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Einrichtung eines Publikationsfonds für die Technische Universität Berlin und Aufbau dauerhafter und verlässlicher Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen

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Academic year: 2021

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DFG-Projektantrag

Einrichtung eines Publikationsfonds für die

Technische Universität Berlin und Aufbau

dauerhafter und verlässlicher Strukturen zur

Finanzierung von Open-Access-Publikationen

Fortsetzungsantrag für 2021 und 2022

Förderlinie: Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme Förderprogramm: Open-Access-Publizieren

Teil B: Beschreibung des Vorhabens

Die Veröffentlichung steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

DOI: 10.14279/depositonce-11136

(2)

Antragsteller: Jürgen Christof

Direktor der Universitätsbibliothek der TU Berlin im Auftrag von: Prof. Dr. Christian Thomsen Präsident

Technische Universität Berlin

Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Ansprechpartner: Jürgen Christof, Direktor Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek Fasanenstr. 88, 10623 Berlin

Der Antragstext wurde verfasst von:

Michaela Voigt (http://orcid.org/0000-0001-9486-3189) Dagmar Schobert (http://orcid.org/0000-0002-1792-3077) Jürgen Christof (http://orcid.org/0000-0001-8642-0425)

Gliederung

1 Ausgangslage und eigene Vorarbeiten ... 3

1.1 Ermittlung des Publikationsaufkommens ... 4

1.2 Prognose ... 10

1.3 Projektbezogene Publikationen ... 10

2 Ziele und Arbeitsprogramm ... 10

2.1 Voraussichtliche Gesamtdauer des Projekts ... 10

2.2 Ziele ... 11

2.3 Arbeitsprogramm und Umsetzung ... 11

2.4 Maßnahmen zur Erfüllung der Förderbedingungen / Umgang mit Projektergebnissen 13 2.5 Erläuterungen zur inhaltlichen und finanziellen Projektbeteiligung von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern im Ausland ... 17 Anlage 4: Dokumentation der Suchanfragen und Treffermengen 2017–2019

Anlage 5: Darstellung des Workflows zur APC-Verwaltung Anlage 6: Zwischenbericht Förderjahre 2017–2019

Die übrigen Teile des Antrages (Finanzierung des Vorhabens, beteiligte Personen etc.) sind nicht Teil der Veröffentlichung.

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1 Ausgangslage und eigene Vorarbeiten

Die Technische Universität Berlin (TU Berlin) zählt mit über 35.000 Studierenden und über 7.800 Beschäftigten zu den großen, international renommierten technischen Universitäten in Deutschland. An der TU Berlin sind ca. 3.400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tätig, davon 564 Professorinnen und Professoren. Das Leistungsspektrum der sieben Fakul-täten ist gekennzeichnet durch die Verbindung von Natur- und Technikwissenschaften mit Planungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Das wissenschaftliche Rückgrat bilden die Grundlagenforschung in den naturwissenschaftlichen Disziplinen Chemie, Physik und Mathematik sowie eine starke innovationsorientierte Forschung, z. B. in den Fächern Elektrotechnik und Informatik.

Ein Beleg für die Leistungsfähigkeit und Dynamik der Forschung ist das Publikationsauf-kommen, das in besonderem Maße den wissenschaftlichen Output einer Universität aus-macht. Nach einer aktuellen Untersuchung (März 2020) erschienen im Jahr 2017 2.111 Auf-sätze von Autorinnen und Autoren der TU in qualitätsgeprüften wissenschaftlichen Fachzeit-schriften, 2018 waren es 2.229 und 2019 2.372 Aufsätze.

Jedoch ist ein Teil dieser Veröffentlichungen nur für diejenigen Einrichtungen sichtbar, die die entsprechenden Zeitschriften lizenziert haben. Die Ausgaben der TU Berlin für die Lizen-zierung elektronischer Zeitschriften lagen im Jahr 2016 bei 1.076.559 EUR; 2017 waren es 481.186 EUR, 2018 452.917 EUR und 2019 488.375 EUR.1

Der Anteil an Open-Access-Publikationen an der TU Berlin liegt laut eigener Erhebung vom März 2020 für die Jahre 2017 bis 2019 bei ca. 50 %, Tendenz leicht steigend. In den ver-gangenen Jahren gab es v. a. bei Artikeln in OA-Zeitschriften einen kontinuierlichen Anstieg: Wurden für den Erstantrag noch 142 Aufsätze identifiziert, stieg die Zahl seitdem auf 323 Artikel im Jahr 2017, 350 in 2018 und 467 in 2019 (vgl. Tabelle 1).

Tabelle 1: Entwicklung Publikationsaufkommen TU Berlin 2014–2019

2014 2015 2016 2017 2018 2019

Anzahl Zeitschriftenartikel 1.729 2.025 2.119 2.111 2.229 2.372

Artikel in OA-Zeitschriften 142

(8,2 %) (7,4 %) 150 (11,9 %) 252 (15,3 %) 323 (15,7 %) 350 (19,7 %) 467

1 In Zusammenhang mit den DEAL-Verhandlungen wurde der Vertrag mit Elsevier zu 2018 gekündigt; Zahlungen

an Elsevier machten einen bedeutenden Anteil der Abonnementkosten der TU Berlin aus und entfallen seitdem. Die Summe für den Elsevier-Vertrag war im Voraus zu zahlen, zuletzt wirkten sie sich in den Ausgaben 2016 aus.

1083 1098 1140 323 350 467 564 610 508 141 171 257 0 500 1000 1500 2000 2500 2017 2018 2019

Entwicklung OA-Anteil TU Berlin 2017–2019 (Anzahl Artikel)

closed gold green hybrid

51,30% 49,26% 48,06% 15,30% 15,70% 19,69% 26,72% 27,37% 21,42% 6,68% 7,67% 10,83% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 2017 2018 2019

Entwicklung OA-Anteil TU Berlin 2017–2019 (Anteil)

(4)

Nicht nur an diesen Zahlen wird deutlich, dass das OA-Publizieren an der TU Berlin in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat. 2016 unterzeichnete der Präsident der TU Berlin die Berliner Erklärung2, im gleichen Jahr wurde mit Prof. Dr. Vera Meyer eine

Wis-senschaftlerin als OA-Beauftragte der TU Berlin berufen. Im Dezember 2017 verabschiedete der Akademische Senat eine OA-Policy für die Universität3. Der Verabschiedung voraus

gin-gen zahlreiche Vorträge und Veranstaltungin-gen in den Fakultäten und Gremien der Universität, in denen die Policy entwickelt und diskutiert wurde. Zudem unterstützt die TU Berlin das OA-Publizieren der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität durch die Bereit-stellung von Services für den goldenen und grünen Weg.

Seit Januar 2017 steht ein über dieses DFG-Programm gestützter Publikationsfonds für die Förderung von Aufsätzen in qualitätsgesicherten OA-Zeitschriften zur Verfügung.4 Im April

2018 konnten zwei weitere Fonds aus zusätzlich beantragten Haushaltsmitteln etabliert wer-den. Sie dienen der Förderung von OA-Monografien und -Sammelbänden und dem Ab-schluss von Rahmenverträgen mit Verlagen (Auflistung s. 2.3.3 Rahmenverträge). Damit steht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten für den goldenen Weg zur Verfügung.

Parallel dazu bietet die Universitätsbibliothek (UB) Dienstleistungen für den grünen Weg an. Kernstück der technischen Infrastruktur dafür ist DepositOnce5, das institutionelle

Reposito-rium für Forschungsdaten und Publikationen der TU Berlin. Darüber hinaus gibt es ein um-fangreiches Beratungsangebot und den Zweitveröffentlichungsservice (vgl. 2.4.1 Komple-mentäre Maßnahmen zur Verstetigung der Open-Access-Aktivitäten).

Der Senat von Berlin hat 2015 die „Open-Access-Strategie für Berlin“6 verabschiedet. Sie

formuliert u. a. das Ziel, bis 2020 für 60 % aller Aufsätze von Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern der Berliner Wissenschaftseinrichtungen Open Access zu erreichen. Dieses Ziel erfordert auch an der TU Berlin außerordentliche Anstrengungen auf verschiedenen Wegen; einer davon ist die fortgesetzte Bereitstellung des OA-Publikationsfonds. Hierfür be-antragt die TU Berlin Fördermittel aus dem Programm Open-Access-Publizieren für die Jah-re 2021 und 2022.

1.1 Ermittlung des Publikationsaufkommens

An der TU Berlin werden seit dem Jahr 2000 die Leistungsaktivitäten von TU-Angehörigen in der sogenannten LinF-Datenbank erfasst. Aufgenommen werden neben Angaben zu Lehrtä-tigkeiten, akademischen Aktivitäten und Drittmittelprojekten auch Angaben zu Veröffentli-chungen.7 Zuständig ist die Finanzabteilung (Abt. III) der TU Berlin. Für Außenstehende ist

die Datenbank nicht zugänglich; es gibt keine standardisierten Exportschnittstellen. Die Pub-likationsanalysen für die frühere Antragstellung im DFG-Programm Open-Access-Publizieren ergab für die LinF-Datenbank geringere Publikationszahlen8 im Vergleich zu den eigenen

Erhebungen auf Basis von externen Datenbanken.

2https://openaccess.mpg.de/3883/Signatories [alle im Dokument genannten Links wurden, sofern nicht anders

angegeben, am 28.04.2020 zuletzt geprüft]

3 „Leistungserfassung in Forschung und Lehre“ (LinF) s. http://www.tu-berlin.de/?191164

4 Der Erstantrag und der Fortsetzungsantrag wurden in gekürzter Fassung online publiziert: Schobert, D., Voigt,

M., Christof, J. (2016): Einrichtung eines Publikationsfonds für die Technische Universität Berlin und Aufbau dau-erhafter und verlässlicher Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen,

https://doi.org/10.14279/depositonce-5563 sowie Schobert, D., Voigt, M., Christof, J., Grimm, S. (2018): Einrich-tung eines Publikationsfonds für die Technische Universität Berlin und Aufbau dauerhafter und verlässlicher Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen: Fortsetzungsantrag für 2019 und 2020, https://doi.org/10.14279/depositonce-8888.

