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30. September 2000

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Heute auf Seite 3: Die „Hammer-Connection"

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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 51 - Folge 39 Erscheint wöchentlich

Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt

30. September 2000

Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Parkallee 84^86, 20144 Hamburg

C 5524

Brüssel:

Zittern vor dem Zwerg

Die Angst vor Dänemark: Symptom einer existentiellen Krise der EU?

W e n n ein Koloß v o n 360 M i l l i o - nen E i n w o h n e r n v o r e i n e m K l e i n - staat zittert, d e r m i t seinen fünf M i l l i o n e n k a u m m e h r anderthalb m a l so viele M e n s c h e n umfaßt w i e Berlin, d a n n s t i m m t etwas nicht.

Das E u r o - R e f e r e n d u m der Dänen k a m über die E U z u e i n e m Zeit- p u n k t , d a sich mehrere s c h w e r w i e - gende P r o b l e m e z u einer existenti- ellen K r i s e z u verdichten d r o h e n .

I m Herbst soll die U n i o n g r u n d - legend reformiert w e r d e n . Z i e l ist es, ihre Entscheidungsgremien, etwa die K o m m i s s i o n , z u straffen.

Die K o m m i s s i o n ist eine A r t E U -

„Regierung", jedes M i t g l i e d s l a n d entsendet mindestens einen K o m - missar, die großen z w e i . Bleibt die- se K o n s t r u k t i o n über die geplante O s t e r w e i t e r u n g hinaus erhalten, laufen i n Brüssel also alsbald an die v i e r z i g „EU-Minister" h e r u m . U n d diese müßten noch d a z u die mei- sten Entscheidungen - nach bishe- riger Vorschrift - e i n s t i m m i g fäl- len.

Daher heißt die Devise: K o m m i s - sion v e r k l e i n e r n u n d d e n Bereich für Mehrheitsentscheidungen er- weitern. V e r k l e i n e r u n g würde je- d o c h bedeuten, d a ß diverse E U - Staaten g a r keinen K o m m i s s a r mehr entsendeten. Dies träfe d i e kleinen, u n d die w e h r e n sich vehe- ment. Schon i m m e r hatten sie d i e großen E U - M i t g l i e d s s t a a t e n i m Verdacht, sie überrumpeln z u w o l - len. Seit d e r a b s u r d e n Jagd a u f Österreich ist aus d e m V e r d a c h t Gewißheit g e w o r d e n . V o n A n f a n g bis E n d e der Sanktionen galt es als offenes G e h e i m n i s , daß eine derar-

D I E S E W O C H E

Andere Perspektiven

Das Luftschloß der

„New Economy" sinkt

Mit Geld und Zivilrecht

Juristische Winkelzüge sollen Rechtsextreme bändigen

Sanftes Gesetz

Polen fordert nunmehr auch Geld von Moskau

„Versöhnte Verschiedenheit"

Ökumenische Gemeinschaft nur durch Unterwerfung?

Zeitlos modern

Vor 85 Jahren geboren:

Die Bildhauerin Maria Ewel

Den Jüngeren Platz gemacht

Neuer Vorstand beim Gerdauener

Hauptkreistreffen gewählt 23

Berlin war gewarnt

Wurde Stalins Angriffsplan

von 1941 verraten? 24

tige „Strafaktion" gegen ein großes E U - L a n d u n d e n k b a r wäre. Voilä.

Andererseits sind auch die G r o - ßen u n z u f r i e d e n , w e i l der Bevölke- r u n g s u m f a n g der Staaten bei ihrer Repräsentation i n d e n E U - L e i - tungsgremien insgesamt k a u m Niederschlag findet. V o r a l l e m D e u t s c h l a n d ist hier grob benach- teiligt u n d drängt auf A b h i l f e . Erst kürzlich holte sich K a n z l e r Schrö- der hierfür die Unterstützung sei- nes spanischen Kollegen A z n a r ab.

Z u r Zeit ist völlig unklar, w i e die gänzlich auseinanderstrebenden Ansprüche i n Übereinstimmung gebracht w e r d e n sollen.

D e r w e i l w e r d e n die Beitrittskan- didaten jenseits d e r Oder-Neiße i m m e r nervöser. Möchte m a n sie überhaupt noch? O d e r sollten sie es sich i m W a r t e z i m m e r für d i e nächsten v i e r z i g Jahre bequem machen - w i e die Türken, denen die E W G / E G / E U irrsinnigerweise seit 1963 einen Beitritt i n A u s s i c h t stellt, der nie k o m m e n w i r d ?

Selbst Berlin, das sich einst c h a m - pagnerlaunig z u m größten Befür- worter einer baldigen Osterweite- r u n g a u f s c h w a n g , weiß o f f e n k u n - d i g nicht mehr recht, ob es das noch w i l l , noch w o l l e n k a n n : D e n n ohne die zufriedenstellende Lösung der oben genannten Strukturfragen legte eine Osterweiterung u m Po- len, die Tschechei, U n g a r n , Slowe- nien, Estland u n d M a l t a d i e E U - G r e m i e n praktisch lahm.

Es ist dies auch das Erbe der E u - ropapolitik H e l m u t K o h l s , der alle K r i t i k e r beiseite schob oder gar als

• Antieuropäer denunzierte, die i h n warnten: W e r z u v i e l z u schnell w i l l , gefährdet das ganze Projekt.

Halbheiten u n d faule K o m p r o m i s - se w e r d e n sich eines Tages böse rächen u n d womöglich alles z u m Einsturz bringen.

Halbheit, fauler Kompromiß, z u - viel, z u schnell - was bis v o r kur-

z e m m i t verschiedensten ähnli- chen Attributen umrissen w u r d e , trägt heute einen einzigen N a m e n : Euro.

Schon seit 1988 angedacht als Projekt für die Z u k u n f t , geriet die Gemeinschaftswährung ab 1990 z u r Panikreaktion auf die deutsche Einheit. Mitterrands u n d That- chers Panik v o r d e n Deutschen u n d K o h l s Panik v o r der Panik der an- deren. D i e D - M a r k , d a s S y m b o l deutscher Stärke, sollte v e r s c h w i n - den, u m jeden Preis.

So w u r d e eine hastig z u s a m m e n - geschusterte Fehlgeburt geworfen - u n d v o r allem: der T e r m i n p l a n w a r in jeder Etappe seiner Einfüh- r u n g wichtiger als d i e Frage, ob m a n sich hinsichtlich der R a h m e n - bedingungen überhaupt einig war.

M a n w a r u n d ist sich nicht einig:

Die Franzosen w o l l e n nach w i e v o r eine Weichwährung als Instru- ment staatlicher K o n j u n k t u r p o l i - tik, die Deutschen w e r d e n v o n i h - ren Parlamentsparteien m i t d e m T r u g b i l d getäuscht, ihr neues G e l d sei hart, u n d die Italiener haben - v o r w i e nach der Euro-Einführung - offenbar überhaupt kein rechtes Verhältnis z u ihrer Währung. D a - neben steht eine Europäische Z e n - tralbank, die de facto machtlos ist.

So verfiel d e r E u r o , erst w u r d e n Auslandsreisen teurer, d a n n stie- gen die Energiepreise überpropor- tional (weil i n Dollar abgerechnet), u n d schließlich schleicht die allge- meine Inflation ins L a n d .

W e r indes d e n bisherigen Verfall schon als schlimmste Euro-Krise begreift, w i r d b a l d eines Besseren beiehrt. Bislang hält sich die K o n - junktur noch recht wacker. Was, w e n n sie einbricht? D a n n erst w e r - den die inneren Widersprüche, die fundamentalen Geburtsfehler des E u r o v o l l durchschlagen. Erste F i - nanzexperten geben die Einheits- währung für diesen Fall bereits jetzt verloren. H a n s H e c k e l

D i e A b l e h n u n g s f r o n t gegen d e n E u r o wächst: Dänische Wähler for- m u l i e r e n d e u t l i c h i h r e n U n m u t Foto dpa

A n t r i e b e / Von Peter Fischer

W

ährend wenige Tage v o r d e m 3. Oktober die nach- denklicheren Deutschen in sich gehen u n d bei allen noch i m m e r völlig ungelösten Proble- m e n d o c h ein starkes Gefühl d e r G e n u g t u u n g gegenüber jenen Kräften e m p f i n d e n , die uns nicht einmal die Vereinigung mit M i t t e l - deutschland zugestehen wollten, schlagen sich die selbsternannten Ritter der „Einheit", Schäuble u n d K o h l , mit inbrünstigem Haß ihre politischen Ohrfeigen lautstark mitten ins Gesicht. Während Schäuble ausgerechnet bei der Illu- strierten „Stern" andockt, unter der Regie des E x - N S - P r o p a g a n d i - sten H e n r i N a n n e n dicke Breitsei- ten aus hinlänglich einsichtigen Gründen gegen die C D U abfeuern mußte, w i l l K o h l erst nach A b l a u f der Einheitsfeierlichkeiten tätig w e r d e n . Steht d e r K a m p f dieser Parteimatadore symbolträchtig für die noch keineswegs abgeschlosse- ne Einheit der Deutschen, oder stif- tet sie n u r ein scharf konturiertes B i l d für u n b a r m h e r z i g geführte Kämpfe, w e r w i e i n d e n A n n a l e n deutscher Geschichte auftauchen möchte?

