Wochenmarkte, Marktorte und Marktzyklen in Vorderasien 19
m a d e n z e 11 b a s a r e Z e n t r a 1 a f g h a n i stans (K. Ferdinand 1962; Ch. Jentsch 1973,
S. 169fT.). Diese Zeltbasare entwickelten sich, nach
dem das westliche Zentrale Hochland (Ghorat) Ende
des 19. Jh. paschtunischen Nomaden als Sommerwei degebiet zugewiesen worden war. Die eingesessene
Aymaq-Bevolkerung verfiigte iiber keinerlei eigene Marktorte, so dafi die von paschtunischen Nomaden
getragenen Zeltbasare als die ersten Standorte eines organisierten Handelsaustauschs in diesem Raum gel
ten miissen. Die wichtigsten dieser Nomadenbasare
gruppieren sich im Umkreis der neugeschaffenen Hauptstadt der Provinz Ghor, Chaghcharan (Gomab,
Charas, Abul u. a.). Sie werden nur wahrend des Sommers und fiir eine unterschiedliche Dauer betrie
ben. Seit den sechziger Jahren ist ihnen in den an Ver
waltungssitzen neu errichteten kleinen Basaren des Zentralen Hochlandes, vor allem aber im rasch wach
senden stadtischen Basar von Chaghcharan, eine Kon kurrenz erwachsen. Die nomadischen Handler haben
es aber verstanden, sich dieser Entwicklung anzupas
sen, indem sie ihre Verkaufszelte zeitweise auch am
Rande der neuen Basare aufstellen.
Die Nomadenzeltbasare stellen eine regionale Son
derform dar, die sich unter den spezifischen wirt schafts- und sozialgeographischen Bedingungen eines
peripheren Raumes entwickelt und wegen ihres ex
zeptionellen Charakters betrachtliches wissenschaftli
ches Interesse gefunden hat. Im Gegensatz dazu sind
die Wochenmarkte vor allem in den gut erschlossenen
Gunstraumen der Bewasserungslandwirtschaft veran
kert. Obwohl sie hier einen wichtigen Faktor fiir die Marktbindung der Landbevolkerung bilden, sind sie
im einzelnen kaum untersucht worden. Auf diese For schungslucke aufmerksam zu machen, ist ein wichtiges Anliegen dieses Beitrages.
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III. DIE WOCHENMARKTE UND IHRE ROTATIONEN IM WESTLICHEN
MITTELANATOLIEN1)
Mit 3 Abbildungen, z. T. als Beilage (I) Beate Oettinger
Es ist seit langem bekannt, dafi sich in vielen Ge bieten Ostasiens, Tropisch-Afrikas und Lateinameri kas die Ausbildung von zentralen Orten unterer Stufe aus einem alteren Netz von periodischen Markten
*) Das Thema dieser Untersuchung wurde mir von Herrn Prof. W. Hutteroth vorgeschlagen, dem ich auch bei der Ausarbeitung wertvolle Anregungen verdanke.
oder zumindest iiber solche Markte als Zwischensta dium vollzieht. Wahrend die Zahl der Veroffentli chungen iiber derartige Marktsysteme in Lateinameri ka und Siidostasien schon relativ grofi ist2), liegen bis her nur wenige Arbeiten iiber periodische Markte des
2) Vgl. Bromley, Periodic Markets, Daily Markets, and Fairs: A Bibliography. Melbourne 1974.
20
Erdkunde Band 30/1976
nah- und mittelostlichen Raumes vor. Die Verfasserin
hat daher versucht, das System der Wochenmarkte im
westlichen Mittelanatolien zu untersuchen. Wegen
der wissenschaftlichen Aktualitat des Problems sollen
einige erste Ergebnisse vorab mitgeteilt werden.