5https://depositonce.tu-berlin.de

6http://www.parlament-berlin.de/ados/17/IIIPlen/vorgang/d17-2512.pdf 7 Informationen zur LinF-Datenbank: http://www.tu-berlin.de/?id=39167

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Die UB hat zur Ermittlung des Publikationsaufkommens ein Python-Script entwickelt, wel-ches unter freier Lizenz zur Nachnutzung online zur Verfügung steht.9 Für den vorliegenden

Fortsetzungsantrag wird auf das bewährte Verfahren zurückgegriffen, das im Folgenden er-läutert wird.

1.1.1 Datenerhebung in externen Literaturdatenbanken

Es wurde auf Daten zu Zeitschriftenartikeln aus elf Literatur- und Zitationsdatenbanken zu-rückgegriffen (Abfrage 02.03.2020): Web of Science Core Collection (WoS), SciFinder, PubMed, TEMA, Inspec, IEEE, ProQuest Social Sciences, Business Source Complete, CAB Abstracts, Embase und Scopus. Ermittelt wurden Daten für die Publikationsjahre 2017 bis 2019. Eine Datenerhebung für 2017 war für diesen Antrag nicht erforderlich, dient aber der Abschätzung der Entwicklung des Publikationsaufkommens. Es wurde nach verschiedenen Namensansetzungen der TU Berlin gesucht; die Ergebnisse wurden eingeschränkt auf Zeit-schriftenaufsätze (bzw. vergleichbare Dokumenttypen). Die genauen Suchanfragen und Tref-fermengen sind in Anlage 4 aufgeführt.

1.1.2 Datenaggregation und Dublettenabgleich

Für den Download der Artikeldaten wurden die jeweils vorhandenen Exportfunktionen ge-nutzt (WoS und Inspec: natives WoS-Format, PubMed: Medline-Format, SciFinder: internes Format, andere Datenbanken: RIS-Format). Die Artikeldaten wurden in eine gemeinsame Datenbank eingelesen. Dubletten wurden in einem zweistufigen Verfahren abgeglichen: Zu-nächst wurden DOIs und dann Angaben zu Autorinnen/Autoren und Titeln verglichen; so identifizierte Dubletten wurden entfernt. Später wurden die Daten zudem manuell bereinigt (Normalisierung von Angaben zu Verlag, Entfernung noch vorhandener Dubletten).

1.1.3 Identifizierung von Open-Access-Zeitschriften

Um in diesem Datenbestand Artikel aus OA-Zeitschriften zu identifizieren, wurden die Daten des Directory of Open Access Journals (DOAJ) im CSV-Format mit Stand vom 02.03.2020 genutzt.10 ISSN und eISSN aus dem DOAJ-Export wurden mit denen der aggregierten

Arti-keldaten abgeglichen. Für Artikel, für die in den Datenbanken eine DOI, jedoch keine ISSN nachgewiesen wird, wurden ISSN über die DOI-Registrierungsagentur Crossref11 ermittelt

und mit DOAJ-Daten abgeglichen.

1.1.4 Ermittlung der corresponding authors mit TU-Affiliation

Die Artikelgebühren werden i. d. R. von den corresponding authors übernommen. Für welche Artikel TU-Angehörige diese Rolle innehatten, wurde mit Hilfe der einbezogenen Datenban-ken ermittelt.12 Dafür wurden vom o. g. Skript verschiedene Namensansetzungen der TU

Berlin abgeglichen. Im Ergebnis blieben 18 Artikel übrig, für die die Affiliation der correspon-ding authors manuell durch Aufruf des Artikels ermittelt wurde.

1.1.5 Ermittlung der Artikelgebühren

In Vorbereitung des Erstantrags auf den DFG-geförderten Publikationsfonds wurden 2015 die Autorinnen und Autoren der ermittelten OA-Artikel aus 2014 und 2015 angeschrieben und gebeten, Angaben zu den tatsächlich entstandenen Kosten zu machen. Da der Rücklauf

9 Das Python-Skript wurde im Rahmen der ersten Antragstellung für den DFG-geförderten Publikationsfonds

entwickelt. Es wurde inzwischen um weitere Funktionalitäten ergänzt: Mit dem unter https://github.com/tuub/oa-eval/ verfügbaren Skript kann das Publikationsaufkommen nach OA-Anteilen umfassend analysiert werden – Artikel in OA-Zeitschriften („OA Gold“) ebenso wie OA-Artikel in Subskriptionszeitschriften („OA Hybrid“) und Artikel, die über ein Repositorium Open Access zur Verfügung stehen („OA Grün“). Das Python-Skript und die zugehörige Anleitung sind über Zenodo archiviert: Bunge, E., Voigt, M.: (2018). tuub/oa-eval: Python script to identify share of open access journal articles – v2 (Version v2-20180304). http://doi.org/10.5281/zenodo.1195228.

10https://doaj.org/ bzw. https://doaj.org/csv

11 Dazu wurde die REST-Schnittstelle abgefragt: http://api.crossref.org/

12 WoS, Scopus und Embase weisen die Korrespondenzautorschaft aus, so dass die Angaben vom Skript

auto-matisiert verarbeitet werden konnten. In den anderen Datenbanken fehlt die Angabe zur Korrespondenzautor-schaft, das Skript wertet hier die Affiliationsangaben der Erstautorenschaft aus.

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nicht annähernd vollständig war, wurde das ermittelte Zahlenmaterial nicht für den Erstantrag genutzt. Stattdessen wurden die Article Processing Charges (APC) auf den Verlagswebsei-ten recherchiert. Die Angabe, ob für ein Journal Artikelgebühren erhoben werden, ist im DOAJ inzwischen obligatorisch; für alle Journale ist eine entsprechende Angabe vorhanden. Wie schon für den ersten Folgeantrag wurde auch für den vorliegenden zweiten Folgeantrag auf die Befragung der TU-Angehörigen verzichtet; Angaben zur Höhe der APC wurden vom DOAJ übernommen und für die Prognose des Mittelbedarfs herangezogen. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Antrags hat die TU Berlin mit einigen Verlagen Verträge ab-geschlossen, die z. T. Rabatte auf APCs beinhalten (vgl. 2.3.3 Rahmenverträge). Für diese Verlage wurden die Rabatte auf die regulären Listenpreise angewendet, was sich insbeson-dere bei BMC, Frontiers und MDPI auf die kalkulierten Kosten auswirkt. Für die Umrechnung in EUR wurde auf Daten von xe.com13 zurückgegriffen (Umrechnungskurs vom 10.3.2020).

Für die Artikel, die seit 2017 aus dem Publikationsfonds geförderten wurden, wurden zudem die de-facto-Kosten ergänzt.

1.1.6 Potenzielle Fehlerquellen der Datenerhebung

Ob mit dem beschriebenen Verfahren tatsächlich alle OA-Artikel von TU-Angehörigen identi-fiziert und mit ihren tatsächlichen Kosten in die Rechnung einbezogen werden konnten, bleibt offen. Folgende Fehlerquellen sind denkbar:

a) Artikel in OA-Zeitschriften, die nicht in einer der genutzten Datenbanken indexiert sind, werden nicht berücksichtigt.

b) OA-Zeitschriften wurden mithilfe des DOAJ identifiziert. Artikel von TU-Angehörigen in OA-Zeitschriften, die nicht im DOAJ gelistet sind, werden somit nicht erkannt. Das DOAJ gibt an, dass von Antragstellung bis zur Aufnahme ins DOAJ bis zu sechs Monate verge-hen können.14

c) Voraussetzung für die Identifizierung ist, dass die Autorinnen und Autoren ihre Affiliation im Artikel korrekt angeben und Affiliationsangaben fehlerfrei und vollständig von den Da-tenbanken indexiert werden. Eine TU-interne Untersuchung (April 2018) der Publikatio-nen von 51 gemeinsam berufePublikatio-nen ProfessorinPublikatio-nen und Professoren der TU Berlin ergab für die Jahre 2015 und 2016, dass bei nur 55 % der untersuchten 1.524 Publikationen die TU als Affiliation nachzuweisen war.

d) Nur einige Datenbanken erfassen die Korrespondenzautorschaft gesondert. Ist dies nicht der Fall, wurden stattdessen Institutionsangaben der Erstautorinnen und -autoren evalu-iert. Nicht in allen Disziplinen aber ist der Korrespondenzautor identisch mit dem Erstau-tor: Eine Analyse von Bunge (2017) zeigt, dass Erst- und Korrespondenzautorschaft in zwei Dritteln der Fälle einhergehen, so dass es zu einer Fehlerrate von ca. 5 % kommt, wenn in Ermangelung einer Angabe zur Korrespondenzautorschaft die Affiliation der Erstautorschaft ausgewertet wird.15

e) Bei der Erfassung der APC wurde auf Daten aus dem DOAJ zurückgegriffen; diese spie-geln den Stand zum Zeitpunkt der Erfassung (März 2020) wider. Zudem werden hier nur Listenpreise ausgewiesen. Rabatte werden bei der Kostenabschätzung nur für die Verla-ge berücksichtigt, mit denen zentral ein Vertrag abVerla-geschlossen wurde (BMC, Copernicus, Frontiers, MDPI, Wiley). Andere Rabatte oder Gebührenerlasse für einzelne Artikel konn-ten nicht berücksichtigt werden.

1.1.7 Ergebnisse der Publikationsanalyse

Für die Jahre 2018 und 2019 wurden 350 bzw. 467 Aufsätze in qualitätsgesicherten OA-Zeitschriften ermittelt. Für 2018 wurden 198, für 2019 246 Artikel mit Korrespondenzautorin bzw. Korrespondenzautor von der TU Berlin identifiziert; der Anteil der

13http://xe.com

14https://doaj.org/publishers#applying

15 Vgl. Bunge, E. (2017). Ermittlung von Kennzahlen – Ein Bericht aus der Praxis.

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schaft liegt für beide Jahre etwas über 50 % (2018: 198 von 350 Artikeln = 56,6 %; 2019: 246 von 467 Artikeln = 52,7 %).