D e m Historiker K o h l , der noch vor Abschluß des Examens an der Parteiarbeit Gefallen fand u n d des-

Der Zerstörer Groß-Serbiens

Slobodan Milosevic: Ein gerissener Taktiker-doch ein erbärmlicher Stratege

Sind wir ihn wirklich los? Ist Slobo- dan Milosevic Vergangenheit? Man mag es kaum glauben. Dieser Mann hat fürchterliche militärische Niederlagen und den beispiellosen Abstieg seines Landes überstanden. Auf ihn hagelte es Bomben und Sanktionen, er ver- schliß etliche „Hoffnungsträger" einer nicht selten machtvollen Opposition.

Daß sich ein Mann von solch düsterem Kaliber von einer Wahlentscheidung einfach beiseite schieben läßt, wider- spricht den Erwartungen des gesun- den Menschenverstandes.

Wer eines Tages die Geschichte des Slobodan Milosevic schreiben wird, dürfte kaum einen passenderen Titel finden als den des „Zerstörers von Groß-Serbien". Er war ein gerissener Taktiker und skupelloser Macht- mensch - doch Milosevic war eben auch ein erbärmlicher Stratege. Einer- seits vermochte er es, seine Kontrahen- ten immer wieder hinters Licht zu füh-

ren, über einen großen Plan für die Zukunft seines Landes aber hat er nie verfügt und bemerkte diesen Mangel offenbar nicht einmal.

Milosevic war zentral beteiligt am Hinausdrängen der Kroaten, Slowe- nen und Mazedonier aus dem jugosla- wischen Staatenverband. Ihre Unab- hängigkeitsbestrebungen waren nur die Antwort auf den aggressiven serbi- schen Chauvinismus, der zuletzt den Namen Milosevic trug. Er hetzte die Serben Bosniens in den Bürgerkrieg und war nunmehr sogar auf dem Wege, auch Montenegro davonzuja- gen.

Schließlich erlaubte es seine Politik den USA nebst Anhang, sich dauerhaft im Kosovo festzusetzen. Sein Gebaren gab die Kulisse ab für jene Propagan- daformel von der „Humanitären Inter- vention", an die mit wachsendem Ab- stand immer weniger kritische Beob-

achter glauben mögen. Monat für M o - nat reihten sich dubiose Indizien an- einander, die am selbstlosen Zweck der Übung zweifeln lassen; Zuletzt ver- plapperte sich Mazedoniens Industrie- minister, als er einen Abstecher der durch das Gebiet geplanten Ölpipeline nach Skopje vorschlug. Daß hier eine höchst wichtige Leitung zum Trans- port in Bulgarien angelandeten kaspi- schen Öls überhaupt geplant ist (und womöglich der eigentliche Grund für den Kosovo-Krieg gewesen war, Trup- pen zur Sicherung der sensiblen Trasse stationieren zu können), wurde seitens der Nato stets als böse antiamerikani- sche Hetze abgetan. N u n kam aus Skopie eine Art Bestätigung (Das Ost- preußenblatt berichtete).

So hätte Milosevic aus der Sicht des Westens vorübergehend sogar eine praktische Funktion gehabt. Doch die wäre erfüllt, er kann gehen. H . H .

wegen auf ergänzende Zuarbeit angewiesen w a r , scheint d e n n o c h an einer glänzenden Selbstdarstel- l u n g gelegen z u sein. Freilich scheint er darüber d e n Honecker- Besuch i n B o n n vergessen z u ha- ben, w i e auch seinen ersten Besuch als K a n z l e r i n Dresden, w o er sich erst d u r c h i h n begleitende Fachleu- te angesichts d e r überschäumen- den Einheitsforderung der Sachsen auf die Weichenstellung festlegen ließ. G l e i c h w o h l bemüht er n u n i m Herbst 2000 i n der „Welt a m Sonn- t a g " das „christliche A b e n d l a n d "

u n d die europäische Tradition.

Dabei besaß K o h l w i e andere Bonner Politiker auch längst Kenntnis über d i e Bankrotterklä- r u n g des Politbüros der S E D v o n 1974, die n u r mit einer grundge- setzlich gebotenen aktiven west- deutschen Vereinigungspolitik be- antwortet w e r d e n konnte. D o c h bekanntlich gab es statt dessen i m - mer umfangreichere Z a h l u n g e n an das bankrotte S E D - R e g i m e , d i e schließlich i n d e n M i l l i a r d e n k r e d i t des Franz Strauß einmündeten, der d e m V e r n e h m e n nach sogar noch dafür die V e r m i t t l u n g s s u m m e ein- heimsen durfte. W e n n heute schon über die V e r l e g u n g des Feiertages auf d e n 17. Juni oder auf d e n 9.

N o v e m b e r nachgedacht w i r d , so folgt dies d e m U n m u t weiter Teile unseres Volkes, das mitunter viel- leicht nicht i m Detail die vielfältig kaschierten Winkelzüge u n d pro- pagandistischen Volten der Partei- en nachvollziehen kann, aber d o c h ein sicheres Gespür für Wahrheit besitzt.

W

olfgang Schäuble, d e r w i e K o h l i m S u m p f v o n Parteispenden landete u n d deshalb besser geschwiegen hätte, bringt n u n ein gegen d e n Ex- K a n z l e r scharf munitioniertes Buch „Mitten i m L e b e n " i n Stel- lung. Der vielfältig deutbare Titel entstammt einem alten K i r c h e n l i e d u n d lautet vollständig „Mitten i m Leben sind w i r v o m Tode u m f a n - gen". Er charakterisiert neben die- ser m a h n e n d e n Lebensweisheit seit d e n Deutschen Befreiungskrie- gen die sprichwörtlich gewordene unsichere u n d unzuverlässige H a l - tung Frankreichs gegenüber Deutschland. O b Schäuble d a m i t besonders d e n f r a n k o p h i l e n K o h l treffen wollte oder ob es eine A n - spielung auf sein seelisch schwer

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Politik

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30. September 2000 - Folge 39 - Seite 2

überstandenes Attentat sein soll, m u ß abgewartet w e r d e n . G e m u n - kelt w i r d i m m e r h i n längst, daß jen- seits der Parteien seit längerem W a s h i n g t o n w e i t v o r Paris ran- giert.

K o h l dürfte sich w e n i g e r auf Schäubles B u c h a r g u m e n t e einlas- sen, s o n d e r n neue Schlachtfelder wählen, die einen S c h w a b e n i n Nöte b r i n g e n : die S B Z - E n t e i g n u n - gen v o n 1945 bis 1949. H i e r folgte Schäuble w i l l i g einer E m p f e h l u n g des S E D - G e n o s s e n M o d r o w , der - g a n z Klassenkämpfer - meinte, die d r o h e n d e K r i s e p o l i t i s c h n u t z e n z u können. W ä h r e n d Schäuble u n d F i n a n z m i n i s t e r W a i g e l v e r m e i n - ten, die K o s t e n der Einheit nicht n u r aus d e n Einkünften der be- schlagnahmten Ländereien beglei- chen z u können, s o n d e r n a u c h die H o f f n u n g hegten, eine ganze Füh- rungsschicht mattsetzen z u kön- nen.

D

e n n abgesehen v o m Verfas- s u n g s b r u c h i n der E i g e n - tumsfrage k r a n k t M i t t e l - d e u t s c h l a n d bis heute d a r a n , daß i h m der gehobene M i t t e l s t a n d fehlt. D e r aber rekrutierte sich be- k a n n t l i c h teilweise aus der v o r m a - ligen preußischen Führungs- scnicht. In ihrer A b l e h n u n g dieser Schicht w a r e n sich K o h l u n d Schäuble a u f g r u n d ihres p o l i t i - schen Selbstverständnisses e i n i g - d a m a l s !

Jetzt aber w i l l K o h l sich offenbar selbst überwinden, w a s für d e n k u n d i g e n P s y c h o l o g e n sicher v i e l - fältigste Aufschlüsse über d i e U r - sachen seelischer A n t r i e b e gibt, d e m C h r o n i s t e n aber H o f f n u n g , daß sich der n o c h ausstehenden Einheit auf D a u e r keiner widerset- zen k a n n , gleichgültig aus w e l c h e n Gründen letztlich die d a z u h i n t r e i - b e n d e n I m p u l s e erfolgen.

