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Posaconazol-ratiopharm 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen

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1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Posaconazol-ratiopharm 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jeder ml Suspension zum Einnehmen enthält 40 mg Posaconazol.

  Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

5 ml Suspension enthalten 2,11 g Glucose Sirup, 5,91 mg (0,26 mmol) Natrium und 10 mg Natriumbenzoat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Suspension zum Einnehmen

Weiße Suspension zum Einnehmen mit Kirscharoma.

4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete

 ist angezeigt zur Behandlung der folgenden Pilzerkrankungen bei Erwachsenen Posaconazol-ratiopharm Suspension zum Einnehmen

(siehe Abschnitt 5.1):

— Invasive Aspergillose bei Patienten, deren Erkrankung therapierefraktär gegenüber Amphotericin B oder Itraconazol ist bzw. bei Patienten,  die eine Unverträglichkeit gegen diese Arzneimittel haben;

— Fusariose bei Patienten, deren Erkrankung therapierefraktär gegenüber Amphotericin B ist bzw. bei Patienten, die eine Unverträglichkeit  gegen Amphotericin B haben;

— Chromoblastomykose und Myzetom bei Patienten, deren Erkrankung therapierefraktär gegenüber Itraconazol ist bzw. bei Patienten, die eine  Unverträglichkeit gegen Itraconazol haben;

— Kokzidioidomykose bei Patienten, deren Erkrankung therapierefraktär gegenüber Amphotericin B, Itraconazol oder Fluconazol ist bzw. bei  Patienten, die eine Unverträglichkeit gegen diese Arzneimittel haben;

— Oropharyngeale Candidose: Als Therapie der ersten Wahl bei Patienten, die eine schwere Erkrankung haben oder immunsupprimiert sind  und bei denen ein schwaches Ansprechen auf eine topische Therapie erwartet wird.

Ein  Nichtansprechen  auf  die  Therapie  ist  definiert  als  Progression  der  Infektion  oder  Ausbleiben  einer  Besserung  nach  mindestens  7  Tagen  unter einer vorangegangenen wirksamen antimykotischen Therapie in therapeutischer Dosierung.

 ist bei folgenden Patienten auch zur Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen angezeigt:

Posaconazol-ratiopharm Suspension zum Einnehmen

— Patienten, die eine Remissions-induzierende Chemotherapie bei akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischen Syndromen  (MDS) erhalten, die erwartungsgemäß zu einer längerfristigen Neutropenie führt, und bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung  invasiver Pilzerkrankungen besteht;

— Empfänger einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT), die eine Hochdosis-Immunsuppressions-Therapie bei einem Graft- versus-Host-Syndrom (GVHD) erhalten und bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung invasiver Pilzerkrankungen besteht.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

  Keine Austauschbarkeit zwischen verschiedenen Darreichungsformen von Posaconazol

Posaconazol ist in anderen Darreichungsformen und Stärken erhältlich, jedoch nicht unter diesem Handelsnamen. Die Tablette und die Suspension zum  Einnehmen  sind  nicht  austauschbar  aufgrund  der  Unterschiede  der  beiden  Darreichungsformen  hinsichtlich  Häufigkeit  der  Anwendung, Einnahme mit Nahrung und erreichter Plasmakonzentration des Arzneimittels. Daher sind die speziellen Dosierungshinweise jeder Darreichungsform zu beachten.

(2)

Die  Behandlung  ist  von  einem  Arzt  mit  Erfahrung  in  der  Behandlung  von  Pilzinfektionen  oder  bei  der  Anwendung  supportiver Behandlungsmaßnahmen bei Hochrisiko-Patienten, bei denen Posaconazol zur Prophylaxe angezeigt ist, einzuleiten.

  Dosierung

Posaconazol ist auch als 100 mg magensaftresistente Tablette und 300 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung verfügbar. Posaconazol- Tabletten  sind  die  bevorzugte  Darreichungsform,  um  die  Plasmakonzentrationen  zu  optimieren  und  um  im  Allgemeinen  höhere  Plasmaspiegel  des Wirkstoffs als mit der Posaconazol-Suspension zum Einnehmen zu erreichen.

Die empfohlene Dosierung ist in Tabelle 1 aufgeführt.

 

Tabelle 1: Empfohlene Dosierung entsprechend dem Anwendungsgebiet

Anwendungsgebiet Dosis und Therapiedauer  (siehe Abschnitt 5.2) Therapierefraktäre invasive 

Pilzerkrankungen (IFI)/

Patienten mit IFI und  Unverträglichkeit gegen eine  First-Line-Therapie

200 mg (5 ml) viermal täglich. Alternativ können Patienten, die Mahlzeiten und Nahrungsergänzungsmittel zu  sich nehmen können, 400 mg (10 ml) zweimal täglich während oder unmittelbar nach einer Mahlzeit oder einer  Nahrungsergänzungsmittel-Zufuhr einnehmen.

Die Therapiedauer richtet sich nach der Schwere der Grunderkrankung, der Erholung von einer  Immunsuppression und dem klinischen Ansprechen.

Oropharyngeale Candidose Einleitungsdosis von 200 mg (5 ml) einmal täglich am ersten Tag, dann 100 mg (2,5 ml) einmal täglich für 13 Tage.

Jede Dosis Posaconazol-ratiopharm wird während oder unmittelbar nach einer Mahlzeit oder bei Patienten, die  keine Mahlzeit zu sich nehmen können, nach einer Nahrungsergänzungsmittel-Zufuhr eingenommen, um die  Resorption zu erhöhen und eine ausreichende Exposition zu gewährleisten.

Prophylaxe invasiver  Pilzerkrankungen

200 mg (5 ml) dreimal täglich. Jede Dosis Posaconazol-ratiopharm wird während oder unmittelbar nach einer  Mahlzeit oder bei Patienten, die keine Mahlzeit zu sich nehmen können, nach einer Nahrungsergänzungsmittel- Zufuhr eingenommen, um die Resorption zu erhöhen und eine ausreichende Exposition zu gewährleisten. Die  Therapiedauer richtet sich nach der Erholung von einer Neutropenie oder Immunsuppression. Bei Patienten mit  akuter myeloischer Leukämie oder myelodysplastischen Syndromen sollte die Prophylaxe mit

 mehrere Tage vor dem erwarteten Auftreten einer Neutropenie starten und über 7 Tage  Posaconazol-ratiopharm

fortgesetzt werden, nachdem die Neutrophilenzahl über 500 Zellen pro mm  angestiegen ist.3  

Besondere Bevölkerungsgruppen  

Nierenfunktionsstörung

Im Falle einer Nierenfunktionsstörung ist keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Posaconazol zu erwarten und es wird keine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).

  Leberfunktionsstörung

Die begrenzt vorliegenden Daten zur Auswirkung einer Leberfunktionsstörung (einschließlich einer chronischen Lebererkrankung mit Child-Pugh-C- Klassifikation)  auf  die  Pharmakokinetik  von  Posaconazol  zeigen  zwar  einen  Anstieg  der  Plasmaexposition  im  Vergleich  zu  Patienten  mit  einer normalen  Leberfunktion,  sie  weisen  jedoch  nicht  auf  die  Notwendigkeit  einer  Dosisanpassung  hin  (siehe  Abschnitte  4.4  und  5.2).  Aufgrund  der möglicherweise höheren Plasmaexposition ist Vorsicht empfohlen.

  Kinder und Jugendliche

Die  Sicherheit  und  Wirksamkeit  von  Posaconazol  bei  Kindern  unter  18  Jahren  sind  nicht  erwiesen.  Zurzeit  vorliegende  Daten  werden  in  den Abschnitten 5.1 und 5.2 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.

  Art der Anwendung Zum Einnehmen

Die Suspension zum Einnehmen muss vor der Anwendung kräftig geschüttelt werden (5-10 Sekunden).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Gleichzeitige Anwendung mit Mutterkornalkaloiden (siehe Abschnitt 4.5).

(3)

Gleichzeitige  Anwendung  mit  den  CYP3A4-Substraten  Terfenadin,  Astemizol,  Cisaprid,  Pimozid,  Halofantrin  oder  Chinidin,  da  dies  zu  erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel führen kann, was wiederum zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls und selten zum Auftreten von Torsade de Pointes führen kann (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Gleichzeitige Anwendung mit den HMG-CoA-Reduktase-Hemmern Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

  Überempfindlichkeit

Es liegen keine Informationen zu einer Kreuzempfindlichkeit von Posaconazol und anderen Antimykotika vom Azoltyp vor. Bei der Verordnung von Posaconazol an Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber anderen Azol-Antimykotika ist Vorsicht geboten.

  Hepatotoxizität

Hepatische  Reaktionen  (z.  B.  ein  leichter  bis  mäßiger  Anstieg  der  Werte  für  ALT,  AST,  alkalische  Phosphatase,  Gesamtbilirubin  und/oder  klinische Hepatitis) wurden unter der Therapie mit Posaconazol beschrieben. Erhöhte Leberfunktionswerte waren nach Absetzen der Therapie im Allgemeinen reversibel  und  normalisierten  sich  in  einigen  Fällen  ohne  Therapieunterbrechung.  Selten  wurde  über  schwerere  hepatische  Reaktionen  mit  letalem Ausgang berichtet.

