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Energie-Kommunalisierung Dresden

OB Oberdorfer (Plauen):

Erstes Fazit zum neuen Stadtwerk Gemeindewirtschaftsrecht:

3 x novelliert

Ministerpräsident Sellering:

Freude über kommunale Wemag

Landräte: Am Anfang jeder Reform steht die Aufgabe Breitband kommunal

S. 36 S. 23

S. 29

S. 56

S. 70 S. 6

Titelthema

Daseinsvorsorge vor Ort Kommunalwirtschaft aktuell

Forum Neue Länder

Inspirationen/Informationen

Serie: Populärste Irrtümer zur Kommunalwirtschaft

Versor gungs oasen für gesch eiterte Politi ker?

(S. 26) Zur Diskussion:

Ihre Meinung unter

www.unternehmerin-kommune.de

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LÄSST IHRE STADT LEUCHTEN.

enviaM ist Energie von hier. Als führender regionaler Energiedienstleister in Ostdeutschland versorgen wir Städte und Gemeinden zuverlässig mit Strom, Gas, Wärme, Wasser und energienahen Dienstleistungen. Räumliche und menschliche Nähe zeichnet unsere Partner- schaft zu den Kommunen aus. Was wir vor Ort für Sie tun können, erfahren Sie bei Ihrem enviaM-Kommunalbetreuer oder unter www.enviaM.de.

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Zum Titelbild: Über Ästhetik lässt sich streiten. Doch insbesondere in ländlichen und dünn besiedelten Regionen würden solcherart Funkmasten zur Versorgung mit mobilem Breitband auf große Gegenliebe stoßen. In Bezug auf alle Anschluss-

INSPIRATIONEN / INFORMATIONEN TITELTHEMA

DASEINSVORSORGE VOR ORT

FORUM NEUE LÄNDER

AUS FORSCHUNG UND LEHRE

KOMMUNALWIRTSCHAFT AKTUELL

79 79 88 Nachrichten

Personalien / Veranstaltungen / Bücher Epilog / Impressum

14 9 13

10

12

23 20

40

68 26

42

56

70 74

75

76 78 Zwei Drittel der deutschen Haushalte „online“

Plädoyer für Konzepte und externe Beratung

Verlässliche Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Breitbandausbau

Breitbandnetze sind für Märkte mit großem Potenzial

Breitbandzugang als Element der Daseinsvorsorge und Betätigungs- feld für die Kommunen

Jahresbilanz einer Stadtwerke-Neugründung in einem gewachsenen Marktumfeld:

Kooperationen zwischen Stadtwerken und Sparkassen

Positive Effekte für Energieversorgung in Dresden und Ostsachsen:

Eine Replik aus Potsdam Sind kommunale Unternehmen Versorgungsanstalten für abgehalfterte Politiker?

Rekommunalisierungsfazit für Ostsachsen:

Mecklenburg-Vorpommern setzt auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien

Vielfältige Erfahrungen aus Verwaltungsreformen in Ostdeutschland Kommunale Energieversorgung:

Abgucken erwünscht

Dritte „Schorfheider Kamingespräche“:

„Fossile“ Perspektiven im Zeitalter der Erneuerbaren

Starkes kommunales Engagement beim Netzausbau Mit Masterplan zum Erfolg

Breitband für alle – Eine Zwischenbilanz

Optimales Handlungfeld für Stadtwerke

Entscheidende Komponente im Ansiedlungsmarketing

„Kooperation statt Konfrontation“

Gemeinsam stark

Mehr Effizienz durch Kooperation und Spezialisierung

Was ist das Öffentliche am öffentlichen Unternehmen?

Der Erfolg gibt eine klare Antwort

Entstanden ist ein starker kommunaler Versorgungsverbund

Ostdeutsch und norddeutsch zugleich

Grenzen überwinden

Nach Fukushima mehr als nur Durchleitung

Nachhaltige Entsorgung, Vermögensschutz, drohender Investitionsstau

„Wir leben in einer Gesellschaft, die danach schreit, Visionen zu diskutieren“

Mit Erdgas auf dem Weg ins Grüne 6

4 Klares Bekenntnis zur kommunalen Breitbandversorgung

Zentraler Schlüssel für die Fortentwicklung der Region Prolog

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37

63

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35 29

46

44

51

55

60 Thüga-Vorstandschef Ewald Woste und WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart auf

der 14. Bürgermeister-Woche Mecklenburg-Vorpommern im Ostseebad Binz

Beitrag für funktionierende Stadt-Umland-Kooperation

Symposium des Thüringer Kommunalhilfe Bildungswerks e.V.

Fakten beweisen das Gegenteil

Bilanzpressekonferenz der Verbundnetz Gas AG in Leipzig

2011: Novellierung des Gemeindewirtschaftsrechts in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern:

Verbundunternehmen mit starker kommunaler Komponente

Lehren aus Dresden

Sparkassen in Ostdeutschland besonders stark vom demografischen Wandel betroffen

15. OSV-Tourismusforum

VfkE-Landesveranstaltung Mecklenburg-Vorpommern Kommunalisierung ist ein voller Erfolg

„Wir müssen dem Misstrauen den Nährboden entziehen“

Kommunale Wirtschaft hat sich bewährt

„Dieses Märchen hält sich trotzdem sehr beharrlich“

Empfindlicher Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr Fortschritte für Kommunen? Eine Bestandsaufnahme.

Ausgleich zwischen Metropole und Umland

Rekommunalisierung – aber nicht um jeden Preis

Elaborierte Diagnose und praxisnahe Therapie

Ostdeutschland: Tourismuswirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Die Energiewende beginnt in den Kommunen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

willkommen im neuen Jahr. 2012 wird in vielerlei Hinsicht sehr spannend werden. Noch immer beschäftigt uns die Krise des Euro und der Europäischen Union. Im Rahmen der Energiewende wird sich zeigen, ob die selbstbewussten Ziele der ökologischen Erneuerung mittelfristig erreicht werden können. Gerade die Kommunen stehen dabei vor intensiven Herausforderungen in Bezug auf den Umbau ihrer Versorgungsstruktur. Diese muss nicht nur nachhaltig ökologisch sondern auch nachhaltig ökonomisch geraten. Letzteres stellt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels insbesondere in ländlichen Regionen ein Vorhaben von enormer Tragweite dar.

Kommunen und ihre Unternehmen stehen hier im Zentrum aller Aktivitäten. Schließlich sind sie es, die auch unter veränderten Rahmen- bedingungen für die Dienstleistungen der Daseinsvorsorge garantieren müssen. Angesichts dieses hier nur kurz angerissenen rasanten Wandels müssen auch die rechtlichen Grundlagen kommunalen Wirtschaftens Schritt halten. Die Landesregierung in Brandenburg hat mit der Novelle der Kommunalverfassung für neue Impulse gesorgt. Die Diskussion im Vorfeld war allerdings geprägt von einer Polemik, die wir uns angesichts der Größe der bevorstehenden Aufgaben kaum leisten können.

Die Energiewende ist aktuell in aller Munde. Auch in diesem Heft werden wir uns wieder intensiv mit den Implikationen politischer und rechtlicher Neuorientierungen befassen. Doch die Währung der Informationsgesellschaft ist eine andere. Es sind die Bits und Bytes, die auf Myriaden von Kanälen durch das weltweite Netz transferiert werden. Leistungsfähiges Internet ist bereits und wird immer stärker zu einer existenziellen Voraussetzung für das Funktionieren moderner Gesellschaften werden. Ohne diese zentrale infrastrukturelle Komponente würden ganze Regionen, ganze Länder, schlichtweg abgehängt werden. Ob wir wollen oder

nicht – unsere Gesellschaft wird sich in den kommenden Jahrzehnten nahezu vollständig digitalisieren. Das Internet ist eine Zeitenwende, wie sie die Elektrizität oder die Erfindung der Dampfmaschine einst waren. Diese Erfahrungen haben gezeigt: Wer in der Umbruchphase nicht vorn dabei ist, wird in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung langfristig hinterherhinken. Eine angemessene Breitbandversorgung ist

damit de facto Teil eines dynamisch zu interpretierenden Begriffs der Daseinsvorsorge. Im Rahmen des Titelthemas dieser Ausgabe wollen wir uns deshalb der Breitbandversorgung widmen und uns dabei insbesondere auf die kommunalen Belange konzentrieren. Worin liegen die Herausforderungen? Wie können Kommunen selbst aktiv werden? Matthias Kurth, bis Ende Februar Chef der Bundesnetzagentur, erörtert in seinem Beitrag die Stellung Deutschlands im internationalen Vergleich und die Ausprägung regionaler Disparitäten bei der Erschließung mit Breitbandnetzen. Im Interview mit dem Chef der VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg fragten wir nach den spezifischen Herausforderungen für ländliche Regionen. Helmut Preuße – gleichzeitig Geschäftsführer der Stadtwerke Schwedt – schilderte

dabei eindrucksvoll, wie gerade periphere Regionen enorm von einer leistungsfähigen Breitbanderschließung abhängen.

Den besonderen Stellenwert der kommunalen Wirtschaft für sein Land betonte auch der Ministerpräsident von Mecklenburg- Vorpommern. Erwin Sellering verwies im Interview mit UNTERNEHMERIN KOMMUNE auf die enormen Potentiale, die eine leistungsfähige Infrastruktur vor Ort für die weitere Entwicklung der Kommunen entfalten kann. Die Rekommunalisierung der WEMAG sei ein sinnvoller Schritt gewesen, um Wertschöpfung in der Region zu halten und Verantwortung dortselbst zu bündeln.

