für Klein- und Mittel- ständische Unternehmen ist Informa- tion über den Markt, die Mitbewerber, die Kunden, aber auch über das eigene Unternehmen, die professionelle Basis für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit.

K

orrekte Infor- mation' über relevante Sachver- halte ist die Grundlage einer

vernünftigen Planung, einer guten Ent- scheidung im Unternehmen. Entschei- dungen aus dem Bauch heraus, durch Intuition, oder rein basierend auf Er- fahrungen, die in der Vergangenheit getätigt wurden, haben in der heutigen Zeit nur noch bedingt ihren Platz. Denn zu schnell verändern sich im Zeitalter der Globalisierung und der Informati- ons- und Kommunikationstechnolo- gien die Rahmenbedingungen des tägli- chen Handelns. "Informationen bilden die Basis für die Steuerung des Unter- nehmensgeschehens, das aus einer Viel- zahl interdependenter Aktivitäten be- steht."2

D

as Wissen und die Kenntnis über den Markt ist dabei ein strategi-

scher Erfolgsfaktor - unabhängig davon, ob es sich um ein multinationa- les Großunternehmen oder um einen lokal agierender Klein- und Mittelbe- trieb handelt. Ein Unternehmen muss sein Umfeld verstehen, kennen und genau beobachten, um sein eigenes Leis- tungsprogramm für den Markt aktuell erfolgreich gestalten zu können.

W

ie aber erhält ein Unter- nehmen sachge- rechte Informatio- nen? Wie kann ein Manager heraus- finden, wie sich der Markt verändert, ob die Kunden ihre Wünsche ändern, welche neuen Mitbewerber den Markt- eintritt planen oder ob bestehende ihre Leistungen neu positionieren?

D

ie Antwort liegt auf der Hand:

diese Informationen erhält ein Un- ternehmen durch den Einsatz der Marktforschung. Marktforschung be- zieht sich im Allgemeinen auf "die sy- stematische Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Daten, die das Markt- geschehen betreffen."3

Die Betonung dabei liegt auf dem Krite- rium einer systematischen Beschaffung;

nicht wilJkürlicher Informationssamm- lung, die durch reine Zufälligkeit ent- steht.

(2)

L-:

~

. . . . - - .

c:::I --"'_=_=_~=_~ ~--E~=z~ t t I:::::> E'""Top:--Th~a ~

D

aher ist Marktforschung primär auch keine Frage der finanziellen Möglichkeiten; entscheidend ist ein sys- tematisches Konzept der Informations- gewinnung, -verarbeitung und -nut- zung. Das heißt, das Unternehmen muss wissen, welche Informationen über welche Marktteilnehmer zu wel- chem Zeitpunkt gesammelt werden sollten, wie man diesen Prozess tech- nisch effizient gestaltet und wie in Folge diese Informationen genutzt werden.

D

as systematische Sammeln von In- formationen und Daten im Rah- men einer Marktforschung war jahre- lang ein auf große Betriebe begrenztes Instrument, die entweder in hausinter- nen Marktforschungsabteilungen oder in Zusammenarbeit mit externen Insti- tutionen regelmäßig solche Untersu- chungen durchführten.

I

n klein- und mittelständischen Unter- nehmen herrschte dagegen oft die Meinung, der Markt sei bekannt, man kenne ja sowohl die Kunden als auch die Mitbewerber. Darüber hinaus stün- den relativ hohe Kosten einer einmali- gen Marktforschung nicht in einem an- gemessenen Verhältnis zum gewonne- nen Nutzen - nach Meinung der Unter- nehmer. Was dabei verkannt wird, ist die ständige Veränderung im Markt und der hohe wirtschaftliche Wett einer kontinuierlichen Anpassung des eige-

nen Verhaltens an diese Veränderun- gen.

E

ine solche Einstellung ist heute überholt. Der Bedarf des Mittel- stands an Marktforschung wächst stän- dig. Untersuchungen aus Deutschland haben gezeigt, dass dort mittlerweile rund 84 Prozent der mittelständischen Unternehmen aktive Informationsbe- schaffung betreiben und diverse Instru- mente der Marktforschung nutzen.'

