Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts
Referat zum Hauptseminar
„Mathematik und Unterricht“
10.11.2010
Robert Blenk Holger Götzky
Einleitende Fragen
Was muss man beweisen?
Woraus besteht ein Beweis?
Was braucht man fürs Beweisen?
Was muss man beweisen?
Was nicht?
Axiome
Definitionen
Annahmen
Sätze
Behauptungen
nicht bewiesen werden müssen:
bewiesen werden müssen:
Woraus besteht ein Beweis?
Wie geht man beim Beweisen vor?
Beim Beweisen schlussfolgert man aus einer wahren Aussage in endlich vielen Schritten eine wiederum wahre Aussage.
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
Prämissen
Junktoren
Konklusion
Aussagenlogik
Prädikatenlogik
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
die Gesamtheit aller Regeln und Aussagen,
welche für den Beweis als wahr angenommen werden
Prämissen:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
- Implikation
- log. „oder“ (Disjunktion)
- log. „und“ (Konjunktion)
~ - Negation Junktoren:
- Äquivalenz
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
letzte Schlussfolgerung in einem Beweis,
welche die Gültigkeit der vorweg getroffenen Aussage bestätigt
Konklusion:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
bezeichnet die Schlussfolgerung einer Aussage B aus einer Aussage A, ohne Variablen zu nutzen
Aussagenlogik:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
(A
(Satz der Kontraposition) A ~A
(Satz vom ausgeschlossenen Dritten)
aussagenlogische Identitäten (Beispiele):
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
bezeichnet die Logik der Aussagen, welche sich auf alle möglichen Einsetzungen für eine Variable bezieht, und dafür Quantoren
verwendet
Prädikatenlogik:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
! - „es existiert genau ein“
- „es existiert“
- „für alle“
Quantoren:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
Ist diese Aussage wahr oder falsch?
„Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahlköpfig.“
„Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahlköpfig.“
Die Aussage ist falsch.
Formalisierung (nach Russell):
x: (x ist kahlköpfig) (x ist gegenwärtig König von Frankreich) also:
x: ~(x ist kahlköpfig) (x ist gegenwärtig König von Frankreich)
„Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahlköpfig.“
x: (x ist kahlköpfig) (x ist gegenwärtig König von Frankreich) oder:
Negation:
Was braucht man fürs Beweisen?
Welche (logischen) Grundlagen benötigt man?
„Alle Griechen sind Menschen.“
g∈(Grieche): (g ist ein Mensch)
weitere Beispiele für Formalisierung:
„Der Hund ist weiß.“
x: (x ist ein Hund) (x ist weiß)
Beispiel Allaussage
Volk und Wissen, Klasse 6, S. 10
Beispiel Allaussage
Ein Schüler untersucht die Zahl 78.432 und stellt fest, dass ihre Quersumme 24 ist. Da diese durch 3 teilbar ist, schließt er: 78.432 ist eine durch 3 teilbare Zahl.
„Alle natürlichen Zahlen, deren Quersumme durch 3 teilbar ist, sind selbst durch drei
teilbar.“
„Alle natürlichen Zahlen, deren Quersumme durch 3 teilbar ist, sind selbst durch drei teilbar.“
also:
Wenn die Quersumme von x durch 3 teilbar ist, dann ist auch x selbst durch 3 teilbar.
erster Schluss:
Was für alle natürlichen Zahlen gilt, gilt auch für eine beliebige natürliche Zahl.
(Schluss aus einer Allaussage)
„Alle natürlichen Zahlen, deren Quersumme durch 3 teilbar ist, sind selbst durch drei teilbar.“
zweiter Schluss:
Da x eine beliebige natürliche Zahl ist, kann für x auch 78.432 eingesetzt werden.
(Regel für die Termeinsetzung) also:
Wenn die Quersumme von 78.432 durch 3
teilbar ist, dann ist auch 78.432 selbst durch 3 teilbar.