Uber turkische Wochenmarkte gab es bislang nur wenig Informationen. Die Existenz periodischer Mark
te war zwar grundsatzlich bekannt, doch waren die Zusammenhange des Marktsystems im einzelnen vol
lig unklar. Offen waren etwa die Fragen, welche Bran chen auf dem Wochenmarkt anzutreffen sind, in wel
cher Beziehung der periodische Markt zu den statio naren Handelseinrichtungen steht, oder wie sich die Zahl der Wochenmarkte im Untersuchungsgebiet auf
die einzelnen Wochentage verteilt. Insbesondere aber
war bisher noch vollig unbekannt, welche Wege die
einzelnen Handler im Wochenrhythmus zuriicklegen -
ein Problemkreis, der auch bei Untersuchungen uber periodische Markte in anderen Teilen der Erde meist nur sehr am Rande beriihrt wird. Die Verfasserin hat daher auf einer langeren Reise im Sommer 1974 in der westlichen Tiirkei - vornehmlich in den Provinzen Kutahya, U?ak, Denizli, Burdur, Isparta und Afyon - 55 Wochenmarkte verschiedener Grofie besucht und dabei iiber Dolmetscher Gesprache mit 500 bis 600
Personen gefiihrt. Im Rahmen von unauffalligen Un terhaltungen konnte festgestellt werden, welche Mark
te die Handler im Ablauf der Woche aufsuchten. Dies beziigliche Auskiinfte liefien sich durch den Besuch der
angegebenen Orte am Markttag iiberpriifen und in der Regel verifizieren. Weiterhin wurden in 19 Orten die Marktstande und die festen Laden kartiert oder zu
mindest in ihrem zahlenmafiigen Umfang erfafit. Als wichtigste Ergebnisse dieser Untersuchung zeichnen
sich folgende Sachverhalte ab:
Wochenmarkte werden in jeder Provinzhauptstadt (vilayet-, il merkezi), in alien Kreisstadten (kaza-, ilce merkezi), in der Mehrzahl der Amtsorte (nahiye-, bucak merkezi) und gelegentlich sogar in Dorfern des Untersuchungsgebietes abgehalten. Der in der Regel
nur am Markttag anwesende ambulante Handel fiihrt stets auch zu einer Stimulierung des ortsansassigen, stationaren Handels an diesem Tage. Vor allem die dem Marktplatz benachbarten Geschafte und Dienst
leistungseinrichtungen sind wahrend des Wochenmark
tes stark am Marktgeschehen beteiligt. Umgekehrt macht an den marktfreien Tagen nicht nur der Markt
platz einen ausgestorbenen Eindruck, sondern auch
in den festen Laden ist der Geschaftsgang flau. Statio
nare und ambulante Handels- und Dienstleistungsein richtungen eines Ortes konnen unter diesem Gesichts
punkt am Markttag als Einheit betrachtet werden.
Doch mussen noch gewisse Differenzierungen zwi
schen beiden vorgenommen werden.
Da das Angebot des stationaren Handels beziiglich Qualitat und Preis der Ware einen hoheren Rang
einnimmt als das Angebot des Wochenmarktes, dessen
Giiter in der Regel einfacherer Art sind, ist am Markt
tag der Kundenkreis des stationaren und ambulanten
Handels nicht vollig identisch. Einkommensstarkere
Schichten, wie z. B. die ortsansassigen Stadter, bevor
zugen die Guter des stationaren Handels; die landliche Bevolkerung des Umlandes dagegen versorgt sich in grofierem Mafie mit Waren des ambulanten Handels.
Wochenmarkt und ortsansassige Geschafte erganzen
sich jedoch nicht nur hinsichtlich der Qualitat der an
gebotenen Guter, sondern sie handeln teilweise auch mit ganz unterschiedlichen Warengattungen. Gewohn
lich richtet sich das Angebot des Wochenmarktes dabei
in einer gewissen Erganzungsfunktion nach dem Ange
bot des stationaren Handels. Da sich in Ortschaften von der Grofie der Marktorte im Normalfall keine Geschafte fest niederlassen, die Obst und Gemiise feil bieten, wird der entsprechende Bedarf der stadtischen Bevolkerung ausschliefilich auf dem Wochenmarkt ge
deckt; dessen Angebot besteht dementsprechend zu einem erheblichen Teil aus Obst und Gemiise. So konn
te im Untersuchungsgebiet mit Ausnahme eines einzi
gen Marktortes (Honaz) kein Markt angetroffen wer den, auf dem Obst- und Gemusestande fehlten (vgl.
Abb. 1). Viktualien sind in kleineren Orten, die meist ein geringes Angebot sowohl des stationaren als auch
des ambulanten Handels aufweisen, sogar das einzige
Handelsgut des Wochenmarkts (Tatar, I?ikli, Gii mii?su, Atabey, Bayat)3).
