SEHNSUCHT
Die christlichen Kirchen Salzburgs in Zusammenarbeit mit den
Weihnachten 2020
Anregungen für Ihr Weihnachtsfest
Foto: SN/Robert Ratzer, aufgrund der aktuellen COVID-19 Situation wurde das Foto von 2019 verwendet, v. l.: Erzpriester Dumitru Viezuianu (rumänisch-orthodoxe Kirche), Erzabt Dr. Korbinian Birnbacher (röm.-katholische Kirche), Superintendent Olivier Dantine (evangelische Kirche), Erzbischof Dr. Franz Lackner (röm.-katholische Kirche), Pastorin Dorothee Büürma (evangelisch-methodistische Kirche), Dominik Elmer (röm.-katholische Kirche), Generalvikar Martin Eisenbraun (altkatholische Kirche), Archimandrit Ilias Papadopoulos (griechisch-orthodoxe Kirche), Priester Zoran Vrbaški (serbisch-orthodoxe Kirche)
„Es gibt erfülltes Leben
trotz vieler unerfüllter Wünsche.“
Dietrich Bonhoeffer
2 22
Es zieht eine Sehnsucht durch weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer, durch die festlich beleuchteten Straßen und um die Kirchtürme. Es ist die Sehnsucht danach, dass alles sich zum Guten wenden möge. Es ist die Sehnsucht nach Liebe, nach heilen Beziehungen. Es ist die Sehnsucht nach Gesundheit, nach Geborgen- heit und Frieden, nach gelingendem Leben, nach Heil. Bei vielen ist diese Sehnsucht wohl heuer angesichts so vieler Krisen noch stärker als sonst. „Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein“ – mit dieser Zeile beginnt ein modernes Kirchenlied. In diesem Sehnen nach Gottes Nähe, nach Harmonie und Einssein mit dem tiefen Grund der Welt und unseres Lebens kommen alle Sehnsüchte zusammen.
Weihnachten ist Gottes Antwort auf unsere Sehnsucht. Gott kommt zu uns, wenn auch noch vorläufi g, nicht endgültig. Gott kommt als Mensch, als kleines Kind. Gott ist uns ganz nahe, auch da, wo nicht alles gut und heil ist. Weihnachten ist nicht das Ende menschlicher Sehnsucht – aber der Beginn eines Lebens, in dessen
Höhen und Tiefen uns Gott in Jesus Christus nahe ist.
Frohe Weihnachten !
Tilmann Knopf
Pfarrer an der evangelischen Christuskirche / Mitglied im Vorstand des Ökumenischen Arbeitskreises
Liebe (hoffentlich) weihnachtlich gestimmte Leserinnen und Leser!
Dietrich Bonhoeffer
3 3333
Nichts kann in diesem Jahr genau geplant werden – alles könnte anders kommen, als wir es erwarten.
WAS KÖNNEN WIR VORBEREITEN?
Die Adventzeit war ursprünglich eine Zeit des Fastens, um unsere Sinne ganz auf die Erwartung von Weihnachten zu richten. Dieser Winter ist von Einschränkungen geprägt – vieles müssen wir zeitweise aufgeben, das uns so wichtig ist.
Gut vorbereiten bedeutet dieses Weihnachten auch:
Überlegen, was dieses Jahr im Zentrum des Fests stehen kann. Was (und wen!) können wir trotzdem feiern? Wie können wir anderen Menschen trotz Distanz nah sein? Weihnachtliche Dekoration im Haus kann die Stimmung erhellen – vielleicht ist diesen Advent sogar Zeit, etwas mehr zu basteln?
WAS DÜRFEN WIR ZU WEIHNACHTEN TUN?
