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Stadtwanderung Klagenfurt - Auf den Spuren des verübten Unrechts.

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Stadtwanderung Klagenfurt - Auf den Spuren des verübten Unrechts.

(begleitet von: Helge Stromberger)

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich in Österreich, Heidemarie Uhl folgend, eine in ihren wesentlichen Zügen segmentierte Gedenk- und Erinnerungskultur gebildet. Die Organisatoren der einen Erinnerungskultur kamen meist aus den Reihen der Veteranen der Armeen des NS-Staates (bzw. des Kaiserreichs, in Kärnten auch noch aus den Reihen der deutschösterreichisch-kärntnerischen Kombattanten der militärischen Wirren im Jahr 1919). Das zweite erinnerungskulturelle Segment wurde im wesentlichen von den Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung und des Widerstands inauguriert, das in der Folge ebenfalls auf Dauer in der Gesellschaft verankert wurde. Die beiden solcherart segmentierten Gedenkkulturen zeichneten also in ihrer Weise den Frontverlauf im Zweiten Weltkrieg nach - und sie tun es in vielerlei Form bis heute. Das soldatische Segment der Gedenk- und Erinnerungskultur hat besonders im Zentrum von Klagenfurt ein dichtes Netz von Gedenkzeichen geknüpft, sodass es kaum möglich ist einen Weg durch die Stadt zu finden ohne damit konfrontiert zu sein. En passant wird an der einen oder anderen Stelle also auch von diesen Gedenkzeichen die Rede sein (müssen). Der Hauptaugenmerk liegt freilich beim eigentlichen Tagungsthema.

Die Route beginnt südlich des Stadtzentrums beim Kärntner Landesarchiv in der St.

Ruprechterstraße (eine außer-tourliche Sonntagsöffnung für eine Kurzbesichtigung und Kurznutzung ist angefragt). Anschließend geht es vorbei an der neuerrichteten Sicherheitsdirektion Kärnten in Richtung Innenstadt: Viktringerring, Domplatz, ehemalige Gestapostelle Alte Burg bis hin zum Projektionsraum Cafe OM in der Pernhartgasse, (wo am 1. Oktober eine erinnerungskulturelle Lichtinstallation über Todesopfer von NS-Verfolgung und Widerstand in und aus Kärnten gestartet werden soll). Nach dem Cafe OM (ein Stehcafe) gibt es beim gegenüber liegenden Sandwirt eine erste längere Möglichkeit im Sitzen weiter zu reden, abzuspannen, lunch und/oder weiteren Cafe zu genießen. Der zweite Abschnitt führt vom Stadtzentrum in nördlicher Richtung beim Landesgerichtsgefängnis und ehemaligen Gestapogefängnis vorbei in die Dr. Franz Pallagasse. Von da aus geht es ins Landeskrankenhaus Klagenfurt sowie in die einstige Irrenanstalt, nunmehr Zentrum für seelische Gesundheit. Der letzte Abschnitt der Stadtwanderung führt durch den größten Friedhof der Stadt: Klagenfurt-Annabichl.

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Die Route wurde so gewählt, dass zumindest einige bedeutende Formen und Probleme der (öffentlichen) Repräsentanz und Präsenz des Vergangenen von den Teilnehmern ausführlich thematisiert werden kann: Archive, Quellendokumente, materielle und ideelle Denkmäler, künstlerisch gestaltete Gedenkzeichen, Bauwerke als “steinerne Zeugen”, die Frage der

“authentischen Orte”, die Gräber der Ermordeten. Geachtet wurde bei der Routenplanung darauf, dass sich verschiedenste Anbindungsmöglichkeiten zu allfälligen erinnerungspolitischen Aktivitäten von pädagogischer Seite ergeben. Was die ausgewählte Route nicht leisten kann: eine auch nur annähernd vollständige Begehung aller Orte des nationalsozialistischen Schreckens in der Stadt Klagenfurt. Alles in allem führt die Wanderung über eine Wegstrecke von fünf Kilometern, davon werden knapp zwei Kilometer mit dem Bus absolviert. Festes Schuhwerk ist also nicht erforderlich, wohl aber Regenschutz falls es ein nasser Tag wird.

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