Laut DOAJ waren für 65 bzw. 72 Artikel mit TU-Korrespondenzautorschaft keine Artikelge-bühren fällig (2018: 65 von 350 Artikeln = 18,6 %; 2019: 72 von 467 Artikeln = 15,4 %). Für 28 (2018) bzw. 38 Artikel (2019) mit TU-Korrespondenzautorschaft war laut DOAJ auch unter Berücksichtigung von zentralen TU-Rabatten eine Artikelgebühr fällig, die inkl. Mehr-wertsteuer 2.000 EUR überstieg und somit aus einem DFG-geförderten Publikationsfonds nicht förderfähig war. Die Erfahrungen bei der bisherigen Bewirtschaftung des TU-Fonds zeigen allerdings, dass sich Nachverhandlungen bei höheren APCs lohnen. (Details zu er-folgreichen Nachverhandlungen von TU-Angehörigen in Jahren 2017 bis 2019 siehe Zwi-schenbericht.)

Berücksichtigt man ausschließlich Listenpreise, war laut DOAJ für 102 bzw. 128 Artikel mit TU-Korrespondenzautorschaft eine Artikelgebühr fällig, die inkl. Mehrwertsteuer 2.000 EUR nicht übersteigt. Wie in 2.3.3 Rahmenverträge aufgeführt, bestehen an der TU Berlin ver-schiedene Rahmenverträge mit Verlagen, die u. a. eine Rabattierung vorsehen. Unter Be-rücksichtigung dieser Rabatte war für 129 bzw. 162 Artikel mit TU-Korrespondenzautorschaft eine Artikelgebühr fällig, die inkl. Mehrwertsteuer 2.000 EUR nicht übersteigt (2018: 129 von 350 Artikeln = 65,2 %; 2019: 162 von 467 Artikeln = 65,9 %). Durchschnittlich lag die Artikel-gebühr (unter Berücksichtigung der zentralen TU-Rabatte) für diese Artikel bei ca. 1.360 EUR inkl. MwSt. (2018: 1.386,08 EUR inkl. MwSt.; 2017: 1.337,96 EUR inkl. MwSt.). Dieser Wert weicht von der durchschnittlichen APC in OpenAPC nach unten ab.16 Das liegt u. a.

daran, dass bei OpenAPC Publikationen mit Kosten über 2.000 EUR nicht herausgerechnet sind. Die Ergebnisse der Analyse des Publikationsaufkommens sind in Tabelle 2 niederge-legt.

Tabelle 3 zeigt, wie sich die Artikel in OA-Zeitschriften, die eine TU-Korrespondenzautor-schaft aufweisen und für die eine APC fällig wurde, welche max. 2000 EUR brutto betrug, in den Publikationsjahren 2017 bis 2019 auf die 20 wichtigsten Verlage verteilen.

16 OpenAPC durchschnittliche APC: 1.605 EUR inkl. MwSt. für 61.004 Aufsätze, siehe

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Tabelle 2: Ergebnisse der Analyse

2017 2018 2019 2020 2021 2022

Anzahl Artikel mit TU-Beteiligung17 2.111 2.229 2.372 2.372 2.372 2.372

 Steigerung zum Vorjahr 5,3% 6,0% Annahme: wie im Vorjahr

Anzahl Artikel mit TU-Beteiligung in OA-Zeitschriften 323 350 467 514 565 622

 Anteil an Publikationsaufkommen gesamt 15,3 % 15,7 % 19,7 %

 Steigerung zum Vorjahr 7,7 % 25,1 % Annahme: 10 %

Anzahl Artikel in OA-Zeitschriften, bei denen TU-Angehörige

als corresponding authors für Finanzierung zuständig sind 180 198 246 257 283 311

 Anteil TU-Korrespondenzautorschaft 55,7 % 56,6 % 52,7 % Annahme: 50 %

Anzahl Artikel in OA-Zeitschriften mit TU-Angehörigen als corresponding authors, für die laut DOAJ keine Artikelgebühr erhoben wird

69 65 72

 Anteil ohne APC 21,4 % 18,6 % 15,4 %

Anzahl der Artikel in OA-Zeitschriften, bei denen TU-Angehörige als corresponding authors für Finanzierung zu-ständig sind und für welche APC inkl. MwSt. und unter Be-rücksichtigung von zentralen TU-Rabatten 2000 EUR oder weniger beträgt (exkl. Artikel ohne APC)

94 129 162 154 170 186

 Anteil förderfähige Artikel (mit zentralen TU-Rabatten) 52,2% 65,2% 65,9% Annahme: 60%

Durchschnittliche APC für Artikel in OA-Zeitschriften, bei denen TU-Angehörige als corresponding authors für die Fi-nanzierung zuständig sind und für welche die APC inkl. MwSt. und unter Berücksichtigung von zentralen TU-Rabatten die 2000 EUR oder weniger beträgt (exkl. Artikel ohne APC)

1.371,49 € 1.386,08 € 1.337,96 € Annahme: 1.450 €

Summe APC der Artikel in OA-Zeitschriften, bei denen TU-Angehörige als corresponding authors für Finanzierung zu-ständig sind und für welche die APC inkl. MwSt. und unter Berücksichtigung von zentralen TU-Rabatten 2000 EUR oder weniger beträgt (exkl. Artikel ohne APC)

128.920,40 € 178.803,96 € 216.749,85 € 223.459,50 € 245.805,45 € 270.386,00 €

17 Anzahl Artikel, an denen TU-Angehörige beteiligt sind – normalisiert, aggregiert und von Dubletten bereinigt. Quellen: Web of Science, SciFinder, PubMed, TEMA, Inspec, IEEE Xplore,

(9)

Tabelle 3: Verteilung auf TOP-20-Verlage – eingeschränkt auf Artikel 2017–2019 mit TU-Korrespondenzautorschaft in OA-Zeitschriften, für die APC fällig wurde, welche max. 2000 EUR brutto betrug

Verlag Rang Anzahl

Artikel Anteil Artikel Kumu-lierte Anzahl Artikel Kumu-lierter Anteil Artikel Summe APC brutto: lt. DOAJ Ø APC brutto: lt. DOAJ Summe APC brutto: lt. DOAJ abzüglich TU-Rabatt Ø APC brut-to: lt. DOAJ abzüglich TU-Rabatt Summe Ersparnis aus Rah- men-verträgen MDPI 1 179 46,49% 179 46,49% 293.933,93 € 1.642,09 € 220.450,45 € 1.231,57 € -73.483,48 € Springer Nature 2 63 16,36% 242 62,86% 109.676,69 € 1.740,90 € 96.272,03 € 1.528,13 € -13.404,66 € Frontiers 3 39 10,13% 281 72,99% 94.524,59 € 2.423,71 € 70.090,00 € 1.797,18 € -24.434,59 € PLOS 4 22 5,71% 303 78,70% 36.792,77 € 1.672,40 € 36.792,77 € 1.672,40 € 0,00 € IOP Publishing 5 15 3,90% 318 82,60% 28.775,13 € 1.918,34 € 28.775,13 € 1.918,34 € 0,00 € Copernicus 6 11 2,86% 329 85,45% 11.685,80 € 1.062,35 € 11.685,80 € 1.062,35 € 0,00 € De Gruyter 7 6 1,56% 335 87,01% 1.826,38 € 304,40 € 1.826,38 € 304,40 € 0,00 € Elsevier 7 6 1,56% 341 88,57% 5.766,89 € 961,15 € 5.766,89 € 961,15 € 0,00 € Cambridge Uni-versity Press 8 3 0,78% 344 89,35% 4.055,77 € 1.351,92 € 4.055,77 € 1.351,92 € 0,00 € RSC 8 3 0,78% 347 90,13% 3.080,12 € 1.026,71 € 3.080,12 € 1.026,71 € 0,00 € ARVO 8 3 0,78% 350 90,91% 5.819,32 € 1.939,77 € 5.819,32 € 1.939,77 € 0,00 € Schweizerbart 8 3 0,78% 353 91,69% 4.641,00 € 1.547,00 € 4.641,00 € 1.547,00 € 0,00 € IEEE 8 3 0,78% 356 92,47% 5.578,16 € 1.859,39 € 5.578,16 € 1.859,39 € 0,00 € ACS 8 3 0,78% 359 93,25% 2.359,18 € 786,39 € 2.359,18 € 786,39 € 0,00 € Cogitatio 9 2 0,52% 361 93,77% 2.142,00 € 1.071,00 € 2.142,00 € 1.071,00 € 0,00 €

Taylor & Francis 9 2 0,52% 363 94,29% 2.201,90 € 1.100,95 € 2.201,90 € 1.100,95 € 0,00 €

Sage 9 2 0,52% 365 94,81% 2.516,46 € 1.258,23 € 2.516,46 € 1.258,23 € 0,00 €

Hindawi 9 2 0,52% 367 95,32% 3.669,84 € 1.834,92 € 3.669,84 € 1.834,92 € 0,00 €

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1.2 Prognose

Für diesen Antrag wird bis 2022 von einer gegenüber 2019 unveränderten Anzahl von jähr-lich 2.372 Artikeln von Angehörigen der TU Berlin in Fachzeitschriften ausgegangen. Es wird angenommen, dass die jährliche Steigerung des Anteils von Aufsätzen in OA-Zeitschriften bei 10 % liegt. Das ist eine defensive Schätzung18. Sie berücksichtigt einerseits die

Annah-me, dass der Anteil weiter steigen wird, wenn kontinuierlich mehr qualitätsgesicherte OA-Zeitschriften auf dem Markt sind, deren Ansehen in der jeweiligen Fachcommunity steigt, und andererseits die Tatsache, dass die erheblichen Steigerungsraten der vergangenen Jah-re für die nächsten JahJah-re nicht im gleichen Umfang zu erwarten sind.

Für die Jahre 2018 und 2019 wurde ermittelt, dass etwas über 50 % der Autorinnen und Au-toren in der Rolle des corresponding authors für die Zahlung der APC zuständig waren (2018: 56,6 %, 2019: 52,7 %). Für die Jahre 2021 und 2022 wird daher ein Anteil von 50 % angenommen.

Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre wird angenommen, dass 60 % dieser Pub-likationen den Förderkriterien der DFG entsprechen.

