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Deklination, Downstep, finale Senkung

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Deklination, Downstep, finale Senkung

Jonathan Harrington

(2)

Deklination

Collier et al (1975), JASA: eine physiologische Erklärung – wegen der Senkung des subglottalen Luftdrucks

allmähliche Senkung von f0 und geringere Spannweite in der Intonationsphrase

Topline

Baseline f0

Cohen & t’Hart, (1967), Lingua, 19, 177-192.

(3)

Deklination

(4)

Downstep in Tonsprachen

Die kontextbedingte Senkung eines f0-Gipfels in lexikalischen Tonsprachen (Welmers, 1959; Winston, 1960; Stewart, 1965).

Siehe insbesondere Laniran et al 2003, Journal of Phonetics zB wird in vielen Tonsprachen H nach einem L Ton gesenkt.

H H

L

H H

L

H H

f0

(5)

Downstep in Intonationssprachen: das Modell von Liberman & Pierrehumbert (1984)

1. Deklination ist dasselbe wie Downstep.

2. Downstep/Deklination ist vorhersagbar und daher rein phonetisch.

3. In derselben Intonationsphrase werden H*

Tonakzente stufenweise abgesenkt.

(…H* !H* !H* !H* !H*)

(6)

Downstep in Liberman & Pierrehumbert (1984)

4. Aufeinanderfolge !H* werden proportional im Bezug zum davorkommenden Tonakzent gesenkt

z.B. proportionale Senkung = 0.3

180 – (0.3 x 180)

= 126 Hz

126 – (0.3 x 126)

= 88.2 Hz 180 Hz

H*

!H*

!H*

(7)

Wegen dieser proportionalen Senkung wird der f0-Abstand zwischen aufeinanderfolgenden !H* Tönen immer kleiner (also ist die Senkung exponential).

50100150

F0

180

126

88

62

43 30 H*

!H*

!H*

!H*

!H* !H*

5. Planung: ein Tonakzent im Bezug zum davorkommenden;

nicht wie im Konturenmodell

gesamte Kontur der Phrase.

(8)

Der letzte Downstep

bekommt eine zusätzliche

Senkung - dessen f0-Höhe ist also niedriger als von der exponentialen Kurve erwartet wird.

Finale Senkung (LP84)

blueberries

bayberries

mulberries

brambleberries raspberries

Mögliche Erklärung: ein plötzlicher Nachlass des subglottalen

Luftdrucks in äußerungsfinaler Position .

(9)

Grabe (1998) bezweifelt das Ergebnis der finalen Senkung von LP84: für sie ist das ein Artefakt der zusätzlichen Silbe 'and' vor dem letzten Wort (daher eine größere Dauer zwischen den

letzten zwei !H* Tonakzenten)

Deustsche Beispiele (aus Grabe, 1998):

Mondbahn, Mondlicht, mondhell, Mondschein.

Brennglas, Brennpunkt, Brennstoff, Brennholz, Brennball.

(10)

Auf der anderen Seite ist finale Senkung in vielen Sprachen (und auch nicht nur in der Stufenkontur) festgestellt worden..

Japanisch (Poser 1984; Pierrehumbert and Beckman 1988);

Dänish (Thorsen 1985), Holländisch (Gussenhoven and Rietveld 1988), Yoruba (Connell and Ladd 1990; Laniran 1992), und Spanisch (Prieto, Shih and Nibert 1996).

Herman (2000, Jphon) finale Senkung dient vielleicht

dazu, ein Thema abzuschließen (NB daher dann nicht nur

phyiologisch bedingt).

(11)

Mit Downstep wird in LP84 gerechtfertigt, dass eine

Intonationsmelodie grundsätzlich aus 2 Sorten von Tönen besteht (H, L), obwohl in f0 Konturen eindeutig wesentlich mehr als 2 Stufen vorkommen.

Downstep und das zwei Ton Modell

(12)

Experimentelle Untersuchungen zu Downstep: Die ‘Stufenkontur’

Experimentelle Untersuchungen zu Downstep: Die ‘Stufenkontur’

H*

!H*

!H* !H*

!H*

Es gibt also keine absolute Anzahl von Tönen: daher contra

den 4-Ton Modell von Trager & Smith, 1950.

(13)

Experimentelle Beweise für das L&P Downstep Modell

1. Die f0-Höhe des ersten Tonakzents müsste unabhängig von der Anzahl der !H* Töne sein (wenn das Planungs-Fenster nur 2 Tonakzente breit ist).

Die Senkung zwischen !H* ist von der Dauer zwischen Tönen

unabhängig (Prieto et al. , 1996, Journal of Phonetics) weil…

(14)

180 – (0.3 x 180)

= 126 Hz

126 – (0.3 x 126)

= 88.2 Hz 180 Hz

H*

!H*

!H*

…weil die LP84 Formel für die Berechnung von Downstep keine

Dauern einschließt.

(15)

1. Contra L&P, 1984: Downstep ist unabhängig von der Deklination

2. Wie in LP84 ist Downstep kontext-bedingt (= phonetisch):

Downstep wird automatisch nach bitonalen Akzenten in derselben Intermediärphrase ausgelöst.

Spätere Modelle von Downstep: Pierrehumbert &

Beckman, 1988, 'Japanese Tone Structure'

(…H* L+H* !H*…)

Wegen Deklination

Zusätzliche Senkung wegen Downstep

(16)

3. Wie in LP84 sind alle weiteren Tonakzente (wenn

vorhanden) nach einem !H* derselben ip mit Downstep - und die f0-Gipfel werden Stufenweise weiter gesenkt.

(…H* L+H* !H* !H* !H*)

Downstep in Pierrehumbert & Beckman, 1988

4. Im Gegensatz zu L&P 84 kann Downstep auch

phonologisch sein: d.h. H* !H* vs. H* H* können

unterschiedliche Bedeutungen vermitteln.

(17)

TOBI-Transkription mit Downstep !H*

!H* kann nicht der erste Tonakzent der ip sein.

Alle weiteren Tonakzente in derselben ip nach einem !H* sind mit Downstep

(… H* … !H* …)

(… L+H*… !H* … !H*…)

Nicht möglich (…!H*…)

(… !H* … H* …)

(… H*… !H* … H* …) Möglich

( )

… Fakultativ unakzentuierte Wörter

ip Grenzen

(18)

Einige Downsteps

laengs

DB: "Bitte Vorsicht bei der Einfahrt"

(19)

Downstep (fortgesetzt)

train8

(20)

Downstep (fortgesetzt)

(21)
(22)
(23)

Einige Unterschiede zwischen !H* und H+L*

H+L* hat einen steilen f0-Abstieg, und einen Tal im Vokal.

!H* hat einen Gipfel und keinen steilen Abstieg davor.

i:

Kiel und Berlin

H* !H*

Kiel und Berlin

i:

H* H+L*

H+L* kann der einzige Tonakzent einer ip sein (und

daher auch eine ip beginnen).

(24)

train8.wav (in u5) mit (a) H+L* (b) L+H*

statt !H* auf Post resynthetisieren.

Referenzen

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