In den meisten anderen Orten ist das Warensorti ment der festen Laden an einfacheren Gebrauchsge
genstanden noch nicht so grofi, dafi es das Angebot
von Textilwaren, Haushalts- und landwirtschaftli chen Geraten auf dem Wochenmarkt enibrigen wiirde.
Hier halten sich die Marktstande dieser Artikel meist zahlenmafiig die Waage mit den Standen des Obst
und Gemiisemarktes. Bei grofieren Orten mit einer
relativ hohen Zahl von festen Geschaften schliefilich tritt das Angebot des ambulanten Handels an landwirt
schaftlichen Geraten, Textil- und Haushaltwaren meistens stark zuriick, da Waren dieser Art bereits in
den festen Laden gehandelt werden (Simav, Ulubey,
?ivril, Sandikli, Dinar, Egridir, Gelendost). In Keci borlu fehlt es sogar ganz. Dies driickt sich in Abb. 1 graphisch in der Weise aus, dafi sich der schwarze Sektor des Marktbereichs Textilien u. a. und der weifie Sektor
der ortsansassigen Laden zumeist komplementar ver
halten. Schliefilich ist aus Abb. 1 zu ersehen, dafi in der Mehrzahl der Beispiele das Angebot des stationaren
und des ambulanten Handels zusammengenommen in
positiver Korrelation zur Ortsgrofie steht. Die Hohe des Gesamtwarenangebots diirfte sich wohl vor allem nach dem Zentralitatsgrad des Ortes und der Grofie
seines Einzugsbereichs richten.
3) Um der grofieren Auswahl und Menge des Angebots und dem hoheren Umsatz der festen Geschafte gerecht zu werden, entspricht in Abb. 1 ein Marktstand einer, ein fester
Laden jedoch zwei Verkaufseinheiten.
Wochenmarkte, Marktorte und Marktzyklen in Vorderasien 21
Cifteler 0 10 20 30 fO SO km
0rencik
/Tllk I-1 Emirdag | I
I *m Simav /^"^k C~^k f Gediz Bayat V
L_^=Z_I rsi l?i
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1 Kemerkaya 1 1
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[5] Hocalar _ (g^
\/Tt>A Tatar $P V Sultandagi ppy
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k^l Karahalli Hjn [/ts
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K.K..K 15 D?Ik"' K'Sib0"U fl Ejhd.r
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Denizli | I-. lsas!J I II I isparta
L_(3
I-1Honaz j
I_I[_J
I-1(3 Aglasun
M Yesilova Zahl der Verkaufseinheiten insgesamt : Einwohnerzahlen .
(ft Acipayam (l Laden =2 Einheiten
\KW\ , Marktstand * 1 Einheit)
550 r-^i
1 000 - 2 000 [(^jTefenni Q. 20 - 50
o I-1 50 " 100 2 000 - 3 500 ^ 1-1
I-1 (J 100 - 150
| [ 3 500 - 5 000 (3 Gblhisar Q .15Q _ 25Q
| 5 000 - 7 500 (^) 250 - 400
O400.
- 600
O600 - 1000
Entw.: B. Oettinger P Laden
j * j Marktstdnde fiir landwirtschaftliche Gerate,
I ProvinzhaupUtadte V jextil-und Haushaltwaren
| j (30 000 - 85 000)
f L-1 Stdnde des Obst-und Gemiisemarktes
Abh. 1: Einwohnerzahl, Anzahl der Laden und Marktstande in ausgewahlten Wochenmarktorten Number of inhabitants, of shops and stalls in selected weekly market places
Erdkunde 22 Band 30/1976
Im grofien und ganzen lassen sich auf den Wochen
markten vier Gruppen von Verkaufern unterscheiden:
1. Bauern, die eigene landwirtschaftliche Produkte ver
markten und wochentlich nur einen Wochenmarkt aufsuchen,
2. nebenberufliche Handler, die an bestimmten Wo
chentagen mit dem Verkauf der Ware und an be stimmten Tagen mit ihrer Herstellung beschaftigt
sind,
3. hauptberufliche Handler, die Erzeugnisse des stadti
schen Gewerbes anbieten, nur tageweise auf Wo chenmarkten anzutreffen sind und tageweise in sta tionaren Laden verkaufen,
4. hauptberufliche Handler, die landwirtschaftliche
Produkte oder Erzeugnisse des stadtischen Gewer
bes verkaufen, iiber keinen festen Laden verfiigen
und an funf, sechs oder sieben Wochentagen aus
schliefilich Wochenmarkte aufsuchen.