Ganz ähnlich ließe sich im Hinblick auf den Energieverbund Dresden argumentieren. Auch dort haben sich die Kommunen in hoher Professionalität eine größere Mitsprache erstritten. In unserer Rubrik Daseinsvorsorge vor Ort stellen wir den Verbund als einen der größten Energieversorger in den Neuen Bundesländern vor und erhärten die These, dass kommunale Wirtschaft unter der Voraussetzung einer klaren betriebswirtschaftlichen Orientierung die optimale Synthese aus Ökonomie und Ökologie, aus Wachstumsorientierung und Nachhaltigkeit, Gemeinwohlorientierung und Wettbewerb darstellen kann. Dass die entscheidenden Fäden dort mitnichten von ausrangierten Kommunalpolitikern, sondern von engagierten und versierten Ökonomen und Ingenieuren gezogen werden, beweisen wir im vierten Teil unserer Serie über Irrtümer zur Kommunalwirtschaft.

Neben Beiträgen zur aktuellen Entwicklung in der Kommunal- und Versorgungswirtschaft finden Sie auch unsere bewährten Rubriken für den Blick über den Tellerrand – ob nun geographisch, literarisch oder gesellschaftspolitisch.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr Falk Schäfer

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5 UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 01 / MÄRZ 2012

Energie. Kommunikation. Mensch. | www.ewe.de

Wir verbinden Sie mit der Zukunft

Intelligente Energiesteuerung von EWE

Als eines der fortschrittlichsten Energieunternehmen Deutschlands machen

wir uns auch für die erneuerbaren Energien stark. So bieten wir z. B. ein

großes Leistungsspektrum für die Umsetzung erfolgreicher Windkraftprojekte

sowohl im Offshore- als auch im Onshore-Bereich. Als Windkraftpionier

sind wir am ersten deutschen Offshore-Windpark alpha ventus beteiligt und

realisieren mit RIFFGAT bereits das nächste Windkraft-Projekt in der Nordsee.

(6)

Wir trafen Helmut Preuße in seinem Büro bei den Stadtwerken Schwedt.

TITELTHEMA

Breitband-Internetzugang ist ein Zugang zum Internet mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungsrate. Die Geschwindigkeit beträgt ein Vielfaches von älteren Zugangstechniken wie der Telefonmodem- oder ISDN-Einwahl, die im Unterschied als Schmalbandtechniken bezeichnet werden. Ursprünglich wurde mit Breitband eine Realisierungsform von Datennetzwerken bezeichnet, die heute aber veraltet ist. Der Begriff wird daher sinnentfremdet verwendet. Eine eindeutige Definition, ab wann eine breitbandige Verbindung beginnt, existiert nicht.

nachgeschlagen

KLARES BEKENNTNIS ZUR KOMMUNALEN BREITBANDVERSORGUNG

Zentraler Schlüssel für die

Fortentwicklung der Region

Helmut Preuße, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, im Gespräch mit UNTERNEHMERIN KOMMUNE

D

ie Breitbandversorgung ist das Entwicklungsthema für weite Teile Brandenburgs. Ohne ein schnelles Internet werden insbesondere die peripheren Regionen langfristig abgehängt bleiben. Kommunale Unternehmen sehen sich hier verstärkt in der Verantwortung. Als eine der wesentlichen Neuerungen hat die Brandenburger Kommunalverfassung erst jüngst die Breitbandversorgung in den Kanon der Daseinsvorsorge aufgenommen. Damit wird den Anforderungen an eine moderne Gesellschaft endlich Rechnung getragen. Im digitalen Zeitalter ist eine schnelle elektronische Datenübermittlung genauso essentiell wie Strom, Wärme oder eine angemessene Gesundheitsversorgung. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die Entwicklungspotentiale einzelner Regionen. Wir sprachen mit dem VKU-Landesgruppenchef von Berlin-Brandenburg, Helmut Preuße, über neue Rechtssetzungen, den Ausbaustand und über sinnvolle Fördermechanismen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Aktuell wird die Diskussion geführt, ob die Breitbandversorgung zum Kanon der Daseinsvorsorge zu zählen ist oder nicht. Wie argumentieren Sie als Interessenvertreter der kommunalen Unternehmen in dieser Debatte?

Helmut Preuße:

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche sind ausreichend leistungsfähige Kommunikationswege der zentrale Schlüssel für die sozioökonomische Wettbewerbsfähigkeit einer Region. Dies betrifft die private Verfügbarkeit aber noch viel stärker den leistungsfähigen Anschluss der regionalen Unternehmen an die enormen Potentiale des Internets. Vor dem Hintergrund überhöhter Renditeerwartungen hat die private Wirtschaft beim Ausbau der Breitbandversorgung in der Fläche offenkundig versagt. Der Markt hat hier mitnichten alles zum Besseren gerichtet. Wenn

kommunale Unternehmen nun in die Bresche springen, ist dies keine Frage des Wollens,

sondern der faktischen Notwendigkeit, Ver- antwortung für die Region zu übernehmen.

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UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Noch immer gibt es eklatante Unterschiede in der Versorgung zwischen urbanen Verflechtungsräumen und ländlichen Regionen.

Können diese Divergenzen überhaupt abgebaut werden und, wenn ja, wie viel Zeit wird diese Angleichung noch benötigen?

Preuße:

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist für das alltägliche Leben in der Fläche sogar noch entscheidender, als in den urbanen Ballungsräumen. Vor dem Hintergrund der demografischen Ent- wicklung im Osten Deutschlands und hier insbesondere in peripheren Regionen wird die Infrastruktur sukzessive angepasst werden müssen.

Diesbezüglich nehmen digitale Lösungen eine zentrale Funktion für die Optimierung der Angebotsstruktur ein. Dieser Prämisse wird der Breitbandausbau in der Fläche nicht gerecht. Der Breitbandatlas des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt nach wie vor eine eklatante Unterversorgung ländlicher Regionen, wie der Uckermark. Einerseits können wir uns lediglich in den Grenzen des wirtschaftlich Machbaren bewegen, andererseits werden der Region wichtige Impulse genommen, wenn wir hinter einen bestimmten Versorgungsstandard zurückfallen.

In der Breitbandinitiative der Bundesregierung und auch in den Konzepten der Landesregierung werden klare Ziele vorgegeben. Die Frage ist nun, wie deren Realisierung von Land und Bund unterstützt wird. Dabei sollten auch die mit Online-Lösungen verbundenen Optimierungspotentiale für andere Bereiche der Daseinsvorsorge ins Kalkül gezogen werden. Die Telemedizin ist hier nur eines von vielen Beispielen. Entscheidend ist, dass aus der Übertragungsgeschwindig- keit keine Wettbewerbsnachteile erwachsen. Auch das maßgeblich von EU-weiten Vorgaben beeinflusste neue Telekommunikationsgesetz gibt die Notwendigkeit einer flächendeckenden Breitbandversorgung recht eindeutig vor. Dazu können und sollen auch andere Netzinfra- strukturen genutzt werden.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Breitband ist ein Zukunftsmarkt, schließlich ist elektronische Kommunikation die zentrale Triebfeder einer modernen Dienst- leistungsgesellschaft. Wie in allen Netzindustrien stellt sich aber auch hier die Frage nach dem Wettbewerb. Wie bewerten Sie den Breitbandmarkt aus wettbewerblicher Perspektive und hinsichtlich einer optimalen Konsumentenbefriedigung?

Preuße:

Auf allen Märkten sind die Unternehmen mit wachsender Tendenz auf einen schnellen elektronischen Datenaustausch angewiesen. Ansonsten werden sie im Wettbewerb nicht bestehen können. Im Breitbandmarkt selbst werden wir in den kommenden Jahren Wachstumsraten von zehn Prozent erreichen. Damit verbunden sind ein enormer Investitions- bedarf und schnelle Technologieschübe. Der Wettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern ist dementsprechend intensiv.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Wo verorten Sie Deutschland im internationalen Vergleich, wenn es um schnelle Internetverbindungen in möglichst allen Landes- teilen geht?

Preuße:

Innerhalb Europas steht Deutschland nicht allzu gut da. Grund ist, dass die Breitbandinitiative mit ihren verschiedenen Fördermechanismen nur unzureichend greift. Ich hoffe, dass die im Februar verabschiedete Novelle des Telekommunikationsgesetzes für mehr Klarheit sorgen kann.

(8)

fahrens, das die Kommunen durchführen, jene Angebote mit dem geringsten finanziellen Zusatzbedarf. In meinen Augen stellt dies einen deutlichen pragmatischeren Ansatz dar, als die Ausschreibung von Leerrohrverlegungen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Erwarten Sie, dass der rechtliche Rahmen zur Breitbandversorgung mit der Novelle des Kommunalwirtschaftsrechts in Brandenburg geschärft wird?

Preuße:

Es ist sehr erfreulich, dass die Breitbandver- sorgung in der neuen Brandenburger Kommunal- verfassung klar als Teil der Daseinsvorsorge deklariert wurde. Wenn kommunale Unter- nehmen in diesem Bereich tätig werden sollen, brauchen sie aber auch den nötigen Spielraum.