Ob die Kirchen zu Weihnachten Gottesdienste in Präsenz anbieten dürfen, ist momentan schwer einzuschätzen – wir hoff en es! Auch wenn es nicht möglich sein sollte, mit anderen gemeinsam einen Weihnachtsgottesdienst zu besuchen, haben viele Kirchen Angebote im Internet, per Post/E-Mail oder natürlich auch über das Fernsehen. Eine Anleitung für eine liturgische Weihnachtsfeier zu Hause ist im Folder enthalten. Machen Sie diese Hausfeier zu einem besonderen Höhepunkt des Fests: Richten sie einen
„Andachtsraum“ in Ihrer Wohnung her, mit Dingen, die Ihnen im Glauben wichtig sind (Kreuz, Bibel, Kerzen etc.). Feiern Sie in geistiger Verbundenheit mit Christ*innen in Salzburg und auf der ganzen Welt.
WEIHNACHTEN 2020
Eingeschränkt feiern
4 44
WIE KANN WEIHNACHTEN DIESES JAHR BESONDERS SEIN?
Genießen Sie die Ruhe! Finden Sie Zeit und Raum für sich, vielleicht für den engen Familienkreis oder einige wenige liebe Bekannte. Nehmen Sie Ihr Handy und rufen Sie Bekannte an: Sie werden staunen, wie sehr sich Menschen über einen kurzen Gruß freuen.
Ein gutes Weihnachtsessen zu Hause schaff t auch in dieser Zeit eine gute Stimmung. Besinnen Sie sich in Dankbarkeit auf das, was dieses Weihnachten trotz Virenchaos auszeichnet.
UND WENN ICH SO GAR KEINE LUST AUF
WEIHNACHTEN HABE?
Weihnachtliche Freude kann man nicht erzwingen. Depressionen und Trauer, Einsamkeit und Hoff nungs- losigkeit lassen uns auch diesen Winter
nicht alle los. Die Telefonseelsorge steht Ihnen rund um die Uhr zur Seite (Infos hinten im Folder). Auch die Geburt Jesu, an die wir uns zu Weihnachten erinnern, war nicht nur ein Freudenfest. Es gab viele Schwierigkeiten für Josef, Maria und Jesus. Beginnen Sie einfach das Weihnachtsevangelium zu lesen, ohne Erwartungen an sich und auf eine Veränderung durch die Lektüre. Wo stocken Sie? „Fürchtet euch nicht!“ - Was bewirkt dieser Satz bei Ihnen? Frechheit, ich brauche keine Befehle? Oder Hoff nung: Ja, genau, ich fürchte mich nicht, ich vertraue. Nutzen Sie die Psalmen zur Inspiration Ihrer Gebete. Vertrauen Sie darauf, dass Gott auch unser Leiden ernst nimmt.
„Emmanuel“ = Gott ist mit uns allen!
Sehnsucht nach mehr?
Link auf der Rückseite.
(QR Code)
BUCH TIPP
Ruth Klüger, Weiter leben. Einer Jugend Hildegund Keul, Weihnachten. Das Wagnis der
Verwundbarkeit
Robert Schneider, Der Schneefl ockensammler Robert Seethaler, Ein ganzes Leben
CD TIPP
Arpeggione – Schubert & Schumann, mit Matthias M. Beckmann (5-string Cello) und Elena Braslavsky
(Piano) 55555
WEIHNACHTSEVANGELIUM
Fürchtet euch nicht!
In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen. Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war.
Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen. So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem. Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete. In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen. In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden. Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie.
Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.
6 66
Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!“ Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: „Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.“ Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr
uns verkünden ließ.“ Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag. Als sie es sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte.
Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt. Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach. Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoff nung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis.
Sehnsucht nach mehr?
Link auf der Rückseite.
(QR Code)
7 7777
Weihnachten ist für mich ein Fest der Familie mit der Rückbesinnung auf die Geburt Jesu Christi, der nicht nur für mich da ist, sondern auch für unsere Schützlinge, welche täglich zum Vinzibus kommen.
Wir beim Vinzibus haben die Hoff nung im Kleinen, dass wir den Vinzibusgästen ein Gefühl von Wärme vermitteln können, um so den
Sinn von Weihnachten ihnen dadurch näherzubringen.