Posaconazol ist bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung aufgrund begrenzter klinischer Erfahrung und der Möglichkeit höherer Posaconazol- Plasmaspiegel bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

  Überwachung der Leberfunktion

Leberfunktionstests  sind  zu  Beginn  und  während  der  Posaconazol-Therapie  durchzuführen.  Patienten,  bei  denen  es  im  Verlauf  der  Therapie  mit Posaconazol  zu  einer  Veränderung  der  Leberfunktionswerte  kommt,  müssen  routinemäßig  hinsichtlich  des  Auftretens  einer  schwereren Leberschädigung  überwacht  werden.  Zur  Beurteilung  müssen  Leberfunktionstests  (insbesondere  zur  Bestimmung  von  Leberfunktionswerten  und Bilirubin) durchgeführt werden.

Ein Absetzen von Posaconazol ist zu erwägen, wenn klinische Anzeichen und Symptome auf die Entwicklung einer Lebererkrankung hinweisen.

  QTc-Verlängerung

Unter  der  Behandlung  mit  einigen  Azol-Antimykotika  kam  es  zu  einer  Verlängerung  des  QTc-Intervalls.  Posaconazol  darf  nicht  zusammen  mit Arzneimitteln angewendet werden, die CYP3A4-Substrate sind und von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Posaconazol darf bei Patienten mit proarrhythmischen Faktoren wie den folgenden nur mit Vorsicht angewendet werden:

— angeborene oder erworbene QTc-Verlängerung

— Kardiomyopathie, insbesondere bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz

— Sinusbradykardie

— bestehende symptomatische Arrhythmien

— gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QTc-Intervall verlängern (andere als die in Abschnitt 4.3 genannten).

Vor und während der Therapie mit Posaconazol sind Elektrolytstörungen – insbesondere wenn Kalium-, Magnesium- oder Calciumspiegel betroffen sind – zu überwachen und gegebenenfalls zu korrigieren.

  Arzneimittelwechselwirkungen

Posaconazol  hemmt  CYP3A4  und  ist  nur  unter  bestimmten  Umständen  während  der  Behandlung  mit  anderen  Arzneimitteln,  die  durch  CYP3A4 metabolisiert werden, anzuwenden (siehe Abschnitt 4.5).

  Midazolam und andere Benzodiazepine

Aufgrund des Risikos einer länger anhaltenden Sedierung und einer möglichen Atemdepression ist eine gleichzeitige Anwendung von Posaconazol mit einem Benzodiazepin, das über CYP3A4 (z. B. Midazolam, Triazolam, Alprazolam) metabolisiert wird, nur in Betracht zu ziehen, wenn es unbedingt notwendig ist. Eine Dosisanpassung für Benzodiazepine, die über CYP3A4 metabolisiert werden, ist in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.5).

  Vincristin-Toxizität

Die  gleichzeitige  Anwendung  von  Azol-Antimykotika,  einschließlich  Posaconazol,  mit  Vincristin  wurde  mit  Neurotoxizität  und  anderen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Krampfanfällen, peripherer Neuropathie, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion und paralytischem Ileus in  Verbindung  gebracht.  Daher  sollten  Azol-Antimykotika,  einschließlich  Posaconazol,  bei  gleichzeitiger  Anwendung  von  Vinca-Alkaloiden, einschließlich Vincristin, den Patienten vorbehalten bleiben, für die keine alternative Antimykotika-Therapie zur Verfügung steht (siehe Abschnitt 4.5).

(4)

    Rifamycin-Antibiotika (Rifampicin, Rifabutin), bestimmte Antiepileptika (Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Primidon), Efavirenz und Cimetidin Die Posaconazol-Konzentrationen können bei einer Kombination erheblich vermindert sein; daher ist die gleichzeitige Anwendung mit Posaconazol zu  vermeiden, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko (siehe Abschnitt 4.5).

  Gastrointestinale Dysfunktion

Für Patienten mit schwerer gastrointestinaler Dysfunktion (wie z. B. schwerem Durchfall) liegen nur begrenzte pharmakokinetische Daten vor. 

Patienten mit schwerem Durchfall oder Erbrechen sollten bezüglich Durchbruch-Pilzinfektionen engmaschig überwacht werden.

  Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält etwa 2,11 g Glucose-Sirup pro 5 ml Suspension. Patienten mit der seltenen Glucose-Galactose-Malabsorption sollten  dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 5 ml Suspension, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Dieses Arzneimittel enthält 10 mg Benzoat (Natriumbenzoat) pro 5 ml Suspension entsprechend 2 mg/ml. Benzoat kann Gelbsucht (Gelbfärbung von  Haut und Augen) bei Neugeborenen (im Alter bis zu 4 Wochen) verstärken.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

  Wirkungen anderer Arzneimittel auf Posaconazol

Posaconazol wird über die UDP-Glucuronidierung (Phase-2-Enzyme) metabolisiert und ist in vitro ein Substrat für den Efflux-Transporter P-Glycoprotein (Pgp). Daher können Inhibitoren (z. B. Verapamil, Ciclosporin, Chinidin, Clarithromycin, Erythromycin etc.) oder Induktoren

(z.  B.  Rifampicin,  Rifabutin,  bestimmte  Antiepileptika  etc.)  dieser  Eliminationswege  die  Plasmakonzentrationen  von  Posaconazol  erhöhen  bzw.

vermindern.

  Rifabutin

Rifabutin  (300  mg  einmal  täglich)  reduzierte  die  Cmax  (maximale  Plasmakonzentration)  und  die  AUC  (Fläche  unter  der  Plasmakonzentrations-Zeit- Kurve) von Posaconazol auf 57 % bzw. 51 %.

Die gleichzeitige Anwendung von Posaconazol und Rifabutin oder ähnlichen Induktoren (z. B. Rifampicin) ist zu vermeiden, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko. Zum Einfluss von Posaconazol auf die Rifabutin-Plasmaspiegel siehe auch Informationen weiter unten.

  Efavirenz

Efavirenz  (400  mg  einmal  täglich)  reduzierte  die  Cmax  und  die  AUC  von  Posaconazol  um  45  %  bzw.  50  %.  Die  gleichzeitige  Anwendung  von Posaconazol und Efavirenz ist zu vermeiden, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko.

  Fosamprenavir

Die Kombination von Fosamprenavir mit Posaconazol kann zu einer verminderten Posaconazol-Plasmakonzentration führen. Sofern eine gleichzeitige Anwendung  erforderlich  ist,  wird  eine  engmaschige  Überwachung  hinsichtlich  Durchbruch-Pilzinfektionen  empfohlen.  Eine  wiederholte  Dosisgabe von Fosamprenavir (700 mg zweimal täglich über 10 Tage) reduzierte die Cmax und die AUC von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (200 mg einmal täglich am ersten Tag, 200 mg zweimal täglich am zweiten Tag und danach 400 mg zweimal täglich über 8 Tage) um 21 % bzw. 23 %.

Der Effekt von Posaconazol auf die Fosamprenavir-Spiegel ist bei der Gabe von Fosamprenavir mit Ritonavir nicht bekannt.

  Phenytoin

Phenytoin  (200  mg  einmal  täglich)  reduzierte  die  Cmax  und  die  AUC  von  Posaconazol  um  41  %  bzw.  50  %.  Die  gleichzeitige  Anwendung  von Posaconazol und Phenytoin sowie ähnlichen Induktoren (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Primidon) ist zu vermeiden, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko.

  H -Rezeptorantagonisten und Protonenpumpenhemmer2

Bei gleichzeitiger Anwendung von Posaconazol mit Cimetidin (400 mg zweimal täglich) wurden die Plasmakonzentrationen von Posaconazol (Cmax und AUC) aufgrund der geringeren Resorption, möglicherweise infolge einer verminderten Magensäureproduktion, um 39 % verringert.

Die gleichzeitige Anwendung von Posaconazol und H -Rezeptorantagonisten ist, wenn möglich, zu vermeiden.2

Gleichermaßen reduzierte sich die mittlere Cmax und AUC bei der Anwendung von 400 mg Posaconazol mit Esomeprazol (40 mg täglich) um 46 % bzw. 32 % im Vergleich zur alleinigen Verabreichung von 400 mg Posaconazol.

Die gleichzeitige Anwendung von Posaconazol mit Protonenpumpenhemmern ist, wenn möglich, zu vermeiden.

