• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Sepsis: Volumentherapie mit Kristalloiden und Humanalbumin" (21.11.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Sepsis: Volumentherapie mit Kristalloiden und Humanalbumin" (21.11.2014)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 2082 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 111

|

Heft 47

|

21. November 2014 Diabetisches Makulaödem – Aller-

gen gab bekannt, dass die Europäi- sche Kommission die Zulassung für Ozurdex® (Dexamethason 700 Mikro- gramm intravitreales Implantat in ei- nem Applikator) erweitert hat auf die Behandlung bei erwachsenen Patien-

ten mit einer Sehbeeinträchtigung auf- grund eines diabetischen Makula- ödems (DMÖ), die pseudophak sind oder auf eine Therapie mit Nicht-Korti- kosteroiden unzureichend ansprechen oder bei denen diese als unpassend

angesehen wird. EB

KURZ INFORMIERT

SEPSIS

Volumentherapie mit Kristalloiden und Humanalbumin

Die Mortalitätsrate konnte bei Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock in Studien durch Albumin gesenkt werden.

P

atienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock soll- ten gemäß der internationalen Leit- linie der Surviving Sepsis Cam- paign als initiale Volumenersatz - therapie Kristalloide erhalten. Von Hydroxyethylstärke (HES) wird ab- geraten (1). „Es zeigte sich in meh- reren Studien eine erhöhte Sterb- lichkeit unter HES bei Sepsis“, er- klärte Prof. Dr. med. Josef Briegel, Universität München. Bei Patien- ten, die substanzielle Mengen Kris- talloide benötigen, wird der Einsatz von Humanalbumin empfohlen (1).

Albumin in Studien geprüft

Auch die S3-Leitlinie zur intravasa- len Volumentherapie spricht sich für kristalloide Lösungen aus und rät ebenso von HES bei kritisch kranken Patienten ab. Lässt sich ei- ne akute Hypovolämie dadurch nicht ausreichend ausgleichen, kann darüber hinaus Gelatine und Albu- min zum Einsatz kommen (2). Dr.

med. Ole Bayer vom Universitäts- klinikum Jena warnte aber, denn

„Gelatine wurde vor 60 Jahren ohne ausreichende klinische Prüfung zu- gelassen, Daten aus großen Studien fehlen“. Zudem habe sie wohl ein ähnliches Nebenwirkungspotenzial wie HES, so sein Fazit.

Laut Briegel basieren die Emp- fehlungen für die Gabe von Hu- manalbumin auf mehreren Stu - dien. In einer Post-hoc-Analyse der SAFE-Studie war die Sterblichkeit in der (vorab definierten) Subgrup- pe der Patienten mit schwerer Sepsis bei Gabe von Albumin um vier Prozent im Vergleich zur Gabe von Salzlösung signifikant redu- ziert (Odds Ratio nach multivariater Analyse 0,71, p = 0,03) (3).

In den sich anschließenden Stu- dien EARSS und ALBIOS erhielten

Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock als Volumener- satztherapie eine kristalloide Lö- sung mit beziehungsweise ohne 20-prozentiger Albuminlösung (4, 5).

Bei der ALBIOS-Studie (n = 1 818) verfolgten die Ärzte in der Albu- min-Gruppe das Ziel, während des Aufenthaltes auf der Intensivstation oder bis zu 28 Tage nach Randomi- sierung den Albuminspiegel auf 30 g/L zu halten. In der EARSS- Studie (n = 794) wurden 180 g Al- bumin nach einem starren Schema über drei Tage verabreicht.

Gemäß Briegel konnte in der bis- lang nicht publizierten EARSS-Stu- die die 28-Tage-Mortalität in der Gruppe mit zusätzlichem Albumin absolut um 2,2 Prozent (p = 0,42) und relativ um 8,4 Prozent reduziert werden (4). In der ALBIOS-Studie zeigte sich weder nach 28 noch nach 90 Tagen ein signifikanter Un- terschied in der Mortalität zwischen den Gruppen (5).

In einer Post-hoc-Analyse redu- zierte Albumin die relative 90-Tage- Sterblichkeit in der Subgruppe mit septischem Schock bei Randomisie- rung jedoch signifikant (p = 0,03).

Zudem habe sich bei sekundären Endpunkten eine deutliche Überle- genheit gezeigt. So bewirkte Albu- min häufiger in 24 Stunden eine hä-

modynamische Stabilisierung, eine kürzere Dauer der Vasopressions- therapie und eine frühere negative Flüssigkeitsbilanzierung.

Ergebnisse waren konsistent

Eine Metaanalyse der publizierten gepoolten Intend-to-treat-Daten der drei Studien ergab einen signifikan- ten Behandlungsvorteil für Albumin (6). „Die Ergebnisse waren konsis- tent“, betonte Briegel, was die Auto- ren auf die immunologischen Effek- te von Albumin zurückführen. „Al- bumin korrigiert nicht nur den kol- loidosmotischen Druck, sondern hat auch ausgeprägte antioxidative und antiinflammatorische Eigenschaf- ten; zudem ist es ein Trägerprotein für eine Reihe von Substanzen“, er- läuterte er. Die Studien SAFE und ALBIOS hätten darüber hinaus ge- zeigt, dass Albumin als Kolloid im Rahmen einer kristalloidbasierten Volumentherapie bei schwerer Sep- sis und septischem Schock sicher sei, fügte Briegel hinzu.

Diplom-Biochemikerin Petra Eiden

Quelle: Satellitensymposium „Kolloide in der Inten- sivmedizin – Neubewertung 2014“ im Rahmen des HAI 2014, in Berlin; Veranstalter: CSL Behring

@

Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit4714 oder über QR-Code

P H A R M A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Im Jahre 2005 berichtete Confalonieri in einer Doppelblind-Studie, dass niedrig dosiertes Hy- drocortison (10 mg/h für 7 Tage) bei Patienten mit schwerer ambulant erworbener Pneumo-

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie erstmalig bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock und sepsis-assoziierter

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock die Einführung eines CDSS mit Verbesserungen der

genannten Studien zum CPB wird auf eine bessere Repräsentanz des Blutdrucks unter Widerstandsverlust in der A. Bei 11 der 14 untersuchten Patienten reduzierten Dorman et al.

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die erste Studie, die zeigt, dass die gleichzei- tige, selektive Reduktion von zirkulierendem Endotoxin, IL-6 und C5a durch ein

Treatment with granulocyte-macrophage colony-stimulating factor is associated with reduced indoleamine 2,3-dioxygenase activity and kynurenine pathway catabolites in

Eine beachtliche Menge an experimenteller und klinischer Forschung wurde in den letzten Jahren dem Zusammenhang von Single Nukleotid Polymorphismen der Toll- like Rezeptoren bei

Nachfolgend testeten wir erstmalig in einer prospektiven doppelverblindeten randomisierten placebo-kontrollierten multizentrischen Studie, ob eine Reaktivierung von Monozyten/