Gertraud Scheichl (77), seit 19 Jahren Koordinatorin vom Vinzibus
In meinem Beruf als Triebfahrzeugführer bei den ÖBB gehört es natürlich dazu, dass wir auch dann mit unseren Zü- gen im Salzburger Verkehrsverbund auf den Schienen unterwegs sind, wennzu wollen. So macht es mich sogar ein klein wenig stolz, wenn ich meinenzum Beispiel zu Weihnachten. Ich kenne selbst die Sehnsucht, Zeit mit der Familie Beitrag dazu leiste, Menschen in Salzburg viele andere frei haben oder feiern, wie und lieben Freunden verbringen sicher mit dem Zug ans Ziel zu bringen, sodass sie das WeihnachtsfestNorbert Gamsjäger, Triebfahrzeugführer, ÖBB-Produktion GmbH gemeinsam mit ihren Liebsten feiern können!
Trotz der herausfordernden letzten Monate, die auch bei Kindern ihre Spuren hinterlassen haben, kann gerade das sehnsüchtige und hoff nungsvolle Warten im Advent Sicherheit, Vertrauen und Geborgenheit geben. Gewohnte Rituale am Weihnachtsabend, wie die hellen Kerzen am Christbaum, gemeinsames Singen, Weihnachtsgeschichten
erzählen und sich miteinander freuen, werden auch heuer wieder Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Ulrike Mayer-Gerschpacher, Referatsleiterin für die kirchlichen Kindergärten in der Erzdiözese Salzburg
Die Sehnsüchte von Menschen in Not unterscheiden sich kaum von unseren.
Ihre Wünsche und Träume sind jedoch meist leiser, bescheidener und existen- zieller. Dazu gehören angenommen und geliebt sein, ein warmes Essen, eine Wohnung, Gesundheit, ein Arbeitsplatz, eine zärtliche Hand. Diese Reduktiondas Wesentliche des Lebens prägt das Engagement der Caritas. Hilfe wird zur auf Begegnung. Im Zentrum steht, Menschen zu begleiten, damit sie selbstbestimmt
leben können und ihre kleinen Träume wahr werden.
Johannes Dines, Caritas-Direktor
Weihnachten ist nicht nur wegen der Geschenke toll, sondern auch, weil das Haus nach Weihrauch duftet, der Christbaum schön geschmückt ist und wir alle viel Zeit haben, um gemeinsam
zu feiern und zu spielen.
Jakob G. (4)
GEDANKEN
zu Weihnachten
8 88
DREI KLEINE RITUALE
für den Heiligen Abend
UNSERE LIEBSTEN ALS CHRISTBAUMANHÄNGER
Das Weihnachtsfest wird traditionellerweise als großes Familienfest gefeiert. Wir denken im heurigen Jahr besonders an die Menschen, die einen Platz in unserem
Herzen haben und nicht mit uns feiern können.
Um uns mit unseren Lieben verbunden zu fühlen, schreiben wir ihre Namen auf Christbaumanhänger. Wir können auch Fotos von ihnen aufkleben. Damit sind sie uns auch sichtbar
nahe an diesem besonderen Abend.
GEMEINSAM LICHTER ANZÜNDEN AM CHRISTBAUM
Zu Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu, durch die Licht und Freude in die Welt kamen. Darum entzünden
wir jedes Jahr die Kerzen am Christbaum. Sie bringen Licht in unsere Wohnungen und in unser Leben.
Ein Licht der Hoff nung.
Beim Entzünden der Christbaumkerzen können wir an wichtige Menschen in unserem Leben denken und beim
Anzünden jeder Kerze einen Namen nennen.
GEBET BEIM CHRISTBAUM
Guter Gott,
der Baum mit den Lichtern erinnert uns an die Geburt Jesu,
die unsere Welt verändert hat.
Mit Sehnsucht haben wir uns auf das Weihnachtsfest gefreut.
So wie die Lichter am Baum unsere Wohnungen erhellen, so lass es auch unter allen
Menschen hell werden.
Amen.
Birgit Esterbauer-Peiskammer, römisch-katholische Kirche
9 9999
ES WIRD SCHO GLEI DUMPA
Freude am Singen
Wir danken dem Salzburger Volksliedwerk und der Stillen Nacht Gesellschaft für die Unterstützung!