In diesem Sinne bin ich dankbar dafür, dass auch der rechtliche Rahmen für die Aufgaben- erfüllung in kommunaler Hand gestärkt wurde.

Die Landesregierung hat ihre Zusage erfüllt, der kommunalen Wirtschaft einen größeren Aktionsradius zu verschaffen. Ein Beispiel ist die Lockerung des bislang sehr streng gehandhabten Subsidiaritätsprinzips. Dies ist umso erstaun- licher, als dass sich die Landesregierung gegen eine ausgeprägte Lobbyarbeit und die Geltend- machung von vielerlei Einflüssen aus der privaten Wirtschaft durchsetzen musste. Wir interagieren hier vor Ort in Schwedt intensiv mit den mittel- ständischen Unternehmen und kennen deren Einstellungen. Deshalb bin ich recht sicher, dass die Kammern in dieser sehr kontrovers geführten Auseinandersetzung nicht immer den Stand-

Helmut Preuße hat als Chef der VKU-Landesgruppe Berlin- Brandenburg unruhige Monate hinter sich. Der Streit um die neue Kommunalverfassung des Landes wurde mit äußerster Vehemenz und ideologischer Überhöhung ge-

führt. Tatsächlich beinhaltet die Novelle ausschließlich Regelungen, die so oder so ähnlich auch in den Kommunalverfassungen von Ländern vorkommen, die langjährig von Ministerpräsidenten aus der Union regiert wurden. Der Furor, mit dem die rot-rote Koalition in Potsdam in die Nähe eines Staatssozialismus gerückt wurde, ist somit kaum zu verstehen – umso weniger, als dass in der Sache und angesichts der besonderen sozioökonomischen Rahmenbedingungen in Branden- burg die Stärkung kommunaler Unternehmen dringend geboten war. So bilden die Stadtwerke Schwedt ein ideales Beispiel, wie sich ein kommunales Unternehmen mit hoher Professionalität und großer Verantwortung in einem schwierigen Marktumfeld langfristig konsolidieren kann.

Die Breitbandversorgung ist in unserer Informationsgesellschaft genauso essentiell wie Wasser oder Strom. Wenn private Unternehmen nicht willens oder in der Lage sind, auch in Gebieten mit einer geringen Siedlungsdichte eine angemessene Versorgung herzustellen, dann müssen kommunale Unternehmen diese Lücke auffüllen. Die mittelständische Wirtschaft vor Ort wissen sie dabei aus rein praktischen Erwägungen hinter sich. FS Auch bei uns im Land Brandenburg haben wir

unterschiedliche Förderoptionen. Ein zentraler Fördertopf des Infrastrukturministeriums ist aktuell allerdings versiegt. Die Landesregierung hat nach der letzten Wahl zugesagt, einen flächen- deckenden Internetzugang herzustellen. Wenn dieses Versprechen in die Tat umgesetzt werden soll, muss der Ausbau der Breitbandversorgung in der Förderpolitik eine höhere Priorität erhalten, als heute. Schließlich hat Brandenburg auch im nationalen Vergleich großen Nachholbedarf.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Welche Unterstützung erwarten Sie von Land und Bund, um über den Ausbau der Breit- bandversorgung neue Impulse für den länd- lichen Raum realisieren zu können?

Preuße:

Ich hoffe, dass alle Fördermechanismen der EU, des Bundes und der Länder noch einmal auf den Prüfstand kommen, um sie im Sinne einer ganz- heitlichen Förderung koordiniert zu strukturieren.

Die bestehenden Förderinstrumente sind für die Kommunen nur sehr schwer zu handhaben.

Hier sollte ein etwas pragmatischerer Ansatz gewählt werden. Hinsichtlich der Datenüber- tragungsrate sollte der Mindeststandard bei sechs Mbit/s liegen. Insgesamt muss der Aus- bau der Breitbandversorgung vehement voran- getrieben werden, denn die Gewerbetreibenden in der Fläche sind existenziell auf schnelle Ver- bindungen angewiesen. Dazu benötigen wir GAK-Fördermittel aus dem Brandenburgischen Infrastrukturministerium. Hier gewinnen im Ergebnis eines Interessenbekundungsver-

punkt der kleinen und mittleren Unternehmen vertreten haben. Wenn sich der Pulverdampf der leider sehr stark ideologisch geprägten Aus- einandersetzungen um die neue Kommunal- verfassung erst einmal gelegt hat, werden wir hoffentlich zu einer sachlichen Faktendiskussion um rechtliche und ökonomische Notwendig- keiten der Daseinsvorsorge zurückkehren.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Welche Rolle spielt die Breitbandversorgung bei der weiteren Entwicklung des ländlichen Raums im Norden Brandenburgs?

Preuße:

In der Fläche machen sich unterschiedliche Ver- sorgungsgrade beim Breitband besonders bemerk- bar. Die Unternehmen fordern uns schon jetzt verzweifelt auf, dringend Abhilfe zu schaffen und das Breitbandnetz in der Region schneller auszu- bauen. Doch nicht nur die Wirtschaft, sondern auch der private Bereich oder die Bildung sind in steigendem Maße auf ein funktionsfähiges Inter- net angewiesen. Die Abkopplung vom world wide web wäre für unsere Region fast gleichbedeutend mit der Abkopplung von jeglichen Entwicklungs- potentialen. Die Uckermark ist schon heute der Landkreis mit der geringsten Kaufkraft bundes- weit. Dazu sorgt die geringe Siedlungsdichte für eine gesteigerte Nachfrage nach nicht-orts- gebundenen Infrastrukturlösungen. Das Inter- net ist prädestiniert dafür, gerade hier als neue Aktionsebene zu fungieren.

Die Uckermark kann gerade für die freien und kreativen Berufe vielfältige Inspirationen bereit- halten. Hier ist es noch möglich, in vollkommener Ruhe und inmitten einzigartiger Natur Ideen zu entwickeln und kreative Konzepte zu ent- werfen. Die Autobahnen bieten eine schnelle Anbindung an Berlin, an den Ostseeraum und an die polnische Metropole Stettin. Allerdings wird kaum ein Freiberufler, kaum eine junge Familie über eine Ansiedlung nachdenken, wenn sie nicht über die gewohnten Standards der elektronischen Kommunikation verfügen kann. Breitband ist mehr als jedes andere Element der Daseinsvor- sorge ein Schlüssel für die weitere Entwicklung der Region. Man mag für andere Sparten über eine Einschränkung des Angebots diskutieren, beim Breitband muss dagegen mit Vehemenz ein weiterer Ausbau vorangetrieben werden.

Ich bin dankbar, dass der recht- liche Rahmen für die Aufgaben- erfüllung in kommunaler Hand

gestärkt wurde.

„ ______________________

Helmut Preuße

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UNSER GESPRÄCHSPARTNER Helmut Preuße wurde am 14. November 1955 in Sondershausen geboren. Nach seinem Studium in Berlin, das er als Diplom-Ingenieur für chemische Technologie abschloss, war er zunächst als Prozessingenieur im PCK Schwedt tätig. 1985 wechselte er in die kommunale Wohnungswirtschaft der Oderstadt.1989 wurde er Gründungsgeschäftsführer der Stadtwerke Schwedt GmbH. 1997 hob er die Technischen Werke Schwedt und die SDTelekom Telekommunikations GmbH aus der Taufe und wurde zum Geschäftsführer beider Gesell- schaften berufen. 2004 übernahm er in dieser Funktion auch die Schwedter Hafengesellschaft mbH. Seit Dezember 2007 ist Helmut Preuße Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Branden- burg des Verbandes Kommunaler Unter- nehmen (VKU) und Präsidiumsmitglied im Bundesverband des VKU.

BREITBANDNETZE SIND FüR MÄRKTE MIT GROSSEM POTENZIAL

Optimales Handlungfeld für Stadtwerke

Von Dr. Martin Fornefeld, Geschäftsführer MICUS und KONEXT GmbH

D

ie Stadtwerke als kommunale Versorger sind von je her Infrastrukturdienstleister und damit ganz nah dran an der neuen Herausforderung Breitbandausbau. Sie haben heute die historische Chance, sich als Kommunikationsnetzbetreiber zu profilieren.

Von einer angemessenen Breitbandversorgung von mindestens 50 Mbit/s sind wir heute in den überwiegenden Regionen weit entfernt. Weil dies ein echter Standortnachteil ist, sollten sich Kommunen verstärkt beim Breitbandausbau engagieren. Kommunale Versorger können so

am Breitbandinfrastrukturmarkt partizipieren.

Dabei sind im wesentlichen zwei Betriebsmodelle von Bedeutung: entweder der Bau und die Ver- mietung von passiven Breitbandleerrohrnetzen oder der Betrieb von Glasfasernetzen, die dann gleichfalls an Dritte vermietet werden. Das

Diensteangebot im Internet sollte allerdings i.d.R.

spezialisierten Unternehmen überlassen werden.

