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Mäusebekämpfung imObstbau: Tipps undTricks für den spätenHerbst

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Academic year: 2022

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 24/01 679

Mäusebekämpfung im Obstbau: Tipps und Tricks für den späten Herbst

Bald ist die anstrengende Zeit der Obsternte vorbei. Jetzt geht es ums Lagern und Sortie- ren. Das ist die ideale Zeit für Mäuse – und die ideale Zeit für den Mäusefang.

Den Mäusen den Schutz wegnehmen

In den Anlagen liegt jetzt viel Fallobst am Boden, aber auch abgerissene Äste und Laub. Um den Mäusen keine natürliche Deckung zu geben, müssen die Baumreihen jetzt gereinigt und die Fahrgassen gemulcht wer- den. Auch ist es sinnvoll, dem Zaun entlang die Vegetation ganz kurz zu mulchen oder mit Herbizid abzuspritzen.

Sobald die Hagelnetze wie- der geöffnet werden, können die Raubvögel und Füchse un- gehindert in den kahlen Fahr- gassen jagen. Weitere mögli- che Präventionsmassnahmen sind: Pflege der Baumscheibe bei Hochstämmen, Sitzstangen für Raubvögel aufstellen, Nist- kästen für Nachtraubvögel an- bringen (die Vögel benützen diese auch im Winter als Zu- fluchtsort), gefangene Mäuse tiefkühlen, um die Raubvögel bei langanhaltender Schnee- decke zu füttern.

Jetzt ist das Mäusefangen besonders leicht

Beim Mulchen werden vieler- orts die hoch aufgeworfenen Erdhaufen der Mäuse auffal- len. Die Nager bauen in Herbst grosse Vorratskammern, die sie mit allerhand dicken, safti- gen Wurzeln füllen. Die letzten Jungpaare bilden sich und bau- en Nester, Vorratskammern und neue Gänge, um im Win- ter zu überleben. Jetzt ist es sehr einfach, die noch beleb- ten Bauten zu finden. In ein paar Monaten werden die Mäuse keine Erdhaufen mehr aufwerfen. Dann wird eine ge- zielte Bekämpfung um einiges schwieriger werden. Wer die Mäuse nicht sofort bekämpfen kann, tut gut daran, die gefun- denen Bauten mit farbigen Schleifen an den Bäumen zu markieren, damit diese Stellen

später mühelos wieder gefun- den werden können.

Die relativ milde Tempera- tur und die mässige Boden- feuchtigkeit erleichtern das Mäusefangen. Sobald regel- mässige Regenfälle den Boden durchnäs- sen, wird die Ar- beit schwieri- ger und müh- samer. Und ist gar der erste Schnee gefallen, so haben die Mäuse eine un- übertreffliche De- ckung. Bei langanhal- tend dicker Schneedecke le- ben sie zudem nicht mehr aus- schliesslich unter, sondern be- wegen sich mit Vorliebe auf dem Boden, wo sie noch reich- lich Nahrung finden und leicht an die Baumrinden herankom- men. Dann entstehen die typi- schen Schadbilder der gerin- gelten Bäume

Die Mäusepopulation ist im Winter geschwächt Unter dem Einfluss von Win- terfrost und Feuchtigkeit kön- nen die von den Mäusen gebil- deten Gänge in sich zerfallen.

Damit wird der lebenswichti- ge Bodenschluss der Wurzeln wieder gewährleistet. Der Mäusefänger kann diesen Vor- gang durch Zerdrücken der Gänge noch beschleunigen.

Ein starker Baumrückschnitt ermöglicht zudem, das Gleich- gewicht zwischen Wurzel und Holzmasse wieder herzustel- len. Nur leicht geschädigte Bäume können sich erholen und im Frühling die Blüte bes- ser überstehen.

Der schöne Herbst hat noch vielerorts ein starkes Wachs- tum der Grasnarbe ermög- licht. Optimale Bedingungen also für die Mäuse, um ihre Winterlager zu füllen. Im Herbst fängt man üblicherwei- se nicht mehr so viele Mäuse pro Bau. Die Populationsdich- te ist zwar noch hoch, auch die Vermehrung steht noch nicht ganz still, doch die Ver- breitung der Mäuse in der

Landschaft lässt stark nach.

Bald aber wird die natürliche Sterblichkeit mit der Kälte und der Feuchtigkeit zunehmen und die Populationsdichte von selbst abnehmen. Die Mäuse- population wird unter starkem Druck stehen – und das ist die beste Zeit, um beim Mäuse- fang sehr effektiv zu sein. Wer seine Fänge gewissenhaft pro- tokolliert, wird die Entwick- lung der Populationsdichte und -zusammensetzung sehr gut verfolgen können.

Die Maus kostet im Obstbau viel Geld!

Sollen die Bäume den Winter ohne Schäden überstehen, ist eine gründliche Mäusebekämp- fung erforderlich. Und sie lohnt sich, denn im Winter können die Mäuse erhebliche Schäden verursachen. Es ist nicht unüb- lich, dass im Frühling zehn Pro- zent der Obstbäume wegen Mäuseschaden ausfallen. Ganz klar: Die Maus ist der bedeu- tendste Schädling im Obstbau!

Wer eine neue Obstanlage plant, lässt sich mit Vorteil von einem Mäusefachmann beraten. Heute gibt es geeig- nete Präventionsmassnahmen gegen den Mäuseeinfall, und diese sind wesentlich günsti- ger als die Kosten späterer Schäden. Gut bewährt hat sich das Anlegen von Mäuse- sperren in Form eines 60 cm tief eingegrabenen Drahtge- flechts, das zirka 50 cm aus dem Boden ragt. Die Obstbäu- me sollen erst gepflanzt wer- den, wenn die Mäusepopulati- on wirklich unter Kontrolle ist. Ist dies im Winter nicht möglich, so wird mit der Pflanzung besser bis zum Frühjahr gewartet. Bäume, die fürs Erste eingeschlagen wer- den, müssen ebenfalls vor Mäusen, insbesondere vor Feldmäusen, geschützt wer- den. Am besten werden sie dort eingeschlagen, wo keine Mäuse vorkommen, bzw. wo die Mäusebekämpfung bereits erfolgreich war.

JEANMALEVEZ, BREITENHOF, WINTERSINGEN

Die zur Strecke gebrachten Mäuse.

(Foto: Franz Schwendimann, Bern)

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