10 10 10
& bb 86 .œ œ jœ œ ‰
StilStil Stil 1. 2.
3.
lele le
Nacht, Nacht, Nacht,
.œ œ Jœ œ
B
b
.jœ rœ jœ œ ‰
heihei hei
lili li
gege ge
Nacht!
Nacht!
Nacht!
.Jœ Rœ Jœ œ .œ œn jœ œ ‰
GotAl Hir
tesles ten
schläft, Sohn!
erst
.œ œ Jœ œ
F7
.œ œ jœ œ ‰
eino kund
samwie ge
wacht, lacht macht,
.œ œ Jœ œ
B
b
- - - - -
- - - -
- - - - - -
& bb œ jœ .œ œ jœ
nurLieb durch
dasaus der
traudei En
nemte, gel
œ Jœ .œ œ Jœ
E
b
.jœ rœ jœ œ ‰
götthei Hal
lili le
chenge lu
Paar.
Mund, ja
.Jœ Rœ Jœ œ
B
b
œ jœ .jœ rœ jœ
Holda tönt
deruns es
Knaschlägt laut
be im vondie
œ Jœ .Jœ Rœ Jœ
E
b
.jœ rœ jœ œ ‰
loret fern
ckigten ten undde
Haar, Stund,
nah:
.Jœ Rœ Jœ œ
B
b
- - - - - - -
- - - - -
- -
- -
& bb . jœ rœ jœ .jœ rœ jœ
schla JeChrist
susfe in derin
himmdei Ret
nerli ter
scher Geist
.Jœ Rœ Jœ .Jœ Rœ Jœ
F7
.œ œ ‰
Ruh,burt, da,
.œ œ
B
b
œ .j rœ œ œ .jœ rœ jœ
schla JeChrist
susfe in inder
himmdei Ret
nerli ter
scher Geist
Jœ . Rœ œ œ .Jœ Rœ Jœ
B
b
F.œ œ ‰
Ruh!burt.
da.
.œ œ
B
b
- - - - - -
- - - - - -
- -
STILLE NACHT
Freude am Singen
11 11 11 11 11
A Q 44
Ein
Â
1. Ein 2. Ein 3. Ein 4.
Â
Stern Stern Stern Stern
Â
er -er - ver -er -
Â
zählt zählt zählt kün -
Â
unsuns unsdet
.‰
leis´
sanft frohhell
 Ê
vonvon vondie -
 Ê
derder derse
Â
Hoff - Sehn- Freu -
Lie -
Â
sucht,nung de,be
Â
die - diedie
in
Â
unsser demuns
.‰
Welt, führt, füllt, Kind,
Â
dassdass wenndass T: Sigrid Rettenbacher
Dm Gm(9)
Folge dem Stern!
A Dm M: Andreas Gassner (2020)C
/
EF
A Q Â ..
je -je - Gottwir
Â
mandmand imin
Â
sanft kommt
klei - Got -
Â
undim nentes
‰
wei - Dun - Kin - Hän -
Â
kelnse dende
Â
unddie ganzsein
Â
Weltun - sanftAn -
Â
serim ge -ge -
Â
HerzDa - sicht
hal -
Â
seinan - ent - ten
.‰
hält.
rührt.
hüllt.
sind.
Gm(9) Gm
/
F Gm/
E A7 Dm Gm(7) A..
..
A Q Â
Nun
.‰
fol -
 Ê
ge
 Ê
dem
‰
Stern
K Â
und
Â
hö -
Â
re
Â
auf
Â
dein
.‰
Herz,
Â
nun nach der 4. Strophe
Gm7 C F BQ Gm C9 F D7
A Q ‰
fol -
  Í
ge
 Í
dem
‰
Stern
K Â
und
Â
ge -
Â
he
Â
dei -
Â
nen
„
Weg.
Gm7 C F BQ Gm C9 F
FOLGE DEM STERN
Freude am Singen
Link zum Lied auf der
Rückseite.
(QR Code)
12 12 12
Vaterunser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Gebet in der Weihnacht
Gott, wir sehnen uns nach einem normalen Leben.