Wirtschaft:

Luftschloß namens „New Economy

Investitionen im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt rückläufig

64

Kommentar

w w w . o s t p r e u s s e n b l a t t . d e B e n u t z e r n a m e / U s e r - I D : o b

K e n n w o r t / P I N : 7102

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U N A B H Ä N G I G E W O C H E N - Z E I T U N G F Ü R D E U T S C H L A N D

Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil:

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Daß in Deutschland gerne unkri- tisch nachgebetet w i r d , was in den U S A gerade M o d e ist, scheint keine sonderlich neue Erkenntnis. Z u r Zeit w i r d den Deutschen v o n morgens bis abends eingeredet, daß der G r u n d für den seit längerem anhaltenden Auf- schwung der amerikanischen Wirt- schaft vor allem auf die Internet-Wirt- schaft, genannt „New Economy", z u - rückzuführen sei. Die deutsche Wirt- schaft müsse deshalb zusehen, daß sie i m Hinblick auf die „New Economy"

nachziehe.

In der Tat muß der heutige Zeitge- nosse das Gefühl haben, in einer öko- nomischen Wendezeit z u leben. Be- griffe wie „E-Business" oder „E-Com- merce" sind derzeit in aller M u n d e . IT-Angestellte (IT=Informations- technologie) oder -Unternehmer, auch „Yetties" genannt, reden auch gerne von der „neuen E-co- n o m y ' . A l s „Yetties" werden die jungen, unternehmerisch u n d technisch orientierten Internet- Eliten bezeichnet. Im Gegensatz zu den „Yuppies" der 80er Jahre legen die „Yetties" kaum Wert auf A n z u g u n d Krawatte. M e h r sein als scheinen heißt (sehr preußisch) die Devise der neuen Internetunterneh- mer. Diese sind idealerweise z w i - schen zwanzig u n d dreißig Jahre alt, flexibel u n d arbeiten bei Bedarf auch nachts oder am Wochenende. Derzeit sind rund 1,8 Millionen Deutsche i m IT-Bereich beschäftigt. Das sind nach Angaben des Bundesverbandes In- formations- u n d Kommunikationssy- steme etwa fünf Prozent aller Beschäf- tigten in Deutschland.

Der IT-Bereich verlangt vollen Ein- satz. Acht-Stunden-Tag oder 40- Stunden-Woche haben hier keine Gültigkeit. Dafür werden Einstiegs- gehälter v o n oft über 100 000 M a r k bezahlt. Kritische Stimmen sehen aber ein mögliches Ende des Booms, wenn der Börsenrausch erst einmal vorbei ist.

Andreas Boes, Soziologe an der Technischen Universität Darmstadt, sieht noch andere Grenzen: A b z u - warten bleibe, so Boes, „wie lange die Menschen das Dilemma zwischen Beruf und dem absoluten Verzicht auf ein soziales Leben u n d Familie noch aushalten". In der Tat: In der IT-Bran- che sind Partnerschaften per E - M a i l oder Telefon keine Seltenheit. Dazu kommen Einsamkeitsgefühle am W o - chenende. Oft bleibt nicht einmal Zeit für ein Mittagessen. Hier schafft ein sogenannter „Goody-Man" Abhilfe, der für IT-Angestellte Gemüse, Sü- ßigkeiten, Obst u. a. m. zusammen- kauft. U n d wenn der Rücken v o m lan- gen Sitzen am Computer verspannt ist, kommt hier u n d da auch schon

Dilemma zwischen Beruf und sozialem Leben und Familie wird immer größer

einmal eine Masseurin, u m Mitarbei- ter wieder „fit z u machen".

Wer der Überzeugung sein sollte, daß sich i m Zuge der angeblichen Zweiteilung der Wirtschaft in eine

„neue" undeine „alte Wirtschaft" der Technologieeinsatz der deutschen Wirtschaft erheblich erhöht haben müßte, sieht sich allerdings ge- täuscht. Bei Zugrundelegung der wirtschaftlichen Basisdaten muß fest- gestellt werden, daß sich die deutsche Wirtschaft Ende der 90er Jahre i m Hinblick auf ihren Technologieein- satz in der schwächsten Periode seit dem Zweiten Weltkrieg befand. Seit den 60er Jahren sind die Investitionen i m Verhältnis z u m Bruttosozialpro- dukt rückläufig. Daran hat auch die

„New Economy" bisher nichts än- dern können. Gerade die Höhe der In- vestitionen zeigen an, inwieweit neue Technologien z u m Einsatz kommen.

Es ist also eine medial genährte Illu- sion, daß wir derzeit in einer Zeit tech- nologischer Quantensprünge leben.

Diese Illusion liegt bereits in der Be- zeichnung „New Economy" begrün- det. N i e zuvor in der Wirtschaftsge- schichte wurde die Einführung einer neuen Technologie, sei es nun die Dampfmaschine, das Radio, das Fern- sehen oder seien es die Satelliten ge- wesen, als Beginn einer „neuen Öko- nomie" oder gar als „neues Paradig- m a " gefeiert. W a r u m dies ausgerech- net für das Entstehen der Internet- Wirtschaft gelten soll, bleibt völlig unklar. Diese Feststellung gilt auch für die U S A . Deren Wirtschaftsdaten für die 90er Jahre belegen, daß die

„New Economy" auf die Wertschöp- fung des Landes einen eher gerin-

— gen Effekt gezeitigt hat. Skepsis ist deshalb gegenüber den mittel- bis langfristigen Erfolgsaussichten der Internet-Wirtschaft angebracht.

Nichtsdestoweniger bezeichne- te Wirtschaftsminister Müller i m Rahmen der Vorstellung des

„Wirtschaftsberichtes 2000" die

„New E c o n o m y " als eine der wichtig- sten Konjunkturstützen der nächsten Jahre. O b diese Prognose zutrifft, w i r d , wie oben bereits erwähnt, v o n dem Investitionsverhalten deutscher Firmen abhängen. Viele setzen ihr Kapital inzwischen lieber bei Speku- lationsgeschäften an den internatio- nalen Finanzmärkten ein, die höhere Gewinne als das operative Geschäft versprechen. Deutsche Unternehmer sind bei umfangreichen Investitions- entscheidungen aber noch aus einem anderen G r u n d zurückhaltend: Da sich das Unternehmensumfeld auf- grund v o n Globalsierung u n d techno- logischem Wandel immer schneller verändert, verlangen Investitionen sehr komplexe Analysen. O b die

„New E c o n o m y " vor diesem Hinter-

f

rund die Erwartungen einlösen ann, die mit ihr verbunden werden, w i r d die Z u k u n f t zeigen müssen.

Stefan G e l l n e r

Letzte Bitte um Vertrauen

Sinkende Auflagen: Die „taz" vor dem Aus

„Der taz geht es wirklich schlecht", meinte die angesehene „Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) über den derzeit wieder einmal beklagenswer- ten Zustand des linken bundesdeut- schen Flaggschiffs „tageszeitung".

Recht hat sie, die F A Z : Inzwischen droht der „taz" die Überschuldung.

Das heißt: Der Verlag verfügt nicht mehr über genügend Eigenkapital, u m die aufgelaufenen Verluste z u decken. M i t der Überschuldung droht regelmäßig der Konkurs. Das ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, daß der Wert der Immobilie in der Berliner Kochstraße, in der das Haupt- quartier der Zeitung untergebracht ist, laut einem Gutachten von 11,5 M i l - lionen auf 9,8 Millionen herabgestuft wurde. Der Ge-

samtbilanzverlust des Blattes hat sich inzwischen auf stolze 13,6 Millio- nen Mark aufge- laufen.

Seit 1991 kämpft man mit mehr

oder weniger phantasievollen Aktio- nen gegen diese Überschuldung durch Abonnentenwerbeaktionen an.

Seit neuestem versucht die Zeitung sich wieder einmal in einer Rettungs- aktion in eigener Sache, „taz muß sein", heißt es in jeder neuen Ausga- be. „Spiegel"-Chef Rudolf Augstein bittet dabei ebenso u m neue „taz"- Abonnenten wie die Grüne Antje Radcke oder Ex-PDS-Chef Gregor Gysi; Komiker Harald Schmidt wirbt in gleicher Weise u m Vertrauen für die „größte Schülerzeitung der Bun- desrepublik" (die „taz" über sich selbst) wie die PDS-Berufsjugendli- che Angela Marquardt.

Doch aus den Schülern des Grün- dungsjahres 1978 sind angegraute Herrschaften geworden. U n d die

Auf diese Weise kann das Blatt nicht weiterwursteln

jüngeren Leser orientieren sich i n - zwischen anders. So stagnieren die Leserzahlen. Mindestens 50 000 be- zahlte Abonnements brauchte die Zeitung nach eigenen Angaben, u m wirtschaftlich arbeiten z u können.

Derzeit sind es gerade einmal 47 500.

