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Archiv "Schlafstörungen bei Depression sind meist behandlungsbedürftig" (01.05.1998)

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und drei Millionen Deutsche leiden an Depressionen. Schon sehr früh treten begleitende Schlafstörungen auf, die the- rapiebedürftig sind. Untersu- chungen mit Antidepressiva haben gezeigt, daß bei gleich guter antidepressiver Wir- kung unterschiedliche Aus- wirkungen auf die Schlafpro- bleme möglich sind. 80 bis 90 Prozent der depressiven Patienten geben Ein- und Durchschlafstörungen an, die mit dem Schweregrad der Er- krankung aggravieren, wie Dr. Stephan Volk (Frankfurt) bei einem Pressegespräch des Unternehmens Bristol-Myers Squibb ausführte.

Die meisten Antidepressi- va unterdrücken den REM- Schlaf und verlängern die REM-Latenz. Lange Zeit glaubte man, die „depressi- onsbegleitenden“ Verände-

rungen dieser Schlafphase müßten supprimiert werden.

Dies scheint allerdings eine fragliche Hypothese zu sein, wie Dr. Göran Hajak (Göt- tingen) ausführte.

Aktivierendes Antidepressivum In einer US-Studie erhiel- ten 125 Patienten mit Major Depression und begleitenden Schlafstörungen randomi- siert Fluoxetin (20 mg/die) oder Nefazodon (anfangs 200, ab Tag acht 400 mg/die) über acht Wochen. Fluoxetin, ein selektiver Serotonin-Wie- deraufnahmehemmer, gilt als aktivierendes Antidepressi-

vum und potente REM- schlafunterdrückende Sub- stanz; Nefazodon (Nefadar®) wird als dual-serotonerges Antidepressivum eingestuft.

Es blockiert postsynaptisch die 5-HT2-Rezeptoren und hemmt somit präsynaptisch die Wiederaufnahme von Serotonin – was die sero- tonerge Neurotransmission verbessert und langfristig zur erwünschten Downregulati- on der 5-HT2-Rezeptoren führt.

Die Auswertung der poly- somographischen Befunde nach achtwöchiger Therapie ergab keine Verschiebung oder Veränderungen des REM-Schlafs, aber eine deut-

lich gesteigerte Schlafeffi- zienz unter Nefazodon, ver- glichen mit der Kontrollgrup- pe. Unter Fluoxetin stieg er- wartungsgemäß die REM- Latenz, zusätzlich erwachten die Patienten häufiger. Hin- sichtlich der antidepressiven Wirkung dagegen waren die Substanzen laut Hajak durch- aus vergleichbar effizient – die Nefazodon-Probanden stufte er insgesamt als weni- ger agitiert und tagsüber

„mehr fit“ ein.

Der Psychiater führte dies spekulativ auf den ungestör- ten REM-Schlaf zurück, eben diejenige Schlafphase, in der die komplexe Verarbeitung von Ereignissen und damit die Konsolidierung des Ge- dächtnisses erfolgt. Nach ersten Daten soll Nefazo- don überdies schlafanstoßend wirken.

Dr. Renate Leinmüller

A-1115 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 18, 1. Mai 1998 (63)

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Schlafstörungen bei Depression sind

meist behandlungsbedürftig

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