Unsicherheit, Angst und Terror begegnen uns in dieser Zeit.
Wir wollen hoff en, spüren aber vielfach Hoff nungslosigkeit.
Wir wollen lieben, aber es begegnet uns Hass.
Wir wollen Freiheit, aber wir erfahren Einschränkung.
Dein Sohn Jesus hat uns vorgelebt,
dass Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Liebe keine Utopien sind.
Schenke uns auch an diesem ungewöhnlichen Weihnachtsfest den Mut zur Hoff nung, die uns an einer gerechten,
barmherzigen und liebevollen Welt mitgestalten lässt.
Martin Eisenbraun, altkatholische Kirche, Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises Salzburg
Link zum Lied auf der
Rückseite.
(QR Code)
13 13 13 13 13
WIE DIE ORTHODOXEN CHRISTEN WEIHNACHTEN FEIERN.
Ein kleiner Einblick
Im Land Salzburg leben mehrere Tausend orthodoxe Christin- nen und Christen, die serbischer, rumänischer, russischer und griechischer Herkunft sind. Durch die lokale Verbundenheit ist das Brauchtum zu Weihnachten sehr unterschiedlich.
Das Hochfest „Christi Geburt“ wird als wichtigster Feiertag am 25. Dezember gefeiert – durch unterschiedliche Kalender wird dies aber de facto an unterschiedlichen Tage gefeiert.
Mehrere orthodoxe Landeskirchen halten nach wie vor am julianischen Kalender fest (Russen, Ukrainer, Weißrussen, Serben, Nordmazedonier, Georgier, Athos …), feiern darum das Fest am 7. Jänner.
Unterschiede im Brauchtum zeigen sich sehr stark beim Essen. Der 24. Dezember ist der wichtigste Tag der 40-tägigen Fastenzeit. In Russland und Serbien gibt es vegetarische Speisen wie Linsen (сочиво), Kutja (кутя) oder Fischsuppe (уха).
Am 25. Dezember kommt hingegen ein Festmahl auf den Tisch. In Serbien gibt es Spanferkel und Brot, in dem eine Münze steckt, die dem Glück bringen soll, der sie fi ndet (чесница, Божићна погача). Bei den rumänisch-orthodoxen Christen wird eine Vielfalt von Spezialitäten vorbereitet:
Eine Suppe mit geräuchertem Fleisch (Ciorba de afumătură).
Als Hauptgericht Krautwickel, Speck und Maiskörner (Sarmale) mit Polenta und Sülze mit Knoblauch (Piftie) und zum Nachtisch ein Kuchen mit Walnüssen und Rosinen (Cozonac). Weit ver- breitet ist zudem, dass der Priester mit der Weihnachtsikone von Haus zu Haus geht und so frohe Weihnachten wünscht.
Im traditionsreichen Griechenland ist wiederum das Fest der Geburt Christi ohne das Weihnachtsbrot (Χριστόψωμο) nicht denkbar. Darüber hinaus sind die Butterplätzchen mit Mandeln und Puderzucker (κουραμπιέδες) und ein Gebäck mit Honigsirup sehr beliebt (μελομακάρονα).
Die eigentliche Bescherung fi ndet in den meisten
orthodoxen Gebieten am 31. Dezember statt. In Russland kommt an diesem Tag Großväterchen Frost (Дед Мороз, bulg.
Дядо мраз). Er wird begleitet von seiner Enkelin Schneefl öck- chen (Снегурочка). Nach der Legende kommt er in einer Troika – einem Schlitten, der von drei Pferden gezogen wird, um den Kindern die Geschenke zu bringen.
Срећан Божић - Весёлого Рождества! - Craciun Fericit - Καλά Χριστούγεννα!