U n d es sieht erneut nicht so aus, als ob es dieses M a l klappen könnte. Im Gegenteil: Seit Janren sinkt die Abonnentenzahl dramatisch: N o c h 50 700 waren es i m Jahre 1997 gewe- sen. A n dieser Entwicklung konnten auch zwischenzeitliche „Erpres- sungs"-Aktionen (5000 neue A b o s oder w i r machen Schluß!) dauerhaft nichts ändern. M i t Schrecken muß- ten die Initiatoren feststellen, daß sich trotz Riesenaufwandes per sal-

do praktisch kein neuer Abonnent gefunden hatte.

A u f diese Weise läßt sich allerdings keinesfalls weiter- wursteln. Trotz E i n s p a r u n g e n bleiben die Kosten hoch: Die „taz" leistet sich unter ande- rem Lokalredaktionen in Berlin, Hamburg, Bremen sowie eine N o r d - rhein-Westfalen-Ausgabe mit Unter- abteilungen in Bochum, Münster u n d Düsseldorf. So etwas finanziert sich nicht so schnell nebenbei.

taz-Chefredakteurin Bascha M i k a hat inzwischen bereits damit gedroht, ihre Position zur Verfügung z u stel- len, falls die wirtschaftliche Lage sich weiter zuspitzen sollte, u m sich nach einer sichereren Arbeitsstelle u m z u - schauen. Im Falle der Notwendigkeit von Kündigungen, so M i k a , läge ihre Kündigung „als erste auf dem Tisch".

Dabei ist eine Reduzierung der Zahl der 153 Mitarbeiter längst beschlosse- ne Sache. N u n soll das Licht aus d e m Osten kommen. „Türkische Mitbür-

§

er sollen die taz retten", freute sich ie linksliberale „Süddeutsche Zei- tung". Denn seit k u r z e m verfügt die

„taz" über eine wöchentlich erschei- nende zweisprachige Beilage namens

„Persembe" („Donnerstag ). Allwö- chentlich rettet dort die radebrechen- de Comicfigur „Kanakmän" die tür- kischen Leser vor Unbilden, die ihnen üblicherweise i m fremden Deutsch- land drohen. „Persembe" w i r d - wirt- schaftlich unabhängig v o n der „taz" - v o n einer eigenen G m b H gehalten, in denen türkische Geschäftsleute die Mehrheit haben. Im Gegenzug erhält

„Persembe" G e l d für jedes geworbe- ne „taz"-Abonnement. Ahnliche deutsch-türkische Vorhaben sind, wie jüngst ein Hochglanz-Zeitgeist- magazin, allerdings noch stets man-

f

els Nachfrage kulturell integrierter Ürken gescheitert, die lieber ein klas- sisches, rein türkisches Blatt kauften.

Würde sich diese Kooperation jedoch bewähren, könnte die „taz" auch in wirtscha f tliche Abhängigkeit z u einer weiteren Multikulti-Lobby geraten.

Sollte bis Dezember keinerlei Besse- rung eingetreten sein, könnte es mit der „taz' aus sein. Kenner der Szene- rie rechnen allerdings damit, daß - wie immer - vorher noch einmal ein oder mehrere ungenannte „weiße Rit- ter" auftauchen u n d der Zeitung i m letzten Moment aus alter 68er-Ver- bundenheit mit einer größeren G e l d - summe beispringen.

Möglich scheint indes auch ein Neuanfang nach einem Konkurs, wie dies bereits andere linke Blätter wie

„Konkret" und „Junge W e l t " durch- exerziert haben. Falls die neue A k t i o n wieder keinen Erfolg zeitige, dann, so deutete die derzeitige „taz-Chefre- dakteurin dunkel an, „müßten w i r uns überlegen, ob w i r die ,taz' i m nächsten Jahr wieder aufmachen".

H a n s B. v. Sothen

Nachdenklichkeit

i

„Ich habe gesehen, w i e e i n j u n - ger M a n n m e i n e h e r z k r a n k e L e h -

\ r e r i n m i t d e m K o l b e n seines G e - w e h r s t o t g e s c h l a g e n hat. D a s G e - h i r n q u o l l i h r a u s d e m K o p f , M u t - ter hat m i c h s c h n e l l w e i t e r g e z o -

; g e n " , berichtet d i e S u d e t e n d e u t - sehe M a r i a P e k a r o v a ü b e r ihre Er- lebnisse w ä h r e n d des s o g e n a n n - I ten „ B r ü n n e r T o d e s m a r s c h e s " .

D a m a l s w a r e n d r e i W o c h e n nach d e r K a p i t u l a t i o n d e r D e u t s c h e n [ W e h r m a c h t 26 000 B e w o h n e r v o n

B r ü n n v o n d e n m a r o d i e r e n d e n

* T s c h e c h e n a u f e i n e n M a r s c h mit i u n g e w i s s e m Z i e l gesetzt w o r d e n , s a n d e s s e n v o r l ä u f i g e m E n d e der

T o d v o n m i n d e s t e n s 2000 D e u t -

\ sehen z u b e k l a g e n w a r . L a n g e w a r 5 diese b l u t i g e A u s t r e i b u n g s a k t i o n v e r s c h w i e g e n w o r d e n , jetzt besin-

• n e n s i c h j u n g e T s c h e c h e n d e r b l u - l t i g e n T a t e n i h r e r E l t e r n u n d Groß- l e i t e r n u n d w o l l e n e r r e i c h e n , daß

z u m i n d e s t d i e B e h ö r d e n d e r Stadt B r ü n n s i c h für dieses G e m e t z e l

\ e n t s c h u l d i g e n . D o c h w ä h r e n d ein j T e i l tschechischer Intellektueller

\ d e n A n s a t z j u n g e r tschechischer j B r ü n n e r b i l l i g t , v e r h a l t e n s i c h die

B e h ö r d e n d e r Stadt a b w e i s e n d . B ü r g e r m e i s t e r Petr D u c h o n stellt

\ k l a r : „ E n t s c h u l d i g e n w e r d e n w i r [ u n s n i c h t . "

J u n g e T s c h e c h e n k o m m e n t i e r e n s d a s V e r b r e c h e n i m m e r h i n laut

„ S p i e g e l " m i t d e n W o r t e n : „Der

; T o d e s m a r s c h w a r b e i w e i t e m k e i n s p o n t a n e r A u s b r u c h w ä h r e n d der O k k u p a t i o n a n g e s a m m e l t e n H a s - ses, s o n d e r n eine gezielt geplante, a u c h v o n d e n p o l i t i s c h e n Reprä- sentanten d e r Stadt B r ü n n o r g a n i - j sierte A k t i o n . " E i n e E n t s c h u l d i - f g u n g w ä r e z w a r k e i n völkerrecht- l i c h e r A k t , d e r R ü c k k e h r , L ö s u n g d e r E i g e n t u m s f r a g e u n d Entschä- d i g u n g r e g u l i e r t e , w ü r d e aber ge- { w i ß als G e s t e g u t e n W i l l e n s v o n

d e n B e t r o f f e n e n a n e r k a n n t . D o c h d a n a c h tschechischer A u f f a s s u n g i L e g i t i m a t i o n u n d W a h r u n g des

Status q u o sicherste G e w ä h r für I d i e B e i b e h a l t u n g d e r Verhältnisse l steht, d e r j ü n g s t n o c h eine e r m u n - v terte B e s t ä t i g u n g d u r c h a m e r i k a -

\ n i s c h e R e g i e r u n g s k r e i s e erfahren

\ hat, setzt m a n lieber a u f Sicher- j heit. V e r m u t l i c h , so d i e Befürch-

t u n g t s c h e c h i s c h e r K r e i s e , könn- i ten s c h o n b l o ß e E n t s c h u l d i g u n g s - j gesten d i e angestaute historische

E r b m a s s e i n s R u t s c h e n b r i n g e n , l a n d e r e n E n d e s i c h n i c h t n u r die j n o c h u n g e s c h r i e b e n e n Schicksale i v o n M e n s c h e n o f f e n b a r e n , son- l d e m a u c h d i e A u f h e b u n g der Be-

\ n e s c h - D e k r e t e s o w i e eine völker- l r e c h t l i c h e R e g u l i e r u n g z w i n g e n d i a n b i e t e n w ü r d e n . P r a g w e i ß sich

\ d a b e i i m B u n d e m i t b e s t i m m t e n

; K r e i s e n i n B e r l i n u n d setzt z u d e m

\ auf Z e i t . p. F.

I

Scheck für Schack

; Von Kindheit an weiß jeder Christ, daß Gehen etwas Gutes ist

und seliger denn Nehmen macht,

| - nur Schack hat dieses nicht bedacht.

Europas höchster Wertewart zwar nie mit Sanktionen spart, beim Nehmen aber - statt Grandör - hat der Mesjö jetzt ein Malör:

Vom Jenseits klagt ihn einer an wieder Komtur den Don Schuan

| und halt ein Band, das Bände spricht, j dem Ober-Nehmer ins Gesicht!

Der schicke Schack mit Scheck ist Schock:

Als Wertegärtner werkt ein Bock!

Doch Bocke sind - nach altem Brauch - die roten Unter-Nehmerauch...

