Für Kohle mach‘ ich alles …
Seilschaften zwischen Konzern, Lobbyverbänden und Regierenden
Mehr Infos und alle Quellen: www.projektwerkstatt.de/kohle
Herzlich willkommen zu einem Blick hinter die Kulissen eines riesigen
Konzerns, des größten CO
2-
Verursachers in Europa: RWE.
Bitte helft mit, diese Ton-Bilder-Schau durch Informationen und Hinweise
auszubauen – und sie zu verbreiten!
Bergbaugeschichte
Von den Fürsten des Mittelalters zum Enteignungsrecht der Nazis
• Bodenschätze: Eigentum der Obrigkeit statt der GrundstücksbesitzerInnen seit fast 1000 Jahren
• Privilegierter Zugriff oder
Weitergabe der Nutzungsrechte
• Neuerung im Dritten Reich:
Verknüpfung mit Enteignungsparagraph
• Gilt weitgehend bis heute …
§ 79 Bundesberggesetz, Absatz 1:
Die Grundabtretung ist im einzelnen Falle zulässig, wenn sie dem Wohle der Allgemeinheit dient, insbesondere die Versorgung des Marktes mit Rohstoffen, die Erhaltung der Arbeitsplätze im Bergbau, der Bestand oder die
Verbesserung der Wirtschaftsstruktur oder der sinnvolle und planmäßige Abbau der Lagerstätte gesichert werden sollen, und der Grundabtretungszweck unter Beachtung der Standortgebundenheit des Gewinnungsbetriebes auf andere zumutbare Weise nicht erreicht werden kann.
§ 79 Bundesberggesetz, Absatz 3:
Die Abtretung eines Grundstücks, das bebaut ist oder mit einem bebauten Grundstück in unmittelbarem räumlichem Zusammenhang steht und eingefriedet ist, setzt ferner die Zustimmung der nach Landesrecht zuständigen Behörde voraus. Die Zustimmung darf nur aus überwiegenden öffentlichen Interessen unter Berücksichtigung der Standortgebundenheit des Vorhabens erteilt werden.
RWE-Geschichte
Von der Eroberung der Städte zur globalen Finanz-/Energieseilschaf
Städte und Gemeinden: Zuerst gelockt, …
• Integration von Kommunen und Stadtwerken führte zur Größe von RWE
• Beteiligung an Macht durch
Mehrstimmrechtsaktien und Aufsichtsrat
… dann: Ausgenutzt, abgezockt …
Städte und Kreise zeichneten fleißig neue Aktien und gewährten dem Stromversorger »zu niedrigsten
Zinssätzen« langfristige Kredite »bis zur Höhe des Aktienkapitals«, sie bürgten für Baukredite und
übernahmen Anleihen zu Konditionen, mit denen sie an der Börse nie und nimmer zu plazieren waren.
Quelle: Henrik Paulitz (1994):
"Manager der Klimakatastrophe"
… und ab 1992 einfach wieder entmachtet!
• Gelockt mit Entschädigungen in zweistelliger Millionenhöhe
• Aufsichtsrat wurde zu Wirtschafsbeirat plus vier Regionalbeiräten
• Regionalbeiräte: Einbindung ohne Mitsprache- recht. Vergütung: Grundvergütung 3.000 €/
Jahr, 1.100 €/Sitzung
RWE schüttelt die Macht der Kommunen ab, behält aber hohe Anteile, oft Mehrheiten an Stadtwerken:
•In großen Städten wie Duisburg, Essen …
•An Atomstandorten wie Ahaus, Lingen …
•In Kohlestädten/-kreisen wie Düren, Zeitz
•In vielen Kommunen: NRW, Saarland, im Osten … Zudem selbst Energieversorger in etlichen weiteren Städten und Regionen.