Manfred Straberger, Andreas-Petrus-Werk
14 14 14
LEBKUCHENMOUSSE
Rezept für Weihnachten
ZUTATEN 1 Ei 1 Eidotter 250 g weiße Kuvertüre
3 Blatt Gelatine 150 g Lebkuchen gerieben
600 g Schlagobers Rum bzw. Rumaroma
ZUBEREITUNG
1
Weiße Kuvertüre schmelzen2
Gelatine einweichen3
Ei und Dotter über Wasserbad warm aufschlagen4
Geschmolzene Kuvertüre und eingeweichte und aufgelöste Gelatine einrühren5
Geriebene Lebkuchen und Rum bzw.Rumaroma unterrühren
6
Zum Schluss das halb aufgeschlagene Obers unterheben7
In Gläser abfüllen und kalt stellen1 1
Rezept von Konditormeister Michael Tinhof, Kulinarium Salzburg
15 15 15 15 15
Christina Repolust, römisch-katholische Kirche
GANZ EINFACH WEIHNACHTEN
Eine Geschichte für die Kleinen
„Kinder, heuer feiern wir Weihnachten ganz einfach. Wir verzichten auf den Weihnachtsputz und auf die vielen Kekse. Jesus kam vor ungefähr 2000 Jahren – und das ist sehr lange her – in einem Stall in Betlehem zur Welt.
Sein Bett war eine Futterkrippe, ringsum war nur Heu und Stroh!“, verkünden Mama und Papa am ersten Adventsonntag. „Was ist denn ein Weihnachtsputz? Wer putzt denn Weihnachten?“, will die kleine Karla wissen.
Auch ihr großer Bruder Max schaut verwirrt: „Duschen, Haare waschen und Zähne putzen, das machen wir doch immer! Auch zu Weihnachten!“ Vor dem Einschlafen reden Karla und Max noch ein wenig über das Weihnachtsfest: „Einen Stall haben wir zwar nicht, dafür aber Heu und Stroh!“ Als es am
24. Dezember langsam dunkel wird, gehen die Eltern wie immer zu den Gräbern von Oma und Opa und Tante Anna auf den Friedhof. Die Wohnzimmertür ist wie jedes Jahr versperrt, aber das stört die beiden Weihnachtsengerl Karla und Max überhaupt nicht. Max hat vor einigen Tagen zwei große Packungen Heu in der Tierhandlung gekauft, aus der die beiden Familienhaustiere, die
Meerschweinchen Paula und Frieda stammen. „Eine Sonderration für Weihnachten?“, hat die Verkäuferin gefragt. „Eigentlich eine Überraschung für unsere Eltern“, hat ihr Max verschwörerisch zugefl üstert. Großzügig verteilen die Kinder das Heu im Vorraum und in der Küche:
„Mhh, wie das duftet und staubt, ganz wie in einem richtigen Stall“, schwärmt Karla und muss gleich vier Mal niesen. „Mama und Papa werden Augen machen. Heuer feiern wir ganz einfache Weihnachten!“
16 16 16
Eva Kerschhaggl, Katholische Jungschar Salzburg
ZUM BASTELN
Winterlandschaft zum Mitnehmen
MATERIAL: Zündholzschachtel, buntes Papier, Scheren, Kleber, eventuell Glitzerkleber, Watte und andere Dekorationsmittel
Diese Winterlandschaft ist ein nettes kleines Geschenk, besonders an Menschen, die im Winter keinen Schnee erleben.
UND SO GEHT’S:
Zuallererst nehmt ihr eine leere Zündholzschachtel und beklebt sie außen mit einem bunten Papier eurer Wahl.
Danach macht ihr euch an das Gestalten der Winterlandschaft, welche in die Zündholzschachtel hineingebastelt wird. Nehmt z. B. blaues Papier und
schneidet es so zurecht, dass es den Schachtelboden bedeckt. Dies soll der Himmel werden. Danach könnt ihr aus weißem Papier Schneemänner, Schneebälle oder auch Schneefl ocken ausschneiden und sie beliebig in die Schachtel hineinkleben. Außerdem könnt ihr eure Winterlandschaft mit Glitzersteinen, Watte und vielem anderen mehr verzieren. Bei dieser Bastelei könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen.
Viel Spaß dabei!