„Alle natürlichen Zahlen, deren Quersumme durch 3 teilbar ist, sind selbst durch drei teilbar.“
dritter Schluss:
Da die Quersumme von 78.432 durch 3 teilbar ist, ist auch 78.432 selbst durch 3 teilbar.
(Schluss aus einer Implikation)
Schlussregeln
Welche weiteren Schlussregeln werden im Schulunterricht noch genutzt?
Diskussionsfrage:
Wie sollte man auf die Schlussregeln im Unterricht eingehen?
weitere Grundlagen
Implikationen und Äquivalenzen Äquivalenzumformungen
notwendige und hinreichende Bedingungen
Implikationen
Eine Implikation ausgehend von einer falschen Aussage ist immer wahr.
aber:
Eine Implikation ausgehend von einer wahren Aussage ist nur dann wahr, wenn auch die
gefolgerte Aussage wahr ist.
Äquivalenzen
Was zeichnet Äquivalenzumformungen aus?
Eine Äquivalenz von zwei Aussagen ist genau dann wahr, wenn entweder beide Aussagen
wahr oder beide Aussagen falsch sind.
Äquivalenzumformungen
Beispiel: Lösung eines (3,3)-LGS
durch inverse Operationen erhält man wieder die Ursprungsgleichung
Lösungsmenge der (Un-)Gleichungen bleibt erhalten (der Wahrheitswert bleibt unverändert)
Notwendige und hinreichende Bedingungen
also:
Wenn B nicht gilt, kann auch A nicht gelten.
B ist notwendig für A genau dann, wenn A gilt.
Was ist eine notwendige und was ist eine hinreichende Bedingung?
Notwendige und hinreichende Bedingungen
C ist hinreichend für D genau dann, wenn C D gilt.
beachte:
Eine hinreichende Bedingung kann u. U. auch eine notwendige Bedingung enthalten.
also:
Wenn C gilt, muss auch D gelten.
Beispiel: Raute
notwendige Bedingung:
hinreichende Bedingung:
Das Viereck hat vier gleich lange Seiten.
Das Viereck ist ein Quadrat.
Beispiel: Extrempunkt bei (x,f(x))
notwendige Bedingung:
hinreichende Bedingung:
f´(x)=0
f´(x)=0 f´´(x)0
Beispiel: Extrempunkt bei (x,f(x))
Cornelsen, Klasse 11, S. 223 f.
Beispiel: Extrempunkt bei (x,f(x))
Cornelsen, Klasse 11, S. 224
Beweisarten
Welche Beweisarten kennt ihr?
Wie geht man bei diesen Beweisen vor?
Beweisarten
Beispiel:
„Das Quadrat ungerader natürlicher Zahlen ist ungerade.“
Aus den Voraussetzungen wird
(über diverse Zwischenschritte) direkt auf die Behauptung geschlossen.
direkter Beweis:
direkter Beweis - Beispiele
Volk und Wissen, Klasse 8, S. 11
direkter Beweis - Beispiele
Volk und Wissen, Klasse 6, S. 14
Beweisarten
Beispiel:
Beweis des Irrationalität von 2
Volk und Wissen, Klasse 8, S. 85
indirekter Beweis:
indirekter Beweis - Beispiele
Paetec Realschule/Gesamtschule, Klasse 9, S. 46
indirekter Beweis - Beispiele
Oldenburg, Klasse 10, S. 62
indirekter Beweis - Beispiele
Volk und Wissen, Klasse 8, S. 84
Beweisarten
Beispiel:
Injektivitätsbeweise
Aus der Annahme, dass die Behauptung nicht gilt, wird darauf geschlossen, dass die Voraussetzung nicht gilt.
Kontraposition:
Beweisverfahren im RLP
RLP Sekundarstufe II, S. VII
Beweisverfahren im RLP
RLP Sekundarstufe II, S. VIII
Beweisverfahren im RLP
Ist eine Einbindung der verschiedenen Beweisverfahren in den Unterricht (z. B.
zur Stärkung des Allgemeinwissens) sinnvoll?
Zusatz