  Nahrung

Die Resorption von Posaconazol wird durch Nahrung signifikant erhöht (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

(5)

  Wirkungen von Posaconazol auf andere Arzneimittel

Posaconazol  ist  ein  potenter  CYP3A4-Inhibitor.  Die  gleichzeitige  Anwendung  von  Posaconazol  mit  CYP3A4-Substraten  kann  zu  stark  erhöhten Expositionen  gegenüber  CYP3A4-Substraten  führen,  wie  durch  die  Wirkungen  auf  Tacrolimus,  Sirolimus,  Atazanavir  und  Midazolam  nachfolgend beispielhaft  beschrieben.  Vorsicht  ist  geboten  bei  gleichzeitiger  Anwendung  von  Posaconazol  mit  CYP3A4-Substraten,  die  intravenös  angewendet werden,  und  die  Dosis  des  CYP3A4-Substrats  ist  unter  Umständen  zu  reduzieren.  Wird  Posaconazol  gleichzeitig  mit  oral  verabreichten  CYP3A4- Substraten  angewendet,  bei  denen  ein  Anstieg  der  Plasmakonzentrationen  mit  inakzeptablen  Nebenwirkungen  verbunden  sein  kann,  so  sind  die Plasmakonzentrationen des CYP3A4-Substrats und/oder die Nebenwirkungen engmaschig zu überwachen und die Dosis ist nach Bedarf anzupassen.

Mehrere der Interaktionsstudien wurden mit gesunden Freiwilligen durchgeführt, bei denen eine höhere Exposition gegenüber Posaconazol auftritt, verglichen mit Patienten, die dieselbe Dosis erhielten. Die Auswirkung von Posaconazol auf CYP3A4-Substrate könnte bei Patienten etwas geringer sein  als  bei  gesunden  Freiwilligen  beobachtet,  und  es  sind  Unterschiede  innerhalb  der  Patienten  aufgrund  der  unterschiedlichen Posaconazolexposition  bei  Patienten  zu  erwarten.  Bei  gleichzeitiger  Anwendung  von  Posaconazol  kann  die  Wirkung  auf  die  Plasmaspiegel  der CYP3A4-Substrate auch bei einem einzigen Patienten in Anbetracht der großen Auswirkung von Nahrung auf die Posaconazolexposition variieren, es sei denn, Posaconazol wird auf eine streng standardisierte Weise mit der Nahrung verabreicht (siehe Abschnitt 5.2).

  Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Halofantrin und Chinidin (CYP3A4-Substrate)

Die  gleichzeitige  Anwendung  von  Posaconazol  und  Terfenadin,  Astemizol,  Cisaprid,  Pimozid,  Halofantrin  oder  Chinidin  ist  kontraindiziert.  Eine gleichzeitige  Anwendung  kann  zu  einem  Anstieg  der  Plasmakonzentrationen  dieser  Arzneimittel  und  dadurch  zu  einer  QTc-Verlängerung  und  in seltenen Fällen zum Auftreten von Torsade de Pointes führen (siehe Abschnitt 4.3).

  Mutterkornalkaloide

Posaconazol  kann  die  Plasmakonzentration  von  Mutterkornalkaloiden  (Ergotamin  und  Dihydroergotamin)  erhöhen,  wodurch  es  zu  Ergotismus kommen kann. Eine gleichzeitige Anwendung von Posaconazol und Mutterkornalkaloiden ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

  HMG-CoA-Reduktasehemmer, die über CYP3A4 metabolisiert werden (z. B. Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin)

Posaconazol  kann  die  Plasmaspiegel  von  HMG-CoA-Reduktasehemmern,  die  durch  CYP3A4  metabolisiert  werden,  erheblich  erhöhen.  Die Behandlung mit diesen HMG-CoA-Reduktasehemmern sollte während der Behandlung mit Posaconazol unterbrochen werden, da erhöhte Spiegel mit einer Rhabdomyolyse in Zusammenhang gebracht wurden (siehe Abschnitt 4.3).

  Vinca-Alkaloide

Die  meisten  Vinca-Alkaloide  (z.  B.  Vincristin  und  Vinblastin)  sind  CYP3A4-Substrate.  Die  gleichzeitige  Anwendung  von  Azol-Antimykotika, einschließlich Posaconazol, mit Vincristin wurde mit schwerwiegenden Nebenwirkungen in Verbindung gebracht (siehe Abschnitt 4.4). Posaconazol kann die Plasmakonzentrationen von Vinca-Alkaloiden erhöhen, was zu Neurotoxizität und anderen schwerwiegenden Nebenwirkungen führen kann.

Daher  sollten  Azol-Antimykotika,  einschließlich  Posaconazol,  bei  gleichzeitiger  Anwendung  von  Vinca-Alkaloiden,  einschließlich  Vincristin,  den Patienten vorbehalten bleiben, für die keine alternative Antimykotika-Therapie zur Verfügung steht.

  Rifabutin

Posaconazol erhöhte die Cmax und die AUC von Rifabutin um 31 % bzw. 72 %. Die gleichzeitige Anwendung von Posaconazol und Rifabutin ist zu vermeiden, außer der Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko (siehe auch weiter oben die Informationen zum Einfluss von Rifabutin auf die Posaconazol-Plasmaspiegel). Im Falle einer gleichzeitigen Anwendung dieser Arzneimittel wird eine sorgfältige Überwachung des Gesamtblutbilds und der Nebenwirkungen in Zusammenhang mit erhöhten Rifabutinwerten (z. B. Uveitis) empfohlen.

  Sirolimus

Die wiederholte Einnahme von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (400 mg zweimal täglich für 16 Tage) erhöhte die Cmax und die AUC von Sirolimus (2 mg Einzeldosis) bei gesunden Probanden durchschnittlich um das 6,7-Fache bzw. 8,9-Fache (Bereich 3,1- bis 17,5-fach). Die Wirkung von Posaconazol auf Sirolimus bei Patienten ist unbekannt, aber es wird erwartet, dass sie aufgrund der variablen Posaconazolexposition bei Patienten unterschiedlich  ist.  Die  gleichzeitige  Anwendung  von  Posaconazol  mit  Sirolimus  wird  nicht  empfohlen  und  sollte,  wann  immer  möglich,  vermieden werden. Falls die gleichzeitige Anwendung als unumgänglich angesehen wird, ist die Dosis von Sirolimus bei Beginn der Therapie mit Posaconazol stark zu reduzieren und eine sehr häufige Kontrolle der Talspiegel von Sirolimus im Vollblut durchzuführen.

Die Sirolimuskonzentrationen sollten bei Beginn, während der gleichzeitigen Anwendung und bei Beendigung der Posaconazolbehandlung gemessen werden,  mit  entsprechender  Anpassung  der  Sirolimus-Dosierung.  Es  ist  zu  beachten,  dass  sich  das  Verhältnis  zwischen  Talspiegel  und  AUC  von Sirolimus  während  der  gleichzeitigen  Anwendung  mit  Posaconazol  verändert.  Demzufolge  können  Sirolimus-Talspiegel,  die  innerhalb  des  üblichen therapeutischen Bereichs liegen, zu sub-therapeutischer Exposition führen. Daher sollten Talspiegel angestrebt werden, die in den oberen Teil des üblichen  therapeutischen  Bereichs  fallen,  und  klinischen  Anzeichen  und  Symptomen,  Laborparametern  und  Gewebebiopsien  sollte  besondere Beachtung geschenkt werden.

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  Ciclosporin

Bei  herztransplantierten  Patienten,  die  Ciclosporin  in  konstanter  Dosierung  erhielten,  erhöhte  die  einmal  tägliche  Gabe  von  200  mg  Posaconazol- Suspension  zum  Einnehmen  die  Ciclosporin-Konzentrationen  und  machte  Dosisreduktionen  erforderlich.  In  klinischen  Studien  zur  Beurteilung  der Wirksamkeit wurde über Fälle erhöhter Ciclosporin-Spiegel, die zu schwerwiegenden Nebenwirkungen, einschließlich Nephrotoxizität, führten sowie über einen tödlich verlaufenen Fall einer Leukoenzephalopathie berichtet. Bei der Einleitung der Therapie mit Posaconazol bei Patienten, die bereits Ciclosporin erhalten, ist die Dosis von Ciclosporin zu reduzieren (z. B. auf etwa drei Viertel der aktuellen Dosis). Danach sollten die Ciclosporin-Spiegel im  Blut  bei  gleichzeitiger  Anwendung  und  beim  Absetzen  der  Therapie  mit  Posaconazol  sorgfältig  kontrolliert  und  die  Ciclosporin-Dosis gegebenenfalls angepasst werden.

  Tacrolimus

Posaconazol erhöhte die Cmax und die AUC von Tacrolimus (0,05 mg/kg Körpergewicht Einzeldosis) um 121 % bzw. 358 %. In klinischen Studien zur Beurteilung der Wirksamkeit wurden klinisch signifikante Wechselwirkungen, die zu einer Hospitalisierung und/oder zum Absetzen von Posaconazol führten, beobachtet. Im Falle der Einleitung einer Therapie mit Posaconazol bei bereits bestehender Tacrolimus-Therapie ist die Dosis von Tacrolimus zu reduzieren (z. B. auf etwa ein Drittel der aktuellen Dosis). Danach sollte der Tacrolimus-Spiegel im Blut während der gleichzeitigen Anwendung und beim Absetzen von Posaconazol sorgfältig kontrolliert und die Tacrolimus-Dosis gegebenenfalls angepasst werden.