Mehr von der Jungen Kirche fi ndest du über den Link auf der
Rückseite. (QR Code)
17 17 17 17 17
Der Duden schreibt unter Hilferuf: Substantiv, maskulin – Warum fällt es dann gerade Männern so schwer, um Hilfe zu rufen? Vielleicht
nicht laut – wie bei einem Notfall auf der Straße oder am Berg, aber eben „leise“ am Telefon – wo jeder Hilferuf gehört wird und aus der Ohnmacht ein Weg aus dem Schweigen gefunden wird – im Gespräch.
Unter „Hilfe“ schreibt der Duden: Substantiv, feminin – Wobei Frauen und Männer gleich gut helfen können – mit der richtigen Ausbildung.
Eines haben Freunde, Freundinnen, gute Ansprechpartner und Notrufnummern gemeinsam – wie wir von ganz früher aus der Werbung wissen: Man muss rechtzeitig drauf schauen, dass man‘s
hat, wenn man‘s braucht!
Pfl egen Sie Ihre Beziehungen in guten Zeiten, hamstern Sie Licht im Sommer und legen Sie sich diese Notrufnummern zur Hand für den Fall der Fälle! „Brauch ich nie!“, denken Sie? Gut, und wenn doch?
Sicher ist sicher!
Bei „Glück“ schreibt der Duden: Substantiv, Neutrum – nicht männlich, nicht weiblich – für alle da!
Hilfe bekommt man, zum Glück, wenn man danach ruft!
Ingo Vogl, Salzburger Kabarettist und Leiter des Kriseninterventionsteams Rotes Kreuz Salzburg
HILFERUF
Rat und Hilfe für Jung und Alt TELEFONSEELSORGE
Tel.: 142
Onlineberatung: www.ts142.at
KIDS-LINE
Tel.: 0800 234 123 Rat für junge Leute Täglich von 13 bis 21 Uhr Chatberatung: www.kids-line.at
PARTNER- UND FAMILIENBERATUNG
Tel.: 0662 8047 6700
Onlineberatung:
www.kirchen.net/beratung
GEWALTSCHUTZZENTRUM
Tel.: 0662 870 100
MÄNNERBÜRO
POST@MAENNERBUERO-SALZBURG.AT 18
18 18
Lucia Greiner, römisch-katholische Kirche
SEGEN
zu Weihnachten
Gott, der ein „Gott mit uns“ ist,
kennt unsere Sehnsucht, dass alles sich zum Guten wenden möge.
Er schenke dir Frieden in diesen Tagen.
Gott, der als Kind in diese Welt kam,
kennt unsre Sehnsucht nach Geborgenheit und Beziehungen, die wohltun.
Er schenke dir Zuversicht,
dass sich in unserer Zerbrechlichkeit die Liebe als stärker erweist.
Gott, der sich einer Familie und den Hirten anvertraut hat, kennt unsere Sorgen und Nöte, unsere Freuden und Hoff nungen.
Er schenke dir Zeit zum Feiern, Zeit für Ruhe und Erholung, damit sich die Freude der Weihnacht entfalten kann.
So segne dich Gott, der dreifaltig Liebende, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
19 19 19 19 19
WIR WÜNSCHEN IHNEN EIN GESEGNETES WEIHNACHTSFEST.
Die christlichen Kirchen Salzburgs
Evangelisch- methodistische
Kirchein Österreich Altkatholische Kirche
Serbisch- orthodoxe
Kirche
Griechisch- orthodoxe Pfarre
Grafische Gestaltung: E&R Design & Communication - Ing. Hans Peter Edelt, Wagnerweg 4, A-8141 Premstätten
Zeichnungen Titelseite und Inhalt (S. 3, S. 4, S. 5, S. 7, S. 10, S. 13, S. 15, S. 16, S. 19): Angerer der Jüngere - www.angererderjuengere.de Druck: Samson Druck GmbH, Nr. 171, A-5581 St. Margarethen
infopoint-kirchen.at OFFENER HIMMEL
Mehr Anregungen und Ideen unter:
www.trotzdemnah.at/
weihnachten/weihnachtsfolder
SUDOKU: Sehnsucht nach Erfüllung