Noch mangelt es an Wissen in den Kommunen:

wen soll man in den Telekommunikationsmarkt einbeziehen, wie und wofür können Förder- oder Finanzierungsmittel akquiriert werden, wie sind Ressourcen zu mobilisieren und worin bestehen die Synergien mit dem Kerngeschäft. Das Markt- segment für Kommunen liegt da, wo sich der private Markt bei Investitionen in neue Infra- strukturen schwertut. Zur Orientierung, wo sich ein Ausbau besonders lohnt, wurde vom Verein BIIX der Breitbandinvestitionsindex gebildet, der unter www.biix.net eingesehen werden kann.

www.micus.de

Abbildung: Vertikale Abgrenzung - nicht alle Ebenen sind für kommunale Betriebe geeignet

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Wie engagieren sich die Stadtwerke Schwedt, um die Breitbandversorgung in der Uckermark weiter auszubauen und welche unterstützenden Impulse erwarten Sie sich dabei von der Politik?

Preuße:

Wir sind einer der wichtigsten Infrastruktur- dienstleister in der Uckermark. Wir haben im Jahre 1998 unsere Telekommunikationstochter gegründet und nehmen auch an der landesweiten Breitbandinitiative teil. Weil dies unsererseits die Verpflichtung zur Erschließung der Fläche beinhaltet, haben wir uns konsequent an den Interessenbekundungsverfahren der Kommunen beteiligt und bis heute rund 14 Millionen Euro in den Telekommunikationsbereich investiert. Zwei Drittel davon flossen in innerstädtische Bereiche und ein Drittel in das Umland von Schwedt.

Mittlerweile engagieren wir uns auch außer- halb der Uckermark – so in Märkisch Oderland oder im Umland der Hansestadt Rostock. Dies beinhaltet auch so genannte FTH-Lösungen – fiber to the home – bei denen wir die Lichtwellen direkt an die Haushalte anschließen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Lässt sich mit der Breitbandversorgung in dünn besiedelten Regionen, wie der Ucker-

mark, Geld verdienen oder treibt Sie der reine Altruismus in Ihr Engagement für schnellere Internetverbindungen im länd- lichen Raum?

Preuße:

Natürlich wollen wir mittel- und langfristig auch Geld verdienen. Um die Investitionshürden in der Anlaufphase jedoch überspringen zu können, sind auch Fördermittel vonnöten. Im Gegensatz zu privatwirtschaftlichen Unternehmen reichen uns auch Renditen von unter zehn Prozent. Schließlich konzentrieren wir uns eher auf das citizen value und nicht in erster Linie auf die Ausschüttungsmarge für die Anteilseigner. Wir orientieren unser Unternehmen auf langfristiges und nachhaltiges Wachstum im Interesse der gesamten Region.

Eines der Kernziele ist dabei die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Nichtdestotrotz arbeiten wir mit den Geldern unserer Kunden und sind des- halb verpflichtet, nach größtmöglicher Effizienz zu streben und uns in den Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren zu bewegen.

Die Stadt Schwedt verliert im Zuge des demografischen Wandels kontinuierlich an Ein- wohnern. In diesem Sinne ist es auch wirtschaft- lich für uns von großem Interesse, noch stärker in die Fläche zu expandieren. Auch die Schwedter Bürger werden von dieser Strategie langfristig

profitieren. All dies tun wir in einem wett- bewerbsintensiven Umfeld und mit der Hoffnung auf hohe Wachstumsraten im Markt. n

Das Interview führte Falk Schäfer www.vku.de

(10)

In welchen Bahnen sich der Datenstrom bewegt, hängt nicht nur vom aktuellen Stand der Technik ab, sondern auch von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Glasfaserkabel sind nicht die einzige Möglichkeit, eine funktions- fähige Breitbandverbindung herzustellen. Dies gilt umso mehr in strukturschwachen und dünn besiedelten Gebieten, in denen die meisten Haushalte nicht über einen Glasfaseranschluss verfügen. In jedem Fall jedoch wird ein flächen- deckender Ausbau der Breitbandtechnologie nur mit einem finanziellen Kraftakt gelingen. Die dafür nötigen Investitionen werden sich nur langfristig auszahlen, weshalb private Unter- nehmen solchen Projekten oft skeptisch gegen- überstehen. Kommunale Unternehmen müssen sich jedoch auch dem Gemeinwohl und der Erschließung einer zukunftsfähigen Infra- struktur in der Region widmen. Sie rücken daher verstärkt in den Fokus. Vor allem die Stadtwerke sind ohnehin prädestiniert für den Ausbau von

„passiven“ Breitbandtechnologien. Schließlich lassen sich Glasfaserkabel in bereits vorhandenen Leerrohren verlegen. Zudem können sich im Zusammenhang mit ohnehin geplanten Tief- baumaßnahmen bei Strom-, Gas- oder Wasser- leitungen auch Synergieeffekte ergeben. Nicht zuletzt verfügen die Stadtwerke über Wegerechte bis hin zum Hausanschluss, was sich ebenfalls für den Ausbau der Glasfasernetze nutzen lässt.

Die Vorteile für die kommunale Wirt- schaft liegen auf der Hand. Ein um die Tele- kommunikation erweitertes Portfolio kann dabei helfen, im umkämpften Strom- und Gasmarkt die Kundenbindung zu stärken. Ein schöner Neben- effekt wäre, dass die Leistungssteuerung über Dienste wie Smart Metering und Smart Grids deutlich einfacher wird. Auch die Aussichten auf den Erhalt von Konzessionen könnten sich durch den Betrieb mehrerer Versorgungsnetze deutlich erhöhen. Zusätzlich entfaltet der Aus- bau der Breitbandversorgung insbesondere in strukturschwachen Regionen viele Impulse für

Kooperationen – sowohl horizontal über den Zusammenschluss mehrerer regionaler Partner, als auch auf der Dienstebene über die Beschaltung des Netzes mit Telefonie- und Internetdiensten.

Bei allen Chancen sollten jedoch auch die Risiken bedacht werden. Grundlage eines Engagements in der Breitbandversorgung kann letztlich nur eine umfassende Wägung aller rechtlichen, wirtschaft- lichen und technischen Gegebenheiten sein.

Die Gebäudeerschließung sollte von Anfang an in die Planung einbezogen werden, ebenso die technischen Schnittstellen für die Beschaltung des Netzes. Bei der Suche nach Kunden und Kooperationspartnern muss der gesamte Infra- strukturausbau ins Kalkül gezogen werden. Die Wirtschaftlichkeit des Glasfaserausbaus hängt entscheidend davon ab, wie viele Wohn- bzw.

Gewerbeeinheiten pro Gebäude erschlossen und welche Pacht- bzw. Netzentgelte verlangt werden können. Ebenso gilt es, die sich abzeichnenden Positionen der Regulierungsbehörden zu analysieren.

Aspekte der Regulierung

In der Regulierungsverfügung der Bundesnetz- agentur vom 6. April 2011 wird für die Deutsche Telekom eine beträchtliche Marktmacht im Bereich der Festnetzanschlüsse konstatiert. Die Festlegung der diesbezüglichen Netzentgelte wird allerdings lediglich einer ex post-Kontrolle nach vergleichsweise milden Missbrauchsmaß- stäben unterzogen. Von einer kostenorientierten Regulierung, wie sie mit den Erlösobergrenzen bei Strom und Gas vergleichbar wäre, kann also nicht die Rede sein – geschweige denn für Stadtwerke, die nach der Definition der Bundes- netzagentur nicht über erhebliche Marktmacht verfügen.

Ob Kosten bzw. Verluste durch den Ausbau eines Glasfaseranschlussnetzes in den steuer- lichen Querverbund einbezogen werden können, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Grundsätzlich

gehört der Betrieb von öffentlichen Tele- kommunikationsnetzen nicht zum Bereich der Daseinsvorsorge und kann somit nicht ohne Weiteres als Teil eines steuerlichen Querver- bunds geltend gemacht werden. Eine Integration in den steuerlichen Querverbund kann daher nur gelingen, wenn zwischen dem Betrieb des Glasfaseranschlussnetzes und dem Betrieb eines anderen Netzes eine wechselseitige technisch- wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht dargelegt werden kann. Für solche Ver- flechtungen lassen sich in modernen Anschluss- und Verteilernetzen durchaus Indizien finden, insbesondere mit Blick auf gemeinsame Trassen- nutzungen sowie den Netzausbau hin zum Smart-Grid. Dies sollte idealerweise schon bei der Konzeption von Ausbauvorhaben mit berück- sichtigt werden, um etwaige Synergieeffekte auch in Form des steuerlichen Querverbunds mög- lichst umfassend nutzen zu können. n

www.pwc.com BREITBANDZUGANG ALS ELEMENT DER DASEINSVORSORGE UND BETÄTIGUNGSFELD FüR DIE KOMMUNEN

Entscheidende Komponente

im Ansiedlungsmarketing

Ein Beitrag von Dr. Sven-Joachim Otto

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n der Diskussion um eine flächendeckende Breitbandversorgung sind noch viele Detailfragen ungeklärt. Klar ist aber, dass fast alle potentiellen Nutzer einen Internet- und Telefoniezugang mit ausreichend hoher Datenübertragungsrate als essentiellen Teil der Daseinsvorsorge erachten. Dies gilt sowohl für private, wie auch für gewerbliche Nutzer. Gerade für Letztere ist ausreichend schnelles Internet eine entscheidende Voraussetzung zur Realisierung von Entwicklungspotentialen. Leider wird die Erschließung mit Breitbandnetzen nicht überall diesen Vorgaben gerecht, was insbesondere auf technische und finanzielle Faktoren zurückgeführt werden kann. Kommunale Unternehmen sind angehalten, diese Defizite auszugleichen.