Zerstört: Land, Wasser, Luft, Klima
Prozess um Vorwurf „ größter Klimakiller Europas“
„Da [RWE] unstreitig – und im Übrigen auch
gerichtsbekannt – unzählige Kraftwerke betreibt und dort große Mengen CO2 freigesetzt werden, die –
ebenfalls unstreitig und auch gerichtsbekannt – dem globalen Klimahaushalt zumindest nicht förderlich sind, bestehen an der Zulässigkeit einer solchen Bewertung keinerlei Zweifel.“ [LG Köln - 28 O 456/05 -]
• RWE ist Europas größter Klimakiller
(2010: CO2-Emissionen von 165 Mio. Tonnen)
• 20% aller CO2-Emissionen in Deutschland
• Laut Geschäfsbericht 2012: 11% CO2-Anstieg
• Insgesamt in Deutschland: Klimaziele verfehlt!
Ziel und Wirklichkeit bei CO2-Reduzierung. Quelle: Graphik der DUH 2.8.2013 nach Daten des Umweltbundesamtes
RWE & Co. schreiben das selbst!
Zitate aus ihrer Atomwerbung:
• An dem Treibhauseffekt haben das Kohlendioxid und das Methan mit 50% bzw. 19% den größten Anteil.
• Die C02-Emissionen rühren wahrscheinlich zu rd. 80%
aus der Verfeuerung fossiler Energieträger her.
• Die spezifischen Emissionen bei der Verbrennung von Braunkohle, Steinkohle, Erdöl und Erdgas verhalten sich wie 121:100:88:58. ...
• Eine wirksame Bekämpfung der Klimagefahren erfordert ... eine zunehmende Abkehr von den fossilen Energien
Quelle: VDEW-Schrif von 1989
Der steigende Energiebedarf der dritten Welt
verpflichtet die reichen Staaten, ihre CO2-Emissionen zu mindern.
Anzeige „Ihre Stromversorger“ (u.a. RWE, VEW) am 26.6.1993
Gemessen am Kriterium "Beeinflussung des Klimas"
sind am besten die regenerativen Energiequellen Sonne und Wind, die Kernenergie ist mittelmäßig, während die fossilen Energieträger wegen der CO2-Emission sich am stärksten auswirken.
Quelle: P. Borsch/H.J. Wagner (Kernforschungsanlage Jülich): "Energie und Umwelt", in: Erwin Münch (1983), "Tatsachen über Kernenergie" (S. 268f.)
Trotzdem: Mehr Braunkohle!
Rheinische Tagebaue
Quelle: Wikipedia
Erweiterung Tagebaue Inden und Hambach
Neubau Krafwerk Niederaußem Erweiterung Tagebau Garzweiler
Braunkohle boomt!
Aus: Presseinfo der Wirtschafsberatungsfirma Frost&Sullivan (Texas) am 27.8.2013
…, wurde der Preisunterschied zwischen Kohle und Gas auf dem europäischen Markt immer größer, weshalb europäische Energieversorger eifrige Kohleverbraucher geworden sind. …
Scheitern des europäischen Emissionshandelssystems (…), weshalb Kohlekrafwerke im Grunde nicht mit
Strafmaßnahmen belegt werden konnten. …
„Der hohe Verbrauch von Kohle wird wahrscheinlich für mehrere Jahre anhalten, …“ … sind beträchtliche
kohlebefeuerte Kapazitäten im Bau, insbesondere in Deutschland und den Niederlanden …
Quelle: Internetseite der RWE
Vertrag mit der Landesregierung (1994):
• Das unverändert gültige Vertragswerk sieht vor, die vorhandenen Braunkohlenkrafwerke im
Sinne des Klimaschutzes schrittweise etwa bis 2030 durch neue Anlagen zu ersetzen.
• Eine 1994 festgelegte Bedingung gilt bis heute für die Krafwerkserneuerung: Die jeweiligen Projekte müssen wirtschaflich sein.
Quelle: RWE-Internetseite
Süßer die Kassen nie klingeln …
• RWE 2012: 6,4 Mrd. € "betriebliches Ergebnis"
("nachhaltiger Gewinn": 2,5 Mrd. €)
• Gehalt des damaligen RWE-Vorstandschefs
Großmann in 2011: ca. 10 Mio. € (= 33x soviel wie die Bundeskanzlerin)
Quelle: Energiedepesche, 2/2013 (S. 38)
Und immer mehr Stromexport …
Aus der Studie der Deutschen Umwelthilfe (2013): Kohleboom treibt Stromexport
Wie machen die das?