Abgesehen von den selbstvermarktenden Bauern
suchen alle Wochenmarkthandler in regelmafiigem
wochentlichen Turnus eine bestimmte Anzahl stets
gleicher Marktorte auf. Da mehr oder weniger grofie Gruppen von Handlern im Ablauf der Woche je die
selben Marktorte gemeinsam aufsuchen, ergeben sich raumliche ?Rotationen" der gesamten Wochenmarkt beschickung. Eine ?Marktrotation" (oder ein ?Markt
ring") versorgt dabei jeweils ein relativ gesehlossenes Einzugsgebiet. Zumeist werden allerdings nicht sieben
verschiedene Marktorte mitMarkten an den sieben ver schiedenen Wochentagen geschlossen von denselben
Handlern aufgesucht. Vielmehr verteilen sich die
Handler an den meisten Wochentagen auf mehrere
Orte, so dafi sich die wochentlichen Rotationen der
Marktbeschickung in verschiedener Weise verzweigen und ineinandergreifen.
Die Wege der Handlergruppen von einem Wochen markt zum anderen sind auf Abb. 2 (Beil. I) in unter
schiedlicher, dem Anteil der Handler dieser Rotation
entsprechender Strichstarke dargestellt. Orte geringerer
Zentralitat werden gewohnlich von weniger Handlern
aufgesucht, wahrend etwa die Provinzhauptstadte, d. h. Orte relativ hoher Zentralitat, neben einer gro
fien Handlerzahl pro Markttag sogar zwei Markttage in der Woche verzeichnen konnen. Da sich die Ein zugsbereiche der einzelnen Marktrotationen in ihren Randern beriihren und teilweise sogar ineinandergrei
fen, gehort ein Teil der Marktorte mehreren Rotatio nen an (z. B. Emirdag, Sandikli, Dinar, Denizli, Saraykoy).
Die einzelnen Marktrotationen sind von recht un
terschiedlicher Geschlossenheit. So erscheinen zwei Ro tationen im Westen des Untersuchungsgebietes (As lanapa - Drencik - Emet - Qavdarhisar - Hacikebir -
?aphane - Gediz und U?ak - Qivril - Qitak - Kara halli - Stiller - ?al - Bekilli), die im grofien und gan
zen auch unbertihrt von randlich angrenzenden Rota
tionen sind, sehr geschlossen. Mit Ausnahme jeweils
eines Wochentages tritt hier keine Aufsplitterung der Handlergruppen auf, so dafi die Beschickung der Markte dieser Rotationen zumeist durch je dieselben Handler erfolgt. Im Gegensatz dazu finden sich im
Nordosten des Untersuchungsgebietes Marktrotatio nen, die eines zusammenhaltenden Prinzips entbehren und daher extrem verzweigt erscheinen. Hier sind die
Wege der Handler individuell verschieden; lediglich aufgrund der Tatsache, dafi die Zahl der Markte an
einem bestimmten Wochentag in einem bestimmten
Umkreis begrenzt ist, trifft ein Teil der Handler ge
legentlich auf den Markten zusammen.
Unterschiede zwischen den beiden genannten Rota
tionstypen bestehen auch in den von Handlern wo chentlich zuriickgelegten Entfernungen. Handler, die
den geschlossenen Rotationen angehoren, legen nur
wenige Zehner von Kilometern in der Woche zuriick,
wohingegen sich in den stark verzweigten Rotationen
die wochentlich bewaltigten Wegstrecken auf etliche
hundert Kilometer belaufen. Die iibrigen Marktrota tionen des Untersuchungsgebietes bewegen sich zwi schen den aufgezeigten Extremen.