UNSER AUTOR

Dr. Sven-Joachim Otto leitet am Düssel- dorfer Standort der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) den Bereich Public Services. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften an den Universitäten Mannheim und Berkeley erwarb er sich an der Deutschen Hochschule für Verwaltungs- wissenschaften in Speyer zusätzlich den Titel

„Magister der Verwaltungswissenschaften“.

Nach Engagements als Rechtsanwalt, Richter und Dozent ist Dr. Otto seit 2006 Leiter des Be- reichs Recht der Düsseldorfer Niederlassung von PwC, PwC Legal AG Rechtsanwaltsgesell- schaft sowie der WIBERA Wirtschaftsberatung AG Abteilung Recht.

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Ansbacher Str. 6 • D 10787 Berlin • Tel + 49 (0)30-212 99 20 • Fax +49 (0)30-212 99 234 eMail: info@hotelairinberlin.de • www.hotelairinberlin.de

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Eine Gemeinschaftsaktion mit UNTERNEHMERIN KOMMUNE, der einzigen Kommunal- zeitschrift aus Ostdeutschland (www.unternehmerin-kommune.de).

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VERLÄSSLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FüR EINEN FLÄCHENDECKENDEN BREITBANDAUSBAU

Breitband für alle –

Eine Zwischenbilanz

Namensbeitrag von Matthias Kurth, bis Februar 2012 Präsident der Bundesnetzagentur

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er rasche Auf- und Ausbau von Breitband-Infrastrukturen ist nicht nur für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland von entscheidender Bedeutung. Jeder kann in seinem täglichen Leben verfolgen, wie das Internet die Welt nachhaltig verändert. Der Zugang zum Internet ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor geworden. Die steigenden Nutzungsraten zeigen, dass dieser Trend quer durch die Gesellschaft geht. Um diesem Umstand auch in Zukunft Rechnung zu tragen, braucht es eine Breitbandinfrastruktur, die überall verfügbar ist und genügend Bandbreite für zukünftige Anwendungen bietet.

UNSER AUTOR

Matthias Kurth wurde 1952 in Heidel- berg geboren. Zwischen 1971 und 1976 studierte er Rechtswissenschaften und Volks- wirtschaftslehre an der Universität Frankfurt am Main. Nach dem Zweiten Staatsexamen nahm Kurth eine Stellung als Richter am Landgericht Darmstadt an. Zwischen 1980 und 1994 arbeitete er als Rechtsanwalt im hessischen Dreieich und war gleichzeitig Mit- glied der SPD-Fraktion im Hessischen Land- tag. 1994 wurde Kurth als Staatsekretär ins Hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr berufen – eine Stellung die er bis zur Abwahl der rot-grünen Landesregierung unter Hans Eichel im Jahre 1999 innehielt.

Danach wechselte Kurth in die Geschäfts- leitung der COLT Telecom GmbH, wurde allerdings schon im März des Jahres 2000 zum Vizepräsidenten der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post ernannt. Seit Februar 2001 ist er deren Präsident. Die 2005 in Bundesnetzagentur umbenannte Behörde leitete Kurth bis zum Februar dieses Jahres.

Matthias Kurth, bis Februar 2012 Präsident der Bundesnetzagentur

Die Bundesnetzagentur hat durch zahlreiche Regulierungsentscheidungen im Bereich der Frequenz- und Marktregulierung ver- lässliche Rahmen bedingungen für einen zügigen und flächendeckenden Breit- bandausbau in Deutschland und die dafür erforderlichen Investitionen gesetzt. Diese Entscheidungen orientieren sich klar an den Zielen der Wahrung der Nutzer- und Verbraucherinteressen, der Sicherstellung eines chancengleichen Wettbewerbs, der Förderung nachhaltig wettbewerbsorientierter Märkte und der Förderung effizienter Infrastrukturinvestitionen.

Mit der Vergabe der Frequenzen für den Ausbau hochleistungsfähiger Mobilfunknetze sind seitens der Bundesnetzagentur die Vor- aus setzungen dafür geschaffen, dass innovative Anwendungen entstehen können und sich ein Zugang zum schnellen Internet im Wett- bewerb durchsetzen wird. Die Bundesnetz- agentur hat als erste und bisher einzige Behörde in Europa die Frequenzen der so genannten

Digitalen Dividende vergeben. Nach Maßgabe der Breitbandstrategie der Bundesregierung soll die Versorgung der Bevölkerung mit breit- bandigen Internetanschlüssen vor allem in den ländlichen Regionen schnellstmöglich erfolgen. Die Frequenzen im Bereich von 800 Megahertz (MHz) eignen sich besonders, diese Ziele umzusetzen. Deutschland hat somit den großen Vorteil, als erstes Land in Europa die innovativen Vor teile des mobilen Breitbands voll ausschöpfen zu können.

Die umfangreichen Ausbauaktivitäten und Aktivitäten zur Markteinführung von long term evolution (LTE) belegen, dass die Netzbetreiber in umfangreichem Maße Investitionen vornehmen, um den Breit- bandausbau in Deutschland voranzutreiben.

Mittlerweile haben die Mobilfunkunter- nehmen diese Versorgungsauflage im 800-MHz-Bereich in sieben Bundesländern, nämlich in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz, dem Saarland und in Schleswig- Holstein erfüllt. Anderthalb Jahre nach der Versteigerung der 800-MHz-Frequenzen ist der Breitbandausbau so weit vorangeschritten, dass bereits in der Hälfte der insgesamt drei- zehn mit Breitband unterversorgten Bundes- länder die Versorgungsauflagen erfüllt sind.

Ich gehe davon aus, dass die Netzbetreiber den Netzausbau auch im kommenden Jahr zur Verbesserung der Breitbandversorgung weiter vorantreiben werden.

Investitionen werden in erster Linie von einem funkti onierenden Wettbewerb getrieben. Investitionen und Wettbewerb schließen sich nicht aus; sie sind zwei Seiten derselben Medaille. Gerade im Festnetz werden der Wettbewerb der Kabelnetzbe- treiber und die Ausbaubemühungen lokaler und regionaler Netzbetreiber ein Garant für nachziehende Investitionen anderer Unter- nehmen sein. Die Infrastruktur der Kabel- TV-Netze hat enorme Bedeutung für die

Breitbandversorgung: Für 24 Millionen der über 40 Millionen Haushalte in Deutsch- land besteht über Kabel-TV-Netze eine ZugangsmögIichkeit zum Breitband-Internet.

Funkgestützte Lösungen für ländliche Regionen

Wichtige Impulse für den Ausbau von Glasfasernetzen konnte die Bundesnetz- agentur durch das NGA(next generation access)-Forum setzen. Das Gremium soll die Umsetzung der Breitbandstrategie der Bundesregierung mit praktischen Maß- nahmen unterstützen. Den Schwerpunkt der Arbeit bilden der Breitbandausbau und die Beseitigung der sogenannten weißen Flecken

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Pragmatisch, strategisch, erfolgreich:

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MICUS unterstützt BIIX – Breitbandinvestitionsindex e.V. » BIIX.net Stadttor 1 • 40219 Düsseldorf Wielandstraße 5 • 10625 Berlin info@micus.de • www.micus.de im ländlichen Raum. Angesichts der großen Zahl investierender

Unternehmen entsteht ein Flickenteppich neuer Netze und es bedarf detaillierter Konzepte, wie Netzbetreiber untereinander aber auch Diensteanbieter gegenüber Netzbetreibern neu errichtete Glasfasernetze nutzen können und Zugang zu fremden Netzen erhalten. Interoperabilität stellt insofern ein zentrales Element für den Erfolg des Ausbaus der Breitbandinfrastruktur dar. Mit der Verabschiedung umfassender Spezifikationen wurde im NGA- Forum ein entscheidender Durchbruch für Planungssicherheit und zusätzliche Investitionen erreicht.

Es ist aber eine unzulässige Verengung, eine flächendeckende und leistungs fähige Breitbandversorgung nur mit einem ver- besserten Glasfaserauf- und -ausbau gleich zusetzen. Die Kosten eines Glasfasernetzes in dünn besiedelten Regionen sind erheblich und würden gigantische Subventionen erfordern. Auch Umlagen oder Fondslösungen könnten Wettbewerb und Technologieneutralität gefährden.

Für dünn besiedelte ländliche Regionen ist daher eine funk- gestützte Breitbandversorgung sowohl günstiger als auch schneller realisierbar. Zudem ist offen, ob die Nutzer langfristig nicht eher zu mobilen Anwendungen tendieren. Alles in allem ist entscheidend, dass Angebote auch angenommen und bestellt werden. Die Zahlungsbereit- schaft der Endkunden wird sich nur in bescheidenem Umfang steigern lassen und nur, wenn ein Nutzen für den Kunden evident ist. n

www.bundesnetzagentur.de

PLÄDOyER FüR KONZEPTE UND EXTERNE BERATUNG

Mit Masterplan zum Erfolg

Von Wolfram Jeske, Geschäftsführer der Arche NetVision GmbH

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ür den Ausbau der Infrastruktur zur Breitbandversorgung gibt es aus kommunaler Sicht viele Wege. Gerade deshalb plädiert unser Autor, Wolfram Jeske, er ist Geschäftsführer der Arche NetVision GmbH, Wilhelmshaven, einem Unternehmen, das im Bereich Breitbandtechnologie in der Beratung und Projektrealisierung tätig ist, für die Mitwirkung spezialisierter Unternehmen. Er argumentiert gegen Aktionismus und plädiert stattdessen dafür, dass die Kommunen ihre Aktivitäten detailliert planen und dabei von externen Experten unterstützt werden.