  HIV-Proteaseinhibitoren

Da HIV-Proteaseinhibitoren CYP3A4-Substrate sind, ist zu erwarten, dass Posaconazol die Plasmakonzentrationen dieser antiretroviralen Wirkstoffe erhöhen wird. Nach gleichzeitiger Anwendung von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (400 mg zweimal täglich) mit Atazanavir (300 mg einmal täglich) für 7 Tage bei gesunden Probanden stiegen die Cmax und die AUC von Atazanavir durchschnittlich um das 2,6-Fache bzw. 3,7-Fache (Bereich 1,2- bis 26-fach). Nach gleichzeitiger Anwendung von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (400 mg zweimal täglich) mit Atazanavir und Ritonavir (300/100 mg einmal täglich) für 7 Tage bei gesunden Probanden stiegen die Cmax und die AUC von Atazanavir durchschnittlich um das 1,5-Fache bzw. 2,5-Fache (Bereich 0,9- bis 4,1-fach). Die zusätzliche Gabe von Posaconazol zu einer Therapie mit Atazanavir oder mit Atazanavir und Ritonavir ging  mit  einem  Anstieg  der  Bilirubinwerte  im  Plasma  einher.  Eine  häufige  Kontrolle  auf  Nebenwirkungen  und  Toxizität  in  Verbindung  mit antiretroviralen Wirkstoffen, welche Substrate von CYP3A4 sind, wird während der gleichzeitigen Anwendung von Posaconazol empfohlen.

  Midazolam und andere, durch CYP3A4 metabolisierte Benzodiazepine

In einer Studie mit gesunden Freiwilligen erhöhte Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (200 mg einmal täglich für 10 Tage) die Exposition (AUC) gegenüber intravenösem Midazolam (0,05 mg/kg) um 83 %. In einer weiteren Studie bei gesunden Freiwilligen erhöhte die wiederholte Anwendung von  Posaconazol-Suspension  zum  Einnehmen  (200  mg  zweimal  täglich  über  7  Tage)  die  Cmax  und  die  AUC  von  intravenösem  Midazolam  (0,4  mg Einzeldosis) um durchschnittlich das 1,3- bzw. 4,6-Fache (Bereich 1,7- bis 6,4-fach); Posaconazol-Suspension zum Einnehmen 400 mg zweimal täglich über 7 Tage erhöhte die Cmax und die AUC von intravenösem Midazolam um das 1,6- bzw. 6,2-Fache (Bereich 1,6- bis 7,6-fach). Beide Posaconazol- Dosierungen  steigerten  die  Cmax  und  die  AUC  von  oralem  Midazolam  (2  mg  orale  Einzeldosis)  um  das  2,2-  bzw.  4,5-Fache.  Zusätzlich  verlängerte Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (200 mg oder 400 mg) die mittlere terminale Halbwertszeit von Midazolam von etwa 3–4 Stunden auf 8–10 Stunden während der gleichzeitigen Anwendung.

Wegen des Risikos einer länger anhaltenden Sedierung wird empfohlen, Dosisanpassungen in Betracht zu ziehen, wenn Posaconazol begleitend mit einem Benzodiazepin verabreicht wird, das durch CYP3A4 metabolisiert wird (z. B. Midazolam, Triazolam, Alprazolam) (siehe Abschnitt 4.4).

  Calciumantagonisten, die über CYP3A4 metabolisiert werden (z. B. Diltiazem, Verapamil, Nifedipin, Nisoldipin)

Während der gleichzeitigen Anwendung von Posaconazol wird eine engmaschige Überwachung auf Nebenwirkungen und Toxizität in Zusammenhang mit Calciumantagonisten empfohlen. Eine Dosisanpassung von Calciumantagonisten kann erforderlich sein.

  Digoxin

Die Anwendung anderer Azol-Antimykotika ging mit einem Anstieg der Digoxin-Spiegel einher. Daher kann Posaconazol die Plasmakonzentration von Digoxin erhöhen und die Digoxin-Spiegel müssen bei der Einleitung oder dem Absetzen einer Therapie mit Posaconazol überwacht werden.

  Sulfonylharnstoffe

Bei gleichzeitiger Anwendung von Glipizid und Posaconazol sanken bei einigen gesunden Probanden die Blutzuckerspiegel. Bei Diabetikern wird eine Überwachung der Blutzuckerspiegel empfohlen.

  Kinder und Jugendliche

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

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4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

  Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Informationen über die Anwendung von Posaconazol in der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Posaconazol-ratiopharm darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, außer der Nutzen für die Mutter überwiegt eindeutig das potenzielle Risiko für den Fetus.

  Stillzeit

Posaconazol wird in die Milch säugender Ratten ausgeschieden (siehe Abschnitt 5.3). Der Übertritt von Posaconazol in die menschliche Muttermilch wurde nicht untersucht. Vor Beginn der Therapie mit Posaconazol muss abgestillt werden.

  Fertilität

Posaconazol  hatte  keine  Auswirkung  auf  die  Fertilität  von  männlichen  Ratten  bei  Dosen  bis  zu  180  mg/kg  (1,7-Faches  des  2-mal  täglichen Dosierungsregimes  von  je  400  mg  basierend  auf  Steady-State-Plasmakonzentrationen  bei  gesunden  Freiwilligen)  oder  weiblichen  Ratten  bei  einer Dosis bis zu 45 mg/kg (2,2-Faches des 2-mal täglichen Dosierungsregimes von je 400 mg). Es liegen keine klinischen Erfahrungen in Bezug auf den Einfluss von Posaconazol auf die Fertilität beim Menschen vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Da  unter  Posaconazol-Anwendung  über  bestimmte  Nebenwirkungen  (z.  B.  Schwindel,  Schläfrigkeit  etc.)  berichtet  wurde,  die  möglicherweise  die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen, ist Vorsicht angebracht.

4.8 Nebenwirkungen

  Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die  Sicherheit  von  Posaconazol-Suspension  zum  Einnehmen  wurde  im  Rahmen  von  klinischen  Prüfungen  an  >  2.400  Patienten  und  gesunden Probanden  sowie  anhand  der  Erfahrungen  nach  Markteinführung  bewertet.  Die  am  häufigsten  berichteten  schweren,  mit  der  Behandlung  in Verbindung stehenden Nebenwirkungen beinhalteten Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und erhöhte Bilirubinwerte.

Die Sicherheit der Posaconazol-Tabletten wurde im Rahmen von klinischen Prüfungen an 336 Patienten und gesunden Freiwilligen bewertet.

Das Sicherheitsprofil der Tabletten war dem der Suspension zum Einnehmen ähnlich.

  Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Innerhalb der Systemorganklassen sind die Nebenwirkungen nach Häufigkeit in folgende Kategorien eingeteilt: sehr häufig (≥ 1/10);

häufig  (≥  1/100  bis  <  1/10);  gelegentlich  (≥  1/1.000  bis  <  1/100);  selten  (≥  1/10.000  bis  <  1/1.000);  sehr  selten  (<  1/10.000);  nicht  bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabelle 2: Nebenwirkungen, nach Organsystem und Häufigkeit, die in klinischen Studien und/oder bei Anwendung nach Markteinführung berichtet wurden*

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Häufig: Neutropenie

Gelegentlich: Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie, Eosinophilie, Lymphadenopathie, Milzinfarkt

Selten: hämolytisch-urämisches Syndrom, thrombotisch-thrombozytopenische Purpura, Panzytopenie, Koagulopathie, Blutung Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: allergische Reaktion

Selten: Überempfindlichkeitsreaktion Endokrine Erkrankungen

Selten: Nebenniereninsuffizienz, Gonadotropin-Abfall im Blut Nicht bekannt: Pseudoaldosteronismus

 

Stoffwechsel - und Ernährungsstörungen

Häufig: Störung des Elektrolythaushalts, Anorexie, Appetitverlust, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie Gelegentlich: Hyperglykämie, Hypoglykämie

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Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: abnorme Träume, Verwirrtheitszustand, Schlafstörung Selten: Psychose, Depression

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Parästhesien, Schwindel, Somnolenz, Kopfschmerzen, Geschmacksstörung Gelegentlich: Konvulsionen, Neuropathie, Hypästhesie, Tremor, Aphasie, Schlaflosigkeit Selten: zerebrovaskuläres Ereignis, Enzephalopathie, periphere Neuropathie, Synkope Augenerkrankungen

Gelegentlich: verschwommenes Sehen, Photophobie, verminderte Sehschärfe Selten: Doppeltsehen, Gesichtsfeldausfall (Skotom)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Selten: vermindertes Hörvermögen Herzerkrankungen

Gelegentlich: langes QT-Syndrom , abnormes Elektrokardiogramm , Palpitationen, Bradykardie, supraventrikuläre Extrasystolen, Tachykardie§ § Selten: Torsade de Pointes, plötzlicher Herztod, ventrikuläre Tachykardie, Herz- und Atemstillstand, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypertonie

Gelegentlich: Hypotonie, Vaskulitis

Selten: Lungenembolie, tiefe Venenthrombose Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Husten, Nasenbluten, Schluckauf, Nasensekretstauung, Pleuraschmerz, Tachypnoe Selten: pulmonale Hypertonie, interstitielle Pneumonie, Pneumonitis

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Erbrechen, Abdominalschmerzen, Durchfall, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Flatulenz, Verstopfung, anorektale Beschwerden Gelegentlich: Pankreatitis, aufgetriebener Bauch, Enteritis, epigastrische Beschwerden, Aufstoßen, gastroösophageale Refluxerkrankung, 

Ödem des Mundes Selten: Magen-Darm-Blutung, Ileus Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: erhöhte Leberfunktionswerte (ALT erhöht, AST erhöht, Bilirubin erhöht, alkalische Phosphatase erhöht, GGT erhöht) Gelegentlich: Leberzellschädigung, Hepatitis, Gelbsucht, Hepatomegalie, Cholestase, hepatische Toxizität, Leberfunktionsstörung Selten: Leberversagen, cholestatische Hepatitis, Hepatosplenomegalie, Druckschmerz der Leber, Flattertremor

 

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig: Ausschlag, Pruritus

Gelegentlich: Mundulzera, Alopezie, Dermatitis, Erythema, Petechien Selten: Stevens-Johnson-Syndrom, vesikulärer Ausschlag Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen der Skelettmuskulatur, Schmerz in einer Extremität Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: akutes Nierenversagen, Niereninsuffizienz, Kreatinin im Blut erhöht Selten: renal-tubuläre Azidose, interstitielle Nephritis

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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Menstruationsstörungen

Selten: Schmerzen in der Brustdrüse

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Pyrexie (Fieber), Asthenie, Müdigkeit

Gelegentlich: Ödem, Schmerz, Schüttelfrost, Unwohlsein, Brustkorbbeschwerden, Arzneimittelunverträglichkeit, Gefühl der Zerfahrenheit,  Schleimhautentzündung

Selten: Zungenödem, Gesichtsödem Untersuchungen

Gelegentlich: veränderter Arzneimittelspiegel, niedrige Phosphorspiegel im Blut, auffälliges Röntgenbild des Thorax

*Basierend auf Nebenwirkungen, die bei der Suspension zum Einnehmen, den magensaftresistenten Tabletten und dem Konzentrat zur Herstellung   einer Infusionslösung beobachtet wurden.

 Siehe Abschnitt 4.4.

§

  Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

  Leber- und Gallenerkrankungen

In Beobachtungen nach Markteinführung der Posaconazol-Suspension zum Einnehmen wurde über schwere Leberschädigung mit letalem Ausgang  berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

  Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung  des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und  Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:

www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

In klinischen Studien wurden bei Patienten, die Posaconazol-Suspension zum Einnehmen in Dosierungen von bis zu 1.600 mg/Tag erhielten, keine anderen unerwünschten Arzneimittelwirkungen beobachtet als bei Patienten, die niedrigere Dosen erhielten.

Eine unbeabsichtigte Überdosierung wurde bei einem Patienten beschrieben, der 3 Tage lang zweimal täglich 1.200 mg Posaconazol-Suspension zum Einnehmen einnahm. Seitens des Prüfarztes wurden keine unerwünschten Arzneimittelwirkungen beobachtet.

Posaconazol  wird  durch  Hämodialyse  nicht  aus  dem  Organismus  eliminiert.  Es  existiert  keine  spezielle  Therapie  im  Falle  einer  Überdosierung  mit Posaconazol. Supportive Maßnahmen sind in Betracht zu ziehen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika zur systemischen Anwendung, Triazol-Derivate, ATC-Code: J02AC04.

  Wirkmechanismus

Posaconazol hemmt das Enzym Lanosterol-14α-Demethylase (CYP51), das eine wichtige Reaktion bei der Ergosterolbiosynthese katalysiert.

  Mikrobiologie

Posaconazol  ist in vitro wirksam  gegen  die  folgenden  Mikroorganismen: Aspergillus-Spezies  (Aspergillus fumigatus A. flavus A. terreus A. nidulans,  ,  ,  , 

,  ),  Spezies  (  

A. niger A. ustus Candida- Candida albicans, C. glabrata, C. krusei, C. parapsilosis, C. tropicalis, C. dubliniensis, C. famata, C. inconspicua,

),  ,  und Spezies von  ,  und  Die

C. lipolytica, C. norvegensis, C. pseudotropicalis Coccidioides immitis Fonsecaea pedrosoi Fusarium, Rhizomucor Mucor Rhizopus.

mikrobiologischen Daten deuten darauf hin, dass Posaconazol gegen Rhizomucor Mucor ,  und Rhizopus wirksam ist jedoch sind die klinischen Daten, derzeit zu begrenzt, um die Wirksamkeit von Posaconazol gegen diese Erreger bewerten zu können.

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  Resistenz

Klinische Isolate mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Posaconazol sind bekannt. Der Grundmechanismus der Resistenz besteht im Erwerb von Substitutionen im Zielprotein CYP51.

  Epidemiologische Cut-off (ECOFF)-Werte für Aspergillus spp.

Die  ECOFF-Werte  für  Posaconazol,  die  die  Wildtyp-Population  von  Isolaten  mit  erworbener  Resistenz  unterscheiden,  wurden  mit  der  EUCAST- Methode bestimmt.

EUCAST-ECOFF-Werte:

Aspergillus flavus: 0,5 mg/l

Aspergillus fumigatus: 0,25 mg/l

Aspergillus nidulans: 0,5 mg/l

Aspergillus niger: 0,5 mg/l

Aspergillus terreus: 0,25 mg/l

Derzeit liegen nur unzureichende Daten vor, um klinische Grenzwerte für Aspergillus spp. festzulegen. Die ECOFF-Werte sind nicht mit den klinischen Grenzwerten gleichzusetzen.

  Grenzwerte (Breakpoints)

EUCAST-MHK-Grenzwerte für Posaconazol [empfindlich (S); resistent (R)]:

Candida albicans: S ≤ 0,06 mg/l, R > 0,06 mg/l

Candida tropicalis: S ≤ 0,06 mg/l, R > 0,06 mg/l

Candida parapsilosis: S ≤ 0,06 mg/l, R > 0,06 mg/l

Derzeit liegen nur unzureichende Daten vor, um für weitere Candida-Spezies klinische Grenzwerte festzulegen.

  Kombination mit anderen Antimykotika

Die kombinierte Anwendung von Antimykotika dürfte die Wirksamkeit von Posaconazol oder der anderen Therapien nicht vermindern; es liegt jedoch derzeit kein klinischer Nachweis vor, der einen zusätzlichen Nutzen einer Kombinationstherapie belegt.

  Zusammenhang zwischen den pharmakokinetischen und den pharmakodynamischen Eigenschaften

Es  wurde  ein  Zusammenhang  zwischen  der  Gesamtwirkstoffexposition,  dividiert  durch  die  MHK  (AUC/MHK),  und  dem  klinischen  Ergebnis festgestellt. Der kritische Quotient im Hinblick auf Patienten mit Aspergillus-Infektionen betrug ~ 200. Bei Patienten mit Aspergillus-Infektionen ist es besonders wichtig, sicherzustellen, dass maximale Plasmaspiegel erzielt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2 zu empfohlenen Dosierungsschemata und der Wirkung von Nahrung auf die Resorption).

  Klinische Erfahrungswerte

Zusammenfassung der Studiendaten von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen  

Invasive Aspergillose

Im  Rahmen  einer  nichtvergleichenden  Salvage-Therapiestudie  (Studie  0041)  wurde  Posaconazol-Suspension  zum  Einnehmen  mit  800  mg/Tag  in geteilten  Dosen  zur  Behandlung  bei  Patienten  mit  gegenüber  Amphotericin  B  (einschließlich  liposomalen  Formulierungen)  oder  Itraconazol therapierefraktärer  invasiver  Aspergillose  oder  bei  Patienten  mit  Unverträglichkeit  gegenüber  diesen  Arzneimitteln  untersucht.  Die  klinischen Ergebnisse wurden mit denen einer externen Kontrollgruppe verglichen, die aus einer retrospektiven Auswertung von Krankenakten stammten. Die externe Kontrollgruppe bestand aus 86 Patienten, von denen die meisten zeitgleich und an denselben Zentren wie die Patienten der Posaconazol- Behandlungsgruppe  eine  der  zur  Verfügung  stehenden  Therapien  (siehe  oben)  erhielten.  In  den  meisten  Fällen  handelte  es  sich  sowohl  in  der Posaconazol-Behandlungsgruppe  (88  %)  als  auch  in  der  externen  Kontrollgruppe  (79  %)  um  eine  zur  vorherigen  Therapie  refraktär  eingestuften Aspergillose.