Je nach zugrundeliegender Quelle wurden verschiedene durchschnittliche APCs zu ermittelt: • OpenAPC: ca. 1.600 EUR brutto19

• DOAJ: ca. 1.650 EUR brutto bzw. ca. 1.360 EUR brutto20

• durchschnittliche APC aus TU-Publikationsfonds 2019: ca. 1.430 EUR brutto Mit Blick auf die allgemeine Preisentwicklung sowie die Verpflichtung zur zentralen Kosten-übernahme für OA-Zeitschriften im Rahmen der DEAL-Verträge für Wiley und SpringerNatu-re, welche zwar z. T. Rabatte, jedoch keine allgemeine Kostendeckelung vorsehen, wird von einer leichten Steigerung der durchschnittlichen APC ausgegangen. Für diesen Antrag wird für 2021 und 2021 eine durchschnittliche Artikelgebühr von 1.450 EUR brutto angenommen. Mit diesen Annahmen ergibt sich für 2021 und 2022 eine Anzahl von 170 bzw. 186 APC-pflichtigen Artikeln, die den Förderkriterien entsprechen. Bei einer Artikelgebühr von 1.450 EUR brutto ist ein Finanzierungsbedarf von 246.500 EUR für 2021 und 269.700 EUR für 2022 zu erwarten.

1.3 Projektbezogene Publikationen

entfällt

2 Ziele und Arbeitsprogramm

2.1 Voraussichtliche Gesamtdauer des Projekts

Die Technische Universität Berlin beantragt hiermit DFG-Mittel für die Fortsetzung des Publi-kationsfonds zur Förderung von Aufsätzen in qualitätsgesicherten OA-Zeitschriften für die nächsten 24 Monate, d. h. für den Antragszeitraum 2021 und 2022. Mit einer Bewilligung dieses Antrags wäre die maximale Förderdauer von sechs Jahren ausgeschöpft. Die TU Ber-lin verpflichtet sich, den Publikationsfonds zu verstetigen und ihn auch nach Auslaufen der DFG-Förderung im mindestens gleichen Umfang zur Verfügung zu stellen.

18 Für den Erstantrag wurden Steigerungsraten für Artikel in OA-Zeitschriften von 5 %, beim ersten

Fortsetzungs-antrag für 2019/20 von 15 % angenommen.

19https://github.com/OpenAPC/openapc-de [Stand: 14.04.2020]

20 Angaben zu DOAJ basieren auf der Datenanalyse für den vorliegenden Antrag: Listenpreise inkl. MwSt. ohne

(11)

2.2 Ziele

Um die OA-Quote signifikant zu erhöhen, ist es erforderlich, Open Access in der Publikati-onskultur der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch besser zu verankern und zu einem selbstverständlichen Publikationsmodell zu machen. Der DFG-gestützte Publikations-fonds soll die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Berlin weiterhin bei der Ver-öffentlichung von Aufsätzen in originären, qualitätsgeprüften OA-Zeitschriften unterstützen. Der Fonds ist Kern des Angebotes an Fördermöglichkeiten für OA-Publikationen auf dem goldenen Weg – er wird ergänzt durch weitere Angebote: Seit 01.04.2018 steht ein Fonds für OA-Monografien und OA-Sammelbände zur Verfügung21. Daneben wurde in 2018 ein erster

Transformationsvertrag mit der Royal Society of Chemistry mit Start 2019 abgeschlossen.22

2019 ist die TU Berlin dem Wiley-DEAL-Vertrag beigetreten; der Beitritt zum DEAL-Vertrag mit SpringerNature wird gegenwärtig vorbereitet.

2.3 Arbeitsprogramm und Umsetzung

Die Infrastruktur zur effektiven Verwaltung des Publikationsfonds soll in den kommenden beiden Jahren weiter ausgebaut werden. Komplementäre organisatorische und technische Maßnahmen stellen sicher, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin ein umfassender OA-Service angeboten werden kann.

2.3.1 Workflow, Geschäfts- und Finanzierungsmodell

Mit der Verwaltung des Publikationsfonds ist die UB beauftragt. TU-Angehörige werden un-bürokratisch unterstützt. Um den Publikationsfonds mit möglichst geringem administrativem Aufwand zu verwalten, wurden im OA-Team der UB verlässliche Strukturen geschaffen. Eine Darstellung des Workflows zur Verwaltung des Publikationsfonds findet sich in der Anlage 5. Mit einigen Verlagen wurden Mitgliedschaften bzw. Rahmenverträge vereinbart (vgl. 2.3.3 Rahmenverträge), für diese weicht der Workflow vom Standardworkflow ab. Die Workflows werden fortlaufend evaluiert und bei Bedarf optimiert. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vor-liegenden Berichts laufen Gespräche darüber, wie innerhalb der UB eine Arbeitsteilung zwi-schen der Abt. Medienbearbeitung und der Abt. Publikationsdienste organisiert werden kann. Die geförderten Publikationen werden parallel auf dem institutionellen Repositorium der TU Berlin archiviert23. Für die Verlage MDPI und Frontiers erfolgt dies dank der Anbindung an

DeepGreen24 automatisiert.

2.3.2 Förderkriterien

Die Förderung aus dem Publikationsfonds ist an folgende Bedingungen gebunden:

− Die Erst- oder Korrespondenzautorinnen und -autoren müssen zum Zeitpunkt der Veröf-fentlichung TU-Angehörige sein. Es gilt die Formulierung im § 43 des Berliner Hoch-schulgesetzes. Als Recherchemittel dienen das TU-Personenverzeichnis und die Web-seiten der Lehrstühle.

− Der Artikel erscheint in einer echten OA-Zeitschrift. Die Zeitschrift sollte im DOAJ ver-zeichnet und qualitätsgeprüft sein.

− Die APC übersteigt 2.000 EUR nicht. Eine anteilige Finanzierung ist nicht möglich. − Evtl. zur Verfügung stehende Drittmittel für die Finanzierung von Publikationen sind

aus-geschöpft.

− Der Artikel erscheint unter einer Creative-Commons-Lizenz.

− Die Angabe der ORCID iD der Antragstellerin bzw. des Antragsstellers wird erbeten.

21

http://www.ub.tu-berlin.de/publikationsfonds/foerderbedingungen-fuer-open-access-monografien-und-sammelbaende/

22 Diese beinhaltet eine zentrale Finanzierung für hybrides Open Access für TU-Angehörige; für die reine

OA-Zeitschrift RSC Advances können TU-Angehörige die Finanzierung über den Publikationsfonds beantragen.

23 DepositOnce – institutionelles Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen:

https://depositonce.tu-berlin.de/

(12)

2.3.3 Rahmenverträge

Publikationsfonds zur Finanzierung einzelner Artikel sind vor allem mittelfristig ein Weg, um Gold Open Access zu erreichen. Langfristig arbeitet die UB an Rahmenverträgen mit den wichtigsten Verlagen, um aufwändige Einzelabrechnungen zu vermeiden.

Die Analyse des Publikationsaufkommens für die Jahre 2017 bis 2019 bestätigt die Ergeb-nisse aus früheren Jahren: Die Artikel in OA-Zeitschriften verteilten sich in diesen drei Jahren auf Journale aus 120 Verlagen. Es lässt sich eine starke Konzentration feststellen: Ca. 74 % der Artikel sind bei zehn Verlagen erschienen. Betrachtet man nur die Artikel, für die eine Korrespondenzautorschaft bei der TU liegt und für die nach Abzug zentraler TU-Rabatte eine APC fällig wurde, die unter 2.000 EUR inkl. MwSt. lag, ist die Konzentration sogar noch stär-ker: Dann verteilen sich ca. 90 % der Artikel auf nur zehn Verlage (vgl. Tabelle 3).

Um den administrativen Aufwand durch zentrale Rechnungslegung zu verringern und um Rabatte in Anspruch nehmen zu können, hat die UB mit einigen dieser Verlage Rahmenver-träge abgeschlossen:

− 2016 ist die TU Berlin eine Mitgliedschaft bei BioMed Central (BMC) eingegangen,

wel-che 20 % Rabatt auf APCs beinhaltet. Über ein aus Haushalts- bzw. OA-Sondermitteln finanziertes Prepaid-Konto können APCs für Aufsätze in BMC-Zeitschriften finanziert werden. Mit dem Beitritt zum DEAL-Vertrag mit SpringerNature wird diese

Prepay-Mitgliedschaft ab Sommer 2020 entfallen; APCs für OA-Journale von SpringerNature werden im Rahmen des DEAL-Vertrages zentral abgewickelt.

− Seit 2017 bekommen TU-Angehörige bei MDPI aufgrund eines Rahmenvertrags 25 %

Rabatt auf APCs (2015/16 Mitgliedschaft mit 10 % Rabatt). Seit 2020 ist eine zentrale Rechnungsstellung vereinbart.

− Seit Juli 2018 besteht ein Rahmvertrag mit Frontiers, der neben 5 % Rabatt auf APCs

die Kostendeckelung bei 2.000 EUR pro Aufsatz garantiert.

− Im Rahmen eines von der SUB Göttingen organisierten Nationalen Konsortiums besteht für 2019 und 2020 eine Prepay-Mitgliedschaft bei Copernicus, die die Kostendeckelung

bei 2.000 EUR vertraglich zusichert. Die Fortsetzung des Vertrages über 2020 hinaus wird angestrebt.

− Im Rahmen des DEAL-Vertrages mit Wiley werden APCs für echte OA-Zeitschriften

zentral übernommen; TU-Angehörige erhalten 20 % Rabatt auf die APCs.

− Im Rahmen des vom Friedrich-Althoff-Konsortiums abgeschlossenen Vertrages mit

DeGruyter erhalten TU-Angehörige im Zeitraum August 2019 bis Dezember 2020 20 %

Rabatt auf APCs; für echte OA-Zeitschriften werden die Kosten ohne formale Antragstel-lung zentral übernommen. Es handelt sich hierbei um ein Pilotprojekt; die Fortsetzung ist von der beidseitigen Evaluation des Vertrages abhängig.

Weitere Rahmenverträge werden auf Grundlage des tatsächlichen Publikationsaufkommens kontinuierlich geprüft und bewertet. Die UB informiert TU-Angehörige über laufende Verträge auf einer Webseite25 und über neue Vertragsabschlüsse über die etablierten Kanäle

(Univer-sitätszeitung, TU-interne Rundschreiben, Blog, Social Media).