War es richtig, zunächst nur in die Grundver- sorgung zu investieren oder hätte man nicht besser gleich höhere Bandbreiten ausschreiben sollen?

Schnellstmöglich die Grundversorgung mit Breitbandanschlüssen umzusetzen, war richtig.

Ein Warten auf höhere Bandbreiten würde die Einwohner und Gewerbetreibenden über viele Jahre vom schnellen Internet abschneiden, für die Kommunen entstünden dadurch Standortnach- teile. Mit der Grundversorgung von 2 Mbit/s ist die große Masse der Anwendungen im Internet nutzbar. Zudem bietet die Mehrzahl der Anbieter Datenraten, die weit über die Grundversorgung hinausgehen.

Die Experten sind sich weitestgehend darüber einig, dass der komplette Netzausbau in Deutschland mit Glasfaser rund 70 Milliarden Euro kosten wird. Diese Aufgabe kann nicht

innerhalb von zwei bis drei Jahren erfüllt werden. Und sie ist weder vom Staat allein noch in Eigenregie der großen Anbieter zu leisten.

In einem Fall ist es ein Stadtwerk, das mit dem Ausbau der Breitbandversorgung ein neues Geschäftsfeld für sich erschließt, im anderen Fall investiert die Kommune in die Infrastruktur, ohne dabei selbst Netzbetreiber zu werden.

Oder es gründet sich ein Zweckverband für die Breitbandversorgung.

Ist es sinnvoll, die Kabelverzweiger aufzurüsten und somit mehr Bandbreite in die Haushalte zu bringen? Abhängig von Technik, Leitungslänge und Leitungsqualität sind über diesen Weg Band- breiten von 25 Mbit/s oder 50 Mbit/s möglich.

Aus Sicht eines alternativen Netzbetreibers sei gesagt, dass der Ausbau der Kabelverzweiger ein sinnvoller Zwischenschritt sein kann.

Planung ist im Zusammenhang mit dem Breitbandausbau überhaupt ein wichtiges Wort. Nur, wenn die Gemeinde einen Plan zur Erschließung mit Glasfaser aufstellt, wird ihr letztendlich ein Erfolg beschieden sein.

Entscheidend ist hierbei, dass die Planung über spezialisierte Unternehmen erfolgt. Nur so ist gewährleistet, dass schon vorhandene Infrastruktur bewertet und in den Ausbau ein- bezogen wird.

Dieses Vorgehen lohnt sich. Denn die auf Basis dieses Masterplanes erzielten Synergie- effekte werden am Ende um ein Mehrfaches höher sein als die Kosten für seine Aufstellung. n

Mario.weinkauf@arche-netvision.de www.arche.net

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Der Umsatz mit Internetzugängen im Festnetz hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht. Im Jahr 2011 wurde ein Anstieg von 1,8 Prozent auf insgesamt 13,6 Milliarden Euro ver- zeichnet. Für 2012 wird mit einem weiteren Plus von zwei Prozent gerechnet. Fast zwei Drittel des Marktes entfallen auf das Privatkundengeschäft.

Hinsichtlich der Anschlussarten wird der größte Anteil der Breitbandanschlüsse über DSL oder die Kabelfernsehinfrastruktur realisiert. Festver- bindungen, Glasfaser, Satellit, Stromleitungen sowie funkbasierte Lösungen zählen zu den weiteren Anschlusstechnologien. In der Mitte des vergangenen Jahres waren in Deutschland fast 27 Millionen Breitbandanschlüsse in Betrieb. Das sind sieben Prozent mehr, als noch im Vorjahr.

Eine langjährige Betrachtung der Wachstums- kurve indiziert jedoch eine weitgehende Sättigung des Marktes. Die Penetrationsrate liegt aktuell bei genau zwei Dritteln der deutschen Haushalte. Der mit 86 Prozent weitaus größte Teil entfällt auf die Anschlussart DSL. Die Deutsche Telekom hat seit der Liberalisierung des Marktes ihre Vormacht- stellung sukzessive eingebüßt. Aktuell liegt ihr Marktanteil nur noch bei 46 Prozent. Die Relation zwischen der Telekom und ihren Konkurrenten ist allerdings seit dem Jahr 2006 weitgehend stabil geblieben.

Angesichts einer weitgehenden Konsolidierung des Marktes und hoher Eintrittsbarrieren für neue Anbieter sind für die kommenden Jahre keine ein- schneidenden Verschiebungen der Marktanteile zu erwarten. Wie der Gesamtmarkt teilt sich auch der DSL-Bereich etwa hälftig auf die Deutsche Telekom AG und ihre Mitbewerber auf. Hier weisen allerdings nur 27 Prozent der Anschlüsse Übertragungsraten von mehr als zehn Megabit pro Sekunde auf. In diesem Segment bestünde insbesondere für die alternativen DSL-Anbieter ein erhöhtes Wachstumspotential. Allerdings ist die Nachfrage eher gering, da die Kunden verstärkt auf die Kabelnetze ausweichen – ein Bereich, auf den ein Großteil des gesamten Markt- wachstums entfiel. Das Marketing wurde hier in den vergangenen Jahren stark intensiviert und die

Betreiber von rückkanalfähigen TV-Kabelnetz- infrastrukturen haben ihren Marktanteil auf rund zwölf Prozent ausbauen können. Bis zum Ende dieses Jahres wollen sie mehr als 24 Millionen Haushalten einen Zugang zu modernisierten Glasfaser- und Koaxialnetzen gewährleisten. Die Satellitensysteme Astra und Eutelsat bieten einen nahezu ortsunabhängigen Anschluss und können damit einen wichtigen Beitrag zu einer nahezu lückenlosen Breitband-Internetversorgung leisten.

Allerdings ist diese Anschlussart noch immer teurer als DSL oder die Kabelnetze.

Trotz einer zunehmenden Sättigung des Anschlussmarktes steigt die über Breitband- anschlüsse abgesetzte Verkehrsmenge weiter deutlich an. Das durchschnittlich genutzte Daten- volumen liegt aktuell bei zwölf Gigabit pro Monat und Anschluss. Nutzerseitig gibt es ein kontinuier- lich wachsendes Interesse an schnellen Breitband- lösungen. Nach der Online-Studie von ARD und ZDF nutzen 51,7 Prozent der Über-14jährigen zumindest gelegentlich das Internet. Damit waren 2,7 Millionen mehr Menschen online, als noch im Vorjahr – ein Zuwachs, der hauptsächlich auf die mittlere und ältere Generation zurückzuführen ist. Die spezifische Nutzungsdauer ist mit 137 Minuten pro Tag weitgehend konstant geblieben.

Deutlich zugenommen hat allerdings das Segment des mobilen Internets. Mittlerweile nutzen mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland das Internet über ein mobiles Endgerät.

Zögerliche Nachfrage bei High-Speed-Internet

Seit 2006 haben vor allem regional tätige Unter- nehmen damit begonnen, beginnend mit den Zentren größerer Städte, Glasfaseranschlussnetze auszurollen. Angestoßen durch die Breitband- strategie der Bundesregierung finden sich nun auch im ländlichen Raum Investoren, die die Glasfasernetze ausbauen. Dabei handelt es sich um Telekommunikationsanbieter, Kommunen, Stadt- werke oder sonstige Energieversorger. Die Deutsche Telekom AG ist von ihren 2010 publizierten Aus-

bauplänen wieder abgerückt. Danach sollten bis 2012 zehn Prozent der Anschlüsse mit Glasfaser- anschlüssen ausgestattet sein. Auch bei anderen Anschlusstechnologien zeigt sich ein deutlicher Abstand zwischen Versorgung und tatsächlicher Nachfrage. Dank der hochleistungsfähigen TV- Kabelanschlussnetze könnten schon heute rund 40 Prozent der Haushalte Anschlüsse von 50 Megabit und mehr erhalten. Tatsächlich liegt deren Anteil aber nur bei zwei Prozent. Die aktuell eher verhaltene Nachfrage wirkt sich dämpfend auf zukünftige Investitionsentscheidungen aus.

Der Breitbandausbau im ländlichen Raum wird unterstützt durch verschiedene Beihilfe- programme des Bundes und der Länder, die aus einer Kombination von Landes-, Bundes- und EU-Mitteln aufgebracht werden. Eine Förderung erfolgt über die Instrumentarien „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“

im ländlichen Raum sowie „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Beide Fonds sind Gemeinschaftsprojekte von Bund und Ländern, die insbesondere strukturschwachen Regionen helfen sollen, den Breitbandausbau zu forcieren. Weitere Investitionsanreize bilden die

„Bundesrahmenreglung Leerrohre“ oder Fonds der Europäischen Union.

Der breitbandige Zugang zum Internet stellt nach wie vor den bedeutendsten Breit- banddienst dar. Neben dem Festnetz gewinnen jedoch mobile Zugänge an Bedeutung. Etwa ein Fünftel der Internet-User geht auch unterwegs online. Bei allen Zugangsarten erfreuen sich vor allem die social networks stetig wachsender Popularität. Schon heute haben fast 40 Prozent der Internetnutzer ein eigenes Profil bei einem Anbieter angelegt. Auch peer-to-peer-An- wendungen treffen auf gesteigerte Nachfrage.