Wie in Tabelle 3 dargestellt, ermittelte man bei 42 % der Patienten unter Posaconazol im Vergleich zu 26 % in der externen Behandlungsgruppe am Therapieende ein erfolgreiches Ansprechen (komplette oder partielle Remission). Es handelte sich hier allerdings um keine prospektive, randomisierte kontrollierte Studie; alle Vergleiche mit der externen Kontrollgruppe sollten daher mit Vorbehalt betrachtet werden.

   

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Tabelle 3: Gesamtwirksamkeit von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen am Ende der Behandlung einer invasiven Aspergillose im Vergleich zu einer externen Kontrollgruppe

  Posaconazol-Suspension zum Einnehmen Externe Kontrollgruppe

Gesamtansprechen 45/107 (42 %) 22/86 (26 %)

  Erfolg nach Spezies

Alle mykologisch gesicherten Aspergillus spp.

34/76 (45 %) 19/74 (26 %)

A. fumigatus 12/29 (41 %) 12/34 (35 %)

A. flavus 10/19 (53 %) 3/16 (19 %)

A. terreus 4/14 (29 %) 2/13 (15 %)

A. niger 3/5  (60 %) 2/7 (29 %)

spp   Fusarium .

11 von 24 Patienten, die sicher oder wahrscheinlich eine Fusariose aufwiesen, wurden erfolgreich mit 800 mg/Tag Posaconazol-Suspension zum  Einnehmen in geteilten Dosen über einen medianen Zeitraum von 124 Tagen und bis zu 212 Tage behandelt. Unter 18 Patienten, die eine  Unverträglichkeit gegen Amphotericin B oder Itraconazol oder eine gegen Amphotericin B oder Itraconazol therapierefraktäre Infektion hatten,  wurden 7 Patienten als Responder eingestuft.

  Chromoblastomykose/Myzetom

9 von 11 Patienten wurden erfolgreich mit 800 mg/Tag Posaconazol-Suspension zum Einnehmen in geteilten Dosen über einen medianen Zeitraum von 268 Tagen und bis zu 377 Tage behandelt. Fünf dieser Patienten wiesen eine Chromoblastomykose durch Fonsecaea pedrosoi und 4 Patienten ein Myzetom auf, meist verursacht durch Madurella-Spezies.

  Kokzidioidomykose

11 von 16 Patienten wurden erfolgreich mit 800 mg/Tag Posaconazol-Suspension zum Einnehmen in geteilten Dosen über einen medianen Zeitraum von 296 Tagen und bis zu 460 Tage behandelt (am Ende der Behandlung komplette oder partielle Rückbildung der bei Therapiebeginn vorliegenden Zeichen und Symptome).

  Therapie einer Azol-empfindlichen Oropharyngealen Candidose (OPC)

Es  wurde  eine  randomisierte,  Gutachter-verblindete,  kontrollierte  Studie  bei  HIV-infizierten  Patienten  mit  Azol-empfindlicher  oropharyngealer Candidose  (die  meisten  in  der  Studie  untersuchten  Patienten  hatten C. albicans,  der  bei  Baseline  isoliert  wurde)  abgeschlossen.  Die  primäre Wirksamkeitsvariable  war  die  klinische  Erfolgsrate  (definiert  als  Heilung  oder  Verbesserung)  nach  14  Tagen  Therapie.  Die  Patienten  wurden  mit Posaconazol-  oder  Fluconazol-Suspension  zum  Einnehmen  behandelt  (Posaconazol  und  Fluconazol  wurden  beide  wie  folgt  verabreicht:  100  mg zweimal täglich für 1 Tag, gefolgt von 100 mg einmal täglich für 13 Tage).

Die klinischen Ansprechraten aus der oben genannten Studie sind unten in Tabelle 4 aufgeführt.

Es  wurde  gezeigt,  dass  Posaconazol  in  Bezug  auf  die  klinischen  Erfolgsraten  an  Tag  14  sowie  4  Wochen  nach  Therapieende  Fluconazol  nicht unterlegen ist.

Tabelle 4: Klinische Erfolgsraten bei Oropharyngealer Candidose

Endpunkt Posaconazol Fluconazol

Klinische Erfolgsrate an Tag 14 91,7 % (155/169) 92,5 % (148/160)

Klinische Erfolgsrate 4 Wochen nach Therapieende 68,5 % (98/143) 61,8 % (84/136)

Die  klinische  Erfolgsrate  wurde  definiert  als  die  Anzahl  der  bewerteten  Fälle,  die  ein  klinisches  Ansprechen  zeigten  (Heilung  oder  Verbesserung), geteilt durch die Gesamtzahl der für die Auswertung geeigneten Fälle.

  Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen (IFIs) (Studien 316 und 1899)

Zwei  randomisierte,  kontrollierte  Studien  zur  Prophylaxe  wurden  bei  Patienten  mit  einem  hohen  Risiko  für  die  Entwicklung  invasiver Pilzerkrankungen durchgeführt.

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Bei Studie 316 handelte es sich um eine randomisierte, doppelblinde Studie mit Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (200 mg dreimal täglich) versus  Fluconazol-Kapseln  (400  mg  einmal  täglich)  bei  allogenen  hämatopoetischen  Stammzelltransplantat-Empfängern  mit  Graft-versus-Host- Syndrom  (GVHD).  Der  primäre  Wirksamkeitsendpunkt  war  die  Inzidenz  bewiesener/wahrscheinlicher  IFIs  in  Woche  16  nach  Randomisierung,  die durch ein unabhängiges, verblindetes externes Expertengremium bestimmt wurde. Ein wichtiger sekundärer Endpunkt war die Inzidenz bewiesener/

wahrscheinlicher IFIs während des Therapie-Zeitraums (erste bis letzte Dosis der Studienmedikation + 7 Tage). Die Mehrheit der eingeschlossenen Patienten  (377/600,  [63  %])  hatte  bei  Studienbeginn  eine  akute  GVHD  vom  Schweregrad  2  oder  3  oder  eine  chronische  extensive  (195/600, [32,5 %]) GVHD. Die mittlere Therapiedauer betrug 80 Tage für Posaconazol und 77 Tage für Fluconazol.

Bei Studie 1899 handelte es sich um eine randomisierte, Gutachter-verblindete Studie mit Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (200 mg dreimal täglich) versus Fluconazol-Suspension (400 mg einmal täglich) oder Itraconazol-Lösung zum Einnehmen (200 mg zweimal täglich) bei neutropenischen Patienten,  die  eine  zytotoxische  Chemotherapie  bei  akuter  myeloischer  Leukämie  oder  myelodysplastischen  Syndromen  erhielten.  Der  primäre Wirksamkeitsendpunkt  war  die  Inzidenz  bewiesener/wahrscheinlicher  IFIs,  die  durch  ein  unabhängiges,  verblindetes  externes  Expertengremium während  der  Therapie  bestimmt  wurde.  Ein  wichtiger  sekundärer  Endpunkt  war  die  Inzidenz  bewiesener/wahrscheinlicher  IFIs  100  Tage  nach Randomisierung.  Eine  neu  diagnostizierte  akute  myeloische  Leukämie  war  die  häufigste  Grunderkrankung  (435/602,  [72  %]).  Die  mittlere Therapiedauer betrug 29 Tage für Posaconazol und 25 Tage für Fluconazol/Itraconazol.

In beiden Studien zur Prophylaxe war Aspergillose die häufigste Durchbruchsinfektion. Zu Ergebnissen beider Studien siehe Tabellen 5 und 6. Es gab weniger Aspergillus-Durchbruchsinfektionen bei Patienten, die prophylaktisch Posaconazol erhielten, im Vergleich zu Patienten der Kontrollgruppen.

Tabelle 5: Ergebnisse klinischer Studien zur Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen

Studie Posaconazol-Suspension zum Einnehmen Kontrolle a p - Wert    Anteil (%) der Patienten mit bewiesenen/wahrscheinlichen IFIs

  Therapie-Zeitraumb

1899d 7/304 (2) 25/298 (8) 0,0009

316e 7/291 (2) 22/288 (8) 0,0038

Festgesetzter Zeitraumc

1899d 14/304 (5) 33/298 (11) 0,0031

316d 16/301 (5) 27/299 (9) 0,0740

FLU = Fluconazol; ITZ = Itraconazol; POS = Posaconazol FLU/ITZ (1899); FLU (316)

 Bei 1899 war dies der Zeitraum von der Randomisierung bis zur letzten Dosis der Studienmedikation plus 7 Tage; bei 316 war dies der Zeitraum von b

  der ersten bis zur letzten Dosis der Studienmedikation plus 7 Tage.