E

iner der wesentlichen Gründe für einen verstärkten Einsatz ist auf der einen Seite der steigende Wettbewerbs- druck in einem komplexen Marktum- feld, auf der anderen Seite der ver- stärkte Einsatz von Technologien und Computerprogrammen in Form von z.B. Datenbankprogramrnen oder Statis- tikprogrammen, die eine Systematisie- rung und Auswertung von Daten ge- rade für kleinere Unternehmen verein- fachen.

D

och welche Informationen sind für ein Unternehmen nun relevant?

In Anlehnung an Porters Determinan- ten des Wettbewerbs5 ist es wichtig, über alle Teilnehmer am Markt, ob di- rekt oder indirekt, systematisch und kontinuierlich Information zu sam- meln:

Folgende Informationen sind von beson-

derem Interesse:

• Information über die eigene Branche und deren in ihr existenten Mitbe- werber.

• Information über potentielle neue Mitbewerber der eigenen Branche, die vielleicht heute zwar noch nicht im lokalen Markt vertreten sind, aber den Markteintritt planen.

• Information über Substitutionspro- dukte, das heißt Produkte oder Leis- tungen, die zwar heute keinen direk- ten Wettbewerb für das vorhandene Produkt darstellen, die aber zukünf- tig zu einem Ersatz des eigenen Leis- tungsspektrums führen könnten.

• Informationen über Lieferanten und über die Verhandlungsstärke der ein- zelnen Zulieferbetriebe.

• Informationen über Rahmenbedin- gungen des unternehmerischen Han- dels, wie technologische Entwicklun- gen, Veränderungen von Gesetzen oder Richtlinien, und natürlich

• Informationen über den Kunden

D

en Kunden kennen heißt auch über ihn kontinuierlich und syste- matisch Informationen zu sammeln; In- formationen über Ihre bestehenden Kunden, aber auch über potentielle, neue Kunden, die heute vielleicht noch beim Mitbewerb kaufen. Im Mittel- punkt stehen dabei zunächst folgende Fragestellungen:

Determinanten des Wettbewerbs

Kunde

I

Abb.1:Determinanten des Wettbewerbs'

PotentieUe neue Konkurrenten

Gesetze

-

Bestimmungen TecIIllOlogie

Politik

Branche

Lieferanten

Substitution.

produkte

" . WINCi-business 32 (2000) 3

(3)

lT

Top-Thema

Information über potentielle neue Mitbewerber

der

eigenen Branche, die vielleicht heute zwar noch nicht im lokalen Markt vertreten sind, aber den Markteintritt planen.

Informationen über Rahmenbedin- gungen

des

unternehmerisdlen Han- dels, wie technologische Entwicklun- gen, Veränderungen von Gesetzen oder Richtlinien, und natürlich Informationen über den Kunden.

• Wer ist mein Kunde? Was, wann und wie viel kauft er?

• Was kauft mein Kunde eigentlich bei mir, das heißt welchen Nutzen zieht er aus der Anwendung der erworbe- nen Leistung? Welche Anforderun- gen und Wünsche hat er bezüglich seines Nutzens?

• Warum sollte der Kunde bei mir einkaufen und nicht beim Mitbe- werber? Was mache ich aus Kundensicht besser?

• Ist mein Kunde zufrieden? Warum ist er zufrieden? Warum ist er nicht zu- frieden?

• Warum sollte der Kunde dauerhaft bei mir bleiben?

E

in Unternehmen hat nun zwei grundlegende Möglichkeiten, die angesprochenen

Informa tionen zu erhalten: Im Rahmen der Se- kundärmarkt- forschung wer- den bereits vor- handene Infor- mationen gesam-

melt; typische Quellen einer relativ kos- tengünstigen Sekundärmarktforschung sind:

• Interne DatenquelIen wie Gewinn- und Verlustrechnung, Absatz- und Umsatzstatistiken, Kundenkarteien, Außendienstberichte etc.