Abb. 2, die das gesamte Untersuchungsgebiet deckt, mufite aus Griinden der Uberschaubarkeit erheblich generalisiert werden. Um einen Eindruck der Verflech
tungen und Zusammenhange im einzelnen zu vermit
teln, sind deshalb an Hand einer relativ verzweigten Rotation einige individuelle wochentliche Marktwege
von Handlern dargestellt (vgl. Abb. 3). Zu diesem Zwecke wurden die Wege der auf dem Wochenmarkt von Afyon befragten Handler ausgewahlt. Auf Abb. 3
lassen sich einige Phanomene erkennen, die aus Abb. 2 nicht ersichtlich sind:
1. Die individuellen Rotationen der Handler erstrek ken sich in der Regel nicht iiber das Gesamtgebiet
der Marktrotation, sondern durchmessen es zumeist
nur teilweise. Einige Handler suchen lediglich nord lich von Afyon gelegene Marktorte auf (Plastik schuhe, Stoffe, Obst und Gemuse), andere bewegen sich ausschliefilich im mittleren (Textilien) oder siid lichen Bereich des Rotationsgebietes (Melonen, Her renoberhemden). Lediglich der Kurzwarenhandler durchmifit das gesamte Rotationsgebiet.
Die Einzelrotationen zeigen zwar einen von
Handler zu Handler recht unterschiedlichen Ver lauf; doch zirkuliert die Mehrheit der Handler ins
gesamt stets zwischen denselben Marktorten, so dafi
sich die individuellen Wege der Handler, die den
Wochenmarkt von Afyon beschicken, zusammen mit den auf den anderen Wochenmarkten des Rotations
bereichs festgestellten Handlerwegen cum grano
salis zu einer Gesamtrotation zusammenfassen lassen.
2. Die Rotationen der Obst-und Gemusehandler weisen
durchschnittlich einen geringeren Durchmesser auf als die Rotationen von Handlern, die mit wertvol
leren und weniger platzaufwendigen Giitern han deln. Letztere fahren die Marktorte haufig mit
Wochenmarkte, Marktorte und Marktzyklen in Vorderasien 23
Rotationen dtr Handler:
^^'"^^^^'^ f. YL ^\ ^^^^V #
^?"' /
// \r \ A*^^"Emirdag
-7\~T~-^Anitkaya / j- I 13
- Obst ^ ^ X //^^^^^^ 13 it X \
-Obst und Gemust X / 1 / Jfy" Jfc> O ^TT-^^-l*?.
Obst und G.miis. - / / / l?3? i=^Y.Id.r.m /Y Xn.
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x^"^^ Tokuslar O * Sinanpasa^^=^:^*fyon\ \
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V: V 11111111 Getrtidegabeln / : 7 Banaz.? -? ? Herrenoberhtmden , S3
Hocatar? ^?%y.//j [HI/* ^ /H&s.^ ll J?
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-Plastikschuh. \ / \+- /^/^S^ J
\ /YavaslarO // / jl y \ /
-Sto?. \ I |HQ c , //J+^dh**1^ /
\ ._. \ Sorkun /y / 13 [Mol Markttag V V \><---^ . socktn O reri Vy S\\ [ho] // I;/ /'X ^ ...Sandikh // I /Ortt nach Verwaltunqseinheiten : ^^^r jj ^/ ^
Provinz -{vilayet -,il-) Hauptort / ffjjf jj
# Kreis-(kaza-, ilce-) Hauptort _^ ^^^-^^^ jl
y Dinar* ^s. //
Q Amts-(nahiyt-,,bucak-) Hauptort^/ "
r^jj ^ / O Dorf Ikoy) / //
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j/''' 0 5 10 15 20 25km
^ lj
*Pen'Zl,' Entw.: B. Oettinger BispartO
D?l (Sj]
^4^^. 3: Rotationen einiger Handler des Wochenmarktes von Afyon Circulations of several dealers of the weekly market of Afyon
PKW an, wie etwa der auf Abb. 3 erfafite Herren oberhemdenhandler, der die Markte von Afyon, Ka
rahalli, Sandikli, Dinar und Isparta aufsucht. Der in der Legende an zweiter Stelle aufgefiihrte Obst- und Gemusehandler dagegen besucht die Markte von Afyon, Dumlupinar, Anitkaya, Doger und Tinazte
pe und legt dabei wesentlich geringere Wegstrecken
zuriick.
3. Die Mehrzahl der Handler bietet nicht an alien Wochentagen ihre Waren feil. So ist der Melonen
handler nur auf den Wochenmarkten von Afy
on, Denizli, Dinar und Isparta anzutreffen.
4. Zwischen den auf Abb. 2 eingezeichneten Markt orten liegt zusatzlich eine grofie Anzahl von Orten, die sehr kleine Wochenmarkte mit teilweise sogar eigenen Rotationen beherbergen. Dazu zahlen auf Abb. 3 die Marktorte Yildirim, Tinaztepe, Yava?
lar, Sorkun und Toku?lar, von denen die letzten drei von demselben Handler aufgesucht werden.