Die Tricks des Konzerns 1. Greenwashing
2. Leugnung des Klimawandels 3. Energiewende bremsen
4. Climate Crimes
5. Hetze gegen Protest 6. Seilschaften
1. Greenwashing
• RWE versteht unter Klimaschutz, effizientere Braunkohlekrafwerke.
• Allerdings müssen diese mind. 40 Jahre laufen, um sich zu rentieren. Ohne neue Tagebaue
wären so viele Laufzeitjahre nicht zu erreichen.
• Und so hört sich Greenwashing an:
Der selbsternannte Umweltfreund RWE beweihräuchert sich per Animationsfilm … Starken Lobbyismus praktiziert RWE an Schulen, wo RWE Werbung auslegt,
Klimaschutztage sponsert und Brotdosen spendiert.
So kommt es nicht selten vor, dass der Schuldirektor in seiner Rede zum
Klimaschutztag ausführlich das
Umweltengagement von RWE lobt, das natürlich die Preise spendiert.
Mitteilung eines Schülers
Bei den kilometerlangen
Förderbändern, mit denen RWE die Braunkohle transportiert, steigern wir die Effizienz (...) Das … leistet einen zusätzlichen Beitrag zum
Klimaschutz.
Aus der RWE-Schrift „Die Zukunft hat begonnen“
2. Klimawandel leugnen
• 2005 trafen sich laut Greenpeace RWE-
Lobbyisten mit Chris Horner, klimaskeptischer Lobbyist aus den USA (RWEs Brüsseler Chef-
Lobbyist, Markus Becker, bestätigte das Treffen)
• Dort wurde ein Strategiepapier vorgestellt, wie RWE eine Allianz schmieden sollte, um die
öffentliche Meinung über den Klimawandel zu manipulieren.
• In den Folgejahren, wurden genau die empfoh- lenen Punkte umgesetzt, aber so, dass RWEs Finger im Spiel nicht erkennbar wurden.
• 2006: Gründung von EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie). Organisiert jährliche
Klimaskeptiker_innen-Treffen.
• Slogan auf EIKE-Internetseite: „Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!“
• 2006 bis heute: Entstehung unzähliger klima-
skeptischer Blogs und Bücher mit Autoren aus der FDP, aus Verschwörungstheorie-Kreisen oder z.B.
aus dem Gentechnik, Atomkraf und
Angriffskriege befürwortenden, Sarrazin-
lobenden Internetprojekt „Achse des Guten“
Der andere Kooperationspartner ist eine Druckerei im Bund für
deutsche Schrift und Sprache. Der hetzt z.B . in einem Buch gegen
„Liberalismus, Internationalismus, Völker- und Rassenvermischung“.