Pannonicus

(3)

30. September 2000 - Folge 39 - Seite 3

Das Ofiprtufitnblüii Brennpunkt

W a h l k a m p f :

Die „Hammer-Connection" des AI Gore

D i e a b g r ü n d i g e n V e r b i n d u n g e n des U S - V i z e p r ä s i d e n t e n , der u m die P r ä s i d e n t s c h a f t k ä m p f t Von IVAN DENES

E

i n amerikanischer Vizepräsi- dent w i r d v o n seiner Partei b e i n a h e t r a d i t i o n s m ä ß i g b e i m A u s l a u f e n des M a n d a t s oder des z w e i t e n M a n d a t s eines Präsi- denten z u m Präsidentschaftskan- didaten gekürt. Das letzte Beispiel dafür w a r die A u f s t e l l u n g u n d die W a h l v o n George B u s h Senior als Nachfolger R o n a l d Reagans.

Daher schien alles i n d e n n o r m a - len Bahnen der amerikanischen Politik z u verlaufen, als Vizepräsi- dent A I G o r e v o n der D e m o x r a t i - schen Partei für die N a c h f o l g e B i l l C l i n t o n s n o m i n i e r t w u r d e . E i n be- kanntes Gesicht, eine bekannte F i - gur, ein F r a u e n l i e b l i n g , geradezu leidenschaftlich für d e n U m w e l t - schutz engagiert u n d für die Re- f o r m u n d die M o d e r n i s i e r u n g des amerikanischen Regierungsappa- rates - er nennt dieses besondere Z i e l „Neuerfinden der R e g i e r u n g "

- der Vertreter der U S - R e g i e r u n g in der bilateralen K o m m i s s i o n für die E n t w i c k l u n g der Beziehungen, i n erster Reihe der Wirtschaftsbe- z i e h u n g e n mit M o s k a u (Gore/

Tschernomyrdin-Ausschuß). A l l e s schien klar, durchsichtig, G o r e konnte m a n n u r m i n d e r e „Verge- h e n " anlasten, w i e etwa d e n A u f - tritt i n e i n e m B u d d h i s t e n t e m p e l i n K a l i f o r n i e n z w e c k s W e r b u n g für W a h l k a m p f s p e n d e n i m Z u g e der W a h l k a m p a g n e 1996 oder Telefon- aktionen z u Lasten des Weißen Hauses, u m Spenden für die D e - mokraten z u s a m m e l n . A l l e s Baga- tellen i m V e r g l e i c h z u r M o n i k a - Lewinsky-Affäre.

Viele P u b l i k a t i o n e n haben ver- sucht, seine vielschichtige, w i d e r - spruchsreiche u n d schwer d u r c h - schaubare Persönlichkeit z u be- s t i m m e n , d e n wenigsten ist dies gelungen. W a s soll m a n v o n e i n e m M a n n halten, der i n larmoyanter Weise politisches K a p i t a l aus d e m T o d seiner Schwester ( L u n g e n - krebs) z u schlagen versucht, gleichzeitig aber auf der F a m i l i e n - farm Tabak züchtet u n d i m Z u g e seiner W a h l k a m p a g n e Spenden der Tabakindustrie entgegen- n i m m t ? W e n n m a n sich die M u h e gibt, p u z z l e a r t i g einige Veröffent- lichungen i n d e n amerikanischen M e d i e n z u s a m m e n z u s t e l l e n u n d d a z u n o c h einige a u f g r u n d des F r e e d o m of Information A c t freige-

Vermochte sich bisher weitgehend unangefochten an die Spitze der Demokratischen Partei als Präsidentschaftskanditat zu setzen: AI Gore, der sich als besonderer Förderer des Umweltschutzes anzupreisen versteht. Zugleich unterstützt er kräftigdie Erschließungspläne für Erdölbohrungen in geschützten Regionen Foto A P C h e f E d g a r H o o v e r die überaus

verdächtigen V e r b i n d u n g e n H a m - mers i m K r e m l untersuchen wollte, verteidigte G o r e Senior i m P l e n u m des Senats H a m m e r leidenschaft- lich u n d mit Erfolg. 1965 verhalf G o r e H a m m e r , z u einem V i s u m i n L i b y e n , w o er sich als der w i c h t i g - ste ausländische Ölproduzent eta- blierte. H a m m e r , b z w . Occidental, konnte sich der Unterstützung des Senators bei seinen Vorstößen i n Rußland, N i g e r i a , Katar erfreuen.

A l s G o r e Senior 1970 aus d e m

ket einer Stiftung zugunsten seiner Frau, Nachlaßverwalter: A I G o r e Junior. 1998 gelang es Vizepräsi- dent G o r e - der z u s a m m e n mit Prä- sident C l i n t o n sich i m m e r w i e d e r dafür einsetzte, daß der amerikani- sche Staat große Flächen erwerbe, u m die Naturschutzflächen z u er- weitern - , den V e r k a u f des kalifor- nischen Feldes E l k H i l l s an O c c i - dental durchzusetzen. E l k H i l l s w a r seit 1912 Teil der strategischen Reserve der U S N a v y .

Darauf schnellte der

gesamten Washingtoner Karriere, i m Repräsentantenhaus w i e i m Se- nat A r m a n d H a m m e r unterstützt - u n d umgekehrt. W e r aber w a r die- ser A r m a n d H a m m e r ? Sohn des N e w Y o r k e r Arztes u n d M i t b e - gründers der amerikanischen K P , Julius H a m m e r , studierte Sohn A r - m a n d zunächst selbst M e d i z i n . N a c h d e m Sieg der K o m m u n i s t e n i m russischen Bürgerkrieg eilte der junge A r m a n d mit einer Hilfssen-

gebenen A k t e n des FBI durchblat- Senat ausschied, gab i h m H a m m e r W e r t der Occidental tert, erkennt m a n die K o n t u r e n ei-

ner viel z w i e l i c h t i g e r e n Persön- lichkeit als das öffentlich k o l p o r - tierte E r s c h e i n u n g s b i l d des ach so redlichen M a n n e s , der sich v o r a l - lem für die U m w e l t engagiert - so in seinem kürzlich n e u verlegten Buch „Earth i n the Balance", „Erde i m G l e i c h g e w i c h t " . U m einiges v o n d i e s e m Z w i e l i c h t z u verste- hen, m u ß m a n einige Jahrzehnte zurückgreifen.

Die politische K a r r i e - —

re u n d das finanzielle

j )

e r

Lenin-Günstling Armand Hammer

W o h l e r g e h e n der F a m i - ° Ue G o r e ist eng v e r b u n - u n (

j Chef der „Occidental Petroleum"

den mit d e m N a m e n A r m a n d H a m m e r , eine der schillerndsten Per- sönlichkeiten des 20.

sofort einen jährlich 500 000 D o l l a r schweren Job bei einer Tochterge- sellschaft v o n Occidental u n d ei- nen Sitz i m Aufsichtsrat. Schon i n d e n 60er Jahren, als auf der Gore- F a r m ein Z i n n - V o r k o m m e n ent- deckt w u r d e , kaufte H a m m e r das Grundstück für 160 000 D o l l a r - doppelt so viel w i e das einzige G e - genangebot. D a n n verkaufte H a m - mer das Grundstück zurück an

verhalf Familie Gore zum Aufstieg

Jahrhunderts, Gründer u n d lang- G o r e Senior u n d sicherte i h m ein jähriger Präsident eines der großen jährliche Pacht v o n 20 000 D o l l a r Ölmnltis O c c i d e n t a l P e t r o l e u m " , für die Rechte, das V o r k o m m e n Ölmultis, „Occidental

Es w a r H a m m e r , der A l b e r t G o r e , d e m ehemaligen Dorflehrer i n Ten- nessee, half, zuerst die W a h l z u m Abgeordneten ins Repräsentan- tenhaus, d a n n i n d e n Senat z u ge- w i n n e n . E r überhäufte G o r e senior mit G e l d aus d e m Ölgeschäft, u n d der Senator leistete H a m m e r die er- warteten Gegendienste. In d e n 60er Jahren, als der d a m a l i g e FBI-

abzubauen. G o r e Senior verkaufte das Grundstück an seinen Sohn für 140 000 Dollar, der, o b w o h l er w e i - ter die Schecks v o n Occidental kas- sierte, ab 1985 das L a n d der U n i o n Z i n c verpachtete.

Bei d e m T o d v o n G o r e Senior verfügte er über O c c i d e n t a l - A k t i e n i m Wert v o n 250 000 bis 500 000 Dollar. Er überließ das A k t i e n p a -

A k t i e n steil hoch, i m Jahr darauf gab der V i - zepräsident den Wert des Aktienpakets i m Familienbesitz schon

mit 500 000 bis 1 M i l l i o n D o l l a r an.