Wie in 2.2 Ziele erwähnt, wurden zudem erste Transformationsverträge abgeschlossen (RSC, Wiley-DEAL-Vertrag), um die Überführung von bestehenden subskriptionsbasierten Geschäftsmodellen in OA-Strukturen zu fördern.

2.3.4 Transparenz

Um auch überregional zur Transparenz beizutragen, überträgt die TU Berlin die Angaben zu den gezahlten APCs regelmäßig an das Projekt OpenAPC.26 Auf den UB-Webseiten wird

eine Liste der geförderten Artikel des jeweils aktuellen Förderjahres geführt und für die vor-herigen Jahre auf die Übersicht bei OpenAPC verlinkt.27

25https://www.ub.tu-berlin.de/publikationsfonds/

26https://github.com/OpenAPC/openapc-de/tree/master/data/tuberlin 27https://www.ub.tu-berlin.de/publikationsfonds/liste-gefoerderter-beitraege/

(13)

2.3.5 Anpassung des Geschäfts- und Finanzierungsmodells an den Bedarf

Die Universitätsleitung hat zugesagt, das Fondsvolumen übersteigende Förderbedarfe aus Eigenmitteln zu finanzieren. Auch für diese Eigenmittel gelten die formalen

DFG-Förderkriterien.

Wie in 2019 bereits erfolgt, wird die TU Berlin bei Bedarf auch in den kommenden Jahren den DFG-gestützten Fonds aus eigenen Mitteln aufstocken. Die Universitätsleitung hat einen Teil der im Rahmen der Hochschulverträge für das Land Berlin verfügbaren Sondermittel für Open Access und Digitalisierung der UB übertragen, insbesondere, um OA-Aktivitäten zu fördern. Diese Zusage gilt für die Dauer der Hochschulverträge (bis 2022). Aus diesen Mit-teln speisen sich die Eigenmittel. Damit kann auf Maßnahmen zur Einschränkung und auf Reservierungen für bestimmte Fachgebiete verzichtet werden. Ziel ist es, möglichst jeden förderfähigen Antrag positiv zu bescheiden.

2.3.6 Erfahrungen der Publikationsjahre 2017 bis 2019

Festzuhalten ist, dass nach kleineren Anlaufschwierigkeiten mit vergleichsweise geringen Antragszahlen in 2017 die Anzahl der finanzierten Artikel konstant gestiegen ist. Während für den Erstantrag die beantragten Mittel in vollem Umfang bewilligt wurden, sah der Bewilli-gungsbescheid für den Folgeantrag eine Mittelreduktion vor. Tabelle 4 gibt eine Übersicht über die 2017 bis 2019 finanzierten Artikel und Kosten.

Der Bewilligungsbescheid für den Antrag für die Publikationsjahre 2019 und 2020 sah eine Mittelreduktion vor. Wie im Zwischenbericht (vgl. Tabellen 2 und 3) ausführlich dargestellt, führte dies 2019 zu einer Überzeichnung des Fonds; der Finanzierungsbedarf konnte nur durch Einsatz zusätzlicher Eigenmittel gedeckt werden. Die ursprüngliche Prognose, die nach dem gleichen Verfahren wie im vorliegenden zweiten Fortsetzungsantrag durchgeführt wurde, entsprach nahezu dem tatsächlichen Finanzbedarf.

In den Jahren 2017 bis 2019 wurden 191 Artikel in Höhe von 268.020,57 EUR inkl. MwSt. finanziert (APC i. D.: 1.403,25 EUR). Details zu den Erfahrungen aus den bisherigen Förder-jahren sind dem Zwischenbericht (Anlage 6) zu entnehmen.

Tabelle 4: Übersicht finanzierte Artikel 2017–2019 (Ausgaben gesamt, inkl. MwSt.)

Jahr Anzahl

Artikel DFG-gestützter Fonds OA-Sonder-mittel TU Ber-lin

Ausgaben Fonds

gesamt Durchschnitt-liche APC 2017 42 40.074,08 € 22.721,27 € 62.795,35 € 1.495,13 €

2018 63 66.378,26 € 15.572,34 € 81.950,60 € 1.300,80 €

2019 86 83.739,63 € 39.534,99 € 123.274,62 € 1.433,43 €

2.4 Maßnahmen zur Erfüllung der Förderbedingungen / Umgang mit

Pro-jektergebnissen

Die TU Berlin versichert, den mit DFG-Mitteln initiierten Publikationsfonds zu verstetigen und das OA-Publizieren durch weitere Maßnahmen nachhaltig zu unterstützen.

2.4.1 Komplementäre Maßnahmen zur Verstetigung der Open-Access-Aktivitäten

Die TU Berlin unterstützt das OA-Publizieren ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit mehreren Jahren; OA-Services und -Infrastrukturen werden im Wesentlichen über die UB zur Verfügung gestellt.

OA-Beauftragte der Technische Universität Berlin ist seit März 2016 Frau Prof. Dr. Vera Meyer.28 Sie berät dasPräsidium der TU Berlin bei strategischen Entscheidungen zu Open

(14)

Access, vertritt den OA-Gedanken in den akademischen Gremien der Hochschule und steht der UB bei der Besprechung strategischer und praktisch-organisatorischer Fragen zur Verfü-gung. Durch die OA-Beauftragte und den UB-Direktor ist die TU in der OA-Arbeitsgruppe29

der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin vertreten. 2017 hat der Akademischen Senat der TU Berlin einstimmig die OA-Policy verabschiedet.30

Die Policy enthält Empfehlungen für das Publizieren von Forschungsergebnissen ebenso wie Selbstverpflichtungen der Universität. Die zentrale Empfehlung an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Berlin lautet, ihre Publikationen Open Access verfügbar zu ma-chen – entweder als Erstveröffentlichung in einem OA-Verlag oder in Form einer Zweitveröf-fentlichung auf einem OA-Repositorium.

Die UB versteht sich als Motor zur Förderung von Open Access an der TU Berlin. Entspre-chend hat sie in 2015 das eigene Leitbild erweitert31 und eine OA-Policy der UB32

verab-schiedet. OA-Beauftragte der UB ist die Leiterin der Abteilung Publikationsdienste, Dagmar Schobert – sie steht in engem Austausch mit der OA-Beauftragten der TU-Berlin und dem OA-Büro Berlin und ist in Ko-Sprecherin der AG Universitätsverlage.

Die UB verantwortet die folgenden zentralen OA-Services für TU-Angehörige:

Beratung, Schulung

Die UB bietet einen umfassenden Beratungsservice u. a. zu den Themen Digitales Publizie-ren, Open Access und Urheberrecht im Umfeld von Open Access, freien Lizenzen, Zweit-verwertungsrecht sowie OA-Vorgaben von Forschungsförderern. Seit 2019 wird zusätzlich zu Autorenidentifikation (insbes. ORCID iD) und bibliometrischen Indikatoren beraten. Das Angebot umfasst Vorträge und Workshops für Lehrstühle bzw. Struktureinheiten der TU33, individuelle Beratung, Informationstexte auf den Webseiten, Poster und Flyer. Im

Pub-lizieren-Blog der UB wird seit Ende 2014 regelmäßig zu OA-Themen, seit 2019 verstärkt auch zu ORCiD und bibliometrischen Indikatoren informiert. Open Access ist zudem regel-mäßig Gegenstand der Beiträge in den Social-Media-Kanälen der UB.

Zweitveröffentlichungsservice

TU-Angehörige werden ermuntert, einzelne Publikationen oder Publikationslisten auf die Möglichkeit der Zweitveröffentlichung prüfen zu lassen: Das OA-Team prüft die rechtlichen Bedingungen, kontaktiert ggf. Verlage um die notwendigen Rechte einzuholen und über-nimmt, wenn möglich, auch die Aufbereitung von Dateien und das Einstellen im Repositori-um. Neben der individuellen Unterstützung strebt die UB zudem die systematische Nutzung von Zweitveröffentlichungsrechten an, insbes. für OA-Rechte aus Allianz- und Nationallizen-zen. Während die Prüfung von Publikationslisten auf Wunsch der TU-Angehörigen erfolgt, spricht das OA-Team für kumulative Dissertationen die Doktorandinnen und Doktoranden proaktiv an, um über Optionen zur Zweitveröffentlichung für die enthaltenen Artikel zu infor-mieren.

Der Zweitveröffentlichungsservice34 ruht also auf verschiedenen Säulen. Die Anzahl der

er-folgten Zweitveröffentlichungen steigt seit Jahren kontinuierlich (2017: ca. 500, 2018: 767, 2019: 980 Zweitveröffentlichungen im TU-Repositorium). Der grüne Weg ist die aktuell wich-tigste Säule für den OA-Anteil der TU (vgl. Abbildungen in 1 Ausgangslage und eigene Vor-arbeiten). Nicht immer führt die Prüfung zu einer Zweitveröffentlichung im TU-Repositorium:

29http://www.open-access-berlin.de/akteure/ag-senat/index.html 30http://www.tu-berlin.de/?191164

31http://www.ub.tu-berlin.de/ueber-uns/die-bibliothek/selbstverstaendnis/barrierefreie-textversion/ 32http://www.ub.tu-berlin.de/oapolicy/

33 Die OA-Workshops finden auf Wunsch der TU-Angehörigen und in ihren jeweiligen Räumen statt; Absprachen

zu Termin, Dauer und Inhalten erfolgen individuell. In 2017 gab es 26 Termine in Instituten, Fachbereichen und Arbeitsgruppen der TU; 2018 waren es 9 und 13 in 2019.

(15)

Mitunter ist sie rechtlich nicht möglich; z. T. nehmen die TU-Angehörigen „nur“ die Prüfung in Anspruch und nutzen dann ein anderes Repositorium.