• Externe, traditionelle Datenquellen wie z.B. amtliche Quellen, Verbände und Organisationen, Veröffentli- chungen spezieller Institute und

\\' WINC-business 31 (2000) 3

Marktforschungsunternehmen, Wirtschaftspresse, Fachzeitschriften, Bücher oder Firmenveröffentlichun- gen.

• Externe neuere Datenquellen wie z.B. digitale Datenbanken, Informa- tionsbroker und, sehr breit nutzbar, das Medium Internet.

D

ie zweite Mög- lichkeit der Marktforschung be- steht darin, Primär- marktforschung zu betreiben, d.h. Infor- mationen zu sam- meln, die speziell für das eigene Unter- nehmen und die eigene Problemstellung erhoben werden. Klassische Instru- mente sind dabei die Befragung, dieBe- obachtung oder das Experiment.

D

as wesentliche Kriterium einer er- folgreichen Marktbeobachtung ist aber nicht die Frage des eingesetzten In- strumentariums oder der Umfang der auf- gebrachten finanziel- len Mittel. Entschei- dend ist, wie schon erwähnt, das Kon- zept, das dahinter- steht:

• Was ist die Unternehmensstrategie?

• Welche Entscheidungen sind dabei zu fällen?

• Welche Informationen brauche ich, um zu guten Entscheidungen zu kommen?

• Wie sammle und verwerte ich diese Informationen effizient?

E

ine aufwändige Marktforschung bleibt völlig nutzlos, wenn ·die damit gesammelten Daten Information bleiben und nicht zu unternehmeri- schen Entscheidungen genutzt werden.

Das Ziel des Strategen ist nicht zu wissen, sondern klug zu handeln!

IAls Information gelten dabei Nachrichten oder Daten, die für den Empfänger neu, also bisher un- bekannt sind. Vgl. Berekhoven, Ludwig; Markt- fotschung: methodische Grundlagen und ptakti- sche Anwendung, 5. Auflage, Wiesbaden, Gabler Verlag 1991, S. 15

2Ebenda, S. 16

] Hammann, Peter; Marktforschung, 2. Auflage, Stuttgan, Fischer Verlag, 1990, S. 24

• vgl. o.V., Marktforschung gewinnt im Mittel- stand an Bedeutung, Frankfurter Allgemeine Zei- tung, 1.12.99

Svgl. u.a. Koder, Philip; Bliemel, Friedhelm; Mar- keting-Management; Poeschl Verlag, Stuttgart, 1992

• in Anlehnung an Porter, M., Wettbewerbsstrate- gie, 9. Auflage, Campus, 1997

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nikhil Shoorji, Geschäftsführer Europa von Infobip, weiß, dass Kunden mit Ihrer Marke auf eine Weise kommunizieren können müssen, die für sie angenehm ist.

Obwohl auch BibliothekarInnen die Lektüre angeraten sei, werden sich wohl eher Informations- wissenschaftlerInnen angesprochen füh- len, insbesondere jene, die Augen und

Evidence is sparse on the level of risk (or incidence) of Zika virus infection in asymptomatic pregnant women residing in infected areas or those potentially exposed through

Should you require product information in excess of the data given in this product data sheet or which concerns the specific application of our product, please contact the

höheren Kräften 30 mm Inactive end region with higher forces Leitung (max. 25m) LIY11Y 2x0,34 mm 2 Connection cables Material Leitung PUR matt schwarz/black Cable material..

Mit dieser technischen Information werden Halbleiterbauelemente spezifiziert, jedoch keine Eigenschaften zugesichert. Sie gilt in Verbindung mit den zugehörigen

Avec cette révision, la base requise en matière d’information à la clientèle a été élaborée en vue de l’introduction des données WLTP: à compter du 1 er janvier 2020

Aber, wie gesagt, da der Vortrag durch die Autorin oder den Autor ja auch eine Werbung für sie oder ihn sowie das Werk ist (und Autorinnen und Autoren haben ja oft einen