(Quelle: „Die Gazette“ Nr. 10/1999)
Klimaleugnung durch RWE
von Chris Horner (US-Klimawandelleugner und EIKE-Referent):
• „Gründung einer europäischen Klimaschutz-Koalition“
• „Andere Unternehmen (inkl. Vattenfall, Endesa, Lufhansa, Exxon, Ford) haben bereits Interesse bekundet.“
• „In den Vereinigten Staaten hat eine informelle Koalition erfolgreich dazu beigetragen, die Annahme eines Kyoto- ähnlichen Programms zu verhindern“
• „Industrieorganisationen sind die falsche Plattform, um den Kurs der EU Klima-Agenda zu beeinflussen. Stattdessen sollte man ein aktives Team von Experten aufbauen, um der Kyoto- Agenda der Kommission etwas entgegen zu setzen.“
• „RWE soll – zusammen mit anderen interessierten Konzernen – einen solchen Koalitions-Ansatz initiieren.“
Der „Aktionsplan für RWE“
Klimaleugnung durch RWE
• Vahrenholt war mal Umweltschutzautor
• Über Politik (SPD-
Umweltsenator HH) und Shell zu RWE
• 2011: Referent
beim EIKE-Kongress
• SPD-Mitglied
• Zitate aus seinem Buch …
„Wäre Fukushima nach deutschen Standards gebaut worden, wären die Kernkrafwerke die einzig noch
funktionierenden Einrichtungen in einem verwüsteten Gebiet gewesen.“
„Um Emissionsziele auf marktwirtschafliche Weise zu erreichen, ist ein weltweiter Emissionshandel mit globalen Obergrenzen völlig ausreichend. Da die
Obergrenzen im Verlauf der nächsten Jahrzehnte noch ansteigen dürfen und erst danach gesenkt werden
müssen, wird sich ein geringer CO2-Preis einstellen, der die Akzeptanz für alle Industrie- und
Entwicklungsländer erhöht.“
Aus Interviews usw.:
„Entgegen den Prognosen ist die Erderwärmung seit über zehn Jahren zum Stillstand gekommen.“
„Wir dürfen nicht glauben, dass wir mit unseren
Maßnahmen in irgendeiner Weise überhaupt irgendeinen Einfluss auf das Weltklima haben.“
„Ich glaube, dass wir spätestens 2020 erkennen, dass das Klimagas CO2 maßlos überschätzt worden ist.“
Vahrenholt kämpft nicht allein:
• Marie-Luise Dött (MdB) als Umweltpolitikerin der CDU
• Einladende für Tagung mit Vahrenholt: 10x CDU, 2x FDP, 1x CSU, 2 europäische Sozialdemokraten.
Beispiel: Fritz Vahrenholt
Wikipedia: Vahrenholt trat für AKW-Laufzeitverlängerung ein.
Dieser „StörenFritz“ (Die Zeit am 10.2.2012) des
Klimaschutzes war ausgerechnet der zuständige Chef für Erneuerbare Energien bei RWE (RWE Innogy AG).
Dort ist zudem Stephan Kohler von der Deutschen Energie- agentur Beiratschef. Auch er war früher „Öko“, z.B. Vorstand beim Ökoinstitut und beim BBU sowie Beirat beim BUND.
Zitat von ihm: „... auf mittlere Sicht werden wir nicht auf Kohle verzichten können.“
Interview mit der Zeitschrift "Lux", Oktober 2013 (S. 23)
Kein Wunder also, dass RWE so wenig erneuerbare
Energien produziert … die Leute sind passend ausgesucht!
Oberlandesgericht Köln im Verfahren 15 U 58/06:
Hilfstruppen für und Warner gegen
die Klimawandelleugnung
3. Energiewende bremsen
Laut Geschäftsbericht 2012 bei RWE:
• 227,1 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom
• 36 % durch Braunkohle, 27 % mit Steinkohle
• 17 % auf Gas, 14 % auf Kernenergie
• Erneuerbare Energien nur 5 %
• Nordrhein-Westfalen: Etwas mehr als 5%
erneuerbare Energie, das ist sehr, sehr wenig …
Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4% unseres Strombedarfs decken.
Anzeige „Ihre Stromversorger“ (u.a. RWE, VEW) am 26.6.1993
Fossile Brennstoffe erset- zen mit … Braunkohle???
Rede des RWE-Chefs
Terium auf der Aktionärs- versammlung 2013
Wie
bitte?
Nochmal ...
Weg von fossilen Brennstoffen hin zu
erneuerbaren Energiequellen - das ist das erklärte Ziel der Energiewende. …
Eine Diffamierung einzelner Energieträger wie die Kohle lehnen wir ab.
Noch einer drauf:
Tarnvereine gegen die Energiewende
Tarnverein BLS
Brief mit Anti-Windenergie-Propaganda vom 17.2.1997 abgesendet von der Hochtief
Hauptniederlassung in Köln (RWE-Tochter):
• „Windkraf-Vandalismus“
• „rotierenden Wahnsinn“
Also … alles Lüge!
