25. April 2013, Uwe Dietrich, Dortmund
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Substitution unter REACH
Zulassungsantrag oder auf Alternativen umstellen?
Sanitär
07.05.2013 3 Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH Sanitär
Über 60 Jahre auf der Suche nach der besten Oberfläche
Mit Patina fing alles an
07.05.2013 5 Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
Jede neue Entwicklung und jeder neue Trend haben einen Treiber!
Die Firma Dornbracht sucht schon über 60 Jahre nach neuen Oberflächen zur Differenzierung zum Wettbewerb.
Allein Dornbracht hat in den letzten 60 Jahren bereits über 100 verschiedene Oberflächen entwickelt, ausprobiert und verkauft.
2005 21 Oberflächen im Lieferprogramm 2009 17 Oberflächen im Lieferprogramm 2011 14 Oberflächen im Lieferprogramm
Chrom weiß Lack schwarz Lack Platin
Platin matt Chrom matt Gold Messing (Goldlegierung) mehr als
99%
Der Verbraucher kauft Chrom
07.05.2013 7 Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
07.05.2013 9 Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
07.05.2013 11 Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH
Über 50 Jahre auf der Suche nach der idealen Oberfläche
Die Sanitärindustrie bemüht sich gemeinsam um eine Autorisierung!
Um kartellrechtlichen Schwierigkeiten vorzubeugen, sind fast alle Sanitärfirmen dem selben Konsortium beigetreten und werden außerhalb zusätzlich noch durch einen Anwalt kartellrechtlich betreut.
Die funktionalen Anforderungen an die Oberfläche sind hoch Hinzu kommen noch die dekorativen Anforderungen.
Funktionale Schichten mit dekorativem Charakter
Anforderungen an die Industrie
13
Die Zusammenarbeit und die Arbeit in einem Konsortium sind zeitaufwendig.
Die Findung einer akzeptierten und zielführenden Vorgehensweise bei über 150 unterschiedlichen Firmen ist mit viel Abstimmungsaufwand verbunden.
Die Interessenslage der Firmen ist sehr unterschiedlich. Das kann an einem Beispiel verdeutlicht werden.
Was ist „meine„ Firma noch wert, wenn ich über die Anwendung meiner Kernkompetenz nicht mehr selbst (unternehmerisch) entscheiden kann?
Will ich die unternehmerischen Entscheidungen von meinem Lieferanten treffen lassen?
Wie ist die Interessenslage von meinem Lieferanten, wie wichtig sind wir für Ihn.
Wie geht es weiter, wie bekommen wir Planungssicherheit für die nächsten Jahre?
Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Substitution unter REACH Anforderungen an die Industrie
Die FuSchiDeC–Gruppe verfügt über langjährige Erfahrung und umfassendes Wissen in der Galvanotechnik, Lackiertechnik und Dünnschichttechnik.
In der Gruppe ist die Erfahrung mit alternativen Oberflächen vorhanden.
Durch zahlreiche Untersuchungen in den internen Labors ist das Wissen auch gut dokumentiert.
Die meisten Oberflächen wurden bereits im Markt eingeführt, so dass eine lange Felderfahrung vorhanden ist.
Was uns fehlt, ist die Erfahrung in dem Zulassungsverfahren.
Wie genau, wie umfangreich, wie wissenschaftlich müssen die Alternativen bewertet werden?
Der Aufwand für die grobe Beschreibung und Beurteilung der Alternativen ist überschaubar.
Die Frage ist, reicht das aus, wird die Beurteilung anerkannt, welche Prüfungen werden verlangt?
Anforderungen an die Industrie
Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 201315
Substitution unter REACH
Anforderungen an eine Oberfläche und mögliche Alternativen
Welche Möglichkeiten, welche Schichten gibt es?
Dekorative Schichten
Uhren / Schmuck / Schreibwaren / Armaturen / Beschläge / Funktionsteile Galvanische Schichten /Lackschichten / Lack-PVD-Kombination
Neue farbige Dekorschichten / PVD-Niobschichten
Tribologische Schichten Verschleißminderung
Abscheidung von Hartstoffschichten im PVD oder CVD Verfahren (TiN, CrN TiCN, AlTiN, …)
Tribologische Schichten Reibungsminderung
Kohlenstoffhaltige Schichten DLC und X-DLC Schichten
Optische Schichten
Spiegel- und Reflektoren-Beschichtung
Biologisch verträgliche Schichten
Meist im PVD Verfahren aufgebrachte TiO, TiN, TiC, …
Korrosionsschutzschichten
Galvanisch oder im PVD / CVD Verfahren aufgebrachte Mehrfachschichten. Poly-Para-Xylylen-Beschichtung.