 Bei 1899 war dies der Zeitraum von der Randomisierung bis 100 Tage nach Randomisierung; bei 316 war dies der Zeitraum ab Baseline bis c

  111 Tage nach Baseline.

Alle Randomisierten

Alle Behandelten

Tabelle 6: Ergebnisse klinischer Studien zur Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen

Studie Posaconazol-Suspension zum Einnehmen Kontrolle a Anteil (%) der Patienten mit bewiesener/wahrscheinlicher Aspergillose

  Therapie-Zeitraumb

1899d 2/304 (1) 20/298 (7)

316e 3/291 (1) 17/288 (6)

Festgesetzter Zeitraumc

1899d 4/304 (1) 26/298 (9)

316d 7/301 (2) 21/299 (7)

(13)

FLU = Fluconazol; ITZ = Itraconazol; POS = Posaconazol  FLU/ITZ (1899); FLU (316)

a

 Bei 1899 war dies der Zeitraum von der Randomisierung bis zur letzten Dosis der Studienmedikation plus 7 Tage; bei 316 war dies der Zeitraum von b

   der ersten bis zur letzten Dosis der Studienmedikation plus 7 Tage.

 Bei 1899 war dies der Zeitraum von der Randomisierung bis 100 Tage nach Randomisierung; bei 316 war dies der Zeitraum ab Baseline bis c

  111 Tage nach Baseline.

 Alle Randomisierten d

 Alle Behandelten e

In der Studie 1899 wurde ein signifikanter Abfall der Sterblichkeit jeglicher Ursache zugunsten von Posaconazol beobachtet (POS 49/304 [16 %] vs. 

FLU/ITZ 67/298 [22 %], p = 0,048). Basierend auf Kaplan-Meier Schätzungen war die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zu Tag 100 nach  Randomisierung signifikant höher für Patienten, die Posaconazol erhielten; dieser Überlebensvorteil zeigte sich bei der Auswertung aller  Todesursachen (p = 0,0354) sowie IFI-bedingter Todesfälle (p = 0,0209).

In Studie 316 war die Gesamtsterblichkeit ähnlich (POS, 25 %; FLU, 28 %); der Anteil an IFI-bedingten Todesfällen war jedoch in der POS-Gruppe (4/301) signifikant geringer als in der FLU-Gruppe (12/299; p = 0,0413).

  Kinder und Jugendliche

In einer Studie bei invasiven Pilzerkrankungen (Studie 0041) wurden 16 Patienten im Alter von 8–17 Jahren mit 800 mg/Tag Posaconazol-Suspension  zum Einnehmen behandelt. Basierend auf den verfügbaren Daten dieser 16 pädiatrischen Patienten scheint das Sicherheitsprofil ähnlich dem von  Patienten im Alter von ≥ 18 Jahren zu sein.

Zusätzlich erhielten 12 Patienten im Alter von 13–17 Jahren zur Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen (Studien 316 und 1899) 600 mg/Tag  Posaconazol-Suspension zum Einnehmen. Das Sicherheitsprofil bei diesen Patienten im Alter von < 18 Jahren scheint ähnlich dem bei Erwachsenen  beobachteten Sicherheitsprofil zu sein. Basierend auf pharmakokinetischen Daten von 10 dieser pädiatrischen Patienten scheint das 

pharmakokinetische Profil ähnlich dem von Patienten im Alter von ≥ 18 Jahren zu sein. In einer Studie (Studie 03579) mit 136 neutropenischen  pädiatrischen Patienten im Alter von 11 Monaten bis 17 Jahren, die mit Posaconazol-Suspension zum Einnehmen in Dosen bis zu 18 mg/kg/Tag  aufgeteilt auf 3 Gaben täglich therapiert wurden, erreichten etwa 50 % den zuvor festgelegten Zielwertbereich (Tag 7 Cav zwischen 500 ng/ml und  2.500 ng/ml) (siehe Abschnitt 5.2).

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht belegt.

  Auswertung des Elektrokardiogramms

Von 173 gesunden männlichen und weiblichen Probanden zwischen 18 und 85 Jahren wurden über einen Zeitraum von 12 Stunden vor und während  der Anwendung von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen (400 mg zweimal täglich mit stark fetthaltigen Mahlzeiten) zeitlich festgelegt mehrere  EKGs abgeleitet. Es wurden keine klinisch signifikanten Veränderungen des mittleren QTc-Intervalls (Fridericia) gegenüber Baseline festgestellt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

  Resorption

Die mediane Resorptionszeit tmax von Posaconazol beträgt 3 Stunden (bei Patienten, die Nahrung zu sich genommen haben). Die Pharmakokinetik von  Posaconazol  nach  Einzeldosis-  und  nach  Mehrfachdosisapplikation  von  bis  zu  800  mg  zusammen  mit  stark  fetthaltigen  Mahlzeiten  ist  linear.

Unter  der  Anwendung  von  mehr  als  800  mg  täglich  wurde  bei  Patienten  und  bei  gesunden  Probanden  keine  erhöhte  Exposition  beobachtet.  Im nüchternen Zustand stieg die AUC bei Dosen über 200 mg weniger als proportional an. Die Aufteilung der Gesamt-Tagesdosis (800 mg) in viermal täglich  200  mg  verglichen  mit  400  mg  zweimal  täglich  ergab  bei  nüchternen  gesunden  Probanden  einen  Anstieg  der  Exposition  gegenüber Posaconazol um das 2,6-Fache.

  Wirkung von Nahrung auf die Resorption bei gesunden Probanden nach oraler Applikation

Die Resorption von Posaconazol war signifikant erhöht, wenn 400 mg Posaconazol einmal täglich während oder unmittelbar nach einer fettreichen Mahlzeit (~ 50 g Fett) eingenommen wurden, im Vergleich zur Einnahme vor einer Mahlzeit, wobei die Cmax und AUC um ca. 330 % bzw. 360 % anstiegen. Im Vergleich zur Einnahme auf nüchternen Magen ist die AUC von Posaconazol bei gleichzeitiger Einnahme mit einer fettreichen Mahlzeit (~ 50 g Fett) 4-fach, mit einer fettarmen Mahlzeit oder einem Nahrungsergänzungsmittel (14 g Fett) etwa 2,6-fach erhöht (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5).

  Verteilung

Posaconazol  wird  langsam  resorbiert,  bei  einem  hohen  apparenten  Verteilungsvolumen  (1.774  Liter)  langsam  eliminiert  und  ist  in  hohem  Maß  an Proteine gebunden (> 98 %), vorwiegend an Serumalbumin.

(14)

  Biotransformation

Es  gibt  keine  zirkulierenden  Hauptmetaboliten  von  Posaconazol  und  seine  Konzentrationen  werden  wahrscheinlich  nicht  durch  Inhibitoren  von CYP450-Enzymen  verändert.  Die  meisten  der  zirkulierenden  Metaboliten  bestehen  aus  Glucuronidkonjugaten  von  Posaconazol,  es  wurden  nur geringe Mengen an oxidativen (CYP450-vermittelten) Metaboliten beobachtet. Die im Urin und mit den Fäzes ausgeschiedenen Metaboliten machen ungefähr 17 % der verabreichten radiomarkierten Dosis aus.

  Elimination

Posaconazol wird mit einer mittleren Halbwertszeit (t ) von 35 Stunden (zwischen 20 und 66 Stunden) langsam eliminiert. Nach der Gabe von ½ 14C- markiertem  Posaconazol  wurde  die  Radioaktivität  hauptsächlich  im  Stuhl  nachgewiesen  (77  %  der  radiomarkierten  Dosis),  wovon  der Hauptbestandteil die Muttersubstanz war (66 % der radiomarkierten Dosis). Die renale Clearance spielt bei der Elimination nur eine untergeordnete Rolle, 14 % der radiomarkierten Dosis werden im Urin ausgeschieden (< 0,2 % der radiomarkierten Dosis ist die Muttersubstanz). Nach 7- bis

10-tägiger Mehrfachdosisgabe wird ein Fließgleichgewicht (Steady-State) erreicht.

Pharmakokinetische Eigenschaften bei bestimmten Bevölkerungsgruppen  

Kinder (< 18 Jahre)

Nach der Applikation von 800 mg/Tag Posaconazol in geteilten Dosen zur Behandlung invasiver Pilzerkrankungen entsprachen die mittleren Plasma- Talspiegel von 12 Patienten zwischen 8 und 17 Jahren (776 ng/ml) in etwa denen von 194 Patienten zwischen 18 und 64 Jahren (817 ng/ml). Ähnlich war  in  den  Studien  zur  Prophylaxe  der  mittlere  Steady-State  der  durchschnittlichen  Posaconazol-Konzentration  (Cav)  unter  zehn  Jugendlichen  (im Alter  von  13–17  Jahren)  vergleichbar  zur  Cav,  die  bei  Erwachsenen  (im  Alter  von  ≥  18  Jahren)  erreicht  wurde.  In  einer  Studie  mit 136 neutropenischen pädiatrischen Patienten im Alter von 11 Monaten bis 17 Jahren, die mit Posaconazol-Suspension zum Einnehmen in Dosen bis zu 18 mg/kg/Tag aufgeteilt auf 3 Gaben täglich therapiert wurden, erreichten etwa 50 % den zuvor festgelegten Zielwertbereich (Tag 7 Cav zwischen 500  ng/ml  und  2.500  ng/ml).  Im  Allgemeinen  waren  die  Wirkspiegel  tendenziell  bei  älteren  Patienten  (7  bis  <  18  Jahre)  höher  als  bei  jüngeren Patienten (2 bis < 7 Jahre).