Präsident C l i n t o n besuchte i m ver- gangenen M o n a t K o l u m b i e n u n d gewährte d e m L a n d eine milliar- denschwere Hilfe. Der H i n t e r - g r u n d : seit acht Jahren bemüht sich

Occidental u m die Er- schließung des soge- n a n n t e n S a m o r e - Blocks i m Dschungel an der G r e n z e z u Vene- zuela. H i e r w i r d ein Öl- v o r k o m m e n v o n 1,5 bis 2.5 M i l l i a r d e n Barrel vermutet. Das Ölfeld liegt an der Grenze des U ' w a - S t a m - mes, das das Gebiet als heilig be- trachtet u n d sich mit aller Kraft der Erschließung widersetzt. Der S t a m m droht mit k o l l e k t i v e m Selbstmord. A I Gore, z u s a m m e n mit Energieminister Bill R i c h a r d - son, unterstützte kräftig aus d e m H i n t e r g r u n d die Erschließungs- pläne v o n Occidental - trotz Öko- logierethorik.

AI G o r e jr. hat, nach d e m E x e m - pel seines Vaters, während seiner

Das eigentliche Geschäft der amerikanischen Außenpolitik ist und bleibt immer noch das Geschäft

d u n g v o n A r z n e i m i t t e l n u n d m e d i - zinischem Gerät i n die junge So- wjetrepublik. Er w u r d e v o n L e n i n empfangen, der i h m empfahl, sich anstelle v o n H i l f s s e n d u n g e n mit gemeinsamen Wirtschaftsunter- nehmen z u befassen, u n d i h m das M o n o p o l für den Export v o n A s - best aus der Region Ekatarinen- b u r g erteilte. D a m i t begann die Geschäftskarriere des A r m a n d H a m m e r . Er gründete die erste Bleistiftfabrik i n der Sowjetunion (noch Jahrzehnte später trugen die sowjetischen Bleistifte seinen N a - men), danach importierte er aus der Sowjetunion große M e n g e n v o n Eichenholz für die Fässerfabri- kation u s w . Er erwarb Partien der R o m a n o v - J u w e l e n für einen Bruchteil ihres Wertes u n d w u r d e z u einem der größten zeitgenössi- schen K u n s t s a m m l e r . H a m m e r be- hielt seine Kontakte auf hoher u n d höchster Ebene i m K r e m l bis z u seinem T o d 1990 u n d schaltete sich als „ehrlicher M a k l e r " unzählige M a l e i n die amerikanisch-sowjeti-

schen Auseinandersetzungen ein.

W i e schon gesagt, geriet er i n d e n Verdacht, über seine Geschäftsin- teressen i n der Sowjetunion hinaus d e m Sowjetstaat z u dienen. Das FBI ermittelte, A r m a n d H a m m e r aber w a r viel z u einflußreich - u n d vorsichtig! - , u m belangt z u wer- den. D i e erheblichen S u m m e n , die v o n Occidental i n die Wahlkassen beider großen Parteien flössen, si- cherten i h m den Z u g a n g z u allen

hohen Regierungsstel- len, bis ins Weiße H a u s . U n d Occidental stieg i n die Reihen der größten Ölmultis der Welt auf.

N a c h d e m Z u s a m m e n - b r u c h der Sowjetunion öffneten sich - m i n d e - sten z u m Teil - auch die K G B - A r - chive. U n d die V e r m u t u n g aus ver- gangenen Jahrzehnten erhärteten sich - A r m a n d H a m m e r w a r viel mehr als ein amerikanischer Geschäftspartner der Sowjets. U n d er w a r viel mehr als ein Spion: er w a r der wichtigste Einflußagent der Sowjets i n den Vereinigten Staaten.

Unverständlich für den auslän- dischen Beobachter bleibt die Grundfrage: w i e w a r es möglich, daß angesichts der Rolle, die A r - m a n d H a m m e r i m A u f s t i e g der Familie G o r e gespielt hatte, u n d des Einflusses, den der schillernde Ölmagnat auch auf G o r e Junior ausgeübt hat, das amerikanische Establishment während acht Jah- ren das Schicksal der amerika- nisch-russischen Beziehungen weitgehend v o n d e m Protege eines A r m a n d H a m m e r s bestimmen ließ - u n d n u n womöglich sogar das Schicksal der U S A i n dessen Hände legt.

(4)

Politik

Das Dfiprrußcnblait

30. September 2000 - F o l g e 39 - Seite 4

Justiz:

„In den Bankrott treiben ...

M i t v i e l G e l d u n d Z i v i l r e c h t g e g e n d e n R e c h t s e x t r e m i s m u s 44

„Nazis i n d e n Bankrott t r e i b e n "

titelte d i e linke „taz" bereits a m 30.

A u g u s t . I n z w i s c h e n , d a sie selbst nahe a m Bankrott schwebt, ist a u c h die „taz" etwas vorsichtiger ge- w o r d e n . „Mit d e m Z i v i l r e c h t ge- gen N e o n a z i s ? " fragte sie erst kürz- lich u n d beschrieb d e n Fall der U S - a m e r i k a n i s c h e n G r u p p i e r u n g

„Aryan N a t i o n " , der m i t strafrecht- lichen S a n k t i o n e n i n d e n U S A nicht b e i z u k o m m e n w a r , d a dort das v o l l k o m m e n e Recht der Freiheit der M e i n u n g für jede G r u p p e gilt, a u c h w e n n sie n o c h so abseitige Ideen vertritt. Diese G r u p p i e r u n g w a r m i t einer Schadensersatzfor- d e r u n g v o n sieben M i l l i o n e n D o l - lar v o n der A n t i r a s s i s m u s - O r g a n i - sation „Southern P o v e r t y L a w C e n t e r " ( S P L C ) i n d e n R u i n getrie- ben w o r d e n . Bereits v o r h e r hatte die S P L C i n e i n e m ähnlichen Fall 12,5 M i l l i o n e n D o l l a r als Streitwert festsetzen lassen. D i e O r g a n i s a t i o n ist finanziell unabhängig: „Wir h a - ben 123 M i l l i o n e n auf der B a n k u n d ein N e t z v o n 45 000 S p e n d e r n . "

Möglicherweise ist geplant, i n der B u n d e s r e p u b l i k ähnliche O r - ganisationen z u schaffen, die, ali- mentiert m i t H u n d e r t e n v o n M i l - lionen v o n Steuergeldern, b a l d eine ähnliche F u n k t i o n ausüben könnten. U n d w a r u m nicht e i n paar Großkonzerne m i t „ein biß- chen D r u c k v o n der S t r a ß e " für d e n

„guten Z w e c k " g e w i n n e n ? S P L C - Sprecher M a r k P o t o k sieht jeden- falls gegenüber der „taz" k e i n e n G r u n d , w a r u m es n a c h d e m s e l b e n P r i n z i p nicht a u c h i n D e u t s c h l a n d

gehen sollte: das sei erfolgreicher als staatliche S a n k t i o n e n oder ein Verbot.

D o c h b i s l a n g s i n d d i e Schadens- e r s a t z s u m m e n i n D e u t s c h l a n d n o c h nicht h o c h g e n u g . Dieselbe G e r i c h t s e n t s c h e i d u n g i n D e u t s c h - l a n d hätte d e n verprügelten O p - fern d u r c h d i e M i t g l i e d e r der „Ary- an N a t i o n " vielleicht gerade ein- m a l ein S c h m e r z e n s g e l d v o n 10 000 M a r k gebracht. Daß ein deutsches Z i v i l g e r i c h t e i n O r g a n der B o u l e - vardpresse z u e i n e m Schmerzens- geld v o n 100 000 M a r k verurteilte, w i e 1969, als es einen E i n g r i f f i n d e n Intimbereich v o n P r i n z B e r n - h a r d der N i e d e r l a n d e u n d seiner Tochter P r i n -

Kontensperrungen sind rechtlich fragwürdig

zessin Irene seitens einer I l l u s t r i e r t e n f e s t s t e l l t e , blieb eine A u s n a h m e .

A n d e n m i l l i o n e n s c h w e r e n Exzes- sen v e r d i e n e n i n d e n U S A v o r a l - l e m d i e Anwälte (sie b e k o m m e n dort stets einen A n t e i l a m Strafgeld (punitive damages), w a s d a z u führt, d a ß d i e S u m m e n i m L a u f e der Z e i t i m m e r höher geschraubt w u r d e n . E i n e Beschränkung solch hoher G e l d s u m m e n auf e i n e n p o l i t i s c h rechten Bereich, w i e es e i n i g e n K o m m e n t a t o r e n v o r z u s c h w e b e n scheint, ließe sich a l l e r d i n g s k a u m realisieren, d e n n n o c h herrscht i n D e u t s c h l a n d der G r u n d s a t z der Gleichheit v o r d e m Gesetz, w a s ei- nige z w i s c h e n z e i t l i c h vergessen z u h a b e n scheinen.