Diese Markte umfassen maximal 20 Stande, wah
rend ein Wochenmarkt mittlerer Grofie 150 bis 200
Marktstande zahlt.
5. Der auf Abb. 2 dargestellte Rotationsbereich des Marktes von Afyon wird von einem Teil der Hand
ler iiberschritten. Auf Abb. 3 lafit sich feststellen, dafi dabei vor allem die Wochenmarkte der benach barten Provinzhauptstadte grofie Anziehungskraft ausiiben, um derentwillen die Handler auch langere
Anfahrtswege in Kauf nehmen. Daneben existie ren - auf keiner der Karten darstellbare - iiber
raschend abweichende Handlerrouten, die teilweise iiber grofie Entfernungen hinweg zugunsten relativ
unbedeutender Markte unternommen werden. Da
bei handelt es sich nicht etwa um ein einmaliges
?Ausspuren", sondern um einen festen wochentli
chen Turnus dieser Handler. Jedoch machen solche Handler nur einen sehr geringen Anteil unter den
ambulanten Handlern aus.
Erdkunde 24 Band 30/1976
Da sich die Marktrotationen teilweise stark ver zweigen, und die Mehrzahl der Handler nicht an alien Wochentagen ihre Waren feilbietet, differieren die Zahlen der an den einzelnen Wochentagen stattfinden den Markte erheblich. So verteilen sich die 115 im Un
tersuchungsgebiet abgehaltenen Wochenmarkte folgen dermafien auf die einzelnen Wochentage:
Sonntag 11
Montag 17
Dienstag 14 Mittwoch 14
Donnerstag 16
Freitag 27 Samstag 16 Durchschnitt 16,4
Es heben sich vor allem zwei Wochentage stark vom Durchschnitt ab: Der Sonntag fallt durch eine relativ geringe Zahl von Markten auf, wahrend der Freitag mit grofiem Abstand die meisten Wochenmarkte auf
sich vereinigt. Letzteres verwundert kaum, da der Be such eines Freitagsmarktes mit dem Moscheebesuch verbunden werden kann. Entsprechend ihrer hohen
Zahl ist die Beschickung der Freitagsmarkte zwangs laufig geringer als die eines durchschnittlichen Wochen marktes. Sonntagsmarkte sind nicht nur zahlenmafiig
unterdurchschnittlich gering vertreten, sondern sie um fassen auch nur eine geringe Zahl von Marktstanden.
Wahrend der Wochenmarkt (?pazar") in der Tiirkei urspriinglich in engem Bezug zum Sonntag (?pazar gunu") stand, arbeitet die Mehrzahl der Handler an diesem Tage nicht mehr, seit er unter Kemal Atatiirk offlziell zum Ruhetag erklart wurde.
Die vorstehende Skizzierung von tiirkischen Wo chenmarkten beschrankte sich auf einige ausgewahlte
Aspekte, vor allem auf das Zusammenspiel von festen
Laden und Wochenmarkt und auf die wochentliche Rotation der Markte. Noch offen bleibt eine grofie Zahl weiterer Fragen, fiir die bisher nur Indizien vor
liegen. Interessant ware insbesondere eine Untersu
chung der historischen Entwicklung der anatolischen
Marktsysteme. Waren die Marktrotationen urspriing
lich vollig geschlossen, oder nahm jeder Handler sei nen eigenen Weg? Auch bleibt noch festzustellen, wie stabil sich die Rotationen iiber grofiere Zeitraume hin
weg verhalten. Besonders die weitlaufigen Rotationen
diirften vor Beginn der Motorisierung nicht in dieser
Form existiert haben, und es ist anzunehmen, dafi der
Ausbau des Wegenetzes nicht ohne Einflufi auf den Verlauf der Marktrotationen gewesen ist. Offen bleibt schliefilich die Frage nach den zukiinftigen Entwick
lungstendenzen oder dem Einflufi der allgemeinen
Verwestlichung auf das System der Wochenmarkte.
Diese und andere Gesichtspunkte mussen kunftigen Arbeiten vorbehalten bleiben.