Weitere Felder der Beschichtung
Nanotechnologie
Ormocere Beschichtungen Wärmedämmschichten
Produktvielfalt und unterschiedliche
Einsatzorte stellen hohe Anforderungen an
die Funktionalität der Oberfläche.
Sehr gute Korrosionsbeständigkeit Hohe Kratzfestigkeit
Geringer Abrieb
Unempfindlich gegen Chemikalien und Reiniger
Makelloses Aussehen Langlebigkeit (30 Jahre) Farbgleichheit der Bauteile Trinkwassergeeignet
Anforderungen an eine Oberfläche
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Substitution unter REACH
Anforderungen an eine Oberfläche und mögliche Alternativen
Sanitär
Werkstoff Substrat:
- Messing - Zink-Druckguß - Kunststoff
Schichtaufbau Korrosions- beständigkeit Härte / Abrieb- beständigkeit Ästhetik / Glanz / Anmutung Chemikalien- beständigkeit (Reinigungsmittel / Kosmetika) Reinigungs- freundlichkeit (Benetzungswinkel) Lebensdauer Haltbarkeit (Veränderung mit der Zeit) Haptik / Gefühl beim Anfassen / Wertigkeit Kosten Wirtschaftlichkeit Verfahrenstechnik Badführung Prozesstemperatur Großserientauglich für Sanitär Erfahrung mit Serienfertigung Verbraucher- Käuferverhalten- verhalten Bemerkungen Glanz-Nickel / Chrom VI
Kupfer / Glanz-Nickel / Chrom VI Halbglanz-Nickel / Glanz-Nickel/ Chrom VI
Messing / Patina
Glanz-Nickel / Chrom III Kupfer / Weißbronze / Chrom III Chrom Optik
Grundierung / PVD Schicht / Decklack Kupfer / Glanz-Nickel / Platin
Kupfer / Glanz-Nickel / Nickel-Palladium / Platin Glanz-Nickel / Gold
Kupfer / Glanz-Nickel / Gold Glanz-Nickel / Goldlegierung Glanz-Nickel / Ruthenium Kupfer / Glanz-Nickel / Ruthenium Glanz-Nickel / Silber
Kupfer / Glanz-Nickel / Silber Grundierung / Pulverlack Nickel / Pulverlack Grundierung / Nasslack Nickel / Nasslack Glanz-Nickel / PVD Glanz-Nickel / Chrom III / PVD Kupfer / Weißbronze / Chrom III / PVD Glanz-Nickel / CVD
Glanz-Nickel / Chrom III / CVD Kupfer / Weißbronze / Chrom III / CVD Glanz-Nickel / DLC
Glanz-Nickel / Chrom III / DLC Kupfer / Weißbronze / Chrom III / DLC
Bewertung der Alternativen
Sanitär
Werkstoff Substrat:
- Messing - Zink-Druckguß - Kunststoff
Schichtaufbau Korrosions- beständigkeit Härte / Abrieb- beständigkeit Ästhetik / Glanz / Anmutung Chemikalien- beständigkeit (Reinigungsmittel / Kosmetika) Reinigungs- freundlichkeit (Benetzungswinkel) Lebensdauer Haltbarkeit (Veränderung mit der Zeit) Haptik / Gefühl beim Anfassen / Wertigkeit Kosten Wirtschaftlichkeit Verfahrenstechnik Badführung Prozesstemperatur Großserientauglich für Sanitär Erfahrung mit Serienfertigung Verbraucher- Käuferverhalten- verhalten Glanz-Nickel / Chrom VI
Kupfer / Glanz-Nickel / Chrom VI
Halbglanz-Nickel / Glanz-Nickel/ Chrom VI
Messing / Patina
Chrom Optik
Grundierung / PVD Schicht / Decklack
Glanz-Nickel / Gold Kupfer / Glanz-Nickel / Gold Glanz-Nickel / Goldlegierung
Glanz-Nickel / CVD
Glanz-Nickel / Chrom III / CVD Kupfer / Weißbronze / Chrom III / CVD
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REACH ist ein schwacher Treiber für neue Oberflächen in der Sanitärindustrie.