D e r sächsische Ministerpräsi- dent K u r t B i e d e n k o p f ventiliert eine ähnliche Idee. Schadenser- satzansprüche sollen Rechtsexte- misten i n d e n R u i n u n d d a m i t ins gesellschaftliche A b s e i t s u n d i n d i e z i v i l e Handlungsunfähigkeit trei- ben. Bürger u n d Verbände sollten sich, so B i e d e n k o p f , m i t Z i v i l p r o - zessen gegen Rechts w e n d e n kön- nen. D e r Tatbestand der u n e r l a u b - ten H a n d l u n g n a c h § 823 B G B solle daher auf geeignete A r t u n d W e i s e erweitert w e r d e n , V e r b a n d s k l a g e - rechte müßten geschaffen w e r d e n u n d e i n „Haftungsdurchgriff"

v o m e i n z e l n e n N e o n a z i auf d i e hinter i h m stehende rechte Partei

m ü ß t e er- m ö g 1 i c h t w e r d e n . E r möchte d a h e r rechte Täter a u c h s c h o n für Taten haf- ten lassen, z u d e n e n sie n u r „ermu- haben. D a s w ä r e ein klassi- er G u m m i p a r a g r a p h , der der Willkür T ü r u n d T o r öffnen w ü r d e .

W o h i n aber ein solches S y s t e m führt, zeigt das Beispiel Italiens, w o kürzlich d i e Mailänder Scala d i e

„Frankfurter A l l g e m e i n e Z e i t u n g "

w e g e n einer n e g a t i v e n O p e r n k r i t i k auf z w e i M i l l i o n e n M a r k Scha- densersatz v e r k l a g t hat. G r u n d für diese a b s u r d e F o r d e r u n g : In Italien k a n n j e d e r m a n n eine Gebühren- m a r k e k a u f e n u n d d a m i t Beträge i n unbegrenzter H ö h e e i n k l a g e n . D i e

zwangsläufige Folge eines solchen Procedere wäre de facto eine Z e n - sur der W o h l h a b e n d e n über dieje- n i g e n , d i e sich d a n n das P r i v i l e g einer freien M e i n u n g nicht m e h r leisten könnten.

D i e s sollte a l l diejenigen, d i e m i t d e m großartigen I m p e t u s der A u f - klärung n a c h d e m E i n s a t z des Z i - vilrechtes r u f e n , e r m u t i g e n , sich d e n U r s p r u n g dieser riesigen Scha- d e n s e r s a t z s u m m e n i n d e n a n g l o - a m e r i k a n i s c h e n Ländern k l a r z u - m a c h e n : N a c h d e m nämlich i m Jah- re 1695 d i e V o r z e n s u r i n E n g l a n d abgeschafft w o r d e n w a r , versuchte der k o r r u p t e britische P r e m i e f R o - bert W a l p o l e i n d e n 30er Jahren des 18. Jahrhunderts, d i e Z e n s u r d e fac- to d u r c h eine maßlose E r h ö h u n g z i v i l r e c h t l i c h e r Strafgelder w i e d e r einzuführen. M i t zeitweise d u r c h - s c h l a g e n d e m E r f o l g : W e n i g e r w o h l h a b e n d e Bürger w u r d e n v o n d e n R e i c h e n i n d e n R u i n geklagt.

Ist es dieser R e c h t s z u s t a n d v o n v o r 270 Jahren, der der besorgten E i n - heitsfront antifaschistischer P o l i t i k v o r s c h w e b t ?

Bleibt e i n s t w e i l e n w o h l n u r d i e S p e r r u n g v o n B a n k k o n t e n . So v e r - sucht z u r Z e i t e t w a d i e „ P o s t b a n k "

n a c h einer Liste l a u f e n d K o n t e n p o l i t i s c h u n l i e b s a m e r K u n d e n z u kündigen. Bei M a s s e n m ö r d e r n ist ähnliches n a c h w e i s l i c h n o c h n i c h t versucht w o r d e n . D a s ist verfas- sungsrechtlich überaus fragwür- d i g u n d w i r d , so m e i n e n K e n n e r der M a t e r i e , auf D a u e r k e i n e r l e i E r f o l g haben. H a n s B. v . S o t h e n

Michels Stammtisch:

N e u e s S o w j e t s y s t e m ?

„Langsam auf den Geist" geht das Hinterhofgezänk der einstmals führen- den CDU-Größen dem Stammtisch im Deutschen Haus, der über solche Cha- rakterlosigkeit nur den Kopf schütteln kann. Angesichts der mehr als schwa- chen Regierungspolitik hofft der Stamm- tisch auf eine geschlossene Opposition, nach der er weiter Ausschau hält.

Die Gespräche am Stammtisch wand- ten sich vom Hinterhofgezänk der CDU dem Durcheinander auf dem europäi- schen Hühnerhof zu. Macht doch ange- sichts der Ölpreisexplosion in Europa jeder, was er gerade für richtig hält. Von gemeinsamem Handeln keine Spur! Und in diese Europäische Union (EU) will Friedbert Pflüger von der CDU „mit ei- nem großen Knall" am 1. Oktober 2004 zehn Länder aus Ost- und Südeuropa aufnehmen, wie er in Warschau erklärte.

Der Pflüger hat einen großen Knall, rea- gierte sarkastisch der Stammtisch. Ihm ist es unvorstellbar, wie beim Fortbe- stand der faktischen Finanzverfassung der EU mit ihrem milliardenschweren Nord-Süd-Finanzausgleich dieser auf den Osten ausgedehnt werden könnte, ohne den Westen, besonders Deutsch- land, zu ruinieren.

Luxemburgs Ministerpräsident Junc- ker meinte aeutlich, eine Gruppenauf- nahme in die EU „sei eine Wiedergeburt des Sowjetsystems". Es sei eine Moskau- er Erfindung gewesen, ein Satellitensy- stem zu schaffen. Jetzt bastelt die EU an der Renaissance dieses Systems.

Die CSU warnte derweil, daß Roman Herzogs „Grundrechtecharta' als „Ein- stieg in eine europäische Verfassung"

vollendete Tatsachen schaffen werde.

Eine öffentliche Debatte solle erst erfol- gen, wenn nichts mehr zu ändern sei.

Dem Stammtisch kam das sehr bekannt vor. Er erinnerte sich an Waigels „Der Euro kommt" und wünscht sich nur ei- nes: „Mehr Demokratie!"

Gedanken zur Zeit:

„Outfit" und Vaterland

Olympiade und Zeitgeist / Von Hans-J. v. Leesen

V o r der Fernseh- k a m e r a gefragt, für w e n sie d e n n hier i n S y d n e y kämpfe, e t w a für das V a t e r l a n d , antwortete eine junge S p o r t l e r i n aus der deut- s c h e n M a n n - schaft überrascht: „Für das Vater- land? N e i n , b e s t i m m t nicht. Für m i c h natürlich. U n d a u c h für d i e Mannschaft. A b e r fürs V a t e r l a n d ? D a s klingt k o m i s c h . " U n d nach ei- ner k u r z e n Pause, n a c h d e n k l i c h e r :

„Aber eigentlich kämpfen w i r ja d o c h für unser V a t e r l a n d . "

D i e M o m e n t a u f n a h m e zeigt d i e V e r w i r r u n g , v o n der v o r a l l e m d i e jüngeren D e u t s c h e n erfaßt w e r - d e n , w e n n sie nach i h r e m L a n d , nach i h r e m V o l k , nach i h r e m V a - terland gefragt w e r d e n . N a c h d e m m a n Jahrzehntelang diese Begriffe verhöhnt hat, sie versucht hat z u ersetzen d u r c h d e n u n v e r b i n d l i - chen s o z i o l o g i s c h e n Begriff der Gesellschaft, i h n e n n u r negative Eigenschaften unterstellt hat, s i n d viele jüngere Deutsche verblüfft, v e r w i r r t , unsicher, w e n n sie der W i r k l i c h k e i t begegnen.

Bei d e n O l y m p i s c h e n Spielen handelt es sich n u n e i n m a l u m d e n sportlichen Wettstreit v o n N a t i o - nen. A m Eröffnungstag marschie- ren nicht V e r e i n s m a n n s c h a f t e n auf, s o n d e r n Ländermannschaf- ten, u n d sie tragen Schilder mit d e n N a m e n ihrer Länder v o r w e g . Z u E h r e n des Siegers ertönt d i e N a t i o - n a l h y m n e seines L a n d e s , z u E h r e n der M e d a i l l e n g e w i n n e r w e r d e n

d i e N a t i o n a l f l a g g e n gehißt. M a n bedauert fast d i e j u n g e n D e u t - schen, d i e - b e i m letzten M a l selten g e n u g - auf d e m Siegertreppchen stehend, m a n c h m a l nicht recht z u w i s s e n scheinen, w i e sie sich i h r e n nationalen S y m b o l e n gegenüber z u v e r h a l t e n haben. D e n n i n n e n ist ja beigebracht w o r d e n , sei es i m Schulunterricht, sei es bei der tägli- chen Zeitungslektüre o d e r b e i m K o n s u m i e r e n des Fernsehpro- gramines, d a ß ihre N a t i o n , i h r V a - terland negativ besetzt ist. Äußert j e m a n d , er sei stolz darauf, D e u t - scher z u sein, schlägt i h m w i e h e r n - des, hämisches Gelächter entge- gen. „Typisch d e u t s c h ! " D a s heißt aus d e m M u n d e eine P u b l i z i s t e n : g a n z schön blöd.

