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Tryptamin sind Schlüsselbausteine für die Indolalkaloide

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1192 NOTIZEN

Nichtverwertung von 5-Hydroxy-tryptophan für die Biosynthese von Strychnos-Alkaloiden

W. Maier und D. Gröger

Institut für Biochemie der Pflanzen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, in Halle (Saale), Weinbergweg

(Z. Naturforsch. 25 b, 1192 [1970] ; eingegangen am 13. Juli 1970)

Tryptophan bzw. Tryptamin sind Schlüsselbausteine für die Indolalkaloide. Bei einer Anzahl von Indolalka­

loiden ist der Benzolring des Indolteils an einer oder mehreren Positionen durch OH- oder OCH3-Gruppen substituiert. Über den Zeitpunkt der Hydroxylierung im Verlauf der Biosynthesekette sowie deren Mechanis­

mus ist wenig bekannt. In Submerskulturen von Psilo- cybe cubensis z. B. wird 4-OH-Tryptophan nicht in Psilocybin eingebaut1.

Strychnos nux vomica enthält Alkaloide, die an einer oder mehreren Positionen des Aromaten substituiert sind. Das dem Vomicin (iV-Methyl-sec-pseudostrychnin- Typ) entsprechende Alkaloid der Strychnin-Reihe, das 12-OH-Strychnin, konnte kürzlich aus Strychnos icaja isoliert werden2 (Schema 1). Entweder werden hy-

R1 = H, R, = OMe a-Colubrin Rt = OMe," R, = H /?-Colubrin Rx = R2 = OMe Brucin

R1 = R2 = H, R3 = OH 12-Hydroxystrychnin R1==R2 = H, R3 = OH

R4 = Me Vomicin R1 = R2 = OMe, R3 = H

R4 = Me Novacin Rx = R2 = OMe, R3 = R4 = H Pseudobrucin droxylierte Vorstufen in diese Alkaloide (Schema 1) inkorporiert oder aber die Einführung der Hydroxyl­

gruppen in den Indolteil geschieht nach Bildung des Grundgerüstes. Für die Brucinbiosynthese wäre vor­

stellbar, daß 5-Hydroxytryptophan eine spezifische Vor­

stufe ist und zuerst /5-Colubrin entsteht, welches durch nachfolgende Hydroxvmethylierung zu Brucin umge­

setzt wird. Durch Verfütterung von DL-5-Hydroxy- tryptophan-(methylen-14C) an junge 5. nux vomica- Pflanzen sollte diese Frage geklärt werden. Die erziel­

ten spezifischen Einbauraten (Strychnin 0,0002%;

/?-Colubrin 0,0002%; Brucin 0,003%) sind außerordent­

lich niedrig, so daß ein spezifischer Einbau von 5-OH- Tryptophan in Strychnos-Alkaloide mit großer Wahr­

Sonderdruckanforderungen an Doz. Dr. D. G r ö g e r , DAW zu Berlin. Institut f. Biochemie d. Pflanzen. DDR-401 Halle

(Saale), Weinberg, Postfach 250.

1 S. A g u r e l l u . J. L. G . N i l s s o n , Acta chem. scand. 22, 1210 [1968].

2 F. S a n d b e r g , K . Roos, K . J . R y r b e r g u . K . K r i s t i a n s o n ,

Acta pharmac. Suecica 6, 103 [1969].

3 C h . S c h l a t t e r , E . E . W a l d n e r . H. S c h m id . W . M a i e r u.

D. G r ö g e r , Helv. chim. Acta 52. 776 [1969].

scheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. In Parallel­

experimenten haben wir an gleichaltriges Pflanzenmate­

rial Glycin-(2-14C) sowie DL-Tryptophan-(ind-15N) ap­

pliziert, um zu sichern, daß tatsächlich während der Applikationszeit des 5-OH-Tryptophans eine Alkaloid­

synthese stattfindet. Die spezifischen Einbauraten von Glycin-(2-14C) und DL-Tryptophan-(1-15N) in Strychnin betrugen 0,17% bzw. 0,25 Prozent. Sie lagen also in der Größenordnung unserer früheren Ergebnisse3-4.

Glycin-(2-14C) wird spezifisch in die Seitenkette des Tryptamin-Teils von Strychnin inkorporiert4. Man kann daher annehmen, daß die Einführung der OH-Grup- pen bei einer Zwischenstufe erfolgt oder erst am Grund­

gerüst. Für die letztgenannte Möglichkeit sprechen unsere Befunde, daß bei verschiedenen Fütterungs­

experimenten (14COa , Glycin-(2-14C ))5, 6 Strychnin wesentlich stärker markiert war als die im Aromaten substituierten Alkaloide. Strychnin wurde von uns da­

her als Primäralkaloid bezeichnet. Nach Applikation von Strychnin- (U-14C) an Sprosse von 5. nux vomica ließ sich schwach markiertes Brucin isolieren5. Aller­

dings kann hier ein Alkaloidabbau und ein unspezifi­

scher Einbau der Bruchstücke nicht völlig ausgeschlossen werden. Eine Hydroxylierung des Strychnins unter Bildung von 10-Hydroxy-strychnin ist in Kaninchen- leber-Schnitten nachgewiesen worden 7.

Experimentelles

Die Versuche wurden im September 1969 durchge­

führt. Die Vorstufen wurden an 2-jährige Strychnos nux vomica-Pflanzen im Gewächshaus appliziert. Die Versuchsdauer betrug 7 Tage. Appliziert wurden A) 8,18 mg DL-5-Hydroxy-tryptophan-(methylen-14C), Amersham. Spezif. Radioaktivität 3,57 ■ 109 Imp/min mMol an 3 Pflanzen. B) 7,5 mg Glycin- (2-14C), Spe­

zif. Radioaktivität 1,5 • 10® Imp/min. mMol. C) 50 mg DL-Tryptophan-(1-15N ), 15N-Überschuß 49,2% an 6 Pflanzen. Die Aufarbeitung des Pflanzenmaterials so­

wie die Auftrennung des Rohalkaloidgemisches erfolgte in der üblichen Weise 5> 6. Beim Versuch A resultierte 232 mg Rohalkaloidgemisch. Nach Reinigung durch präparative Schichtchromatographie (Kieselgel PF

„Merck“, mobile Phase: Benzol: Äthylacetat Diäthyl­

amin ( 8 : 1 : 1 ) ) und Umkristallisieren bis zur kon­

stanten spezifischen Radioaktivität wurden 82 mg Strychnin, 16,0 mg Brucin sowie 6,9 mg /?-Colubrin er­

halten. Die Messung der Radioaktivität erfolgte mit dem Methandurchflußzählrohr (Friesecke und Hoepf- ner). Der 15N-Überschuß wurde nach Trockenverbren­

nung auf spektroskopischem Wege nach Mu n s c h es

bestimmt.

4 D. G r ö g e r . W . M a i e r , P. S im c h e n , Experientia [Basel]

26, 820 [1970].

5 D. G r ö g e r u . W. M a i e r , Abh. dtsch. Akad. Wiss. Berlin, 1970. im Druck.

6W . M a i e r u. D. G r ö g e r , Arch. Pharmaz., im Druck.

7 H . T s u k a m o t o , K. O g u r i . T. W a t a b e u. H . Y o s h i m u r a ,

J. Biochemistry [Tokyo] 53. 394 [1964].

8 D. M u n s c h e , Isotopenpraxis 1, 32 [1965],

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