Die Nachfrage am Zweitveröffentlichungsservice ist seit Einführung dauerhaft hoch und übersteigt seit geraumer Zeit die Kapazitäten des OA-Teams. 2019 wurden die internen Pro-zesse optimiert, um der Nachfrage in Zukunft besser gerecht werden zu können.35

Universitätsverlag der TU Berlin

Mit dem Universitätsverlag der TU Berlin steht den Universitätsangehörigen ein eigener OA-Verlag36 für Monografien und Sammelbände zur Verfügung. Der Verlag verfolgt das Ziel,

Forschungsergebnisse der TU Berlin unter einem einheitlichen Layout professionell aufzube-reiten und im Internet sowie bei Bedarf über die traditionellen Vertriebswege des Buchhan-dels weltweit zu verbreiten. Das Verlagsspektrum entspricht dem Fächerkanon der Universi-tät. 2019 wurden im Universitätsverlag 42 Titel Open Access über das TU-Repositorium ver-öffentlicht, 38 davon zusätzlich in Print. Der Universitätsverlag der TU Berlin präsentiert sei-ne Publikatiosei-nen37 regelmäßig auf der Frankfurter Buchmesse. Er ist Mitglied der

Arbeitsge-meinschaft der Universitätsverlage38 und der Association of European University Presses39.

Institutionelles Repositorium DepositOnce

DepositOnce ist das institutionelle Repositorium für die OA-Veröffentlichung von For-schungsdaten und Publikationen: Hier werden ForFor-schungsdaten und Monografien, Kon-gressschriften, Sammelwerke und Dissertationen ebenso publiziert wie Zweitveröffentlichun-gen von fachlich begutachteten Verlagspublikationen oder Preprints.

Das Repositorium umfasst derzeit ca. 9.600 frei zugängliche Objekte, davon ca. 150 For-schungsdatensätze und 9.450 Publikationen (Stand: 15.04.2020). 2019 wurden 1.492 Publi-kationen veröffentlicht – darunter auch die 405 Online-Dissertationen aus dem Jahr 2019 (76,7 % der 529 Dissertationen).

Die UB ist Projektpartner im DFG-Projekt DeepGreen, welches eine Plattform entwickelt, um die automatisierte Zweitveröffentlichung zu ermöglichen.40 2019 wurden von DeepGreen

erstmals Artikel an DepositOnce übermittelt und zweitveröffentlicht.

Open-Access-Monitoring

Um den OA-Anteil verlässlich zu erfassen, ist ein kontinuierliches Monitoring des Publikati-onsaufkommens sowie des entsprechenden OA-Anteils nötig. Um das Monitoring zu profes-sionalisieren, wurde die in 1.1 Ermittlung des Publikationsaufkommens erläuterte Methode entwickelt. Die Ergebnisse der auf dieser Basis durchgeführten Publikationsanalyse dienen neben der Vorbereitung des vorliegenden Antrags auch dem OA-Team und der

UB-Erwerbungsleitung, um etwa Vertragsangebote zu evaluieren.

Auf der Basis dieser Methode ist das OA-Team der TU Berlin maßgeblich an der Ermittlung der berlinweiten Zahlen für den OA-Anteil beteiligt. Es liegen bislang Studien für die Publika-tionsjahre 2013–2015, 2016, 201741 und 201842 vor.

35 Vgl. Voigt, M., Dittmann, S. (2019): Zweitveröffentlichungsservice der TU Berlin –

Automatisierungsmöglichkei-ten für den Workflow. LIBREAS. Library Ideas, 35 (2019). https://libreas.eu/ausgabe35/voigt/.

36 Open-Access-Policy des Universitätsverlages der TU Berlin:

http://www.ub.tu-berlin.de/publizieren/universitaetsverlag/open-access-leitlinien-des-universitaetsverlages-der-tu-berlin/

37 Aktuell wird eine neue Verlagssoftware eingeführt, welche u. a. den bisherigen Webshop ablösen wird;

Webshop aktuell: http://www.ub.tu-berlin.de/publizieren/verlagsprogramm/ [Stand 15.04.2020]

38https://blog.bibliothek.kit.edu/ag_univerlage/ 39http://www.aeup.eu/

40https://deepgreen.kobv.de/

41 Übersicht der Studien vgl. http://www.open-access-berlin.de/ressourcen/index.html [Stand: 15.04.2020] 42 2018: https://doi.org/10.14279/depositonce-9607 [Stand: 07.05.2020]

(16)

Im Oktober 2019 wurde die Affiliationsrichtlinie der TU Berlin43 verabschiedet. Sie wurde

un-ter Federführung der UB erarbeitet. Mit den Vorgaben zu standarisierten Affiliationsangaben soll erreicht werden, dass die Anzahl von Publikationen gesenkt wird, die keine auswertbare Affiliation ausweisen und somit nicht ins Monitoring einbezogen werden können. Es wird er-wartet, dass sich die Vorgaben frühestens ab 2020 auswirken.

Servicezentrum Forschungsdatenmanagement

Das Servicezentrum Forschungsdatenmanagement (SZF)44 ist ein gemeinsamer Service der

UB (Leitung), der Zentraleinrichtung Campusmanagement45 und der Forschungsabteilung

der TU46. Technischer Kern der Forschungsdateninfrastruktur ist das Repositorium

DepositOnce, in dem Forschungsergebnisse gespeichert werden, um sie langfristig verfüg-bar, nachnutzbar und durch die gegenseitige Referenzierung von Publikationen und For-schungsdaten verifizierbar zu machen. Ergänzt wird das Angebot durch den Service PDF/A-Conversion47 zur Validierung und Konvertierung von PDF/A-Dokumenten sowie das

Web-Tool TUB-DMP48 zur Erstellung von Datenmanagementplänen. Die Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler sind aufgefordert, ihre in Forschungsprojekten entstandenen Ergebnis-se – nach Möglichkeit im Open Access – in DepositOnce zu speichern, sofern kein disziplin-spezifisches internationales oder nationales Fachrepositorium zur Verfügung steht. Die For-schungsdaten-Policy der TU Berlin wurde im Oktober 2019 vom Akademischen Senat ver-abschiedet.49

2.4.2 Maßnahmen zur Verstetigung des Publikationsfonds

Das Land Berlin hat den Hochschulen im Rahmen der Hochschulverträge 2018–2022 zu-sätzliche Mittel zur Förderung von Open Access und Digitalisierung in den Haushalt einge-stellt. Die Leitung der TU hat einen großen Teil dieser Mittel der UB zur Verfügung gestellt, um die OA-Aktivitäten zentral zu koordinieren und auszubauen; sie umfassen Personal- und Sachmittel. Die Personalmittel ermöglichen es, bis einschließlich 2022 eine Stelle zu finan-zieren, die den Ausbau von OA-Services für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Ziel hat. Der Fokus dieser Stelle liegt aktuell in den Bereichen Publikationsfonds für OA-Bücher sowie ORCID iD. Die zusätzlichen Sachmittel werden wie folgt eingesetzt:

− Bei Bedarf Aufstockung des DFG-basierten Publikationsfonds für Zeitschriftenartikel, − Rahmenverträge mit Verlagen von OA-Zeitschriften (Ziel: Rabattierung und Reduktion

des Bearbeitungsaufwandes durch zentrale Rechnungslegung),

− Teilfinanzierung von Transformationsverträgen mit einzelnen Verlagen, die zur Überfüh-rung von subskriptionsbasierten Geschäftsmodellen in OA-Modelle beitragen,

− Finanzierung eines Publikationsfonds für OA-Monografien und -Sammelbände,

− Unterstützung von OA-relevanten Infrastrukturen und Services (z. B. DSpace Konsortium Deutschland, ORCID, DOAJ, SCOAP³ etc.).

Die Zusage der Universitätsleitung zum Einsatz der OA-Haushaltssondermittel gilt zunächst für die Dauer der Hochschulverträge (bis 2022). Das Land Berlin räumt den Bereichen Open Access und Open Science eine hohe Priorität ein; die Erarbeitung einer Open-Science-Strategie für das Land Berlin ist im Gespräch. Es wird erwartet, dass dies auch über die lau-fende Legislaturperiode hinaus gilt und sich entsprechend auf die finanzielle Ausstattung der Hochschulen auswirkt.50 Open Access und Open Science sind auch wichtige Themen

43 Affiliationsrichtlinie der TU Berlin (Oktober 2019) s. https://www.tu-berlin.de/fileadmin/a70100710/

Dokumenta-tionen/Richtlinien_Leitlinien_Gesetze/Affiliationsrichtlinie_TUBerlin_DE_EN.pdf 44https://www.szf.tu-berlin.de/ 45https://www.campusmanagement.tu-berlin.de/zecm/ 46https://www.forschung.tu-berlin.de/menue/abteilung_v/ 47https://www.szf.tu-berlin.de/menue/dienste_tools/pdfa_conversion/ 48https://dmp.tu-berlin.de/ 49https://www.szf.tu-berlin.de/fileadmin/f33_szf/FD-Policy_TUBerlin_end_de.pdf

50 Diese Einschätzung leitet sich u. a. ab aus Aussagen in der 48. Sitzung des Ausschuss für Wissenschaft und

(17)

halb der Berlin University Alliance, die als Exzellenzverbund im Exzellenzstrategie-Wettbewerb des Bundes und der Länder gefördert wird.51

Die Transformationsverträge mit Verlagen (RSC seit 2019; Wiley-DEAL-Vertrag seit 2019; SpringerNature-DEAL-Vertrag ab 2020) werden primär aus dem UB-Haushalt und zu klei-nem Teil aus den OA-Haushaltssondermitteln finanziert. Die UB wird rechtzeitig vor Auslau-fen der bestehenden Finanzierungszusagen mit der Universitätsleitung in Austausch darüber treten, wie die OA-Aktivitäten unter Berücksichtigung der OA-Strategie des Landes Berlin und der Ziele der Berlin University Alliance im Detail zu organisieren sind.

Die TU Berlin wird ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl bei Überzeichnung des Publikationsfonds als auch nach Auslaufen der DFG-Förderung bei der Veröffentlichung von Aufsätzen in OA-Zeitschriften finanziell unterstützen. Nach Ablauf der DFG-Förderung wird sich die Höhe des Fonds an der Summe der bisherigen Förderung orientieren. Ziel ist es, jeden Aufsatz zu fördern, der den Förderkriterien entspricht. Nach einem Beschluss des Präsidiums der TU Berlin werden dabei die gleichen Förderkriterien angesetzt wie für den DFG-gestützten Fonds.

2.5 Erläuterungen zur inhaltlichen und finanziellen Projektbeteiligung

von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern im Ausland

entfällt

Die übrigen Teile des Antrages (Finanzierung des Vorhabens, beteiligte Personen etc.) sind nicht Teil der Veröffentlichung.