Die Differenzierung zum Wettbewerb, mit der Aussicht auf ein „gutes Geschäft“,
auf Wachstum, höhere Deckungsbeiträge, etc. treiben die Sanitärindustrie bereits über 60 Jahre an, neue Oberflächen zu entwickeln.
Hierzu wurden erhebliche Mittel in Forschung, Entwicklung und Anlagen investiert.
Das Ergebnis ist eine umfangreiche Palette von verschiedenen Oberflächen.
Viele dieser Oberflächen werden nur für eine kleine „zahlungskräftige“ Zielgruppe in kleinen Stückzahlen gefertigt.
Die Sanitärindustrie hat einen umfassenden Überblick über alle möglichen und unmöglichen Oberflächenalternativen, die für Armaturen in Frage kommen.
Alle realisierbaren Alternativen wurden entwickelt oder adaptiert, umgesetzt und getestet.
Substitution unter REACH Anforderungen an die Industrie
Was viel wichtiger ist, der Kunde hat sich für seine Oberfläche entschieden.
Trotz des sehr breiten Angebotes verschiedener Oberflächen auf dem Markt,
kaufen über
99 %
der Kunden verchromte Armaturen. Was bedeutet das?Ohne Autorisierung droht der Totalverlust
Ein Verbot von Chrom VI in Europa wird das Verbraucherverhalten nicht verändern.
Der Kunde wird noch nicht einmal merken, dass Chrom VI in Europa nicht mehr verarbeitet wird.
In unserer global tätigen Wirtschaft wird diese Lücke durch Unternehmen, die außerhalb Europas fertigen, schnell geschlossen.
Auf der Strecke bleiben kleinere, mittlere und lokal tätige Unternehmen.
Diese Unternehmen stehen für Vielfalt und Innovation auch in der Oberflächentechnologie.
Ein Totalverlust?
Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 201321
Substitution unter REACH Sozioökonomische Analyse
Die zweite Hürde ist die SEA
Hier muss der Beweis erbracht werden, dass der wirtschaftliche Nutzen größer ist , als das gesundheitliche Risiko der Mitarbeiter.
Chrom VI wird nur innerhalb der Fertigung benutzt, der Endverbraucher hat keinen Kontakt mit Chrom VI.
Die Sanitärindustrie muss und wird auch eine SEA erstellen oder erstellen lassen.
Der FuSchiDeC-Kreis hat, im Gegensatz zu den Alternativen, bei der SEA keine Erfahrung.
In der Wirtschaft hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass die finanziellen Mittel besser in die Vermeidung von Fehlern als in die Beseitigung der Folgen zu investieren sind.
Aus diesem Grund arbeiten wir an einer anderen Alternative, welche unsere Mitarbeiter sofort und besser schützt.
Wir möchten, unabhängig von dem Ergebnis der SEA,
(hoher wirtschaftlicher Nutzen ist gleichbedeutend mit weiter fertigen wie bisher)
einen alternativen Weg gehen.
Jahre
Toleranzgrenze 4:1.000
Akzeptanzgrenze 4:10.000
nicht hinnehmbares Risiko
Ein Schadenseintritt ist hinreichend wahrscheinlich
Gefahr für die Gesundheit
Exposition-Risiko-Beziehungen für krebserzeugenden Gefahrstoffen
Basis AGS
23
Jahre
Toleranzgrenze 4:1.000
Akzeptanzgrenze 4:100.000
nicht hinnehmbares Risiko
Ein Schadenseintritt ist hinreichend wahrscheinlich
Gefahr für die Gesundheit
Substitution unter REACH SEA
Exposition-Risiko-Beziehungen für krebserzeugenden Gefahrstoffen
Basis AGS
Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 2013
Jahre
Toleranzgrenze 4:1.000
Akzeptanzgrenze 4:100.000
nicht hinnehmbares Risiko
Ein Schadenseintritt ist hinreichend Wahrscheinlich
Gefahr für die Gesundheit
Exposition-Risiko-Beziehungen „Modell FuSchiDeC“
Uwe Dietrich Aloys F. Dornbracht GmbH&Co.KG Workshop Substitution unter REACH BAuA, Dortmund 25. April 201325
Substitution unter REACH Anforderungen an die Industrie