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Reflexive Städte: Magneten des Wissens im Kontext globaler Digitalisierung

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Academic year: 2022

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REAL CORP 2020 Proceedings/Tagungsband 15-18 September 2020 – https://www.corp.at

ISBN 978-3-9504173-8-8 (CD), 978-3-9504173-9-5 (print)

Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Peter ZEILE, Pietro ELISEI, Clemens BEYER, Judith RYSER, Christa REICHER, Canan ÇELIK

1169

Reflexive Städte: Magneten des Wissens im Kontext globaler Digitalisierung Eberhard von Einem

(em. Prof. Dr. Eberhard von Einem, ehem. Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Wirtschaftswissenschaften; Berlin, DE;

einem@urban-studies-htw-berlin.de)

1 ABSTRACT

Antworten zur Zukunft großer Stadtregionen im 21. Jahrhundert verlangen vertiefte Querschnittsbetrachtungen. Die dispersen Entwicklungslinien räumlicher Veränderungen wurden vielfach beschrieben und sind weitgehend bekannt, ihre bestimmenden Faktoren, die diese Dynamiken des Wandels antreiben oder blockieren sowie die Konsequenzen in ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht werden in den Stadt- und Regionalforschung jedoch noch nicht hinreichend verstanden. Verkürzt gesagt:

Einerseits verlieren die Städte Westeuropas nicht nur lohnintensive Industrien, sondern zunehmend auch den Handel sowie standardisierbare Dienstleistungen mit dramatischen Folgen für die Städte. Andererseits übernehmen sie im Kontext globaler Verflechtungen, des Klimawandels und zunehmender Digitalisierung auch neue Funktionen als Magneten komplexen Wissens, kreativer Innovationen, der Macht und der Repräsentation.

Städte sind (wieder) bevorzugte Orte des Wohnens; künftig profilieren sie sich verstärkt aber auch (wieder) als Zentren des Informationsaustausches, des Planens und des Entscheidens, seien es der Unternehmen, nationaler oder regionaler Regierungen, von Verbänden und Behörden, der Medien oder kultureller Institutionen. Das scheint nicht neu, mit der Digitalisierung ändert sich aber die Dynamik und die Geschwindigkeit des Wandels. Die Digitalisierung erlaubt zum einen weltweite Vernetzungen im Sinne schnellerer Datentransmission. Gegenläufig zur Enträumlichung kodifizierbarer Daten- und Informationsflüsse bleiben Städte zum anderen bedeutende Orte der Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichsten Quellen sowie und der Interpretation fragmentierter Rohelemente des Wissens. Daten und Informationen bedürfen der Analyse und der Interpretation, um angesichts global unsicherer Rahmenbedingungen Chancen und Risiken zu bewerten, ohne die weitsichtige Entscheidungen nicht möglich sind.

Dazu ist personengebundenes Wissen unverzichtbar. In den größten Städten gelingt das reflexive Abwägen noch immer am schnellsten, weil sich hier die besten Köpfe und Teams konzentrieren, denen es vorbehalten bleibt, internes Wissen zu generieren, externes, fehlendes Wissen zu absorbieren und beides mit örtlich vorhandenem Wissen zu kombinieren, um verantwortbare Entscheidungen zu generieren. Künstliche Intelligenz kann zwar helfen, komplexe Megadaten zu sichten und aufzubereiten und Lösungen vorzuschlagen, reflexive Kompetenzen kann sie jedoch (noch) nicht ersetzen.

Keywords: Stadtregionen, Digitalisierung, Wissen, Stadt- und Regionalforschung, Zentren

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