Aufgrund der hohen Datenmengen sind sie ein entscheidender Treiber für den wachsenden

Breitbandbedarf. n

www.bundesnetzagentur.de www.bitkom.org

www.zukunft-breitband.de ZWEI DRITTEL DER DEUTSCHEN HAUSHALTE „ONLINE“

Starkes kommunales

Engagement beim Netzausbau

überblick zum Breitbandmarkt in Deutschland

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ine leistungsfähige Breitbandverbindung hat für mehr immer Bürger einen zentralen Stellenwert in Bezug Lebensqualität und Entwicklungschancen. Der Ausbau der Breitbandnetze wird deshalb nicht nur intensiv von der Politik gefördert, sondern bietet auch der Wirtschaft enorme Wachstumspotentiale. In der folgenden Analyse lesen Sie, wie sich der Markt in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie die Aussichten für die Zukunft sind.

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KOMMUNALWIRTSCHAFT AKTUELL

Union und FDP einigten sich auf eine Kürzung der Solarförderung zum 1. April dieses Jahres. Als maßgebliche Vertreter ihrer Fraktionen verhandelten Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) einen Kompromiss zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Für Dachanlagen sollen die Änderungen zum 1. April in Kraft treten. Solarparks würden nach dem aktuellen Entwurf eine Vergütung nach altem Recht erhalten, wenn ein Aufstellungsbeschluss vor dem 1. März 2012 vorgelegen hat und die Anlage bis zum 30. Juni 2012 in Betrieb genommen wird.

übrigens

Die Bürger müssen etwas davon haben

Die WEMAG ist der erste kommunale Strom- regionalversorger in den Neuen Ländern. In einem Anteilseignerverband sind 268 kleinere und größere Kommunen vereinigt, die die Mehrheit am Unternehmen halten. Bis Ende 2009 gehörte die WEMAG mit mehr als vier Fünfteln der Anteile zum Vattenfall-Konzern.

Der kommunale Anteilseignerverband hielt das restliche Fünftel. Nachdem Vattenfall seine Verkaufsabsicht signalisierte, war es gelungen in eine exklusive Verhandlungsposition zu kommen. Im Landesinnenministerium wurde

die westlichen Teile Mecklenburgs, die Prignitz in Brandenburg und das Amt Neuhaus in Niedersachen. Die Region ist von einer enormen Strukturschwäche gekennzeichnet. Zusätzlich verschärft wird dieser Umstand dadurch, dass die größeren Städte eigene Stadtwerke unterhalten und damit aus dem Versorgungsgebiet fallen. Die Bevölkerungsdichte im WEMAG Vertriebsgebiet beträgt so lediglich 35 Einwohner je Quadrat- kilometer und die durchschnittliche Netzlänge pro angeschlossenem Haushalt 100 Meter. Das sind denkbar komplizierte Voraussetzungen und dennoch schneiden wir im Benchmark der Bundesregierung recht gut ab.

Der Reaktorunfall im japanischen Fukushima hatte für die deutsche Energie- politik enorme Konsequenzen. Der Umbau der Energieversorgung soll nun noch schneller THüGA-VORSTANDSCHEF EWALD WOSTE UND WEMAG-VORSTAND CASPAR BAUMGART AUF DER 14. BüRGERMEISTER- WOCHE MECKLENBURG-VORPOMMERN IM OSTSEEBAD BINZ

Kommunalisierung ist ein voller Erfolg

Thüga AG und WEMAG engagieren sich beim Umbau der Energieversorgung in Mecklenburg-Vorpommern

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ie Bürgermeisterwoche in Mecklenburg-Vorpommern hat eine lange Tradition. Bereits seit 1999 treffen sich die Bürgermeister des nordöstlichsten deutschen Bundeslandes, um dort in enger Klausur und lebhafter Debatte die aktuellen Fragestellungen von Kommunalpolitik und kommunaler Wirtschaft im Land zu erörtern. Die 14. Bürgermeisterwoche vom 22. bis zum 28. Februar dieses Jahres war insofern von besonderem Interesse, als dass sie die erste Veranstaltung dieser Art nach dem Reaktorunfall in Fukushima und der Neuorientierung bei der Energiewende war. Für Mecklenburg-Vorpommern verbinden sich mit den veränderten energiepolitischen Rahmensetzungen ganz besondere Chancen und Herausforderungen. Das dünn besiedelte Land ist schon heute ein Exporteur von Energie und will diese Rolle in Zukunft weiter stärken. Angesichts großer Flächen, intensiver Landwirtschaft und der windreichen Küstenlage bieten sich enorme Potentiale für den Ausbau von Fotovoltaik, Biogas und vor allem Wind. Eine weitere Entwicklung der vergangenen Zeit war die Kommunalisierung der WEMAG. Seit 2010 halten mehr als 200 Kommunen 75,1 Prozent der Anteile an dem Regionalversorger.

Als strategischer Partner agiert die ebenfalls kommunale Thüga AG. Sie hat sich in den vergangenen Jahren eine enorme Expertise beim Ausbau der Erneuerbaren Energien erarbeiten können. Thüga und WEMAG weisen einen engen Bezug zur kommunalen Familie in Mecklenburg-Vorpommern auf – nicht nur angesichts von Beteiligungsmodellen, sondern auch inhaltlich als exponierte Akteure beim ökologischen Umbau der Energieversorgung. Die Vorträge von Ewald Woste und Caspar Baumgart stießen deshalb auf besonderes Interesse bei der versammelten Schar der kommunalen Amt- und Mandatsträger.

Aus dem Vortrag von Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG AG, Schwerin

die Genehmigung einer Darlehensaufnahme für den Anteilseignerverband mit der Prämisse verbunden, einen strategischen Partner zu finden, der sich im Energiegeschäft auskennt.

Diese Rolle füllt nun die ebenfalls kommunale Thüga AG mit 25,1 Prozent der WEMAG- Anteile aus. Sie bietet den Vorteil, auf Vertriebs-, Serviceleistungen und Know-how des Thüga- Verbundes zurückgreifen zu können. Das Ver- triebsgebiet der WEMAG ist deckungsgleich mit den Grenzen des ehemaligen DDR-Bezirks Schwerin und bezieht sich dementsprechend auf

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erfolgen, als unter Berücksichtigung der Atom- kraft ursprünglich geplant war. Die WEMAG will sich in diesen Prozess intensiv einbringen.

Schon seit der Kommunalisierung vor zwei Jahren verfolgt die WEMAG eine starke öko- logische Ausrichtung. Mit der Quote an EEG- Einspeisungen in das WEMAG-Netz haben wir die Klimaschutzziele der Bundesregierung schon jetzt übererfüllt. Negativer Nebeneffekt ist allerdings, dass wir damit bei den Netzent- gelten bundesweit Spitzenwerte erreichen. Der Strompreis ist entsprechend hoch, was uns im Wettbewerb zusetzt. Daneben sorgt die demografische Entwicklung für eine schmaler werdende Kundenbasis. Um diese Effekte aus- zugleichen, engagiert sich die WEMAG seit 1998 stark im bundesweiten Stromwettbewerb.

Im Stromabsatz wird schon heute mehr als die Hälfte außerhalb des Netzgebietes verkauft.

Breites Angebotsportfolio

Die WEMAG mit ihren Tochtergesellschaften lässt sich nach juristischer Definition auch als Konzern beschreiben, doch angesichts von nur 500 Mitarbeitern passt eher die Beschreibung eines mittelständischen Unternehmens. Die WEMAG war in den 22 Jahren ihres Bestehens immer ein reiner Energiehändler; ohne die Möglichkeit, auf eigene Kraftwerke zurück- greifen und damit nennenswerten Einfluss auf die Bezugspreisfindung ausüben zu können. Wir wollen zwar auch als Erzeuger aktiv werden, uns

dabei aber auf den grünen Bereich beschränken.

In der MEA Energieagentur Mecklenburg-Vor- pommern GmbH werden diese Aktivitäten gebündelt und auch die Beteiligung an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH zielt in diese Richtung.

Wir versorgen mehr als 100.000 Kunden und sind deshalb gehalten, eine unabhängige Netz- gesellschaft zu betreiben und allen interessierten Unternehmen einen diskriminierungsfreien Zugang zu unseren Netzen zu gewähren. Auf der Vertriebsschiene bieten wir das gesamte Spektrum von Strom- und Gasprodukten für alle Kundenkategorien. Wir realisieren verschiedene Dienstleistungen, wie Abrechnungsservices für Energieversorger oder Telekommunikations- angebote. Daneben sind wir an einer Tiefen- Geothermie-Gesellschaft beteiligt, die auf über 15 Jahre Erfahrung im Dauerbetrieb zurück- blickt. Zwei neue Gesellschaften kümmern sich um Themen der Energieeffizienz. Zusätzlich bestehen noch einige Beteiligungen an Stadt- werken. Mit einem allerdings nur marginalen Anteil von 0,3 Prozent sind wir umgekehrt auch an der Thüga beteiligt.

Im vergangenen Jahr konnten wir einen Anstieg unseres Ergebnisses auf voraussicht- lich 26 Millionen Euro verzeichnen. Der Jahresabschluss ist noch nicht festgestellt. Die Investitionen lagen im vergangenen Jahr bei mehr als 40 Millionen Euro, mit denen wir die Netze ertüchtigten und den Ausbau der Erneuerbaren Energien förderten.