In der Berichterstattung über d i e O l y m p i s c h e n Spiele v e r m e i d e t m a n möglichst d i e B e z e i c h n u n g

„Deutschland". So liest m a n e t w a in der Z e i t u n g über d i e Rangfolge der J u d o - K l a s s e bis 63 k g - F r a u e n , daß d i e G o l d m e d a i l l e g e w o n n e n sei v o n Severine V a n d e n h e n d e (Frankreich), Silber v o n S h u f a n g L i (China), B r o n z e v o n V a n d e c a v e y e (Belgien). Fünfte sei A n j a v o n K e - k o w s k i g e w o r d e n , aus H a n n o v e r . So v e r m e i d e t m a n d e n Begriff

„Deutschland".

M a n benutzt i n d e n M e d i e n u n d in der großen Politik offensichtlich u n g e r n das W o r t „Deutschland"

u n d spricht lieber v o n „der R e p u - b l i k " . M a n beobachte e i n m a l unse- ren Außenminister-Darsteller Jo- seph-Joschka F., m i t w e l c h e n V e r - r e n k u n g e n er es vermeidet, das W o r t „Deutschland" i n d e n M u n d z u n e h m e n . Er findet dafür h u n d e r t

U m s c h r e i b u n g e n . W e n n er konse- quent wäre, d a n n hätte er sich ge- weigert, d e n M i n i s t e r e i d a b z u l e - gen, i n d e m d i e Funktionsträger schwören, das W o h l des deutschen V o l k e s z u m e h r e n . M a n c h e e r i n - n e r n sich n o c h der s o z i a l d e m o k r a - tischen K u l t u s m i n i s t e r i n Schles- w i g - H o l s t e i n s , d i e sich weigerte, a n i h r e m Segelboot d i e deutscne F l a g - ge z u setzen u n d die daher i n e i n e m dänischen H a f e n m i t einer O r d - nungsstrafe belegt w u r d e .

W a r u m d e n n w o h l w a r D e u t s c h - l a n d d i e erfolgreichste O l y m p i a - N a t i o n 1936 u n d w a r u m w i e s d i e D D R so überragende L e i s t u n g e n ihrer Sportler auf? W e i l i n b e i d e n Fällen - u n d das hat nichts z u t u n m i t d e m i d e o l o g i s c h e n G e h a l t - das Gemeinschaftsgefühl aktiviert w o r d e n w a r . D i e Sportler traten e i n für d i e E h r e ihrer j e w e i l i g e n G e - meinschaft u n d w u c h s e n d a m i t über sich selbst h i n a u s . O f f e n b a r ist bei unseren mitteldeutschen Sport- l e r i n n e n u n d S p o r t l e r n d a v o n i m - m e r n o c h einiges übrig, w a s H a - r a l d S c h m i d t z u r berecntigt süffi- santen A u f s t e l l u n g eines M e d a i l - lenspiegels veranlaßte, n a c h d e m Schema v o r der W i e d e r v e r e i n i - g u n g . D a zeigte es sich, d a ß d i e M a s s e der deutschen O l y m p i a s i e - ge i m Jahre 2000 v o n S p o r t l e r n aus d e m Gebiet e r r u n g e n w u r d e , das bis 1990 z u r D D R gehörte, w ä h - r e n d d i e auf E x t r e m - I n d i v i d u a l i s - m u s g e t r i m m t e n u n d n u r d e m G e l d nachjagenden W e s s i s w e i t abgeschlagen w a r e n .

Für ihr Vaterland gehen sie also nicht i n die sportliche A r e n a . Sie las- sen sich aber sehr w o h l v o n i h r e m Vaterland ihr a u f w e n d i g e s T r a i n i g - s p r o g r a m m finanzieren, ihre Reise nach S y d n e y , ihr schickes Outfit u n d w a s alles dazugehört.

Sie s i n d i n die Irre geführte, o r i - entierungslose junge Deutsche u n d nicht v e r a n t w o r t l i c h für d i e Zerstörung des deutschen G e - meinschaftsgefühls, das m a n a u c h Nationalbewußtsein nennt.

Historienspektakel:

Carolus Rex Revivat

Mit Pferd und Wagen auf den Spuren Karls XII.

A l s der König K a r l XII. v o n S c h w e d e n i n der N a c h t v o m 10. auf d e n 11. N o v e m b e r 1714 a n das Triebseer Tor der schwedischen Fe- stungsstadt Stralsund klopfte, hatte er innerhalb v o n 14 Tagen 2400 K i l o - meter auf d e m Pferderücken bezie- hungsweise K u t s c h w a g e n zurück- gelegt.

Das Z i e l des V e r e i n s C a r o l u s Rex Revivat ist es, diese historische Tat noch e i n m a l aufleben z u lassen. D e r V e r e i n w u r d e a m 5. Februar 1998 gegründet, d e n V o r s i t z hat der frü- here Oberbefehlshaber der schwe- dischen Streitkräfte Generalleut- nant Äke Sagren. A l s Träger des Vereins fungieren das A r m e e m u s e - u m i n S t o c k h o l m u n d das Militärhi- storische M u s e u m i n Budapest so- w i e des K a r o l i n s k a Förbundet. D e r V e r e i n sieht seine A u f g a b e d a r i n , i n möglichst authentischer F o r m nach- z u w e i s e n , daß auch die Pferde u n d Reiter unserer Tage i n der Lage s i n d , d e n legendären Königsritt v o n Pite- sti i n Mittelrumänien d u r c h U n - garn, Österreich u n d D e u t s c h l a n d bis nach Stralsund, der früheren Hauptstadt des schwedischen P o m - mern, i n derselben Zeit w i e der d a - malige König durchzuführen. N e - ben d e m reitsportlichen Z w e c k w i l l m a n diese kulturhistorische V e r a n - staltung auch z u r Förderung der Kontakte z w i s c h e n d e n betreffen- den Ländern nutzen.

Besonderes G e w i c h t w u r d e auf die möglichst authentische D u r c h - führung gelegt. Es w u r d e n m i t U n - terstützung des A r m e e m u s e u m s h i - storische U n i f o r m e n angefertigt, moderne N a c h b i l d u n g e n der Post- kutschen gebaut s o w i e die Route entsprechend d e m historischen V o r b i l d gewählt. G e n a u w i e d i e h i -

storischen O r i g i n a l e dürfen die drei t e i l n e h m e n d e n Reiter während der Reise n u r v i e r Nächte i m Bett schla- fen. D a s Postsegelschiff H i o r t e n ist eine N a c h b i l d u n g eines u m 1680 be- nutzten Schiffes, gebaut u n d be- m a n n t v o m M a r i n e m u s e u m in K a r l s k r o n a .

Eigentlich sollte der Ritt schon 1999 stattfinden, aber aus verschie- d e n e n praktischen u n d finanziellen Gründen w u r d e er u m e i n Jahr ver- schoben. I m m e r h i n ist der A u f w a n d m i t r u n d 70 Personen, 35 Pferden u n d 25 F a h r z e u g e n nicht gering. Die Durchführung dieses Projektes baut z w a r auf i d e e l l e m Einsatz auf, doch entstanden nichtsdestotrotz Kosten.

70 000 Deutsche M a r k betrug das Gesamtbudget. H i e r halfen neben d e n S p o n s o r e n d i e Sport- u n d oder Geschichtsbegeisterten, die gegen E n t r i c h t u n g einer G e b ü h r i n zeitge- mäßer Ausrüstung a n einer oder mehreren E t a p p e n teilnahmen.

Weitere Unterstützung k a m seitens der s c h w e d i s c h e n Botschaften der durchreisten Länder, der Reitsport- organisationen entlang der Route s o w i e der Streitkräfte Rumäniens, U n g a r n s , Österreichs u n d der Bun- d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d .

A m 1. September startete der Dar- steller des Königs K a r l XII., Haupt- m a n n B e y r o n Johansson, i n Beglei- t u n g v o n Generalleutnant Äke Sag- ren u n d der ungarischen Reiterin E d i n a Diözegi z u der insgesamt 2400 K i l o m e t e r langen T o u r über H e r m a n n s t a d t , Weissenstadt, Clau- senburg, Budapest, W i e n , L i n z , Pas- sau, R e g e n s b u r g , Nürnberg, Hanau, M a r b u r g , Kassel, H i l d e s h e i m , Celle, L u d w i g s l u s t , P a r c h i m u n d Güstrow nach S t r a l s u n d , das a m 19. Septem- ber erreicht w u r d e . M a n u e l Ruoff

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