  Geschlecht

Die Pharmakokinetik von Posaconazol ist bei Männern und Frauen vergleichbar.

≥   

Ältere Patienten ( 65 Jahre)

Im Vergleich zu jüngeren Probanden (24 Probanden zwischen 18 und 45 Jahren) wurde bei älteren Probanden (24 Probanden ≥ 65 Jahre) ein Anstieg der Cmax (26 %) und der AUC (29 %) beobachtet. Jedoch war das Sicherheitsprofil von Posaconazol in klinischen Wirksamkeitsstudien bei jungen und älteren Patienten vergleichbar.

  Rasse

Im Vergleich zu Patienten mit weißer Hautfarbe lagen die AUC und Cmax von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe etwas niedriger (16 %). Das Sicherheitsprofil von Posaconazol war bei Patienten mit schwarzer und weißer Hautfarbe jedoch ähnlich.

  Gewicht

Pharmakokinetische Modellversuche mit einer Tablette zum Einnehmen deuten darauf hin, dass Patienten, die mehr als 120 kg wiegen, niedrigere Posaconazol-Spiegel haben könnten. Daher wird empfohlen, Patienten mit einem Gewicht von über 120 kg hinsichtlich Durchbruch-Pilzinfektionen engmaschig  zu  überwachen.  Bei  Patienten  mit  geringem  Körpergewicht  (<  60  kg)  ist  es  wahrscheinlicher,  dass  diese  höhere  Posaconazol- Plasmakonzentrationen aufweisen, und diese Patienten sind daher engmaschig auf Nebenwirkungen zu überwachen.

  Nierenfunktionsstörung

Nach Einmalgabe von Posaconazol-Suspension zum Einnehmen wurde bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (n = 18, Cl  ≥ 20 ml/min/1,73 m ) keine Wirkung auf die pharmakokinetischen Parameter von Posaconazol festgestellt; deshalb ist keine DosisanpassungCr 2 erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (n = 6, Cl  < 20 ml/min/1,73 m ) variierte die AUC von Posaconazol stark (> 96 %Cr 2 VK  [Variationskoeffizient])  im  Vergleich  zu  Patientengruppen  mit  anderen  Nierenfunktionsstörungen  (<  40  %  VK).  Da  die  renale  Elimination  von Posaconazol  jedoch  nicht  signifikant  ist,  wird  keine  Auswirkung  einer  schweren  Nierenfunktionsstörung  auf  die  Pharmakokinetik  von  Posaconazol erwartet und es wird keine Dosisanpassung empfohlen. Posaconazol kann durch Hämodialyse nicht aus dem Organismus eliminiert werden.

  Leberfunktionsstörung

Nach einer oralen Einmalgabe von 400 mg Posaconazol-Suspension zum Einnehmen bei Patienten mit leichter (Child-Pugh-Klasse A), mäßig schwerer (Child-Pugh-Klasse B) oder schwerer (Child-Pugh-Klasse C) Leberfunktionsstörung (6 pro Gruppe) war die mittlere AUC 1,3- bis 1,6-fach höher im Vergleich zu entsprechenden Kontrollpersonen mit normaler Leberfunktion. Ungebundene Konzentrationen wurden nicht bestimmt und es ist nicht auszuschließen, dass es einen größeren Anstieg an ungebundenem Posaconazol gibt als den beobachteten 60%igen Anstieg der Gesamt-AUC.

(15)

Die Eliminationshalbwertszeit (t1/2) war in den entsprechenden Gruppen von ca. 27 Stunden auf bis zu ~ 43 Stunden verlängert. Für Patienten mit leichter  bis  schwerer  Leberfunktionsstörung  wird  keine  Dosisanpassung  empfohlen,  jedoch  wird  aufgrund  möglicher  höherer  Plasmaspiegel  zur Vorsicht geraten.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Wie  bei  anderen  Antimykotika  vom  Azoltyp  wurden  in  Toxizitätsstudien  nach  wiederholter  Applikation  von  Posaconazol  Wirkungen  in Zusammenhang mit einer Hemmung der Steroidhormonsynthese beobachtet. In Toxizitätsstudien mit Ratten und Hunden wurden bei Expositionen, die  den  Expositionen  nach  therapeutischen  Dosen  beim  Menschen  entsprachen  oder  darüber  lagen,  suppressive  Wirkungen  auf  die  Nebenniere beobachtet.

Bei Hunden, die über einen Zeitraum von ≥ 3 Monaten behandelt wurden und bei denen die systemische Exposition niedriger war als die Exposition nach  Gabe  von  therapeutischen  Dosen  beim  Menschen,  kam  es  zu  einer  neuronalen  Phospholipidose.  Dieser  Befund  wurde  nicht  bei  Affen festgestellt, die über ein Jahr behandelt wurden. In Studien über 12 Monate zur Bestimmung der Neurotoxizität bei Hunden und Affen wurden bei einer systemischen Exposition, die höher war als die mit therapeutischen Dosen erzielte Exposition, keine Wirkungen auf die Funktion des zentralen oder des peripheren Nervensystems beschrieben.

In der 2-jährigen Studie mit Ratten kam es zu einer pulmonalen Phospholipidose, die zu einer Dilatation und Obstruktion der Alveolen führte. Diese Ergebnisse sind nicht unbedingt ein Hinweis auf mögliche funktionelle Veränderungen beim Menschen.

In einer pharmakologischen Sicherheitsstudie an Affen, in der die Toxizität bei wiederholter Gabe untersucht wurde, sah man keine Auswirkungen auf das  Elektrokardiogramm,  einschließlich  QT-  und  QTc-Intervall,  bei  systemischen  Plasmakonzentrationen,  die  4,6-fach  höher  lagen  als  die Konzentrationen,  die  man  bei  therapeutischen  Dosen  beim  Menschen  erhält.  In  einer  pharmakologischen  Sicherheitsstudie  an  Ratten,  in  der  die Toxizität  bei  wiederholter  Gabe  untersucht  wurde,  ergaben  Echokardiogramme  keinen  Hinweis  auf  eine  kardiale  Dekompensation,  bei  einer systemischen  Exposition,  die  1,4-fach  höher  lag  als  jene,  die  therapeutisch  erreicht  wird.  Erhöhte  systolische  und  arterielle  Blutdruckwerte  (bis  zu 29  mmHg)  wurden  bei  Ratten  und  Affen  bei  systemischer  Exposition,  die  1,4-fach  bzw.  4,6-fach  höher  lag  als  jene,  die  man  mit  therapeutischen Dosen beim Menschen erreicht, beobachtet.

Bei Ratten wurden Studien zur Reproduktion sowie zur perinatalen und postnatalen Entwicklung durchgeführt. Bei einer Exposition, die geringer war als  die  unter  therapeutischen  Dosen  beim  Menschen  erzielte  Exposition,  führte  die  Behandlung  mit  Posaconazol  zu  Skelettveränderungen  und Missbildungen,  Dystokie,  Verlängerung  der  Gestationszeit,  einer  verminderten  mittleren  Größe  der  Nachkommen  und  reduzierter  postnataler Lebensfähigkeit. Bei Kaninchen zeigte Posaconazol bei einer Exposition, die größer war als die unter therapeutischen Dosen erzielte Exposition, eine embryotoxische  Wirkung.  Wie  auch  bei  anderen  Antimykotika  vom  Azoltyp  wurden  diese  Wirkungen  auf  die  Reproduktionsfähigkeit  der therapiebedingten Wirkung auf die Steroidgenese zugeschrieben.

In In-vitro- und In-vivo-Studien  zeigte  Posaconazol  keine  Genotoxizität.  Studien  zur  Kanzerogenität  ließen  keine  besonderen  Gefahren  für  den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Citronensäure-Monohydrat Natriumdihydrogencitrat Natriumbenzoat (E 211) Natriumdodecylsulfat Simeticon-Emulsion 30 % mit:

      Simeticon       Methylcellulose       Sorbinsäure (Ph.Eur.)       Gereinigtes Wasser Glycerol

Xanthangummi Glucose-Sirup Titandioxid (E 171)

(16)

Kirscharoma PHL 142355 Gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ungeöffnetes Behältnis: 3 Jahre Nach Öffnen des Behältnisses: 30 Tage

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche  (Typ  III)  mit  einem  weißen,  kindergesicherten  Schraubverschluss  aus  Kunststoff  mit  LDPE-Einsatz  und  einem  Inhalt  von  105  ml Suspension zum Einnehmen. Jeder Flasche ist ein Messlöffel zur Abgabe einer Dosis von 2,5 ml oder 5 ml beigefügt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

2202588.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 31. Oktober 2019

10. STAND DER INFORMATION

Januar 2021

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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