51 „The Alliance partners share an understanding of the fundamental principles of research, such as good

scien-tific practice (reliability, permanence, and reproducibility), and of the importance of open access to research out-comes, providing relevant societal impact and outreach“ – s. A.2.2.16 auf S. 32 des publizierten Antrags, https://www.berlin-university-alliance.de/excellence-strategy/universities-of-excellence/berlin-university-alliance-proposal.pdf

(18)

Teil C Anlage 4:

Dokumentation der Suchanfragen und Treffermengen

2017–2019

Datenbank & Suchanfrage (02.03.2020) Anzahl Treffer für 2017–2019 Web of Science (Core Collection)

> ORGANIZATION-ENHANCED: (Technical University of Berlin) > Refined by: DOCUMENT TYPES: ( ARTICLE OR REVIEW ) > Timespan: 2017-2019

5.846

SciFinder (CAPlus)

> 'tech univ berlin' (company) > 2017-2019 (publication year) > journal or review (document type) > refine: database 'CAPlus'

> tools: remove duplicates

1.318

PubMed

> ((((((("Technische Universitat Berlin"[Affiliation]) OR "Technische Universität Berlin"[Affiliation]) OR "Technische Universitaet

Berlin"[Affiliation]) OR "TU Berlin"[Affiliation]) OR "Tech Univ

Berlin"[Affiliation]) OR "Berlin Institute of Technology") OR "Berlin Inst* Technol*"[Affiliation]) AND ("2017/01/01"[Date - Publication] :

"2019/12/31"[Date - Publication])

1.438

TEMA

> "TU Berlin" (Institution)

> 2017 bis 2019 (Erscheinungsjahr) > 'Zeitschrift' (document type)

1.296

Inspec

> "tech* uni* berlin" OR "TU Berlin" OR "Berlin Inst* Technol*" OR "Berlin Inst* of Technol*" (Address)

> 2017-2019 (year)

> 'journal paper' (document type) -> 'conference paper' (document type) im zweiten Schritt ausschließen

2.037

IEEE

> (((("Affiliation":"Techn* Universit?t Berlin") OR "Affiliation":"TU Berlin") OR "Affiliation":"Berlin Inst* Technol*") OR "Affiliation":"Berlin Inst* of Technol*")

> 2017-2019 (year)

> 'Journals & Magazines' (document type)

146

ProQuest Social Sciences

> au("tech* univ* berlin") OR au("TU Berlin") OR au("Berlin Inst* Technol*") OR ("Berlin Inst* of Technol*")

> Datum: Von 2017 bis 2019

> Quellentyp: Wissenschaftliche Zeitschriften

(19)

Business Source Complete

> Einfache Suche: AD "tech* univ* berlin" OR AD "tu berlin" OR AD "berlin inst* tech*" OR AD "berlin inst* of tech*"

> Published Date: 20170101-20191231 > Publication Type: Academic Journal

12

CAB Abstracts (via OvidSP)

> ((tech* univ* berlin or tu berlin).in. or berlin inst* technol*.mp. or tu-berlin de.ma.)

> Specific Year Range: 2017-2019 > Publication Type: Journal Article

298

Scopus

> ( ( AF-ID ( "Technical University of Berlin" 60011604 ) OR ( AFFIL ( techn* AND univ* AND berlin ) ) OR ( AFFIL ( inst* AND technol* AND berlin ) ) AND DOCTYPE ( ar OR re ) AND PUBYEAR = 2017 ) ) OR ( ( AF-ID ( "Technical University of Berlin" 60011604 ) OR ( AFFIL ( techn* AND univ* AND berlin ) ) OR ( AFFIL ( inst* AND technol* AND berlin ) ) AND DOCTYPE ( ar OR re ) AND PUBYEAR = 2018 ) ) OR ( ( AF-ID ( "Technical University of Berlin" 60011604 ) OR ( AFFIL ( techn* AND univ* AND berlin ) ) OR ( AFFIL ( inst* AND technol* AND berlin ) ) AND DOCTYPE ( ar OR re ) AND PUBYEAR = 2019 ) )

6.040

Embase

> Advanced Search: (tech* univ* berlin.ad. OR tech* univ* berlin.in. OR tech* univ* of berlin.ad. OR tech* univ* of berlin.in. OR TU Berlin.ad. OR TU Berlin.in. OR Berlin Inst* Technol*.ad. OR

Berlin Inst* Technol*.in. OR Berlin Inst* of Technol*.ad. OR Berlin Inst* of Technol*.in.)

> Specific Year Range: 2017-2019 > Publication Type: Journal Article

1.365

Datensätze gesamt 19.858

Anzahl der Artikel, an denen TU-Angehörige beteiligt sind – normalisiert, aggregiert und von Dubletten bereinigt

Quellen: Web of Science, SciFinder, PubMed, TEMA, Inspec, IEEE Xplore, ProQuest Social Sciences, Business Source Complete, CAB Abstracts, Scopus, Embase

(20)

Teil C Anlage 5:

Darstellung des Workflows zur APC-Verwaltung

(Ausnahme: Workflow weicht ab für Verlage mit Rahmenverträgen  BMC, Copernicus, Frontiers, MDPI, OA-Zeitschriften Wiley)

ja ja ja nein nein nein nein nein ja

Antrag auf Übernahme der APC (Titel, geschätzte

Rechnungs-summe) über PDF-Formular, Vergabe einer Vorgangs-ID

Prüfung der Autorschaft:

Erst- bzw. Korrespondenzautor/in zum Zeitpunkt der Antragstellung Angehörige/r der TU?

Prüfung der Zeitschrift:

Im DOAJ enthalten? Qualität anderweitig gewährleistet? CC-Lizenz?

A bl ehnu ng d es A nt ra gs

Bestätigung der Übernahme der APC aus dem Publikationsfonds,

Information an Autor/in

Eingang der Rechnung,

Prüfung der Rechnung

Weiterleitung der Rechnung

zur Bezahlung an Haushalt UB / TU

Zweitveröffentlichung des Aufsatzes auf DepositOnce Ablage des Vorganges inkl. DOI

Jährliche Meldung der Daten an OpenAPC

Kontinuierliche Überwachung des Kontos (nach Aus-schöpfung DFG-gestützter Fonds Finanzierung über Sonder-haushaltsmittel) Unterstützungsschreiben Rabattverhandlung

Prüfung der Höhe der APC:

(21)

Teil C Anlage 6: Zwischenbericht

Bericht zum DFG-Projekt

Einrichtung eines Publikationsfonds für die

Technische Universität Berlin und Aufbau

dauerhafter und verlässlicher Strukturen zur

Finanzierung von Open-Access-Publikationen

Zwischenbericht Förderjahre 2017–2019

Förderlinie: Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme Förderprogramm: Open-Access-Publizieren

(22)

Seite 2/30 Gliederung Zwischenbericht

1 Allgemeines ... 2 1.1 Allgemeine Angaben ... 2 1.2 Bisher abgerufene Mittel ... 2 2 Arbeits- und Ergebnisbericht ... 3 2.1 Ausgangslage ... 3 2.2 Erfahrungen im Berichtszeitraum ... 3 2.3 Projektzwischenergebnis ... 7 3 Weitere Arbeiten und Planungen ... 10 4 Fazit ... 10 5 Projektbezogene Publikationen ... 11 Anhang ... 13 Anlage 1: Antragsformular Förderperiode 2017/2018 ... 13 Anlage 2: Antragsformular Förderperiode 2019/2020 ... 14 Anlage 3: Workflow Förderperiode 2019/2020 ... 15 Anlage 4: Unterstützungsschreiben Nachverhandlung ... 16 Anlage 5: Flyer ... 17 Anlage 6: Liste geförderter Artikel 2017–2019 ... 19

1 Allgemeines

1.1 Allgemeine Angaben

DFG-Geschäftszeichen: CH 746/7-1 (Gz. 2017/2018: TH 662/19-1)

Antragsteller: Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin Thema des Projektes: Open-Access-Publizieren 2019–2020 / Technische Universität Berlin Berichtszeitraum: 1.1.2017 bis 31.12.2019

Internetadresse des Vorhabens: http://www.ub.tu-berlin.de/publikationsfonds/ Mit dem Erstantrag kalkulierte Gesamtdauer des Vorhabens: 6 Jahre

Projektbeginn / voraussichtlicher Abschluss der Arbeiten: 01.01.2017 / 31.12.2022 Erstbewilligung der DFG für dieses Projekt vom: 12.10.2016

Derzeit laufende DFG-Bewilligung vom: 14.11.2018

1.2 Bisher abgerufene Mittel

Aktueller Stand des Mittelabrufs aus der laufenden Bewilligung: 110.463,40 EUR Noch verfügbare Mittel aus der laufenden Bewilligung: 85.536,60 EUR

Mittelabruf mit Stand 6.4.2020 Anmerkung: Mit einigen Verlagen wurden besondere Regelungen für Rechnungen getroffen (Details s. 2.2.4 Verwaltung und Workflow). Da noch nicht alle Rechnungen für die ersten Monate 2020 vorliegen, entspricht der o.g. Mittelabruf den bisher gebuchten Werten – aber nicht den der UB, zur Buchung reservierten Werten.

(23)

Seite 3/30

2 Arbeits- und Ergebnisbericht

2.1 Ausgangslage

Seit Januar 2017 steht an der TU Berlin ein über dieses DFG-Programm gestützter Publikationsfonds für die Förderung von Aufsätzen in qualitätsgesicherten Open-Access-Zeitschriften zur Verfügung. Gegenwärtig verwaltet die Hauptabteilung Publikationsdienste1

der Universitätsbibliothek (UB) den Fonds. Zum Start des Fonds 2017 konzentrierten sich die Aktivitäten zunächst auf Kommunikationsmaßnahmen innerhalb der Universität. Dies wurde seitdem in die Routine überführt: Über TU-interne Kanäle, in Schulungen, über Social-Media-Kanäle u. v. m. wird regelmäßig über den Fonds informiert.

In 2018 wurden erste Mitgliedschaftsmodelle von Open-Access-Verlagen geprüft, um die Zahlungsabwicklung zu vereinfachen und Zahlungen für APCs stärker zu zentralisieren. In 2018 und 2019 wurden erste Verträge abgeschlossen (Details s. 2.2.4 Verwaltung und Workflow).