Der RWE-Werbespot – korrigiert:
4. Climate Crimes
Wenn gute Ideen kapitalistisch organisiert werden …
• Tank statt Teller: Mais, Palmöl, Zuckerrohr
• RWE – immer gleich riesig: Pelletswerk in Georgia (USA) für Krafwerke in Tilbury (östlich London)
• Zertifikatehandel, Clean Development Mechanism:
Greenwashing hier und international … auch RWE:
Von der RWE-Internetseite:
„In jedem Fall sind wir an dem Erwerb von Certified Emission Reductions (CERs) aus CDM-Projekten und Emission Reduction Units (ERUs) … interessiert.“
• CO2-Senken per Gentechnik: gv-Pappeln statt Naturwald
5. Hetze gegen Protest
Drei Tage im Juni 2013
• Bericht über vermeintliche Attacke gegen
Polizei auf Protestwiese (BILD am 11.6.2013)
• Der arme Steuerzahler muss für Räumung blechen (BILD am 12.6.2013)
• Horrorstory: Es seien Braunkohlezüge mit herunterhängenden Steinen angegriffen worden, die Lokführer gefährdeten
(BILD am 14.6.2013)
6. Seilschaften
Eine Firma wie der Staat selbst:
• Plakate in der Landschaf schüchtern ein und kündigen Bestrafung an, als würde RWE selbst Menschen verurteilen und einsperren können.
• Verflochten mit allem, was geht …
RWE und die Regierenden
NRW-Wirtschaftsminister Duin (SPD)
In NRW werden 40 Prozent der Energie aus fossilen Krafwerken erzeugt und 30 Prozent des
bundesweit benötigten Stroms. „Der Atomausstieg ist gewollt, aber nicht zum Nulltarif zu haben“,
sagte Duin. Der geplante Ausbau der
Energiegewinnung aus Sonne und Wind könne nur gelingen, wenn konventionelle Kraftwerke weiter
„das Rückgrat“ der Versorgung bilden.
WAZ am 13.8.2013
Viele, viele Ämterhäufungen:
• Hermann-Josef Arentz: ab 1980 MdL, erhielt jährlich 60.000 € als RWE-„Angestellter“
• Werner Bischoff: MdL und RWE-Power Aufsichtsrat
• Wolfgang Clement: bis 1992 Aufsichtsrat
Rheinbraun, ab 1990 Minister in NRW, bis 2005 Bundeswirtschafsminister, danach RWE Power Aufsichtsrat
• Gregor Golland, CDU-MdL, Aufsichtsrat und Angestellter bei RWE
• Norbert Glanke, SPD-MdEP, Vizepräsident der
Europäischen Energiestifung (Lobbyist, u.a. RWE)
• Frithjof Kühn, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, CDU;
Mandate: RWE Holding AG (Vorsitz)
• Edgar Moron, SPD, 1989-2004 Kreistag Erfkreis, ab 1990 MdL (z.T. Fraktionschef)
• Oberbürgermeister der Städte Dortmund, Essen und Mülheim an der Ruhr sitzen im Aufsichtsrat der RWE AG; z.T. führend bei jeweiligen
Stadtwerken
• … und etliche mehr
Prägnante Fälle: Von Werner Müller …
• parteilos
• ab 1998
Bundeswirtschafsminister (nominiert von der SPD)
• 1973-1980 bei RWE (u.a.
Referatsleiter Marktforschung)
• Danach Spitzenämter
in anderen Energiekonzernen, z.B. VEBA/Evonik
… bis Hildegard Müller:
• CDU (seit 2000 im Präsidium, ab 2008 im Vorstand)
• ab 2002 MdB
• Staatsministerin im Bundes-
kanzleramt unter Angela Merkel
• ab 2008 Chefin des
Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaf (BDEW)
• Riet Angela Merkel im August 2010, auf die Kohlesteuer zu verzichten - erfolgreich.
