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Archiv "Kirlian-Fotografie: Filigrane Kristalle, mit Licht gemalt" (03.07.1998)

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iligrane Linien in Blau bestimmen das Bild. Sie teilen sich einige Male und bilden dabei feine Ver- ästelungen; an ihren Rändern leuchtet es hell und weiß, da- hinter glüht ein sanftes blaues Licht. Es sieht fast aus wie ein Eiskristall im Gegenlicht – wären da nicht einige warme gelbbraune Flecken zwischen dem kalten Blau. Das Bild zeigt ein Blatt, fotografiert in der speziellen Technik der Korona- oder Kirlian-Foto- grafie und mit dem Computer weiter verfremdet.

„Lumineszenz-Grafiken“

nennt Dr. med. Einar Göh- ring diese Bilder. Er beschäf- tigt sich seit einigen Jahren mit der Kirlian-Fotografie.

Per Elektroschock und ohne Kamera entstehen seine Bil- der: Göhring legt einen Film zwischen das zu fotografie- rende Objekt, etwa ein Pflan- zenblatt, und eine isolierte Metallplatte. Den Film be- lichtet er durch die Entladung von Hochspannungselektri- zität. Dadurch entstehen Fo-

tos, die das Blatt umgeben von einem hellen Strahlen- kranz zeigen: der „Korona“, je nach der Frequenz der elektrischen Entladungen in unterschiedlicher Intensität.

Göhring speichert die Bilder digital in seinem Computer und verfremdet sie weiter, bis die eigentlich fotografierten Blätter fast nicht mehr zu er- kennen sind. So entstehen Lichtbilder, gemalt mit der Maus statt mit Pinsel und Pa- lette.

Die Lichtreflexe der Kirli- an-Fotografie erinnern an das Elmsfeuer der Seeleute, ein bläuliches Licht, das auf den Mastspitzen und Takelagen der früheren Segler leuchtete.

Die Seeleute vermuteten Gei- ster und Kobolde dahinter, bei Shakespeare war der Luftgeist Ariel verantwortlich für die blauen Flämmchen. Tatsäch- lich entsteht das Elmsfeuer aus Elektrizitätsüberschüssen in der Atmosphäre, die sich durch Reibung in der Takela- ge entzünden: Ein simples physikalisches Prinzip, so wie

auch Kirlian-Fotos nach ein- fachen physikalischen Re- geln entstehen. Ursprünglich stammt die Kirlian-Fotografie aus der Sowjetunion: Das russische Ingenieurs-Ehepaar Semjon und Valentina Kirlian entwickelte dort in den 50er

und 60er Jahren das Verfah- ren auf physikalischen Grund- lagen aus dem letzten Jahr- hundert. Der Grundgedanke der beiden Erfinder war, ihre Fotos zu Diagnosezwecken einzusetzen – zunächst bei Pflanzen, um etwa Virenbefall festzustellen, später auch in der Humanmedizin. Doch das

Vorhaben scheiterte, denn Kirlian-Fotos ein und dessel- ben Objektes sind einander fast nie gleich: Je nach Tages- zeit schwankt zum Beispiel der Biorhythmus und unter- scheiden sich die Stoff- wechselvorgänge im Körper,

und das wieder- um verändert das Ergebnis der Fotografie.

Daneben be- einflussen exo- gene Einflüsse wie Zigaretten- rauch, der in- haliert wird, die Fotos. Von der Kirlian-Technik bleibt damit nur das, was ur- sprünglich als Nebenprodukt anfiel: die Ästhetik der Bilder.

Doch auch diese hat ihren ei- genen Reiz. A. Endres Informationen:

Dr. med Einar Göhring Alte Schule

61197 Florstadt Tel 0 60 35/75 60

A-1743 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 27, 3. Juli 1998 (51)

V A R I A FEUILLETON

Kirlian-Fotografie Einar Göhring Motiv Nr.8. Per Elektro- schock und ohne Kamera entstehen solche Bilder.

Fotos (2) : Einar Göhring

Kirlian-Fotografie Einar Göhring Motiv Nr. 5

Kirlian-Fotografie

Filigrane Kristalle, mit Licht gemalt

Der Arzt Einar Göhring fotografiert ohne Kamera:

Seine Bilder entstehen durch die Entladung von Hochspannungselektrizität.

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