Aufgrund des Hochschulvertrags 2018–2022 mit dem Land Berlin stehen seit Mitte 2018 an der TU Berlin Haushaltssondermittel für Open Access (OA) und Digitalisierung zu Verfügung. 2018 wurde aus diesen Mitteln ein Publikationsfonds für die Förderung von OA-Büchern ins Leben gerufen; der Publikationsfonds für Zeitschriftenartikel wurde aufgestockt.

2.2 Erfahrungen im Berichtszeitraum

2.2.1 Förderbedingungen

Die Förderbedingungen basieren auf den Kriterien der DFG. Aufsatz:

• Gefördert werden Aufsätze, deren Kosten 2.000 EUR (inkl. MwSt.) nicht überschreiten. Dabei sind aktuelle Wechselkurse zu beachten. Teilfinanzierungen sind nicht möglich. • Aufsätze, die im Rahmen von Drittmittelprojekten entstanden sind und für deren

Finanzierung Publikationsmittel zur Verfügung stehen, sind nicht förderfähig.2

• Gefördert werden Aufsätze, die unter einer Creative-Commons-Lizenz erscheinen.3

• Der Aufsatz muss in der laufenden Förderperiode erscheinen.

• Der Aufsatz sollte bei Veröffentlichung einen entsprechenden Förderhinweis beinhalten.4

Zeitschrift:

• Gefördert werden Aufsätze in reinen OA-Zeitschriften. Nicht förderfähig sind Aufsätze in traditionellen subskriptionsbasierten Zeitschriften, die einzelne Artikel gegen Bezahlung zum Open Access freischalten („hybrid OA“).

• Gefördert werden Aufsätze in Zeitschriften, die ein Qualitätssicherungsverfahren durchlaufen haben und im Directory of Open Access Journals (DOAJ)5 gelistet sind.

1 01.01.2020 Gründung Hauptabteilung Publikationsdienste, bis 31.12.2019 „Abt. Universitätsverlag/

Hochschulschriften/Open Access“

2 Die Unterstützung ist nicht absolut ausgeschlossen: Die Finanzierung über den zentralen Publikationsfonds ist

dann möglich, wenn im Rahmen des Drittelprojekts keine (ausreichenden) Publikationsmittel zur Verfügung stehen.

3 Über die DFG-Kriterien hinausgehendes Förderkriterium, das mit Start des Fonds 2017 eingeführt wurde 4 Mit der Förderzusage werden TU-Angehörige aufgefordert, den folgenden Hinweis einzubinden: „We

acknowledge support by the German Research Foundation and the Open Access Publication Fund of TU Berlin.“

(24)

Seite 4/30

Antragsteller*in:

• Die Antragstellerin/der Antragsteller muss als „submitting author“ bzw. „corresponding author“ für die Finanzierung zuständig sein und Mitglied der TU Berlin nach § 25 der Grundordnung der TU Berlin6 sein.

• Die Angabe der ORCID iD ist erwünscht. 2.2.2 Grundsätze der Verteilung

Für den Start des Publikationsfonds 2017 wurden zunächst Grundsätze der Verteilung erarbeitet, nach denen pro Fachgebiet (Lehrstuhl) zwei Artikel pro Jahr förderfähig sein sollten. Zudem sollten 20 Prozent des Fondsvolumens für die Geistes- und

Sozialwissenschaften reserviert bleiben. Ab Oktober 2017 standen die nicht in Anspruch genommene Mittel dann allen TU-Angehörigen zur Verfügung. Diese Begrenzung konnte 2018 aufgrund der Zusage der Universitätsleitung, das Fondsvolumen übersteigende Förderbedarfe aus Eigenmitteln (Haushaltssondermittel OA) zu finanzieren, aufgegeben werden. Es wird daher seit 2018 auch darauf verzichtet, auf den Webseiten über die Ausschöpfung der Mittel zu informieren.

2.2.3 Beratungsinhalte

Neben der Verwaltung und Bekanntmachung des Fonds liegen bei der Abteilung Publikationsdienste der UB die Aufgaben der inhaltlichen Beratung. Anfragen aus der Wissenschaft betrafen vor allem die Förderbedingungen, die Antragstellung und die

Möglichkeiten der Finanzierung anderer Publikationsformen. In Bezug auf die Förderkriterien wurde v. a. die APC-Höhe von 2.000 Euro diskutiert. In mehreren Fällen wurden den

Autor*innen neben Textbausteinen für Nachverhandlungen mit Verlagen

Unterstützungsschreiben bereitgestellt, die auf die geltenden Förderkriterien verwiesen (s. Anlage 4: Unterstützungsschreiben Nachverhandlung). Die Erfahrungen zeigten, dass es sich bei höheren APCs lohnt, wenn Autor*innen Nachverhandlungen mit den Verlagen führen. So konnte die APC-Höhe – mit Verweis auf die Förderobergrenze – mehrfach auf unter 2.000 Euro brutto verhandelt werden.

Im Jahr 2018 wurde ein erster Offsetting-Vertrag mit der Royal Society of Chemistry mit Start 2019 abgeschlossen.7 Zudem ist die TU Berlin 2019 dem Wiley-DEAL-Vertrag beigetreten.

In beiden Verträgen weichen die Kriterien ab von den etablierten Förderkriterien des DFG-Publikationsfonds. Über beide Verträge wurde intern ausführlich informiert. Um TU-Angehörige für die Hintergründe zu sensibilisieren, wird in Einzelberatungen und Schulungen wird das Problem regelmäßig thematisiert.

Bei sonstigen Anfragen zu hybriden Journalen wurde mit den Autor*innen der grüne Weg als kostenfreie Alternative zur OA-Option diskutiert und der Zweitveröffentlichungsservice der UB8 beworben. Dies führte mehrfach dazu, dass Autor*innen sich gegen die hybride

OA-Publikation beim Verlag und für die OA-Zweitveröffentlichung entschieden haben, bei deren Umsetzung die UB jeweils unterstützte.

In 2019 wurden an der UB neue Beratungsangebote zu den Bereichen ORCID und

Bibliometrie eingeführt.9 In Beratungsgesprächen und Schulungen wurde darauf geachtet,

stets eine umfassende Publikationsberatung zu leisten und ggf. Ansprechpartner*innen zu

6https://www.tu-berlin.de/fileadmin/ref23/AMBl_TU/AMBl_TU_2018/AMBl._Nr._19_vom_20.09.2018.pdf 7 Diese beinhaltet eine zentrale Finanzierung für hybrides Open Access für TU-Angehörige; für die reine

OA-Zeitschrift RSC Advances können TU-Angehörige die Finanzierung über den Publikationsfonds beantragen.

8https://www.ub.tu-berlin.de/zweitveroeffentlichung/

(25)

Seite 5/30

angrenzenden Themen (etwa Autorenidentifikation, bibliometrische Indikatoren, Angebot des Universitätsverlags) zu vermitteln.

2.2.4 Verwaltung und Workflow

Mit der Verwaltung des Publikationsfonds ist die UB beauftragt. Die Beantragung erfolgt über ein einseitiges PDF-Formular (vgl. Anlage 1: Antragsformular Förderperiode 2017/2018 bzw. Anlage 2: Antragsformular Förderperiode 2019/2020), welches zusammen mit der Rechnung per E-Mail zu übermitteln ist. Um den Publikationsfonds mit möglichst geringem

administrativem Aufwand zu verwalten, wurden im OA-Team der UB (Abt.

Publikationsdienste) verlässliche Strukturen geschaffen. Für eine schematische Darstellung des Workflows siehe Anlage 3: Workflow Förderperiode 2019/2020.

Mit einigen Verlagen wurden Mitgliedschaften bzw. Rahmenverträge vereinbart, für sie weicht der Workflow zur Verwaltung von Standardworkflow ab. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Berichts hat die TU Berlin mit folgenden Open-Access-Verlagen Verträge abgeschlossen, die Rabatte und/oder eine zentrale Rechnungsstellung gewährleisten:

BioMed Central (BMC): Prepay-Mitgliedschaft (20 % Rabatt auf APC)

Copernicus: Prepay-Mitgliedschaft (Kostendeckelung bei APC 2.000 EUR vertraglich abgesichert)

Frontiers: Rahmenvertrag mit zentraler Rechnungsstellung (5 % Rabatt auf APC; Kostendeckelung bei APC 2.000 EUR vertraglich abgesichert)

MDPI: bis einschließlich 2019 Rahmenvertrag ohne zentrale Rechnungsstellung

(25 % Rabatt auf APC); ab 2020 Rahmenvertrag mit zentraler Rechnungsstellung (25 % Rabatt auf APC)

OA-Journale bei Wiley: im Rahmen des DEAL-Vertrages mit zentraler

Rechnungsstellung (20 % Rabatt auf APC)

Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Berichts laufen Gespräche darüber, wie die Arbeitsteilung innerhalb der UB umorganisiert wird (zwischen Abt. Medienbearbeitung und Abt. Publikationsdienste).

Die geförderten Publikationen werden parallel auf dem institutionellen Repositorium der TU Berlin archiviert.10 Für die Verlage MDPI und Frontiers erfolgt dies automatisiert dank der

Anbindung an DeepGreen.11

Um auch überregional zur Transparenz beizutragen, überträgt die TU Berlin die Angaben zu den gezahlten APCs regelmäßig an das Projekt OpenAPC12. Auf den UB-Webseiten wird

eine Liste der geförderten Artikel des jeweils aktuellen Förderjahres geführt, für die vorherigen Jahre wird auf die Übersicht bei OpenAPC verlinkt.13

2.2.5 Eigenleistung

Für die Förderperiode 2017/2018 wurden der Anteil der Eigenleistung vollständig

verausgabt. In der Förderperiode 2019/20 wurde der Anteil der Eigenleistung jeweils am Jahresanfang ausgegeben.

10 DepositOnce – Repositorium für Forschungsdaten und Publikationen: https://depositonce.tu-berlin.de/ 11https://deepgreen.kobv.de/en/project-deepgreen/

12https://github.com/OpenAPC/openapc-de/tree/master/data/tuberlin 13https://www.ub.tu-berlin.de/publikationsfonds/liste-gefoerderter-beitraege/

Referenzen

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