Filz der Kommunalpolitik:
Beispiel Wolfgang Spelthahn (CDU)
Aufsichtsrat bei RWE und Landrat des Kreises Düren. Das heißt:
•Oberster Behördenchef
•Polizeichef im Kreis – damit zuständig für die polizeiliche Abwehr von Protesten
Große Koalition der Braunkohlefans
Die Frage, ob die Energiewende ohne Braunkohle möglich ist, diskutierten am Samstag im Schloss Paffendorf Vertreter aus Politik und der Gewerk-
schaft IGBCE. Die einhellige Meinung: Nein. Selbst der Fraktionsvorsitzende der Grünen im NRW- Landtag, Reiner Priggen, hält die Braunkohle- Verstromung für einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einem weiteren Ausbau der
erneuerbaren Energien. In diesem Punkt stimmte er grundsätzlich mit seinen Diskussionspartnern
Klaus Breil, Bundestagsabgeordneter der FDP, Dr.
Ralf Bartels (IGBCE) und Landtagsabgeordneten Guido van den Berg (SPD) überein.
Kölner Stadtanzeiger am 30.6.2013 über eine SPD-Veranstaltung
Filz der Lobbyverbände
Forum für Zukunfsenergien e.V.
• Aufgaben … „Mittlerfunktion zwischen den zum Teil widerstreitenden Meinungen in der
Energiewirtschaf und Versachlichung der Debatte sowie Unterstützung der Konsensfindung.“
• Vorstand: je 1x EWE, Shell, BASF, DLR und DB
• Kuratorium: u.a. Deutsche Bank (Vorsitz), RWE, E.ON, Vattenfall, Wirtschafsminister NRW, RLP, Sachsen, Bayern und Thüringen, Deutsches
Atomforum, TÜV Nord, Bundesnetzagentur …
Quelle: Internetseite des Forums
Filz der Gutachter und Wissenschaft Prof. Tomas Eikmann, Uni Gießen
• Tritt als „unabhängiger“ Gutachter auf
• Ständig positive Aussagen zu Krafwerken, Müllverbrennung, Mobilfunkstrahlung usw.
• Seine Frau ist Geschäfsführerin der Wetzlarer Firma „Gesellschaf für Untersuchungen und Krankenhaushygiene (GUK)“, die von
Aufrägen großer Konzerne lebt.
• Aufräge u.a. von Vattenfall, E.O.N., Thyssen
• Als Gutachter: „Moderne Müllverbrennung ist humantoxikologisch irrelevant!“ und „Durch das Krafwerk ändert sich nichts.“
Auch zu anderen Themen, z.B. …
• Gentechnik: Mitglied in der Zentralen
Kommission für die Biologische Sicherheit; ab 2002 Vorsitzender des VDI-DIN-
Hauptausschusses „Monitoring der Wirkung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO)“
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung (IWW)
• Erstellt Studien unter anderem für das Umweltministerium
• 30% Beteiligung der RWE
Eingebundene Wissenschaft:
Prof. Carl Christian von Weizsäcker
• Ordinarius für Volks-
wirtschafslehre Uni Köln
• Beirat bei RWE Energie AG
• Kuratoriums des Forums für Zukunfsenergien
• Beirat der Stifung Marktwirtschaf
• 2010/2011 Mitglied der Grundsatzkommission der Freien Demokratischen Partei (FDP)
• Werber in Anzeigen, z.B. 2008 im Spiegel
Der bedeutendste deutsche Beitrag zur Stabilsierung des Weltklimas wäre daher der Nachweis, das "Clean Coal"
tatsächlich funktioniert. Ein solcher Beitrag wäre weitaus wichtiger als alle deutschen Windmühlen und Solaranlagen und staatlichen Energiespardiktate zusammengenommen.
Filz mit Behörden:
Zum Teil direkt bezahlt …
• RWE finanzierte zwei zusätzliche
Mitarbeiterstellen bei der Bundesanstalt für Geowissenschafen und Rohstoffe (BGR) für ein Projekt zu CCS-Lagerstätten.