Bürgerbeteiligung und Energiewende

Wir erwarten, dass rein rechnerisch im Jahr 2017 alle Kunden in Mecklenburg-Vorpommern zu hundert Prozent mit regenerativen Energien aus den dort gelegenen EEG-Anlagen versorgt werden könnten. Diese Pionierstellung muss sich für die Mecklenburger und Vorpommern aber auch aus- zahlen. Im Jahr 2030 werden wir vermutlich das Vierfache der Netzlast auf der Absatzseite in Form von EEG-Einspeiseleistung am Netz haben. Diese Entwicklung bedingt einen massiven Umbau von Netzstrukturen, der sich auch in den Netzent- gelten niederschlagen wird. Die WEMAG kann dieser Entwicklung kaum etwas entgegensetzen.

Denn abseits von staatlichen Abgaben, dem Stromeinkauf und den regulierten Netzentgelten können wir nur sieben Prozent des Strompreises selbst beeinflussen. Aus diesem Anteil müssen wir die eigenen Vertriebs- und Abrechnungskosten sowie unsere Marge decken. Der tatsächlich wett- bewerbliche Anteil des Strompreises wird mit jedem staatlichen Eingriff immer geringer und das liberalisierte Energiemarktkonzept sukzessive ad absurdum geführt. Im Moment treffen wir noch auf einige Marktteilnehmer, die mit extrem risiko- reichen Geschäftsmodellen hasardieren. Teldafax ist das klassische Beispiel für sehr aggressive, langfristig aber eben nicht erfolgreiche Geschäfts- strategien. Die Energieversorger stehen bei Preis- erhöhungen schnell im negativen Fokus der Öffentlichkeit, doch wir können gar nicht anders,

Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG, bei seinem Vortrag vor dem voll besetzten Auditorium mecklenburger und vorpommerscher Bürgermeister

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als die Kosten neuer staatlicher Regulierungen direkt an die Kunden weiterzugeben.

Seit der Kommunalisierung bieten wir vermehrt ökologische Produkte an und gehen mit Öko-Kraft- werken in die Eigenerzeugung. Für EEG-Anlagen haben wir aktuell ein Bürgerbeteiligungsmodell geschaffen. Wir fördern intensiv die Bio-Energie- dörfer und beraten unsere Kunden hinsichtlich der Energieeffizienz. Ein Großteil unserer Investitionen wird in den kommenden Jahren dazu dienen, die Netze intelligenter auszugestalten. Wir haben an vielen Tagen im Jahr schon heute einen Überschuss an Erneuerbaren Energien und müssen uns fragen, wie wir diese Kapazitäten speichern können.

Sowohl über den Thüga-Verbund als auch inner- halb der WEMAG engagieren wir uns deshalb bei der Entwicklung von Speichermöglichkeiten.

Als die Strompreise durch die erhöhte EEG-Um- lage 2010 sehr stark stiegen, haben wir zusammen mit mehreren Volks- und Raiffeisenbanken die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG ins Leben gerufen, über die sich jeder Bürger an Erneuerbaren Energien beteiligen kann. Von Mai 2011 bis heute haben sich knapp 800 Mitglieder mit mehr als 3,1 Millionen Euro beteiligt. Die WEMAG unter- stützt diese Genossenschaft vielfältig und auch auf kommunaler Ebene hat sie einen großen Widerhall gefunden. Schließlich werden wir die Energiewende nur hinbekommen, wenn wir die Akzeptanz der

Bürger erreichen. Wenn der Bürgersinn geschickt aktiviert wird, werden solche Projekte eine hohe Dynamik entfalten können. Am Ende stehen mög- licherweise eine bessere Lebensqualität und eine größere Attraktivität für Menschen und Gewerbe.

Und nicht zuletzt wird die Wertschöpfung in der Region gehalten.

Auch für kleinere Kommunen bieten sich einige Möglichkeiten, in die Energiewende zu investieren. Sie liegen im energetischen Umbau des Gebäudebestandes, in Contracting-Modellen, bei

Einsparpotentialen in der Straßenbeleuchtung und auch in der Erzeugung. Bürgerbeteiligungsmodelle können helfen, die Menschen vor Ort für die Energiewende zu begeistern. Wind ist und bleibt dabei die entscheidende Größe. Wenn Kommunen hier eigene Flächen einbringen können, haben sie große wirtschaftliche Vorteile. Die Novelle der Kommunalverfassung von Mecklenburg- Vorpommern hat die Handlungsspielräume der Kommunen im Bereich der Erneuerbaren Energien erst im vergangenen Jahr deutlich erweitert.

Am RAnde notieRt

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Volker Schlotmann (SPD) suchte bei der diesjährigen Bürgermeisterwoche den Dialog mit der kommunalen Familie. Schließlich seien Kommunen und ihre Unternehmen strategische Partner bei der Umsetzung der Energiepolitik im Land. „Insbesondere kommunale Unternehmen sind flexibler und nah an den Menschen“, so Schlotmann. Für eine Energiepolitik aus einem Guss müssten die Konzepte der Planungsverbände sowie bestehende und neue Energiekonzepte auf kommunaler Ebene verzahnt werden. „Ich möchte sehr genau zuhören, was die Bürgermeister in der Energiepolitik vor Ort machen und planen“, so der Energieminister, der in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit dem Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vor- pommern ausdrücklich lobte. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bietet insbesondere den länd- lichen Räumen neue Perspektiven. Hier werden wir mit dem Innenministerium und den kommunalen Verbänden Gespräche führen“, versprach der Minister. Laut Michael Thomalla, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städte- und Gemeindetages von Mecklenburg-Vorpommern, sei es für die anstehenden Gespräche außerordentlich hilfreich, die Fachkompetenz von WEMAG und Thüga an der Seite zu wissen. „Dank dieser guten Zusammenarbeit können sich die Kommunen nun noch viel stärker in die energiepolitischen Diskussionen auf Landesebene einbringen“, so Thomalla.

Solange die Erneuerbaren Energien allerdings intensiver Subventionen bedürfen, wird sich

die Energiewende auch auf den Strompreis auswirken. Um dauer-

haft wieder Marktstrukturen zu etablieren, müssen wir deshalb

versuchen, die Logik der Sub- ventionen zu durchbrechen.

„ ______________________

Ewald Woste

Europaweit einmaliges Modell

Ewald Woste erläuterte, dass die Thüga-Gruppe in Deutschland die größte kommunale Energie- gruppe sei. „Wir wirken aber nicht als klassischer Konzern, sondern steuern ausschließlich über unser Know-how. Die Thüga AG beteiligt sich nur in Minderheiten an kommunalen Partner- unternehmen. Das macht unser Unternehmens-

auch Anteile an der Thüga erworben haben.

Wir fühlen uns in diesem Rahmen sehr wohl und sehen die Kommunalisierung der Thüga als vollen Erfolg.“

Danach stellte er den Teilnehmern der Bürgermeisterwoche ausführlich die Position des größten kommunalen Energieverbundes in Deutschland zur Energiewende vor, die wir im Folgenden dokumentieren.

Diese Veranstaltung dokumentierte Falk Schäfer www.thuega.de

www.wemag.com

Thüga-Vorstandschef Ewald Woste während seines Referates

Aus dem Vortrag von ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der thüga AG und Präsident des Bundesverbandes der energie- und Wasserwirtschaft

modell nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Europa einzigartig. Unsere Partner betreiben in voller Eigenverantwortung ihr Geschäft vor Ort und wir stehen beratend mit vielfältigen Angeboten zur Seite. Insgesamt ist die Thüga an 90 Stadtwerken und Regionalversorgern beteiligt, wovon mehr als die Hälfte umgekehrt

Referenzen

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Zudem wurde gezeigt, dass die immer wieder ideo- logisch beschworenen negativen Auswirkungen auf die Privatwirtschaft entfallen, wenn die Langzeitarbeitslosen Tätigkeiten

Mir fallen zuerst die Regionalversorger ein und Stadtwerke, die eng mit den Kommunen ver- knüpft sind; natürlich aber auch die Verbundnetz Gas AG (VNG). Hier habe ich

„Die Energieerzeugung der Zukunft wird dezentraler werden, weshalb sich insbesondere in agrarisch dominierten Regio- nen etliche Genossenschaften diesem Thema widmen.“

Hier hat die Autorin eine exzellente Arbeit geleistet – und ihre eigene Hypothese zu Beginn des genannten Kapitels widerlegt: „Es wird die Vermutung angestellt, dass die

Kommunale Unternehmen haben sich nicht nur in der Versorgungswirtschaft etabliert, sondern sie sind auch Pioniere bei der Förderung der Erneuerbaren Energien und bei der

Sind diese Firmen auch für Kommunen und kommunale Unternehmen tätig, und gibt es eine Strategie, sich als Dienstleistungspartner gerade für kleine und mittlere Stadtwerke, die

„Vor 20 Jahren hat sich noch niemand vorstellen können, dass das ewige Wachstum irgendwann ein Ende haben könnte.“ Mittler- weile hätte sich diese Einsicht in den Neuen

nicht möglich gewesen. Doch erst danach konnte sukzessive die Rechtfertigung für eine starke kommu- nale Stimme erarbeitet werden. Dass heute niemand mehr der