IV. TAGLICHER SUQ UND WOCHENMARKT IN SA'DA, JEMEN
Mit einer Beilage (II)
Elke Niewohner-Eberhard
Die Stadt Sa'da ist mit z. 2. etwa 6000 Einwohnern der Verwaltungshauptort der gleichnamigen Nordpro vinz der Arabischen Republik Jemen. Als Marktort hat Sa'da jedoch bis heute kaum mehr als lokale Be
deutung besessen. Sa'das Bazar (suq) zeigt dement
sprechend die typischen Merkmale eines kleinen Land stadtbazars, wie sie E. Wirth (1974, S. 219) gekenn zeichnet hat: ?In kleineren Landstadten abseits der grofien Handelsstrafien, die im wesentlichen nur zen
tralortliche Funktionen fiir ihr agrarisches Umland ha ben, findet man oft recht einfach strukturierte Bazare:
In Analogie zu entsprechenden Landstadten des vor industriellen Europa sind hier Einzelhandel, einfache Dienstleistungen und Handwerk - welches entweder im Kundenauftrag produziert oder zumindest ohne Zwischenhandel direkt an den Kunden verkauft - die wichtigsten, gelegentlich sogar die einzigen Wirt
schaftssektoren." Allerdings hat der suq von Sa'da,
wie wohl alle Bazare, ganz spezielle, nicht zur allge
meinen Regel gehorende Eigenheiten; von diesen sei en - im Anschlufi an eine allgemeine Einfiihrung und eine knappe Beschreibung des heutigen suqs vonSa'da nachstehend die drei auffallendsten geschildert. Als Grundlage dienen Beobachtungen, Befragungen und Kartierungen, die die Verfasserin anlafilich zweier Aufenthalte in Sa'da von insgesamt 16 Wochen Dauer
durchfiihren konnte.
Der suq von Sa'da ist ein Flachenbazar, ein ?Kom plex paralleler und sich kreuzender Bazargassen"
(E. Wirth 1974, S. 252) mit etwa 450 eingeschossigen Lehmboxen ohne Wohnungen, die immer zu mehreren als Boxenzeile eine Baueinheit bilden und die Gassen
konstituieren. Die raumliche Anordnung der Laden
boxen und Marktstande sowie die Branchengliederung ist in dem beigefiigten Plan (Beil. II) dargestellt. Wie in kleineren Landstadten iiblich, sind auch in Sa'da die fiir
den Jemen typischen unuberdachten Bazargassen das
einzige Bauelement des suqs. Es gibt keine hallenartigen
Beilage I zu ERDKUNDE 30,1 , Beitrag Oettinger
Abb. 2
Wochenmarktrotationen im westlichen Mittelanatolien
weekly market rotations Tav!c in west central Anatolia
Emet (DU
/ I Oren
/ V 9avd
Prozentsatz der Handler einer Rotation : / ^^^J
percentage of dealers in a rotation: simav ^
m I
I Saphane ?_ 45-20 V
Selendi#w ,_,
21-40 0 \ WM
\\ Ufak I
1 /gj) /
t\\ ED l^-A-ST*?Esme I /
61 - 80 \\A,0?ehi'* I XsED' I [ I 81-100
\ / \ Giiney \f 1
\ ' / CqI
Eine Farbe symbolisiert jeweils eine Marktrotation \ \ S^^0*****0'* \^
'*"
One colour symbolizes one market rotation \
Ny^^ f^r^\?>Q\
N. \ J&M Saraykby
Orte nach Verwaltunqseinheiten :
^Sv^V^C \\\
places according to administrative units / T^::^=^v -?q
I Denizli ^?_0 Provinz-(vilayet-, il-) Hauptort \
\^
Kreis- (kaza-, ilce-) Hauptort \ / \ Kizilhisar^
\/ yJEL?-*
? Amts-(nahiye-, bucak-) Hauptort / \
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O Dorf(koy) f \ \ AC'^]arr
I \ \ \p KeTek
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Abb. 2
Wochenmarktrotationen im westlichen Mittelanatolien
weekly market rotations tqvsc in west central Anatolia
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Prozentsatz der Handler einer Rotation : / ^ 1
percentage of dealers in a rotation: simav ^
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Eine Farbe symbolisiert jeweils eine Marktrotation \ \ \^ ^3
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One colour symbolizes one market rotation \. \
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Orte nach Verwaltunqseinheiten :
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Kreis- (kaza-, ilce-) Hauptort \ /
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Siitculer
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Entw.: B. Oettinger