Quelle: Lobbypedia zu RWE
Filz der Konzerne untereinander Beispiele
• WestLB-Bankchef Thomas Fischer ist
gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender bei RWE
• Weitere Aufsichtsräte:
- Werner Schneider (Ex-Bayer-Chef) - Carl-Ludwig von Boehm-Benzing (Ex-DeutscheBank-Vorstand),
- Paul Achleitner (Ex-Allianz-Vorstand) - Dieter Zetsche (Daimler-Chef)
Filz mit NGOs und Organisationen:
Beispiel Gewerkschafen
IG Bergbau, Chemie, Energie pro Braunkohle
• Unterschrifensammlung „Pro Lausitzer Braunkohle“, auch Sigmar Gabriel (SPD-Chef) unterschrieb
• Sprechchöre bei Demo: „Braunkohle, Braunkohle“,
„Hier regiert die Braunkohle“; zu GegnerInnen:
„Hartz4“, „Assis“ und „Geht zum Frisör“.
• „Gewissheit, dass wir mit unserem Engagement für die Braunkohle … auf dem richtigen Weg sind.“
• Ex-Chef Schmoldt sitzt im Kuratorium des Forums für Zukunfsenergien
2005 veröffentlichten Hubertus Schmoldt, damaliger IG BCE-Chef, und Frank Bsirske, ver.di-Chef, einen
Text, in dem gefordert wurde, dass …
•„einzelne Energieträger …
nicht aus ideologischen Gründen aufgegeben werden“.
•Schmoldt war damals Aufsichtsrat der Bayer AG, die von RWE mit viel, viel Strom beliefert werden.
•Überhaupt: Frank Bsirske …
Frank Bsirske
• Ver.di-Chef
• Stellvertretender RWE- Aufsichtsratsvorsitzender
• Dafür: 234.000 Euro in 2010
• Kuratorium des Forums für Zukunfsenergien
• Mitglied Bündnis 90/Die Grünen
• Zu Braunkohle: „die … heimischen Energieträ-
ger in ihrer Wirkung nicht zu beeinträchtigen“
Darum: Widerstand ist notwendig!
Lasst Euch verführen in die Welt der Aktion …
Immer und überall
Direkt und offensiv
Starke Symbolik Themen verbinden
Subversion: Umgestalten des BestehendenÜberall: Blockade in der Lausitz Lokal verankern Über Gruppengrenzen hinweg
Im Landgericht Köln beim Pro- zess RWE ./. Gleisblockierer
Bunt, direkt, inhaltsreich
Erfahrungen aus dem Anti-Atom- und Gentechnik-Widerstand:
•Vielfalt … viele kleine und große Aktionen an vielen Orten, vor allem den Konfliktpunkten!
•Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit wahren oder aufbauen!
•Die Spielregeln selbst wählen!
•Mut zu dauerhafen Kampagnen als Mischung vieler Aktionsformen!
Die Machtfrage stellen!
Produktionsmittel in BürgerInnenhand …
•damit es umwelt- und menschenfreundlich abläuf
•und damit es lange hält!
•Strom- und alle Leitungsnetze
•Energieanlagen
•Biomasse: Dezentrale Vergärung in solidarischer Landwirtschaf
Seid „utopisch“:
Die radikale Idee ist die überzeugendere!
Lasst Wut zu buntem Widerstand werden ...
An allen Tatorten: Kraftwerke, Tagebaue, Halden, Transportstrecken, technische Infrastruktur.
Bei den TäterInnen und ihren UnterstützerInnen:
Energiekonzerne und abhängige Stadtwerke, Lobbyver- bände, Parteien, Behörden, Regierungen & Ministerien!
Der Braunkohleausstieg ist Handarbeit!
Umwelt & Macht: Regenerative Energie, ein Ende des Wachstums, keine Macht für Markt und Staat!
www.direct-action.de.vu www.direct-action.de.vu
Ende
Ähmm, tschuldigung ... noch ein bisschen die Werbung:
Diesen Vortrag ...
überall zeigen oder halten!
Dateien zum Vortrag auf der Internetseite (siehe unten)!
Informationen sammeln … Aktionen durchführen … Broschüre „Raus aus der Kohle“ verteilen!
www.ausgeco2hlt.de
www.projektwerkstatt.de/kohle
Bücher und Informationsmaterial am Büchertisch, noch mehr unter
www.aktionsversand.de.vu
Preise siehe Schild. Wer weniger hat, zahlt nach Selbsteinschätzung!